Topthemen dieser Ausgabe - freiesMagazinSeptember 2008 Topthemen dieser Ausgabe Plasma, der neue...

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September 2008 Topthemen dieser Ausgabe Plasma, der neue KDE-Desktop Seite 32 Plasma, der neue Desktop der KDE, hat in dem Ende Juli veröffentlichten KDE 4.1 einen Stand erreicht, an dem er ein vollwertiger Desktop ist, der die alte Implementierung aus KDE 3.5 durchaus ersetzen kann. Plasma vereinigt die Funktionalität von Kdesktop, dem eigentlichen Desktop, Kicker, der Kontrollleiste, und Superkaramba, der Widget-Engine, aus KDE 3.5. Plasma ersetzt die ersten beiden Programme vollständig und ist in der Lage, die Superkaramba-Widgets auszuführen. (weiterlesen) Die neunte Generation von Fedora im Test Seite 36 Wie bei Ubuntu kann man auch bei Fedora mittlerweile von einem festen Veröffentlichungszyklus alle sechs Monate ausgehen. So ist es wieder einmal an der Zeit, das neueste Produkt der Fedora-Entwickler zu beäugen. Nach wie vor stellt Fedora den Unterbau für Red Hat Enterprise Linux dar und wird von Red Hat stark gefördert. Voraussichtlich bildet das jetzt erschienene Fedora 9 die Basis für Red Hat Enterprise Linux 6, aber das bleibt abzuwarten. (weiterlesen)

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September 2008

Topthemen dieser Ausgabe

Plasma, der neue KDE-Desktop Seite 32Plasma, der neue Desktop der KDE, hat in dem Ende Juli veröffentlichten KDE 4.1 einen Stand erreicht, an dem erein vollwertiger Desktop ist, der die alte Implementierung aus KDE 3.5 durchaus ersetzen kann. Plasma vereinigtdie Funktionalität von Kdesktop, dem eigentlichen Desktop, Kicker, der Kontrollleiste, und Superkaramba, derWidget-Engine, aus KDE 3.5. Plasma ersetzt die ersten beiden Programme vollständig und ist in der Lage, dieSuperkaramba-Widgets auszuführen. (weiterlesen)

Die neunte Generation von Fedora im Test Seite 36Wie bei Ubuntu kann man auch bei Fedora mittlerweile von einem festen Veröffentlichungszyklus alle sechsMonate ausgehen. So ist es wieder einmal an der Zeit, das neueste Produkt der Fedora-Entwickler zu beäugen.Nach wie vor stellt Fedora den Unterbau für Red Hat Enterprise Linux dar und wird von Red Hat stark gefördert.Voraussichtlich bildet das jetzt erschienene Fedora 9 die Basis für Red Hat Enterprise Linux 6, aber das bleibtabzuwarten. (weiterlesen)

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Inhalt

NachrichtenDistributionen aktuell S. 7Nachrichtenschnippsel S. 10Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 11Postkarte von Konqi aus Belgien S. 18Google stellt Internet-Browser Chrome vor S. 20Kernel-Rückblick S. 21Fedora-Server gehackt S. 21Auf der Suche nach dem ersten Open-Source-Professor S. 22Erneuter Protest gegen OOXML S. 23FOSdoc: Freie Software - freie Dokumentation S. 23

AnleitungenKurztipp: Notizen für Tomboy aus Firefox heraus erzeugen S. 24Kurztipp: Todo-Listen in LATEX S. 24

SoftwareGNU Emacs – ein mächtiger Editor S. 25Sawfish – Rückkehr eines GNOME-Urgesteins S. 27Plasma, der neue KDE-Desktop S. 32

Linux allgemeinDie neunte Generation von Fedora im Test S. 36Die Welt von Chrome erschlagen S. 44Veranstaltungen S. 47

InternaEditorial S. 3Leserbriefe S. 4Konventionen S. 49Vorschau S. 49Impressum S. 50

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL). Das Copyright liegtbeim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die untereiner anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderlicheAbschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späterenVersion, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der CreativeCommons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.

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EDITORIAL

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Was ist das Wichtigste bei der Erstellung des Magazins? Natürlich Autoren,denn ohne die gäbe es keine Artikel. Auch natürlich: Leser, ohne die dieArtikel nur ein Selbstzweck wären. Was oft vergessen wird: Die Motivationaller Beteiligten. Sowohl die Autoren als auch die Gestalter des Magazinserstellen ihre Werke größtenteils einfach deshalb, weil es Spaß macht, abereine Rückmeldung der Leser würde sie sicher noch mehr motivieren, etwaszu leisten. Was wir mit dieser Moralpredikt sagen wollen: Wir finden es sehrschade, wie wenig Rückmeldung wir insgesamt erhalten, im Besonderenauf Veränderungen des Magazins bezogen. Selbst wenn wir die Verände-rungen (wie z. B. die Bildlupe) groß ankündigen, sagt niemand etwas dazu.Man kann daraus folgern, dass sie unnötig war und wir sie wieder strei-chen könnten. Ist das denn tatsächlich der Fall? Oder trifft auch nur dasZitat eines Herrn Rosshirt zu, der sagte: „Dies ist insofern ein unglücklicherUmstand, da der Leser an sich nur schreibt, wenn er etwas zu meckernoder die Chance auf einen kleinen Gewinn hat. [...] In Zeiten von Internetist Kommunikation zwar so einfach und preiswert wie nie, doch sehr zumeinem Bedauern wird dieser Vorteil höchst selten adäquat genutzt“, (PCGames, Ausgabe 10/08, Seite 139).Gehören die über 10.000 Leser, die wir jeden Monat haben, wirklich zu die-sem Kreis der Leute, die sich nur melden, wenn etwas nicht stimmt oderes etwas kostenlos gibt? Dies bezieht sich nicht einmal auf allgemeinesLob, denn, wie oft erwähnt, nur mit Kritik können wir wachsen, aber geradebei Änderungen am Layout oder an der Funktionsweise einiger Dinge wärejede Rückmeldung sinnvoll – sei es nur, um zu sehen, dass die Neuheitüberhaupt registriert wurde. Viele Änderungen bedeuten einen Mehrauf-wand gegenüber der schlichteren Lösung. Wenn es unseren Lesern hilft,ist es uns das wert, keine Frage. Aber falls der Großteil der Neuerungenniemandem auffällt, können wir diese Zeit auch in andere Tätigkeiten beifreiesMagazin investieren.

Ein völlig anderes Thema: Seit den Anfängen von freiesMagazin hat sichdie Anzahl der an der Erstellung einer Ausgabe Beteiligten stark vergrößert.Doch dies reicht uns noch nicht, wir würden die Arbeit gern auf mehr Schul-tern verteilen. Es ist immer am besten, wenn ein Projekt nicht von Einzel-personen abhängt, sondern auch beim Ausfall Einzelner (was wir natürlichnicht hoffen wollen) die Last von genügend Schultern getragen wird. Dahermöchten wir an dieser Stelle einmal nicht potentielle Autoren ansprechen(die sich natürlich dennoch jederzeit gern bei uns melden können), son-dern Leute, die sich mit LATEX genügend auskennen, um uns beim Setzender Magazinausgaben unterstützen zu können. Keine Sorge, man musskein Profi sein, um den Anforderungen gewachsen zu sein. In der Rubrik„Extras“ [1] auf unserer Homepage findet man stets die aktuellen LATEX-Dateien mitsamt den von uns verwendeten Makros. Wir haben so viele ei-gens definierte Befehle, dass unser Quellcode auf den ersten Blick wenigmit einem normalen LATEX-Dokument gemeinsam hat und daher der Satzauch von einem LATEX-Anfänger gemeistert werden kann. Abschließendsei gesagt, dass wir Subversion zur Koordination der Arbeit verwenden –tiefere Kenntnisse von SVN sind aber nicht notwendig und wir helfen gern,die Bedienung zu erlernen.

Wir wünschen nun viel Spaß mit dieser freiesMagazin-Ausgabe.

Ihre

E. Drud D. Wagenführ

LINKS

[1] http://www.freiesmagazin.de/extras

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LESERBRIEFE

Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadressezur Verfügung – wir

freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen zumMagazin.

An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklichermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gutgefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür-lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver-bessern.

Mobiles Internet auf dem Aspire OneBisher konnte mir niemand bei folgendem Pro-blem helfen: Ob und wie kann ich mobiles Inter-net via USB-Stick (bspw. „base“ oder „o2“) aufeinem Aspire One A150L zum Laufen bringen?

Carsten Töpfer

freiesMagazin: Wir haben das Gerät leidernicht vorliegen und können daher keine Aus-kunft geben. Vielleicht befindet sich das ge-nannte Netbook aber im Besitz eines unsererLeser, der sich mit dieser Thematik auskennt.Falls ja, schreiben Sie doch bitte eine E-Mailan . Wir leiten dieNachricht dann an Herrn Töpfer weiter bzw. wer-den diese als Leserbrief nächsten Monat veröf-fentlichen.

Sicherheit mit Git und ApacheMit Interesse habe ich den Bericht über die Ver-sionsverwaltung mit Git gelesen und gleich auchdie ein oder andere Webseite dazu besucht. Soist es mit Git ja auch denkbar, dass ein Ver-

zeichnis innerhalb des Apache Servers genutztwird. Meine Idee: Genau dies zu machen, um viaDynDNS auf meinem PC eine Amateurlösung zuetablieren.Was spricht denn jetzt dagegen, dass man mirvia Git einen PHP-Code (oder anderen) auf mei-nen Apache-Server ablegt, der wiederum nichtsGutes im Schilde führt? (Immerhin dürfte er javon außen auch ausführbar sein!) Als „Nicht-Profi-User“ kann ich nicht garantieren, dass derApache keine Lücken aufweist . . . Funktioniertein solches Angriffszenario? Reiner Allzeit

freiesMagazin: Im Normalfall ist ein Repositoryso eingerichtet, dass nicht jeder Mensch Sachenhoch- bzw. herunterladen kann. Es gibt einige öf-fentlich zugängliche Repositories, wie z. B. beimLinux-Kernel, aber dieses Verzeichnis ist nur les-bar. Sie können dort nichts hochladen. Das be-deutet: Prinzipiell ist es natürlich möglich, dassIhnen jemand Schadcode unterschiebt, aber nur,wenn Sie diesem vorher die Berechtigung dazugegeben haben. Ob eine Sicherheitslücke in Gitausreicht, um dieses Ziel zu erreichen, weiß ichleider nicht, es wäre aber in meinen Augen mög-lich – wenn auch unwahrscheinlich. Im übrigenwäre hier eine Lücke im Apache selbst unerheb-lich, da Git ja die „schwache“ Schnittstelle ist.Sie würden etwas mehr Sicherheit erhalten,wenn Sie das Git-Repository nicht in das /srv-Verzeichnis legen, sondern gesondert behandelnund erst auf ein manuelles Anstubsen Ihrerseitsals Systemadministrator eine Kopie des aktuellen

Git-Codes nach /srv kopieren. Man wäre dannabhängig von Ihnen, könnte aber nicht so leichtSchadcode auf den Server laden.Der Autor des Artikels, Bernd Essl, sagte auchnoch folgendes dazu: „Wenn man ein Projektim Webroot liegen hat, kann man relativ ein-fach über den Browser in die .git-Ordner schau-en. Das geht bei Subversion genauso. Das kannman aber mit modrewrite [1] oder .htaccess[2] ausschalten. Ich habe da mal einen Artikel zuSubversion und dem Problem geschrieben [3].“Wir hoffen, dass dies Ihre Frage beantwortet.

EditorenBeim Lesen der aktuellen Ausgabe 08/2008 istmir bei den Artikeln zu den Editoren einmal einFehler und einmal eine Vereinfachung aufgefal-len.Der Fehler ist im nano-Artikel: Auf den Seiten 25und 26 ist zu lesen, dass man mit Strg + R ei-ne Datei „öffnen“ kann. Auf Seite 26 soll man mitStrg + R die Suche aktivieren können. Öffnen

geht tatsächlich mit Strg + R , die Suche startet

dagegen mit Alt + R . Eine Vereinfachung ha-be ich für den Vim-Artikel gefunden: Auf Seite 23ist zu lesen, dass man mit „:u“ und Enter eineAktion rückgängig machen kann. Dies geht aucheinfacher: Es reicht, wenn nur U (nicht im Ein-fügemodus) gedrückt wird.Wenn ich mir überlege, dass Ihr das Magazinfreiwillig und ohne Entgelt für uns, die Leser undAnwender, bereitstellt, sind die beiden genann-

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LESERBRIEFE

ten kleinen „Unzulänglichkeiten“ eigentlich nichtder Rede wert. Um hier aber „Unerfahrene“ nichtauf die falsche Fährte zu schicken, sollte zumin-dest der Fehler in der folgenden Ausgabe (oderauf der Website) berichtigt werden.

Norman Kurth

freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre Anmerkun-gen. Das mit nano ist aber kein Fehler. Auf Sei-te 26 steht „Wichtig ist noch das Suchen mittelsStrg + W [. . . ], mit der man nach Text suchen

bzw. diesen ersetzen ( Strg + R [. . . ]) kann.“

Das bedeutet, Sie müssen erst Strg + W (für

die Suchmaske) drücken und dann Strg + R .

Diese Kombination ist also zu Alt + R synonym.Ihre Methode ist aber deutlich kürzer. (Hinweis:Im Gnome-Terminal geht Alt + R nicht, hiermuss man Esc , R benutzen.)

Im Artikel „Vim – Ein Schnelleinstieg“ hat derAutor die Kommandos „yy“ und „p“ für dieCopy & Paste-Funktion verwendet, sowie „dd“zum Löschen von Zeilen. Grundsätzlich funk-tioniert dies auch. Es sei jedoch angemerkt,dass „dd“ eher der Funktion „Ausschneiden“ ent-spricht und „yy“ „Kopieren“. Bei beiden Komman-dos kann der Text mit der Taste P wieder einge-fügt werden. Bei „dd“ verschwindet er jedoch vonder bisherigen Stelle (Verschieben) und bei „yy“dupliziert er sich. Dennoch wird „dd“ gerne zumLöschen von Text (Ausschneiden ohne Einfügen)verwendet.Vielen Dank an den Leser Frank Sagurna für denHinweis. Matthias Kietzke

fluxflux für den EeePCIch nenne seit einigen Wochen einen AsusEeePC 701 mein Eigen, war aber mit dem vor-installierten Xandros nie so ganz glücklich: DasUnionFS machte viele Änderungen sehr um-ständlich, Software war veraltet und mit allen nö-tigen Änderungen war von der Schnelligkeit desSystems auch nicht mehr viel übrig. Ubuntu isteinfach zu mächtig für die schmale Hardware,Puppy etc. zu schwierig für Linux-Laien.Thomas Schönhütl hat auf Basis von PCLinuxOSfluxflux-eee [4] erstellt, eine kleine, feine Linux-Variante, die alles mitbringt, was man braucht,von OpenOffice.org bis GIMP und die vor allemsämtliche Hardware out-of-the-box unterstützt.„Schmankerl“ (z. B. die manuelle Lüfterkontrolleoder das Hochtakten der CPU auf 900 MHz perKnopfdruck) runden das Ganze ab.Mittlerweile ist fluxflux-eee auch für den OneA110 und den EeePC 900 angepasst.

Tobias Schreiner

freiesMagazin: Vielen Dank für den Hinweis zufluxflux-eee. Es gibt ja bereits eine andere an-gepasste PCLinuxOS-Version für den Asus Ee-ePC namens eeePCLinuxOS [5]. Diese befindetsich aber aktuell im Wartezustand, da die Ent-wickler an PCLinuxOS selbst schrauben. Da isteine Alternativdistribution sicher nicht schlecht.Der Gesamtheit halber möchten wir aber erwäh-nen, dass das angepasste Ubuntu namens ee-eXubuntu [6] nicht so schwergewichtig ist, zu-mal es auch mit Xfce als Desktopumgebung aus-geliefert wird. Natürlich sind aber Fluxbox undOpenbox noch etwas leichtgewichtiger. Es gibtim Übrigen noch viele andere angepasste Linux-

Distributionen für den Asus EeePC, darunterzum Beispiel EeeDora, Debian EeePC, das vonIhnen erwähnte PupEee und noch weitere. EineListe (auf der auch fluxflux-eee aufgeführt ist) fin-den Sie im Wiki von EeeUser [7].Gegebenenfalls findet sich ja auch ein Leser, deretwas über die Installation einer bestimmten Dis-tribution auf dem EeePC oder einem anderenNetbook berichten möchte. Falls sich jemand an-gesprochen fühlt, schreiben Sie eine E-Mail an

.

Sprechendes BootmenüHabt Ihr schon gehört, dass openSUSE 11 einsprechendes Bootmenü hat? Dies ist zwar nochexperimentell, aber ein guter Anfang. Nach soetwas wird häufig in den Linux-Mailinglisten fürUbuntu gefragt. Die Sprache läuft zwar nur überden PC-Lautsprecher (das Ding, was piepst) undist daher manchmal sehr leise, sodass man seinOhr an den Rechner halten muss, aber es istein Anfang! Einfach mal die openSUSE-11-Live-CD mit GNOME herunterladen und im Boot-menü F9 drücken. Einen interessanten Beitragzur openSUSE-Installation mit Orca (leider nur inEnglisch) finden Sie auf den Seiten von Digital-Darragh [8] unter dem Link „Install OpenSuSE 11for the first time with accessibility support. Alsohear the first accessible boot menu!“.

Holger Daut

freiesMagazin: Vielen Dank für diesen Hinweis.Ein sprechendes Bootmenü klingt definitiv inter-essant und wie ein Schritt in die richtige Rich-tung, um für Menschen mit zum Beispiel Seh-behinderungen die Installation eines Linuxsys-

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LESERBRIEFE

tems einfacher zu gestalten. Man kann nur hof-fen, dass das Beispiel Schule macht und weitereVerbreitung findet.

ArtikelvorschlagIch wollte euch auf das LATEX-Paket ”’todonotes”’aufmerksam machen [9]. Vielleicht wollt Ihr dasmal in einem Artikel oder in eine Randbemer-kung vorstellen. Andreas Brunner

freiesMagazin: Ihr Wunsch sei uns Befehl: „Kurz-tipp: Todo-Listen in LATEX“ auf Seite 24.

Netbooks in die ExperteneckeIch habe mir vor kurzem den Asus EeePC 901(WinXP) gekauft. Nun würde ich aber ganz ger-ne Linux aufspielen. Wäre das nicht etwas fürEure Expertenecke? Die Netbooks sind ein rie-siger Markt, den Microsoft offenbar verschlafenhat, daher könnte ich mir vorstellen, dass vie-

le Eurer Leser mit dem Gedanken spielen, sicheines dieser sehr praktischen kleinen Geräte zukaufen. Benjamin Dobrunz

freiesMagazin: Dankesehr für den Vorschlag.Nicht nur unsere Leser fänden so ein kleines Ge-rät reizvoll, wir selbst wären auch nicht abge-neigt, wenn uns jemand eines zukommen lassenwill. Da wir das Glück leider nicht haben werden,sind wir auf unsere Leser mit Netbooks angewie-sen, die vielleicht in den Rang der Autoren auf-steigen wollen. Also: Wer hat ein Netbook (ggf.sogar den Asus EeePC 901) und mag über sei-ne Erfahrungen mit einer Linux-Installation undderen Benutzung berichten? Schicken Sie IhreArtikel einfach an .

LINKS

[1] http://www.modrewrite.de/[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Htaccess

[3] http://phpsecurity.wordpress.com/2007/11/12/subversion-a-security-risk/

[4] http://fluxflux.net/fluxflux-eee/index.html[5] http://www.eeepclinuxos.com/[6] http://wiki.eeeuser.com/ubuntu:eeexubuntu:

home[7] http://wiki.eeeuser.com/#custom_eee_linux_

distros[8] http://www.digitaldarragh.com/linux/

showpage.asp?section=linux&category=accessibility&title=Linux%20Accessibility

[9] http://midtiby.blogspot.com/

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-nenfalls zu kürzen.

„Math Paper“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/410

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NACHRICHTEN

Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen derverschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikelsoll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen.

DebianZum ersten Mal gibt es eine Debian-Versionauf einer Live-CD. Das, was diverse Distribu-tionen wie Mandriva, openSUSE oder Ubuntuschon länger praktizieren, scheint nun auch beiden Debian-Entwicklern angekommen zu sein,die mit der ersten Beta-Version des kommendenDebian 5.0 „Lenny“ eine Live-CD für 32-Bit- und64-Bit-Architekturen herausbrachten. Die CDsgibt es jeweils in drei Ausführungen mit GNOME,KDE oder Xfce als Desktopumgebung. Nachtei-lig ist, dass die CD-Images teilweise größer als700 MB sind und damit nicht auf einen herkömm-lichen CD-Rohling passen. Für die nächste Beta-Version sind auch Live-CDs für die Sparc- undPowerPC-Architektur geplant sowie eine Live-DVD, die alle drei oben genannten Desktopum-gebungen enthält [1].

Ende des Monats soll „Lenny“ dann erschei-nen, die Arbeiten am Nachfolger hat das Debian-Team aber bereits aufgenommen. Wie bisher er-hält die neue Debian-Version einen Codenamenaus dem Film „Toy Story“. Nach Buzz, Rex, Bo,Hamm, Slink, Potato, Woody, Sarge, Etch undLenny wird der neue Entwicklungszweig „Squee-ze“ heißen, benannt nach einem dreiäugigenAlien aus dem Film [2].

Zusätzlich konnte das Debian-Team letzten Mo-nat auch groß feiern, denn Debian ist 15 Jah-re alt geworden und gehört damit schon fast zuden Urgesteinen am Linux-Horizont. Das Linux-Magazin fasst den Werdegang der Distribution ineiner Übersicht kurz zusammen [3].

