TLB GmbH Newsletter Feb 2013

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TLB baut seine Kompetenzen im Bereich Business Development weiter aus. Ziel der auf Patentverwertung und IP-Management spezialisierten Agentur ist es, als langfristiger Innovationspartner der Industrie stärker sicht- bar zu sein. Der Mehrwert für Unternehmen bei der Weiterentwicklung neuer Geschäfts- felder soll deutlicher herausgestellt werden. Von der gesteigerten Vermarktungseffizienz werden vor allem auch die Universitäten und Hochschulen als Ideengeber profitieren. „Wir stellen den Technologietransfer auf eine breitere Basis und tragen damit den Anforderung der Wirtschaft Rechnung“, so TLB verstärkt Business Development Mehr Effizienz bei der Vermarktung von Patenten aus Universitäten und Hochschulen TLB-Geschäftsführer Marcus Lehnen. „Unser Hauptgeschäft ist nach wie vor die Lizenzie- rung von Einzelpatenten aus Universitäten und Hochschulen. Darüber hinaus jedoch, wollen wir mit dem gerade neu eingerich- teten Bereich Business Development Unter- nehmen und Hochschulerfinder noch aktiver in ihrem gemeinsamen Innovationsstreben unterstützen.“ Bei der klassischen Verwertung von Hoch- schulerfindungen wird für ein einzelnes Patent ein Lizenznehmer oder Käufer ge- sucht. Die neun Innovationsmanager des TLB betreuen Erfindungen aus ihrem jeweiligen Newsletter Februar 2013 Von Licht zu Strom Prof. Dr. Christian Koos und seine Patente Impulse für Geschäftsfelder TLB-Business Developer Ulrich Bass 2 3 4 8 Agentur für Erfindungs- und Patentmanagement TLB-Team mit Erfindern im Dialog TLB on Tour wird gefördert von Ausgründung Innovationspartner EXTOLL, Universität Heidelberg, TLB Sachgebiet von der Bewertung über die Pa- tentierung bis hin zur Verwertung. Der neue Bereich Business Development ist hingegen ausschließlich auf die Verwertung spezialisiert. Zentraler Ansprechpartner für Unternehmen ist hier seit Mitte des Jahres Business Developer Ulrich Bass (siehe auch Seite 3). Durch die Verstärkung im Business Develop- ment werden künftig auch die drei Bereiche Wirtschaft, Hochschulen und öffentliche För- derung stärker miteinander verbunden, was insbesondere bei der Prototypenentwicklung positiv zum Tragen kommt. ~rk FHProFunt-Projekt Markerfreies Nanoskop auf Hannover Messe Ausgezeichnet Laserschweißregelung in Echtzeit 5 6 Aquakultur: Klares Wasser dank Kork Erfindung bringt Fischkot zum Schwimmen Der Fischkonsum ist weltweit auf eine Rekordhöhe von nahezu 130 Millionen Tonnen jährlich angestiegen. Da die Meere überfischt sind, boomt die Züchtung von Fischen in Aquakultur. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent ist die Aquakultur die am stärksten wachsende Nahrungsmittelindustrie. Mit der Erfindung von Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereifor- schungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg, lässt sich die Fischpro- duktion in Aquakultur enorm steigern. In einer Fallstudie konnte bei gleicher Wassermenge und gleicher Wasserbelastung eine Steigerung von 40 Prozent erzielt werden. Fortsetzung auf Seite 3 Lösungen für Unternehmen Dr. Florian Schwabe über Erfolge, Partner und Patente Wissen für Erfinder Podiumsdiskussionen in Konstanz und Karlsruhe 7 8 V.l.: Dr. Andrea Nestl, Dr.-Ing. Florian Schwabe (beide TLB), Prof. Dr. Heinz Kohler, John Christ, Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner (alle Hochschule Karlsruhe), Dr. Frank Schlotter und RA Claudia Kandler (beide TLB). Es gibt zwei gute Gründe dafür, Erfindungen zum Patent anzumelden: „Erstens dokumentiert ein Wissenschaftler mit einem Patent, dass er in der Forschung aktuell dabei ist. Denn wenn etwas zum Patent erteilt wird, ist es wirklich neu. Und zweitens verbessern erteilte Pa- tente die Verhandlungsposition gegenüber Firmen“, erläuterte TLB-Prokurist Dr.-Ing. Florian Schwabe beim ersten Erfindercafé an der Karlsruher Hochschule für Technik und Wirtschaft. Wie Kooperationen mit Firmen auf eine si- chere Basis gestellt werden können, wurde von TLB-Rechtsanwältin Claudia Kandler mit handfesten Informationen untermauert. Viel diskutiert war auch das Thema „Nut- zungs- und Urheberrecht“. Claudia Kandler empfahl, von Anfang an auf ein Management der Nutzungsrechte zu achten. Bei Software- Erfindungen war ihre Empfehlung eindeutig, die Idee zu patentieren. Denn: „Das Urheber- recht ist an das konkrete Werk gebunden. Ein Patent dagegen schützt die Idee!“ Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner, Prorektor der Hochschule Karlsruhe, betonte das Engage- ment von TLB bei der Prüfung von Erfindungs- meldungen sowie bei der Verwertung von Patenten und der entsprechenden Beratung. Auch Prof. Dr. Heinz Kohler konnte über viel- fältige Erfahrungen mit Patentierungsverfahren Erfindercafé an der Hochschule Karlsruhe: Kernthemen auf den Punkt gebracht berichten und hob die Unterstützung von TLB bei der Gestaltung von Lizenz- oder Kooperati- onsverträgen hervor. „Die Zusammenarbeit mit dem Technologie-Lizenz-Büro erleichtert die Ar- beit, denn die Ideen werden im Hinblick auf eine Patentierung geprüft“, so der Professor vom In- stitut für Sensorik und Informationssysteme am IAF der Hochschule. ~sl Rund um die Themen Erfinden, Patentieren und Verwerten konnten sich die Wissen- schaftler der Universität Konstanz bei einer Podiumsdiskussion informieren, die TLB vor Ort veranstaltet hatte. TLB-Innovations- managerin Dr. Uta Weirich hatte die Ver- anstaltung gemeinsam mit der Universität und mit der besonderen Unterstützung von Prorektor Prof. Dr. Andreas Marx organisiert. Prof. Marx ist seit 2010 als Prorektor für das Gebiet Forschung und wissenschaft- lichen Nachwuchs zuständig. Zudem ist er wissenschaftlicher Mentor im Rahmen der EXIST-Ausgründungsförderung des Bundes- ministeriums für Wirtschaft und Technologie. In seinem Vortrag zeigte er den Weg „Von der Entdeckung im Labor zum Patent und zur Ausgründung“ auf. Dr. Uta Weirich ging in ihrem Statement darauf ein, wie Wissenschaftler das „Patentieren und Publizieren“ von neuen Forschungsergebnis- sen vereinbaren können: „Durch eine frühe Erfindungsmeldung und das gleichzeitige An- zeigen der Publikation ist beides machbar.“ Die Patentanwältin Dr. Konstanze Lenhard vermittelte an Beispielen die einzelnen Schritte und möglichen Hürden beim Paten- tierungsprozess. In der Podiumsdiskussion ar- beitete TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl als Moderatorin die spezifischen Interes- sensschwerpunkte der Universität heraus. TLB Erfinden an der Universität Konstanz: Publizieren und Patentieren sind vereinbar Bild li.: Dr. Konstanze Lenhard (Patentanwaltkanzlei Müller-Boré & Partner) und Prof. Dr. Andreas Marx (Uni- versität Konstanz). Bild re.: Dr. Uta Weirich (TLB). kann so in Folge mit einer maßgeschneiderten Dienstleistung auf die Anforderung von Uni- versität und Wissenschaftler eingehen. ~sl TLB on Tour Wir unterstützen Sie in Ihrem Innovations- streben. In unseren Veranstaltungen geben wir mit Expertenvorträgen und Podiums- diskussionen Impulse, wie Hochschulen und Erfinder aus Ideen Werte schaffen können. Nächste Veranstaltung: Hochschule Pforzheim Mehr Info: www.tlb.de Auch an Ihrem Institut führen wir gerne eine Veranstaltung durch! Über Ihre Anfrage freut sich Monika Meister: 0721 7 90 04-0 Die Arbeit von TLB im Film. Jetzt auf www.tlb.de konv_Paul_TLB_Newsletter_CS_4_01_kr7.indd 1-2 03.02.13 12:29

