"TK spezial" für Baden-Württemberg 3-2014

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Raus aufs Land, rein ins Leben! Hausarzt-Tour 2014 begeisterte Medizinstudenten Das gab’s noch nie: Anstatt über dro- henden Hausärztemangel gerade in ländlichen Gebieten nur vom Schreib- tisch aus zu lamentieren, haben die TK, Perspektive Hausarzt Baden-Würt- temberg und der Hausärzteverband in Baden-Württemberg neue Wege aus- probiert – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit sechs Nachwuchsme- dizinern ging’s auf die Hausarzt-Tour 2014: Während der Fahrt durch den Südwesten haben die Medizinstuden- ten erfahrene Hausärzte besucht und mit Kommunalpolitikern geredet – raus aufs Land, rein ins Leben! Mit dabei war Jil Könemann aus Essen, die in Bochum Medizin stu- diert. Ein kurzer Film über die Tour zeigt, mit welchen Erwartungen sie an der Tour teilgenommen hat und wel- che Erkenntnisse und Erfahrungen sie dabei gemacht hat. In dem Beitrag kommt auch der Wald- kircher Hausarzt Dr. Wolfgang Schmie- der zu Wort, bei dem die Nachwuchs- mediziner zu Gast waren. Seine Begeisterung für den Hausarztberuf ist deutlich spürbar. Der Besuch bei dieser modernen Gemeinschaftspraxis trug ebenso wie das Gespräch mit dem Ehinger Hausarzt Dr. Roland Schenzle dazu bei, so manche studen- tischen Vorurteile über den Landarzt aus dem Weg zu räumen. Das Bild vom Hausarzt als Einzelkämpfer, der sich von frühmorgens bis spätabends nur um seine Patienten kümmert und seine Wochenenden mit Notfalldienst verbringt, wurde ad acta gelegt. Der Film kann zusammen mit wei- teren Infos unter www.tk.de/haus- arzt-tour abgerufen werden. Ein weiterer Bericht folgt auf Seite 2. Liebe Leserin, lieber Leser, Neugeborene mit Lungenversagen werden an eine künstliche Lun- ge angeschlossen, Patienten mit Leberkrebs erhalten Medikamen- te, die von innen die Metastasen bestrahlen – zwei Beispiele für medizinische Spitzenleistungen in Baden-Württemberg. Vor vier Jahren entstand bei der TK in Baden-Württemberg die Idee, solche Leistungen der Spitzenme- dizin im Südwesten in einem Netz- werk zu bündeln und im Internet allgemeinverständlich abzubilden. Die Resonanz war so positiv, dass angesichts der vielen neuen Leis- tungen auch eine zweite Auflage der Broschüre „Netzwerk Spitzenmedi- zin“ sinnvoll wurde. Die darin beschriebenen Spitzenleis- tungen stehen allen Versicherten zur Verfügung. Dies macht einmal mehr deutlich: Die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Versor- gung in Baden-Württemberg ist leis- tungsfähiger und vitaler denn je. Andreas Vogt Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg EDITORIAL Rückblick auf die Hausarzt-Tour 2014 Staatstheater Stuttgart im Interview Neue Leistungen im „Netzwerk Spitzenmedizin“ TK-Bilanz 2013 spezial Nr. 3 2014 Informationsdienst der Techniker Krankenkasse BADEN-WüRTTEMBERG In Ehingen konnten sich die Studentinnen mit dem Hausarzt Dr. Roland Schenzle austauschen.

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Raus aufs Land, rein ins Leben!Hausarzt-Tour 2014 begeisterte Medizinstudenten

Das gab’s noch nie: Anstatt über dro-henden Hausärztemangel gerade in ländlichen Gebieten nur vom Schreib-tisch aus zu lamentieren, haben die TK, Perspektive Hausarzt Baden-Würt-temberg und der Hausärzteverband in Baden-Württemberg neue Wege aus-probiert – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit sechs Nachwuchsme-dizinern ging’s auf die Hausarzt-Tour 2014: Während der Fahrt durch den Südwesten haben die Medizinstuden-ten erfahrene Hausärzte besucht und mit Kommunalpolitikern geredet – raus aufs Land, rein ins Leben!

Mit dabei war Jil Könemann aus Essen, die in Bochum Medizin stu-diert. Ein kurzer Film über die Tour zeigt, mit welchen Erwartungen sie an der Tour teilgenommen hat und wel-che Erkenntnisse und Erfahrungen sie dabei gemacht hat.

