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44 45 Moderne Gebäudetechnik 5/2015 www.tga-praxis.de Moderne Gebäudetechnik 5/2015 www.tga-praxis.de Überblick · Vorwandinstallation · Top-Thema Top-Thema · Vorwandinstallation Multitalente: Die neue Generation flexibler Vorwandsysteme Lutz Fälker Vor rund 45 Jahren feierte mit der Vorwandinstallation eine Technik Premiere, die noch heute als eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Sanitärtechnik gilt. Waren die entsprechenden Systeme in ihren Anfängen in erster Linie Tragwerkskonstruktionen, die zur sauberen Aufnahme der Rohrleitungen und zur sicheren Befestigung der Sanitärkörper dienten, zeichnet sich die heutige Generation nahezu ausnahmslos durch eine hohe Flexibilität mit attraktiven Zusatznutzen für den Endkunden aus. Heute gelten Vorwandsysteme in Trockenbauweise dank modularer Bauweise als „Multitalente“, die bei der Gestaltung und Ausstattung von Bädern und Sanitäranlagen Freiräume bieten. Dass die Vorwandinstallation im Trocken- bau die früher übliche Schlitzinstallation nahezu vollständig verdrängt hat, ist auf mehrere Gründe zurückzuführen: Stemmarbeiten sind gravierende Eingriffe ins Mauerwerk und die Statik, die erheb- liche Folgeschäden verursachen können. Und da die aufgestemmte Wand in ihrer Substanz stark geschädigt ist, finden die Sanitärkörper häufig nur wenig Halt, so dass eine sichere Befestigung nicht immer gewährleistet wird. Kein Wunder also, dass die Schlitzinstal- lation mit den heutigen Vorschriften einer DIN-gerechten Planung kaum konform geht. Gemäß Teil 1 („Mauerwerk“) der bauaufsichtlich eingeführten und allgemein anerkannten DIN 1053 ist das Stemmen von Aussparungen ohnehin unzulässig. Gemauerte bzw. gefräste Wandschlitze sind zwar noch begrenzt möglich, ausrei- chend Platz für Rohre mit vorschriftsmä- ßiger Dämmung bieten sie jedoch nicht. Bedenklich wird‘s beim Schallschutz, denn die hohen Schallschutzanforderungen der DIN 4109 und VDI 4100 sind kaum erfüll- bar. Und auch bei der Badgestaltung sind der Schlitzinstallation enge Grenzen ge- setzt. Denn mehr als die uniforme „Immer an der Wand lang“-Methode ist mit der konventionellen Technik kaum drin. Pionierunternehmen der Vorwandtechnik wie die MEPA – Pauli und Menden GmbH, Rheinbreitbach, haben ihre Vorwandsys- teme kontinuierlich weiterentwickelt, so dass diese Technik heute ein überaus brei- tes Anwendungsspektrum ermöglicht: Unabhängig von der Lage der bauseitig vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitun- gen lassen sich WC, Waschtisch, Urinal, Dusche und die Badewanne dort installie- ren, wo man sie wirklich haben will. Hinzu kommt, dass mit der Vorwandtechnik auch der Einbau von Sanitäranlagen unter Dach- schrägen oder bei ungünstigen Grundris- sen problemlos möglich ist. Einsatzbereiche und Montagemöglichkeiten Bei der Realisierung einer Vorwandinstal- lation bieten sich grundsätzlich folgende Montagearten an: Der Autor Lutz Fälker, Fachredakteur, Wuppertal Individueller Ausbau: Das flexible Installa- tionssystem „VariVIT“ meistert jede Einbau- situation und bietet unbegrenzte Freiräume bei der Planung. Bild: MEPA Pauli und Menden GmbH Bild: MEPA Pauli und Menden GmbH, Milieu Keramag Geschickte Badgestaltung mit Raumteiler Ein eher zeitaufwändiges und wenig flexibles Verfahren, das einen be- schränkten Gestaltungsspielraum bie- tet und auch in punkto Schallschutz keine „verbriefte“ Sicherheit bietet, ist die Vorwandinstallation in Nassbau- weise. Hier werden nach Verlegung der Zu- und Abflussleitungen durch den In- stallateur die Elemente vom Maurer ein- und ausgemauert. Nachteil ist auch, dass drei Gewerke (Installateur, Maurer und Putzer) beteiligt sind und der Koor- dinationsaufwand daher recht groß ist. Bei der Vorwandinstallation in Trocken- bauweise hat der Installateur von der Montage des Vorwandsystems über die Verrohrung und Beplankung indes alles in der Hand. Handelt es sich um die Vorwandinstal- lation vor einer Massivwand, bieten sich entweder eine Schienen- oder Einzel- montage an. Wenn mehrere Sanitärele- mente nebeneinander oder über Eck platziert werden sollen, kommt die – im Übrigen