TRAIL MAGAZIN 3/2011

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03 JUNI/JULI /2011 SCHNELLER! TRAIL-TRAINING DAS GROSSE SPECIAL! TIPPS & PROFI-TRICKS URBAN TRAIL PFADSUCHE IN HANNOVER SOMMER-MODE 2011 DAS SInD DIE bESTEn nEuEn OuTFITS TRAIL RunnInG, uLTRA, AbEnTEuER & OuTDOOR TRANS VULCANIA EXTREM! 83 KM AUF LAVAFELS nATuRAL-RunnInG 5 SChuhE Im TEST NEUE LAUFRUCKSÄCKE 15

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Das TRAIL Magazin für Juni & Juli 2011. So dick wie noch nie und kostenlos.

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03JUNI/JULI

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s c h n e l l e r ! TrAIl-TrAInInG

DAS GROSSE SPECIAL! TIPPS & PROFI-TRICKS

UrBAn TrAIl

PFADSUCHE in HAnnovEr

SommEr-moDE 2011DAS SInD DIE bESTEn nEuEn OuTFITS

TRAIL RunnInG, uLTRA, AbEnTEuER & OuTDOOR

TrAnsvUlcAnIA

ExtrEm! 83 km AUF lAvAFElS

nATuRAL-RunnInG5 SChuhE Im TEST

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VORWORT bunTe TRails, naTuR puR und mOTiVaTiOnsschübe.

Bio boomt, Kleinkinder tragen Naturfaser, McDonalds serviert Milchkaffee vom Tofubaum und die Grünen wachsen zur Volkspartei heran! Die Berge erfahren ein Revival und wir glorifizieren Trails als wären sie ein heiliger Gral. Vielleicht hat eine neue Zeit begonnen und wir haben das noch gar nicht mitbekommen. Wenn dem so wäre: Trail Running passt in diese Zeit perfekt hinein.

Die Trails sind von sattem grün umfesselt, die Gipfel schneefrei und der Rennterminkalender zwinkert verführerisch mit den leckersten Distanzen und Strecken zu. Das Zeitmanagement läuft auf Hochtouren, denn Trailrunning ist zwar eine extrem praktische und einfache Sportart, aber wer sich darin verloren (oder gefunden) hat, wird schnell merken daß jedes Wochenende, jede Stunde und Minute auf dem Trail zählt. Alle die denken, daß sie viel zu wenig auf Trails unterwegs sind, aber gerne fitter und schneller wären, darf ich unser Trainings-Special ans Herz legen. Profis erzählen, wie man Fehler vermeidet, Verletzungen abwehrt und immer bei guter Laune bleibt. Ein ganz schneller Trailrunner hat mir neulich verraten, daß der Unterschied zwischen Hobbyläufer und Berufsläufer oft nicht das Training ist, sondern die Zeit der Regeneration: Amateure schleppen sich, nach ihrem Longrun am Sonntag, tagsspäter an den Arbeitsplatz, Profis liegen im Sprudelbecken der Wellnessanlage.

So richtige Profi-Trailrunner gibts es ja nicht viele. Einen davon haben wir besucht. Wir wollten wissen wie so einer wirklich lebt? Christian Schiester gehört seit vielen Jahren zu einem fast schon elitären Kreis von Extremläufern, die es geschafft haben aus einer Vision einen echten Beruf zu machen. Daß dazu viel mehr gehört als nur durch die Welt zu rennen, haben wir bei einem gemeinsamen Berglauf in seiner Heimat Steiermark erfahren…Den zweiten echten Profi haben wir leider nur von hinten gesehen und im Ziel musste er mehr als 3 Stunden auf uns warten. Beim Transvulcania auf der Kanareninsel La Palma siegte Miguel Heras. Dass man 83 Kilometer mit fast 5000 Höhenmeter in 7,5 Stunden ablaufen kann ist irrsinnig, aber wahr. Heras, so vermuten wir, geht keiner geregelten Arbeit mehr nach. Alles über den Transvulcania, die Profis, die Amateure und die dazwischen in unserer Reportage hier in dieser Ausgabe,Profis haben es nicht immer leicht. Julia Böttger hat das hautnah und weit entfernt mitbekommen, denn Sie musste bis Australien fliegen um dort nicht zu laufen. Julia war zum betreuen und zugucken verdammt. Der TNF 100 Trail war ein schwierige Prüfung für Julia auch wenn der Puls gering war. Von ihrer ganz speziellen Gefühlswelt berichtet sie auf unseren NEWS-Seiten.Ganz besonders blendende Gefühle bekommen viele Leute bei neuen Klamotten. Da freaken manche regelrecht aus, verlieren Sinn und Verstand oder entwickeln in neuer Laufbekleidung neue Motivationsschübe.Diese Zustände möchten wir aktiv fördern und zeigen auf über 10 Seiten die aktuellste Trail-Mode.

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TRAIL HerausgeberDenis Wischniewski

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6/7.2011

UrbaN traILrUNNINg...wir waren in hannover und hatten wieder spass! 6

beI chrIstIaN schIesterein perfekter Tag in mautern in der steiermark. 24

traNsvULcaNIaein Team, eine insel und ein ultra über 83 km. 38

traININg für traIL rUNNerTipps & Know how um schneller und stronger zu werden. 54

News Im JUNI/JULITypen, Gerüchte, produkte und Rennberichte. 72

traIL mode 2011das sind die Key styles und Top Outfits. 100

martIN paLdaNer gehört zu den besten Trail-Fotografen der Welt! 114

teLeskopstöckeWenn laufsport und bergsport zusammenwachsen... 132

baretechschUheoder einfach nur minimalistische laufschuhe. 134

teIL1 : top traILs Um müNcheNdiesmal waren wir am Walchensee. 142

15 NeUe LaUfrUcksäckedie besten für alle einsatzgebiete und anforderungen. 156

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InhALT unsere FacebOOK seite ist online! schaut mal vorbei und lasst

uns wissen, ob wir auch gefallen!TOp TRails bei münchen

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FOTOS:STephan repke, www.gripmaSTerTrailS.cOm, TexT: deniS wiSchniewSki, STephan repke

UrBAn rUnnInG

PInGuInE&bunTSPEChTE

Teil 2, hannOver

FOTOS: STephan repke, TexT: deniS wiSchniewSki

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UrBAn rUnnInG

PInGuInE&bunTSPEChTE

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˜GObI mARCh

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„GM, so schön wie es im Moment hier oben auf dem Wendelstein ist, kann es übermorgen in Hannover im Leben nicht sein!

Da kann der Martini Bianco im Hotel noch so lecker schmecken.“ Wir stehen auf 1960 Meter Höhe, unter uns liegt Bayern, über uns ist der Himmel blau. Die letzten Schneereste sorgen für ein imposantes weiss-grau-grün-blaues Farbenspiel bei 23 Grad. Eine Art Idealzustand, der uns heute berauscht. Oben am Gipfel, an der berühmten Wetterstation, schiessen wir die obligatorischen Bild-trophäen für das soziale Netzwerk, ziehen die Windwesten über und stürzen uns

wie der Condor nach unten ins Tal.

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Der erste Tag in Hannover liegt hinter uns. Es ist nach dem Experiment Lud-wigshafen vor gut einem Monat, unser zweites „Urban Trailrunning Abenteu-er“. Ludwigshafen war eine Lehre, hier in Hannover wollen wir die Fehler von Saumagencity erst gar nicht machen. Wir sind diesmal viel besser. Die Wen-delstein Erinnerungen tragen wir zwar mit uns, aber wir wissen, dass wir hier das Trailglück zwischen Autobahnen und Messebauten suchen müssen. Dank modernster kalifornischer Webtablet-technik finden wir gezielt grüne Flecken auf der digitalen Landkarte. „GM, Han-nover ist grün, alles wilder Wald, toll, klasse!“ GM drosselt meine Euphorie mit akademischer Bestimmtheit „Na ja, das ist eben ein Wald wie er zwischen zwei Autobahnen wächst.“

Station 1 ist der Eilenrieder Wald. Ei-gentlich die komplette Disqualifikation, denn das Stadtmagazin Prinz hat ihn zum Joggingrevier der Stadt erkoren und Stadtmagazine dürfen von Laufsport im allgemeinen und Trailrunning im spezi-ellen keine Ahnung haben.Wir überprüfen also.Stadtwald eben. Zwei kleine Hundeda-men mit trüben Augen sind scharf auf unsere marineblauen Trailschuhe. Wir freunden uns an und dürfen wohl be-sohlt weiterlaufen - Frauchen hat uns fälschlicherweise als Jogger identifi-ziert. Toller Wald hier. Keine Spur von Großstadt, echt Wild, wenn man die Schotterwege ausblendet. Wir rennen also querfeldein im Orientierer-Stil und finden gute Laune. Gute Laune dürfen Alpenverwöhnte wie

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wir, hier nicht bekommen. Die niedersächsischen Stadt-trails sind bei weitem unspannender als die der süddeut-schen Berge, das Panorama sackt hier auch enorm ab. Trotzdem Spass. Wir haben den Dorfdeppen-Bonus, der Kontrast aus unserem Geländesport und der urbanen Ge-gend die uns ein bisschen fremd ist, fasziniert uns.

Es geht weiter, diesmal suchen wir nach blauen Flecken. Wir wollen einen See umrunden. Mit dem Silbersee wer-den wir fündig und der erfüllt alle Klischees die so ein Teich am Stadtrand haben muss. Künstlicher Sandstrand, klinisch konstruierte Hundeausgehzonen und verlorene Existenzen hart an der Kante der Gesellschaft - oder eine ganz individuelle. Der Lärm der Autobahn prallt kurz vor den Toren zum Badesee ab und macht aus ihm eine kleine Ruheoase, die umgeben ist von tschechischen 3-Achsern und polnischen Lebendtier-Transportern. Trailrunning geht hier nicht so gut, da war Eilenried besser. Unser Ri-siko wird dann aber belohnt und der ungepflegte Schall-schutzhaufen zur A2 gibt das was wir brauchen.

Wenn mAn nIchTs er-WArTeT, IsT es UmsO schöner, Wenn dOch

WAs kOmmT.

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˜LAST DESERT˜

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...BOTAnIscher Als AnGenOm-men, ABer dIe menschen

TreIBen Uns mInderWerTIG-keITskOmPlexe eIn

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Zunehmende Gewissheit, dass Trailrunning im Prinzip überall geht, schliesst den ersten Tag ab.

Hannover ist besser als gedacht. Wenn man nichts erwartet, ist es umso schöner, wenn doch was kommt. Die Stadt ist unaufgeregt, botanischer als angenom-men, aber die Menschen treiben uns Minderwertig-keitskomplexe ein. Wie perfekt kann man denn bitte Deutsch reden? Höchstnote. Kein Dialekt, keine Feh-ler. Hier ist Hochdeutsch der Akzent. Ein Riesenpo-tential um neue Nachrichtensprecher zu casten.

Laufenderweise Städte zu entdecken ist unser neuer Trend. Die Berge haben wir auf diese Art und Weise für uns eingenommen. Als Trailrunner nun durch Bal-lungsgebiete zu flitzen öffnet neue Perspektiven. Wer hier nur auf Wegen rennt, die vom Freizeitausschuss der Stadt Hannover, oder zweifelhaften Stadtmaga-

zinen zertifiziert sind, bekommt eine eingeschränkte Sichtweise und die immer gleichen Bilder. Nur wer ab-kürzt, verlängert, mit der Landkarte spielt und dort läuft, wo es im ersten Blick unmöglich ist, vervielfäl-tigt seinen Spass und wird mit neuen Eindrücken be-lohnt. Das ist überall so, egal ob Stadt, Land oder im Rest des Lebens.