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Themen; Berthold-Leibinger-Innovationspreis, Stahl Innovationspreis, optimierte Aquakultur, Extoll-Ausgründung, Businessdevelopment, Patentseminare, Markerfreies Nanoskop auf Hannovermesse

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TLB baut seine Kompetenzen im Bereich Business Development weiter aus. Ziel der auf Patentverwertung und IP-Management spezialisierten Agentur ist es, als langfristiger Innovationspartner der Industrie stärker sicht-bar zu sein. Der Mehrwert für Unternehmen bei der Weiterentwicklung neuer Geschäfts-felder soll deutlicher herausgestellt werden. Von der gesteigerten Vermarktungseffizienz werden vor allem auch die Universitäten und Hochschulen als Ideengeber profitieren.

„Wir stellen den Technologietransfer auf eine breitere Basis und tragen damit den Anforderung der Wirtschaft Rechnung“, so

TLB verstärkt Business DevelopmentMehr Effizienz bei der Vermarktung von Patenten aus Universitäten und Hochschulen

TLB-Geschäftsführer Marcus Lehnen. „Unser Hauptgeschäft ist nach wie vor die Lizenzie-rung von Einzelpatenten aus Universitäten und Hochschulen. Darüber hinaus jedoch, wollen wir mit dem gerade neu eingerich-teten Bereich Business Development Unter-nehmen und Hochschulerfinder noch aktiver in ihrem gemeinsamen Innovationsstreben unterstützen.“

Bei der klassischen Verwertung von Hoch-schulerfindungen wird für ein einzelnes Patent ein Lizenznehmer oder Käufer ge-sucht. Die neun Innovationsmanager des TLB betreuen Erfindungen aus ihrem jeweiligen

Newsletter

Februar 2013

Von Licht zu StromProf. Dr. Christian Koosund seine Patente

Impulse für GeschäftsfelderTLB-Business DeveloperUlrich Bass

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Agentur für Erfindungs- und Patentmanagement

TLB-Team mit Erfindern im Dialog

TLB on Tour wird gefördert von

AusgründungInnovationspartner EXTOLL,Universität Heidelberg, TLB

Sachgebiet von der Bewertung über die Pa-tentierung bis hin zur Verwertung. Der neue Bereich Business Development ist hingegen ausschließlich auf die Verwertung spezialisiert.

Zentraler Ansprechpartner für Unternehmen ist hier seit Mitte des Jahres Business Developer Ulrich Bass (siehe auch Seite 3).

