"TK spezial" Baden-Wuerttemberg 2-2014

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Informationsdienst der Techniker Krankenkasse Nr. 2 2014 spezial BADEN-WüRTTEMBERG Interview mit Bärbl Mielich Hausarzt-Tour 2014 für Medizinstudenten Zertifikate für 45 Kliniken TK-Innovationsreport: Fortschritt oft nicht erkennbar TK unterstützt Kampagne des Sozialministeriums Initiative für natürliche Geburt In Baden-Württemberg kommen mehr Die TK erhofft sich von der Initiati- Kinder per Kaiserschnitt zur Welt als ve, dass das Vertrauen von Frauen im Bundesdurchschnitt. Im Südwesten und ihren Partnern in eine natürliche lag die Kaiserschnittquote im Jahr 2012 Geburt gestärkt wird. Derzeit macht bei 33,6 Prozent, bundesweit bei 31,7 der moderne Medizinbetrieb eher Prozent. Nur in Hessen (34,6 Prozent), Angst vor der Geburt, indem drei von Rheinland-Pfalz (35,5 Prozent) und im vier Schwangerschaften zu riskanten Saarland (37,2 Prozent) wurden noch Beinahe-Krankheiten erklärt werden. mehr Säuglinge per Kaiserschnitt geboren. Die niedrigste Rate weist Auch innerhalb Baden-Württembergs Sachsen mit 23,7 Prozent auf. weisen die Kaiserschnittquoten deutli- che regionale Unterschiede auf (siehe Die großen Unterschiede deuten aus Grafik). Während im Regierungsbezirk Sicht der TK darauf hin, dass nicht nur Stuttgart 31,2 Prozent der Babys per medizinische Gründe eine Rolle dabei Kaiserschnitt auf die Welt kommen, spielen, ob ein Kind auf natürlichem sind es in Tübingen 36,2 Prozent. Die Weg das Licht der Welt erblickt oder Werte für Freiburg und Karlsruhe per Operation. Die TK in Baden-Würt- liegen bei 33,6 und 34,4 Prozent. temberg hat deshalb – als einzige Krankenkasse – im Beirat der Kampag- Weitere Informationen sind unter ne mitgearbeitet. Unterstützt wird das www.natuerlichegeburt-bw.de vom Sozialministerium Baden-Würt- abrufbar. temberg ins Leben gerufene Projekt zudem von der Landesärztekammer, Siehe auch Interview auf Seite 2 mit der Krankenhausgesellschaft sowie Bärbl Mielich. Frauenärzten und Hebammen. Entwicklung der Kaiserschnittzahlen in Baden-Württemberg und den Regierungsbezirken 35 30 25 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Tübingen Karlsruhe Freiburg Baden- Würt temberg Stuttgart EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, um Ziele zu erreichen, muss man hin und wieder auch bereit sein, neue Wege einzuschlagen. Der Hausärzteverband und die TK wollen diese altbekannte Weisheit nun mit der Hausarzt-Tour 2014 für Medizinstudentinnen und -studen- ten in die Realität umsetzen. Statt über die mangelnde Attrak- tivität des Hausarztberufes bei Medizinstudenten und die Folgen für die hausärztliche Versorgung zu lamentieren, möchten wir den Studierenden auf einer Tour durch Baden-Württemberg Einblicke in den Alltag einer Hausarztpraxis ermöglichen. Manchmal führt auch traditionelle Beharrlichkeit zum Ziel. So setzt sich die TK seit Jahren dafür ein, dass die Träger von Pflegeheimen nicht identisch mit der Aufsichts- behörde sind. Dieser Interessen- konflikt wird nun mit dem neuen Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz aufgelöst, indem der Nachbarkreis für die Kontrolle zuständig wird. Ihr Andreas Vogt Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg

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Informationsdienst der techniker Krankenkasse Nr. 2 2014

spezialBA D E N - W ü r t t E M B E r g

Interview mit Bärbl Mielich • Hausarzt-Tour 2014 für Medizinstudenten • Zertifikate für 45 Kliniken • TK-Innovationsreport: Fortschritt oft nicht erkennbar