Wir sind Buntspechte unter Pinguinen. Unser zwei-felsohne makelloses Hotel am südlichen Rande von Hannover begrüsst weit öfter beanzugte Geschäfts-leute als kompressionierte Trailläufer. Mindestens so skurril wie wir, ist aber die Gesellschaft der Musik-produktionsfirma die den Frühstückssaal zur Künst-lerschau umfunktioniert und ihrem neuen Star, eine nicht unattraktive Afrikanerin, eine große Zukunft verspricht. Der teigige Seniormanager verliert sich im Monolog und rückt der Farbigen wortweise näher:

„deUTsche WeIh-nAchsTlIeder sInGsT

dU dAnn AUF ZUlU, heIlIGe nAchT Und sO.

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˜ATACAmA CROSSInG˜

„Deutsche Weihnachstlieder singst du dann auf Zulu, Heilige Nacht und so. Happiness Songs, Af-rican Chill out, traditional. wir bringen dich zu The Dome, in den Fernsehgarten und später zu den Ballermannhits. 10 Millionen Zuschauer, Bild Zeitung und dann singst du die Eröffnungsfeier der Frauenfußball WM. Das checken wir alles.“Immer diese große Versprechen.

Wir brechen auf nach Litauen. Litauen ist ocker-gelb.Die Expo ist Vergangenheit. 11 Jahre ist es her, dass Hannover die Welt zu Gast hatte. Heute treiben sich außer zwei Trailsuchende nur noch ein paar windige Immobilienmakler und Kaufin-teressenten für junge gebrauchte BMWs auf dem ehemaligen Expogelände herum. An Litauen nagt der Zahn der Zeit. Wir rennen wie wild um das ufoartige Gebilde, dem die Korrosion zusetzt. 2000 muss dieser Pavillon die Hauptat-traktion gewesen sein und ist heute nicht mehr als ein schwer vermittelbares Objekt der Firma Remax.

Etwas enttäuscht beenden wir nach 35 Stunden den Versuch in Hannover Trailrunner zu sein. Wir haben natürlich das Beste daraus gemacht und waren so unglaublich kreativ in unserer Pfad-wahl, dass wir mit besten Erinnerungen die Nie-dersachsen Metropole hinter uns lassen. Nach Ludwigshafen setzen wir nun auch bei Hannover einen Haken.

Wenn wir das nächste Mal auf dem Wendelstein im oberbayrischen Inntal nahe der 2000 Meter Grenze auf dem Gipfel stehen, heben wir die Hand zum Gruße in Richtung Hannover, denken an die grünen Flecken, das korrupte Musikbusiness und dem angestaubten Weltausstellungsglanz.

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˜ATACAmA CROSSInG˜

WIr Brechen AUF nAch lITAUen. lITAUen IsT

OckerGelB.

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DER1989. DIE LAUFKARRIERE VON CHRISTIAN SCHIESTER ENDET NACH

8 KILOMETERN. 2 KILOMETER VOR DEM ZIEL SEINES ERSTEN VOLKS-LAUFS. DER 100 KILO-MANN BRICHT ZUSAMMEN.

TROTZDEM IST ES DER TAG AN DEM ER BESCHLIESST EIN ECHTER LäUFER ZU SEIN UND SEINEM LEBEN EINE NEUE RICHTUNG ZU GEBEN. HEUTE GEHöRT SCHIESTER ZU DEN PROFESSIONELSTEN ExTREMSPORTLERN üBERHAUPT UND ER IST EINER DER WENIGEN

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Schiester

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“Woits a koides Bull? Cola Bull oder normal?” Wette gewonnen!

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Wir fahren zu Christian Schiester! Erst-mal stehen wir in Salzburg im Stau und die Gefahr unpünktlich zu sein wird im-mer wahrscheinlich. „Den Typen kannst du nicht warten lassen!“ ist sich der Fotograf sicher. Nein, den Schiester kön-nen wir nicht warten lassen, wenn der uns schon ganz exklusiv zu sich in die Steiermark einlädt, dann ist das schon was Besonderes. Unsere Entschuldi-gungs-SMS wird vom Red Bull Extrem-läufer prompt beantwortet „Kein Prob-lem. Nur die Ruhe!“ Wir sind beruhigt und schieben uns nun gelassener durch

die Blechkarawane in Richtung Mautern. Zeit genug für Mutmassungen: „Ich tippe eine Dose Red Bull, daß der Schiester uns bei der Ankunft zu aller erst eine Dose Red Bull anbietet! Wetten wir?“ Der Herr Fotograf wettet dagegen, obwohl er das selbe annimmt. Ein Mann, der nach eigenen Angaben bereits 14000 Dosen des Energiegetränks zu sich genommen hat, muss sich solchen Annahmen einfach stellen.

Christian sitzt entspannt im Garten, hinter sich ein schmuckes Holzhaus, die

Kinder spielen in einer Sprache die wir nicht verstehen und die Stimmung ist ausgezeichnet. “Woits a koides Bull? Cola Bull oder normal?” Wette gewonnen. Wir lösen das Geheimnis unseres Lachens auf - Schiester findets mittellustig. Ein spannender Nachmittag mit österreichs umtriebigstem Läufer beginnt.50 Minuten später.Christian Schiester stoppt. Der Ausblick hier oben ist wunderschön. Er blickt über sein Heimatdorf Mautern, hinüber zu einem anderen Gipfel. Die Gegend ist ihm vertraut. Sein Revier, seine Trails.

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Gehütet wie ein Schatz:der Spezialanzug desAntarktis Ultra Race.

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Oft rennt er los, vegisst die Zeit, die Distanz und den Trainingsplan den es eh nicht gibt. Dann nimmt er das Handy, ruft zu Hause an und meldet sich bei seiner Silke einfach mal für eine Nacht ab. Dann pennt er in den Bergen der Steiermark, gibt seiner Laune nach, macht ein Feuer und blickt vom Schlafsack aus in den Sternenhimmel.

Schiester´s Atem ist ja kaum zu hören! Ich renne leicht versetzt hinter ihm, der Steirer erzählt und erklärt. Meine Ant-worten sind kurz und präszise. Schon fit der Kerl. Berglauf-Gene! Mein Atem ist ausgeprägt. Ich sollte ihm Fragen stel-len - schwierig momentan. Er frägt lieber mich aus.Christian blickt im Jahr 2011 auf eine lange und sehr erfolgreiche Sportkar-riere zurück. Immer wieder redet der Steirer davon, daß er die Chancen, die es in seinem Leben gab, immer angenommen hat.“Ich kenne und kannte viele Läufer, die schneller sind als ich. Doch sie haben neben dem Laufsport keine Ideen und Vi-sionen. Bei denen gibt es neben dem Weg kein Links und kein Rechts. Da haben sich so viele regelrecht dummgelaufen. Das ist eine Gefahr.”

Wir rennen kerzengerade nach oben. 27 % ! Mindestens. Querfeldein. Schiester

vorne, immer am reden. Nennt sich selbst ein Geschichtenerzähler. Früher hätte er in der Schule immer ganz ungern vor der Klasse gesprochen und heute macht er das ganz souverän in gut gefüllten Hal-len, vor gestressten Managern. Christian kennt jeden Baum hier. Der Förster überholt uns im Lada Niva, dros-selt das Tempo, grüßt uns freundlich. Daß Christian hier täglich rumrennt ist ihm ein vertrautes Bild, man kennt sich also. Mich grüßen die Försters eigentlich nie so nennt, denke ich mir.

Christian Schiester gehört zu einer hand-voll Extremläufer, die vom Sport “Trail Running” gut leben können. Daß dazu ne-ben dem Training und dem Erfolg bei Wet-tkämpfen viele andere Dinge wichtig sind weiß Schiester sehr genau. Er redet nie von Sponsoren, sondern immer von Part-nern und davon, daß er nur dann mit so einer Partnerschaft zufrieden sein kann, wenn er die Gewissheit hat, dass der Partner auch wirklich einen Nutzen von der Zusammenarbeit hat. Daß das bei ihm so ist mag man ihm gerne glauben, denn

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seine engen Beziehungen zu Red Bull und Asics haben seit vielen Jahren bestand.

Der Mensch Christian Schiester ist ein spannender Charakter. Wer einen in-trovertierten Hochleistungssportler erwartet, der nur von Siegen, Zeiten und Pokalen erzählt, wird enttäuscht sein. Der Mann, der in einem Jahr die vier trockensten Wüsten der Erde durchlief, redet viel lieber über seine Zufrieden-heit, Demut und Herausforderungen die er immer wieder sucht. So perfekt wie heute war Christians Leben nicht im-mer. Heute scheint sein Glück perfekt. Er lebt mit seiner Frau und seinen be-

iden Söhnen in einem schönen Haus, er erläuft sich die Welt in auserwählten, lange geplanten Projekten, die stes voll finanziert sind und baut sich nebenbei mehrere neue Standbeine auf. Alles was er anpackt ist durchdacht, ungezwungen und kreativ.

Ich ertappe mich dabei, wie ich Christian gerne zu höre. Was er sagt hat immer eine Seele. Wenn er zum Beispiel erklärt, daß es wichtig ist die Dinge so zu tun, daß sie Spaß und Freude machen, dann hört sich das zwar zu aller erst einmal nach Phrasendrescherei an, aber in der finalen Auflösung schwingt es sehr authentisch

und positiv. Christian erzählt von seiner Zukunft. Ein Ende seiner Karriere wird es nicht geben, weil es keinen Grund dafür gibt. Einleuchtend! Und jetzt hätte das Segeln einen festen Platz in seinem Le-ben eingenommen. Das war schon immer eine Leidenschaft von ihm und wurde dann schneller als geplant zu einem Geschäftsmodell. Christian segelt mit einem Schiff, das bis zu 12 Leute trägt, in der griechischen See. “Wir haben nie Streß, immer eine gute Zeit. Ich erzähle meine Geschichten, höre zu, wir kochen gemeinsam und lassen uns treiben!” Find ich gut, da wäre ich gerne mal an Bord. Trail Running ist auch dort immer dabei. Wenn das Schiff am Anker hängt, rennt Christian über die Inseln. Manchmal al-leine, manchmal in Gesellschaft.

1989 war ein magisches Jahr für den da-mals übergewichtigen Schiester. Sein Leben war vorprogrammiert und die engen und traditionellen Strukturen von Mautern ließen nur wenig Spielraum für eine andere Entwicklung des jungen Mannes. Er war Stammgast im Wirt-shaus, bester Kunde in allen Kneipen im Ort und in einem ungesunden Körper gefangen. In diesem Jahr wurde er zum Läufer. Bei einer medizinischen Unter-suchung prognostizierte ihm der Arzt,

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dass er seinen 30ten Geburtstag bei diesem Lebenswandel vermutlich nicht erleben wird. Schiester war geschockt. Diese Warnung sass tief.

