TR IO MUTTER – BRONFMAN HARRELL - Konzerthaus Dortmund · Melodie erinnerte Tschaikowsky...

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KONZERTHAUS DORTMUND KONZERTHAUS DORTMUND TRIO MUTTER BRONFMAN HARRELL Mittwoch, 18.05.2016 · 20.00 Uhr

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KONZERTHAUS DORTMUND

KONZERTHAUS DORTMUND

TRIO MUTTER – BRONFMAN HARRELL Mittwoch, 18.05.2016 · 20.00 Uhr

ANNE-SOPHIE MUTTER VIOLINE

YEFIM BRONFMAN KLAVIER

LYNN HARRELL VIOLONCELLO

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

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Ludwig van Beethoven

PROGRAMM

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827)Klaviertrio Nr. 7 B-Dur op. 97 (1811) »Erzherzog«

Allegro moderatoScherzo. AllegroAndante cantabile ma però con motoAllegro moderato – Presto

– Pause ca. 20.45 Uhr –

PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKY (1840 – 1893)Klaviertrio a-moll op. 50 (1882) »À la mémoire d’un grand artiste«

Pezzo elegiaco. Moderato assaiTema con variazioni. Andante con motoVariazione finale e coda. Allegro risoluto e con fuoco – Andante con moto

– Ende ca. 22.10 Uhr –

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FÜR DREI SOLISTENDER WERDEGANG DER GATTUNG KLAVIERTRIO

Niemand weiß genau, wann im 18. Jahrhundert die Geburtsstunde des Klaviertrios schlug. Es entwickelte sich eher schleichend aus spätbarocker Triosonate und der mit Streichern erwei-terten »accompagierten Klaviersonate«, daher lag das Gewicht von Anfang an auf dem Tasten-instrument. Seit der Klassik trafen im Klaviertrio meist Klavier, Violine und Violoncello aufeinan- der – also die bis heute beliebtesten Instrumente auch in Solokonzerten. Hatte sich die Violine längst als führendes Melodieinstrument etabliert, musste das Cello seine Rolle im Team erst finden. Traditionell war es auf eine stützende Bassfunktion festgelegt. Seinen Aufschwung er- lebte es schließlich in Wolfgang Amadeus Mozarts drei letzten Klaviertrios (1788) und in Joseph Haydns späten 14 Klaviertrios (1794 – 1797). Ludwig van Beethoven knüpfte an diese Wiener Tradition nahtlos an und führte die Gattung mit sieben gewichtigen Beiträgen ins 19. Jahrhun-dert; dort mauserte sie sich an der Seite von Streichquartett und Duosonate rasch zur erfolg- reichsten überhaupt.

MUSIK ALS PROZESSLUDWIG VAN BEETHOVEN KLAVIERTRIO NR. 7 B-DUR OP. 97 »ERZHERZOG«

Zu den bekanntesten Klaviertrios gehört zweifelsohne Beethovens »Erzherzog«-Trio op. 97. Im Entstehungsjahr 1811 liefert der Komponist damit ein wahres Musterbeispiel der Gattung und ein Vorbild für alle Nachfolger. Der Widmungsträger Erzherzog Rudolph von Österreich ist im Titel allgegenwärtig. Er war der Bruder des letzten Kaisers des Heiligen Römischen Reichs Franz II. und einer der wichtigsten Förderer Beethovens, der ihn auch in Komposition unterrichtete. Außerdem war Rudolph ein ziemlich guter Pianist. Vermutlich gefiel ihm der anspruchsvolle, durch Feinheit wie Brillanz hervorstechende Klaviersatz dieses Trios ganz besonders.