TK unterstützt Kampagne des Sozialministeriums

initiative für natürliche GeburtIn Baden-Württemberg kommen mehr Die tK erhofft sich von der Initiati-Kinder per Kaiserschnitt zur Welt als ve, dass das Vertrauen von Frauen im Bundesdurchschnitt. Im Südwesten und ihren Partnern in eine natürliche lag die Kaiserschnittquote im Jahr 2012 geburt gestärkt wird. Derzeit macht bei 33,6 Prozent, bundesweit bei 31,7 der moderne Medizinbetrieb eher Prozent. Nur in Hessen (34,6 Prozent), Angst vor der geburt, indem drei von rheinland-Pfalz (35,5 Prozent) und im vier Schwangerschaften zu riskanten Saarland (37,2 Prozent) wurden noch Beinahe-Krankheiten erklärt werden.mehr Säuglinge per Kaiserschnitt geboren. Die niedrigste rate weist Auch innerhalb Baden-Württembergs Sachsen mit 23,7 Prozent auf. weisen die Kaiserschnittquoten deutli-

che regionale Unterschiede auf (siehe Die großen Unterschiede deuten aus grafik). Während im regierungsbezirk Sicht der tK darauf hin, dass nicht nur Stuttgart 31,2 Prozent der Babys per medizinische gründe eine rolle dabei Kaiserschnitt auf die Welt kommen, spielen, ob ein Kind auf natürlichem sind es in tübingen 36,2 Prozent. Die Weg das Licht der Welt erblickt oder Werte für Freiburg und Karlsruhe per Operation. Die tK in Baden-Würt- liegen bei 33,6 und 34,4 Prozent. temberg hat deshalb – als einzige Krankenkasse – im Beirat der Kampag- Weitere Informationen sind unter ne mitgearbeitet. Unterstützt wird das www.natuerlichegeburt-bw.de vom Sozialministerium Baden-Würt- abrufbar. temberg ins Leben gerufene Projekt zudem von der Landesärztekammer, Siehe auch Interview auf Seite 2 mit der Krankenhausgesellschaft sowie Bärbl Mielich. Frauenärzten und Hebammen.

Entwicklung der Kaiserschnittzahlen in Baden-Württemberg und den Regierungsbezirken

35

30

252007 2008 2009 2010 2011 2012

Tübingen

Karlsruhe

Freiburg

Baden-Würt

temberg

Stuttgart

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

um Ziele zu erreichen, muss man hin und wieder auch bereit sein, neue Wege einzuschlagen. Der Hausärzteverband und die tK wollen diese altbekannte Weisheit nun mit der Hausarzt-tour 2014 für Medizinstudentinnen und -studen-ten in die realität umsetzen.

Statt über die mangelnde Attrak-tivität des Hausarztberufes bei Medizinstudenten und die Folgen für die hausärztliche Versorgung zu lamentieren, möchten wir den Studierenden auf einer tour durch Baden-Württemberg Einblicke in den Alltag einer Hausarztpraxis ermöglichen.

Manchmal führt auch traditionelle Beharrlichkeit zum Ziel. So setzt sich die tK seit Jahren dafür ein, dass die träger von Pflegeheimen nicht identisch mit der Aufsichts-behörde sind. Dieser Interessen-konflikt wird nun mit dem neuen Wohn-, teilhabe- und Pflegegesetz aufgelöst, indem der Nachbarkreis für die Kontrolle zuständig wird.

Ihr

Andreas VogtLeiter der tK-LandesvertretungBaden-Württemberg

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tK spezial Baden-Württemberg · 2/2014 | 2

Interview mit Bärbl Mielich, Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag Baden-Württemberg

Zur PErSon

„Werdende Mütter sollen auf ihreeigene Kraft vertrauen“tK spezial | Wie kam es zur Kam- und Aufklärung von werdenden rem, dass eine deutlich bessere Ko-pagne zur Stärkung der natürlichen Müttern. Zum anderen möchte die operation dieser beiden Berufsgrup-geburt in Baden-Württemberg? Kampagne die Zusammenarbeit von pen entsteht, die dazu beiträgt, dass