Christian meldete sich zum Volkslauf in Mautern an. Der Dicke war die Attraktion und als er nach 8 Kilometern völlig ent-kräftet 2000 Meter vor dem Zielstrich im Graben nach Luft jappste, zerissen sich die Nachbarn das Maul. Diese Niederlage war sein erster echter Erfolg. Von nun an gab es keinen Tag ohne Laufen und eine Zettelwirtschaft die bis heute Bestand hat. Seit diesen Tagen notiert Christian täglich was und wieviel er trainiert hat. Es gibt keinen Tag in den letzten 22 Jah-ren an dem er keine Notiz auf seinem Zettel machen konnte. Selbst nach den kräftezehrenden Finishs bei den Racing The Planet Wüstenläufen oder dem Dsc-hungel Marathon humpelte Christian auf Krücken in der Wartehalle des Airports um auf dem Papier festzuhalten, daß er ganze 3 Minuten laufend unterwegs war.

Dieser Schiester verfolgt einen Plan. Es geht ihm dabei in erster Linie um gute

Laune. Dass der Extremläuf in seiner Hei-mat österreich so kritisiert wie hoch be-liebt, mag daran liegen, daß er so spricht wie er denkt und aus all seinen Aben-teuern Erfolge macht. “ Zum vollkom-menen Glück braucht es nicht unbedingt Siege und Streckenrekorde. Es kommt am Ende doch nur darauf an was man da-raus macht. Bei jedem Zieleinlauf komme ich mit einem Lächeln an und freue mich direkt auf meinen nächsten Lauf.”Dabei weißt er auf Kollegen aus der Sparte des Ultralaufens hin, die sich unter ihrem eigenen Erfolgsdruck, ver-mutlich jegliche Lust selbst vertreten haben. “Dummgelaufen. Einfach nur dummgelaufen.”

Ob man dem Schiester nun ausgeprägten Größenwahn oder gesundes Selbstbe-wusstsein zuschreibt, er nimmt sich viel vor und beendet alles was er macht in Perfektion und einem hohen Anspruch an äusserer Wirkung. Für den Sport, seine Partner und Fans ist das toll, für seine Konkurrenten und Neider eine schiere Provokation.Wenn Christian in seinem neuen Buch

den Leser mit dem Satz “nur wo du zu Fuss warst, warst du wirklich” empfängt, spricht er wieder einmal nicht von Mara-thonzeiten und Siegen, sondern vom Zustand seines Körpers und Geistes. Er ist fasziniert, wenn sein Körper wie ein Werkzeug funktioniert, ein Rauschzu-stand eintritt und dafür sorgt, dass er stundenlang durch Wüsten oder den Dschungel läuft.Unser gemeinsamer Tag neigt sich dem Ende. Wir wissen nun sehr viel mehr wer dieser Christian Schiester ist. Er hat uns begeistert. Zum Abschied gibt es eine Pizza im Dorfkern von Mautern. Die Kumpels aus alten Zeiten grüßen ihn, er grüßt sie - alles wirkt vertraut, aber er ist ein anderer geworden.Sein Motto “sich die Welt erlaufen” ist zeitlich unbegrenzt. Mit dem Durchlaufen der Gobi, Sahara, Atacama und Antarktis ist sein Projekt nicht beendet. Er selbst sieht kein Ende. Dazu läuft er zu gerne und hat viel zu viele neue Ideen. Sollte es tatsächlich irgendwann möglich sein auf dem Mond einen Marathon zu laufen - der Schiester könnte der erste sein der es macht. Verrückt genug ist er jedenfalls.

20 Jahre Zettel-wirtschaft: Schiester notiert jeden Lauf - immer!

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20 Jahre Zettel-wirtschaft: Schiester notiert jeden Lauf - immer!

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WIR HABEN IHN! Er heisst Dominic Schuller und hat genau so et-was vor sich, daß wir uns gesagt haben „krass, wie cool! Interessiert uns, sind wir dabei. ASICS fands auch klasse und liess die Spendierhosen weit runter. Also bekommt der 20-jährige Dominic eine amtliche Trail Running Komplettausrüstung und muss im Prinzip von nun an nur noch an Lau-fen, Trails, Natur und seinen Körper denken. Also nochmal von Anfang an:In der letzten Ausgabe von TRAIL hatten wir großspurig zum LAUF MEINES LEBENDS aufgeru-fen und schon kurz nach Veröffentlichung flat-terten die Bewerbungen ins Postfach. Wir woll-ten euch zu einem Trailrun der ganz besonderen Art motivieren, ein Lauf den es nur einmal gibt, etwas unvergessliches. Und schon kamen die Be-werbungen: Seltsames, Skurilles, Nettes, Aus-tauschbares, geile Ideen und mittendrin etwas sehr Erfrischendes. Dominic will in diesem Som-mer eine Route ablaufen die es in sich hat. Wir begleiten ihn dabei und damit wir wissen was uns erwartet haben wir ihm die wichtigsten Fragen vorab gestellt:

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FühlT sIch sAUWOhl AUF GAnZ schmAlen TrAIls -

dOmInIc schUller .

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dominic, du hast demnächst viel vor. Was oder vielmehr wie wird dein lauF des lebens werden?Mein Lauf des Lebens wird nur eine Etappe in meinem gesamten Lebenslauf sein und ich hoffe, dadurch mehr über mich selbst herauszufinden. Sei es über meine mentale Stärke oder wie ich verschiedene Situationen bewältige. Im Grunde geht es den Weitwanderweg 04 entlang (www.alpenverein.at/weitwanderer/Weitwanderwege/2002_01_23_109.php

Start ist am Almsee (siehe „Vom Steyrtal in das Salzkammergut und ins Berchtesgadener Land:“) , Ende sollte eben der Schlier-see sein (Mitte bei „Durch die Bayerischen Voralpen in den Bregenzerwald“)

seit wann bist du Trail-Runner und wie kam es dazu? Gab es ein bestimmtes erlebnis das dich zum Trail Runner werden ließ?Ich kam eigentlich ganz typisch über die Straßenläufe zum Trail Running, als mir das Schielen auf Zeitenverbesserung mit der Zeit auf die Nerven ging, lief ich einfach mal Querfeldein ohne Uhr und hatte einfach Spaß am Laufen selbst. Natürlich gehe ich auch sehr gerne wandern und bin ansonsten auch viel in der Natur.

die launen der natur sind vor allem in den alpen ausgeprägt - was machste, wenn das Wetter nicht mitspielt?In die Hocke gehen und beten. Nein im Ernst, am Besten ein

sicheres Plätzchen suchen und wenn möglich eine Schutzhütte aufsuchen.

du bekommst ja eine grosse ausrüstung von asics für dein abenteuer. Welche ansprüche stellst du an die produkte die dich während dieser Zeit begleiten?Die Schuhe sollen gemütlich sein und Grip aufweisen, die Regen-kleidung sollte warm und trocken halten und für schöne Tage sollen die Klamotten angenehm zu tragen sein.

du hast deine Tour sicherlich schon gut geplant. Was sind die highlights?Vor allem freue ich mich vor allem auf den Schafberg, Salzburg, das Stöhrhaus und den Wendelstein. Natürlich freue ich mich auch auf ein Bad im Schliersee.

Wo pennst du und wie verpflegst du dich?über die Art der übernachtung bin ich mir noch nicht ganz sicher, entweder Zelt oder Biwak, bei sehr schlechtem Wetter werde ich wohl kaum um eine Schutzhütte herum kommen. Werde ab und an mal in einen Supermarkt gehen und Riegel, Brot, äpfel oder Kabanossi (Wurst) kaufen.

Was nachst du denn im normalen leben so?Bin momentan dabei, die Matura zu machen und habe dadurch im Sommer genug Zeit zum Trail Running.

In der kommenden Ausgabe TRAIL berichten wir von Dominics Abenteuerlauf. Wir begleiten ihn mit Kamera und Notizblock, rennen mit ihm auch mal mit und sind schon jetzt gespannt, ob und wie er am Schliersee ankommt.

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Fit für den EinsatzDie GORE-TEX® Membrane verfügt über kleinste Poren, die 20.000 Mal kleiner sind als ein Wassertropfen, aber 700 Mal größer als ein Wasserdampf-Molekül. Deshalb sind sämtliche GORE-TEX® Produkte dauerhaft wasserdicht und gleichzeitig hoch atmungsaktiv.

Basis für den ErfolgOb in der Stadt, auf festen Forstwegen oder kleinen Wurzel-Trails, bei Nieselregen oder schönstem Sonnenschein: GORE-TEX® Laufschuhe sind universell einsetzbar. Sie sind nicht nur absolut wasserdicht, sondern leiten auch überschüssige Wärme und Feuchtigkeit rasch aus dem Schuh hinaus.

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Das Highlight für Berg- und Trailläufer startet am 3.9.2011: Beim GORE-TEX® Transalpine-Run werden sich 500 Läufer aus über 25 Nationen der Herausforderung Alpenüberquerung stellen, um die ca. 260 km und rund 15.000 Hm in 8 Tagen zu bewältigen.

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die miT dem VULKAN TanZen

Die dritte Austragung des TRANSVULCANIA auf der Kanaren-insel La Palma gehört zu den schönsten Naturläufen in Euro-

pa. Schön bedeutet aber auch hart und, dass Ultratrailrunning in Spanien eine erwachsene Sportart ist, durfte das deutsche

Team SALOMON hautnah miterleben. Das TRAIL Magazin durf-te beim diesem 83 Kilometer Vulkanmarsch dabei sein.

FOTOS: STephan repke, veranSTalTer, TexT: deniS wiSchniewSki

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Volksfeststimmung bei Kilometer 7! Das deutsche Salomon Team landet in guter Stimmung! Stork und Dippacher beraten,

ob es eine Renntaktik geben kann...

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Sattes Grün auf schwarzem Vulkanstein - das waren dominie-rende Eindrücke neben teils unglaublichem Panoramablick.

Der frühe Start, bei Dunkelheit hatte seine Reize.

Die dritte Austragung des Transvulcania auf La Palma hat mein Bewusstsein nachhaltig beeinflusst. Nicht nur, weil ich davon überzeugt bin, dass ich auf den schwersten Trails Europas un-terwegs war oder den gigantischsten Bergablauf nun hinter mir habe. Nein, es lag auch daran, dass ich jetzt weiss wie Laufsport zum Mannschaftssport wird und dabei immer professioneller.

Eigentlich setzt Christian Storck in diesem Jahr alles auf die Karte Rennsteiglauf. Der fünfte Sieg in Folge soll her. Ob die Idee zum Transvulcania zu kommen, nur 2 Wochen vor dem Start zum größten deutschen Geländeultra, so klug ist, weiss der Allgäuer noch nicht so recht. 83 Kilometer auf Höhenwanderwege der Kanareninsel werden ihn zu-mindest so herausfordern, dass er danach aktive Regeneration braucht um beim ost-deutschen Klassiker ganz vorne dabei zu sein. Storck ist nicht alleine. Er und 5 andere Spitzenathleten treten auf auf La Palma ganz offiziell für das deutsche Team Salomon an. Gine Enenkel, Armin Hohenadler, Matthias Dippacher, Uli Calmbach und Stephan Rep-ke sind ein Team. Gleiche Trikots, gleiche Taschen, Schuhe und den Willen den Spaniern zu beweisen, dass Deutschland sehr wohl weiß wie man auf grob unbefestigten Wegen läuft.