Durch die Verstärkung im Business Develop-ment werden künftig auch die drei Bereiche Wirtschaft, Hochschulen und öffentliche För-derung stärker miteinander verbunden, was insbesondere bei der Prototypenentwicklung positiv zum Tragen kommt. ~rk

FHProFunt-Projekt Markerfreies Nanoskopauf Hannover Messe

AusgezeichnetLaserschweißregelung inEchtzeit

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Aquakultur: Klares Wasser dank KorkErfindung bringt Fischkot zum Schwimmen

Der Fischkonsum ist weltweit auf eine Rekordhöhe von nahezu 130 Millionen Tonnen jährlich angestiegen. Da die Meere überfischt sind, boomt die Züchtung von Fischen in Aquakultur. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent ist die Aquakultur die am stärksten wachsende Nahrungsmittelindustrie. Mit der Erfindung von Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereifor-schungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg, lässt sich die Fischpro-duktion in Aquakultur enorm steigern. In einer Fallstudie konnte bei gleicher Wassermenge und gleicher Wasserbelastung eine Steigerung von 40 Prozent erzielt werden. Fortsetzung auf Seite 3

Lösungen für UnternehmenDr. Florian Schwabe über Erfolge, Partner und Patente

Wissen für ErfinderPodiumsdiskussionen inKonstanz und Karlsruhe

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V.l.: Dr. Andrea Nestl, Dr.-Ing. Florian Schwabe (beide TLB), Prof. Dr. Heinz Kohler, John Christ, Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner (alle Hochschule Karlsruhe), Dr. Frank Schlotter und RA Claudia Kandler (beide TLB).

Es gibt zwei gute Gründe dafür, Erfindungen zum Patent anzumelden: „Erstens dokumentiert ein Wissenschaftler mit einem Patent, dass er in der Forschung aktuell dabei ist. Denn wenn etwas zum Patent erteilt wird, ist es wirklich neu. Und zweitens verbessern erteilte Pa-tente die Verhandlungsposition gegenüber Firmen“, erläuterte TLB-Prokurist Dr.-Ing. Florian Schwabe beim ersten Erfindercafé an der Karlsruher Hochschule für Technik und Wirtschaft.

Wie Kooperationen mit Firmen auf eine si-chere Basis gestellt werden können, wurde von TLB-Rechtsanwältin Claudia Kandler mit handfesten Informationen untermauert.

Viel diskutiert war auch das Thema „Nut-zungs- und Urheberrecht“. Claudia Kandler empfahl, von Anfang an auf ein Management der Nutzungsrechte zu achten. Bei Software-Erfindungen war ihre Empfehlung eindeutig, die Idee zu patentieren. Denn: „Das Urheber-recht ist an das konkrete Werk gebunden. Ein Patent dagegen schützt die Idee!“

Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner, Prorektor der Hochschule Karlsruhe, betonte das Engage-ment von TLB bei der Prüfung von Erfindungs-meldungen sowie bei der Verwertung von Patenten und der entsprechenden Beratung. Auch Prof. Dr. Heinz Kohler konnte über viel-fältige Erfahrungen mit Patentierungsverfahren

Erfindercafé an der Hochschule Karlsruhe: Kernthemen auf den Punkt gebracht

berichten und hob die Unterstützung von TLB bei der Gestaltung von Lizenz- oder Kooperati-onsverträgen hervor. „Die Zusammenarbeit mit dem Technologie-Lizenz-Büro erleichtert die Ar-beit, denn die Ideen werden im Hinblick auf eine Patentierung geprüft“, so der Professor vom In-stitut für Sensorik und Informationssysteme am IAF der Hochschule. ~sl

Rund um die Themen Erfinden, Patentieren und Verwerten konnten sich die Wissen-schaftler der Universität Konstanz bei einer Podiumsdiskussion informieren, die TLB vor Ort veranstaltet hatte. TLB-Innovations-managerin Dr. Uta Weirich hatte die Ver-anstaltung gemeinsam mit der Universität und mit der besonderen Unterstützung von Prorektor Prof. Dr. Andreas Marx organisiert. Prof. Marx ist seit 2010 als Prorektor für das Gebiet Forschung und wissenschaft-lichen Nachwuchs zuständig. Zudem ist er wissenschaftlicher Mentor im Rahmen der EXIST-Ausgründungsförderung des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Technologie. In seinem Vortrag zeigte er den Weg „Von

der Entdeckung im Labor zum Patent und zur Ausgründung“ auf.

Dr. Uta Weirich ging in ihrem Statement darauf ein, wie Wissenschaftler das „Patentieren und Publizieren“ von neuen Forschungsergebnis-sen vereinbaren können: „Durch eine frühe Erfindungsmeldung und das gleichzeitige An-zeigen der Publikation ist beides machbar.“

Die Patentanwältin Dr. Konstanze Lenhard vermittelte an Beispielen die einzelnen Schritte und möglichen Hürden beim Paten-tierungsprozess. In der Podiumsdiskussion ar-beitete TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl als Moderatorin die spezifischen Interes-sensschwerpunkte der Universität heraus. TLB

Erfinden an der Universität Konstanz: Publizieren und Patentieren sind vereinbar

Bild li.: Dr. Konstanze Lenhard (Patentanwaltkanzlei Müller-Boré & Partner) und Prof. Dr. Andreas Marx (Uni-versität Konstanz). Bild re.: Dr. Uta Weirich (TLB).

kann so in Folge mit einer maßgeschneiderten Dienstleistung auf die Anforderung von Uni-versität und Wissenschaftler eingehen. ~sl

TLB on Tour

Wir unterstützen Sie in Ihrem Innovations-streben. In unseren Veranstaltungen geben wir mit Expertenvorträgen und Podiums-diskussionen Impulse, wie Hochschulen und Erfinder aus Ideen Werte schaffen können. Nächste Veranstaltung:• Hochschule PforzheimMehr Info: www.tlb.de

Auch an Ihrem Institut führen wir gerne eine Veranstaltung durch!