Frauenärztinnen und Frauenärzten mit werdende Mütter auf ihre eigene Mielich | Schwanger sein und das Krankenhäusern und Hebammen ver- Kraft vertrauen und ihr Kind spontan gebären neuen Lebens sind etwas bessern. Zum Ausbau gegenseitiger zur Welt bringen. Die ersten Signale Wunderbares. Zugleich auch etwas Akzeptanz und einer engen Koopera- diesbezüglich sind sehr positiv.Natürliches und Normales. Dennoch tion sollen regionalkonferenzen der wird vor allem der geburtsvorgang Berufsverbände stattfi nden. Es wird tK spezial | Vor 50 Jahren sind die zunehmend als risiko begriffen. Die Infomaterial in den Kreißsälen von Kinder aus dem bislang geburten-Anzahl der Kaiserschnittentbindun- Krankenhäusern und in den Praxen stärksten Jahrgang zur Welt gekom-gen ist auf über 30 Prozent allein in der Frauenärztinnen und Frauenärzte men. Kann die Politik etwas tun, damit Baden-Württemberg gestiegen. Die ausliegen. Wir erhoffen uns, dass wieder mehr Kinder geboren werden?tendenz ist stei- dieses zu gend. In gesprä- einem Besuch Mielich | Die Kampagne ist sicher chen mit dem auf unserer auch ein zentrales Signal. Wir senden Hebammenver- Homepage die Botschaft aus: Der Politik sind die band und der tK anregt. Dort rahmenbedingungen von Schwanger-wurde vor zwei ist umfas- schaft und geburt wichtig, gemein-Jahren die Idee sendes Mate- sam mit den Praktikern wollen wir geboren, mit rial rund um aufklären. Das ergänzt die bisherigen einer Kampa- die geburt Initiativen für die Verbesserung der gne, an der alle verfügbar. Vereinbarkeit von Familie und Beruf Berufsgruppen und Institutionen rund durch den Ausbau der Betreuungsan-um die geburt beteiligt sind, dieses tK spezial | gibt es eine Evaluation gebote, um ein kinderfreundlicheres thema aufzugreifen. Ziel war und ist der Initiative? Welche Effekte erhoffen Baden-Württemberg zu schaffen. es, Frauen und auch Männer in die Sie sich von der Kampagne? Durch die Erweiterung von ganzta-Lage zu versetzen, sich selbstbe- gesbetreuungsangeboten gerade an stimmt und ohne Angst auf die geburt Mielich | Ja, es wird eine Evaluation grundschulen sind wir hier auf einem ihres Kindes freuen zu können. der Kampagne geben, die insbeson- guten Weg. Familien brauchen preis-

dere die neue, intensive Zusammen- werten Wohnraum. Wir fördern ent-tK spezial | Was ist aus Ihrer Sicht arbeit von Hebammen und Frauenärz- sprechende Programme im rahmen problematisch daran, wenn Kinder per ten dokumentieren wird. Ich erhoffe des Landesbauprogramms. Kaiserschnitt zur Welt kommen? mir von der Kampagne unter ande-

Mielich | Ein Kaiserschnitt ist ein erheblicher operativer Eingriff, sowohl für Mütter als auch für die Neugebo-renen, der durchaus kurz- und lang-fristige risiken für Mutter und Kind birgt. Kinder, die per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, haben deutlich ge-schwächte Abwehrkräfte. Zudem ist die rate von Atemwegserkrankungen und Allergien bei diesen Kindern hö-her. Mütter erholen sich entsprechend langsamer von der geburt.

tK spezial | Wie soll die Kampagne die schwangeren Frauen und ihre Partner erreichen?

Mielich | Die Kampagne will der Darstellung des natürlichen geburts-vorgangs als Krankheit entgegen-wirken. Sie setzt auf zwei Ebenen an. Zum einen richtet sie sich mit der Homepage, Flyern und Plakaten an werdende Eltern. gefördert wird das Verständnis der geburt als eines natürlichen Vorgangs durch Beratung

Die Kampagne willDie Kampagne willder Darstellung des der Darstellung des natürlichen geburts-vorgangs als Krankheit entgegenwirken.“

Bärbl MielichBärbl Mielich wurde 1952 in Wuppertal geboren. Auf-gewachsen und zur Schule gegangen ist sie in Bocholt in Westfalen. Sie absolvierte ein Studium der Sozial-pädagogik in Düsseldorf/Kaiserswerth und schloss daran eine Weiterbildung zur Familienmediatorin an. Im Anschluss arbeitete sie als Mediatorin in eigener Praxis.