Bemerkenswert an Beethovens Repertoire-Klassiker ist die viersätzige Anlage. Damit und wegen der Länge von fast 40 Minuten bekommt dieses Kammermusikwerk fast die Gewichtung einer Sinfonie. Bereits der Kopfsatz lebt von einer weit gespannten Sangbarkeit, die besonders das Cello und die Geige schön zur Geltung bringt. Das Andante cantabile (der dritte Satz) greift dessen Melodienseligkeit wieder auf, während Scherzo und Finale temperamentvolle, kokette und sogar bizarre Farben hineinmischen. Uraufgeführt wurde das Trio am 11. April 1814 in einem Wohltätigkeitskonzert in Wien mit Beethoven am Klavier sowie dem berühmten Geiger Ignaz Schuppanzigh und dem Cellisten Joseph Linke. Als leidenschaftliche Kammermusiker ge- hörten beide zu Pionieren ihres Fachs. Reine Kammerkonzerte gab es damals noch nicht, sie

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entstanden erst um die Mitte des Jahrhunderts. In kleinem Kreis und als Teil der üblichen Mischprogramme jener Tage wurden solche Klaviertrios aufgeführt.

Dieses Klaviertrio ist in großen Teilen bemerkenswert lyrisch. Es folgt also nicht der he- roischen Linie in Beethovens mittlerer Periode. Eher deutet die Komposition bereits auf die Romantik und die weiträumigen Klaviertrios Franz Schuberts. Eine nähere Beachtung verdient daher das Andante cantabile. Es gehört zu Beethovens geheimnisvollster Musik. Wie im lang-samen dritten Satz seiner neunten Sinfonie wählt er Variationen. Das hymnische Thema wird in vier Veränderungen zunächst in immer kleinere Einheiten zerlegt; das Klavier übernimmt die Führung, während die Streicher die Melodie zunächst fortführen und sich später motivisch am Geschehen beteiligen. Der fünfte und letzte Abschnitt führt nach circa acht Minuten nur scheinbar zurück zum Ausgangsthema. Harmonische Ausweichungen wie die plötzliche Moll-Wendung im Themenkopf und eine elitäre Klanglichkeit verändern den einleitenden Hymnus. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Die Konturen zerfließen, der Fortgang ist ungewiss.

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Dann erfolgt ein ergreifender Abgesang der wieder zueinander findenden Stimmen Klavier, Violine und Cello.

»Die Zeit – als nicht mehr gemeisterte, sondern dargestellte – wird zur Trösterin über das Leid, das der Ausdruck darstellt.« So hat sich der Philosoph Theodor W. Adorno einmal über das »Erzherzogs«-Trio geäußert und dabei vermutlich dieses Andante im Ohr gehabt. Die Idee, Mu-sik als musikalisch-poetischen Prozess zu verstehen, gehört jedoch zum Grundverständnis von Beethovens Ästhetik.

MUSIK ALS TRAUERGESANGPETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKY KLAVIERTRIO A-MOLL OP. 50 »À LA MÉMOIRE D’UN GRAND ARTISTE«

Der im Untertitel dieses Werks erwähnte »grand artiste« ist der russische Pianist und Dirigent Nikolai Rubinstein (1835 – 1881). Der einflussreiche Musiker gründete 1866 das Moskauer Konservatorium und holte Peter I. Tschaikowsky aus St. Petersburg als Theorielehrer dorthin. Beide wohnten unmittelbar nebeneinander. Zwischen den beiden entstand eine enge Freund-schaft, obwohl der temperamentvolle Rubinstein und der zurückhaltende Tschaikowsky auf den ersten Blick kaum zusammenpassten. Rubinstein leitete in Moskau wichtige Tschaikowsky-Premieren, so dirigierte er 1870 die Tondichtung »Romeo und Julia« und 1879 die Oper »Eugen Onegin«. Legendär wurde sein Verriss von Tschaikowskys erstem Klavierkonzert (1874) nach einem privaten Vorspiel. Doch auch, wenn er das als »trivial« und »vulgär« beschimpfte Konzert zunächst ablehnte, machte er es kurz danach in Russland populär, als Dirigent und Pianist. Der in Berlin ausgebildete Nikolai war außerdem der Bruder des Komponisten und Pianisten Anton Rubinstein, der wenige Jahre vor ihm in St. Petersburg das Konservatorium gegründet hatte. Als Nikolai am 23. März 1881 bei einem Aufenthalt in Paris starb, trauerte die musikalische Welt, besonders auch Tschaikowsky.