Ein Tag vor dem StartIch bin baff. Der Zielort hat sich mächtig rausgeputzt. Die Insel scheint voll und ganz diesem Ultratrail erlegen zu sein. Schon bei der Ankunft am Flughafen wurden wir von überdimensionierten Tranvulcania Plakaten erschlagen. Heute bei der Startnummeraus-

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gabe haben wir das Gefühl am Etappenort einer Tour de France Etappe zu stehen. Vier luftgefül-lte Torbögen, kilometer lange Straßenabsper-rungen die den Läufer schon am Ortseingang sicher zum Ziel führen und irgendwie liegt in der Luft, dass alle im Ort stolz darauf sind, dass dieser Monstermarsch über die Insel aus-gerechnet in ihrem Wohnort endet.

Matthias Dippacher weiß was er kann. So ein Trailrennen wie hier liegt ihm. Würde er sein Trailrennen selbst basteln dürfen, hätte es vermutlich ganz ähnliche Zutaten wie dieses: 83 Kilometer, 4.500 Höhenmeter, Trails die ruppig sind und Konkurrenz die ihm einheizt, dass das Lavagestein wieder flüssig wird. Der Dritte der Trail Weltmeisterschaft von 2009 will ganz weit vorne landen. Ein paar sind hier um das unbedingt zu vehindern. Miguel Heras zum Beispiel. Der Bruder von Radrennsport Legende Roberto Heras, einst Edeldomestike von Lance Armstrong. Roberto wurde erwis-cht, Lance nicht. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Miguel läuft jedenfalls und das sehr, sehr gut. Momentan auf einem Niveau, dem nur wenige folgen können. Mohamad Ahansal ist da-bei. Der Seriensieger des Marathon des Sables, der Nordafrikaner, der lange in Deutschland

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Miguel Heras und sein Landsmann Ike Karrera liefen einen neuen Stre-ckenrekord und sprinteten nach 7 Stunden und 23 Minuten über die

Ziellinie. Die Zuschauer fanden das übrigens klasse!

lebte und mit Bergen ganz gut klarkommt. Doch Dippacher hat auch Konkurrenz aus dem eigenen Team. Storck ist fit, Hohenadler eine Kampfmaschine und Uli Calmbach immer gut, wenn es lang und vorallem schwer wird. Der bescheidene Schwabe hat international eine hervorragende Reputation. Top Ten Platzierungen beim UTMB, Siege in Vebier und im Chiemgau.

Der RenntagGanz schön praktisch ein Gast des Salomonteams zu sein. Ich bekomme die besten Tipps, darf in der vorderen Startlinie stehen und darf mich ein bisschen wie einer der Großen fühlen. Der Startort direkt am Meer ist magisch. Es ist kurz vor 6 Uhr, fast 1000 Teilnehmer warten auf den Schuss um endlich loszudürfen. Viele von ihnen werden erst bei Nacht am anderen Ende von La Palma ankommen. Noch 20 Minuten. Genug Zeit um ein Idol in Augenschein zu nehmen, denn Marco Olmo bereitet sich mit der Ruhe einer sehr langen Trailkarriere auf seine dritte Teilnahme vor. Die Dokumentation Ill Corridore hat nicht gelogen. Alles wie im Film: Marco gibt Autogramme, Marco lässt sich fotografieren und Marco beachtet seine Frau nur wenig. Sie hingegen ist sehr engagiert. Es scheint den-noch eine Herzenssache zu sein. Der Mann ist 63 Jahre alt, hat den Körper eines 22 Jäh-rigen. Er ist ein Vorbild für eine ganze Generation. Am Ende wird er auf Rang 15 landen

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Marathon des Sables Legende Mohamad Ahansal landete auf Rang Fünf und geniesst in Spanien Kultstatus. Sein Start beim Transalpine Run 2012 ist noch unbestätigt!

und beweisen, dass man den Alterungsprozess stoppen kann. Ich bin mal wieder fasziniert und ertappe mich als Trailrungroupie.

Salomonathlet Armin Hohenadler weiß dass er bei diesem Rennen schnell aus dem Startblock schießen muss, denn nach nur wenigen Metern biegt die Traube aus fast 1000 Teilnehmern in einen schmalen Bergtrail ein, der sich für die nächsten 20 Kilometer auf 2300 Meter Höhe schraubt. Hohenadler geht das hohe Tempo der Elitemänner mit, muss aber ein wenig dafür bezahlen. Die Waden gehen dem Traunsteiner auf und er muss sein eigenes Tempo finden. Er kann mit so einer Situation umgehen. Er ist ein erfahrener Ausdauersportler, landete in Chamonix mitten in der Ultratrail Weltelite und gewann Medaillen bei denen, die den Iron-man zweimal am Stück machen.Die Strecke ist einmalig. Mir fehlen die Worte. Als die Nacht geht schält sich die Vulkaninsel aus ihrer Hülle. Wir laufen über den Wolk-en, auf schwarzem Stein und Fels, der seine Schönheit durch ein Meer aus Blumen und satt grünen Pflanzen bekommt. Die Trails sind schwer zu laufen, die Strecke besteht auf er-fahrene Geländeläufer, die jeden Zentimeter

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So sehen Menschen aus die eine Sache erfolgreich hinter sich gebracht haben. Christian Stork wurde Sechster und

Matthias Dippacher zündete mit Rang Vier eine Rakete!

Straße und Schotterpisten verfluchen. Doch die Perfektion der Umwelt überträgt sich auf den ersten 40 Kilometern leider nicht auf meinen Körper. Mein Geist ist willig, aber das späte Abendessen und der frühe Start vereitelten den Toilettengang und nun hab ich den Salat. Der Magen grummelt, die Beine sind weich. Nein, ich fühl mich nicht wohl. Heras fühlt sich wohl. Supergeil vermutlich sogar. Am letzten Checkpoint vor dem großen Gipfel auf 2600 Meter Höhe wird mir erklärt, dass der Spanier bereits vor knapp 2 Stun-den hier vorbei kam, nett grüßte und mit einem Lächeln entschieden die Verpflegung beiseite ließ.Hinter Heras tobt ein heißer Kampf um die Platzierungen und das deutsche Team Salo-mon präsentiert sich bestens. Dippacher wuchtet sich zusammen mit Ahansal dem Los Muchachos entgegen, nicht weit dahinter Christian Storck. Der Handwerker hatte im Winter gesundheitliche Probleme, hatte sogar über ein Karriereende nachgedacht und ist nun wieder voll da. Mit etwas Abstand, aber immer noch im Dunstkreis der Spitze erreicht Uli Calmbach den höchsten Punkt der Strecke und wenige Plätze danach auch Ultraironman Hohenadler. Dieser Gipfel erfüllt meine Hoffnungen nicht. Genau so wenig wie alle anderen Check-points. Allerdings wird mein Verlangen nach echter Verpflegung von Kilometer zu Ki-lometer größer und ich war der felsenfesten überzeugung, dass es hier endlich Suppe und Pasta gibt. Fehlanzeige. Der ansonsten tadellose Veranstalter schickt mich mit et-was Weißbrot, Melone und Iso von 2600 auf Meereshöhe. Abenteuerlich. Noch nie bin ich einen so langen Downhill gelaufen und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht wo es etwas Vergleichbares im Rennformat gibt. Nach 57 km Distanz und gut 4000 Höhenmetern sind meine Beinmuskulatur und die Verfassung allgemein doch schwer angeschlagen. Der Ritt nach unten zum schwarzen Felsstrand wird ein kleines Horrortheater.

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Mit jedem Meter bergab verabschiedet sich der blaue Himmel und die Sonne. Der Panoramablick mit Sicht zum Teide auf Teneriffa schwindet in eine Nebelwand. Kein Wetterumschwung im klassischen Sinne - ich laufe durch die Wolken. Es wird endlos und der Untergrund ist stufig und verblockt. Volle Konzentration. Nur noch runter und laut der in Plastik verschweißten Marschtabelle dann nochmals 6 Kilometer nach oben ins Ziel. Calmbach ist zu einem Zeitpunkt vom Berg runter, als ich noch im Aufstieg bin, und der Schwabe mit Hang zum Klettersport nutzt die letzten paar tausend Meter auf Asphalt um wieder Laufsport zu betreiben. Er fühlt sich gut, schnappt sich noch Einen und finisht zu-frieden auf Rang 10. Gut eine Stunde vor ihm kam sein Teamkamerad Dippacher als Vierter ins Ziel. Der 34jährige mit den langen Haaren bestätigte damit seine internationale Klasse. Er verwies keinen geringeren als MDS Star Mo-hamad Ahansal auf den Platz. Christian Storck, der Handwerker aus dem Allgäu beweist mit Rang 6, dass er aus einem großen Talent und einem riesigen Potential schöpfen kann. Den Mannschaftssieg rundet schließlich Armin Hohenadler ab. Mit dem guten Gewissen die letzten Monate mit den eigenen Händen ein

Haus gebaut zu haben, ist er mit Rang 14 zu-frieden. Hinter dem Urbayern läuft kein gerin-gerer als Marco Olmo ein. Kurios: der Italiener verbessert nach seinen beiden Transvulcania Teilnahmen 2009 und 2010 seine Zielzeit mas-siv.Ich wäre dann mal unten. Strandpromenade und letzter Checkpoint mit Coke. Endlich. Ich wackel die letzten 300 Höhenmeter zum Zielort nach oben. 6 endlose Kilometer und an rennen nicht zu denken. Erst am Ortseingang, als die Menschen immer mehr werden und der Sprech-er zu hören ist wechsel ich in den Laufschritt, werde immer schneller. Immer mehr Menschen, Kinder rennen mit, Volksfeststimmung. Irrs-inn, die Insel vereint an diesem Ort. Ich lande auf Rang 89 und fühle mich wie Heras. Die Spanier haben ihren UTMB gefunden. Die St-recke sucht seines Gleichen, die Stimmung und die Begeisterung muss sich vor dem großen Vorbild aus Frankreich nicht verstecken.Wer es hart, gigantisch, schön und einzigartig braucht, sollte sich 2012 für diesen heißen Vul-kanritt anmelden. Der Veranstalter legt noch eine Schippe drauf. Im kommenden Jahr sum-mieren sich die Höhenmeter auf 7400 bei einer Distanz von 90 Kilometern. Das gabs noch nie.

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umFAnG hOCh,bEIDE bEInE nACh ObEn!

nichts birgt mehr missverständnisse als das Training. Wie werde ich schneller ohne mich im Training abzupla-gen? Wie komm ich besser den steilen berg hoch oder wann muss ich mal eine pause einlegen?