In dem Beitrag kommt auch der Wald-kircher Hausarzt Dr. Wolfgang Schmie-der zu Wort, bei dem die Nachwuchs-mediziner zu Gast waren. Seine Begeisterung für den Hausarztberuf ist deutlich spürbar. Der Besuch bei dieser modernen Gemeinschaftspraxis trug ebenso wie das Gespräch mit dem Ehinger Hausarzt Dr. Roland Schenzle dazu bei, so manche studen-tischen Vorurteile über den Landarzt aus dem Weg zu räumen. Das Bild vom Hausarzt als Einzelkämpfer, der sich von frühmorgens bis spätabends nur um seine Patienten kümmert und seine Wochenenden mit Notfalldienst verbringt, wurde ad acta gelegt.

Der Film kann zusammen mit wei-teren Infos unter www.tk.de/haus-arzt-tour abgerufen werden. Ein weiterer Bericht folgt auf Seite 2.

Liebe Leserin,lieber Leser,

Neugeborene mit Lungenversagen werden an eine künstliche Lun-ge angeschlossen, Patienten mit Leberkrebs erhalten Medikamen-te, die von innen die Metastasen bestrahlen – zwei Beispiele für medizinische Spitzenleistungen in Baden-Württemberg.

Vor vier Jahren entstand bei der TK in Baden-Württemberg die Idee, solche Leistungen der Spitzenme-dizin im Südwesten in einem Netz-werk zu bündeln und im Internet allgemeinverständlich abzubilden. Die Resonanz war so positiv, dass angesichts der vielen neuen Leis-tungen auch eine zweite Auflage der Broschüre „Netzwerk Spitzenmedi-zin“ sinnvoll wurde.

Die darin beschriebenen Spitzenleis-tungen stehen allen Versicherten zur Verfügung. Dies macht einmal mehr deutlich: Die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Versor-gung in Baden-Württemberg ist leis-tungsfähiger und vitaler denn je.

Andreas VogtLeiter der TK-LandesvertretungBaden-Württemberg

EditoRiAL

Rückblick auf die Hausarzt-Tour 2014 • Staatstheater Stuttgart im Interview • Neue Leistungen im „Netzwerk Spitzenmedizin“ • TK-Bilanz 2013

spezialNr. 3 2014Informationsdienst der Techniker Krankenkasse

BA D E N - W ü R T T E M B E R G

In Ehingen konnten sich die Studentinnen mit dem Hausarzt Dr. Roland Schenzle austauschen.

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TK spezial Baden-Württemberg · 3/2014 | 2

tK spezial | Hat die Hausarzt-Tour Ihre Erwartungen erfüllt?

King | Das mediale Interesse war sehr groß, was dem eigentlichen Ziel der Perspektive Hausarzt – junge Medizi-ner nach Baden Württemberg zu lot-sen – sicherlich gedient hat. Das Inter-esse der Studierenden an der Haus-arzt-Tour war groß – eine unserer Hauptzielgruppen der Initiative. Somit waren auch wir sehr zufrieden.

tK spezial | Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis aus dem Event?

King | Dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Vorteile einer Nieder-lassung in Baden-Württemberg über möglichst viele Kanäle und Formate an die Zielgruppen der jungen Mediziner

zu transportieren. Das Berufsbild des Hausarztes, das oft im Studium etwas zu kurz kommt, wurde mit Praxisbil-dern und den Erfahrungen niederge-lassener Ärzte aktualisiert.

tK spezial | Wo in Baden-Württemberg fehlen Hausärzte am meisten?

King | Es gibt mittlerweile einige Regionen in Baden-Württemberg, in denen Hausärzte fehlen oder in naher Zukunft fehlen werden. Das Interesse von Gemeinden und Landkreisen, sich auf der Plattform www.perspektive-hausarzt-bw.de zu präsentieren, wächst jeden Tag. Hieraus lässt sich sicher auch ablei-ten, wo es heute schon Probleme gibt oder welche zu erwarten sind.

Drei Fragen an Manfred King vom Hausärzteverband Baden-Württemberg

„Wir sind auf dem richtigen Weg“

Die erste Etappe der Hausarzt-Tour 2014 startete am 28. Juli in Stuttgart. Zwei Medizinstudentinnen aus Bochum und Regensburg sowie ein Student aus Berlin reisten quer durch den Schwarzwald bis nach Konstanz.