Das kurz darauf begonnene, aber erst im folgenden Jahr vollendete Klaviertrio ist ein Re-quiem auf den Freund. Mit seinen fast 50 Minuten ist das Werk eine sehr gewichtige Hommage. Seinem Bruder Modest berichtete Tschaikowsky von den Trauerfeierlichkeiten in Paris und wie er sie erlebte: »Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht so sehr unter dem trau-rigen Verlust litt wie darunter, den toten Körper des armen Rubinstein sehen zu müssen.« Die aufgebarte Leiche ergriff ihn also besonders, und vielleicht dachte er dabei auch an seinen im Vorjahr verstorbenen Vater, mit dem er zuletzt nur wenig Kontakt hatte. Wurde ihm schlagartig bewusst, wie vergänglich das Leben doch ist? Oder löste die Atmosphäre der Trauerfeier bei ihm eine schwermütige Stimmung aus, die er künstlerisch verarbeiten musste?

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Mit dem Klaviertrio a-moll op. 50 beginnt eine neue Phase im Leben Tschaikowskys. Die schicksalhafte Zeit um 1877 samt einer unglücklichen Heirat, Depressionen und Verzweiflung war vorbei. Sein Ruhm war gestiegen und eine großzügige Jahresrente seiner Gönnerin und Bewunderin Nadeshda von Meck ermöglichte ihm einen gewissen Wohlstand. Er hatte daher seine Stelle am Moskauer Konservatorium gekündigt und widmete sich nun ausschließlich seiner Kunst. Auch kleidete er sich vornehm in die besten Anzüge und zeigte sich nicht mehr wortkarg, sondern als höflich-angenehmer Gesprächspartner. Sein Innenleben blieb fortan sein Geheimnis, denn bekenntnishafte Briefe nehmen in den 1880er-Jahren deutlich ab. Die finanzi-elle Absicherung machte ihn sogar ein wenig bequem. So entstand 1882 neben dem Klaviertrio kaum ein größeres Werk. Viel Zeit verbachte er auf Reisen nach Europa, besonders nach Italien und Frankreich (Paris).

Tschaikowskys Klaviertrio ist ein ergreifendes Werk von geradezu sinfonischem Zuschnitt. Der Klavierpart ist dominant, sicher zu Ehren des virtuosen Pianisten Nikolai Rubinstein. Gei-

ge und Cello sind aber sehr profiliert eingebunden. Einer berühmten Aussage zufolge lehnte Tschaikowsky die Kombination von Streichern und Klavier übrigens eigentlich ab, da deren »Klangfarben nicht miteinander harmonieren«. So gibt es weder eine Cellosonate noch eine Violinsonate von ihm. Auch kein weiteres Klaviertrio.

Nur zwei umfangreiche Sätze umfasst dieses Werk. Pezzo elegiaco ist der breit ausgeführte Eröffnungssatz benannt. Ein schwermütiger Cellogesang leitet in die Stimmung dieser Ab-schiedsmusik. Es ist das Leitmotiv, das ganz am Ende noch einmal wiederkehren wird. Kraftvoll meldet sich das Klavier zu Wort, die kantig-vollgriffigen Akkorde stemmen sich geradezu wü-tend gegen das Schicksal. Ein schwärmerisches Dur-Thema mischt sich ebenfalls hinein. Der zweite Satz bietet dann unzählige Variationen über ein russisches Lied-Thema. Die schlichte Melodie erinnerte Tschaikowsky vermutlich an seinen Freund Rubinstein. Sie wechselt ihren Charakter zwischen tänzerischen Momenten (Walzer, Mazurka) und poetischen, virtuosen und tragischen Gesichtern. So sah man in dieser Musik auch Szenen aus dem Leben des Verstor-benen gespiegelt.