TRAININGfüR TRAIl RuNNeR

von frank klingler

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die umFanGReiche ViTaRGO pROduKTpaleTTeunTeRsTüTZT TRail RunneR in TRaininG und Rennen!www.myvitargo.de

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„Schneller, höher, stärker“ oder „dabei sein ist alles“. Beides sind olympische Mottos, die sich widersprechen, aber die breite Welt der Sportler widerspiegeln. Motive Sport zu treiben und zu trainie-ren sind eben individuell und individuell höchst unterschiedlich.Der „alte Herr“, der trainiert, um mit seiner Mannschaft ein Wei-zenbier trinken zu können, hat genauso trainiert, wie der Asket, der sich müht, schwitzt und seine Trainingspläne akkurat ausführt. Trainiert wird nicht nur vom Hobbysportler bis zum Hochleistungs-athleten, trainiert wird auch die Gesundheit, die Führungskraft, die Kommunikation und nach einer Schwanger-schaft die Beckenbodenmuskulatur. Die einen möchten endlich mal etwas für sich und alleine machen, für andere ist es eine ein-malige Chance andere Menschen zu treffen. Manche kommen zum Sport, weil der Körper eindeutige Signale gesendet hatte, dass er wieder bewegt werde wolle, andere loten sys-tematisch ihre körperlichen Grenzen aus. Die einen suchen Herausforderung in der Natur, indem sie durch Wälder und über Berge rennen, die anderen sperren sich in miefige Sporthallen ein. Eines haben sie gemeinsam, sie trainieren, um irgendetwas zu erreichen. Manche Trainingsgestaltung fällt dabei wahrscheinlich aus einer klassischen Definition der Trai-ningslehre wieder heraus. Aber wer würde schon seinem Nachbarn oder einem Freund widersprechen, wenn dieser freudestrahlend von einer Trainingseinheit erzählt, die die erste und letzte in die-sem Jahr war.Der Trainingsbegriff war in Deutschland bis Ende der 60er Jahre

-und in manchen osteuropäischen Ländern sogar bis heute - für den Hochleistungssport reserviert. Training hatte immer das Ziel, in der jeweiligen Disziplin die individuell größtmögliche Leistung zu vollbringen. Auch wenn die Maßstäbe dieser engen Definition kaum ein Training eines Läufers bestimmen, der sein Geld nicht mit Lau-fen verdient, gehören auch zu einem etwas legereren Trainingsbe-griff Zielvorstellung, Systematik und längerfristige Planung. Hört sich stressig an? Wo bleibt da der Genuss an der Bewegung und das Erleben der Natur, wenn ich Trainingspläne „abarbeiten“

muss und irgendwelchen Herzfrequenzen hin-terher renne? Keine Sorge, Ihr bekommt von uns keine ausgearbeiteten Trainingspläne, die ihr sehr wahrscheinlich sowieso nicht umset-zen könnt. Aber mit etwas Wissen, kombiniert mit neuen Erkenntnissen, beendet Ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit euer Sportjahr 2011 zufrie-dener und vielleicht auch mit ein wenig Stolz auf ein paar gelungene Läufe.Wir nehmen an, dass ihr seit mehreren Jahren begeistert lauft. Vielleicht habt ihr schon an dem einen oder anderen Laufwettbewerb teilgenom-men und Marathons in 4 bis 4 Stunden 30 gefini-

shed. Ihr habt aber auch viel Spaß am Laufen abseits des Asphaltes und seid neugierig auf Ultradistanzen und Läufe in den Bergen und an anderen Orten als Hamburg, Berlin und München. Damit für jeden etwas dabei ist und um das ganze etwas anschau-lich zu machen, präsentieren wir euch, was es zu beachten gibt, wenn Ihr euch auf folgende Läufe vorbereitet:

»skYrUn Distanz: zwischen 30 und 50 Kilometer. Terrain: in den bergen. Flaches Laufen? Fehlanzeige

»BerGlAUF Distanz: 5 bis 10 Kilometer. Terrain: berg. nur was für harte? wahrscheinlich!

»TrAnsAlPIne rUn Distanz: 260 Kilometer in 8 Etappen. Terrain: schöne berge. höhenmeter? Jede menge, ca. 15 000.

»UlTrATrAIlDistanz: 100 Kilometer und mehr. Der wille ist mächtig? Sollte er sein.

»WüsTenlAUF Distanz: 200 bis 300 Kilometer in 5 bis 7 Etappen. Terrain: wüste. Temperatur? heiß und kalt

cITIUsAlTIUsFOrTIUs

höRT sich sTRessiG an? WO bleibT da deR Ge-

nuss an deR beWeGunG und das eRleben deR

naTuR, Wenn ich TRai-ninGspläne „abaRbei-

Ten“ muss

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( V ORbEREIT unGSPERIODE T EIL 1mOnAT E 1-2 / JA nu A R + FEbRu A R):

Nur wer läuft, hat gut trainiert? Keineswegs, zumindest nicht in Teil 1 der Vorbereitungsperiode. In den Monaten 1 bis 3 darf es bunt zugehen. Ballsport, Schwimmen, Fitnesstempel, Hallentraining, Skilanglauf, Skiabfahrt, Snowboarden, Tennis, Badminton, Fußball mit Kumpels – alles, für das ihr in der heißen Phase der Wettkämpfe keine Zeit habt, oder was ihr schon immer einmal ausprobieren wolltet, findet in dieser Phase seinen Platz. Was sich zuerst nach reinem Spaßprogramm anhört, macht trainingswissenschaftlich durchaus Sinn. Laufen ist die ursprünglichste aller Bewegungsformen, die Menschen beherrschen, trotzdem werden nicht alle Muskelgruppen gleich an-gesprochen. Durch die Vielfalt „anderer“ Bewegungen, also nicht nur Geradeauslaufen, werden „vergessene“ Muskeln und eingerostete motorische Programme aktiviert. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Sportler, die diese Trainingsinhalte vergessen, oder für unnötig halten, sich signifikant häufiger verletzen, als Sportler, die diese erweiterten Trainingsinhalte ins Programm aufnehmen. Damit das Fahrwerk der Läufer-Mensch-Maschine in Form bleibt, darf ein bis zweimal pro Woche gelaufen werden. Gelenke, Bänder und Muskulatur haben sich an die Laufbelastung angepasst. Bänder wurden fester und Knochen bauten mehr Knochensubstanz ein. Fehlen die Reize, die die Laufbelastung setzt, würde sich der Körper auch wieder an die fehlende Belastung anpassen. Die Festigkeit der weniger be-anspruchten Bänder, Sehnen und Knochen lässt nach. Verletzungen in der nächsten, sehr laufintensiven Phase wären vorprogrammiert. Die Bedeutung, die mechanische Reize, wie es das Laufen auf die Knochenfestigkeit der unteren Extremitäten, oder beim Kraftsport auf das ganze Skelett haben, wurde lange unterschätzt. Bei der Behandlung der Erkrankung Osteoporose, bei der die Knochendichte so drastisch abnehmen kann, dass Wirbelkörper und Oberschenkelhälse schon bei geringster Belastung brechen, wurde hauptsächlich mit Hormonen und der Einnahme von Calcium behandelt. Dass Knochen hauptsächlich an Dichte verlieren, wenn mechanische Reize fehlen, rückte erst in den letzten 10 Jahren in den Fokus. In dieser Phase darf man ruhig eine Trainingseinheit schwänzen und dafür eine andere wichtige Ressource pflegen. Familie und Freunde kommen neben Job und Training oft zu kurz. Da man in den Phasen der direkten Vorbereitung auf einen Lauf diese Konten bis zum Einzug der EC-Karte plündert, wäre jetzt eine gute Gelegenheit wieder etwas einzuzahlen. Nicht dass ihr erkennt, ihr habt eine super Form, dafür niemand dem ihr das erzählen könnt.

cITIUsAlTIUsFOrTIUs

PhAse 1 Zeitraum: monate 1 und 2 Trainingsziele: Verbesserung allgemeiner koordinativer Fähigkeiten Kräftigung der Rumpfmuskulatur Kraftreize für „vergessene“ muskulatur Verletzungsprophylaxe Trainingsmittel: Schwimmen, hallentraining, Rückschlagspiele, Skilanglauf, Skiabfahrt, … 1 bis 2 Läufe pro woche workout für Rumpfmuskulatur (siehe workout von Julia)

Exemplarische Woche

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FReiTaG samsTaG sOnnTaG

Schwimmen, Ski-langlauf, Hallen-

training, … Dauer: 1 bis maximal 1,5 Stunden Zielset-zung: ökonomi-sierung Herz-

Kreislaufsystem durch alternative Sportart, Lernen oder Beibehalten

der Varianz an motorischen Pro-grammen. Training

verschiedener Kraftarten

Lauf im Gelände, oder teilweise im Gelände Dauer: 1 bis maximal 1,5

Stunden Zielset-zung: ökonomisie-rung Herz-Kreis-laufsystem Erhalt

der Adaptionen (Bänder, Gelenke,

…) an die Lauf-Belastung

Workout Rumpf-muskulatur (Siehe

Julia Workout)Dauer: ? Ziel-

setzung: Kräfti-gung Bauch- und unterer Rücken.

Verbesserung der Beweglichkeit der

großen Gelenke

Fußball, Basket-ball oder Rück-

schlagspiel (Ten-nis, Badminton,

Squash, …) Dauer: maximal 2 Stunden

Zielsetzung: Erhalt sozialer

Strukturen, öko-nomisierung Herz-Kreislaufsystem durch alternative Sportart, Lernen oder Beibehal-ten der Varianz an motorischen Programmen.

Wandern, Skitour oder Ausflug mit

Familie, alternativ zweiter Lauf der

Woche Dauer: maximal 2 Stunden (Lauf, Wanderung darf auch länger gehen) Zielset-

zung: ökonomisie-rung Herz-Kreis-laufsystemErhalt der Adaptionen

(Bänder, Gelenke, …) an die Lauf-

Belastung

Je BUnTer, desTO Besser:

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ein paar übungen zur Kräftigung und stabilisation der Rumpfmuskulatur ha-ben noch keinem Trailrunner geschadet! im Gegenteil! Wer regelmäßig etwas

für seine Rumpfkraft bzw. eine stabile mitte tut, kann Verletzungen und über-lastungsschäden vorbeugen und somit auch ökonomischer und „sauberer“

laufen. Generell: bei jeder übung auf eine gute Grundspannung achten - also bauch „einziehen“ und po „zusammen-kneifen“. nicht den atem anhalten.

unterarmstütz / Rumpfhalte - Körperspannung im ganzen Körper Leg dich auf den Bauch, die Unterarme parallel neben dem Brustkorb. Die Fußspitzen werden aufgestellt. Dann Bauch und Po anspannen und den gesamten Körper vom Boden abheben, so dass du dich nur noch auf den Unterarmen und den Fußspitzen aufstützt. Dabei bilden Beine, Gesäß, Rücken und Kopf eine Linie (Oberkörper parallel zum Boden). Nicht in ein Hohlkreuz fallen. Position 20 – 30 Sekun-den halten. Erschwerte Variante: aus dem Stütz einen Arm und gegengleiches Bein anheben und Spannung halten.

Variante Vierfüßer – Stand Nimm die „Bank-Position“ ein. Arme und Knie sollten etwa Schulterbreit aus einander stehen. Dabei sind Arme bzw. Oberschenkel im 90° Grad-Winkel zum Rumpf positioniert. Ellbogen leicht gebeugt. Nun die Bauchmus-keln aktiv anspannen (Rücken nicht durchhängen lassen) und gleichzeitig beide Knie ein paar Zentimeter vom Boden abheben und Position halten. Dann das Gesäß Richtung Himmel schieben, Handflächen und Fersen in den Boden reindrücken, aus den Schultern rausdrücken. Dehnung kurz halten und wieder in den Stütz zurückkehren ohne die Knie aufzusetzen. 6 – 10 Wiederholungen.

Seitliche Rumpfstütze Lege dich auf die Seite und stütz dich dabei auf den Unterarm ab. Ellenbogen ist dabei unterhalt des Schultergelenks. Die Beine liegen parallel übereinander und die Hüfte befindet sich im 90 Grad Winkel zum Boden (nicht seitlich wegkippen). Das Becken wird nun angehoben bis Beine und Oberkörper eine grade Linie bilden. Position 15 – 30 Se-kunden halten. Bauchmuskulatur aktiv anspannen. Variante: aus der Ausgangsposition das obere Bein grade nach oben anheben und senken. Fußspitzen anziehen. Seitenwechsel nicht vergessen.