Bärbl Mielich ist verheiratet und hat drei Kinder sowie zwei Enkelkinder.

Mitglied bei den grünen ist sie seit 1984. Seit 2000 ist sie Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft der grünen für die Bereiche Arbeit, Soziales, gesundheit. Am 26. März 2006 wurde sie im Wahlkreis Breisgau als Landtagsabgeordnete gewählt. Seit der Land-tagswahl im März 2011 ist sie gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Fraktion und Vorsitzende des Sozialausschusses. In dieser Funktion hat sie die Kampagne zur Stärkung der natürlichen geburtmit auf den Weg gebracht.

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tK spezial Baden-Württemberg · 2/2014 | 3

Gemeinsames Projekt von TK und Hausärzteverband Baden-Württemberg

hausarzt-tour 2014 für MedizinstudentenDerzeit ist bei den Medizinstudenten bewusst überzeichnet, um Aufmerk- nen oder Studenten geht es dann am die Lust nicht sonderlich ausgeprägt, samkeit zu erzeugen“, sagte Berthold gleichen tag auf der zweiten Etappe sich als Hausarzt niederzulassen. Einer Dietsche, Vorsitzender des Hausärzte- wieder zurück in die Landeshaupt-aktuellen Studie des Universitätsklini- verbandes Baden-Württemberg anläs- stadt, wo die tour am 1. August endet.kums Heidelberg zufolge halten nur slich des Hausärztetages, wo der Film 25 Prozent der angehenden Mediziner erstmals vorgestellt wurde. Produziert Alle Informationen rund um die den Hausarztberuf für attraktiv. Als wurde der Spot von Absolventen der Hausarzt-Tour 2014 sind erhältlich gründe dafür werden die mangelhafte Filmakademie Ludwigsburg. unter www.hausarzt-tour.de. wissenschaftliche Verankerung sowie das schlechte Image bei Arztkollegen In einem zweiten Schritt verlässt das Der Film ist abrufbar unter oder in den Medien genannt. Projekt die Leinwand. Anstelle des http://is.gd/iqPcT0

fiktiven Hausarztes und seines jungen Die tK in Baden-Württemberg und Begleiters werden sich vom 28. Juli der Hausärzteverband setzen diesem bis zum 1. August insgesamt sechs trend ein Projekt entgegen, mit dem Medizinstudentinnen oder -studenten auf ungewöhnliche Art und Weise auf eine tour durch Baden-Württem-für eine Niederlassung als Hausarzt berg begeben. gespräche mit erfahre-geworben wird: mit einem Film und – nen Hausärzten stehen dabei ebenso darauf aufbauend – der Hausarzt-tour auf dem Programm wie wertvolle 2014 für Medizinstudenten. Hinweise rund um das thema Praxis- gründung und Praxisführung.

Film wirbt für den Von Stuttgart nach Traumberuf HausarztKonstanz und zurück

Die Botschaft des kurzen Films ist klar: Kein Arzt hat eine so vielfältige und Die tour besteht aus zwei teilen: Die abwechslungsreiche tätigkeit wie der erste Etappe beginnt am 28. Juli in Hausarzt, keiner ist so mit Land und Stuttgart mit drei Medizinstudentinnen Leuten verwoben. „In dem Film wer- oder -studenten und endet am 30. Juli den die schönen Seiten unseres Berufs in Konstanz. Mit drei neuen Studentin-

hintErGrund

In Baden-Württemberg sind derzeit 7115 Hausärzte tätig. Der Alters-durchschnitt liegt bei 55 Jahren (Quelle: Kassenärztliche Verei-nigung Baden-Württemberg). In den kommenden Jahren werden etwa 30 Prozent der Hausärzte ausscheiden. In Baden-Württem-berg, gerade auch im ländlichen raum, werden aufgrund der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung bereits jetzt verstärkt Hausärzte gesucht.

„raus aufs Land, rein ins Leben!“ Die tK geht neue Wege, damit Medizinstudenten die berufliche Perspektive„Hausarzt“ nicht aus den Augen verlieren.