EliveMit den zwei Entwicklerversionen 1.8.2 und 1.8.4der Distribution Elive hat das Entwicklerteamwieder einmal neue Funktionen in die auf Debianbasierende Distribution mit der Desktopumge-bung Enlightenment E17 eingebracht. Beson-ders stolz ist das Team auf den neuen Installeraus Version 1.8.2, der sich aber noch in der Ent-wicklung befindet. Daneben befinden sich Ice-weasel 3 (Firefox), Kernel 2.6.24.7 und neueWLAN-Treiber für Atheros-Chips mit an Bord. Zu-sätzlich gab es natürlich einige Bugfixes [4]. Ver-sion 1.8.4 bringt dagegen nicht eine neue Funk-tion mit, sondern entfernt eine: Fast-Boot wur-de weggelassen, da es auf allgemeinen Rech-nern keinerlei Beschleunigung bietet. Neues gibtes aber dennoch, so wurden neue Ralink-Treiberfür den Asus EeePC 1000 hinzugefügt, dane-ben erscheint im Menü ein Wine-Eintrag, wennein Windows-Programm installiert wurde. Weitergab es natürlich ein paar Bugfixes gegenüber derletzten Version [5].

FedoraFedora 9 (siehe dazu auch „Die neunte Generati-on von Fedora im Test“ auf Seite 36) ist seit zwei

Monaten draußen und man suchte nach einemCodenamen für die nächste Version 10. Mit einpaar Stimmen Mehrheit hat „Cambridge“ (aucheine bekannte Universitätsstadt in Großbritanni-en) gewonnen und ist nun der offizielle Codena-me von Fedora 10 [6].

Der neue Name trägt auch gleich Früch-te, denn die erste und einzige Alphaversi-on ist erschienen. Neu sind unter anderemeine verbesserte Unterstützung für Webcamsund Infrarotfernbedienungen sowie das Security-Audit- und Intrusion-Detection-System Sectool,mit dem man den PC auf Sicherheitslöcherüberprüfen kann. Daneben wurden natürlich et-liche Programme wie der NetworkManager oderder Soundserver PulseAudio auf den neues-ten Stand gebracht. Die finale Version soll am28. Oktober 2008 erscheinen [7].

Wer die Hintergründe zu den Einbrüchen aufden Fedora- und RedHat-Servern wissen möch-te, kann diese im eigenen Artikel „Einbruch aufFedora-Servern“ auf Seite 21 nachlesen.

gNewSensegNewSense ist eine auf Ubuntu basierende Dis-tribution, die alle nicht-freien Inhalte entfernt hat.Mit Version 2.1 kommt ein Update für die VersionDeltaH heraus, die auf Ubuntu 8.04 „Hardy He-ron“ basiert. Gegenüber Version 2.0 wurden dieUbuntu-Module von nicht-freien Inhalten befreit,ein neues Theme und Artwork hat Einzug gefun-

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NACHRICHTEN

den und diverse andere Dinge wurden vor allemin Hinblick auf den Builder, mit dem u. a. die Live-CDs erstellt werden, erledigt [8].

gOSDas auf Google ausgerichtete Linuxsystem gOSwurde in der Version 3.0 Beta vorgestellt. AlsBasis wurde auf Ubuntu 8.04.1 zurückgegriffen.Der Codename der neuen Version lautet „Gad-get“, was die Einbindung der Google Gadgets [9]verdeutlichen soll. Daneben wurde auch GoogleDesktop (Suchprogramm), Google Picasa (Zei-chenprogramm) und Google Earth integriert.Für Nutzer, die einige bestimmte Windows-Programme benötigen, wurde Wine in der fina-len Version 1.0 installiert. In der Vergangenheitgab es auch Gerüchte, dass die Desktopumge-bung Enlightenment E17 aufgrund einiger tech-nischer Probleme durch GNOME ersetzt werdensoll. Ganz so ist es dann doch nicht gekommen,der neue Desktopmanager heißt Lightweight X11Desktop Environment (LXDE) [10] und basiertauf GTK+ 2. Die Beta-Version der Distribution istauf der Homepage Think gOS [11] erhältlich [12].

Linux MintNachdem im Juni bereits die finale Version vonLinux Mint 5 „Elyssa“ und im Juli die Beta-Versionder Xfce-Community-Edition erschienen, wurdenun die erste Beta-Version mit KDE veröffent-licht. Die Integration ist aber noch nicht abge-schlossen, sodass alle Mint-eigenen Programmenoch nicht im nativen Qt-Outfit daherkommen,sondern weiterhin GTK benutzen [13].

Linpus LinuxEine neue Version von Linpus Linux Lite ist er-schienen, welches sich gegenüber dem Vorgän-ger nun auch auf der Festplatte installieren lässt.An der Oberfläche hat sich nichts geändert, so-dass es nach wie vor eine benutzerfreundlicheund iconbasierte Oberfläche gibt und zum an-deren den normalen Xfce-Desktop für fortge-schrittene Anwender (siehe dazu „Linpus LinuxLite – Ein Betriebssystem für mobile Computer“,freiesMagazin 07/2008 [14]) . Linpus Linux Liteist für Netbooks gedacht und wird bereits aufNorthec- und Acer-Geräten eingesetzt. Auf denDownloadservern findet man auch die neuesteDVD-Version von Linpus Linux 9.6 [15].

LinspireEs war relativ lange still um Freespire. Einzigdie Meldung letzten Monat, dass Xandros Lin-spire übernommen hat, brachte ein paar Neu-igkeiten, die den freien Ableger der kommerzi-ellen Distribution aber kaum betrafen. Jetzt hatsich der neue Eigentümer aber zu Wort gemeldetund verkündet, dass Freespire in Zukunft nichtmehr auf Ubuntu, sondern wie bereits vor 2 Jah-ren auf Debian basieren soll. Die Ende des Jah-res erscheinende Version 4 basiert dann alsoauf Debian 5 „Lenny“. Damit sind auch die Wei-chen für eine echte Zusammenarbeit mit Xan-dros Linux gesetzt, die später in dem SystemXandros Desktop Professional 5 münden sollen.Weiterhin wurde entschieden, dass Linspire ein-gestellt wird bzw. die Funktionen des Systems inXandros einfließen sollen [16].

MandrivaMandriva hat den ersten Release Candidate vonMandriva Linux 2009 veröffentlicht, deren fina-le Version nächstes Jahr erscheinen soll. Inder vorhergehenden Beta 2 wurde von Fedoradas Programm system-config-printer für dieDruckerkonfiguration übernommen, der Installerwurde komplett neu erstellt und mit der Un-terstützung einiger Ethernet-Adapter will manvor allem beim Asus EeePC und anderen Net-books dabei sein. Daneben wurde auch dieneueste Version von Firefox 3 und die letzteBeta-Version von OpenOffice.org 3.0 hinzuge-fügt [17]. Der Release Candidate bringt eineautomatische Repository-Konfiguration mit undder neue ath5k-Treiber für WLAN-Karten mitAtheros-Chipsatz wird nun anstelle Madwifi ge-nutzt. Daneben wurde das Theme überarbeitetund die neuesten Versionen des Linux-Kernels2.6.27, von GNOME 2.23.91 und von KDE 4.1.1hinzugefügt. Alle Neuerungen können in den Re-lease Notes [18] nachgelesen werden.

MythbuntuDie um MythTV erstellte Distribution Mythbun-tu hat nach der Alpha 4 von Ubuntu ihre ersteAlphaversion auf dessen Basis veröffentlicht. Beider Partitionierung wird nun XFS anstelle ext3als Standarddateisystem eingesetzt, ansonstenwurde hauptsächlich an einer besseren Stabilitätgearbeitet. Die Live-CDs sind für 32-Bit- und 64-Bit-Rechner verfügbar, das System ist aber nichtkompatibel zu vorherigen Mythbuntu-Versionen[19].

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NACHRICHTEN

openSUSE / SUSEVor zwei Jahren erschien SUSE Linux 10.1 undwurde fleißig mit Sicherheitsupdates versorgt.Nun ist laut Novell Schluss, denn die Unterstüt-zung für diese in die Jahre gekommene Ver-sion endete mit einem letzten Paketupdate fürMySQL. Anwender, die SUSE 10.1 einsetzen,sind angehalten, auf eine neuere Version zuwechseln oder openSUSE 10.2, 10.3 oder 11.0einzusetzen [20].

Der Nachfolger zu openSUSE 11.0 steht auchschon in den Startlöchern, nachdem letzten Mo-nat die zweite Alpha-Version von openSUSE11.1 erschienen ist. Die neue Version ist jetztauch boot- und installierbar, man muss nurschnell sein, da aktuell der Failsafe-Modus auto-matisch im Bootmenü ausgewählt ist. Man soll-te darauf achten, dass man immer die Option„openSUSE 10.0.42 – 2.6.26-14“ auswählt. Live-CDs gibt es noch nicht, diese sollen demnächstals Alpha 2 Plus folgen [21].

PC-BSDMit der neuen Beta-Version von PC-BSD 7.0stellt das PC-BSD-Team neue Arten der Instal-lation bereit. So lässt sich das System nunauch über eine DVD, USB oder über das Netz-werk / Internet installieren. PC-BSD 7.0 basiertauf der stabilen Version von FreeBSD 7 undbringt das erst letzten Monat erschienene KDE4.1 mit. Daneben wurde die Seite pbiDIR [22] ak-tualisiert, auf der PC-BSD-Anwender eine Men-ge an Software finden, die sie mit einem Klickinstallieren können [23].

ReactOSDas ReactOS-Projekt hat Version 0.3.6 ihres frei-en Windows-Ersatzsystems veröffentlicht. DasSystem befindet sich nach wie vor im Alpha-Stadium und weist noch entsprechende Fehlerauf. Zu den wichtigsten Änderungen gehört dieverbesserte ARM-Unterstützung und eine ge-plante Unterstützung der 64-Bit-Architektur. Da-neben gab es auch einige Bugfixes im Kernelund es werden nun mehr Windows-Programmeunterstützt. ReactOS hat das ehrgeizige Ziel,ein freies System zu erstellen, das vollständigWindows-kompatibel ist (sowohl bei Anwendun-gen als auch bei Treibern) [24].

Scientific LinuxDas auf Red Hat basierende Scientific Linux ist inVersion 5.2 erschienen. Das System bringt vielewissenschaftliche Programme und Lernsoftwaremit. Die Live-CDs und Live-DVDs gibt es für 32-und 64-Bit-Rechner. Man kann Scientific Linuxnun nicht nur von einem USB-Stick starten, son-dern persönliche Daten auch auf diesem spei-chern, sodass man seine Daten immer mitneh-men kann. Natürlich kann man das System auchauf der Festplatte installieren. Als Desktopum-gebung kommt GNOME 2.16 (auf der Live-CD)bzw. KDE 3.5.4 (auf der Live-DVD) zum Einsatz[25].

UbuntuDie vierte und fünfte Alpha-Version von Ubuntu8.10 „Intrepid Ibex“ ist erschienen und bringtein paar Neuerungen mit. So wird das neues-te GNOME 2.23.9 und X.Org 7.4 eingesetzt. Zu-sätzlich hat man den neuen Linux-Kernel 2.6.27

integriert, bei dem aber noch getestet wird, obein so frisches Modell in Hinblick auf besse-re Hardwareunterstützung und Fehlerbehebungnützlich ist. Neu in Alpha 4 ist, dass man nunper Standard verschlüsselte Verzeichnisse an-legen kann. Hierfür dient der vordefinierte Ord-ner Private im Homeverzeichnis. Daneben er-laubt GNOME nun das Einloggen als Gast, wel-ches eine temporäre Sitzung startet, in der maneingeschränkte Rechte besitzt [26]. Zwei weiteregroße Neuerungen gibt es zum einen mit DKMS,welches dafür sorgt, dass Treiberkomponentenbei einem Kernelupdate direkt aktualisiert wer-den. Dies soll sicherstellen, dass nach einem Up-date auch alle Treiber noch laufen (was aktuellmeist nicht der Fall ist). Zum anderen merkt sichUbuntu nun den zuletzt geladenen und funktio-nierenden Kernel und bietet diesen als „Last suc-cessful boot“ im Bootmenü an. Sollte man sich al-so den Kernel zerschießen und das System nichtmehr starten, kann man über diesen Eintrag eineReparatur versuchen [27].

ZenwalkMit der finalen Version von Zenwalk GNOME5.2 hat das Zenwalk-Team eine Alternative zumXfce-Desktop veröffentlicht. Zum Einsatz kommtGNOME 2.22.3, Linux Kernel 2.6.25.4 und X.Org7.3. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Nachwie vor gibt es für jede Aufgabe genau ein Pro-gramm. So sind u.a. Gimp, Iceweasel, Icedove,Brasero, Abiword und Gnumeric mit an Bord.Auch Flashfilme werden durch das Adobe-Pluginunterstützt [28].

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NACHRICHTEN

Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionensind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nurfür Entwickler und Tester gedacht! (dwa)

LINKS

[1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13107.html[2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13128.html[3] http://www.linux-magazin.de/news/debian_

feiert_15_geburtstag[4] http://distrowatch.com/?newsid=05032[5] http://distrowatch.com/?newsid=05048[6] http://jwboyer.fedorapeople.org/

fedora10relname.txt.asc[7] http://www.heise.de/open/news/meldung/113858[8] http://distrowatch.com/?newsid=05051

[9] http://code.google.com/apis/gadgets/[10] http://www.desktoplinux.com/news/

NS7428727466.html[11] http://thinkgos.com/new/dgadgets.php[12] http://www.desktoplinux.com/news/

NS2665924172.html[13] http://distrowatch.com/?newsid=05026[14] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

2008-07[15] http://distrowatch.com/weekly.php?

issue=20080901[16] http://www.heise.de/open/news/meldung/

113917[17] http://www.pro-linux.de/news/2008/13079.html[18] http://wiki.mandriva.com/en/2009.0_RC_1

[19] http://distrowatch.com/?newsid=05043[20] http://www.pro-linux.de/news/2008/13069.html[21] http://www.linux-magazin.de/news/zweite_

alpha_von_opensuse_11_1[22] http://www.pbidir.com/[23] http://distrowatch.com/?newsid=05060[24] http://www.reactos.org/de/news_page_

45.html[25] http://distrowatch.com/?newsid=05041[26] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/14/

intrepid-ibex-alpha-4-erschienen/[27] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel-

announce/2008-September/000480.html[28] http://www.pro-linux.de/news/2008/13095.html

Nachrichtenschnippsel

Canonical auf PartnersucheErst kürzlich beschwerte sich jemand (in ei-nem privatem Gespräch), dass in den partner -Repositories von Ubuntu bis auf Opera keine An-wendungen zu finden sind. Canonical hatte dieswohl gehört und veröffentlichte letzten Monat dreiMeldungen zu neuen Partnerprogrammen. Dazugehört das Web-Content-Management-SystemAlfresco, der Kommunikationsserver Unison undder Yahoo! Zimbra Desktop [1].Darüber hinaus hat Canonical zusammen mitRed Hat und IBM angekündigt, IBMs Open-Collaboration-Client-Solution demnächst anServer- und Desktop-OEMs auszuliefern. Da-mit können Enterprise-Kunden Lotus Notes, Lo-tus Symphony und Lotus Sametime neben den

Linux-Betriebssystemen Ubuntu, Suse oder RedHat erhalten [2]. Lenovo überlegt noch, ob siedieser Gruppe beitreten wollen [3].Und weil dem nicht genug ist, ist Canonical auchnoch der Linux Foundation beigetreten, die sichdie Verbreitung und das Wachstum von Linuxzum Ziel gesetzt hat [4].

Mozilla arbeitet am Browser der Zukunft undlädt einNach der Veröffentlichung von Firefox 3 hat Mo-zilla gleich die Arbeiten am Nachfolger aufge-nommen. Um die nächste Browsergenerationnoch benutzerfreundlicher zu gestalten, kann je-der – egal ob Programmierer oder nicht – Vor-schläge in Textform, als Bild oder Video einrei-

chen. Es gibt auch keinerlei Beschränkung, aufwas sich die Ideen beziehen sollen. Als Anre-gung hat Mozilla einige Vorschläge als Video zurVerfügung gestellt [5]. (dwa)

LINKS

[1] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/08/canonical-auf-partnersuche/

[2] http://www.cio.com/article/441702/Ubuntu_Goes_Enterprise

[3] http://www.gulli.com/news/lenovo-der-computerhersteller-2008-08-08/

[4] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/18/canonical-ist-mitglied-der-linux-foundation/

[5] http://www.golem.de/0808/61560.html

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NACHRICHTEN

Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Netbooks und Co.Wie letzten Monat in dieser Rubrik verkündet,war der Juli der nachrichtenstärkste Monat, wasNetbook-Neuankündigungen angeht. Im MonatAugust legten einige Hersteller aber noch einmalnach, sodass es auch die letzten vier Wochennicht langweilig wurde.

Vorletzten Monat pfiffen es die Spatzen schonvon den Dächern, dass Lenovo auch in denNetbook-Markt eintreten will. Letzten Monatließ man Taten folgen und zeigte die ers-ten Netbooks, die den Namen „Ideapads“tragen. Das IdeaPad S9 hat ein 8,9-Zoll-Display, einen Standard-Intel-Atom-Prozessormit 1,6 GHz, Webcam, WLAN, Netzwerk, VGA-Ausgang und 4-GB-Solid-State-Disk. Als Be-triebssytem kommt Linpus Linux zum Einsatz.Der große Bruder S10 hat ähnliche Daten, be-sitzt aber ein 10-Zoll-Display und kommt mit80 GB oder 160 GB Festplatte daher. Lenovosetzt beim S10 auch nicht auf Linux, sondern lie-fert Windows XP mit aus. In Deutschland sollenbeide Geräte ab Oktober erhältlich sein [1].

Auch der Hersteller Brunen-IT hat zwei neueNetbooks vorgestellt, die aufgrund ihrer Konfigu-ration etwas aus dem restlichen Netbook-Markthervorstechen. Zum einen bringt das größereModell One A440 einen 10,2-Zoll-Bildschirmmit 1024x600 Pixeln mit und ist aufgrund sei-ner Größe eher ein Mini-Notebook. Das OneA115 hat ein 7-Zoll-Display und ist die Erweite-

rung des Modells A110. Zum anderen setzen dieNetbooks keinen Atom-Prozessor ein, sonderneinen VIA-C7-M-ULV-Prozessor mit integrierterGrafik, der vor allem durch seine geringe Leis-tungsaufnahme von 3,5 bzw. 7,5 Watt besticht.Als Betriebssystem kommt Ubuntu 8.04 zum Ein-satz. Die Geräte kosten 239 bzw. 399 Euro undsind ab Ende August erhältlich [2].

Das HP Mini-Note 2133.© swap_38 (CC-BY-NC-SA 2.0)

Die Linux-Magazin-Hardwareredaktion hat dasNetbook One A440 getestet und kommt zudem Schluss, dass die Ausstattung für heuti-ge Verhältnisse ausreichend ist, nur die Akku-Laufzeit ist gegenüber Netbooks mit IntelsAtom-Prozessor niedriger. One hat den Trei-ber für den integrierten Grafikchip UniChro-me Pro II angepasst, sodass auch Compiz

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NACHRICHTEN

zufriedenstellend damit läuft. Der Nachteil ist,dass dafür der Systemkernel angepasst werdenmusste und daher von automatischen Updatesausgenommen wurde, was nicht nur eine kleineSicherheitslücke ist. Kleinere Probleme gab esmit der WLAN-Deaktivierung und dem Bluetooth-Modul [3].

Bunt geht es bei Digital Gadgets zu. Diese habenauf dem „Intel Developer Forum“ das Netbook„SYLVANIA g netbook MESO“ in vier Farben an-gekündigt. Das Gerät wird von einer Intel-Atom-CPU mit 1,6 GHz betrieben, besitzt 512 MB oder1 GB Hauptspeicher, eine 80-GB-Festplatte undder Bildschirm hat eine Auflösung von 1024x600Pixel bei 8,9 Zoll Größe. Die Besonderheit andem Gerät ist das eingesetzte Betriebssystem:

Ein WiBrain B1-Modell.© viagallery.com (CC-BY 2.0)

Ubuntu 8.04 Netbook Remix, welches auf Ubuntu8.04 basiert. Zusätzlich hat das System abereinen extra Launcher (eine angepasste GNOME-Oberfläche), um schneller ins Internet zu kom-men und Online-Anwendungen nutzen zu kön-nen [4].

HPs Mini-Note 2133 wurde zwar bereits imApril angekündigt, ist nun aber endlich für 500US-Dollar verfügbar. Das Gerät besitzt ein 8,9-Zoll-Display, 4 GB Solid-State-Disk, 512 MB RAMund einen 1-GHz-VIA-C7-Prozessor. Als Sys-tem wird SUSE ausgeliefert, welches auch aufdem etwas teureren Modell (für 550 USD) mit1 GB RAM, 1,2-GHz-Prozessor und 120-GB-SATA-Festplatte erhältlich ist [5].

Auch LG Electronics springtauf den Netbook-Markt aufund hat das X110 mit 1,6-GHz-Atom-CPU, 1 GB RAM,10-Zoll-Bildschirm (1024x600Pixel) und 80- bzw. 120-GB-Festplatte angekündigt. AlsBesonderheit soll ein HSPA-Modem (High Speed PacketAccess) installiert sein, wel-ches für höhere Übertragungs-raten beim Datenverkehr überMobilfunk sorgen soll [6].

Mit den Modellen B1LE undB1LH bietet der koreanischeHersteller WiBrain zwei Mobi-le Internet Devices (MIDs) an,die auf Ubuntu Linux und einen

VIA-C7-M-Prozessor mit 1,2 GHz setzen. DieTastatur umrandet den 4,8 Zoll kleinen Touch-screen, der eine Auflösung von 1024x600 Bild-punkten hat. Weiter befindet sich auf der lin-ken Seite ein Navigationspad und auf der rech-ten ein Touchpad. WiFi und USB werden natür-lich unterstützt. Das B1LE besitzt 512 MB RAMund eine 30-GB-Festplatte, das B1LH 1 GB RAMund 60 GB Festplatte. Auf der aktuell stattfinden-den IFA 2008 will WiBrain auch das neue „i1“vorstellen, welches auf den neuen Intel-Atom-Prozessor setzt [7].