Informationen über die vertragsärztli-che Versorgung in Baden-Württem-berg gab es gleich zu Beginn in Stutt-gart. Markus Koffner, Leiter regionales Vertragswesen der TK-Landesvertre-tung Baden-Württemberg, erläuterte den sozialrechtlichen Rahmen für eine Hausarztpraxis und konnte dabei auch so manche Ängste – etwa hinsichtlich drohender Regresse – relativieren.

Auf dem Weg zum Bodensee wurde eine Gemeinschaftspraxis von Haus-ärzten in Waldkirch besucht. Für die Studierenden ergaben sich interessan-te Einblicke in den Praxisalltag. Der direkte Austausch mit dem niederge-lassenen Arzt Dr. Wolfgang Schmieder war sehr wertvoll. Wie sich eine eige-ne Praxis finanzieren lässt und welche Anstrengungen ländliche Gemeinden unternehmen, um die ärztliche Versor-gung sicherzustellen, erfuhren die Stu-denten in Waldshut im Gespräch mit Spezialisten für Heilberufe der Spar-kasse Hochrhein sowie Bürgermeister Dietmar Zäpernick aus Rickenbach.

Studenten konnten viele wertvolle Informationen mit nach Hause nehmen

Von Stuttgart nach Konstanz und zurückIn Konstanz startete die zweite Etappe der Hausarzt-Tour 2014 mit drei Stu-dentinnen aus Düsseldorf, Mannheim und Tübingen. Wie schon auf der ers-ten Etappe bekamen die Studentinnen sehr viele Informationen rund um die hausärztliche Versorgung und die Finan-zierungsmöglichkeiten einer eigenen Praxis. Der Besuch einer Hausarztpra-xis in Ehingen zählte auch hier zu den Höhepunkten der Tour. Die Studentin-nen nutzten die Gelegenheit, um im

persönlichen Gespräch dem niederge-lassenen Arzt viele Fragen zu stellen.

Alle Teilnehmer an der Hausarzt-Tour 2014 sahen sich in ihrer Vorstellung bestärkt, später einmal ihre eigene Praxis auf dem Land zu eröffnen oder eine bestehende Praxis zu überneh-men. Zunächst muss aber das Studi-um und anschließend die Facharztaus-bildung zum Allgemeinmediziner abge-schlossen werden.

Die Hausarzt-Tour löste ein großes Medienecho aus. Der SWR – hier Nadine Meier im Interview – begleitete die Tour.

Manfred King

Manfred King ist Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit beim Haus- ärzteverband Baden-Württemberg.

ZUR PERSoN

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TK spezial Baden-Württemberg · 3/2014 | 3

tK spezial | Sie engagieren sich seit Jahren für die Gesundheitsförderung Ihrer Mitarbeiter. Hierbei verstehen Sie sich als „lernende Staatstheater“. Was ist dabei Ihr Anliegen?

Hendriks | Wir haben über Jahre viele Beratungs- und Unterstützungsangebo-te für Mitarbeiter zu Gesundheitsfra-gen und in Krisensituationen entwi-ckelt. Hierfür wurde ein Sozialreferat eingerichtet, in dem speziell ausgebil-dete Mitarbeiter unter anderem Sozial-beratung, Informationen zur Suchtpro-phylaxe und beruflicher Rehabilitation anbieten. Darauf haben wir aufgebaut und weitere Angebote wie Team-Coa-chings, Gesundheitstage und Arbeits-platzbegehungen eingeführt. In einem Arbeitskreis Gesundheit werden diese Maßnahmen im Sinne der „lernenden Staatstheater“ weiterentwickelt und erweitert. Dadurch steigern wir den Stellenwert des Themas Gesundheits-förderung auf allen Mitarbeiterebenen.

tK spezial | Wie schaffen Sie es, die Mitarbeiter für die Maßnahmen zu gewinnen?

Egerer | In Einzelgesprächen, Team-befragungen und Workshops suchen wir bewusst den Dialog mit den Mit-arbeitern. Dabei werden die speziel-len Problemfelder und Bedürfnisse benannt. Dadurch können wir die Angebote zielgerichtet aussuchen und jedem Mitarbeiter und Bereich das im Moment Notwendige anbie-ten. Diese Zielgenauigkeit erhöht nicht nur die Akzeptanz bei den Mitar-beitern, sondern gewährleistet auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den vorhandenen personellen und finanziellen Mitteln.

tK spezial | Wie sind Sie dabei vor-gegangen?