JUlIAs WOrkOUT

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»skYrUn Distanz: zwischen 30 und 50 Kilometer. Terrain: in den bergen. Flaches Laufen? Fehlanzeige

Standwaage Stell dich auf einen wackligen Untergrund (Kreisel, Jumper, Kissen, etc.) und finde dein Gleichgewicht. Winkel ein Bein an, das Standbein ist leicht gebeugt. Der Oberkörper dann langsam nach vorne beugen und das angewinkelte Bein nach hinten ausstrecken bis Oberkörper und Bein eine grade Linie bilden. Die Arme zusätzlich nach vorne ausstrecken. Bauch und Pomuskulatur anspannen. Position 20 bis 30 Sekunden halten und dann mehrmals die Seite wechseln.

Treppen springen Beim Treppenspringen wird optimal die Sprungkraft trainiert (auch Seilspringen ist eine gute Alternative). Beidbeinig etwa Hüftbreit aus einander stehen, die Füße zeigen nach vorn. Beim Hochspringen wird nur der Vorfuß aufgesetzt, die Arme schwingen aktiv mit nach oben. Im Sprung Beine bzw. Knie bis zur Streckung bringen. Die Bodenkontakt-zeit bis zum nächsten Absprung so kurz wie möglich halten. Achte auf einen sauberen und kräftigen Fußabdruck. 15-20 Stufen reichen dafür aus. Runter locker gehen. Beidbeinige und Einbeinige Sprünge im Wechsel.

SKyRUNNER haben wenig Zeit zum essen und so ein VITARGO GEL ist sehr flüssig und auch unter hoher Belastung leicht zu verzehren. Der Skyrunner steckt sich die Tüten einfach in den Hüftgürtel oder in den Hosenbund. Durch die Kombination unterschiedlicher Rohstoffe inkl. Vitargo kommt es jetzt zu

einer sukzessiven Energiefreisetzung. Zusätzlich finden sich in einer Portion

100mg Natrium zur Verbesserung des Flüssigkeitshaushaltes

sowie 50mg Koffein.

JUlIAs WOrkOUT

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»TrAnsAlPIne rUn Distanz: 260 Kilometer in 8 Etappen. Terrain: schöne berge. höhenmeter? Jede menge, ca. 15 000.

schneller BerGhOch5 neUe TIPPs!

»LAuF mIT VERSChIEDEnEn hüGELnEin abwechslungsreicher Trailrun über eine Distanz von 7-12 Kilometern, die unterschiedlichste Anstiege beinhaltet: kurze, steile Geröllhügel, lange und sanfte Serpentinenpfade...

»EIn bERG unD VIELE VERSuChEDu suchst dir einen Berg der ca. 1000 Meter lang ist und einen Steigungsgrad von 6 Prozent hat. Du rennst insgesamt fünfmal im Renntempo hoch und nützt den Downhill um dich zu erholen.

»DOwnhILL InTERVALLEDas hat es in sich: Suche dir einen souligen Downhill-Trail und renne diesen 100 Meter lang im Vollspeed nach unten. Insgesamt rund zehnmal. Berghoch kannst du gehen um dich zu erholen!

»bERGSPRInT mIT STEIGERunGDu suchst dir einen Berg der 400 Meter lang ist. Die ersten 200 Meter sollten nahezu flach oder nur leicht ansteigend sein, die letzten 200 Meter sollten ansteigen. Bis zum Gipfel läufst du im Renntempo, wobei die letzten 50 Meter maximal forciert werden müssen.Bergab ist dann wiederum zur Erholung da.

»hüPFEn mAChT STARK!Jetzt brauchst du einen richtig steilen Anstieg (25%). Diesen hüpfst du mit beiden Beinen nach oben. 50 Meter weit. Dann joggst du wieder zum Ausgangspunkt. 8 Wiederholungen. Am Anfang reichen auch 6.

Transalpine Runner verlieren vor allem bei den langen und heissen Etappen viel Flüssigkeit!

Schon ein Flüssigkeitsverlust von ca. 2% führt zu ver-minderten Ausdauerleistungen, ab 4% Verlust werden die Kraftreserven beeinträchtigt. Neben der Wasserausschei-dung gibt es einen Verlust von lebenswichtigen Elektroly-ten (Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium). Diese soll-ten deshalb gerade während der Belastung zeitnah wieder zugeführt werden! SALT & MORE ist eine Kombination aus 4 hochwertigen Mineralien, die aufeinander abgestimmt

eine hohe Bioverfügbarkeit garantieren. Natrium liegt als Chlorid (Kochsalz) vor, Kalium, Magnesium und Calcium in

der Citratvariante.

FüR diese inTensiVen läuFe mussT du GuT auFGeWäRmT sein!

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( V ORbEREIT unGSPERIODE T EIL 2mOnAT E 3-5 / m ä RZ, A PRIL , m AI):Oder einfach nur lang und langweilig? Im Winter werden Helden geboren ist Motto der Radsportler. Lange Trainingseinheiten, ge-schändete Hinterteile, schmerzende Nackenmuskulatur bei kal-ten Temperaturen und Nässe. Wir befinden uns zum Glück schon im Frühjahr und erstes Grün und Sonnenstrahlen wecken die Lust aufs Laufen im Freien. Der Aufwand wird größer und die bunten Bausteine der vorhergehenden Phase verabschieden sich. Laufen ist das bestimmende Trainingsmittel um die Grundlagenausdauer (GLA) zu verbessern. Das Lauftempo ist überwiegend gemütlich, manche finden das langweilig, andere angenehm. Bleiben wir beim Bild der Läufer-Mensch-Maschine. Jetzt geht es darum die Zylinder aufzubohren und der Maschine mehr Hubraum zu verpassen. Die Kreislauffunktionen verbessern sich schon in den ersten Wochen. Das Herzschlagvolumen verändert sich erst nach längerer Trai-ningsdauer, signifikant erst über die Jahre bei fortwährendem Aus-dauertraining. Nach spätestens fünf konsequenten Trainingsjah-ren kann man dann mit Ochsenherz und Pferdelunge prahlen. Keine Lust auf Herzfrequenzmesser und Trainingssystematik? Sicher bekommen manche Läufer das Training mit einem geeichten Kör-pergefühl gut hin, manchmal sogar besser, als wenn sie sich an die Vorgaben einer Leistungsdiagnostik klammern. Wer seinem Kör-pergefühl aber noch nicht traut, oder wer wenig Lauferfahrung hat, der läuft besser mit Beratung - durch eine Leistungsdiagnostik, durch einen Trainingsplan, ein Trainingstagebuch, oder zumindest annäherungsweise durch eine Herzfrequenzformel. Die Fähigkeit in seinen Körper hineinzuhorchen ist wichtig, genauso wichtig sind aber auch die nüchternen Daten, die zum Beispiel eine Herzfre-quenzuhr liefert. Manchmal melden nämlich die Beine schlapp, die Uhr sagt aber, dass man noch deutlich unter der angestrebten Trai-ningsherzfrequenz liegt. Würde man dem Körpergefühl vertrauen, müsste man jetzt das Tempo drosseln, vertraut man der Uhr, müss-te man das Tempo steigern. Hat man sozusagen beide Datensätze kombiniert und ein wenig Erfahrung und Wissen, kombiniert man folgerichtig, dass die Muskulatur noch zu müde ist, um das gut aus-gebildete Herz-Kreislaufsystem auf die nötigen Touren zu bringen.

Die Ableitung daraus für das Training würde heißen: Intensivere Einheiten auf den nächsten, oder übernächsten Tag verschieben.Was bedeutet das für euch? Ich würde euch die Investition in eine Leistungsdiagnostik auf jeden Fall empfehlen. Herzfrequenzuhren gibt es mittlerweile in ordentlicher Qualität ab 100 €. Laktatmess-streifen, Zentrifugen und Atemmasken zur Trainingsüberwachung, gehören meiner Meinung nach eher zu den Hochleistungsläufern auf der Bahn. Hört aber auch, was euer Körper zu euch sagt. Manchmal gehört etwas Interpretation dazu. Mein Körper sagt oft, Sofa wäre jetzt besser als laufen gehen. Nach dem Laufen bedankt er sich dann aber mit einem wohligen und erschöpften Gefühl. Zusätzlich würde ich spätestens jetzt jedem empfehlen, sein Vorhaben mit einem Arzt seines Vertrauens zu besprechen, der gibt natürlich keine Garantie, dass man so einen „Irrsinn“ unbeschadet über-steht, trotzdem wird er individuelle Risikofaktoren abwägen. 180 minus Lebensalter: Die einfachste Annäherung an eure Trainings-herzfrequenz, um die Grundlagenausdauer zu trainieren, bietet die Faustformel „Herzfrequenz 180 minus Lebensalter“. Etwas genau-er wird es, wenn man seinen Maximalpuls ermittelt. Dazu muss man sich allerdings quälen. Schlagt für ungefähr 10 Minuten ein etwas höheres Tempo an, wie ihr es wählt, wenn ihr 10 Kilometer lauft, die letzten 40 Sekunden lauft ihr dann, als ob es um euer Leben, oder um den Sieg beim UTMB gehen würde. Die Herzfrequenz, die ihr dann erreicht ist eure maximale Herzfrequenz. Die Trainingslehre legt den Bereich, in dem man am effektivsten Herz-Kreislaufsys-tem und Fettstoffwechsel trainiert, bei 75 bis 80 % der maximalen Herzfrequenz an. Hättet ihr euch bei dem Test auf eine maximale Herzfrequenz von 180 gequält, wäre euer Trainingsbereich in die-ser Phase zwischen 135 und 144 pro Minute. Ralf Ebli, der ehemalige Bundestrainer der deutschen Triathlon-nationalmannschaft über die olympische Distanz meinte, dass das einzige Geheimnis um erfolgreich zu sein wäre, die Bereiche zu treffen, die man auch trainieren möchte. Puls 135 fühlt sich unter Umständen zu langsam an, besonders wenn man von unsportlich aussehenden Läufern überholt wird. Viele Läufer machen den Feh-ler, zu schnell zu laufen. Meistens hat man ein Repertoire aus drei bis vier Hausrunden. Da man ja trainiert und besser werden will, ist man versucht, die Runden immer schneller zu laufen. Nur wer langsam läuft, kann auch schnell laufen: Grundlagenaus-dauer heißt zu recht Grundlagenausdauer, da sie die Grundlage für die Spezialisierung der unterschiedlichen Anforderungen der ver-schiedenen Läufe legt. Grundlagentraining kommt vor intensivem Training. Wenn man beides vermischt, hat man keine konditionelle Fähigkeit trainiert, zumindest nicht so effektiv, wie man könnte. Damit ihr unsere Beispielwettkämpfe, einem Skyrun über 50 Kilo-meter, einem Berglauf zwischen 5 und 10 Kilometer, dem Transal-pine Run, einem Ultratrail über 100 km, oder bei einem Wüsten-lauf in 5 bis 7 Etappen als Finisher ins Ziel kommt, solltet ihr als untere Grenze 5 Trainingsstunden pro Woche einplanen. Je nach Lauftempo wären das ca. 50 Wochenkilometer. Bei 80 klug ge-stalteten Kilometern pro Woche, könnte man bei dem einen oder anderen Lauf im vorderen Drittel ankommen. Um den Körper immer wieder zu positiven Anpassungen zu zwin-gen, läuft man nicht einfach immer 50 Kilometer pro Woche, son-dern unterteilt seine Trainingswochen in verschiedene Zyklen. Be-währt haben sich Zyklen von vier Wochen, in denen in den ersten drei Wochen der Umfang von Woche zu Woche gesteigert wird. In der vierten Woche wird der Umfang deutlich reduziert. Die Umfän-ge der Vier-Wochen Zyklen werden gesteigert, bis ihr euer abso-lutes Trainingsmaximum in Hinsicht auf den Laufumfang erreicht habt.