Ebenfalls auf der IFA hat Fujitsu Siemenssein erstes Netbook vorgestellt. Das Amilo Mi-ni hat ein nicht-spiegelndes 8,9-Zoll-Display mit1024x600 Pixeln. Im Inneren arbeitet „natür-lich“ ein Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, da-zu gibt es 1 GB RAM und eine 60- oder 80-GB-Festplatte. Als Betriebssystem kommt leiderWindows XP Home zum Einsatz, was sich abersicher manuell ändern lässt. Die Besonderheitdes Gerätes sind die Oberschalen, die in ver-schiedenen Farben angeboten werden und leichtausgetauscht werden können. Ab Ende Septem-ber soll es das Amilo Mini ab 399 Euro im Handelgeben [8].

Kein Netbook, sondern ein Nettop hat MSImit dem „Wind PC“ vorgestellt. Das Gerätist als Desktop-PC konzipiert, hat aber wiedie meisten Netbooks eine Intel-Atom-CPU mit1,6 GHz verbaut. Im Gerät befinden sich weiter1 GB DDR2-RAM, eine 320-GB-Festplatte, DVD-Brenner, sowie Gigabit-Ethernet und sechs USB-Anschlüsse. Für die Grafik sorgt der integrierte

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NACHRICHTEN

Intel-GMA950-Chipsatz, der die Bilder über VGAan einen Monitor geben kann. Als Betriebssys-tem kommt das etwas ältere Novell SUSE LinuxEnterprise Desktop 10.0 (Service Pack 1) zumEinsatz [9].

Der MSI Wind-PC.© Rico Shen (CC-BY-SA 3.0)

Wie spekuliert wird, hat nun auch der CPU-Hersteller AMD einen seiner Chips in einem Net-book unterbringen können. Raon Digital hat dasEverun Note angekündigt, das mit einem 1,2-GHz-Turion64-X2-Prozessor bestückt sein soll.Daneben gibt es angeblich noch 1 GB RAM,60 GB Festplatte und ein 7-Zoll-Display mit1024x600 Bildpunkten. Auf der Webseite desHerstellers gibt es aber noch keine Details zudem neuen Netbook [10].

Der Netbook-Vorreiter konnte letzten Monat auchgroß auftrumpfen. So zeigte Asus’ CEO JerryShen auf einer Pressekonferenz den neuen AsusEeePC S101. Das Modell ist diesmal wesent-lich farbenfroher gehalten und scheint flacher zusein als der EeePC 901. Die restlichen Datensind aber noch Spekulation. So wird von einemIntel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz und 32- bzw.64-GB-Solid-State-Disk ausgegangen. Der Preissoll bei 699 bzw. 899 US-Dollar liegen [11].Etwas handfester und erfreulicher ist da schondie Meldung, dass in Deutschland nun derAsus EeePC 900A ausgeliefert wird. Mit 1,6-GHz-Atom-Prozessor, 1 GB RAM und 8,9-Zoll-Bildschirm ist das Gerät für ca. 300 Euro erhält-lich. Als Betriebssystem kommt voraussichtlichwie bisher Xandros Linux zum Einsatz. Der klei-nere EeePC 701 mit 7-Zoll-Display ist nun für ca.250 Euro im Angebot [12].Golem hat dagegen den Asus EeePC 901 aufHerz und Nieren bzw. auf Prozessor und RAMgeprüft. Das Gerät erhält durch den neuen Atom-Prozessor und einen vergrößerten Akku eine ex-trem lange Laufzeit von 5 Stunden. Display undTastatur seien zwar nicht optimal, aktuell sei es

aber eines der besten Netbooks, das auf demMarkt zu finden ist [13].

Commodore, früher bekannt für seinen „Brotkas-ten“ C64, reiht sich auch in die Schlange derNetbook-Hersteller ein. Auf der IFA 2008 in Ber-lin wurde das Modell UMMD 8010 F vorgestellt.Wie HP setzt Commodore beim 8010 F nicht aufeinen Intel-Chip, sondern benutzt einen VIA-C7-M-Prozessor, der Bildschirm misst 10 Zoll, 1 GBRAM geben ausreichend Speicher, die 80-GB-Festplatte tut ihr Übriges. Dazu gibt es noch eineKamera, WLAN und optional Bluetooth. Als Be-triebssystem kommt Windows XP und alternativein bisher nicht benanntes Linux zum Einsatz. ImOktober soll das Gerät für 399 Euro in den Han-del kommen [14].

Nun hat auch Dell endlich ein Einsehen undhat Anfang September sein erstes Netbook mitIntel-Atom-Prozessor herausgebracht. Die CPUläuft wie gewohnt mit 1,6 GHz, verbaut sind512 MB RAM und eine 4-GB-Solid-State-Disk,beide Speicher können aber auf 1 GB bezie-hungsweise 16 GB erweitert werden. Der Bild-schirm misst 8,9-Zoll und liefert 1204x600 Bild-punkte. Dazu gibt es drei USB-Anschlüsse undEthernet sowie optional WLAN, Bluetooth und ei-ne Kamera. Das Gerät kostet ca. 350 US-Dollar[15].

Das, was das „One Laptop per Child“-Projektnicht geschafft hat, gelingt wohl dem chinesi-schem Hersteller HiVision, der im Oktober dasMini-Notebook „miniNote NB0700“ für 98 US-Dollar herausgeben will. Die Details des Gerätes

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sind noch unklar, vermutlich wird eine Longsoon-2F-CPU oder ein Ingenic-Jz4740-Chip verbaut.Auf der IFA 2008 in Berlin wurde ein ähnlichesModell für nur 120 US-Dollar vorgestellt. Die-ses hat einen 7-Zoll-Bildschirm, 1 GB Flashdisk,WLAN, Ethernet und USB [16].

Apropos OLPC, das Projekt konnte angeblicheine Verbindung mit Amazon eingehen, sodassdie Geräte dort im Zuge der „Give 1 Get 1“-Aktion

Das Everrun von Raon Digital.© Deibu (CC-BY-NC-SA 2.0)

von November bis Dezember angeboten wer-den sollen. Die G1G1-Aktion besagt, dass manzwei Laptops kauft, wovon einer nach Hauseund der andere in ein Entwicklungsland gelie-fert wird. Wie schon zuvor, soll es das Angebotaber nur in den Vereinigten Staaten geben. Daes aber – entgegen der Meinung einiger Nach-richtenportale – noch keine offizielle Meldungseitens OLPC oder Amazon gibt, sollte man dasAngebot noch zurückhaltend betrachten [17].

MobiltelefoneAuch auf dem Mobilfunkmarkt geht es rund.So hat die LiMo-Foundation sieben neue neueMobilgeräte von Motorola, NEC und Panaso-nic angekündigt, deren System alle die LiMo-Spezifikation für ein freies, mobiles Betriebs-system erfüllen. Von Motorola kommt das neueMotoZine ZN5 mit einem Touchpanel, welchesje nach ausgewähltem Modus (Telefonie, Gra-fik und Mediaplayer) die Form und Funktion än-dert. NEC und Panasonic bauen ihre Produkt-palette weiter aus, die neuen Geräte unterstüt-zen On-Demand-Media-Streaming, Videokonfe-renz und elektronische Geldbörse. Daneben sindweitere 11 Mitglieder (meist aus der Telekommu-nikationsbranche) der LiMo-Foundation beigetre-ten [18].

Nachdem Motorola sein MotoZine ZN5 auf Ba-sis der LiMo-Spezifikation angekündigt hat, wur-de ein weiteres LiMo-kompatibles Handy namensRokr EM30 vorgestellt. Das Gerät basiert aufdem Rokr E8 und ist vor allem für Musiklieb-haber gedacht. Wie das ZN5 liefert das EM30die „ModeShift“-Technologie mit, bei der sich dasTouchpanel an die jeweilige Funktion anpasst.Der Unterschied zum E8 ist ein erweitertes GPS-Modul und ein verbessertes LC-Display. Die Ka-mera hat 2 Megapixel und 8 GB Micro-SD lassenPlatz für genügend Musik [19].

Nochmal Motorola, diesmal mit dem U9, welchesmit einem LiMo-kompatiblen System ausgeliefertwird, zurzeit aber nur in den USA erhältlich ist.Das Gerät ist vor allem für Musikliebhaber ge-dacht und kommt in den Farben Grau, Pink und

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NACHRICHTEN

Lila daher. Über den zusätzlich in die Außenhül-le integrierten 1,45-Zoll-Touchscreen kann manLieder abspielen bzw. überspringen sowie vor-und rückwärtsspulen. Im Inneren findet man da-gegen ein 2-Zoll-Display. Daneben besitzt dasU9 Spracherkennung, einen MicroSD-Slot, 2-Megapixel-Kamera, Micro-USB und Bluetooth.Die Standby-Zeit soll bei 350 Stunden liegen, dieSprachzeit bei gut 7 Stunden [20]. In einem Re-view von LinuxDevices.com wird auf die Vor- undNachteile des Mobiltelefons eingegangen [21].

Vorletzten Monat ist der Nachfolger „Neo Free-runner“ des ersten komplett freien Handys „Neo1973“ von OpenMoko erschienen. War das 1973noch speziell für Entwickler gedacht, soll dasFreerunner auch für Endanwender benutzbarsein. Golem hat das Gerät getestet und kommtzu dem Schluss, dass es noch ein langer Wegsei, bis Endkunden das Handy komfortabel nut-zen können. So dauere der Startvorgang ge-schlagene 3 Minuten und die Oberfläche ließesich nicht intuitiv bedienen. Einige Programmehätten nur rudimentäre Funktionen, im Terminalkönne man per Standard keinen Schrägstrich (/)eingeben, der aber lebenswichtig sei. Aktuell le-ge das System noch zu viel Wert auf die Kon-sole, sodass selbst die Uhrzeit darüber geändertwerden müsse. Da das Freerunner bzw. das Be-triebssystem darauf aber immer noch in der Ent-wicklung ist, kann es nur besser werden [22].

Bei Google dagegen geschehen noch Zeichenund Wunder, aber noch ist es nicht so weit. Vonallen Seiten tönt es, dass Google Probleme mitder Android-Entwicklung habe (siehe unten), da

soll der Hersteller HTC für Oktober oder No-vember 2008 ein Smartphone angekündigt ha-ben, dessen System auf Android basiert [23].Wie LinuxDevices.com berichten, hat die FCCdas eingereichte Handy-Design von HTC bereitsfreigegeben [24].

Das Neo Freerunner.© swap_38 (CC-BY-NC-SA 2.0)

Samsung hat sein SCH-i859, welches auch als„Olympics Phone“ bezeichnet wird, mit einemLinuxaufsatz von Mizi Research veröffentlicht.Das Telefon wird von China Unicom unter derSamsung-Marke „Anycall“ vertrieben und ist so-mit vorerst dem chinesischem Raum vorbehal-ten. Das Olympics Phone besitzt einen 2,8-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 320x240Punkten und 65.000 Farben. Dazu gibt es eine3-Megapixel-Kamera, USB, Bluetooth und einenMicroSD-Slot. Die Linux-Software Mizi Prizmbringt Anwendungen zum Surfen, zum E-Mail le-sen und schreiben und zur Sprachaufzeichnungmit sowie einen Medienplayer und ein Fotoalbum[25].

Andere HardwareNatürlich darf man auch andere Hardware nichtvernachlässigen, die auf Linux setzt. So hat Ar-bor Technology mit dem Gladius G0710 einenTablet-PC vorgestellt, der ebenfalls wie die meis-ten Netbooks einen Intel-Atom-Prozessor ein-setzt. Benutzt wird aber der kleinere Chip Z510mit 1,1 GHz oder der Z540 mit 1,8 GHz. Der7-Zoll-Touchscreen liefert in der Standardauflö-sung 800x480 Pixel, es soll aber auch eine erwei-terte 1024x600-Pixel-Version geben. Per USBoder Bluetooth kann man alternativ auch einexternes Keyboard anschließen, wem die achtprogrammierbaren Funktionstasten nicht ausrei-chen. Daneben hat das G0710 Gigabit-Ethernet,WLAN, Webcam und Audio-Ausgänge. EinenVGA-Ausgang gibt es nicht. Welches Linux-System zum Einsatz kommt, wird leider nicht er-wähnt [26].

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NACHRICHTEN

Daneben will Ende des Jahres die Firma Cla-rion ein Personal Navigation Device (PND) na-mens ClarionMind mit Linux herausbringen. DasGerät besitzt einen Intel-Atom-Z500-Prozessormit 800 MHz, 512 MB RAM und einen 4,9-Zoll-Touchscreen. GPS ist natürlich inklusive, dasKartenmaterial wird aber nicht auf dem Gerät ge-speichert, sondern ist online abrufbar. Als Soft-ware ist ein Webbrowser, ein E-Mail-Client undein Programm, das Points-of-Interests findet undauf der Karte anzeigt, installiert. Daneben gibt esnoch einen PDF-Reader, Dateimanager, RSS-Reader und eine Wetteranzeige. Welche Linux-Distribution genau zum Einsatz kommt, ist auchhier nicht bekannt [27].

SoftwareÜberschlagen haben sich die Nachrichten im Au-gust bezüglich Software auf Mobile Internet De-vices (MIDs), woran die LinuxWorld Expo unddas Intel Developer Forum nicht ganz unschul-dig waren. Die aus Tokyo stammende Firma Ac-cess hat ihre Access Linux Platform (ALP) fürMIDs erweitert und stellte auf der LinuxWorld Ex-po einige neue Funktionen des Systems vor, dar-unter webbasierende Widgets und Touchscreen-Unterstützung [28].

Der bekannte Antivirensoftware-HerstellerMcAfee dagegen will für MIDs mit Moblin Linuxdemnächst eine Sicherheits- und Verschlüsse-lungslösung anbieten, da vor allem diese Ge-räte vom offenen Zugriff auf das Internet ab-hängen und geschützt werden müssen. Dabeibeschränkt sich McAfee auf Mobillösungen mit

einem Intel-Atom-Chip der Z5xx-Serie („Silver-thorne“) [29].

Der Internet-TV-Anbieter Move Networks hateinen ITV-Medienplayer für MIDs mit MoblinStack und Atom-Prozessoren angekündigt. Per„Adaptive Streaming“, welches die Bildqualitätder vorhandenen Bandbreite anpasst, soll dieSoftware zukünftig das Videobild von Sendernwie ABC, Fox oder EPSN auf die Kleinstgeräteübertragen [30].

Auch ein Videobild will RealNetworks (Real) mitihrem RealPlayer auf Netbooks mit Intels Atom-Prozessor zaubern. OEMs können den Media-player, der u. a. RealMedia, Windows Media,MP3, MPEG4 und Ogg abspielen kann, auf ih-rem System vorinstallieren und mit ausliefern.Ebenfalls für MIDs ist eine RealPlayer-Versionerschienen, die aber zusätzlich Touchscreen-Unterstützung und ein paar weitere Funktionenbietet [31].

Erneut für Moblin Linux auf Intels-Atom-Z5-Prozessoren hat GeoSentric eine Version vonGypsii für MIDs angekündigt. Mit der Anwen-dung sollen Benutzer Daten abhängig vom ak-tuellen Standort speichern und verbreiten kön-nen, dazu gehören unter anderem die Anzeigevon Point-of-Interests (POIs), das Erstellen undHochladen von Bildern, Video, Text und ande-ren ortsbezogenen Inhalten und die Kartenan-zeige von Freunden in der Nähe mitsamt Kon-taktdaten. Die Software setzt natürlich ein GPS-unterstützendes Gerät voraus [32].

Die Firma FST hat ein Software Development Kit(SDK) für ihre Grafik-API (Application ProgramInterfaces) „FancyPants“ angekündigt, die spezi-ell für MIDs mit Moblin Linux optimiert ist. Bereitsim Mai wurde FancyPants 2.0 veröffentlicht, wel-ches primär für Mobiltelefone angepasst war. Fürdie Linux-Entwickler wurden unter anderem nochobjektorientiertes Scripting und die Anzeige undAusführung mehrerer Anwendungen auf einemSchirm eingebaut [33].

Ein weiteres SDK kommt von Motorola, die dasauf Eclipse basierende MotoDev Studio for Linux0.3 herausgebracht haben. Mit der Programm-suite soll Entwicklern bei Erstellung und Testneuer Programme für Motorola-Handys geholfenwerden. Die Version 0.3 befindet sich laut Anga-ben noch in der Entwicklung, wird aber durch dieUpdate-Funktion von Eclipse kontinuierlich mitAktualisierungen versorgt. Neben MotoDev Stu-dio for Linux gibt es auch noch Versionen für Ja-va, UIQ und Web-Widget-Entwicklung [34].

Zuletzt ergibt sich ein gutes Bild für Mobile In-ternet Devices in den kommenden Jahren. Aufder Linux-Mobile-Konferenz (als Teil der Linux-World Expo) haben Marktforscher für 2010 fast40 Millionen verkaufte MIDs vorausgesagt. Bisdahin sollen die Linux-Entwicklungen LiMo, Mae-mo und Moblin stark vertreten sein und Mitbe-werbersysteme wie Windows Mobile zurückfal-len. Weiter am Start liegen aktuell auch Goo-gles Android, was aktuell etwas mit Entwickler-schwierigkeiten zu kämpfen hat, und das aus To-kyo stammende Access Linux Platform [35].

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NACHRICHTEN

Apropos Android: Nachdem einige Android-Entwickler Ende Juli eine Petition gestartet hat-ten, die Google dazu aufforderte, das SoftwareDeveloper Kit (SDK) für die Android-Plattformendlich allen Entwicklern zugänglich zu machen,kam eine Antwort von Google, die ziemlich knappausfiel. Bis auf ein „Danke für den Hinweis.“konnte man darin nichts lesen, auch nicht, obGoogle Android doch wieder öffnen will [36].Glücklicherweise hat sich der Konzern besonnenund nach den zahlreichen Protesten eine neueVersion des Android-SDK veröffentlicht. Version0.9 Beta bringt vor allem viele Bugfixes der Be-nutzeroberfläche mit, aber auch wichtig für Ent-wickler ist die überarbeitete Dokumentation. Da-neben gibt es einige neue Anwendungen, bereitsvorhandene wurden beschleunigt [37].In dem neuen SDK sind aber einige Funk-tionen verschwunden, die auch in der fina-len Version 1.0, die Ende September erschei-nen soll, nicht mehr zu finden sein werden.So wurden unter anderem die Bluetooth- undGTalkService-API (für Instant-Messaging) dar-aus entfernt. Dies bedeutet natürlich nicht, dassmit Android 1.0 kein Bluetooth funktionieren wird.Einzig Android-Entwickler können keinen neuenBluetooth-Anwendungen mehr für die erste fina-le Version erstellen. Die Bluetooth-API wurde da-bei aus Zeitgründen entfernt, der Google-Talk-Service aufgrund von Sicherheitsproblemen [38].(dwa)

LINKS

[1] http://www.linuxdevices.com/news/NS9666362375.html

[2] http://www.linux-magazin.de/news/one_

netbooks_mit_linux_startklar[3] http://www.linux-magazin.de/news/kurztest_10_

zoll_notebook_one_a440_mit_ubuntu[4] http://www.linuxdevices.com/news/

NS2518296895.html[5] http://www.desktoplinux.com/news/

NS2556758890.html[6] http://www.linuxdevices.com/news/

NS4798022680.html[7] http://www.linuxdevices.com/news/

NS4065405388.html[8] http://www.golem.de/0808/62036.html[9] http://www.pro-linux.de/news/2008/13101.html[10] http://www.linuxdevices.com/news/

NS2653030653.html[11] http://news.softpedia.com/news/ASUS-CEO-

Shows-First-Eee-PC-S101-91563.shtml[12] http://www.linux-magazin.de/news/video_asus_

eee_pc_900a_vorgestellt[13] http://www.golem.de/0808/61488.html[14] http://www.linux-magazin.de/news/veteran_im_

trend_linux_netbook_von_commodore__1[15] http://www.linuxdevices.com/news/

NS9975696819.html[16] http://www.linux-magazin.de/news/der_100_

dollar_laptop_kommt_aus_china[17] http://www.olpcnews.com/sales_talk/g1g1/l

breaking_news_amazon_g1g1_november.html[18] http://www.linuxdevices.com/news/

NS7325827957.html[19] http://www.linuxdevices.com/news/

NS6745873567.html[20] http://www.linuxdevices.com/news/

NS8355553945.html[21] http://linuxdevices.com/articles/

AT4857924117.html[22] http://www.golem.de/0808/61507.html[23] http://www.linux-magazin.de/news/

ausgeplaudert_das_gphone_zur_google_software_android

[24] http://www.linuxdevices.com/news/NS5686319494.html

[25] http://www.linuxdevices.com/news/NS2434209879.html

[26] http://www.linuxdevices.com/news/NS7455386444.html

[27] http://www.linuxdevices.com/news/NS2707879807.html

[28] http://www.linuxdevices.com/news/NS3994005404.html

[29] http://www.linuxdevices.com/news/NS2665928882.html

[30] http://www.linuxdevices.com/news/NS8810160105.html

[31] http://www.linuxdevices.com/news/NS6668978025.html

[32] http://www.linuxdevices.com/news/NS9913113912.html

[33] http://www.linuxdevices.com/news/NS2195541892.html

[34] http://www.linuxdevices.com/news/NS3080867080.html

[35] http://www.pro-linux.de/news/2008/13011.html[36] http://www.silicon.de/software/business/

0,39039006,39194902,00/google+brueskiert+android_entwickler+erneut.htm

[37] http://www.golem.de/0808/61804.html[38] http://www.goodgearguide.com.au/index.php/id;

541239587

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NACHRICHTEN

Postkarte von Konqi aus Belgien

Mitte letzten Monats fand im belgischen Sint-Katelijne-Waver die KDE-EntwicklerkonferenzAkademy statt, bei der über 200 KDE-Entwicklervon allen Seiten des Globus teilnahmen. Ei-ne Woche lang wurde der Stand der KDE-Entwicklung diskutiert und neue Features fürKDE 4.2 ins Auge gefasst.