Über Ihre Anfrage freut sich Monika Meister: 0721 7 90 04-0

Die Arbeit von TLB im Film. Jetzt auf www.tlb.de

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Liebe Innovationspartner,

beim Durchblättern unseres neuen News-letters wird offensichtlich, was uns täg-lich anspornt, unser Bestes zu geben: Wir haben es durchweg mit Spitzenforschern und Spitzenerfindungen aus den Universi-täten und Hochschulen zu tun. Erfahren Sie anhand der Beispiele, wie wir uns in den Innovationsprozess einbringen, damit die uns anvertrauten Ideen ihr volles Potential entfalten und als Produkte auf dem Markt den Menschen dienlich sein können. Neu ist an unserer Arbeitsweise, dass wir den Bereich Business Development zu einem eigenständigen Bereich ausgebaut haben und so verstärkt Patente zusammen mit neuen Geschäftsideen offerieren können.Deutlich wird beim Lesen auch, mit welch großer Bandbreite von Erfindungen wir es zu tun haben. Mit unserem interdisziplinär arbeitenden Team von Innovationsmana-gern führen wir sowohl den kurios anmu-tenden schwimmenden Fischkot als auch hochtechnische Lasererfindungen zum Pa-tent und zur Verwertung. Ich wünsche Ihnen eine angeregte Lektüre und freue mich über Ihre Fragen, Wünsche oder Anregungen zu unserem Newsletter.

Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBAGeschäftsführer der TLB GmbH

32 Köpfe der Wissenschaft

Ressourcenschonend von Strom zu LichtProfessor Christian Koos ist Experte für Nanophotonik und Kommunikationstechnik und Träger des Alfred Krupp-Förderpreises

Das große Thema von Professor Christian Koos ist die photonische Kommunikations-technik, zu der er am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) forscht und lehrt. Für seine Arbeit wurde er mit dem Alfred Krupp-För-derpreis für junge Hochschullehrer ausge-zeichnet. Der Preis gehört mit einer Million Euro zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Der Ingenieurwissenschaftler hat die Preis-Jury mit seinen mehr als 100 international häufig zitierten Publikationen, ebenso vielen Fachvorträgen und seinen mehr als 15 Patentanmeldungen überzeugt.

Christian Koos wird damit in den nächsten fünf Jahren sein Arbeitsumfeld am Institut für Photonik und Quantenelektronik (IPQ) und am Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) des KIT weiter ausbauen, um seine Forschung noch besser vorantreiben zu können. Die Entwick-lungen von Koos nutzen nanophotonische Bauelemente, um Datenübertragungsvor-gänge effizienter zu machen. Dazu zählt bei-

Erfindungen & Trends

Erst ein Prototyp weist die Funktionsfähigkeit nach und macht das wirtschaftliche Risiko ei-ner Lizenznahme überschaubarer. ~rk

Am IPQ entwickelter Silizium-Chip mit Lichtwellenleitern im Test. Die Erfindung nutzt die Vorteile der ressourcenschonenden Silizium-Photonik für die Umsetzung von elektrischen in optische Signale.

spielsweise die Erfindung neuartiger elektro-optischer Modulatoren. Sie bilden die Brücke zwischen der elektronischen Datenverarbei-tung, zum Beispiel in Speicherbausteinen, und der optischen Datenübertragung.

Für die Patentierung arbeitet Koos mit TLB zusammen. TLB betreut seit 2005 insgesamt acht seiner Erfindungen. Davon sind sechs Erfindungen zum Patent angemeldet.

Christian Koos zum Thema Patentierung: „Wenn wir hier im Institut merken, dass un-sere Ideen nicht nur wissenschaftlich, son-dern auch wirtschaftlich ein Erfolg werden können, machen wir zum frühesten Zeitpunkt eine Erfindungsmeldung. Patente sind für uns so wichtig wie Publikationen. Sie formen sowohl das Profil eines Wissenschaftlers als auch das des Institutes.“

Koos hat auch das wirtschaftliche Potenzial seiner Erfindungen im Blick: „Die optische Datenübertragung ist ein sehr patentakti-ves Gebiet. Die Informations- und Kommu-nikationstechnik verbraucht bereits heute über zehn Prozent des gesamten Stromes in Deutschland und die Datenraten wachsen unaufhaltsam. Viele Forscher sehen enorme Möglichkeiten, mit nanophotonischen Bautei-len Energie zu sparen. Unsere Bauteile beru-hen auf Silizium als Ausgangsmaterial, das in nahezu unbeschränktem Maße als natürliche Ressource vorhanden ist. Umso wichtiger ist es, eine handfeste Patentschrift zu haben, die im Falle einer Vermarktung die finanziel-len Rückflüsse sichert.“ ~rk

Einstimmig als Preisträger gewählt: Prof. Dr. Christian Koos, KIT

Marcus Lehnen, Geschäftsführer der TLB GmbH

Wo liegen die Chancen für neue Absatzmärk-te eines Unternehmes? Welche Technologien aus Universitäten und Hochschulen können dem Unternehmen dabei einen Wettbewerbs-vorteil generieren? Business Developer Ulrich Bass hat in seinem Tagesgeschäft stets die Brille eines potentiellen Lizenznehmers auf. Er kann insbesondere KMU bei der Entwick-lung neuer Geschäftsfelder Impulse geben, die dafür keine eigenen Strukuren vorhalten.

Mit seinem guten Überblick über das Ge-samtportfolio der von TLB betreuten Hoch-schulerfindungen identifiziert und bewer-tet Ulrich Bass neue Marktchancen. Dabei

spielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit im TLB-Team eine entscheidende Rolle: „So schnüren wir auf Unternehmen abgestimm-te Angebotspakete, die neue Produkt- und Dienstleistungsideen ermöglichen. Die Un-ternehmen können daraus neue Wachs-tumskonzepte entwickeln“, so Ulrich Bass.

