Topographie in Karten Wo geht´s zum Badesee? Höhenlinien ... · phische Darstellung. Dabei wird...

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Transcript of Topographie in Karten Wo geht´s zum Badesee? Höhenlinien ... · phische Darstellung. Dabei wird...

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Topographie in Karten

Bahnhof Raubling:Ankunft mit dem Fahrrad

Ziel:Reischenharter Badesee

Kartenmaterial:Umgebungskarte 1: 50 000 (UK) des Bayer. LandesvermessungsamtesL12 Mangfallgebirge

Mit Hilfe des violet-ten UTM-Kilometergitters in der Karte lässt sich die Entfernung grob abschät-zen. Da kaum Höhenlinien vorhanden sind (d.h. ebe-nes Gelände), liegt die ge-schätzte Distanz etwa bei 4 km, die voraussichtliche Zeitdauer beträgt etwa 15 Minuten.

Vom Bahnhof aus beginnt die kleine Tour in südlicher Richtung auf der gelb gekennzeichneten Ne-benstraße. Nach ca. 700 m ist das Ortsende von Raubling erreicht. Hinter einer leichten Linkskurve werden Bahnlinie und Bundes-straße B15 auf einer Brücke überquert.

Nach weiteren 200 m biegt man in Kirchdorf auf den grün markierten BK - Radweg (Bodensee-Königssee-Radweg) ein. Zusätzlich gehört dieser Radweg zum ‘Bayernnetz für Radler’ und ist deshalb durch ein weiß-blaues - Symbol gekennzeichnet.

Höhenlinien

Das Gelände wird in der Karte durch Höhenlinien wiedergegeben. Sie verbinden Punkte mit gleichen Höhen.Bildlich ausgedrückt: das Gelände wird in gleichen Abständen horizontal “geschnitten”. Diese Schnitt-linien ergeben in der Karte das Höhenlinienbild.

Natur und Karte

Ein Luftbild gibt unseren Lebensraum mit allen sichtbaren Objekten zum Zeitpunkt der Aufnahme wieder.

Eine Karte interpretiert dieses Bild durch eine gra-phische Darstellung. Dabei wird die Topographie (natürliche und künstliche Objekte der Erdoberfl ä-che einschließlich Geländeformen) durch Punkte, Linien und Flächen verdeutlicht. Signaturen (karto-graphische Symbole) und unterschiedliche Farben heben Objekte hervor, Schriften und Zahlen erläu-tern das Kartenbild.

Die graphische Darstellung und der Inhalt einer Karte richten sich nach dem Grad der Verkleinerung, dem Maßstab. Um bei kleiner werdendem Maßstab das Kartenbild lesbar zu halten, werden Objekte je nach Bedeutung ausgewählt, weggelassen, hervor-gehoben, zusammengefasst oder vereinfacht. Die-sen Vorgang bezeichnet man als kartographische Generalisierung.

Der Inhalt eines topographischen Kartenblattes wird durch Linien des geographischen Netzes begrenzt. So ist der Regelblattschnitt der Topographischen Karten 1:25 000 durch 10 geographische Minuten in der Kartenbreite und 6 geographische Minuten in der Kartenhöhe festgelegt (1 geographisches Grad = 60 geographische Minuten). Die amtlichen Maßstabsreihen werden durch Kennfarben des Titelblattes unterschieden: Grün für den Maßstab 1: 25 000, Blau für 1:50 000 und Rot für 1:100 000.

Abweichend vom Regelblattschnitt werden Karten oft für ein regional zusammenhängendes Gebiet herausgegeben und mit Zusatzinformationen ver-sehen. Hierzu zählen z.B. die Umgebungskarten des Bayerischen Landesvermessungsamtes, die als Freizeitkarte ausgelegt sind.

Neben den topographischen Karten auf Papier gibt es heutzutage interaktive topographische Karten auf CD-ROM. So enthält z.B. die Top50 Bayern auf 2 CDs die Topographische Karte 1:50 000 für das gesamte bayerische Gebiet.

Luftbild

TopographischeKarte :25000 (TK25)

Umgebungskarte1:50000 (UK50)

Top 50 Bayernauf 2 CD-ROMs

Wo geht´s zum Badesee? Höhenlinien und Geländeformen

Geländeformen

Form und Neigung des Geländes werden durch das Höhenlinienbild erkennbar.Je enger die Höhenlinien beieinander liegen, umso steiler ist das Gelände, je weiter sie auseinander liegen, desto fl acher ist es.

Kuppe

ist eine Erhebung, von der das Gelände nach allen Seiten ab-fällt. Das Höhenlinienbild ist durch mehrere geschlossene Höhenlinien gekennzeichnet.

Kessel

ist das Gegenteil von einer Kuppe. Vom tiefsten Punkt aus (der Kesselsohle) steigt das Gelände nach allen Sei-ten an. Die Höhenlinien sind geschlossen, ein Kesselpfeil zeigt in die Vertiefung.

Rücken

ist eine eher rundliche Aus-formung einer Erhebung. Die Scheitellinie eines Berges (Rückenlinie) bildet dabei eine Wasserscheide.