Hendriks | Es ist schon eine Heraus-forderung, Mitarbeiter aus über 50 Nationen und den unterschiedlichsten kreativen Berufszweigen für ein ein-heitliches Thema zu gewinnen. Wir haben deshalb mit Kursen für die Lei-tungskräfte angefangen. In moderier-ten Workshops wurde an den Themen Schnittstellen, Vernetzung und Kommu-nikation gearbeitet. Dieser interdiszipli-näre Gedankenaustausch ermöglicht es, gemeinsam ein einheitliches Ver-ständnis dafür zu entwickeln, was ein gesundes Unternehmen ausmacht.

tK spezial | Spüren Sie schon positive Effekte, die Sie auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)zurückführen können?

Egerer | Die Mitarbeiter stehen täglich vor der Herausforderung, Kunst auf höchstem Niveau zu bieten. Indem wir die Mitarbeitergesundheit zu einem zentralen Thema gemacht haben, erfahren die Mitarbeiter, losgelöst von der Arbeitsaufgabe, eine persönliche Wertschätzung. Diese ist notwendig, um motiviert und gesund, auf und hin-ter der Bühne, den Ansprüchen stand-zuhalten. Das im Laufe des Projektes veränderte Selbstverständnis für die eigene Gesundheit, und die Gesund-heit anderer, ist genauso wichtig für ein gesundes Unternehmen, wie ein kontinuierliches Angebot von Gesund-heitskursen und Workshops.

tK spezial | Wie sehen Sie die Entwick-lung Ihrer „lernenden Staatstheater“?

Hendriks | Das Konzept der Staats-theater aus individuellen Beratungsan-geboten, Gesundheitsförderung und Führungsentwicklung bezieht alle Mit-

Interview mit Marc-Oliver Hendriks und Johannes Egerer von den Staatstheatern Stuttgart

„Gesund auf und hinter der Bühne“

arbeiter ein. Der vor bald zehn Jahren begonnene Prozess setzt bewusst auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung und wird sicherlich noch einige Jahre beanspruchen – und hört eigentlich nie auf. Wir wollen damit dauerhaft das Verständnis dafür stärken, dass Gesundheitsförderung eine Aufgabe ist, die sowohl beim Unternehmen als auch in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liegt.

Marc-Oliver Hendriks

Der 1970 in Duisburg geborene Jurist wurde 1999 Ver-waltungsdirektor und Stellvertretender Intendant des „Theaters Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen“. Ab August 2003 war er als Geschäftsführender Direk-tor der Bayerischen Theaterakademie August Ever-ding im Münchener Prinzregententheater tätig. Seit dem 1. September 2009 ist Marc-Oliver Hendriks Geschäftsführender Intendant der Württembergi-schen Staatstheater in Stuttgart.

ZUR PERSoN

Johannes Egerer

Johannes Egerer ist Tenor und seit 1983 Mitglied der Staatsoper Stuttgart sowie langjähriges Mitglied des Staatsopernchores Stuttgart. Der Künstler ist zudem seit 2009 Sozialreferent, Disabilitymanager (CDMP)und Betrieblicher Ansprechpartner Suchtprävention (BASP). Seit dem Jahr 2010 ist Johannes Egerer Perso-nalratsvorsitzender der Staatstheater Stuttgart.

ZUR PERSoN

Die Staatstheater Stuttgart sind mit über 1.000 Aufführungen und 500.000 Besuchern in einer Spielzeit das größte Drei-Sparten-Theater weltweit. Die TK ist Partner beim BGM seit 2011. Die TK bietet dabei unter anderem fachliche Unterstüt-zung durch Prozessberatung, durch Begleitung des Arbeitskreises Gesundheit sowie durch den Aufbau eines Gesundheitstage-Curriculums. Zudem hilft die TK beim Aufbau von Präventionskursen.

HiNtERGRUNd

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TK spezial Baden-Württemberg · 3/2014 | 4

In der Medizin ist heute vieles mög-lich, was noch vor wenigen Jahrzehn-ten als Science-Fiction betrachtet wur-de. Doch medizinische Höchstleistung definiert sich nicht nur über moderne Geräte oder neu entwickelte Medika-mente. Immer mehr wird erkannt, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit die Therapie verbessern kann.