Der Business Developer zeigt auch Möglich-keiten auf, wie Unternehmen innerhalb von Förderprojekten zu Partnern von Hochschul-instituten werden können. „Mit einer staatli-chen Förderung lassen sich Ideen zu einem Entwicklungsstadium vorantreiben, das für Unternehmen interessant ist“, so Ulrich Bass.

Impulse für neue Geschäftsfelder TLB Business Developer Ulrich Bass unterstützt mit neuen Ideen und Technologien

Die Erfindung löst ein Hauptproblem der Fischproduktion in Zuchtfischbecken: die Ein-trübung des Wassers durch Fäkalien. Trübes Wasser führt zu Krankheiten und Wachstums-problemen bei den Fischen. So siedeln sich beispielweise an den aus Fäkalien entstehen-den Schwebstoffen Bakterien und Amöben an, welche die Fischkiemen schädigen kön-nen. Bisher lassen sich Fäkalienpartikel nur mit großem Energieaufwand herausfiltern.

Dr. Alexander Brinker und Dipl.-Biol. Julia Un-ger haben bei einem Projekt an der Fischerei-forschungsstelle in Langenargen eine Lösung gefunden. Sie entwickelten eine Futtermittelmi-schung mit Korkteilchen, durch die die Fische schwimmfähigen, kompakten Kot erzeugen, der leicht von der Oberfläche abzusaugen ist.

Die Erfindung kann insbesondere auch bei der Lachszucht eingesetzt werden. Unter den Netzgehegen in den Fjorden und vor den Küs-ten bilden Fäkalienansammlungen sogenann-te Mondlandschaften mit negativen Auswir-kungen auf die Umwelt. Das Interesse an der Erfindung ist insbesondere bei internationalen Lachsfarmen, vor allem in den Hauptprodukti-onsländern Norwegen, Chile und Japan groß.

Hingegen gilt es bei einheimischen Forellen-züchtern für Akzeptanz der Erfindung zu wer-

ben. Da Forellen sehr empfindlich auf Störun-gen reagieren, kann der Kot erst abgesaugt werden, wenn kein Fisch mehr im Becken ist. Durch den bis dahin mitunter großflächig an der Oberfläche schwimmenden Fischkot wirkt die Wasserqualität auf den ersten Blick dann schlechter als bisher. „Verkäufer befürchten deshalb Nachteile beim Direktverkauf an den Fischbecken. Hier müssen die Vorteile für die Fischgesundheit und die verbesserte Qualität der Fischprodukte deutlich an den Kunden kommuniziert werden“, so TLB-Innovations-managerin Dr. Andrea Nestl, verantwortlich für Patentstrategie, Marketing und Kommer-zialisierung dieses Patents. „Wir kooperieren bei der Verwertung mit dem Weltmarktführer für Naturkorkherstellung Amorin und dem

Durch Zugabe von Kork im Futtermittel schwimmt der Fischkot kompakt an der Oberfläche. Dr. Alexander Brinker war mit seiner kuriosen Erfindung schon mehrfach Gast bei Fernsehdokumentationen.

Aquaristikexperten Genesis. Gemeinsam mit Futtermittelherstellern werden wir der Erfin-dung den Weg zum Produkt am Markt bah-nen.“

Patentanwältin Dr. Michaela Elbel, Partnerin der Kanzlei Pateris in München, hat die Aus-fertigung der Patentschrift übernommen: „Für die Patentierung sind nicht nur die Details in der Zusammensetzung des Fischfutters re-levant, sondern auch die Besonderheiten im Herstellungsverfahren. Die Ansprüche sind breit formuliert, so dass ein erteiltes Patent für einen zukünftigen Lizenznehmer einen großen Marktvorteil bedeuten würde.“ ~rk

Fortsetzung von Seite 1: Aquakultur: Klares Wasser dank Kork

Business Developer Ulrich Bass. Der MBA, Physi-ker und IT-Spezialist ist erfahren im Technologie-transfer und verfügt über breite Marktkenntnisse, Vertriebserfahrung und beste Kontakte zu den Ent-wicklungsabteilungen der Industrie.

Wie kann ein Unternehmen an der Ideen-kraft von Hochschulen partizipieren? Wie kann ein Erfinder Publizieren und Patentie-ren vereinbaren? Erfahren Sie, wie TLB den Prozess von der Patentanmeldung bis zum Lizenzvertrag unterstützt: www.tlb.de

Kurzfilm:

Ideen finden Produzenten

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Page 3: TLB  GmbH Newsletter Feb 2013

54 Blick der Wirtschaft

Erfolgreiches Trio: EXTOLL – Universität Heidelberg – TLBTLB nimmt Ausgründung der Universität Heidelberg das Risiko der Patentierung ab

Mit der EXTOLL-Technologie – einer High-Tech Hardwarekomponente – lassen sich beispielsweise hochkomplexe Wetter- und Klimaberechnungen um 200 Prozent oder mehr beschleunigen. „Von unseren Produk-ten profitieren Forschungseinrichtungen, Rechenzentren und Hochschulen. In der Industrie finden sie Einsatz beispielswei-se in der Entwicklung von Triebwerken, bei Fluid-Dynamics Berechnungen sowie in der komplexen Pharmaforschung“, erläu-tert Geschäftsführer Dr. Ulrich Krackhardt. Er gehört zusammen mit dem technischen Geschäftsführer Dr. Mondrian Nüssle und Chief Scientist Prof. Dr. Ulrich Brüning zu den Gründern. Bei der GmbH-Gründung im Jahr 2011 brachten sie ihre Erfahrung aus der Forschungsarbeit der Computer Architecture Group (CAG) des Instituts für Technische In-formatik an der Universität Heidelberg ein.