auch vor Leichtbauwänden an- wendbare – Schienenmontage zum Ein- satz. Dies bedeutet: Profil-Schienen werden am Boden und an der Wand verdübelt, die einzelnen Elemente mit ihren ferti- gen Anschlüssen für die Zu- und Abfluss- installation in die Schienen eingesetzt und mit ihnen verbunden. Besonders vorteilhaft dabei ist eine spezielle Be- festigung, die umständliches Schrauben überflüssig macht. Attraktive Grundrissplanung mit Raumteilern und Trennwänden Fast alle derzeit erhältlichen Systeme eig- nen sich zudem zur Montage in einer Leichtbauständerwand. Diese Montage- technik ist prädestiniert für den raumho- hen Ausbau und eine geschickte Gliede- rung des Sanitärraums mit Raumteilern und Trennwänden, in denen die gesamte Installation untergebracht werden kann. Die Vorteile einer derartigen Sanitärraum- planung liegen auf der Hand: Der Verzicht auf gemauerte Wände macht Austrocknungszeiten überflüssig und ver- hindert eine zusätzliche Belastung des Bauwerks mit Feuchtigkeit. Die Gesamt- bauzeiten lassen sich hierdurch ebenfalls oft deutlich reduzieren und tragen somit auch unter diesem Aspekt zu geringeren Baukosten bei. Darüber hinaus können Planer und Installateure mit dieser Mon- tagetechnik in raumökonomischer und architektonischer Hinsicht beeindrucken- de Ergebnisse erzielen. Ökonomische Systeme mit wenigen Bauteilen Systeme, die in modularer Bauweise ent- wickelt wurden, meistern sämtliche Einbausituationen mit wenigen Konstruk- tionsteilen, so dass der Dispositions-, Logistik- und Lageraufwand recht niedrig ist. Beispiel: Mit dem „VariVIT“-System von MEPA werden alle gängigen Montagesitua- tionen mit einem Ausbauprofil, einem Eckverbinder und einem Rasterwandwinkel ausgeführt. Stauraum durch Integration von Badmöbeln nutzen Individuelle Badgestaltung umfasst im Bereich der Vorwandinstallationstechnik aber nicht allein die Strukturierung und Gestaltung der Räume. So lassen sich in den Hohlräumen problemlos Badmöbel integrieren, die zusammen mit den Abla- geflächen auf den Vorwandelementen wertvollen Stauraum schaffen. MEPA bietet hierfür sogar ein spezielles „VariVIT“-Element für Möbelwaschtische an. Das modulare Element passt sich jeder Bausituation an: Es ist kürzbar auf die Bauhöhen 85 oder 100 cm und geeignet für Waschtische bis zu über 200 cm Breite mit besonders gro- ßen Ablageflächen. Vorwandelemente mit individueller Ausstattung Ein weiteres Plus gut ausgestatteter Sys- teme ist, dass für die Vorwandinstallation vor allem für WCs und Urinale eine große Auswahl vormontierter und einbaufertiger Spezialelemente mit individueller Ausstat- tung angeboten wird, die eine kundenori- entierte Planung ermöglichen und dem Endkunden einen hohen Komfort bieten: Saubere Lösung: Vorwand- elemente für geruchsfreie WCs Ein geruchsfreies WC ist eine wichtige Visitenkarte und unerlässlich für das Wohl- befinden. Spezielle Systeme mit Vorwand- elementen und vormontierten UP-Spülkäs- ten bieten hier intelligente Lösungen, die völlig unsichtbar sind. Die am Markt erhältlichen Systeme basie- ren auf recht unterschiedlichen Technolo- gien. So ist beispielsweise das „VariVIT Air-WC“-Vorwandelement von MEPA mit einem integriertem Radiallüfter ausgestat- tet, der unangenehme Gerüche direkt durch das Spülrohr absaugt, so dass sie sich erst gar nicht ausbreiten können. Im Unterschied zu Lüftungssystemen, die nach dem Umlaufprinzip arbeiten und die belastete Luft lediglich durch einen Filter zurück in den Raum leiten, basiert das „Air- WC“ auf einer Abluftlösung ähnlich einer Dunstabzugshaube. Die verunreinigte Luft wird hierbei vollständig abgesaugt, ohne dass Geruchsrückstände im Sanitärraum verbleiben. Das System ist in zwei Ausfüh- rungen erhältlich: mit elektronischer Lüf- tersteuerung via Personenerfassung sowie mit manueller Lüfterbetätigung über einen Schalter. Da das System keine separate Entlüftungsleitung benötigt, eignet es sich auch zum Einsatz bei Renovierungen. Bild: MEPA Pauli und Menden GmbH Das „VariVIT Hub WC“-Element ist auch im fertigen Zustand ohne Fliesenbeschädigung in der Höhe verstellbar. Bild: MEPA Pauli und Menden GmbH „VariVIT Eck-WC“-Element mit Eck-Spül- kasten