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tK spezial Baden-Württemberg · 2/2014 | 4

Ergebnisse der TK-Patientenbefragung für Baden-Württemberg

Zertifikate für 45 Kliniken im SüdwestenWie zufrieden sind Patienten mit der Versorgung im Krankenhaus? Zum fünften Mal hat die tK bei ihren Versi-cherten nachgefragt. über 24.000 Pati-enten aus ganz Baden-Württemberg haben ihre Eindrücke und Erfahrungen,die sie während eines Krankenhaus-aufenthalts 2012 und 2013 gesammelt hatten, der tK mitgeteilt.

Alle Antworten wurden von der Bun-desgeschäftsstelle für Qualitätssiche-rung (BQS) ausgewertet und führten zu einer detaillierten Bewertung von 112 Krankenhäusern und 246 Fachab-teilungen in Baden-Württemberg. gefragt wurde nach der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Krankenhaus, dem Behandlungsergebnis, der medi-zinisch-pflegerischen Versorgung, der Information und Kommunikation sowie liegen, mit einem Zertifikat auszeich- häuser bietet der Klinikführer einen der Organisation und Unterbringung. nen, darunter auch sechs Stuttgarter überblick über die Leistungen der

Kliniken (siehe Foto). Die Urkunden Krankenhäuser. Steht ein planbarer Wie bereits in der letzten Ausgabe von wurden alle persönlich an Vertreter der stationärer Aufenthalt bevor, kann der tK spezial berichtet sind die Patienten Krankenhäuser überreicht. tK-Klinikführer so bei der Suche nach in Baden-Württemberg mit ihren Kran- einer geeigneten Klinik helfen.kenhäusern überdurchschnittlich zufrie- Die Ergebnisse bilden die grundlage den. Insgesamt konnte die tK nun 45 für den tK-Klinikführer im Internet. Der TK-Klinikführer ist im Internet Kliniken, deren Ergebnisse in allen Be- Zusammen mit den Informationen aus abrufbar unterreichen über dem Bundesdurchschnitt den Qualitätsberichten der Kranken- www.tk.de/klinikfuehrer.

Andreas Vogt von der tK (links) überreichte die Urkunden an die Vertreter der Stuttgarter Kliniken (Frauenklinik Charlottenhaus, Diakonie-Klinikum, Karl-Olga-Krankenhaus, Marien-hospital, robert-Bosch-Krankenhaus und Sportklinik Stuttgart).

TK-Gesundheitsreport mit aktuellen Ergebnissen für Baden-Württemberg

Erkältungswelle treibt Krankenstand in die höheJeder der über 470.000 Beschäftigten, krankgeschrieben. Die Erwerbstätigen bei 3,31 Prozent (2012: 3,17 Prozent). die bei der tK in Baden-Württemberg waren somit genau einen halben tag trotz des leichten Anstiegs ist dies der versichert sind, war im vergange- länger arbeitsunfähig als noch ein Jahr niedrigste Krankenstand unter allen nen Jahr durchschnittlich 12,1 tage zuvor. Der Krankenstand liegt damit Bundesländern.

Eine massive Erkältungswelle war hauptverantwortlich für den Anstieg des Krankenstandes. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Fehltage bei den Erkrankungen des Atmungs-systems um über 25 Prozent. Jeder Beschäftigte fehlte im Schnitt zwei tage wegen einer Erkältung.

Krankheiten des Muskel- und Skelett- systems, wie etwa rückenschmerzen, verursachen seit Jahren die meisten Fehlzeiten. Die Baden-Württemberger fehlten wegen dieser Erkrankungen im Durchschnitt an 2,2 tagen – genauso viel wie im Jahr zuvor. Der Anstieg der Fehlzeiten wegen psychischer Erkran-kungen ist im Vergleich zu den Vorjah-ren deutlich geringer ausgefallen.