Social DesktopEröffnet wurde die traditionelle KDE-Entwicklerkonferenz durch die Keynote vonFrank Karlitschek [1], in der er interessante De-tails zum „Social Desktop“ verlauten ließ. DerKDE-Entwickler schreckte auch vor einem Ver-gleich mit Mac OS und Windows nicht zurückund erklärte, dass man im Bereich der Funktio-nen mittlerweile gleichauf mit den verbreitetenBetriebssystemen sei. Als Ausweg aus dem Zu-stand, dass der freie Desktop dennoch nur einenkleinen Marktanteil sein Eigen nennen darf, siehtKarlitschek den Community-Aspekt: Program-mierer sollten in den About-Informationen miteinem Foto vertreten sein, sodass man mehr vonden Machern hinter den Kullissen sehen könne.Auch Dinge wie ein KDE-Eventkalender oder ei-ne innovative Unterstützung für Hilfesuchendewürden die K-Desktop-Umgebung noch kom-fortabler machen und den Benutzern andererBetriebsysteme gute Gründe für einen Wechselgeben. Es handele sich dabei erstmal nur umIdeen, über die man noch im Einzelnen diskutie-ren müsse, bevor man sich an die technologischeUmsetzung begeben könne [2].

Konqi zeigt stolz das KDE-Logo.© KDE e.V (LGPL)

Ein gemeinsamer DesktopFür ein weiteres Highlight des Akademy-Startssorgte GNOME-Maintainer Vincent Untz, dersich in seinem Vortrag dafür stark machte, an ei-ner gemeinsamen Desktop-Umgebung zu arbei-ten [3]. Argumente für eine solche Zusammenar-beit seien vor allem die Interessen der Anwen-der, denen es nicht wichtig sei, zu welcher Um-gebung ein Programm gehöre, weil die Anwen-dung an sich im Vordergrund stehe. Als weitereVorteile einer gemeinsamen Entwicklung nann-te der Open-Source-Enthusiast die bequemereInstandhaltung notwendiger Bibliotheken sowie

insbesondere eine größere Benutzerzahl: AmBeispiel des Browsers Firefox zeigte Untz, dassman die Anwendungen besser in einen Desktopintegrieren könne, sodass die Nutzbarkeit undauch die Zahl der Anwender steigen würde [4].

NetiquetteAuf der Tagesordnung der Generalversammlungdes KDE e.V. stand unter anderem die Einfüh-rung eines Verhaltenskodex für Mitglieder derKDE-Community. Kernaspekte der Regeln sindneben der zielorientierten Zusammenarbeit vorallem soziale Grundregeln, wie der rücksichts-volle und hilfsbereite Umgang, sowohl auf Sei-ten der Nutzer als auch bei den Mitwirkenden.Einen ausführlichen Blick auf den sogenannten„Code of Conduct“ erhält man bei einem Besuchder KDE-Projektseite [5]. Im selben Atemzugwurde bereits eine Gemeinschaftsarbeitsgruppezusammengestellt, die für einen entspannterenAustausch von Entwicklern und Anwendern sor-gen soll. Als deutschsprachiges Mitglied vertre-ten ist die Karlsruherin Lydia Pintscher, die demeinen oder anderen auch durch ihre Tätigkeit fürKubuntu und Amarok ein Begriff sein könnte [6].

Zukunft von KDEEbenfalls in Belgien vor Ort waren der letzt-jährige Ubucon-Referent Sebastian Kügler undDirk Müller vom Software-Unternehmen Novell,die sich Gedanken zu der KDE-Entwicklung vonmorgen machten [7]. Die KDE-Community befin-de sich in einem enormen Wachstum, an das

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NACHRICHTEN

man sich in der Zukunft anpassen müsse. Im Ge-päck hatten Entwickler ein mögliches Lösungs-modell, mit dem man den neuen Bedingungen,unter denen die KDE-Entwicklung steht, gerechtwerden könne. Demnach sollen Anwendungenaus dem Hause KDE so oft wie möglich ver-öffentlicht werden, Veröffentlichungskriterium seidabei das Überstehen einer Testphase. Einezentrale Idee des Konzepts ist die Umgestaltungder KDE-Entwicklung hin zu einem Baum mit sta-bilem Stamm und verschiedenen Ästen für Distri-butionen oder KDE für Windows, die dann sepa-rat ausgebessert werden könnten. Weitere wich-tige Punkte des Modells sind die Ideen „Alwayssummer in the trunk“, also keine Entwicklungs-stände mehr einzufrieren, und die Anpassungder Release-Praktiken, auf die Sebastian Küglerbereits im Mai aufmerksam machte [8] [9].

Akademy Awards 2008Das Oxygen-Team hatte neben dem neuen Ver-einslogo noch einen weiteren Grund zur Freu-de: Zusammen mit dem Audioplayer Amarok unddem Plasma-Desktop hat das Oxygen-Iconset[10] bei den diesjährigen Akademy Awards ab-geräumt. Als Gründe für ihre Wahl nanntedie Jury, die aus den Preisträgern des ver-gangenen Jahres (K3B, Phonon, KDE-Commit-Digest) bestand, folgende: Amarok leiste wich-tige Öffentlichkeitsarbeit, weil es auch jenseitsdes K-Desktops bekannt und beliebt sei. DasOxygen-Icontheme sei zugleich ein gelungenesArtwork und Ergebnis einer erfolgreichen Zusam-menarbeit von Designern und Programmierern.Für seine Arbeit am Desktop Plasma [11], aberauch für sein Engagement innerhalb und außer-

halb der Entwicklergemeinschaft, ging schließ-lich der dritte Preis an Aaron Seigo [12].

NutzungsrechteDarüberhinaus können die KDE-Entwickler inZukunft im Rahmen eines „Fiduciary LicenceAgreement“ (FLA) einzelne Nutzungsrechte anihrer Arbeit auf KDE übertragen, um so dieDurchsetzbarkeit von rechtlichen Ansprüchenund einen etwaigen Lizenzwechsel einfacherzu gestalten. Nicht zuletzt wird der KDE e.V.von nun an auch durch ein eigenes Logo ge-schmückt, das man auf der Vereinswebseite be-trachten kann [13]. Aus der „Feder“ des Oxygen-Designers David Vignoni stammend, zeigt es dreiFlaggen, die für die Grundsätze Unterstützung,Vertretung und Leitung der Community stehensollen.

Vorschau auf Amarok 2.0Ein weiteres Highlight der vergangenen Tagestellte die Vorschau auf neue Features von Ama-rok 2.0 dar. Eine kleine Gruppe von Entwicklernhat den Google Summer of Code [14] dazu ge-nutzt, ihre Ideen für die zweite Generation desAudioplayers umzusetzen. Darunter finden sichProjekte wie die MP3tunes-Integration, ein um-fangreiches Gerätemanagement oder ein Mass-Tagging-System, um nur ein paar der kommen-den Funktionen zu nennen [15].

Menschen hinter KDEWer sich schon immer einmal gewünscht hat, zuden Machern hinter den Kulissen mal ein Gesichtzu sehen, findet Aaron Seigo und seine Mitstrei-ter auf dem Akademy-Gruppenfoto [16], über dasman durch ein Suchfenster auf der rechten Sei-

te und kleine Popup-Kästchen auch nähere Infor-mationen zu den abgebildeten Mitarbeitern fin-den kann [17]. (awe)

LINKS

[1] http://akademy.kde.org/conference/presentation/40.php

[2] http://www.linux-magazin.de/news/akedemy_2008_startschuss_fuer_den_social_desktop

[3] http://akademy.kde.org/conference/presentation/13.php

[4] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_2008_freie_desktops_einer_fuer_alle

[5] http://www.kde.org/code-of-conduct/[6] http://www.linux-magazin.de/news/kde_e_v_

beschliesst_kde_knigge[7] http://akademy.kde.org/conference/presentation/

55.php[8] http://vizzzion.org/?blogentry=815[9] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_

2008_kde_entwicklung_soll_community_boom_rechnung_tragen

[10] http://www.oxygen-icons.org/[11] http://plasma.kde.org/[12] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_

2008_amarok_oxygen_und_plasma_gewinnen[13] http://ev.kde.org/[14] http://code.google.com/soc/2008/[15] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_

2008_amaroks_projekte_fuer_den_summer_of_code

[16] http://static.kdenews.org/jr/akademy-2008-group-photo.html

[17] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_2008_das_grosse_who_is_who_des_kde

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NACHRICHTEN

Google stellt Internet-Browser Chrome vor

Bilder sagen oft mehr als tausend Worte, aberauf Worte wollte Google dann doch nicht verzich-ten, als Anfang September der eigene Webbrow-ser „Chrome“ in Form eines Comics präsentiertwurde. Die erste konkrete Nachricht vom neu-en Browser, in der sich auch der Comicstrip ausder Feder von Scott McCloud befand, erschienam 1. September 2008 im Weblog Google Blo-goscoped [1]. Unter dem Titel „Google’s BrowserProject“ und einem Logo, das einige jüngere Le-ser an einen Pokéball erinnern könnte, wird dasProjekt vom Stuttgarter Philipp Lenssen in achtPunkten vorgestellt und ein Einblick in die wich-tigsten Funktionen gegeben.

Bereits vor einigen Wochen verdichteten sichdie Gerüchte um einen Internet-Browser ausdem Hause Google, der neben verbessertenJavaScript-Funktionen auch die einstige Offline-Erweiterung „Gears“ mit im Gepäck haben sollte[2]. Bei der neuen JavaScript-Engine setzen dieGoogle-Entwickler auf „V8“, einer virtuellen Ma-schine für JavaScript, die für eine bessere Per-formance sorgen und die Auswirkungen von Feh-lern auf den betroffenen Tab beschränken soll.

Wie erwartet ist die Software Gears [3] nun stan-dardmäßig integriert. Mit ihr lassen sich Websei-ten offline anzeigen und verwenden, indem dieDaten in einem lokalen Cache gespeichert undregelmäßig aktualisiert werden. Ebenfalls ist indem Blogeintrag zu lesen, dass Google Chromeauf der Rendering-Engine Webkit basiert, die ih-

ren Ursprung im KDE-Projekt hat und mittlerweiledurch Apples Safari prominent vertreten wird.

Das Stichwort Registerkarte führt zu einer weite-ren auffallenden Neuerung, die der Browser mitsich bringt: Die Tabs sind nicht, wie von ande-ren Browsern gewohnt, unter der Adresszeile an-gesiedelt, sondern befinden sich am Kopf desBrowser-Fensters, wie in den Screenshots [4] imBlogeintrag von Google Blogoscoped zu sehenist.

Weiterhin wurde „Omnibox“, so der Nameder URL-Zeile, mit einer Autovervollständigen-Funktion versehen, die schon beim EintippenSuchvorschläge oder häufig besuchte Webseitenanbietet. Insgesamt wirkt das Design des Pro-gramms auf den ersten Blick stimmig, die Menü-leisten am Rande der Adresszeile sind schlichtgehalten und das neue Tab-System macht einenübersichtlichen Eindruck.

Wie bei jeder neuen Version einer Internet-Anwendung, darf auch hier das Thema Sicher-heit nicht fehlen. Im Bereich der Sicherheit ver-traut das Unternehmen auf ein so genanntesSandkasten-Konzept [5], das heißt, dass die dar-gestellten Webseiten in den Tabs vom Rest desSystems abgeschirmt sind und eine Kommuni-kation nur zwischen Benutzer und der Sandboxstattfindet. Darüberhinaus steht dem Browser ei-ne Liste gefährlicher Internetseiten zur Verfü-gung und es besteht die Möglichkeit, „Incognito-

Fenster“ zu öffnen, sodass keine Spuren von denInternet-Aktivitäten auf dem Computer zurück-bleiben sollen.

Zur Freude aller Sympathisanten freier Softwareist dem 38-seitigen Comic [6] zu entnehmen,dass Google Chrome ein vollständiges Open-Source-Projekt sein wird. Die erste Beta-Versionsoll in mehr als 100 Ländern angeboten wer-den, leider vorerst nur für Windows. Im offiziellenGoogle-Blog [7] kommentieren zwei Verantwortli-che die Veröffentlichung des neuen Browsers mitden Worten „Das Internet wird durch Möglichkei-ten und Innovation besser. Google Chrome ist ei-ne weitere Möglichkeit und wir hoffen, es trägteinen Teil dazu bei, das Internet noch besser zumachen“ [8]. (awe)

LINKS

[1] http://blogoscoped.com/archive/2008-09-01-n47.html

[2] http://www.golem.de/0807/60946.html[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Gears[4] http://blogoscoped.com/archive/2008-09-02-

n72.html[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Sandbox[6] http://scr3.golem.de/?d=0809/Google-Chrome&

a=62131[7] http://googleblog.blogspot.com/2008/09/fresh-

take-on-browser.html[8] http://www.golem.de/0809/62131.html

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NACHRICHTEN

Kernel-Rückblick

Seit Beginn der Entwicklung von Version 2.6.27hat sich einiges getan. Nach der Veröffentlichungvon 2.6.27-rc2 wurde es wieder etwas ruhiger,die großen Neuerungen sind nun aufgenommenund es werden in erster Linie noch Fehler undProbleme bereinigt. So kündigte Torvalds die drit-te Vorabversion mit den Worten „Die Dinge ha-ben sich wirklich beruhigt“ an [1]. Dies galt nichtfür den Unterzweig, der den WLAN-Treiber ath9kbeherbergt; hier wurden fast zwei Drittel allerÄnderungen durchgeführt, um den ersten voll-ständig offenen Treiber für 802.11n-kompatibleChips für den kommenden Kernel zur Verfügungzu stellen. Weiterhin große Änderungen hat derarch-Zweig erfahren, allerdings in erster Linie inder Namensgebung. Torvalds und seine Mitstrei-ter haben hier die Struktur geändert, um Anhäng-

sel wie „-rc1“ zu eliminieren und stattdessen imVerzeichnisbaum selbst zu hinterlegen.

All dies könnte den Anwendern, die auf Ubun-tus kommende Version „Intrepid Ibex“ warten,schon zugute kommen. Da die meisten der an-stehenden Änderungen bereits in 2.6.27 vorhan-den sind, wurde die Übernahme dieses Kernelsin Ubuntu 8.10 beschlossen. Damit übersprin-gen die Ubuntu-Entwickler gleich drei Kernel-Versionen, können damit dann jedoch beim derfür Ende Oktober erwarteten Veröffentlichungvon Ubuntu 8.10 mit Aktualität glänzen [2].

Wieder einmal wurde die Frage nach der Einbin-dung von Reiser4 in den aktuellen Kernel laut[3]. Diese dürfte mit der Verurteilung von HansReiser wegen Mordes [4] weiter in die Fernerücken. Zwar kümmern sich noch einige Entwick-

ler um das Dateisystem, jedoch ließen diese sichnoch nicht dazu verleiten, die von den Kernel-Entwicklern kritisierte Plugin-Architektur zu ent-fernen. Daneben wies Tso auf btrfs hin, das vieleder Eigenschaften von Reiser3/4 zu bieten habe[5]. (mme)

LINKS

[1] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.27-rc3_Things_Really_Have_Calmed_Down

[2] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel/2008-August/026142.html

[3] http://kerneltrap.org/mailarchive/linux-kernel/2008/8/1/2778514

[4] http://www.golem.de/0804/59352.html[5] http://kerneltrap.org/mailarchive/linux-kernel/

2008/8/1/2780064

Fedora-Server gehackt

Die Studie „Paketverwaltungen sind nicht immersicher“ (siehe freiesMagazin 08/2008 [1]) hattees vorletzten Monat irgendwie angedroht. MitteAugust rüttelte Fedora-Projektleiter Paul Frieldsdie Fedora-Gemeinde mit der Meldung wach,dass ein Vorfall in der System-Infrastruktur un-tersucht werde [2]. Die Spekulationen [3] überEinbrüche in die Fedora-Server mussten nachder Analyse durch Sicherheitsspezialisten undSystembetreuer leider bestätigt werden [4]. Die-

se Erkenntnis veranlasste die Administratorendazu, die betroffenen Systeme neu zu installie-ren und Aktualisierungen vorzunehmen, wodurchTeile der Serverlandschaft des Fedora-Projektszeitweise nicht erreichbar waren.

Eines der betroffenen Systeme wurde für das Si-gnieren von Paketen verwendet, weshalb schonfrüh eine Aufforderung, keine Paketaktualisie-rung durchzuführen, herausgegeben wurde. Ob-

wohl es als unwahrscheinlich gilt, dass dieSchlüssel kompromittiert wurden, wurde zwi-schenzeitlich deren Austausch beschlossen [5].Diese Aktualisierung wurde jedoch noch unterVerwendung der alten Schlüssel durchgeführt,Fedora 10 erhält einen eigenen, neuen Schlüs-sel.

Ebenso betroffen waren Red Hats kommerziel-le Linux-Versionen, für die ebenfalls ein Sicher-

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NACHRICHTEN

heitsupdate zur Verfügung steht [6]. Der Einbre-cher war in der Lage, einige OpenSSH-Paketezu signieren, sodass Anwender, welche sich ausanderen als den Original-Paketquellen bedienen,ein korrekt signiertes und doch unechtes Paketguten Glaubens installieren könnten.

Über die vom Angreifer genutzte Schwachstel-le äußerte sich das Fedora-Projekt bislang nicht.(mme)

LINKS

[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2008-08

[2] https://www.redhat.com/archives/fedora-announce-list/2008-August/msg00008.html

[3] http://www.heise.de/open/news/meldung/114445[4] http://www.redhat.com/archives/fedora-

announce-list/2008-August/msg00012.html[5] http://lists.fedoraproject.org/pipermail/rel-eng/

2008-August/001627.html[6] http://rhn.redhat.com/errata/RHSA-2008-

0855.html

„Frustration“ © by Randall Munroe(CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/457

Auf der Suche nach dem ersten Open-Source-Professor

Während alle Freunde freier Rechenmaschinenden Lesefehler entdeckt und die Seite ent-täuscht überblättert haben, dürfen sich Stu-denten der Universität Nürnberg-Erlangen dar-auf freuen, demnächst den ersten Professorfür Open-Source auf dem Campus begrüßenzu können. Ausgeschrieben wird die Professurdurch den Fachbereich Informatik der Techni-schen Fakultät unter dem Titel „Professor (W2)in Open Source Software“, nachzulesen aufder Webseite für Stellenangebote der Friedrich-Alexander-Universität [1].

In der Anzeige [2] heißt es, dass der erfolg-reiche Bewerber sowohl im Lehr- als auch imForschungsbereich tätig sein wird, wesentlichesThema wird dabei die Open-Source-Software in-nerhalb der Informatik sein. Als Referenzen soll

der zukünftige Professor für Open Source ne-ben Erfahrungen im Forschungsbereich auch dieMitarbeit an einem großen Open-Source-Projektnachweisen können. Darüberhinaus umfasst derJob auch die wirtschaftlichen und rechtlichenAspekte von freier Software.

Prof. Dr. Michael Philippsen, seines ZeichensLeiter des Lehrstuhls für Programmiersystemean der Uni Erlangen-Nürnberg, äußerte sich ge-genüber heise open [3], dass sich Open Sour-ce bei der Entwicklung von Software zu einemwichtigen Wirtschaftsfaktor gewandelt habe. Dagroße Unternehmen wie die SUSE Linux AGoder die Open Source Business Foundation inNürnberg beheimatet sind, bestehe dort zudemauch ein regionales Interesse an einer solchenProfessur.

Bei der Stellenausschreibung handelt es sichum eine so genannte W2-Professur, das Kür-zel steht dabei für eine Besoldungsgruppe, derHochschullehrer angehören. Seinen oder ihrenDienst wird der Open-Source-Professor bzw. dieProfessorin am ersten Januar des kommendenJahres antreten, es bleibt gespannt abzuwar-ten, ob sich an den Universitäten dieses Landesschon bald weitere Lehrkräfte mit diesem Titelschmücken dürfen. (awe)

LINKS

[1] http://www.uni-erlangen.de/[2] http://www.uni-erlangen.de/infocenter/jobs/

professoren/Open-Source-Software-en.shtml[3] http://www.heise.de/open/news/meldung/115276

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NACHRICHTEN

Erneuter Protest gegen OOXML

Nachdem Microsofts Dokumentenformat OfficeOpen XML Ende März mit knapper Mehrheit zumISO-Standard erklärt wurde, legten die vier Län-der Brasilien, Indien, Südafrika und VenezuelaEinspruch gegen die Entscheidung ein, da eszu Unregelmäßigkeiten bei der Wahl kam. Zu-sätzlich sei die ISO bei der Schnellabstimmungkaum auf die Bemerkungen der Länder bezüg-lich der Fehler im OOXML-Design eingegangen.Dazu befürchtet man, dass die Standardisierungvon OOXML im Gegensatz zum vorher standar-disierten OpenDocument-Format steht.

Die ISO hatte diesen Einspruch letzten Monat mitder Begründung abgelehnt, dass nicht genügend

Unterstützung hierfür bei den anderen Ländernzu finden war. Weiter hat man jeglichen weiterenEinspruch im Voraus abgelehnt, sodass OOXMLnun tatsächlich ein ISO-Standard wird [1].

Auch wenn die ISO den Ländern offiziell also denMund verboten hat, heißt das nicht, dass sichniemand mehr regt. Die obigen Länder mit Aus-nahme von Indien sowie Ecuador und Kuba ha-ben sich in einem offenen Brief erneut über dieISO und den Abstimmungsprozess zu OOXMLbeschwert. Dadurch dass die ISO ihre eigenenRegeln bei der Abstimmung etwas gedehnt habe,sehen sich die protestierenden Ländern gezwun-gen, zukünftige ISO-Entscheidungen zu hinter-

fragen und nicht mehr alle Standardisierungenohne Bedenken für den Gebrauch im Staatswe-sen und Behörden zu benutzen [2]. Der offeneBrief enthält weitere Details [3]. (dwa)

LINKS

[1] http://www.consortiuminfo.org/standardsblog/article.php?story=20080815093816875

[2] http://www.heise.de/open/news/meldung/115301[3] http://www.stefanoforenza.com/iso-looses-

-consensum-in-south-america/

FOSdoc: Freie Software - freie Dokumentation

Der Fachbuchverlag Open Source Press [1] stelltauf der FrOSCon [2] sein neues Serviceangebotvor. Unter dem Label FOSdoc (Free and OpenSource documentation) [3] wird er künftig Do-kumentationen betreuen, die unter freier Lizenzveröffentlicht werden und frei verfügbar sind, aufWunsch aber auch über den (internationalen)Buchhandel vertrieben werden können.