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Page 1: Top-Thema · Vorwandinstallation...46 Moderne Gebäudetechnik 5/2015 Top-Thema · Vorwandinstallation · Überblick Raum sparende Ecklösungen Sehr hilfreich für die Planung und Ausfüh

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Überblick · Vorwandinstallation · Top-ThemaTop-Thema · Vorwandinstallation

Multitalente: Die neue Generation flexibler VorwandsystemeLutz Fälker

Vor rund 45 Jahren feierte mit der Vorwandinstallation eine Technik Premiere, die noch heute als eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Sanitärtechnik gilt. Waren die entsprechenden Systeme in ihren Anfängen in erster Linie Tragwerkskonstruktionen, die zur sauberen Aufnahme der Rohrleitungen und zur sicheren Befestigung der Sanitärkörper dienten, zeichnet sich die heutige Generation nahezu ausnahmslos durch eine hohe Flexibilität mit attraktiven Zusatznutzen für den Endkunden aus. Heute gelten Vorwandsysteme in Trockenbauweise dank modularer Bauweise als „Multitalente“, die bei der Gestaltung und Ausstattung von Bädern und Sanitäranlagen Freiräume bieten.

Dass die Vorwandinstallation im Trocken-bau die früher übliche Schlitzinstallation nahezu vollständig verdrängt hat, ist auf mehrere Gründe zurückzuführen:Stemmarbeiten sind gravierende Eingriffe ins Mauerwerk und die Statik, die erheb-liche Folgeschäden verursachen können. Und da die aufgestemmte Wand in ihrer Substanz stark geschädigt ist, finden die Sanitärkörper häufig nur wenig Halt, so dass eine sichere Befestigung nicht immer gewährleistet wird.Kein Wunder also, dass die Schlitzinstal-lation mit den heutigen Vorschriften einer

DIN-gerechten Planung kaum konform geht. Gemäß Teil 1 („Mauerwerk“) der bauaufsichtlich eingeführten und allgemein anerkannten DIN 1053 ist das Stemmen von Aussparungen ohnehin unzulässig. Gemauerte bzw. gefräste Wandschlitze sind zwar noch begrenzt möglich, ausrei-chend Platz für Rohre mit vorschriftsmä-ßiger Dämmung bieten sie jedoch nicht. Bedenklich wird‘s beim Schallschutz, denn die hohen Schallschutzanforderungen der DIN 4109 und VDI 4100 sind kaum erfüll-bar. Und auch bei der Badgestaltung sind der Schlitzinstallation enge Grenzen ge-setzt. Denn mehr als die uniforme „Immer an der Wand lang“-Methode ist mit der konventionellen Technik kaum drin.Pionierunternehmen der Vorwandtechnik wie die MEPA – Pauli und Menden GmbH,

Rheinbreitbach, haben ihre Vorwandsys-teme kontinuierlich weiterentwickelt, so dass diese Technik heute ein überaus brei-tes Anwendungsspektrum ermöglicht: Unabhängig von der Lage der bauseitig vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitun-gen lassen sich WC, Waschtisch, Urinal, Dusche und die Badewanne dort installie-ren, wo man sie wirklich haben will. Hinzu kommt, dass mit der Vorwandtechnik auch der Einbau von Sanitäranlagen unter Dach-schrägen oder bei ungünstigen Grundris-sen problemlos möglich ist.