Die zwölfte Variation ist zum eigenständigen Finale erweitert. Das positive A-Dur dieses Teils wird am Ende wieder nach Moll geführt und greift die Klagemelodie des ersten Satzes zu einem Trauermarsch-Rhythmus auf. Erstmals aufgeführt wurde das Werk am 23. März 1882 im Moskauer Konservatorium, also genau ein Jahr nach Rubinsteins Pariser Trauerfeier. Es spielten der russische Pianist Sergej Tanejew, einstiger Klavierstudent Rubinsteins, der tschechische Geiger Jan Hrímalý sowie der deutsche Cellist Wilhelm Fitzenhagen – allesamt Professoren des Instituts. Die offizielle Premiere fand schließlich am 30. Oktober 1882 in einer Konzertreihe der von Rubinstein begründeten »Russischen Musikgesellschaft« statt. Tschaikowsky begründete mit dem Werk eine russische Tradition: Instrumentale Requien für Klaviertrio entstanden danach immer wieder.

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ANNE-SOPHIE MUTTER

Anne-Sophie Mutter gehört seit vier Jahrzehnten zu den großen Geigen-Virtuosen unserer Zeit – das Jahr 2016 markiert das 40-jährige Jubiläum ihres Debüts im Alter von 13 Jahren beim »Lucerne Festival« am 23. August 1976. Ein Jahr danach trat sie als Solistin bei den »Salz-burger Pfingstkonzerten« unter der Leitung von Herbert von Karajan auf. Die viermalige »Gram-my Award«-Gewinnerin konzertiert weltweit in allen bedeutenden Musikzentren. Dabei ist die Geigerin der Aufführung traditioneller Kompositionen genauso verpflichtet wie der Zukunft der Musik: 24 Werke hat sie bislang uraufgeführt; Sebastian Currier, Henri Dutilleux, Sofia Gubai-dulina, Witold Lutosławski, Norbert Moret, Krzysztof Penderecki, Sir André Previn und Wolfgang Rihm haben für Anne-Sophie Mutter komponiert. Darüber hinaus widmet sie sich zahlreichen Benefizprojekten und der Förderung musikalischen Spitzennachwuchses.

Anne-Sophie Mutters Konzertkalender 2016 mit Auftritten in Asien und Europa spiegelt erneut ihren beispiellosen Rang in der Welt der klassischen Musik wider: Sie gastiert u. a. bei den »Salzburger Osterfestspielen« sowie dem »Lucerne Festival« und konzertiert beispielswei-se mit den Sinfonieorchestern von London und Pittsburgh, dem New York Philharmonic und London Philharmonic Orchestra, den Wiener Philharmonikern, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und der Tschechischen Philharmonie. Mit Mutter’s Virtuosi, dem Ensemble der Anne- Sophie Mutter Stiftung, unternimmt sie eine internationale Konzertreise. Darüber hinaus kon-zertiert sie mit Lambert Orkis sowohl in Europa wie auch in China, Korea, Taiwan und Japan, wo sie das 35-jährige Jubiläum ihres Debüts im viertgrößten Inselstaat der Welt mit Orches-terkonzerten und Duo-Abenden feiert. Eine Europa-Tournee mit dem London Philharmonic Or-chestra unter der Leitung von Robin Ticciati wird Anne-Sophie Mutters Konzertkalender 2016 beschließen.

Für ihre zahlreichen Plattenaufnahmen erhielt Anne-Sophie Mutter unter anderem vier »Grammy Awards«, neun Auszeichnungen mit dem »ECHO Klassik«, den »Deutschen Schallplat-tenpreis«, den »Record Academy Prize«, den »Grand Prix du Disque« und den »Internationalen Schallplattenpreis«.

2008 errichtete die Künstlerin die Anne-Sophie Mutter Stiftung. Ziel der Stiftungsarbeit ist eine weitere Stärkung der weltweiten Förderung musikalischen Spitzennachwuchses, die sich die Geigerin seit 1997 mit der Gründung des Freundeskreis der Anne-Sophie Mutter Stiftung e. V. zur Aufgabe gemacht hat. Wichtig ist für Anne-Sophie Mutter auch die Arbeit an medizi-nischen und sozialen Problemen unserer Zeit. Sie unterstützt diese Anliegen durch regelmäßige Benefizkonzerte. So spielt sie im Jahr 2016 beispielsweise für den Flüchtlingsrat Leipzig e. V., die Stiftung Klavier-Festival Ruhr und die SOS Kinderdörfer in Syrien.