Spitzenerfindung für schnelles Wachstum

Mit im Boot ist Prof. Dr. Holger Fröning, der neben seinem Lehr- und Forschungsauftrag an der Universität Heidelberg als Research Consultant für EXTOLL tätig ist. Er möchte seine 2011 an der Universität entwickelte Erfindung in die Ausgründung einbringen. Diese optimiert die Verbindungstechnik für Hochleistungsrechner noch weiter und stellt damit weltweit die Spitze der Innovationsleis-

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„Latency matters“ – unter diesem Slogan stellt die Heidelberger Universitätsausgründung EXTOLL GmbH schnelle Verbindungstechnik für Hochleistungsrechnercluster her. Mit ihr lässt sich die Zeit für die Datenübertragung vom Sender zum Empfänger extrem reduzieren. Das junge Unternehmen wurde mit dem CyberOne Award ausgezeichnet und will jetzt die Märkte erobern. EXTOLL setzt dabei auch auf eine neue Erfin-dung aus der Universität Heidelberg. Das Patentmanagement und die Verwertung der Erfindung hat TLB übernommen.

tung auf diesem Gebiet dar. Kern dieser Er-findung ist ein optimiertes Kommunikations-schema zwischen verteilten Graphikkarten, welche aufgrund ihrer hohen Rechenleistung immer häufiger in Clustern genutzt werden. Die EXTOLL-Führung rechnet sich mit dieser Erfindung ein weiteres Wachstum aus. Ziel ist die Weltmarktführerschaft im Topsegment der HPC-Verbindungstechnik.

TLB übernimmt Risiko

Beim komplexen Patentierungsmanagement wird das High-Tech-Unternehmen im Auf-trag der Universität Heidelberg von TLB un-terstützt. TLB entwickelt im Hinblick auf die

Lizenznahme der Hochschulerfindung durch EXTOLL eine Patentierungsstrategie, die zur weltweiten Vermarktungsstrategie des Unter-nehmens passt. TLB trägt dabei zunächst die gesamten Patentierungskosten – und zwar von Anfang an auf eigenes Risiko.

Dr. Daniel Veith, der als TLB-Innovationsma-nager den Fall betreut, kommentiert: „Wir sehen großes Potential in der Ausgründung und in der verbesserten Technologie von Pro-fessor Fröning. Um EXTOLL zu unterstützen, tragen wir einen Teil des unternehmerischen Risikos mit. Indem wir eine erste Patentan-meldung zu einer Zeit hinterlegt haben, in der die genaue Leistungsfähigkeit der Erfindung noch ungewiss war, haben wir dem Start-up den Rücken freigehalten und Handlungs- und Experimentierfreiraum geschaffen. Das be-deutet eine erhebliche Erleichterung für ein junges Unternehmen. Allein für die notwen-digen Patentanmeldungen und die laufenden Amtsgebühren fallen in den ersten Jahren Kosten von ca. 30.000 Euro an.“

Mit der geplanten Lizenznahme der Hoch-schulerfindung spart sich das Unternehmen nicht nur das Risiko der eigenen kosteninten-

siven Entwicklung sondern auch das Risiko der Patentierung. Die Prioritätsanmeldung ist bereits beim Deutschen Patent- und Marken-amt hinterlegt worden. Aufgrund der positi-ven Entwicklung von EXTOLL hat TLB bereits eine weitere internationale Patentanmeldung nachgereicht, um den Patentschutz in den wichtigsten Ländern für das Unternehmen zu sichern.

Gutes Gründungsklima an der Universität

Die Universität Heidelberg verfolgt explizit das Ziel, erfolgreiche und stabile Gründun-gen aus der Forschung hervorzubringen und unterstützt EXTOLL mit großem Engagement, beispielsweise durch die Überlassung von Schutzrechten zu besonders fairen Bedin-gungen. Die neue IP-Strategie der Universi-tät ermöglicht es, mit dem Verkauf oder der Lizenzierung von Patenten und mit Beteili-gungen flexibel auf die Anforderungen von Gründern einzugehen.

Förderprogramm für Prototyp

TLB unterstützt EXTOLL und die Universität derzeit bei der Antragstellung für ein Förder-programm zur Realisierung eines Prototypen. Hier berät TLB in schutzrechtlichen Fragen, beispielsweise wie vorhandenes Know-how der Hochschulerfinder eingebracht werden kann und wie im Projekt entstehendes rele-vantes Wissen patentrechtlich am besten zu behandeln ist. Außerdem wirkt TLB bei der Ausgestaltung von Verträgen mit, damit auch nach Projektende bei der Lizenzierung eine Win-Win-Situation für Extoll und die Univer-sität entsteht. ~rk

Prof. Dr. Holger Fröning (Univer-sität Heidelberg und Research Consultant bei EXTOLL)

Die EXTOLL-Einsteckkarte (blau) zur schnellen Rechnerkommunikation.

Nahmen den Hightech Award Cyber-One 2012 in der Katego-rie Start-up entgegen: Dr. Ulrich Krackhardt und Dr. Mondrian Nüssle (EXTOLL)

Hannover Messe: Markerfreies Nanoskop TLB und Hochschule Reutlingen präsentieren Kooperationsprojekt

Die Hochschule Reutlingen arbeitet mit sechs Partnern aus Wissenschaft und Industrie in einer Kooperation zusammen, um ein Verfahren zur markierungsfreien Chromosomenty-pisierung weiter in Richtung Marktreife voranzutreiben. TLB ist mit der Patentierung und Verwertung der Erfindung betraut. Das Bundesmininisterium für Bildung und Forschung fördert die Kooperation im Rahmen des FHProFunt-Projekts „Karyospec“. Die Ergebnisse der Kooperation werden auf dem Gemeinschaftsstand Baden-Württemberg International der Hannover Messe 2013 präsentiert.