„Immer wieder sind Projektleiter und Software-entwickler an uns herangetreten, weil sie Bedarfan professioneller Verlagsarbeit haben. Zugleich

legen sie aber großen Wert auf die freie Verfüg-barkeit ihrer Dokumentation. Wir möchten solcheProjekte mit unserer Erfahrung bei den vielfäl-tigen Publikationsmöglichkeiten beraten und mitunseren klassischen Verlagsstrukturen und Ver-triebswegen unterstützen“, so Dr. Markus Wirtz,Geschäftsführer von Open Source Press.

FOSdoc bietet verschiedene Module an, die Pro-jekte und Unternehmen frei kombinieren kön-nen, beispielsweise „Lektorat“, „Herstellung“, „In-ternationalisierung“ oder „Marketing & Vertrieb“.

In welcher Form das fertige Produkt am Ende er-scheint und verbreitet wird, entscheidet der Auf-traggeber. Einzige Bedingung: Es muss unter ei-ner freien Lizenz stehen.

Hinweis: Dies ist eine Pressemitteilung derOpen Source Press GmbH.

LINKS

[1] http://www.opensourcepress.de/[2] http://www.froscon.de/[3] http://www.fosdoc.de/

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TIPPS & TRICKS

Kurztipp: Notizen für Tomboy aus Firefox heraus erzeugen von Christoph Langner

Tomboy [1] ist ein praktisches Werkzeug, um In-formationen zu sammeln und zu organisieren.Bei Programmen wie Tomboy spricht man von ei-nem Desktop-Wiki, da man einzelne Notizen mit-einander verlinken kann.

Ein typischer Anwendungsfall für Tomboy ist dasSammeln von Informationen, die man beispiels-

weise aus dem Internet gewinnt. Mit der Erwei-terung Tomfox [2] für Firefox kann man sich nundiese Arbeit etwas erleichtern.

Anstatt die Informationen per Copy & Paste inTomboy zu übernehmen, kann man einfach dieinteressanten Abschnitte der Webseite selektie-

ren und dann über das Kontextmenü der rechtenMaustaste in Tomboy als neue Notiz einfügen.

Leider gibt es Tomfox bislang nur auf Englisch.

LINKS

[1] http://www.gnome.org/projects/tomboy/[2] http://harrycoal.co.uk/tomfox/

Kurztipp: Todo-Listen in LATEX von Dominik Wagenführ

Wenn man größere Arbeiten mit LATEX schreibt,verliert man irgendwann den Überblick, an wel-chen Stellen man noch etwas zu erledigen hat.Ein

% TODO: Formel ergänzen!

hilft zwar meist, aber muss auch erst einmal ge-funden werden. Natürlich kann man sich aucheine eigene Todo-Umgebung definieren, die dasganze etwas markanter hervorhebt, aber wiesoselbst basteln, wenn es das fertig gibt?

Das Paket todoIn den meisten Distributionen enthalten ist dasLATEX-Paket todo [1], dessen Entwicklung aberanscheinend 2002 stehen geblieben ist. Die Ein-bindung per

\usepackage{todo}

geht leicht und man kann im Text per

\todo{Formel ergänzen!}

eine Stelle markieren, an der man noch etwas er-ledigen muss. Optisch sieht das ganze aber nichtmehr ganz zeitgemäß aus.

Das Paket todonotesEtwas peppiger wirkt das LATEX-Pakettodonotes [2], welches aber bisher in kei-ner LATEX-Distribution zu finden ist. Von derWebseite des Autors lädt man sich die Dateitodonotes.sty herunter und speichert die-se in einem eigenen Ordner todonotes imTeX-Pfad. Bei TeX-Live ist dies zum Beispiel/usr/share/texmf-texlive/tex/latex. Da-nach muss man noch mittels

# mktexlsr

die Pakete neu einlesen [3]. Über

\usepackage{todonotes}

kann das Paket dann benutzt werden. Wichtig ist,dass die Einbindung hinter dem Paket hyper-ref steht, damit es zu keinen Kompilierfehlernkommt. Die Benutzung geht intuitiv mittels

\todo{Formel ergänzen!}

und erzeugt einen schönen bunten Kasten amRand des Textes. Leider funktioniert dies nichtbei mehrspaltigem Satz bzw. bei Dokumenten,die die Ränder eigenständig verändert haben.

LINKS

[1] http://www.ctan.org/tex-archive/macros/latex/contrib/todo/

[2] http://midtiby.blogspot.com/[3] http://blog.irrepupavel.com/2007/02/installing-

latex-style-files-sty-on.html

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EDITOR

GNU Emacs – ein mächtiger Editor von Jean Pierre Hort

F SF-Gründer Richard Stallman entwi-ckelte GNU Emacs und setzte so einenStandard für Texteditoren. Auch heute

zählt Emacs noch zu den mächtigsten (aberauch kompliziertesten) Texteditoren – dankseiner Programmierschnittstelle ist er auchals Mailclient, Newsreader und Browser nutz-bar.

GNU Emacs [1] ist auf vielen Linuxsystemen be-reits vorinstalliert und sollte sich auch im Soft-wareangebot jeder Distribution befinden. In die-sem Artikel wird auf die Konsolenversion einge-gangen (häufig als Paket emacs-nox angebo-ten), da die grafische Oberfläche relativ selbst-erklärend ist.

Gestartet wird Emacs mit dem Befehl

$ emacs dateiname

Gibt man keine Datei an, startet Emacs mit eini-gen Referenzen für Hilfefunktionen.

Die Emacs-Oberfläche besteht aus drei Berei-chen, am oberen Rand befindet sich die Menü-leiste (Tastenkürzel für die Benutzung der Menüsentnimmt man der integrierten Hilfefunktion, dieman über die Tasten Strg + H aufrufen kann),darauf folgt der eigentliche Textbereich. Am un-teren Rand befinden sich zwei Zeilen, die obe-re ist die Statuszeile, darunter befindet sich dieEmacs-Kommandozeile, in der eingegebene Be-fehle angezeigt werden.

Emacs mit geöffneter Datei.

Im Folgenden werden nun die wichtigstenEmacs-Grundbefehle erklärt, über den gesam-ten Umfang der Emacs-Befehle kann man sichin der Hilfe oder in der (exzellenten und lokali-sierten) geführten Übungsanleitung informieren,die über die Tastenkombination Strg + H ge-

folgt von der Taste T aufgerufen wird.

Emacs benutzt zwei Befehlstasten, die mit „C“(für „Control“, Strg -Taste) und „M“ (für „Me-

ta“, Alt -Taste) abgekürzt werden. Diese wer-den meist in Kombination mit weiteren Tasten ge-nutzt.

Zum Öffnen einer bestimmten Datei betätigt manStrg + X gefolgt von Strg + F und gibt darauf-

hin den Pfad zur Datei und den Dateinamen ein.

Navigieren im Dokument lässt sich wie gewohntmit den Pfeiltasten. Um eine Seite weiter zublättern, benutzt man Strg + V , für eine Sei-

te zurück Alt + V . Zum Anfang des Doku-ments gelangt man mit Alt + < , zum Ende mitAlt + Shift + < .

Änderungen tippt man ganz normal ein, im Ge-gensatz zum Editor Vi (siehe „Vim – Ein Schnel-leinstieg“, freiesMagazin 08/2008 [2]) gibt es hierkeine verschiedenen Modi, die zwischen Dar-stellung und Eingabe differenzieren. Um einenFehler rückgängig zu machen, betätigt manStrg + X gefolgt von U .

Oft kommt es vor, dass man im Text eine Zei-chenfolge sucht. Dafür bietet Emacs eine inkre-mentelle Suche. Sie lässt sich über Strg + S

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 25

EDITOR

(vorwärts suchen) bzw. Strg + R (rückwärts su-chen), gefolgt von der gesuchten Zeichenfolge,aufrufen.

Ist man mit der Bearbeitung der Datei fertig,lässt sie sich mit Strg + X und anschließendem

Strg + S speichern. Möchte man die Datei un-ter einem anderen Dateinamen speichern, betä-tigt man nach Strg + X , Strg + W . Zum Be-

enden von Emacs dient der Befehl Strg + Z .

Die Bedienung des Emacs ist zwar gewöhnungs-bedürftig, hat man sich aber einmal damit ange-freundet, will man sie nicht mehr so schnell mis-sen. Hier nochmal der Verweis auf die Emacs-interne Anleitung ( Strg + H gefolgt von T ).Auch gibt es eine umfassende Referenz im PDF-Format [3].

Wie oben erwähnt ist Emacs aber nicht nur Edi-tor, sondern besitzt darüber hinaus auch weiter-gehende Funktionen, die Emacs-Programmierer

Richard Stallman sogar zu folgender Aussageführte:

„Emacs begann als Texteditor, welcher zu ei-ner Lebensweise für viele Benutzer wurde, weilman die ganze Arbeit damit erledigen kann, oh-ne Emacs zu verlassen, und wurde letztlich zueiner Religion.“

Es lässt sich zum Beispiel mit Alt + X gefolgtvon shell eine Konsole starten, die es ermög-licht, Konsolenbefehle aufzurufen, ohne Emacsbeenden zu müssen. Mit Alt + X gefolgt vonftp lassen sich sogar FTP-Verbindungen auf-bauen (siehe Manpage von ftp für weitere Kom-mandos). Aber stopp – bevor man Emacs nunbeendet, um die Manpage von ftp aufzurufen,kann man Emacs dies doch auch tun lassen.Ganz einfach: Alt + X gefolgt von man ftp.

Man bemerkt schnell, dass sich mit Emacs fastalles bewerkstelligen lässt. Alle Befehle aufzu-listen würde den Umfang dieses Artikels spren-

gen, die offizielle Emacs-Dokumentation [4] be-schreibt aber alle weiterführenden Kommandosund bietet eine perfekte Anlaufstelle, um dieEmacs-Benutzung zu optimieren.

LINKS

[1] http://www.gnu.org/software/emacs/[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

2008-08[3] http://refcards.com/docs/gildeas/gnu-emacs/

emacs-refcard-a4.pdf[4] http://www.gnu.org/software/emacs/manual/

emacs.html

Autoreninformation

Jean Pierre Hort benutzt Emacs seitsechs Jahren hauptsächlich in seinerTätigkeit als Systemadministrator undProgrammierer. Der Editor hat sichbesonders durch seine integriertenZusatzfunktionen als äußerst effizienterwiesen.

„The Sea“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/450

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 26

FENSTERMANAGER

Sawfish – Rückkehr eines GNOME-Urgesteins von Christopher Bratusek

N ach dem Revival der Socken in San-dalen und der Farbe Oliv jetzt dieRückkehr von Sawfish.

Mit gut neun Jahren (1999 bis 2000 als Sawmill)ist Sawfish [1] zwei Jahre älter als der größteKonkurrent MetaCity [2]. Sawfish war lange Zeitder Standard-Fenstermanager von GNOME, bisMetaCity ihn ersetzte. Der Grund dafür ist denk-bar einfach: John Harper, Chefentwickler vonlibrep, rep-gtk und sawfish, durfte, nachdem erseinen Vertrag bei Apple unterschrieben hatte,nicht mehr an eben diesen weiterentwickeln. Of-fiziell bestätigt wurde dies nie, aber das erklärtso einiges. Im Juni 2007 hat dann Janek KoczikiSawfish übernommen.

InstallationDie Installation ist unter Mandriva, Debian (undDerivaten) sowie Gentoo einfach über die Pa-ketverwaltung (urpmi/apt/emerge) und das Pa-ket sawfish zu handhaben. Die meisten anderenDistributionen bringen Sawfish nicht (nicht mehrbzw. noch nicht) mit.

Den Tarball sawfish-[version].tar.bz2 kannman von der offiziellen Homepage [1] herunter-laden. Außerdem findet man dort noch acht Pat-ches, von denen der eine Teil in die nächste Ver-sion einfließt, der andere nicht.

Vor dem Kompilieren sollte man sicherstellen,dass die Abhängigkeiten rep, rep-gtk und optio-nal rep-gnome installiert sind.

$ tar xf sawfish-[version].tar.bz2$ cd sawfish-[version]$ ./configure --prefix=/usr y--sysconfdir=/etc$ make# make install

Für eine bessere GNOME-Integration kann mannoch die Optionen --enable-capplet und--enable-gnome-widgets zu ./configurehinzufügen.

Gutes und SchlechtesDas Schlechte zuerstDie Zeit, in der Sawfish nicht entwickelt wurde,hat Spuren hinterlassen. Bei einer Standardkon-figuration läuft alles wie geschmiert, allerdingsmachen manche der erweiterten Funktionen denBenutzern zu schaffen.

ã OpenOffice.org und Cursor Warp: Saw-fish bietet eine Cursor-Warp-Funktion, wel-che den Zeiger auf eine bestimmte Positioninnerhalb wiederhergestellter Fenster stellt.Allerdings sorgt diese Funktion dafür, dassder Zeiger innerhalb von Einstellungsdialo-gen von OpenOffice.org gefangen ist. DiesesProblem ist spezifisch für OpenOffice.org und

tritt nicht mit anderen Programmen auf. Cur-sor Warp ist standardmäßig deaktiviert.

ã Fenster in eine andere Arbeitsfläche zie-hen und Position anzeigen: Wenn man einFenster auf eine andere Arbeitsfläche zieht(„Senden zu . . . “ ist nicht betroffen) und Saw-fish so konfiguriert ist, dass beim Verschiebendie Position angezeigt wird, geht das Gan-ze schief, da beim Eintreten nicht alle Infor-mationen aktualisiert werden. Die Option zumAnzeigen der Position beim Verschieben iststandardmäßig deaktiviert.

Gutes

ã Erweiterbarkeit: Sawfish lässt sich (sofernman Lisp und rep beherrscht) einfach mitLisp-Skripten erweitern.

ã Event-Hooking/Funktionen ersetzen: MitHilfe dieser Skripte kann man nicht nur neueFunktionen hinzufügen, sondern auch bereitsvorhandene Funktionen durch eigene erset-zen. Des Weiteren kann man regulieren, wieSawfish auf ein bestimmtes Event reagiert.

ã Tastenkürzel: Quasi alles, was Sawfishkann, kann mit einem Kürzel versehen wer-den.

ã Fensterbedingungen: Sawfish kann so ein-gerichtet werden, dass er auf bestimmteFenster besonders reagiert, hierbei kann dieFensterklasse, der Name, die Rolle, der Sym-bolname, die Sprache, der Rechner oder die

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FENSTERMANAGER

Binärdatei ausschlaggebend sein. So kannverhindert werden, dass bestimmte Fensterden Fokus bekommen, einen anderen Rah-mentyp haben oder von der Fensterliste igno-riert werden.

ã Titelleisten: Sawfish unterstützt etliche Titel-leistenknöpfe. Als Beispiel kann man sich dasThema „mxflat“ ansehen, das zwölf Titelleis-tenknöpfe zur Verfügung stellt. Aber nicht nurdas: Sawfish kann auch erweiterte Funktio-nen (Uhrzeit, Benutzername) in der Titelleisteanzeigen (siehe auch hierzu mxflat).

ã Viewports/Arbeitsflächen: Sawfish unter-stützt sowohl Viewports als auch Arbeitsflä-chen.

ã FMB: Sawfish kennt den FMB („Fancy Ma-ximize Button“). Das bedeutet: Linksklick aufden Knopf ist Maximieren, Rechtsklick aufden Knopf ist vertikales Maximieren und Mit-telklick auf den Knopf ist horizontales Maxi-mieren.

Sawfish als StandardKDEEinfach eine neue Datei ~/.kde/env/startsawfish.sh anlegen mit folgendem Inhalt:

#!/bin/shexport KDEWM=/usr/bin/sawfish

Dann mit

$ chmod +x ~/.kde/env/startsawfish.sh

ausführbar machen.

GNOMEPer Alt + F2 die gnome-session-propertiesstarten, dann zum Reiter „Aktuelle Sitzung“wechseln. Nun den aktuellen Fenstermanageraus der Liste löschen (meist „metacity“), dannSawfish starten und dessen Stil auf „Neustart“setzen.

Nach dem StartDownload von ErweiterungenAlle in den folgenden Kapiteln beschriebeneSkripte (und einige mehr) kann man herunterla-den:

ã Skripte [3],

ã Merlin [4],

ã meine sawfishrc [5],

ã das Thema mxflat [6],

ã das Thema Toyberg [7].

Position und Syntax der KonfigurationsdateiDie Standardkonfigurationsdatei ist ~/.sawfishrc. Lisp-Skripte kommen in ~/.sawfish/lisp,Themen in ~/.sawfish/themes.

Kommentare werden mit ; (Semikolon) eingelei-tet. Skripte werden mit ( require ’script )eingebunden, wobei ein / (Schrägstrich)durch . (Punkt) ersetzt wird. Will man also~/.sawfish/lisp/myscripts/myscript ein-binden, dann lautet das Kommando dafür

( require ’myscripts.myscript )

Optionen werden mit ( setq optionsuboption ) gesetzt. Variablen wer-den mit ( define-special-variablevariable wert ) gesetzt. Kürzel wer-den durch ( bind-keys keymap "kürzel"’funktion ) definiert.

Sawfish-Konfigurationsprogramm.

Nach dem Start erwartet einen ein einfach kon-figurierter Fenstermanager mit Crux als Fenster-dekoration. Mit sawfish-ui (alternativ Mittelklickauf den Desktop » „Anpassen » Alle Einstellun-gen“) kann man Sawfish konfigurieren.

Im Reiter „Aussehen“ kann man die Schriftart,das Thema und ggf. Themenoptionen verändern(dies erfordert einen Neustart von sawfish-ui), sobietet das Crux-Thema alternative Knopffolgenan. Mehr als 100 verschiedene Tastenkürzel ste-hen zur Verfügung. Standardmäßig gibt es dreiFokusmodi: Enter-Exit, Enter-Only, Click-Only.

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FENSTERMANAGER

ã Enter-Exit: Fenster bekommen den Fokus,wenn der Zeiger eintritt, und verlieren ihn,wenn der Zeiger wieder austritt.

ã Enter-Only: Fenster bekommen den Fokus,wenn der Zeiger eintritt, verlieren ihn abernicht beim Austreten

ã Click-Only: Fenster bekommen den Fokusbeim Hineinklicken

Im Menü „Mittelklick “ findet man das Programm-menü, das Fenstermenü sowie Optionen zumNeustarten/Beenden von Sawfish.

Erweiterte KonfigurationViewportsViele glauben, dass Viewports mit Version 1.0.1aus Sawfish entfernt wurden, aber sie wurdendurch die Entscheidung, in GNOME 2 nur nochArbeitsflächen bereitzustellen, lediglich als veral-tet markiert.

Viewports aktiviert man, indem man in~/.sawfishrc folgendes einfügt:

; Standardeinstellungen laden( require ’sawmill-defaults )

; Viewport-Funktion laden( require ’sawfish.wm.viewport )

; Viewport-Kürzel in sawfish-ui; bereitstellen( define-special-variable customizey-command-classes ’(default yviewport) )

; 3 x 3 Viewports pro Arbeitsfläche( setq viewport-dimensions ’(3 . 3) )

KantenblätternKantenblättern („Edge Flipping“) bedeutet nichtsanders, als dass der Zeiger beim „Verlassen“ desBildschirms auf der nächstbesten Arbeitsflächeoder dem nächstbesten Viewport landet.

Code für ~/.sawfishrc:

; Kantenblättern aktivieren( require ’sawfish.wm.ext.edge-flip )

; Kantenblättern-Typ( define-special-variable edge-flipy-type ’workspace );( define-special-variable edge-yflip-type ’viewport )

; Wartezeit vor dem Blättern (ms)( define-special-variable edge-flipy-delay 100 )

Inhalt oder Drahtmodell?Sawfish kann beim Verschieben/Größe ändernentweder den Inhalt oder ein Drahtmodell anzei-gen:

; Drahtmodell beim Verschieben/Größe; ändern( define-special-variable move-youtline-mode ’box )( define-special-variable resize-youtline-mode ’box )

; Inhalt beim Verschieben/Größe; ändern( define-special-variable move-youtline-mode ’opaque )( define-special-variable resize-youtline-mode ’opaque )

Fenster-HistorySawfish unterstützt Fenster-History, das heißt,dass Sawfish sich Position, Größe u. Ä. vonFenstern merken kann und, sofern diese keinebestimmte Größe/Position verlangen, wiederher-stellt.

; Fenster-History aktivieren( require ’sawfish.wm.ext.window-yhistory )

Die Optionen können via sawfish-ui angepasstwerden (unter „Misc/History “).

Animiertes Bewegen von FensternEines der Benutzerskripte erlaubt es,Fenster animiert zu bewegen. Dazu lädtman von der Homepage das Skript„Animated-Move“ herunter und speichert esals ~/.sawfish/lisp/animated-move.jl(Groß-/Kleinschreibung beachten!).

; Animiertes Fenster-Bewegen laden( require ’animated-move )

Die Optionen können via sawfish-ui geändertwerden („Move/Resize » Animated Move“). Le-gen Sie „Animate center window“ z. B. aufStrg + Alt + C und probieren Sie es aus. ;)

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FENSTERMANAGER

Tabbed WindowingNeben Fluxbox und PWM ist Sawfish der dritteim Bunde derer, die Tabbed Windowing unter-stützen. Tabbed Windowing bedeutet, dass manmehrere Fenster innerhalb eines Rahmens zu-sammenfassen kann, so wie Tabs in Firefox oderNautilus. Um die Fenster zusammenzufassen,klickt man einfach mit der mittleren Maustaste aufeine Titelleiste, dann auf die des anderen Fens-ters und schon sind beide Fenster innerhalb des-selben Rahmens gefangen (natürlich kann manauch Tastenkürzel setzen). Um die Fenster zu lö-sen, einfach wieder auf die Tabs klicken. Um Tab-bed Windowing zu benutzen, benötigt man einThema, das dies unterstützt. Zurzeit gibt es lei-der nur eines: Toyberg.