Grat

ist eine eher kantige Ausfor-mung einer Erhebung. Die Scheitellinie bildet ebenfalls eine Wasserscheide.

Tal

ist eine lang gestreckte Hohlform. Der am tiefsten gelegene Bereich (Talsohle) wird seitlich durch Hänge begrenzt.

Sattel

ist eine Einsenkung zwischen zwei nahe gelegenen Erhe-bungen.

Schematische Darstellungzum Höhenlinienbild

Klassifi zierung

Der senkrechte Abstand zweier Höhenlinien (Äqui-distanz) ist für das gesamte Kartenblatt gleich und hängt vom Landschaftstyp ab. So sind z.B. für Hügelland und Mittelgebirge 10 m üblich. Das Höhenlinienbild wird durch gestrichelte Linien, sog. Hilfshöhenlinien ergänzt. Diese geben weiteren Aufschluss über Details im Gelände und werden nur bei Bedarf eingefügt.

Höhenlinienzahlen

Sie geben die Höhen in Metern an und beziehen sich auf den mittleren Meeresspiegel in Amster-dam, auch unter dem Begriff ‘Höhen über Normal Null (NN)’ bekannt.In topographischen Karten sind Höhenlinienzahlen so platziert, dass sie in Richtung der Steigung les-bar sind.

Farbgebung

Höhenlinien sind meist braun, jedoch in felsiger Landschaft schwarz und in Gletschergebieten blau. Tiefenlinien in Gewässern werden ebenso in Blau dargestellt.

Bahnhof

Autobahn

Radwanderweg

Elektrizitätswerk

Bayerisches Landesvermessungsamt

Brücke

Feldkreuz

Kirche

Gewässer

Wanderweg

In östlicher Richtung geht es weiter bis nach ca. 400 m am Ende der Bebauung ein kleiner Bach erreicht wird. Hier biegt man in den In -Radweg (Inn-Radweg) nach Süden ab.

Auf einer kleinen Straße, in der Kartenerklä-rung als Hauptwirtschaftsweg bezeichnet, fährt man am Gemeindeteil Thalreit vorbei. Zwischen Wiesen und Feldern folgt man nun etwa 1500 m der Beschil-

derung des Inn-Radweges (bzw. des Bayernnetzes für Radler).

Am Ortsanfang von Lang-weid knickt die Route rechtwinklig nach Osten ab und folgt jetzt dem Radweg Nr. 35. Der Weg verläuft zwischen Wiesen, führt unter einer Hochspannungsleitung hindurch, berührt einige kleine Waldstücke und endet nach weiteren 1000 m an der Brücke über den Kirchbach.

Hinter der Brücke folgt man einem kleineren Weg und erreicht dann nach ca. 100 m den Reischen-harter Badesee.

Liebe Mitbürgerinnenund Mitbürger

Freizeit und Erholung haben in unserem hektischen Alltag einen besonders hohen Stellenwert. Beim Wandern, Radwandern oder sonstigen Aktivitäten in der Natur bietet die abwechslungsreiche bayerische Landschaft vielfältige Möglichkeiten, wieder neue Kraft zu tanken. Karten sind hierbei ein nützlicher Helfer. Zudem kann Karten lesen äußerst spannend sein, denn mit topogra-phischen Karten lässt sich viel Neues entdecken. Mit dem Infoblatt „Tipps zum Karten lesen“ des Baye-rischen Landesvermessungsamts bekommen Sie in anschaulicher Weise eine “Gebrauchsanleitung“ für topographische Karten. Mit vielen Bildern, Grafi ken und Beispielen werden Inhalte und Anwendungsmög-lichkeiten einer topographischen Karte erklärt. Das Faltblatt zeigt Möglichkeiten der Orientierung und Standortbestimmung in der Natur und bietet darüber hinaus noch Beispiele, um Entfernungen und Gelände-neigungen und damit unter Umständen auch Gefahren besser einschätzen zu können.Besonders schätze ich den Einsatz dieses Infoblatts als Lehrmittel an Schulen, wo es bereits seit mehreren Jahren breite Verwendung fi ndet. Den Schülern und Lehrern sowie allen weiteren Nutzern dieser Tipps zum Karten lesen wünsche ich erlebnisreiche Stunden in der Schule, zu Hause oder beim Aufenthalt in der Natur.

Franz MeyerStaatssekretär imBayerischen Staatsministerium der Finanzen

Herausgegeber© Bayerisches Landesvermessungsamt München

Postfach 22 00 04, D-80535 München, Telefon (0 89)21 29-0Telefax (0 89)21 29-15 37, E-Mail: [email protected]

Komplett überarbeitete Aufl age 2005

Das Faltblatt ist auch als pdf-Datei im Internet unterwww.blva.bayern.de verfügbar

Ausschnitt aus derUK L12 MangfallgebirgeTipps zum

Karten lesen

Ausgabe 2005

Beschilderung

Ausschnitt aus der UK L12 Mangfallgebirge

Äquidistanz