Basis der Zusammenarbeit sind neue Verfahren zur markierungsfreien Charakterisierung von Chromosomen (Karyotypisierung) und zu ihrer optischen Nahfeldvermessung. Beides wurde von Prof. Dr. Rudolf Kessler zusammen mit seiner Arbeitsgruppe am Reutlingen Research Institute (RRI) der Hochschule Reutlingen entwickelt.

Die Kooperation hat die automatisierte, zuverlässige und reproduzierbare Ty-pisierung von Chromosomen zum Ziel und erforscht eine breitere Anwendbar-keit der Methode bei der Aufklärung von Strukturen in der Medizintechnik und der Biotechnologie. Für das Reutlinger Ver-fahren liegt bereits eine Patenterteilung vor. „Das sichert die Verwertbarkeit für die Erfinder und deren Hochschule und schafft für alle Beteiligten eine klare Basis für weitere Investitionen“, so TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl, verantwortlich für Patentstrategie und Kommerzialisierung.

Die weiteren Projektpartner bringen un-terschiedlichste Kompetenzen ein. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Väter-lein, Prorektor der Hochschule Esslingen, konzipiert eine spezielle Software für die

Steuerung und komplexe Datenanalyse des hyperspektralen Imaging Systems. Das Insti-tut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm bringt unter der Leitung von Dr. Martin Udart die biologischen Proben und das entsprechende Know-how der üblichen Karyotypisierung ein.

Die Industriepartner sind Spezialisten für die jeweils verschiedenen Komponenten des Imaging Systems. So entwickeln die Unter-nehmen Polytec und J&M gemeinsam ein RAMAN Spektrometer, das preisgünstig in das Mikroskop integriert werden kann und die Charakterisierung der chemischen Zu-sammensetzung übernimmt. Inno-spec ist als Spezialist für die verwendete sogenannte Pushbroom Imaging Technologie zuständig, und die Carl Zeiss AG ist als Mikroskopiespe-zialist und Medizintechnikexperte im Konsor-tium vertreten. ~rk

Gezeigt ist auf der linken Seite des Bildes die klassische GTG Bänderung eines Chromosoms zusammen mit der spektralen Charakterisierung des gefärbten Chromosoms. Man kann so Unterschiede und Ähnlichkeiten in den Informationen visualisieren. Auf der rechten Seite des Bildes sieht man die neu entwickelte markierungsfreie spektrale Charakterisierung eines Chromosoms und sein „spektrales Karyogramm“, das man in sehr kurzer Zeit und ohne Anfärbung erhält.

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6 Denkwürdiges aus der Welt der Erfindungen 7TLB intern

Unternehmen wollen Lösungen für eng definierte ProblemeTLB-Prokurist Dr.-Ing. Florian Schwabe über Verwertungserfolge, strategische Partnerschaften und Patentbündel

Herausgeber

Technologie-Lizenz-Büro (TLB) der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbHEttlinger Straße 25 · 76137 Karlsruhe

Tel. 0721 7 90 04-0 · Fax 0721 7 90 [email protected] · www.tlb.de

Geschäftsführer: Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBA

Konzeption und Redaktion: Dr. Regina Kratt, Dr. Kratt & Schurr PartnG, Karlsruhe

Texte: Dr. Regina Kratt (rk), Annette Siller (sl )

Grafik Design: emotion effects GmbH, Karlsruhe

Druck: Stork Druckerei GmbH, Bruchsal

Impressum

Mit welchen Erfindungen werden die größten Erfolge erzielt?

Jedes Jahr erzielt TLB zwischen einer und drei Millionen Euro aus Lizenzen. Wirt-schaftliche Erfolge haben wir vor allem mit Erfindungen aus der Solartechnik. An zwei-ter Stelle stehen dann Laseranwendungen. Mehr als 50 Prozent der Lizenznehmer sind mittlerweile deutsche Firmen. Noch vor weni-gen Jahren waren es überwiegend ausländi-sche Unternehmen, die sich für Erfindungen „Made in Germany“ interessierten.

Traditionell ist die Automobilindustrie für uns sehr interessant. Wir haben hierfür viele Er-findungen, das Problem ist allerdings die Vermarktung. Hier wird unsere Arbeit insbe-sondere im Bereich der Zulieferer, die die Ent-wicklung stark mitprägen, zunehmend schwie-riger. Zulieferer wollen Lösungen für eng definierte Probleme und wir müssen hier ganz gezielt auf deren Anforderungen eingehen. Je-doch haben wir zumeist Erfindungen aus der Grundlagenforschung zu bieten, die erst noch weiterentwickelt werden müssen, um für einen potentiellen Lizenznehmer attraktiv zu sein. Ein weiterer lukrativer Sektor ist die optische

Technik. Hier haben wir Dank strategischer Partnerschaften einiges zu bieten.

Wie muss man sich diese Partnerschaften vorstellen?

Um mit Unternehmen ins Geschäft zu kom-men, erweitern wir unser ohnehin schon großes Angebot durch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, die Schutzrechte inne haben oder anbieten. So können wir das Technologie-Matching verfeinern und einen Mehrwert durch Patentbündel bieten. In der Zusammenarbeit mit der Baden-Württemberg Stiftung, die auch unser Kunde und Gesell-schafter ist, lässt sich gut darstellen, wie sich die Gestaltungsmöglichkeiten erweitern.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Die BW Stiftung unterstützt die Forschung in den optischen Technologien und Baden-Würt-temberg gilt als führender Photonik-Standort. Bündeln wir Erfindungen der BW Stiftung mit anderen Erfindungen aus unserem Segment der optischen Technologien, entsteht ein at-traktives Portfolio für einen potentiellen Lizenz-nehmer im Bereich der Optischen Kohärenz-tomografie (OCT), ein Verfahren zur genauen Entfernungs- und Oberflächenmessung.