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TK legt Innovationsreport 2014 für Arzneimittel vor

Fortschritt oft nicht erkennbartrotz früher (Zusatz-)Nutzenbewer- und sein team 20 Wirkstoffe unter- Im Durchschnitt bekam jeder gesetz-tung, die der gesetzgeber mit dem sucht, die 2011 – also im ersten Jahr lich Versicherte im Land Medikamente Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz nach Inkrafttreten des AMNOg – auf für rund 526 Euro verordnet. Damit (AMNOg) eingeführt hat, zeigt sich, den deutschen Markt gelangten. liegt Baden-Württemberg unter dem dass zum Zeitpunkt der Markteinfüh- Davon sind lediglich drei Wirkstoffe in bundesweiten Wert von 536 Euro. rung oftmals noch keine ausreichen- der gesamtschau als therapeutischer Am teuersten verschrieben die Ärzte den Erkenntnisse darüber vorliegen, Fortschritt einzustufen. in Mecklenburg-Vorpommern mit rund welchen therapeutischen Fortschritt 670 Euro pro Kopf, am sparsamsten in

In Baden-Württemberg haben die nie- Bayern mit 480 Euro. dergelassenen Ärzte im vergangenen Jahr Arzneimittel im Wert von rund 4,7 Milliarden Euro verordnet. Das Verordnungsvolumen belief sich auf 90,8 Millionen Packungen.

neue Arzneimittel im realen Versor-gungsalltag darstellen. Zu diesem Ergebnis kommt der Innovationsreport 2014, den Wissenschaftler der Univer-sität Bremen mit Unterstützung der tK erstellt haben.

Von den 20 Wirkstoffen, die im report untersucht wurden, haben Hersteller im Nachhinein für acht Wirkstoffe Warnhinweisschreiben verschickt – unter anderem sogenannte rote-Hand-Briefe. Aus Sicht der tK wird daraus deutlich, dass eine einmalige Bewertung neuer Arzneimittel im grunde nicht ausreicht. Nötig sind weitere Spätbewertungen mit Erfah-rungen aus dem Versorgungsalltag.

Für den Innovationsreport 2014 haben Studienleiter Prof. Dr. gerd glaeske

der innovationsreport unter www.presse.tk.de, Webcode: 641152

KurZnaChriChtEn

Pflege: Film für Kinder mit neue aufsichtsregelung Schmerzen

Das Wohn-, teilhabe- und Pflegege- Etwa zwei Millionen Kinder und Ju-setz (WtPg) löst in Baden-Württem- gendliche in Deutschland leiden an berg das alte Landesheimgesetz dauerhaften oder wiederkehrenden ab. Damit werden neue Wohn- und Schmerzen. Obwohl eine organi-Versorgungsformen in der Pflege sche Ursache oft fehlt, ist Schmerz möglich. Positiv aus Sicht der tK ihr ständiger Begleiter. Damit sie ist dabei eine Neuregelung bei der ihn in den griff bekommen, benö-Aufsicht: Ist ein Land- oder Stadt- tigen die jungen Patienten meist kreis träger eines Pflegeheims oder keine Medikamente, sondern ge-Anbieter einer ambulant betreuten zielte Informationen darüber, was Wohngemeinschaft, ist in Zukunft Schmerz ist und wie er entsteht. ein benachbarter Kreis für die Auf- Das Deutsche Kinderschmerzzen-sicht dieser Einrichtung zuständig. trum hat daher mit Unterstützung Damit wird der von der tK schon der tK einen zehnminütigen Anima-seit Jahren monierte Schwachpunkt tionsfilm speziell für Kinder produ-behoben, dass die zuständige ziert. Der Videoclip ist kostenlos im Aufsichtsbehörde identisch mit dem Internet abrufbar. träger der Einrichtung ist. Der Stadt- oder Landkreis hat sich bislang in solchen Fällen selbst kontrolliert, was aus Sicht der Pflegebedürftigen natürlich nicht optimal ist. Nun wird derjenige Nachbarkreis zuständig, der im Alphabet dem trägerkreis nachfolgt.

Mehr informationenunter www.tk.de, Webcode: 645862

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herausgeber | techniker Krankenkasse, Landesvertretung Baden-Württemberg

Verantwortlich | Andreas Vogt telefon | 07 11 - 250 95 - 404 E-Mail | [email protected] internet | www.tk.de/lv-badenwuerttemberg

redaktion | Hubert Forster telefax | 07 11 - 250 95 - 444twitter | www.twitter.com/tKinBW