WinTeRlauF machT spass und TRailRunninG isT eine ausGespROchene WinTeRspORTaRT!

WeR im deZembeR und januaR deR KälTe GeTROTZT haT, Kann jeTZT im FRühjahR die

GuTe FORm abRunden!

Im WInTer Werden helden GeBOren

Page 62: TRAIL MAGAZIN 3/2011

Hier ein Beispiel für einen Vier-Wochen Zyklus

WOCHE 1 WOCHE 2 WOCHE 3 WOCHE 4

Gesamtumfang 50 Kilometer in drei Trainingstagen Dienstag: 12 Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Donnerstag: 12 Kilo-meter im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Samstag: 26 Kilometer

im GLA-Bereich. HF bei 75%

Gesamtumfang 58 Kilometer in drei Trainingstagen Dienstag: 12 Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Donnerstag: 16 Kilo-meter im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Samstag: 30 Kilometer

im GLA-Bereich. HF bei 75%

Gesamtumfang 67 Kilometer in vier Trainingstagen Dienstag: 12 Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Mittwoch: 10 Kilome-ter im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Zusätzlich 2 mal 2 Kilome-ter bei HF 80 bis 85% Freitag: 15 Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80% Samstag: 26 Kilome-ter im GLA-Bereich. HF bei 75%

Regenerationswoche. Gesamt-umfang 30 Kilometer in zwei bis drei Trainingstagen. Dienstag:

10 Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75%. Alternativ Schwimmen oder Radfahren. Donnerstag: 12

Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75% Samstag: 8 Kilometer im GLA-Bereich. HF bei 75 bis 80%. Alternativ Zaun streichen oder

Rasen mähen.

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Sicher habt ihr die Systematik eines solchen Planes durchschaut. Die Umfänge steigern sich von Woche zu Woche um ca. 15 %. Der Umfang der Regenerationswoche liegt deutlich unter dem der Einstiegswoche. Das Training ist gut gelungen, wenn ihr am Ende der Regenerati-onswoche voller Tatendrang seid und eine ungeheure Lust aufs Laufen habt. Ich persönlich bin der Meinung, dass eine Einheit pro Woche auch auf dem Fahrrad absolviert werden kann, natürlich nicht muss. Beson-ders bei sehr heißen Tagen, stellt das Fahrrad eine sinnvolle und zudem Gelenk schonende Alternative dar. Auf dem Fahrrad sollte aller-dings der zeitliche Umfang zur ersetzten Einheit verdoppelt werden, die Herzfrequenz dagegen nur 90% der Trainingsherzfrequenz beim Laufen betragen (Beispiel. Maximale HF liegt bei 180, Trainingsherzfrequenz beim Laufen im GLA-Bereich bei 80% liegt dann bei 144. Die Trainingsherzfrequenz auf dem Rad wären dann 90% von 144 , also 130).Im zweiten 4 Wochen-Zyklus könnt ihr ca. 15% Umfang gegenüber der ersten Woche des ersten Zykluses drauflegen. Die erste Woche in Zyklus 2 startet dann gleich mit 58 Kilometern. Wie ihr den Umfang verteilt, ob ihr also lieber länger und dafür nur dreimal pro Woche lauft, oder lieber kürzer und dafür öfter, darüber gibt es kontroverse Meinungen. Die meisten Studien sagen, dass die Trainingshäufigkeit relevanter wäre, als die Trainingslänge, allerdings befassen sich diese Studien nicht mit Ultraläufen. Die meisten erfolgreichen Ultraläu-fer trainieren mindestens einmal pro Woche lang, ab 30 Kilometer aufwärts. Dem langen Lauf sollte dann aber ein Ruhetag folgen. Ab dem zweiten Zyklus dürfen sich homöopathisch ein paar intensivere Einheiten einschleichen. Das Ganze darf noch spielerisch sein, also am Berg für 3 bis 4 Minuten das Tempo stehen lassen, den Berg forciert hinunterlaufen, oder den Trainingspartner einmal versuchen abzuhängen. Zweimal in der Woche ein bis zwei intensivere Abschnitte bei ca. 80 bis 85% der Herzfrequenz reichen aus. Wenn ihr bergig lauft, habt ihr diese Schwankungen sowieso und müsst Euch darüber eigentlich keine Gedanken machen, außer dass ihr vielleicht zu oft aus dem GLA-Bereich herauspurzelt.

»WüsTenlAUF Distanz: 200 bis 300 Kilometer in 5 bis 7 Etappen. Terrain: wüste. Temperatur? heiß und kalt

Page 63: TRAIL MAGAZIN 3/2011

V ORbEREIT unG T EIL 3 unD ERST E w E T T K ä mPFE (mOnAT E 6 bIS 9)Nur wer langsam läuft, kann auch schnell laufen. Aber: wer nie schnell läuft, kann auch nicht schnell laufen! Was stimmt denn nun? Die Grundlage ist durch „langsames“ Laufen gebildet. Herz-Kreislaufsystem arbeitet nun hervorragend, der Fettstoff-wechsel flutscht. Wer mit seiner Form zu-frieden ist, darf auch zufrieden sein. Eine Menge Arbeit liegt schon hinter uns. Wer weiterhin im Grundlagenbereich trainiert, wird sicherlich unsere Beispielwettkämpfe finishen. Wer aber mehr möchte und seine Zeiten verbessern will, oder weiter vorne ins Ziel kommen will, oder einfach das fan-tastische Gefühl erleben will, mit gleicher subjektiver Anstrengung zwei bis drei Ki-lometer in der Stunde schneller laufen zu können, der wird sich mit diesem Training nicht mehr verbessern können. Einige Stu-dien haben sogar gezeigt, dass Läufer, die ihren Trainingsumfang erhöhen, eher Ge-fahr laufen, in ein übertraining zu fallen, als Läufer, die intensive Einheiten in ihr Training einbauen und den Umfang reduzie-ren.Eigentlich widerspricht dies den Grund-sätzen der Trainingslehre. Ein Speerwer-fer trainiert nicht Hochsprung, um sich zu verbessern. Ein Ausdauerläufer trainiert keine Sprints. Schon gar nicht, wenn der Zielwettkampf bei 100 Kilometer liegt. In Trainingslehrebüchern für Sportstudenten ist die höchste anzunehmende Ausdauer-leistung für Läufer der Marathon. Die ak-tuelle Studienlage ist eindeutig. Nicht nur erfolgreiche Berufsläufer trainieren im in-tensiven Bereich, sondern auch der Hobby-läufer, der einen Halbmarathon laufen will. Die Empfehlungen der „Deutschen-Ultra-marathon-Vereinigung“ lassen ebenfalls 100 Kilometer-Läufer über mehrere Monate mit mehreren Intervalleinheiten pro Woche trainieren. Schaut man ein wenig in den Menschen und seine Physiologie hinein, wird klar, warum intensives Training funktioniert. Bisher habt ihr hauptsächlich in dem Be-reich trainiert, indem für die Energiege-winnung genug Sauerstoff oxidiert wird. Der Fachausdruck dafür heißt aerob. Wird das Lauftempo erhöht, bis nicht mehr ge-nug Sauerstoff zur Verfügung steht, be-hilft sich der Körper mit einem besonderen Kniff, er bildet Laktat, auch als Milchsäure (eigentlich Salz der Milchsäure) bekannt. Ihr befindet euch dann im anaeroben Be-reich. Was als Schutzfunktion für den Kör-per durchaus Sinn hat, macht das Training im Sauerstoffmangelbereich unangenehm. Lunge und Beine brennen, der Wunsch ab-zubrechen, oder das Tempo zu drosseln, ist

groß. Der Trainingseffekt dagegen ist wun-derbar. Die Geschwindigkeit, die man ange-nehm mit ausreichend Sauerstoff und wenig Laktat laufen kann, hat sich erhöht, obwohl man in dem Bereich mit Sauerstoffmangel und viel Laktat trainiert hat. Der Fachbe-griff nennt sich Rechtsverschiebung der Laktatkurve. Die Läufer-Mensch-Maschine bekommt mehr Drehzahl verpasst. Ein wei-terer positiver Effekt stellt sich ein. Ihr könnt eine höhere Intensität über eine län-gere Zeit aufrechterhalten. Das ist zugege-bener Weise hauptsächlich wichtig, wenn ihr kürzere intensivere Wettkämpfe, wie einen Berglauf laufen wollt, oder ihr lauft viele Berge. Besonders die ersten Berge im Wettkampf werden erfahrungsgemäß eher zu intensiv, als zu langsam gelaufen. Um den intensiven Bereich zu treffen, braucht es eigentlich keine Herzfrequenz-uhr, der Körper meldet sich nämlich mit brennender Lunge und brennenden Beinen ganz eindrücklich. Da es aber durchaus Sinn macht, auch die Intervallarbeit in den Intensitäten abzustufen, kommt man hier kaum an einer Herzfrequenzkontrolle vor-bei.Man tritt in den intensiven Bereich ein, wenn man den Bereich in dem man die Grundlagenausdauer anspricht, verlässt. Die Trainingslehre legt den Eintritt in die-sen Bereich bei ca. 80% der maximalen Herzfrequenz fest. 80 bis 85% fühlen sich durchaus noch so an, als ob sie über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten wer-den können. Unangenehm wird es spätes-tens, wenn ihr 90% eurer maximalen Herz-frequenz erreicht habt.Wie versprochen hauen wir euch keine aus-gearbeiteten Trainingspläne um die Ohren, sondern besprechen eine grundsätzliche Vorgehensweise. Bei der Arbeit im intensi-ven Bereich dürft ihr kreativ sein. Der Stra-ßenmarathonläufer trainiert die Intervalle meistens auf der Bahn. Das dürft ihr na-türlich auch, prinzipiell macht es aber auch Sinn im angestammten Gelände zu bleiben. Im Gelände wird die Laufmuskulatur anders angesprochen, als auf einer Tartanbahn. Steigungen und das natürliche Gelände las-sen sich hervorragend für intensive Inter-valle nutzen. Bergauf wird es sowieso in-tensiver, man kann aber auch einmal zügig bergab laufen. Schon wieder 15 Prozent: Als Faustfor-mel hat sich bewährt, dass 10 bis 15% des Trainingsvolumens im intensiven Bereich stattfindet. Da der Körper sich die Zeit der intensiven Belastung merkt und nicht die gelaufenen Kilometer, solltet ihr also bei 10 Stunden Trainingsumfang 1 bis 1,5 Stun-den im intensiven Bereich trainieren. Dies ist aufgrund der höheren Laufgeschwindig-keit etwas mehr, als wenn ihr 100 Kilome-