Einsatzbereiche und MontagemöglichkeitenBei der Realisierung einer Vorwandinstal-lation bieten sich grundsätzlich folgende Montagearten an:

Der AutorLutz Fälker, Fachredakteur, Wuppertal

Individueller Ausbau: Das flexible Installa- tionssystem „VariVIT“ meistert jede Einbau- situation und bietet unbegrenzte Freiräume bei der Planung.

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Geschickte Badgestaltung mit Raumteiler

•Ein eher zeitaufwändiges und wenig flexibles Verfahren, das einen be-schränkten Gestaltungsspielraum bie-tet und auch in punkto Schallschutz keine „verbriefte“ Sicherheit bietet, ist die Vorwandinstallation in Nassbau-weise. Hier werden nach Verlegung der Zu- und Abflussleitungen durch den In-stallateur die Elemente vom Maurer ein- und ausgemauert. Nachteil ist auch, dass drei Gewerke (Installateur, Maurer und Putzer) beteiligt sind und der Koor-dinationsaufwand daher recht groß ist.

•Bei der Vorwandinstallation in Trocken-bauweise hat der Installateur von der Montage des Vorwandsystems über die Verrohrung und Beplankung indes alles in der Hand.

•Handelt es sich um die Vorwandinstal-lation vor einer Massivwand, bieten sich entweder eine Schienen- oder Einzel-montage an. Wenn mehrere Sanitärele-mente nebeneinander oder über Eck platziert werden sollen, kommt die – im Übrigen auch vor Leichtbauwänden an-wendbare – Schienenmontage zum Ein-satz. Dies bedeutet: Profil-Schienen werden am Boden und an der Wand verdübelt, die einzelnen Elemente mit ihren ferti-gen Anschlüssen für die Zu- und Abfluss-installation in die Schienen eingesetzt und mit ihnen verbunden. Besonders vorteilhaft dabei ist eine spezielle Be-festigung, die umständliches Schrauben überflüssig macht.

Attraktive Grundrissplanung mit Raumteilern und TrennwändenFast alle derzeit erhältlichen Systeme eig-nen sich zudem zur Montage in einer Leichtbauständerwand. Diese Montage-technik ist prädestiniert für den raumho-hen Ausbau und eine geschickte Gliede-rung des Sanitärraums mit Raumteilern und Trennwänden, in denen die gesamte Installation untergebracht werden kann. Die Vorteile einer derartigen Sanitärraum-planung liegen auf der Hand:Der Verzicht auf gemauerte Wände macht Austrocknungszeiten überflüssig und ver-hindert eine zusätzliche Belastung des Bauwerks mit Feuchtigkeit. Die Gesamt-bauzeiten lassen sich hierdurch ebenfalls oft deutlich reduzieren und tragen somit auch unter diesem Aspekt zu geringeren Baukosten bei. Darüber hinaus können Planer und Installateure mit dieser Mon-tagetechnik in raumökonomischer und architektonischer Hinsicht beeindrucken-de Ergebnisse erzielen.

Ökonomische Systeme mit wenigen BauteilenSysteme, die in modularer Bauweise ent-wickelt wurden, meistern sämtliche Einbausituationen mit wenigen Konstruk-tionsteilen, so dass der Dispositions-, Logistik- und Lageraufwand recht niedrig ist. Beispiel: Mit dem „VariVIT“-System von MEPA werden alle gängigen Montagesitua-tionen mit einem Ausbauprofil, einem Eckverbinder und einem Raster wandwinkel ausgeführt.

Stauraum durch Integration von Badmöbeln nutzenIndividuelle Badgestaltung umfasst im Bereich der Vorwandinstallationstechnik aber nicht allein die Strukturierung und Gestaltung der Räume. So lassen sich in den Hohlräumen problemlos Badmöbel integrieren, die zusammen mit den Abla-geflächen auf den Vorwandelementen wertvollen Stauraum schaffen.MEPA bietet hierfür sogar ein spezielles „VariVIT“-Element für Möbelwaschtische an. Das modulare Element passt sich jeder Bausituation an:Es ist kürzbar auf die Bauhöhen 85 oder 100 cm und geeignet für Waschtische bis zu über 200 cm Breite mit besonders gro-ßen Ablageflächen.