So entstand beispielsweise in Heidel-berg die erste Herzinsuffizienz-Wach-station, und in Tübingen behandeln Ärzte gemeinsam mit Kollegen vom Kinderspital Zürich die seltene Erkran-kung Moyamoya. Zudem rückt bei modernen Therapien neben der Hei-lung auch die Lebensqualität des Ein-zelnen in den Fokus. Darauf zielt in Stuttgart die altersgerechte Behand-lung von Krebspatienten ab und in Freiburg die telemedizinische über-wachung von Nierentransplantierten.

Übersichtskarte hilft bei der Orientierung

Seit 2010 bietet die TK deshalb Klini-ken die Möglichkeit, solche speziellen Leistungen im TK-Netzwerk Spitzen-medizin Baden-Württemberg zu prä-sentieren. Vier Universitätskliniken und fünf weitere Krankenhäuser nutz-ten seitdem die Gelegenheit, wodurch nun eine zweite Ausgabe der gleichna-migen Broschüre entstanden ist.

Früher Science-Fiction, jetzt RealitätNeue Ausgabe „Netzwerk Spitzenmedizin – Medizinische Höchstleistung in Baden-Württemberg“

Darin stellen die verantwortlichen Ärz-te ihre neuen Angebote in Interviews vor. Bereits länger zugängliche Leis-tungen sind in Kurztexten zusammen-gefasst. Eine übersichtskarte hilft bei der Orientierung. „Wir können zu Recht stolz sein auf die derzeitige medizinische Versorgung in unserem Bundesland“, schreibt Sozialministerin Katrin Altpeter in ihrem Grußwort.

Spitzenmedizin ist für jeden zugänglich

So gibt die Broschüre einen überblick über die Vielfalt der medizinischen Landschaft in Baden-Württemberg und Im TK-Netzwerk Spitzenmedi zin

Baden-Württemberg sollen TK- versicherte Patienten die stän dige Verbesserung unseres Gesund-heitssystems ganz konkret erleben und vom medizinischen Fortschritt unmittelbar profitieren können.

Mit den Netzwerk-Partnern wurde deshalb vereinbart, dass TK-Pati-enten die in der Broschüre vorge-stellten Methoden modernster Medizin unmittelbar in Anspruch nehmen können, sofern die dafür notwendige Indikation besteht.

Das Netzwerk steht jederzeit wei-teren Partnern offen, die mit der TK gemeinsam ihre herausragenden Methoden der Spitzenversorgung zum Wohle der Patienten in Baden- Württemberg vorstellen möchten.

HiNtERGRUNd

Am Universitätsklinikum Freiburg werden seit 2010 Nierenpatienten telemedizinisch betreut. Das Freiburger Telemedizin-Projekt ist nun Teil des Netzwerks Spitzenmedizin der TK in Baden-Württemberg. Bei ihnen laufen die Daten zusammen: Krankenschwester Anja Schmid und Prof. Dr. Przemyslaw Pisarski, Leiter der Sektion Transplantationschirurgie an der Freiburger Uniklinik.

bietet konkrete Hilfe für Betroffene. Es gibt beispielsweise viele Krankenhäu-ser, die Darmkrebspatienten behan-deln. Aber nur wenigen ist bekannt, dass am Städtischen Klinikum in Karls-ruhe eine Methode entwickelt wurde, die es ermöglicht, auch größere Adeno-me besonders schonend zu entfernen.

Auch dass in einer kleinen Stadt wie Bad Rappenau in der dortigen Vulpius- Klinik auf Problemfälle spezialisierte Handchirurgen praktizieren, wissen nur Insider. An vielen Kliniken in Baden-Württemberg wird also Spitzen-medizin geboten, die in dieser Form an nur wenigen anderen Standorten oder im Ausland zu bekommen ist. Und diese Spitzenmedizin ist für jeden zugänglich, egal ob gesetzlich oder pri-vat versichert.

Ein Exemplar der Broschüre „Netz-werk Spitzenmedizin – Medizini-sche Höchstleistung in Baden- Württemberg“ können Sie unter Telefon 0711 - 25095 400 oder [email protected] bestellen. Im Internet sind die Leis-tungen sowie die Broschüre abrufbar unter www.tk.de, Webcode 410308.