; Tabbed Windowing aktivieren

( require ’tab )( require ’tabgroup )( require ’tab-keymap )( require ’marks )

Merlin/UglinessMerlin ist eine Skriptsammlung, welche mehrKontrolle über das Verhalten von Sawfish gibt. ImTarball findet man drei Dinge: ein Unterverzeich-nis merlin, x.c.patch und 50merlin.jl.

# cp merlin/50merlin.jl y/etc/X11/sawfish/site-init.d/$ mkdir -p ~/.sawfish/lisp$ cp -r merlin/merlin ~/.sawfish/lisp

Die gewünschten Skripte kann man zu~/.sawfishrc hinzufügen. Die vollständigeMerlin-Suite ergibt:

( require ’merlin.clock )( require ’merlin.fishbowl )( require ’merlin.iconbox )( require ’merlin.icons )( require ’merlin.menu )( require ’merlin.message )( require ’merlin.mp3 )( require ’merlin.pager )( require ’merlin.pile )( require ’merlin.placement )( require ’merlin.sawlet )( require ’merlin.sawlet-placement )( require ’merlin.uglicon )( require ’merlin.ugliness )( require ’merlin.util )( require ’merlin.wmresize )( require ’merlin.x-util )

Optional kann man Sawfish mit x.c.patch pat-chen:

$ cd sawfish-[version]$ patch -Np0 -i ../merlin/x.c.patch$ ./configure --prefix=/usr y--sysconfdir=/etc --enable-cappet y--enable-gnome-widgets$ make# make install

Sawfish und KompositSawfish hat zwar keinen eingebauten Komposi-tor, allerdings kann man hierzu ja den xcompmgr

zu Rate ziehen. Man benötigt hierzu sowohltransset als auch xcompmgr.

Achtung ATI-Nutzer: Wer eine Version vonFGLRX älter als 8.5 hat, sollte sicherstellen, dassdie Option „Textured2D“ deaktiviert ist.

Optionen von XCompMgr

Schatten-c Schatten aktivieren-C Kein Schatten, wenn Fenster ein Dock oder Panel ist-r Blurring-Radius-l Linker Versatz der Schatten-t Oberer Versatz der Schatten-o Transparenz der Schatten

Ein-/Ausblende-Animationen-f aktivieren-F aktivieren (für Transparenzänderungen)-I Fade-in-Schritte-O Fade-out-Schritte

Beispiel:

$ xcompmgr -cCfF -r7 -o 0.65 -l-10 y-t-8 -D7 -I 0.020 -O 0.020

xcompmgr --help gibt die gesamte Liste aus.

Jetzt kann man auch den AWN (Avant-Window-Navigator), Gnome-Terminal-Transparenz oderdie Gnome-Panel-Effekte nutzen.

Transparenz für nicht-fokussierte FensterVon der Homepage das Skript native-focus-

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FENSTERMANAGER

transparency herunterladen und als ~/.sawfish/lisp/native-focus-transparency.jlspeichern.

; Fokus-Transparenz aktivieren( require ’native-focus-ytransparency )

; Transparenz auf 25% setzen [nicht; fokussiert]( define-special-variable out-of-yfocus-trans ’0x25000000 )

; Transparenz auf 0% setzen; [fokussiert]( define-special-variable in-focus-ytrans ’0x00000000 )

FazitSawfish ist ein extrem flexibler Fenstermanager,der dem Benutzer allen Freiraum lässt, den ersich nur vorstellen kann. Jeder, der sich dieswünscht, sollte zumindest mal einen Blick aufSawfish geworfen haben. Benutzer von Flux-box und PWM werden die Tabbed-Windowing-Funktion sicherlich sehr nützlich finden. Dengrößten Konkurrenten, MetaCity, stellt Sawfishmit Leichtigkeit in den Schatten.

LINKS

[1] http://sawfish.wikia.com/[2] http://blogs.gnome.org/metacity[3] http://www.nanolx.org/free/sawfish-scripts.tar.bz2[4] http://www.nanolx.org/free/merlin.tar.bz2

[5] http://www.nanolx.org/free/sawfishrc[6] http://www.nanolx.org/free/mxflat.tar.bz2[7] http://www.nanolx.org/free/toyberg.tar.bz2

Autoreninformation

Christopher Bratusek ist seit vierJahren Linuxnutzer und verwendetseitdem Debian GNU/Linux. FürSawfish hat er sich entschieden, daviele für ihn notwendige Funktionenin anderen Fenstermanagern nichtverfügbar sind.

„Mistranslations.“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/414

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KDE

Plasma, der neue KDE-Desktop von Martin Gräßlin

P lasma, der neue Desktop der KDE, hatin dem Ende Juli veröffentlichten KDE4.1 einen Stand erreicht, an dem er

ein vollwertiger Desktop ist, der die alte Im-plementierung aus KDE 3.5 durchaus erset-zen kann. Plasma vereinigt die Funktionali-tät von Kdesktop, dem eigentlichem Desktop,Kicker, der Kontrollleiste, und Superkaramba,der Widget-Engine, aus KDE 3.5. Plasma er-setzt die ersten beiden Programme vollstän-dig und ist in der Lage, die Superkaramba-Widgets auszuführen. Während der aKademy,der KDE-Entwickler-Konferenz, wurde Plas-mas Hauptentwickler und Vordenker AaronSeigo mit dem aKademy-Award für seine Ar-beit an Plasma ausgezeichnet (siehe „Post-karte von Konqi aus Belgien“ auf Seite 18).

Änderungen in 4.1In KDE 4.1 gibt es nur noch sehr wenige Funktio-nalitäten, die man von KDE 3.5 kannte und nochnicht vorhanden sind. So ist es zum Beispielnoch nicht möglich die Kontrollleiste auszublen-den, weder automatisch noch manuell. In derEntwicklung, die zu KDE 4.1 führte, wurde Plas-ma intern sehr stark überarbeitet. Es wurde Codedurch neue Möglichkeiten der zu Grunde liegen-den Grafikbibliothek Qt 4.4 ersetzt. Dies ermög-licht eine höhere Wartbarkeit. Auch die internenSchnittstellen wurden überarbeitet. Beide Än-derungen zusammen führen zu einer Inkompati-bilität zwischen Plasma von KDE 4.0 und Plasma

Plasma in KDE 4.1.

von KDE 4.1 und später. Elemente, die für KDE4.0 geschrieben wurden, lassen sich daher ohneAnpassung nicht in KDE 4.1 verwenden. Durchdie Änderungen sind auch Funktionalitäten von4.0 verloren gegangen, zum Beispiel die Vor-schaubilder in der Fensterleiste. Diese Funktio-nalität ist im Entwicklungszweig, der zu KDE 4.2führt, bereits wieder integriert.

Alles ist einPlasmoidPlasma verfolgteinen komplettneuen Ansatz.Jedes Elementdes Desktops istein Miniprogramm(Widget/Applet), inder KDE Spracheein „Plasmoid“. Esgibt zwei Artenvon Plasmoiden.Einfache Minipro-gramme und sogenannte „Con-tainments“, wel-che weitere Plas-moide aufnehmenkönnen. Beispie-le für solche Con-tainments sindder Desktop, dieKontrollleiste oder

auch der Kontextbereich des kommenden Ama-rok 2. Dies zeigt bereits die Stärke von Plas-ma. Der Einsatz als Desktop-Shell ist nur eineder Möglichkeiten, in denen Plasma zum Ein-satz kommen kann. Prinzipiell kann Plasma ansehr vielen Stellen eingesetzt werden. Plasmawurde daher so entwickelt, dass es auch aufEmbedded-Geräten zum Einsatz kommen kann.

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KDE

Die expandierte Cashewnuss-Schaltfläche.

Der modulare Ansatz von Plasma ermöglicht es,dass an jeder Stelle, an der ein Plasmoid ein-gesetzt werden kann, ein beliebiges Plasmo-id eingesetzt werden kann. So kann man auchdas Desktop-Plasmoid durch ein anderes Plas-moid ersetzen. Zum Beispiel könnte man dasOrdneransicht-Plasmoid anstelle des Desktopseinsetzen und somit einen „Dateimanager“ alsDesktop haben. Es ist auch ohne weiteres mög-lich, in ein Containment ein Plasmoid hinzuzufü-gen, welches wieder ein Containment ist.

CashewnussIn der oberen rechten Ecke des Desktops befin-det sich eine kleine Schaltfläche. Diese von denEntwicklern als Cashewnuss bezeichnete Schalt-fläche wird transparent dargestellt und ist stan-dardmäßig ausgegraut. Viele Nutzer scheinensich an dieser Nuss zu stören, und die Plasma-Entwickler wurden sehr stark wegen ihrer Wei-gerung kritisiert, eine Option zu implementieren,die die Nuss ausblendet. Die Nuss fällt jedochkaum störend auf und durch die transparenteund ausgegraute Darstellung stört sie eigentlichauch nicht das Hintergrundbild. Fährt man mitdem Mauszeiger über die Nuss, so leuchtet diese

auf. Durch einen Klick auf diese wird die Schalt-fläche expandiert und es werden einige Optio-nen auf Schaltflächen angeboten. Natürlich wärees auch möglich gewesen, diese Optionen in ei-nem Kontextmenü anzubieten, jedoch erlaubt dieNuss die Bedienung mit nur einer Maustaste, wiees zum Beispiel bei einem Touchscreen der Fallist.

Hinzufügen von PlasmoidenNeue Plasmoide können zum Desktop undder Kontrollleiste nur hinzugefügt werden,wenn die Miniprogramme entsperrt sind.Zum Entsperren kann man entweder dieNuss oder den Kontextmenü-Eintrag „Mini-programme entsperren“ des Desktops oder

Der „Miniprogramm hinzufügen“-Dialog.

der Kontrollleiste ver-wenden. Nun wird inder Nuss und im Kon-textmenü ein neuerPunkt „Miniprogram-me hinzufügen“ an-gezeigt. Dieser öff-net einen Dialog, indem alle verfügbarenPlasmoide angezeigtwerden. Ein Plas-moid kann nun überDrag & Drop einfachauf den Desktop oderin die Kontrollleiste ge-zogen werden. Nachdem Hinzufügen wirdim Dialog ein kleinesrotes Minus-Symbol

angezeigt, über welches das Plasmoid entferntwerden kann. Existieren mehrer Instanzen desPlasmoids, so wird die Anzahl angezeigt unddas Symbol entfernt sämtliche Instanzen. Ge-nerell lässt sich jedes Plasmoid auch über dasKontextmenü des Plasmoids entfernen.

Die KontrollleisteSeit KDE 4.1 lässt sich nun auch die Kontroll-leiste sehr komfortabel konfigurieren. Wenndie Miniprogramme entsperrt sind, wird in derKontrolleiste ebenfalls eine Cashewnuss an-gezeigt. Durch einen Klick auf die Nuss wirdein Dialog neben der Kontrollleiste angezeigt.Dieser Dialog bietet einige Schalflächen an,um Miniprogramme hinzu zu fügen, zu sperren

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KDE

Horizontal verkleinerte Kontrollleiste.und die komplette Kontrollleiste zu entfernen.Nun können die einzelnen Plasmoide in derKontrollleiste neu angeordnet werden. Wennman mit der Maus über ein Element fährt, wirdder Verschieben-Mauszeiger angezeigt und dasElement kann mit Drag & Drop neu positioniertwerden. Die Kontrollleiste lässt sich nun auchsehr einfach in eine andere Ecke des Desktopsschieben. Dazu klickt man auf den Dialog und

Die Desktop-Konfiguration.

zieht die Kontrollleiste an die Stelle, an der sienun angezeigt werden soll. Am Rand des Dialogswird ein Mauszeiger angezeigt. Durch einen Klickauf dessen Größer- oder Kleiner-Symbol und dasZiehen in die entsprechende Richtung lässt sichdie Kontrollleiste nun in der vertikalen Größe ver-ändern.

Zum Ändern der horizon-talen Größe haben sichdie Entwickler ein neu-es Konzept ausgedacht.Die Kontrollleiste kann in-nerhalb eines definiertenBereichs wachsen undschrumpfen. Dies wirdmit KDE 4.2 erst rich-tig interessant, wenn dieFensterleiste mitwächst.Aktuell bezieht sich dasWachstum nur auf Hin-zufügen und Entfernenvon Plasmoiden. In demKontrollleisten-Dialog fal-len die aus Textverarbei-tung bekannten Schaltflä-chen „linksbündig“, „zen-

triert“ und „rechtsbündig“ auf. Diese legen fest,in welche Richtung die Kontrollleiste wächst. DesWeiteren gibt es einige kleine, farbige Dreiecke.Das weiße bestimmt die Position der Kontrollleis-te, von der aus das Wachstum startet. Mit denblauen Dreiecken bestimmt man die maximaleGröße, mit den grünen die minimale Größe derKontrollleiste.

Plasma ThemesDas Aussehen von Plasma lässt sich sehrleicht beeinflussen. Es existieren verschiedeneDesigns, welche alle Plasmoide beeinflussen.Dadurch wird immer ein einheitliches Look & Feelerreicht. Das Design lässt sich über die Einstel-lungen des Desktops ändern. Diese erreicht manüber das Kontextmenüs des Desktops. In demDialog gibt es ein Dropdown-Menü zum Auswäh-len des Designs. Das geöffnete Dropdown zeigteine Vorschau der Designs an. KDE selbst lieferteinige Designs, weitere können von kde-look.orgdirekt über die Schaltfläche „Neue Designs“ her-untergeladen werden. In dem Einstellungsdialoglässt sich auch das Hintergrundbild wechseln.Auch hier wird in einem Dropdown eine Vorschauangezeigt und weitere Hintergrundbilder könnenheruntergeladen werden.

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KDE

Das Ordneransicht-Plasmoid.

Ordneransicht PlasmoidEine der am kontroversesten diskutierten Än-derungen in Plasma betrifft Dateien auf demDesktop. Das klassische Ablegen und freie Her-umbewegen von Dateien auf dem Desktop wur-de in 4.1 abgeschafft und durch ein neues, bes-seres und innovatives Konzept ersetzt. Es gibtnun ein „Ordneransicht“-Plasmoid. Dieses kannman auf den Desktop legen, und das Plas-moid zeigt die Dateien und Unterordner einesOrdners an. Natürlich kann man mehrere die-ser Plasmoide verwenden und somit mehrereOrdner auf dem Desktop angezeigt bekommen.Es ist sogar möglich, entfernte Dateisystemebspw. über ssh anzuzeigen. Zusätzlich könnenFilter angelegt werden, um z. B. nur PDF-Dateienanzuzeigen. Auch wenn es nicht möglich ist,

Dateien an einer bestimm-ten Stelle abzulegen, istdas neue Konzept demklassischen Desktopkon-zept in diesem Punkt über-legen. Das Ordneransicht-Plasmoid ist auch ein Con-tainment und kann be-reits in KDE 4.1 anstattdes Desktops verwendetwerden. Dies erfordert je-doch noch etwas Handar-beit in Konfigurationsdatei-en. Für KDE 4.2 ist ge-plant, dass Dateien wiederfrei platziert werden kön-nen und die Ordneransicht

das klassische Konzept nachbauen kann.

ZoomDie zoombare Benutzerschnittstelle ist ebenfallseine Neuerung von Plasma. Die Cashewnussenthält eine Schaltfläche „verkleinern“. Durcheinen Klick auf diese wird der Desktop und al-le Plasmoide verkleinert. Nun bietet die Nussneue Schaltflächen an. Interessant ist hierbeider Punkt „Aktivität hinzufügen“, welcher eineneue „Aktivität“, einen weiteren Desktop, hin-zufügt. Dieser hat auch wieder eine Nuss undwenn man diesen vergrößert, landet man aufdiesem neuen Desktop. Über diese Aktivitä-ten können also Gruppen von Plasmoiden an-gelegt werden. Zwischen verschiedenen Akti-vitäten kann sehr angenehm über die Tas-

tenkürzel Strg + Shift + N (nächste Aktivität)

und Strg + Shift + P (vorherige Aktivität) ge-wechselt werden. Das Dashboard, welches überStrg + F12 oder dem dafür existierenden Plas-

moid aufgerufen werden kann, zeigt immer nurdie Plasmoide der aktuellen Aktivität.

FazitTrotz aller Ankündigungen von radikalen neu-en Ansätzen ist Plasma bisher „nur“ ein ganznormaler Desktop, der mittlerweile sehr gut mitder 3.5er-Implementierung mithalten kann. Ei-gentlich muss kein Anwender Angst haben, dassPlasma und die neuen Konzepte ihn überfordern.Die Neuerungen, die in Zukunft zur Überwindungder klassischen Arbeitsflächen-Metapher führensoll, sind bisher nur ansatzweise zu erkennen,zum Beispiel im neuen Ordneransicht-Plasmoidoder in der zoombaren Benutzerschnittstelle. FürKDE 4.2 sind bereits sehr viele Neuerungen ge-plant und die Entwicklung läuft in vollen Zügen.Plasma wird sicherlich noch viel Neues bringenund hoffentlich den Anwendern viel Freude be-reiten.

Autoreninformation

Martin Gräßlin ist seit Jahrenbegeisterter KDE-Nutzer und seitder Veröffentlichung von KDE 4.0auch als Entwickler bei KDE aktiv.Zurzeit führt er ein „Google Summerof Code“-Projekt für KDE durch.

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DISTRIBUTION

Die neunte Generation von Fedora im Test von Hans-Joachim Baader

W ie bei Ubuntu kann man auchbei Fedora mittlerweile von einemfesten Veröffentlichungszyklus alle

sechs Monate ausgehen. So ist es wiedereinmal an der Zeit, das neueste Produkt derFedora-Entwickler zu beäugen. Nach wie vorstellt Fedora den Unterbau für Red Hat Enter-prise Linux dar und wird von Red Hat starkgefördert. Voraussichtlich bildet das jetzt er-schienene Fedora 9 [1] die Basis für Red HatEnterprise Linux 6, aber das bleibt abzuwar-ten.

Die Live-CD bootet.

An Neuerungen mangelt es der neuen Versionnicht. Daher durfte man sehr gespannt auf dieseVeröffentlichung sein. Dieser Artikel wird sich imWesentlichen mit einer Standardinstallation un-ter GNOME befassen, aber KDE soweit wie mög-lich einbeziehen. Durch die GNOME-Installation

ergibt sich eine gute Vergleichbarkeit zu Ubuntu8.04 LTS, das nur kurz vor Fedora 9 erschienenist (siehe Artikel „Ubuntu 8.04 LTS – Ubuntu fürdrei Jahre“, freiesMagazin 08/2008 [2]).

InstallationDie Installation muss weiterhin so einfach wienur möglich sein, sodass sie von den Anwendernproblemlos bewältigt werden kann. Das bleibtnoch wichtig, solange nur wenige Rechner mitvorinstalliertem Linux ausgeliefert werden.

Desktop der Live-CD in der GNOME-Variante.

Viele Benutzer haben beiihrem ersten Installations-oder Update-Versuch vonFedora 9 Probleme festge-stellt. Andere berichten voneiner reibungslosen Instal-lation. Erfahrene Fedora-Benutzer sehen diese an-fänglichen Probleme alsnormal an und verweisenauf kommende Updates.Die Fedora-Entwickler dürf-ten nun einige Arbeit haben,die Fehlerberichte zu be-arbeiten. Allerdings ist vie-les von dem, was in denForen berichtet wird, auchden Anwendern oder derHardware anzulasten. Da-her ist Fedora 9 sicher keine

schlechte oder verfrühte Veröffentlichung, dennes ist unstrittig, dass dank des neuen Kernelsmehr Hardware als je zuvor ohne zusätzlicheAktionen der Anwender unterstützt wird.

Mit einer Ausnahme: Es gehört zur Politik vonFedora, proprietäre Treiber nicht auf den In-stallationsmedien zu liefern. Die Folge war bis-her, dass viele Besitzer von ATI- oder NVidia-Grafikkarten die proprietären Treiber aus exter-nen Repositorien nachinstallierten. In Fedora 9funktioniert das nicht, zumindest nicht mit NVidia.

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DISTRIBUTION

Der Hersteller hat seit Monaten keine neue Ver-sion seiner Treiber veröffentlicht und unterstütztderzeit weder Kernel 2.6.25 noch Version 1.5 desX.org-Servers, der in Fedora 9 in einer Betaver-sion zum Einsatz kommt.

Die Erstkonfiguration nach der Installation.

Fedora hätte das Problem vermeiden können,indem es einen älteren Kernel und ein älteresX.org eingesetzt oder die Veröffentlichung ver-schoben hätte. Doch statt sich dem Diktat ei-nes proprietären Herstellers zu beugen, dessenModul ohnehin nicht Bestandteil der Distributionsein kann, gibt es nun eben nur Treiber ohne3-D-Beschleunigung. Intelligente Anwender in-formieren sich vor der Installation oder dem Up-

date über diesen Sachverhalt und richten sichdanach. Noch besser wäre es aber, wenn dieAnwender auch darüber nachdenken würden,dem freien 3-D-Treiber Nouveau [3] mehr Un-terstützung zukommen zu lassen. Dieser Treiber

befindet sich in Version20080408 im Archiv, mitUpdates ist allerdings zurechnen.

Einige Anwender melde-ten, dass das Systembeim Booten einfach ste-hen blieb. Die Abhilfe be-steht oftmals darin, dieOption quiet beim Boo-ten wegzulassen. Inter-essanterweise war dasgleiche Verhalten bereitsbei Ubuntu 8.04 zu beob-achten.

Die nachfolgende Be-schreibung bezieht sichauf ein generisches Sys-tem, bei dem es na-türlich keine Hardware-Probleme gab.

VariantenJe nach Installationsmedium werden verschie-dene Arten der Installation angeboten. Von derLive-CD aus kann eine grafische Version des In-stallationsprogramms Anaconda aufgerufen wer-den, es ist durch Angabe einer Bootoption jedochauch möglich, im Textmodus zu installieren. DieDVD bzw. der Satz von Installations-CDs sowie

die Netzwerk-Installations-CD, aus der Rettungs-CD und anderen Varianten hervorgegangen, bie-ten ebenfalls diese beiden Modi, wobei bei derNetzwerk-Installations-CD der größte Teil desSystems von Spiegel-Servern der Distributionheruntergeladen wird.