Vorwandelemente mit individueller AusstattungEin weiteres Plus gut ausgestatteter Sys-teme ist, dass für die Vorwandinstallation vor allem für WCs und Urinale eine große

Auswahl vormontierter und einbaufertiger Spezialelemente mit individueller Ausstat-tung angeboten wird, die eine kundenori-entierte Planung ermöglichen und dem Endkunden einen hohen Komfort bieten:

Saubere Lösung: Vorwand- elemente für geruchsfreie WCsEin geruchsfreies WC ist eine wichtige Visitenkarte und unerlässlich für das Wohl-befinden. Spezielle Systeme mit Vorwand-elementen und vormontierten UP-Spülkäs-ten bieten hier intelligente Lösungen, die völlig unsichtbar sind.Die am Markt erhältlichen Systeme basie-ren auf recht unterschiedlichen Technolo-gien. So ist beispielsweise das „VariVIT Air-WC“-Vorwandelement von MEPA mit einem integriertem Radiallüfter ausgestat-tet, der unangenehme Gerüche direkt durch das Spülrohr absaugt, so dass sie sich erst gar nicht ausbreiten können.Im Unterschied zu Lüftungssystemen, die nach dem Umlaufprinzip arbeiten und die belastete Luft lediglich durch einen Filter zurück in den Raum leiten, basiert das „Air-WC“ auf einer Abluftlösung ähnlich einer Dunstabzugshaube. Die verunreinigte Luft wird hierbei vollständig abgesaugt, ohne dass Geruchsrückstände im Sanitärraum verbleiben. Das System ist in zwei Ausfüh-rungen erhältlich: mit elektronischer Lüf-tersteuerung via Personenerfassung sowie mit manueller Lüfterbetätigung über einen Schalter. Da das System keine separate Entlüftungsleitung benötigt, eignet es sich auch zum Einsatz bei Renovierungen.

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Das „VariVIT Hub WC“-Element ist auch im fertigen Zustand ohne Fliesenbeschädigung in der Höhe verstellbar.

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„VariVIT Eck-WC“-Element mit Eck-Spül-kasten

Page 2: Top-Thema · Vorwandinstallation...46 Moderne Gebäudetechnik 5/2015 Top-Thema · Vorwandinstallation · Überblick Raum sparende Ecklösungen Sehr hilfreich für die Planung und Ausfüh

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Top-Thema · Vorwandinstallation · Überblick

Raum sparende EcklösungenSehr hilfreich für die Planung und Ausfüh-rung sind die immer beliebter werdenden Eck-WC-Elemente. Sie ermöglichen eine Raum sparende Badgestaltung mit groß-zügigen Bewegungsflächen, die auch in gestalterischer Hinsicht attraktive Akzen-te setzt, ob für das kleine Gäste-WC oder das komfortable Wohlfühlbad:Das Umdenken lohnt sich, denn mit einer in der Diagonalen spannend inszenierten Eck-Lösung lassen sich selbst ausgefalle-ne Kundenwünsche ohne großen Aufwand umsetzen.

Hoher Komfort durch höhenverstellbare WC-ElementeWichtig ist bei der Vorwandinstallation auch, in welcher Höhe die einzelnen Ele-mente platziert werden. Flexibilität wird bei einigen Herstellern auch hier großge-schrieben. So bietet MEPA z. B. WC-Ele-mente an, die auch im befliesten Zustand – also nach der Fertigmontage – in der Höhe verstellbar sind: Dazu gehören u. a. ein speziell für ältere Nutzer konzipiertes „Hub-WC“-Element sowie ein zum Ausgleich von Differenzen im Bodenaufbau entwickeltes „Step-WC“-Element.