BIOGRAFIEN

Im Januar 2015 wurde Anne-Sophie Mutter zum Honorary Fellow des Keble College der University of Oxford ernannt. Im Oktober 2013 wurde sie ausländisches Ehrenmitglied der Ame-rican Academy of Arts & Sciences, nachdem sie im Januar mit dem Orden der Lutosławski Gesellschaft (Warschau) ausgezeichnet worden war. 2012 verlieh ihr der Atlantic Council den »Distinguished Artistic Leadership Award«. 2011 erhielt sie den »Brahms-Preis« sowie für ihr soziales Engagement den »Erich-Fromm-Preis« und den »Gustav-Adolf-Preis«. 2010 verlieh ihr die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens in Trondheim die Ehrendoktor-würde; 2009 wurde sie mit dem »Europäischen St. Ullrichs Preis« sowie dem »Cristobal Gabar-ron Award« ausgezeichnet. 2008 erhielt Anne-Sophie Mutter den internationalen »Ernst von Siemens Musikpreis« sowie den Leipziger »Mendelssohn Preis«.

Die Geigerin ist Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes, des französischen Ordens der Ehrenlegion, des Bayerischen Verdienstordens, des Großen Österreichischen Ehrenzeichens sowie zahlreicher weiterer Auszeichnungen.

ANNE-SOPHIE MUTTER IM KONZERTHAUS DORTMUNDAnne-Sophie Mutter gibt mit diesem Abend bereits ihr neuntes Gastspiel im Konzerthaus. Sie war zuvor bei einem Kammermusikabend mit Lambert Orkis und als Solistin mit den Münchner Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, den Berliner Philharmonikern und dem Kammerorchester Wien – Berlin zu hören.

YEFIM BRONFMAN

Yefim Bronfman gilt weltweit als einer der bedeutendsten Pianisten der Gegenwart. Seine imposante Technik, seine Kraft und seine hohe Interpretationskunst werden von Fachpresse und Publikum gleichermaßen geschätzt und bewundert. Er gehört zu jenem illustren Kreis von Künstlern, die sich steten Interesses bei Festivals, Orchestern, Dirigenten und Recitalveranstal-tern erfreuen.

Im Zentrum der Spielzeit 2015/16 steht seine Residenz als »Capell-Virtuos« der Staatska-pelle Dresden, in deren Verlauf er alle Klavierkonzerte von Beethoven unter der Leitung von Christian Thielemann in Dresden aufführen wird. Darüber hinaus begleitet er das Orchester auf Tournee in Europa und ist mit einem Recital in der Semperoper zu hören. Mit dem London Symphony Orchestra unter Valery Gergiev spielt er Klavierkonzerte von Bartók in Edinburgh, London, Wien, Luxemburg und New York. In Berlin, in der New Yorker Carnegie Hall und in Ber-keley wird er in jeweils drei Recitals den gewaltigen Zyklus der Klaviersonaten von Prokofiew zu Gehör bringen.

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Als gern gesehener Gast wird Yefim Bronfman zu den Philharmonikern in Wien, New York und Los Angeles, zum Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, zum Cleveland und Philadelphia Orchestra sowie zu den Sinfonieorchestern in Boston, Montreal, Toronto, San Fran-cisco und Seattle zurückkehren. Hinzu kommen weitere Konzerte in Europa mit dem Radio-Sinfonieorchester des SWR Stuttgart, dem WDR Sinfonieorchester Köln, Helsinki Philharmonic Orchestra und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Klavierabende führen ihn u. a. nach Prag, in die Alte Oper Frankfurt und das Gewandhaus Leipzig. Als leidenschaftlicher Kammermusiker hat Bronfman mit Martha Argerich, Magdalena Kožená, Emmanuel Pahud, Pinchas Zukerman und vielen anderen zusammengearbeitet.