Installation von der Desktop-CDFür diesen Artikel erfolgt die Installation mit ei-ner kombinierten Live/Installations-CD, wie dasbei vielen Distributionen mittlerweile üblich ist. Esgibt keine Bootoptionen außer dem kleinen Me-nü, das man durch Drücken einer Taste erreicht.Tut man nichts, bootet die CD nach zehn Sekun-den automatisch. Das Boot-Logo verdeckt dieMeldungen des Kernels und des Init-Systems,die man aber optional sichtbar machen kann.

Bevor der Desktop der Live-CD erscheint, hatman die Gelegenheit, die Sprache und Barrie-refreiheitsoptionen auszuwählen. Ist man jedochnicht schnell genug, ist die Chance vertan, denndas System setzt automatisch fort und startetden Desktop – hier in der GNOME-Variante.

Die Live-CD lässt sich mit einem einzigen Kom-mando auf einem USB-Stick installieren, eineNeuerung in Fedora 9. So wird aus einem nichtänderbaren System ein tragbares, bei dem Än-derungen permanent gespeichert werden.

Auf dem Desktop befindet sich das Icon „Installto Hard Drive“, hinter dem sich das Installations-programm „Anaconda“ verbirgt. Die Installationbeginnt mit der Auswahl der Tastatur, bei der 65Sprachen und Varianten angeboten werden.

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DISTRIBUTION

Im nächsten Schritt wird das Netzwerk für die er-kannten Geräte definiert, wobei man die Wahlzwischen DHCP und manueller Konfigurationhat. In Fedora 8 folgte hier schon die Parti-tionierung, die nun aber ans Ende der Instal-lationsvorbereitungen gelegt wurde. Der Grundhierfür ist mir unbekannt, aber vielleicht solltees ermöglicht werden, zusätzliche Gerätetreiberüber das Netz nachzuladen, bevor die Hardware-Erkennung durchgeführt wird.

Es folgt die Einstellung der Zeitzone, bei der imGegensatz zu Debian und Ubuntu keine sinn-volle Vorauswahl getroffen wird. Das ist schade,denn aufgrund der Auswahl der Tastatur könntedas System bereits die Zeitzone „Europa/Berlin“vorschlagen. Im nächsten Fenster muss man einRoot-Passwort festlegen.

Nun kommt die Partitionierung. Anfänger kom-men über diesen schwierigen Punkt problemloshinweg, indem sie eine der automatischen Op-tionen wählen. Erfahrene Nutzer, die wissen wassie benötigen, werden mit den Standardeinstel-lungen kaum zufrieden sein. Somit ist allen Be-nutzern mit Vorkenntnissen zu raten, die Partitio-nierung manuell durchzuführen.

Das Installationsprogramm unterstützt nun dieModifikation von bestehenden ext2-, ext3- undNTFS-Partitionen und die Installation des Sys-tems in ein verschlüsseltes Dateisystem. DieEinrichtung einer verschlüsselten Partition dau-ert nicht länger als die einer normalen Partiti-on und hat auch zur Laufzeit kaum Geschwin-digkeitseinbußen zur Folge. Da man Passwort-

Hashes, GPG- und SSH-Schlüssel oft auf derPlatte ablegt und nie wissen kann, wer sich infünf Jahren daran zu schaffen machen will, ist eshochgradig zu empfehlen, diese Option zu nut-zen.

Als Nächstes werden die Bootloader-Optionenabgefragt, wobei man auch ein Passwort setzenkann. Dieses Passwort wird nur abgefragt, wennman die Boot-Optionen ändern möchte.

Die nun folgende Installation installiert of-fenbar keine Pakete, sondern erstellt eineKopie unter Umgehung des Paketsystems.

Hardware-Profil senden.

Dies dürfte wesentlichschneller sein, dafür ist je-doch die Möglichkeit entfal-len, die Paketauswahl be-reits vor der Installation an-zupassen. Die meisten An-wender dürften das begrü-ßen, da sie bei der Installa-tion gar nicht an einer Aus-wahl interessiert sind.

Nach der InstallationBevor man sich vor der In-stallation zum ersten Malanmelden kann, müssennoch einige Dinge einge-stellt werden. Dazu wirdman von einem grafischenProgramm begrüßt, das dieBenutzer ähnlich wie die In-stallation durch einige Sei-ten führt. Zunächst wird eine

Lizenzinformation angezeigt, die man bestätigenmuss.

Dann kann man einen oder mehrere Benut-zer anlegen, wobei auch eine Anmeldung aneinem Netz (NIS, LDAP, Hesoid und Winbind)möglich ist. Die nächste Einstellung betrifft Da-tum, Uhrzeit und das optionale NTP. Eigentlichkönnte man Datum und Uhrzeit schon bei derInstallation einstellen und die sonstigen Ein-stellungen in das Administrationsmenü verla-gern. Damit würde man den Anwendern nocheinen Schritt bei der Einrichtung abnehmen.

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Als Letztes kann man, weiterhin optional, seinHardware-Profil an Fedora senden. Nervend istdabei, dass man bei Ignorieren dieses Begeh-rens eine zweite Aufforderung erhält, sein Profilzu senden. Wohin soll das noch führen?

Die noch in Fedora 8 bestehende Möglichkeit, mitein paar Klicks eine einfache Firewall zu definie-ren, wurde entfernt. Stattdessen wird eine Stan-dardkonfiguration angelegt, die man später modi-fizieren kann. Diese Konfiguration weist alle an-kommenden Verbindungsanfragen ab und ist in-sofern sicher genug. Standardmäßig laufen meh-rere Dienste, die Verbindung zur Außenwelt ha-ben, darunter portmap und mDNS. Ein Abschal-ten der Firewall ist daher nicht zu empfehlen.

Allerdings ist neben der Firewall auch SELinuxaktiv, sodass das System als sehr sicher geltendarf. Auch SELinux kann nicht mehr bei der Erst-einrichtung konfiguriert werden, es ist zunächstauf jeden Fall aktiviert.

Das Login-Feld.

UpdateEin Update von einer bestehenden Fedora-8-Installation ist möglich, vom Fedora-Projekt wirdaber eine Neuinstallation empfohlen. In diesemFall muss man aber höllisch auf seine Daten auf-passen:

ã Host-SSH-Schlüssel liegen in /etc/ssh.Nur wegen eines Systemupdates die Dateiknown_hosts auf vielen Rechnern anpassenzu müssen, ist das nicht akzeptabel.

ã Wichtige Daten können in MySQL ge-speichert sein, das seine Tabellen unter/var/lib/mysql ablegt.

ã Wenn man Squid verwendet, liegen die ge-speicherten Daten unter /var/spool/squid.Sie sind zwar nicht lebenswichtig, ihre Wie-derbeschaffung kann aber Gigabytes von zu-sätzlichem Netzwerktraffic verursachen.

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen und zeigt,dass eine Neuinstallation nur dann eine Optionist, wenn man sicher ist, alle wichtigen Datenim Backup zu haben. Denkt man intensiver dar-über nach, so zeigt sich, dass die bestehendeVerzeichnisstruktur zur Folge hat, dass man beieiner Neuinstallation seine ganze Konfigurationverliert und manuell wieder herstellen muss. Mo-difizierte Konfigurationsdateien müssten in einerseparaten Partition liegen, um eine Neuinstallati-on zu überleben. Dies soll an dieser Stelle abernicht weiter vertieft werden.

Hinweise zum Update des Systems findet man inden Release Notes [4].

Laufender BetriebStartFedora 9 hat gegenüber seinem Vorgänger dieOptik wieder einmal leicht verändert. Neben demAussehen und einigen zusätzlichen Systemwerk-zeugen, beispielsweise für die Verwaltung vonSELinux und der Firewall, ist GNOME weitge-hend im Originalzustand in Version 2.22.1 belas-sen. Nur das Menü „System » Preferences“ wur-de in Untermenüs aufgeteilt. Ähnliches gilt auchfür KDE, das in Version 4.0.3 enthalten ist unddurch Komponenten aus KDE 3.5.9 ergänzt wird,da Software aus dem Bereich KDEPIM und an-deres noch nicht auf KDE 4 portiert wurde. Wereine andere Desktopumgebung bevorzugt, findetunter anderem auch Xfce 4.4.2 vor.

KDE 3.5 wird für Fedora 9 nicht mehr angebo-ten. Während auf den Installationsmedien KDE4.0.3 wie oben erwähnt enthalten ist, ist mittler-weile KDE 4.0.4 als Update verfügbar.

Der GNOME-Desktop benötigt mit einem Ter-minalfenster ohne weitere offene Programme150 MB. Das ist verblüffend wenig, da unterUbuntu 8.04 unter vergleichbaren Bedingungen215 MB ermittelt wurden (200 MB nach Entfer-nung einiger unbenötigter Dinge). Die Ursachekönnte sein, dass der Fedora-Kernel aggressivernicht genutzte Seiten in den Swap auslagert unddie Swap-Belegung nicht in diese Messung ein-geht. Die Belegung ist immer noch deutlich mehrals die 100 MB, die Fedora Core 5 benötigte, al-lerdings war dies in einer anderen virtuellen Ma-

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schine und der Speicherbedarf ist je nach Hard-ware unterschiedlich.

KDE 4 benötigte gar nur 140 MB. Auch sonstsieht KDE 4 vielversprechend aus. Das gewählteTheme würde ich persönlich ändern und am Ver-halten der Oberfläche wäre für mich noch eineMenge anzupassen. Der KDE-Desktop weist wiedas GNOME-Pendant eine Integration von Net-workManager, PackageKit usw. auf. Allerdings istnoch kein KDE-Frontend für PackageKit verfüg-bar, es wird das GTK-Programm gestartet.

DesktopDas Desktopsystem GNOME wurde wie bereitserwähnt auf Version 2.22.1 aktualisiert, die ei-nige neue Anwendungen und natürlich zahlrei-che Verbesserungen mitbringt, darunter bessereClients für BitTorrent und VNC sowie eine bes-sere Oberfläche zum Erstellen und Brennen vonISO-Dateien. Das verbesserte virtuelle Datei-system soll das Arbeiten mit dem Dateimana-ger Nautilus schneller und flexibler machen. Neuist der Soundserver PulseAudio, der in Version0.9.10 integriert wurde und für flexiblere Audio-Ausgabe sorgt. Compiz und Compiz Fusion sindin aktuellen Versionen dabei, jedoch nicht stan-dardmäßig aktiviert.

Der Display-Manager gdm wurde von Fedora-Entwicklern von Grund auf neu geschrieben, umdie Integration mit PolicyKit, Energieverwaltungund eine bessere Benutzerliste zu ermöglichen.Zudem ist das Hintergrundbild beim Login dasgleiche wie auf dem Desktop, was einen Bild-wechsel oder Flackern vermeidet.

OpenOffice.org wurde auf Version 2.4.0 aktua-lisiert, jedoch sind als Office-Software Abiword,Gnumeric und Evolution installiert, währendOpenOffice.org aus Platzgründen nur auf derDVD und in den Online-Repositorien zu findenist.

Während die Menüs anfänglich noch recht aufge-räumt aussehen, werden sie nach der Installationvon zusätzlichen Programmen immer voller. Dasist sicher kein fedoraspezifisches Problem, störtjedoch viele Benutzer.

Der Browser unter GNOME ist Firefox. WieUbuntu setzt auch Fedora auf Firefox 3, der al-lerdings erst als Beta 5 vorliegt. Auch wenn die-se Entscheidung genau wie bei Ubuntu fragwür-dig ist, kann ich bisher nur sagen, dass alles ein-wandfrei funktioniert. Es sind keine Erweiterun-gen vorinstalliert, zusätzliche Erweiterungen las-sen sich problemlos nachinstallieren. Die Stan-dardeinstellungen sind leider bekannt unsicherwie immer.

Anders als Ubuntu hat Fedora jedoch keinenPlugin-Finder in den Browser integriert. Will manMedien von einer Webseite abspielen, beispiels-weise von YouTube, dann scheitert das zunächst.Man muss über die Paketverwaltung ein geeigne-tes Paket installieren (swfdec oder gnash). Mankann sich natürlich auch von Adobe das proprie-täre Flash-Plugin herunterladen.

Mit dem swfdec-Plugin hatte ich weiterhin keinGlück. Dieses lag auch nur in der anscheinend

zu alten Version 0.6.0 vor. Das Gnash-Plugin hin-gegen funktionierte einwandfrei.

Fedora installiert die bekannte freie TrueType-Schrift Dejavu, die Liberation Fonts [5] von RedHat sowie einige Schriften für nichteuropäischeSprachen. Im Archiv finden sich weitere Schriftenwie Freefont, Gentium, die von Pro-Linux mehr-fach vorgestellte LinuxLibertine [6] und viele an-dere.

Innere WerteFedora 9 bringt Kernel 2.6.25.3 mit zusätzli-chen Patches. Der Kernel enthält paravirt_opsund ist damit unter Xen lauffähig. libvirt ermög-licht es nun auch, neue Gastsysteme hinzu-zufügen. PolicyKit wurde integriert und machtes damit möglich, das grafische Programm virt-manager als normaler Benutzer auszuführen.Zur Authentifizierung am Verwaltungsprogrammkönnen nun auch Passwort-Datenbanken, Ker-beros oder PAM genutzt werden. Die Migrationvon realen Rechnern in eine virtuelle Maschinewird mit der Live-CD „P2V“ vereinfacht. Auch derin den Kernel integrierte Hypervisor KVM wirdunterstützt und die Gastsysteme können nun pa-ravirtualisierte Treiber (virtio) einsetzen. Mit demTool „xenner“ können zudem für Xen paravirtua-lisierte Gastsysteme unter KVM laufen.

Abstürze des Kernels können nun automatisiertan kerneloops.org [7] gemeldet werden. Dafür istdas Paket kerneloops standardmäßig installiert.Das Linux Terminal Server Project (LTSP) ist nundirekt in Fedora verfügbar [8].

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Der X-Server von X.org wurde in einer Betaver-sion von Version 1.5 integriert. Diese Version sollschneller starten als frühere und den Großteilder Hardware automatisch erkennen. Tatsächlichist die Datei /etc/X11/xorg.conf erheblich ge-schrumpft und enthält nur noch Einstellungen,die nicht aus der Hardware ermittelt werden kön-nen, darunter die gewünschte Farbtiefe und dieTastaturbelegung.

Vereinheitlichte Wörterbücher für Open-Office.org, Firefox, Thunderbird, GNOME undKDE (hunspell) sollen für mehr Konsistenz sor-gen. Für die Anwender dürfte der Unterschied zufrüher gering sein.

Codeina bietet proprietäre Codecs feil.

Die freien Flash-Player swfdec 0.6.4 (bereitsaktualisiert auf 0.6.6) und gnash 0.8.2 sindverfügbar, wenn auch nicht vorinstalliert. ZumAbspielen von Flash-Dateien wird swfdec alsGStreamer-Backend verwendet.

Die freie Java-Umgebung IcedTea wurde durchOpenJDK 6 ersetzt, das die meisten Java-Programme einwandfrei ausführen sollte. Eclip-se 3.3.2 und etliche seiner Erweiterungen liegenals Pakete vor, NetBeans leider nicht. Leider wur-de Eclipse bei einem unerlaubten Zugriff ertapptund außerplanmäßig beendet. Das war währenddes Tests der einzige Fall, in dem SELinux ein-greifen musste. Um das Problem zu beheben,

müsste man sich die Ur-sache anhand der Logdateiansehen und Eclipse mehrRechte geben. Das ist nichtschwierig, man muss abererst einmal lernen, wie esgeht.

Zu den vielen weiterenVerbesserungen gegen-über Fedora 8 gehört dieVerwendung des Upstart-Systems anstelle von SysV-Init. Perl wurde auf die Ver-sion 5.10.0 aktualisiert, dieweniger Speicher benötigtund schneller laufen soll alsPerl 5.8. Die Umstellung vonteTeX auf TeXLive wurdevollzogen. Das Dateisystemext4 ist als Vorschau enthal-

ten. Weitere wichtige Bestandteile sind glibc 2.8,gcc 4.3.0, FreeIPA, MySQL 5.0.51a und Post-greSQL 8.3.0.

MultimediaWenn unter Ubuntu ein Medienplayer wie Totemauf ein Dateiformat trifft, das er nicht behandelnkann, dann erscheint dort gnome-codec-install,mit dem man zum passenden GStreamer-Plugingeleitet wird. Nach der nur Augenblicke dauern-den Installation kann man die Videos tatsächlichabspielen. Unter Fedora 9 ist es ähnlich, jedochwird stattdessen Codeina von Fluendo gestar-tet und dies bietet den Anwendern als einzigeWahl, die Codecs von Fluendo zu kaufen. Eigent-lich war mit etwas anderem zu rechnen, denn vorzwei Monaten erst hatte der Vorstand von Fedorabeschlossen, die Verweise auf die proprietärenCodecs zu entfernen [9]. Die Benutzer werden andieser Stelle alleingelassen und vielleicht sogarunnötigerweise veranlasst, die Fluendo-Codecszu kaufen. Unnötig, da in den meisten Länderndie freien Codecs legal sind.

Dabei ist es eigentlich sehr einfach, die frei-en Codecs nachzuinstallieren. Man muss nurwissen, dass man beispielsweise die Webseiterpm.livna.org [10] aufsuchen und dort ein RPM-Paket herunterladen muss. Nach dessen Instal-lation stehen die zusätzlichen Pakete zur Instal-lation über PackageKit oder yum bereit.

Paketverwaltung und UpdatesIm offiziellen Repositorium von Fedora befindensich etwa 10.000 Binärpakete. Tausende, wenn

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nicht zehntausende weitere gibt es in inoffiziellenRepositorien.

Als Paketmanager feiert PackageKit [11] sein De-but. Dieses neue Programm ist ein vereinheitlich-tes Frontend für eine Vielzahl von Paketsyste-men, darunter apt, smart, yum, yum2 und zypp.Es hindert einen aber nicht daran, weiter mit an-deren Frontends zu arbeiten, denn im Hinter-grund verwendet PackageKit weiterhin das zu-grundeliegende System, in Fedora „yum“.

Es wird über Updates benachrichtigt.

PackageKit macht auf den ersten Blick einen gu-ten Eindruck. Es macht sich in Form von Iconsauch im Panel bemerkbar (siehe Bild oben). Dasrechte Icon gehört zum NetworkManager, dernun in Version 0.7 vorliegt. Das linke zeigt an,dass PackageKit gerade aktiv ist. Das mittlerezeigt verfügbare Updates an. In diesem Fall lie-gen Updates vor, jedoch kein sicherheitsrelevan-tes Update.

Während PackageKit für die einfache Installa-tion und Deinstallation von Paketen gut funktio-niert, hat es ein gravierendes Problem, wennman neue Repositorien hinzufügt. Zum einen istdas auf grafischem Weg gar nicht möglich. Der-zeit muss man es „zu Fuß“ in /etc/yum erle-digen. Eine Alternative ist die Installation einesRPM-Pakets, das Repositorien hinzufügt. SolchePakete werden von manchen externen Paketar-

chiven angeboten und man muss sie lediglichherunterladen und von der Paketverwaltung in-stallieren lassen. Hat man das absolviert, zeigtsich ein zweites Problem: PackageKit erkenntden Schlüssel des Archivs nicht und fragt den

Paketauswahl in PackageKit.

Benutzer um Erlaubnis, diesen zu in-stallieren. Dabei bleibt das Programmhängen, es wartet offenbar auf eine Ak-tion, die nie endet oder bereits beendetist. Man muss das Programm „package-kitd“ manuell abschießen, das im Hin-tergrund läuft. Den neuen Schlüsselkann man nur installieren, indem manvon Hand mit yum ein Paket aus demneuen Repositorium installiert.

Ein weiterer Mangel von PackageKit ist,dass es derzeit keine Mehrfachauswahlerlaubt, d. h. neue Pakete müssen je-weils einzeln installiert werden. Das istnicht so problematisch, wie es sich an-hört, denn Abhängigkeiten werden au-tomatisch mitinstalliert. Insgesamt istdie Oberfläche aber recht ineffizient, sodass manderzeit wohl von PackageKit abraten muss, bisein Update vorhanden ist. Auch die Empfehlung,yumex anstelle von yum zu verwenden, ist gele-gentlich zu vernehmen.

DarreichungsformenFedora 9 ist als DVD oder CD-Satz für eineInstallation als Desktop, Entwicklungsrechneroder Server sowie in zwei Varianten der Live-CD (KDE, GNOME) erhältlich. Die Live-CDsermöglichen auch eine Installation. Die DVD

bzw. der CD-Satz ist für die drei Architekturenx86, x86_64 und PPC verfügbar. Zusätzlich gibtes auch den Quellcode als DVD-Image. Auchein kleineres Image, die Netzwerk-Installations-CD, die aus der Rettungs-CD und anderen

Varianten hervorgegangen ist und den Großteilder Distribution aus dem Netz installiert, ist vor-handen.

Images von virtuellen Maschinen werden immerbeliebter. Man muss sie nur herunterladen undsie sind sofort in der gewählten VM lauffähig. Wiebei einer Live-CD entfällt die Installation, andersals bei einem Live-System kann man aber auchdauerhafte Änderungen machen. Für VMWarefindet man im Virtual Appliance Marketplace [12]in der Kategorie „Betriebssysteme“ Images von

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Fedora 9. Diese sollten von Qemu und Virtual-Box ebenfalls verwendbar sein.

Für alle, die Fedora nicht herunterladen können,gibt es Medien, aber in der Regel keine klassi-schen Boxen, bei einigen Händlern online [13]oder in Läden [14] zu kaufen. Diese sollten nichtmehr als ein paar Euro kosten. In Analogie zuUbuntu gibt es nun auch ein „Fedora Free Me-dia Program“ [15], das allerdings nur die gerin-ge Menge von 100 oder 200 DVDs im Monat an-bieten kann und oft bereits am ersten Tag desMonats ausgeschöpft ist. Eine Alternative ist das„Sponsored Media Program“ [16], bei dem Käu-fer von Medien den Händlern mehr zahlen, da-mit andere die Medien kostenlos bekommen kön-nen.