Mehrere Erfindungen zusammen können den OCT-Markt revolutionieren: einfachere Aufbau-ten reduzieren Kosten und gleichzeitig werden Genauigkeit und Effizienz verbessert. ~rk

Dieses Problem bewegt ganze Industrien: Die präszise Abstimmung des Laserlichts, der Schmelzströmungen und des Metalldampf-drucks beim Laserschweißen. Davon hängt schließlich ab, ob ein Laser durchschweißt, das heißt bis zur Unterseite eines Bleches oder einer Blechverbindung durchdringt oder ob er nur in die Oberfläche einschweißt. Eine hochgenaue Einschweißtiefe ist insbesondere auch bei der Automobilherstellung von großer Bedeutung, zum Beispiel wenn bei verzinkten Stahlblechen der Korrosionsschutz auf der Un-terseite nicht verletzt werden darf.

Ein Forscherteam hat hier ein Regelungs-system gefunden, das von der Fachwelt als so bedeutend erachtet wird, dass es im ver-gangenen Jahr mit gleich zwei renommierten Preisen gewürdigt wurde, nähmlich mit jeweils

dem dritten Platz des Stahl-Innovationspreises 2012 in der Kategorie „Stahl in der Forschung und Entwicklung/Verfahren“ und des Berthold Leibinger Innovationspreises. Erstmals ist es mit der neu entwickelten Echtzeit-Laser-schweißregelung möglich, Schwankungen im Fügeprozess durch Anpassung der Laserleis-tung innerhalb weniger Millisekunden auszu-gleichen und so die Qualität der Schweißnäh-te zu verbessern. Darüber hinaus lässt sich auch der Energieverbrauch drastisch senken, zum Beispiel beim Laserschweißen verzinkter Stahlbleche um bis zu 30 Prozent.

An der Entwicklung sind gleich drei Erfinder aus verschiedenen Institutionen beteiligt: Dipl.-Phys. Andreas Blug (Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik in Freiburg), Dipl.-Ing. Felix Abt (Institut für Strahlwerk-

Dr.-Ing. Florian Schwabe kennt das Patentierungs- und Verwertungsgeschäft von der Pike auf und hat die Ent-wicklung von TLB von Anfang an wesentlich mitgestaltet. Der studierte Physiker ist TLB-Prokurist und Leiter der Abteilung Ingenieurwissenschaften, Physik, IT, Kommu-nikation.

Florian Schwabe ist Mitglied in der Jury für das Förder-programm „Optische Technologien“ der BW Stiftung. Die Jury berät die BW-Stiftung bei der Auswahl und Fortfüh-rung der zu fördernden Projekte.

zeuge, Universität Stuttgart) und Dipl.-Ing.Leonardo Nicolosi (Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik, TU Dres-den). Die drei Erfinder kombinierten eine spe-zielle Kamera- und Computertechnik mit ihrem Know-how in der Prozessdynamik.

Die Erfindung wurde gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, die auch die Patente hält. Im Auftrag der BW Stiftung begleitet TLB die Patentierung und Verwertung der Er-findung. „Der Preis bestätigt uns in unserer Einschätzung über das Potenzial der Erfindung und wird uns natürlich auch in der Vermark-tung der Erfindung hilfreich sein. Die Erfindung ist vielfältig einsetzbar, vor allem im Karos-seriebau beim Überlappschweißen“, so TLB-Innovationsmanager Dr. Michael Ott. ~rk

Laserschweißen – eine ausgezeichnete ErfindungStahl-Innovationspreis und Berthold Leibinger-Innovationspreis für eine von TLB patentierte Erfindung

Querschnitt einer geregelten Einschweißung von

übereinanderliegenden Blechen

Bei der Verleihung des Stahl-Innovationspreises 2012: Die Preisträger Andreas Blug (Fraunhofer IPM, 2. von rechts), Felix Abt (Institut für Strahlwerkzeuge, Uni Stuttgart, 2. von links) und Leonardo Nicolosi (Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik, TU Dresden, Mitte) zwischen dem Schirmherrn Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle (links) und dem Vorstandsvorsitzenden des Stahl-Informations-Zentrums, Dr. Jost A. Mas-senberg. (Bild: Stahl-Informations-Zentrum)

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3. Multispektral-Sensor4. Singleshotinterferometrie

Diese zwei Erfindungen ermöglichen einfach und schnell die präzise 3D-Vermessung von Oberflächen.

Erfinder: Dr. Klaus Körner, Institut für Technische Optik, Universität Stuttgart.

1. OCT-Messgerät 2. Distanzmessung

Beide Erfindungen errmöglichen bzw. vereinfachen Mes-sungen von rückgestreuten Lichtsignalen in einem sehr großen Dynamikbereich.

Erfinder: Prof. Dr. Christian Koos, Institut für Photonik und Quantenelektronik (IPQ), Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Weiterentwicklung wird von der BW Stiftung gefördert.

TLB bündelt, was Unternehmen zum nächsten Schritt verhilft

Patentbündel: 4 Technologien aus 2 Universitäten

Das Patentbündel verbessert und be-schleunigt OCT-Geräte.

Interessant für Hersteller von Geräten für

• Spektralphotometrische Verfahren • Optische Kohärenztomografie zur

genauen Oberflächenmessung

Die Einsatzgebiete sind vielfältig:

• Medizinische Diagnostik, insbesondere der Augen und für 3D-Modelle z.B. von Zähnen

• Hochpräzise dreidimensionale Darstellungen von Oberflächen zum Beispiel im Flugzeugbau und in der Automobilindustrie (Inspektion lackierter Oberflächen)

• Positionsmessung von astronomischen Objek-ten wie Satelliten und Asteroiden wird deutlich genauer

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