Bronfman arbeitet regelmäßig mit so namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Herbert Blomstedt, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit, Daniele Gatti, Valery Gergiev, Alan Gilbert, Mariss Jansons, Vladimir Jurowski, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Sir Simon Rattle, Esa-Pekka

Salonen, Franz Welser-Möst und David Zinman. Er ist häufiger Gast bei den großen Musikfes-tivals in Europa und den USA und hat zahlreiche Recitals in den führenden Konzerthäusern weltweit gegeben, einschließlich seines gefeierten Debüts in der Carnegie Hall im Jahre 1989. 1991 spielte er gemeinsam mit Isaac Stern eine Reihe von Konzerten in Russland – seine ersten öffentlichen Auftritte dort seit seiner Emigration nach Israel im Alter von 15 Jahren. Im gleichen Jahr erhielt er den »Avery Fisher Prize«, eine der höchsten Auszeichnungen für amerikanische Musiker. 2010 wurde er mit dem »Jean Gimbel Lane Prize« der Northwestern University geehrt.

Yefim Bronfman wird weithin für seine Solo-CDs und seine Kammermusik- und Orchesterauf-nahmen gerühmt. 1997 gewann er einen »Grammy« für seine Einspielung der Bartók-Konzerte mit dem Los Angeles Philharmonic unter Esa-Pekka Salonen, 2009 wurde er für die Aufnahme des Klavierkonzerts von Salonen (DG) für den »Grammy« nominiert. Zu seinen jüngsten CD-Veröffentlichungen gehören die 2014 für einen »Grammy« nominierte Aufnahme von Magnus Lindbergs Klavierkonzert Nr. 2 mit dem New York Philharmonic unter Alan Gilbert (DaCapo), Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons, die Recital-CD »Perspectives« und die Einspielung aller Klavierkonzerte Beethovens, inklusive des Tripelkonzerts mit Gil Shaham und Truls Mørk, begleitet vom Tonhalle- Orchester Zürich unter David Zinman (Arte Nova /BMG).

Yefim Bronfman wurde 1958 in Taschkent in der damaligen Sowjetunion geboren. 1973 emi-grierte er mit seiner Familie nach Israel. Hier studierte er bei Arie Vardi an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv. Später setzte er seine Studien in den USA an der Juilliard School, der Marlboro School of Music und am Curtis Institute of Music bei Rudolf Firkusny, Leon Fleisher und Rudolf Serkin fort. Yefim Bronfman wurde im Juli 1989 US-amerikanischer Staatsbürger.

YEFIM BRONFMAN IM KONZERTHAUS DORTMUND2005 war Yefim Bronfman zum ersten Mal im Konzerthaus zu hören und spielte mit dem Ton-halle-Orchester Zürich unter David Zinman. 2012 und 2015 kehrte er zurück, als Solist mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Esa-Pekka Salonen bzw. mit einem Kla-vierabend in der Reihe »Meisterpianisten«.

LYNN HARRELL

Die Gegenwart des Cellisten Lynn Harrell ist in der gesamten musikalischen Welt zu spüren. Als ausgezeichneter Solist, Kammermusiker, Dirigent und Lehrer mit Engagements in ganz Europa, Amerika und Asien gehört er zu den führenden Künstlern unserer Zeit.

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Im Laufe seiner bereits ein halbes Jahrhundert andauernden Karriere hat Harrell mit vielen bedeutenden Orchestern zusammengearbeitet, darunter die Klangkörper von Boston, Chicago, New York, Philadelphia, San Francisco, Los Angeles, Detroit, Ottawa und Pittsburgh sowie das National Symphony Orchestra.

In Europa arbeitet er mit den Orchestern in London, München, Berlin, Dresden, Leipzig und Zürich zusammen. Ausgiebige Tourneen führten ihn durch Australien und Neuseeland ebenso wie nach Asien, wo er Konzerte in Japan, Korea, Malaysia, Taiwan und Hongkong gab. Regel-mäßig arbeitet er mit Dirigenten wie James Levine, Sir Neville Marriner, Kurt Masur, Zubin Mehta, André Previn, Sir Simon Rattle, Leonard Slatkin, Yuri Temirkanov, Michael Tilson Thomas und David Zinman zusammen.