Vorwandmodul für wandintegrierte DuschrinneBei MEPA sorgt die Vorwandinstallations-technik als geschlossenes System auch bei den im Trend liegenden bodengleichen Duschen für neue Impulse. Für seine wand-

integrierte „TersoWALL“-Duschrinne zur Linienentwässerung, die einen nahezu unsichtbaren Wasserabfluss ermöglicht, hat das Unternehmen ein spezielles Trockenbau-Vorwandmodul entwickelt. Hierdurch kann der Duschbereich durch-gängig im Vorwandinstallationssystem integriert und die Duschrinnne nicht nur in einer massiven Wand, sondern auch in einer Vorwand in Trockenbauweise einge-setzt werden. Der Ausbau ist hierbei sowohl stufenhoch als auch teil- und raumhoch möglich, wo-bei im Falle des teilhohen Ausbaus auto-matisch eine praktische Ablagefläche geschaffen wird.

Seniorengerechte und barrierefreie VorwandelementeIdeale Voraussetzungen erfüllt die Vor-wandinstallationstechnik zudem bei der Planung und Ausführung barrierefreier bzw. seniorengerechter Sanitärräume. An entsprechenden „VariVIT“-Montage-elementen für WCs und Waschtische las-sen sich Holzplatten zur Anbringung von Halte- bzw. Stützklappgriffen montieren. Für WCs sind zudem Sanitär-Elektroniken erhältlich, die eine Spülauslösung norm-gerecht und bequem vom Stützklappgriff aus ermöglichen.MEPA hat zudem auf Basis einer speziellen Trag-Konstruktion ein neuartiges WC-System für barrierefreie Anwendungen entwickelt, das auf der ISH 2015 als Pro-totyp präsentiert wurde und noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll.

Für einen hohen Nutzerkomfort sorgt bei dieser Lösung eine elektrische Höhenver-stellung der WC-Keramik. Die Sitzhöhe ist hierbei in einem Intervall von 15 cm stu-fenlos verstellbar. Besonders hilfreich dabei: Der Nutzer kann auf dem WC sitzend die Höhe je nach Bedarf anpassen.Die integrierten Stützklappgriffe des Sys-tems sind bei Nichtbenutzung in speziellen Möbelschrankelementen versenkbar, so dass die neue Systemlösung dann wie ein ganz normales WC aussieht. Werden die Griffe für barrierefreie Anwendungen be-nötigt, können sie sekundenschnell wie-der ausgeklappt werden. Normgerecht kann hierbei die Spülung per Funküber-tragung mit Hilfe der WC-Spülautomatic „Sanicontrol 1065“ ausgelöst werden.

Aufeinander abgestimmte Systeme aus Vorwandinstallation und Sanitär-ElektronikAbgerundet wird das breite Nutzungsspek-trum der Vorwandinstallationstechnik bei vielen Herstellern durch ein breites Pro-duktprogramm an Sanitärelektronik für Waschtische, WCs und Urinale, die ein hohes Maß an Hygiene und Wasserein-sparung bietet.Da die Elektronik-Module in den WC- und Urinalelementen der Systeme in der Regel ebenfalls vormontiert und anschlußfertig geliefert werden, lässt sich die Vorwand-installation im Handumdrehen ausführen.

FazitDie Vorwandinstallation im Trockenbau ist eine Zeit sparende, wirtschaftliche und flexible Systemtechnik mit einem hohen Vorfertigungsgrad und aufeinander abge-stimmten Komponenten, die über zahlrei-che Vorteile verfügt:•kein Schlitzen und Verputzen der Wände

nötig•hoher Schallschutz, weil Leitungen und

Rohre in der Wand akustisch entkoppelt sind

•stabile Befestigung der Sanitärkörper•zahlreiche Funktionen zur Erfüllung in-

dividueller Komfortwünsche•nahezu unbegrenzte Freiräume bei der

Planung, Gestaltung und Nutzung von Bädern und Sanitäranlagen.

Aus der ständigen Weiterentwicklung dieser Technik und einer engen Verzahnung mit modernster Sanitärelektronik resultieren intelligente Lösungen, die Planern, Instal-lateuren und Endkunden ohne Frage auch in Zukunft neue, attraktive und überra-schende Mehrwerte bieten werden.

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Das „VariVIT Air-WC“ mit integriertem Radial-lüfter saugt unangenehme Gerüche direkt durch das Spülrohr ab.

Das „VariVIT WC-Element Barrierefrei“ mit vormontiertem UP-Spülkasten und Stütz-klappgriff-Befestigungselement