FazitFedora 9 ist eine absolut solide Distribution miteinigen Kinderkrankheiten. Es ist jedoch damit zurechnen, dass diese in Kürze behoben werden.Ohnehin ist Fedora nicht für Stabilitätsfreaks ge-dacht, da anders als in Debian auch dann undwann neue Versionen von Softwarepaketen hin-zugenommen werden. Damit werden Korrektu-ren und neue Features integriert, es besteht aberauch die Möglichkeit, dass ein solches Updateandere Programme ins Straucheln bringt. Umganz sicherzugehen, kann oder sollte man sol-che nicht kritischen Updates zurückhalten. EineStärke ist immer noch die Verfügbarkeit von Un-ternehmenssoftware wie dem Fedora DirectoryServer, FreeIPA und dem kompletten Java-Stack.

Aber auch eine Integration in Unternehmensum-gebungen, die mitunter eine Netzwerkanmel-dung erfordert, bekommt man mit Fedora stan-dardmäßig. Ein weiteres Plus ist die automa-tisierte Masseninstallation mit Kickstart. Dochauch die zahlreichen Entwickler-Werkzeuge soll-te man nicht vergessen. Auch der konsequenteEinsatz von SELinux verdient Beachtung.

Der direkte Vergleich mit Ubuntu drängt sichgeradezu auf, schließlich haben beide Distribu-tionen im Kern die gleiche Software und ei-ne ähnliche Strategie. Ubuntu macht es Linux-Einsteigern ein klein wenig einfacher, da es aneinigen Stellen etwas besser poliert ist. Ein Bei-spiel ist die leichte Nachinstallation von Codecs.Mit Fedora hat man etwas mehr Arbeit bei der an-fänglichen Konfiguration. Gerade Einsteiger sinddurch die ungewohnte Linux-Umgebung bereitsgenug gefordert und daher froh, wenn die Distri-bution nicht noch zusätzliche (wenn auch lösba-re) Probleme aufwirft.

Ist die Einrichtung aber erst einmal weitgehendabgeschlossen, werden die Unterschiede ge-ringer. Insgesamt kann man Fedora durchausauch Einsteigern empfehlen. Darüber hinaus istFedora für alle interessant, die eine Distributionmit Ähnlichkeiten zu Red Hat Enterprise Linuxvorziehen, aber nicht Monate oder Jahre aufneue Features warten wollen.

LINKS

[1] http://fedoraproject.org/[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

2008-08[3] http://www.pro-linux.de/news/2007/11966.html[4] http://docs.fedoraproject.org/release-notes/[5] http://www.pro-linux.de/news/2007/11193.html[6] http://www.pro-linux.de/news/2008/12157.html[7] http://kerneloops.org/[8] http://k12linux.fedorahosted.org/[9] http://www.pro-linux.de/news/2008/12471.html[10] http://rpm.livna.org/[11] http://www.packagekit.org/[12] http://www.vmware.com/vmtn/appliances/

directory/cat/45[13] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/

OnlineVendors[14] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/

LocalVendors[15] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/

FreeMedia[16] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/

SponsoredMedia[17] http://www.fedoraforum.de/[18] http://www.fedoraforum.org/

Autoreninformation

Hans-Joachim Baader befasst sichseit 1993 mit Linux. 1994 schloss ersein Informatikstudium erfolgreich abund machte die Softwareentwicklungzum Beruf. Seit 1995 arbeitet erfreiberuflich. Daneben ist er einer derBetreiber von Pro-Linux.de.

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MEINUNG

Die Welt von Chrome erschlagen von Dominik Wagenführ

Seit Google am 1. September 2008 mehr oderweniger versehentlich [1] in einem Comic ih-ren Browser „Chrome“ vorgestellt hat, wurde dieInternetwelt nahezu lawinenartig mit Berichten,Blogeinträgen und Tests rund um das Browser-wunder überschüttet. Der Hype, der um diesenneuartigen Internetknecht gemacht wird, über-trifft alle Erwartungen – selbst das iPhone bekamwahrscheinlich bei seiner Veröffentlichung nichtso viel Aufmerksamkeit. (Eine Linkliste spare ichmir an dieser Stelle, allein für diesen Beitrag ha-be ich aber ca. 45 Nachrichten, Berichte und Blo-geinträge gelesen.)

Die Berichte, die man im Netz findet, sind, wasdas Fazit angeht, stark gemischt. Die einen be-zeichnen Chrome als Revolution, andere sehenein paar „kleinere“ Kritikpunkte im Vordergrund,auf die ich hier auch eingehen möchte. Zuerststellt sich mir die Frage: Braucht die Welt tatsäch-lich noch einen Browser? Und wenn ja, muss die-ser unbedingt von Google kommen?

Fangen wir hinten an. Es gibt heutzutage kaumnoch ein Internetgebiet, in dem Google nichtseine Finger (manchmal auch „Tentakel“ alsAnspielung auf die Datenkrake genannt) hat:Google (als Suchmaschine), Gmail, Picasa (Bild-verwaltung), Google Maps (Karten und Rou-tenplanung), Google Earth, Google StreetView,Google Blogger (Blog-Community), Google An-droid (Software für Mobiltelefone), YouTube (Vi-deoportal), Google SketchUp (3D-Modellierung),

orkut (Social Network), Google Docs (Schreib-programm und Tabellenkalkulation), GoogleDesktop (Suchmaschine für die eigenen Da-ten), Knol (Wissensdatenbank), Google Reader(Online-Newsreader) und so weiter [2]. Einigeder Programme sind Open Source (wie GoogleAndroid), andere sind proprietär (wie GoogleEarth). Fast alle haben eines gemeinsam: Siesind online verfügbar und verwalten die persönli-chen Daten der benutzenden Person.

Genau hier ist auch der erste Kritikpunkt, der oftangeführt wird: Google sammelt Daten, viele Da-ten – sehr viele Daten. Daraus macht das Un-ternehmen keinen Hehl und muss es auch nicht,schließlich baut genau darauf das Geschäftsmo-dell von Google auf: zu wissen, was einen Be-nutzer interessiert – noch bevor der Anwenderes selbst weiß. Dies ist auch der Grund, wie-so Google seine Fangarme im gesamten Internetausstreckt.

Wieso also kein Browser von Google? Wie obengesagt, gibt es die meisten Google-Dienste nuronline. Und wie kommt man an diese ran? Ge-nau, mit einem Browser. Wenn nun also Chromedie Benutzer auf die Google-Seiten leitet, weißdieser natürlich auch, wie lange ein Benutzersich wo aufhält und was er so alles anklickt.Keine Sorge, dies ist die Aufgabe eines Brow-sers. Wichtig ist eben, was man mit diesen Datenmacht. Und hier hat es Google mit Chrome leideretwas zu gut gemeint.

Zum einen hatte man für Chrome die norma-le Google-EULA (End User License Agreement)[3], die in fast allen Google-Anwendungen ein-heitlich zur Geltung kommt, benutzt. Dies ist ei-gentlich nicht tragisch, nur leider liest diese kaumjemand durch. Und so wird es ein paar Google-Nutzer jetzt vielleicht wundern, wenn ich sage,dass sich Google das Recht herausnimmt, allevon einem Benutzer über einen Dienst erstell-ten Inhalte nutzen und verbreiten zu dürfen. Diessteht in Abschnitt 5 „Inhalte von Diensten“ derEULA (Abschnitt 11 „Content licence from you“ inder englischen Version). Dies war schon ein Kri-tikpunkt bei Google Docs, denn Google darf reinrechtlich über diese EULA mit den eingestellenDokumenten machen, was es will [4]. Seine (ggf.patentrelevante) Diplomarbeit sollte man daherdort besser nicht schreiben. Eine Anwendungdieser EULA auf Chrome geht aber noch einenSchritt weiter, da dies ja bedeutet, dass jeder In-halt, der über den Browser ins Internet eingetra-gen wurde, in Googles Hände fällt. Dies war aberglücklicherweise nicht die Intention Googles, sodass sie diesen Paragraphen auf Anfrage ausder Chrome-EULA [5] entfernt haben [6].

Punkt 2, der problematisch ist, ist die Übertra-gung der eingegebenen URL-Daten an Google.Die in die sogenannte „Omnibox“ eingetragenenDaten werden unter anderem dazu genutzt, umdem Benutzer Vorschläge bei späteren Suchenzu machen. Zusätzlich will Google damit auchtote URLs für sein eigenes Suchportal erken-

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MEINUNG

nen [7]. Bei der Angabe wird also zumindest dieURL und – was der Knackpunkt an der Sacheist – eine eindeutige Identifikationsnummer (ID)an Google geschickt und gespeichert. Es ist al-so nicht so, dass die Suchanfragen eines Be-nutzers nur lokal vorliegen, nein, diese werdenauch online gespeichert. Wird diese ID dann mitder Anmeldung an andere Google-Dienste undzum Beispiel den gespeicherten Cookies gekop-pelt, ergibt sich ein extrem detailliertes Benutzer-profil. Man kann dieses Verhalten zwar in denOptionen abstellen [8], dennoch ist die Optionper Standard aktiviert, sodass auch die Electro-nic Frontier Foundation (EFF) mit Bedenken aufdiese Entwicklung schaut [9] und das Bundesamtfür Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vordem Einsatz warnt [10].

Die zweite Frage von oben steht noch aus:Braucht die Welt noch einen Browser? Prinzi-piell ist die Antwort „Mir doch egal“, ob nunein Browser mehr oder weniger, fällt nicht insGewicht und Wettbewerb belebt bekannterma-ßen das Geschäft. Microsoft führt mit seinemWindows Internet Explorer mit 74 % Verbrei-tung immer noch den Browsermarkt an, danachkommt Mozillas Firefox mit 18 % und Apples Sa-fari mit 6 %. Für Opera fallen gerade einmal 0,7 %ab und der Rest geht an andere Browser [11].Google wird mit Chrome natürlich diese Auftei-lung etwas durcheinanderwirbeln. Auch wenn Mi-crosoft getroffen werden soll – und sicher auchein paar Prozentpunkte einbüßen muss – wirdMozilla meiner Meinung nach der größte Leidtra-gende sein, wie es auch andere Portale sehen[12] [13]. Laut aktuellen Zahlen soll Chrome nach

vier Tagen bereits einen Marktanteil von knapp1,5 % und damit Opera, die schon jahrelang imGeschäft sind, überrannt haben [14].

Ein weiteres Problem, dass Chrome aktuell hat:Es soll zwar extrem absturzssicher sein, wasaber eine relativ alte Sicherheitslücke nicht dar-an gehindert hat, beim Absturz des Browsers zuhelfen. Die sogenannte „Carpet Bomb“ ist be-reits aus Apples Browser Safari bekannt und wur-de dort im Juni behoben, bei Chrome kann sieaber noch wirken, weil die Entwickler eine ver-altete Version von Webkit einsetzen, das die-se Schwachstelle noch besitzt. Über die Lückekann Java-Code ausgeführt werden, der danndurch einen Klick des Benutzers auf eine vor-getäuschte Schaltfläche ein Schadprogramm in-stalliert [15]. Absturzsicher ist der Browser lei-der auch nicht, wie es in den meisten Nachrich-ten heißt. Ein simpler Mouse-Over-Effekt kanndurch eine Denial-of-Service-Attacke den gan-zen Browser – und nicht nur den aktiven Tab, wieversprochen – zum Absturz bringen [16]. Natür-lich ist Chrome immer noch eine Beta-Version,zumindest die seit Monaten veraltete Webkit-Einbindung hätte man aber vermeiden können.

Was sind aber nun die Vorteile des Browsers? Ei-nige können in unserer Nachricht „Google stelltInternet-Browser Chrome vor“ auf Seite 20 nach-gelesen werden, wobei die Absturzsicherheit zur-zeit kein Punkt mehr ist, wie man weiter oben se-hen konnte. Zu Gute halten muss man Google,dass sie einen schnellen und schlanken Brow-ser entwickelt haben. Einige Tests – vor allem dievon Google entwickelten – hatten Chrome einen

Vorsprung bei JavaScript dank der neuen Engine„V8“ bescheinigt. Mozilla konterte hier aber mitdem im Firefox 3.1 enthaltenem „TraceMonkey“,wodurch Chrome sowohl unter Windows XP alsauch Windows Vista wieder hinter Firefox zurück-fiel – in einem Mozilla-eigenem Test wohlgemerkt[17]. Welcher Browser schneller ist, wird sich imLaufe der Zeit zeigen, die Frage ist wohl: Ist esdann überhaupt noch wichtig?

Wem es nicht aufgefallen ist: Ich rede oben nurvon Tests unter Windows. Der Grund ist ein-fach, dass Chrome nur für Windows verfügbarist. Klickt man auf der Chrome-Seite [18] aufdie Schaltfläche „Learn more“ erhält man als Li-nuxnutzer nur den Hinweis, dass sich Chromefür Linux noch in der Entwicklung befindet undman doch bitte seine E-Mailadresse angebenmag, wenn man informiert werden möchte. WerChrome unter Linux unbedingt testen möchte,kann auf die neueste Version von Wine zurück-greifen, die inzwischen auch eine Unterstützungfür den Google-Browser mitbringt. Zur Installa-tion gehört aber dennoch etwas Frickelei [19].

Manch einer hat sich sicher auch gerade gefragt,wieso man so umständlich Wine benutzt, wennChrome Open Source ist. Dazu sei gesagt, dassChrome selbst nicht Open Source ist, sondernden „Google Chrome Terms of Service“ [20] un-terliegt, die in Punkt 10.2 unter anderem festhal-ten, dass man das Programm nicht kopieren, ver-ändern, ableiten, zurückentwickeln, dekompilie-ren oder anderweitig den Quellcode extrahierendarf. Open Source ist nur das Basisprojekt na-mens Chromium [21], welches der BSD-Lizenz

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[22] unterliegt. Laut eigener Aussage ist die Bi-närversion von Chrome aber identisch zum ver-öffentlichtem Quellcode [23].

Aber zurück zur eigentlichen Frage, warum manChrome (bzw. Chromium) nicht einfach unterLinux kompiliert. Das Problem ist, dass manbei der Chromium-Installationsanleitung für Linux[24] nur lesen kann (übersetzt): „Es existiert keinChromium-basierter Browser unter Linux. Ob-wohl sich viele der Submodule kompilieren las-sen, ist zurzeit nur ein Kommandozeilentest funk-tionsfähig“. Der Grund ist, dass die Benutzero-berfläche die Windows Template Library [25] be-nutzt und so nicht ohne Weiteres auf anderen Be-triebbsystemen nachgebildet werden kann [26].

Kehren wir zurück zum Anfang des Artikels. Wieich dort schrieb, wird Google mit Chrome si-cher einige Markanteile von anderen Browser-Herstellern abgraben. Das eigentlich Ziel ist abersicher keine Dominanz auf diesem Gebiet, son-dern man will lediglich einen schnellen Zugangzu den Online-Applikationen liefern, die Googleanbietet. Auf diese Art würde der Browser selbstzum Betriebssystem werden. Mit der aktuellenMarktführung im Online-Bereich und der Fülle anAnwendungen (siehe oben) wäre Google damitein ernstzunehmender Konkurrent für Microsoftund dessen Betriebssystem. Man würde zwarWindows nicht verdrängen können, da man esschließlich benötigt, aber alle weiteren Anwen-dungen würden aus Google-Hand kommen [27].

Ob sich die Meldungen bewahrheiten, die mitChrome nun das Jahr „1984“ [28] einläuten –

und zwar nicht durch eine Staatsmacht, sonderndurch einen Online-Konzern – wird sich mit derZukunft zeigen. Man sollte die Entwicklung desBrowsers aber nicht nur einseitig verfolgen. DerBrowser hat durch die klare Struktur, das spar-tanische Auftreten und die Geschwindigkeit klareVorteile, die Sicherheitslücken und Datenschutz-probleme sind aber die Kehrseite der Medaille.

LINKS

[1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13129.html[2] http://www.google.de/intl/en/options/[3] http://www.google.com/accounts/TOS?hl=de[4] http://arstechnica.com/news.ars/post/20071126-

-after-criticism-google-confirms-that-it-doesnt-own-your-fantasy-football-spreadsheets.html

[5] http://www.google.com/chrome/intl/de/eula_text.html

[6] http://www.mattcutts.com/blog/google-chrome-license-agreement

[7] http://www.pro-linux.de/news/2008/13139.html[8] http://www.google.com/support/chrome/bin/

answer.py?answer=95656&hl=de[9] http://news.cnet.com/8301-13860_3-10032047-

56.html[10] http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,

576664,00.html[11] http://www.favbrowser.com/internet-explorer-

loses-firefox-safari-and-opera-gains-may-08/[12] http://www.internetnews.com/commentary/

article.phpr/3769611/Google+Chrome+Wont+Kill+Microsoft.htm

[13] http://ostatic.com/172338-blog/google-chrome-winners-and-losers

[14] http://www.netzeitung.de/internet/1144577.html[15] http://www.pcwelt.de/start/sicherheit/

sicherheitsluecken/news/178514/die_erste_sicherheitsluecke_im_google_browser/index.html

[16] http://www.gulli.com/news/google-chrome-dos-2008-09-04/

[17] http://www.silicon.de/software/business/0,39039006,39195748,00/mozilla+und+google+streiten+um+browser.htm

[18] http://www.google.com/chrome[19] http://tombuntu.com/index.php/2008/09/05/how-

to-install-google-chrome-in-ubuntu-with-wine/[20] http://www.google.com/chrome/intl/en/

eula_text.html[21] http://code.google.com/chromium/[22] http://www.opensource.org/licenses/

bsd-license.php[23] http://www.linux-magazin.de/news/googles_

chrome_open_source_oder_nicht[24] http://dev.chromium.org/developers/how-tos/

build-instructions-linux[25] http://wtl.sourceforge.net/[26] http://blog.binaryhelix.net/2008/09/google-

chrome-houston-we-have-problem.html[27] http://www.computerworlduk.com/community/

blogs/index.cfm?entryid=1212&blogid=14[28] http://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman)

Autoreninformation

Dominik Wagenführ benutzt keineGoogle-Dienste und schaut mitBedenken auf deren Entwicklung.Dennoch versucht er alle Seiten derThematik zu untersuchen, um dasGoogle-Phänomen besser verstehenzu können.

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VERANSTALTUNGEN

Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassenSie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

AnwendertreffenDatum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link08.09.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events09.09.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/10.09.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen10.09.08, 19:00 Uhr Langen Alte Scheune ja http://www.lalug.net10.09.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events12.09.08, 18:00 Uhr München Froschkönig ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/München12.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch13.09.08, 18:00 Uhr Leipzig Conne Island ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Leipzig15.09.08, 18:00 Uhr Dresden theklus ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Dresden15.09.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/15.09.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen15.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de17.09.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen17.09.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/17.09.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de17.09.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events18.09.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/19.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch20.09.08, –:– Uhr Kiel Realschule im BZM – http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Kiel21.09.08, 10:00 Uhr Passau ZAKK ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Passau21.09.08, 18:00 Uhr Bonn Restaurant Blaue Kerze ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bonn23.09.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/24.09.08, 19:30 Uhr Bochum Labor ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bochum24.09.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events25.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de26.09.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik ja http://www.lugfl.de26.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch27.09.08, 18:00 Uhr Rendsburg Hauptwache ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg

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VERANSTALTUNGEN

Anwendertreffen (Fortsetzung)Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link29.09.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen22.09.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug ja http://lug-owl.de/Events/30.09.08, 18:00 Uhr Erfurt FAM ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Erfurt01.10.08, 19:00 Uhr Berlin c-base ja http://www.ubuntu-berlin.de01.10.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen01.10.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/03.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an .

MessenVeranstaltung Ort Datum Eintritt LinkSoftware Freedom Day Weltweit 20.09.08 frei http://softwarefreedomday.org/teamsLinuxwochenende 2008 Wien 20.09.-21.09.08 frei http://metalab.at/wiki/Linuxwochenende_2008OpenExpo Zürich 24.09.-25.09.08 frei http://www.openexpo.chBodensee-Linux-Tag Singen 26.09.08 - http://www.linux-bodensee.euLinux-Kongress Hamburg 07.10.-10.10.08 - http://www.linux-kongress.orgKieler Linuxtagen Kiel 10.10.-11.10.08 - http://www.kieler-linuxtage.deMagdeburger Open-Source-Tag Magdeburg 11.10.08 frei http://www.open-source-tag.deUbucon Göttingen 17.10.-19.10.08 frei http://www.ubucon.de/Linux Infotag Landau 18.10.08 frei http://infotag.lug-ld.deBrandenburger Linux-Infotag Potsdam 01.11.08 - http://www.blit.orgLinux Infotag Dresden 08.11.08 - http://www.linux-info-tag.deLinuxWorld Conference & Expo NL Utrecht 12.11.-13.11.08 - http://www.linux-world.nlcome2linux Essen 15.11.-16.11.08 frei http://www.come2linux.org/pspLinuxDay Dornbirn 29.11.08 frei http://www.lugv.eu

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an.

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INTERNA

Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:$: Shell-Prompt#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen.y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME

: Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

Vorschau

freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die Oktober-Ausgabe wird voraussichtlich am 5. Oktober unter anderem mit folgendenThemen veröffentlicht:

ã Das Acer Aspire 2920 und Linux

ã TorrentFlux und Torrentflux-b4rt

ã Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin

Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

„Overqualified“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/408

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ImpressumfreiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich.Redaktionsschluss für die Oktober-Ausgabe: 24. September 2008

Redaktion, Satz und LayoutEva Drud (ViSdP)Dominik Wagenführ

KontaktE-MailPostanschrift freiesMagazin

c/o Eva DrudRübenkamp 8822307 Hamburg

Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de

Logo-DesignArne WeinbergLizenz GNU FDL

KorrektoratMathias MenzerThorsten SchmidtDominik Wagenführ

Erscheinungsdatum: 7. September 2008

Autoren dieser AusgabeHans-Joachim Baader S.36Christopher Bratusek S.27Martin Gräßlin S.32Jean Pierre Hort S.25Christoph Langner S.24Dominik Wagenführ S.24, S.44

Nachrichtenschreiber dieser AusgabeMathias Menzer (mme)Dominik Wagenführ (dwa)Arne Weinberg (awe)

VeranstaltungenRonny Fischer

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt.

Wenn Sie freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.

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