In der Saison 2015/16 spielt Lynn Harrell mit Anne-Sophie Mutter und Yefim Bronfman Beet-hovens Tripelkonzert bei den »Salzburger Osterfestspielen« und der Sächsischen Staatskapelle

Dresden. Er tritt mit dem Mexico National Symphony Orchestra, National Taiwan Symphony Orchestra und Hangzhou Philharmonic Orchestra auf und gibt Recitals in Washington D. C. und Philadelphia.

In vergangenen Spielzeiten spielte er mit den Orchestern von Atlanta, Sydney und Detroit, mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orquestra Sinfônica Brasileira, dem China Philhar-monic Orchestra und Seoul Philharmonic Orchestra und beschloss die Saison an der Carnegie Hall mit dem Metropolian Opera Orchestra. Mit dem Trio Mutter – Bronfman – Harrell ging er auf Nordamerika-Tour mit Auftritten in der Carnegie Hall und der Maison Symphonique de Montreal. International tritt er als Jury-Mitglied bei der »Tchaikovsky International Competition« auf, in Konzerten mit dem Seoul Philharmonic Orchestra unter Eliahu Inbal und dem Orchester des Mariinsky-Theaters unter Valery Gergiev sowie bei den Festivals u. a. in Verbier, Hongkong und Aspen.

Im März 2013 spielte Lynn Harrell die Uraufführung von Augusta Reed Thomas’ Cellokonzert mit dem Boston Symphony Orchestra unter Christoph Eschenbach, das er beim »Aspen Festi-val« 2014 unter Christian Arming und mit dem Detroit Symphony Orchestra unter Hannu Lintu 2015 erneut spielte. Ebenfalls 2013 trat er mit dem Tokyo String Quartet in ihrem letzten New Yorker Konzert auf. Er war zu Gast bei Festivals wie dem »Grand Teton Music Festival« und dem »Tanglewood Festival« und ist seit über 40 Jahren eng mit dem »Aspen Music Festival« verbun-den. 1999 gab es ein dreiwöchiges »Lynn Harrell Cello Festival« beim Hong Kong Philharmonic Orchestra.

Im April 1994 gab Lynn Harrell mit dem Royal Philharmonic Orchestra im Vatikan ein Kon-zert, das dem Gedächtnis an die Opfer des Holocaust gewidmet war. Es war die erste offizielle Gedenkfeier des Vatikans zum Holocaust, und an diesem historischen Ereignis nahmen auch Papst Johannes Paul II. und der Oberrabbiner von Rom teil. Im gleichen Jahr trat Lynn Harrell mit Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman bei der Verleihung der »Grammy Awards« auf mit einem Ausschnitt aus der für diesen Preis nominierten Einspielung sämtlicher Streichtrios von Ludwig van Beethoven (Angel /EMI).

Harrells Diskografie umfasst mehr als 30 Einspielungen, darunter alle Cello-Suiten von Jo-hann Sebastian Bach (London /Decca) und zwei mit dem »Grammy« ausgezeichnete Aufnahmen mit Itzhak Perlman und Vladimir Ashkenazy: Tschaikowskys Klaviertrio und sämtliche Klavier-trios von Beethoven (beide Angel /EMI).

Lynn Harrell spielt ein Cello von Christopher Dungey aus dem Jahr 2008. Er lebt in Santa Monica, Kalifornien.

TEXT Matthias Corvin

FOTONACHWEISE S. 04 © Christopher SmithS. 08 © Christopher SmithS. 16 © Sonja Werner

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231- 22 696 254

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

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Fr 10.06.2016The Bruckner Experience: Yannick Nézet-Séguin dirigiert die Wiener Philharmoniker in Bruckners Neunter

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KONZERTHAUS DORTMUND

Festliche Saisoneröffnung

BEETHOVEN NEUNTE Mittwoch, 09.09.2015 · 20.00 Uhr