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Auf seiner Sommersitzung hat der Verwaltungsrat der TK Bilanz gezogen und die Jahresrechnung 2013 verab-schiedet. Demnach hat die TK knapp 19,6 Milliarden Euro für ihre Versicher-ten ausgegeben. Dem standen Erträge in Höhe von gut 19,4 Milliarden Euro gegenüber. Unter dem Strich steht somit ein Minus von 113 Millionen Euro.

Dieses Minus war geplant, denn für 2013 hat die TK eine Dividende von insgesamt 479 Millionen Euro an ihre Mitglieder ausgezahlt – bis zu 80 Euro je Mitglied. Das war die größte Bei-tragsrückzahlung, die es bei einer Krankenkasse bisher gegeben hat.

Die Leistungsausgaben erreichten 2013 den Rekordwert von 17,8 Milli-arden Euro – damit stellt die TK täglich rund 49 Millionen Euro für die gesund-heitliche Versorgung ihrer Versicherten zur Verfügung. Im Vergleich zum Vor-jahr entspricht das einem Zuwachs von 5,8 Prozent je Versicherten. In Baden-Württemberg gab die TK 1,9 Milliarden Euro für ihre Versicherten aus (plus 6,4 Prozent je Versicherten).

Rekordwert bei LeistungsausgabenTK-Bilanz 2013: fast eine halbe Milliarde Euro Dividende für TK-Mitglieder

Knapp zwei Milliarden Euro hat die TK in Baden-Württemberg im Jahr 2013 für ihre Versicherten ausgegeben.

Eine besonders hohe Steigerungsrate weisen mit 13,7 Prozent je Versicher-ten die Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung auf. Hier spiegelt sich insbesondere der Wegfall der Pra-xisgebühr zum Jahresbeginn wider. Der Krankenhausbereich überstieg 2013 deutlich die Marke von fünf Milli-arden Euro (600 Millionen Euro in Baden-Württemberg), und die Arznei-mittel blieben nur knapp unter drei Milliarden Euro (325 Millionen Euro).

Mit 130 Euro je Versicherten lagen die Verwaltungskosten der TK auch 2013 deutlich unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung (142 Euro). Die TK freut sich über den größten Mitglieder- und Versicherten-zuwachs ihrer Geschichte: Insgesamt ist sie um 353.000 Mitglieder und 420.000 Versicherte gewachsen – 1.150 pro Tag. In Baden-Württemberg konnte die TK im vergangenen Jahr von 957.000 auf rund eine Million Ver-sicherte zulegen.

Der TK-Geschäftsbericht 2013 unter www.tk.de, Webcode 651538.

Schwangerschaft bei Minderjährigen

Kommt es zu einer Schwanger-schaft, dann entscheiden sich Minderjährige in Baden-Würt-temberg überwiegend für einen Abbruch. 2012 standen 415 Ab brüchen eine Zahl von 321 Geburten gegenüber – nur Hamburg hat eine höhere Negativquote im Länderver-gleich. Bundesweit ergibt sich bei den unter 18-Jährigen ein umgekehr tes Bild: 4126 Schwan-gere brachten ihr Kind zur Welt, während 3816 eine Abtreibung vornehmen ließen.

Kooperation mit „dr. Johannes“

Wie sage ich meinem Arzt am besten, was mir fehlt? Oder was wird eigentlich bei der geplanten Operation genau ge-macht? Diese und viele weitere Fragen stellen sich Patienten tagtäglich vor ihrem Arztbesuch. über 60 Prozent der deutschen Internetnutzer suchen bei Gesundheitsfragen zuerst im Netz nach Antworten. Doch welche Informationen dort sind sinnvoll und helfen während der wenigen Minuten im Arztzim-mer? Hierzu startet die TK eine Kooperation mit dem Social-Media-Arzt „Doktor Johannes“. Hinter Doktor Johannes steckt der Mediziner Dr. med. Johan-nes Wimmer, der auf seinem Video-Portal umfangreiche In-formationen zu Gesundheit und Krankheit einfach und für jeden verständlich vermittelt.

KURZNACHRiCHtEN

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Verantwortlich | Andreas Vogt Redaktion | Hubert Forster telefon | 07 11 - 250 95 - 404 telefax | 07 11 - 250 95 - 444E-Mail | [email protected] twitter | www.twitter.com/TKinBW internet | www.tk.de/lv-badenwuerttemberg