ter in der Woche lauft und davon 10 bis 15 Kilometer intensiv lauft. Achtung, wenn ihr die Intensität eures Trainings erhöht, soll-te nicht auch noch der Umfang zunehmen. Auch in dieser Periode gilt - jede vierte Woche hat regenerativen Charakter. Also raus mit den Intervallen und Umfang auf 60 bis 70 Prozent reduzieren. Wer seine Form testen möchte, der kann jetzt bedenkenlos den ein oder anderen Lauf in seine Vorbe-reitung mit einplanen. Ich würde Distanzen wählen, die unter der Distanz eures Ziel-laufs liegen. „Der Frank der läuft nicht, der springt wie ein Frosch“ war die vernichtende Aussage meines Vaters. Will man keinen springen-den Frosch imitieren , braucht man trotz-dem nicht unbedingt eine Laufschule. Kurze Intervalle im hochintensiven Bereich (über 95% der max. HF) zwischen 8 bis 30 Sekun-den (auf der Bahn 50 bis 200 Meter) helfen bisher nicht angesprochene Muskulatur zu aktivieren. Neue Nerv-Muskelverbindun-gen werden geknüpft. Diese sprintähnli-chen Intervalle verbessern außerdem die Laufökonomie. Unnötige Schlenker der Füße, Beine und Arme werden minimiert. Ab Monat zwei der intensiven Phase kann man vorsichtig mit 3 Intervallen im Bereich von 8 bis 30 Sekunden starten. Ziel wäre es, 10 Intervalle in diesem Bereich absol-vieren zu können. Die Pausen zwischen den Intervallen sollten nicht zu lang sein. Eure Herzfrequenz sollte wieder auf ca. 70 bis 75% sinken. Am Besten trabt ihr zwischen den Intervallen locker weiter.Besonders effektiv, um die Laktatkurve nach rechts zu verschieben, sind die intensiven Ein-heiten zwischen 1,5 und 8 Minuten (auf der Bahn 400 Meter bis 2 Kilometer). 400 Meter Intervalle können fast maximal gelaufen werden, aber auch 1 Kilometer-Intervalle werden noch zwischen 90 und 95% eurer Herzfrequenz gelaufen. Am Besten mar-kiert ihr euch eine Strecke, oder schaut auf die Uhr. Bei 1 Kilometer Intervallen ist der Wunsch abzubrechen, schon nach 400 Me-ter ziemlich groß. Ihr startet am besten mit 3 mal 400 Meter Intervallen und erhöht die Intervalle von Woche zu Woche auf 6 bis 8. Wenn ihr das gut durchsteht, könnt ihr auf längere Intervalle umschwenken. Bei län-geren Intervallen dann wieder bei 3 oder 4 Intervallen beginnen. Ich habe mal gele-sen, wenn man 10 mal 1000 Meter in 2:45 Minuten laufen kann, kann man auch einen Marathon gewinnen. So einfach ist das!! Spaß beiseite: Wer 5 mal 1000 Meter in 3:45 Minuten laufen kann, der kann 10 Kilometer in 40 Minuten laufen, was ja durchaus ein ordentliches Tempo ist.

»WüsTenlAUF Distanz: 200 bis 300 Kilometer in 5 bis 7 Etappen. Terrain: wüste. Temperatur? heiß und kalt

JeTZT WIrd es hArT.

Page 64: TRAIL MAGAZIN 3/2011

Hier ein Beispiel für eine Trainingswoche beim Einstieg in den intensiven Bereich

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FReiTaG samsTaG sOnnTaG

regenerativer Lauf. 10 bis 15

Kilometer bei ca. 70% HF

2 bis 3 Kilome-ter gemütlich

warmlaufen (ca. 70% HF), dann 3 Einheiten zu 400 Meter oder 80 Sekunden bei

90% HF einbauen. Zwischen den

Intervallen locker weitertraben, bis HF wieder auf ca.

70% gesunken ist. 2 bis 3 Kilometer

gemütlich austra-ben

15 bis 20 Kilome-ter bei 75 bis 80

%, 2 mal 2 Kilome-ter bei 85 bis 90%

laufen.

35 Kilometer bei 75 bis 80%

Und so könnte eine Woche kurz vor einem Wettkampf aussehen

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FReiTaG samsTaG sOnnTaG

regenerativer Lauf. 10 bis 15

Kilometer bei ca. 70% HF

2 bis 3 Kilometer gemütlich warm-laufen (ca. 70% HF). 8 mal 1 Kilo-meter bei 90 bis 95%. Dazwischen 2 bis drei Minuten locker weitertra-ben bis HF wieder auf 70%. 2 bis 3 Kilometer locker austraben.

Lauf auf dem Trail oder auf der Haus-runde 15 bis 20 km. 5 Kilometer Tempo hochhalten bei ca. 90% HF. Zusätzlich bei Steigungen die letzten 200 bis 300 Meter zügig über die Kuppe Laufen (Achtung nicht über 95% HF).

regenerativer Lauf über 10 Kilometer (nicht über 75% HF).

Sonntag: 40 Kilometer bei 75

bis 80%.

dIe ZeIT des lAUFesEnDE DER V ORbEREIT unG – h A bE ICh A LLES RICh TIG GEm ACh T ?Was man bis jetzt nicht trainiert hat, kann man auch in den letzten zwei Wochen nicht mehr trainieren. Ich bin der felsenfesten überzeu-gung, dass der Glaube daran, man habe gut trainiert, genauso wichtig ist, wie das Training selber. Also weg mit den Zweifeln, auch wenn die eine oder andere Woche nicht so viele Kilometer im Tagebuch aufweist. Jetzt ist die Zeit voller Stolz und mit einem Schulterklopfen auf das bisher Erarbeitete zurückzuschauen. Die letzte Woche ist der Regeneration vorbehalten. 2 Einheiten zu 10 Kilometer und ein bis zwei kurze Intervalle (1-2 mal 1 Kilometer) reichen völlig aus. Der Körper setzt sozusagen das ganze intensive Training in „aufgestaute“ Energie um. Ihr habt jetzt noch den Turbolader zugeschaltet.Lieber etwas übererholt, als übertrainiert. Wenn ihr alles richtig gemacht habt, fühlt ihr euch am Start wie ein Rennpferd, das sich aus der Startbox herauskatapultieren möchte. Die vom Training entlastete Zeit könnt ihr nutzen, um eure Ausrüstung und alles Organisato-rische zu checken.

Page 65: TRAIL MAGAZIN 3/2011

ZAhlen

7155Kilokalorien verbraucht ein 75 Kilogramm schwerer Läufer, wenn er 100 Kilometer in 10 Stunden läuft

15

1805 50

Kilometer Laufum-fang sollten‘s pro Woche schon sein

Hier ein Beispiel für eine Trainingswoche beim Einstieg in den intensiven Bereich

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FReiTaG samsTaG sOnnTaG

regenerativer Lauf. 10 bis 15

Kilometer bei ca. 70% HF

2 bis 3 Kilome-ter gemütlich

warmlaufen (ca. 70% HF), dann 3 Einheiten zu 400 Meter oder 80 Sekunden bei

90% HF einbauen. Zwischen den

Intervallen locker weitertraben, bis HF wieder auf ca.

70% gesunken ist. 2 bis 3 Kilometer

gemütlich austra-ben

15 bis 20 Kilome-ter bei 75 bis 80

%, 2 mal 2 Kilome-ter bei 85 bis 90%

laufen.

35 Kilometer bei 75 bis 80%

Und so könnte eine Woche kurz vor einem Wettkampf aussehen

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FReiTaG samsTaG sOnnTaG

regenerativer Lauf. 10 bis 15

Kilometer bei ca. 70% HF

2 bis 3 Kilometer gemütlich warm-laufen (ca. 70% HF). 8 mal 1 Kilo-meter bei 90 bis 95%. Dazwischen 2 bis drei Minuten locker weitertra-ben bis HF wieder auf 70%. 2 bis 3 Kilometer locker austraben.

Lauf auf dem Trail oder auf der Haus-runde 15 bis 20 km. 5 Kilometer Tempo hochhalten bei ca. 90% HF. Zusätzlich bei Steigungen die letzten 200 bis 300 Meter zügig über die Kuppe Laufen (Achtung nicht über 95% HF).

regenerativer Lauf über 10 Kilometer (nicht über 75% HF).

Sonntag: 40 Kilometer bei 75

bis 80%.

7510

JAhre AUsdAUerTrAInInG Und dAs lUnGenvOlUmen näherT sIch dem eInes PFerdes An.

Prozent intensives Training in "Sauerstoffnot" machen ultradistanzler wieder schnell

100minus lebensalter gilt als Faust-formel für Training im Grundla-genbereich. eine leistungsdiag-nostik bestimmt die individuelle Trainingsherzfrequenz genauer.

Page 66: TRAIL MAGAZIN 3/2011

der skyrunheißt so, weil’s eigentlich nur hoch geht und dann das Ganze auch wieder runter. Wer im Norddeutschen Tiefland wohnt, der wird es bei einem Skyrun schwer haben. Prinzipiell kann man die Energiebereitstellung für die äußerst anspruchsvollen 30 bis 50 Ki-lometer auch auf der Ebene trainieren. Die muskuläre Beanspruchung verändert sich jedoch gewaltig. Zusätzlich zur Beschleunigung (bei jedem Schritt bremst man ab und beschleunigt wieder) muss die Muskulatur auch noch Hubarbeit leisten. Die Oberschenkelmuskulatur wird mehr in Anspruch genommen. Die Belastung auf den Unterschenkel verändert sich durch den deutlich anderen Winkel, in dem der Fuß auf den Boden auftritt. Einen großen Teil des Bergauflaufens wird der Fuß nicht mehr mit der Ferse, sondern im Vorfußbereich aufkom-men. Auch die Achillessehne wird stärker belastet (biomechanisch nicht ganz richtig, die Einwirkzeit der Kraft wird auf jeden Fall länger). Durch den veränderten Ober-Unterkörperwinkel - der Oberkörper neigt sich etwas nach vorne-wird auch die Gesäß- und Muskulatur des unteren Rückens stärker beansprucht. Der Kniewinkel wird größer, wodurch mehr Belastung auf die Patella entsteht. Die Schritte werden deutlich kürzer, die Kontaktzeit des Fußes am Boden länger. Spätestens in der Vorbereitungsphase Teil III solltet ihr Steigungen einbauen. Um eine positive Anpassung an diese Belastung zu errei-chen, sollte als absolutes Minimum 30 Minuten Bergauf pro Woche im Training enthalten sein. Noch besser wären 2 mal 20 bis 30 Minuten. „Bergbewohner“ trainieren aber auch nicht mehr als 40% des Gesamtumfanges in den Bergen. Alles, was ihr an Inhalten in Vorbereitung Teil III habt, könnt ihr in den Bergen trainieren. Erfahrene Bergläufer schulen auch immer wieder betont langsames Bergaufgehen mit einem bewussten Fußkontakt. Mit zunehmender Form wird das bewusste Gehen mit bewusstem Fußabdruck durch höhere Schrittfrequenz abgelöst. Die Schritte werden schneller und kürzer. Wichtig ist hierbei, diese hohe Schrittfrequenz auch in einem moderatem Herzfre-quenzbereich (unter 80%) zu trainieren. Weiteres wichtiges Vorbereitungskriterium ist es, genau zu erkunden welche Intensität ihr über längere Zeit gehen könnt. Am Start mit viel Adrenalin die ersten fünf Kilometer zu schnell gelaufen, kann unter Umständen schon das Ende des Laufes bedeuten. Zu den kurzen und hochintensiven Intervallen, gehören zur Vorbereitung auf den Skyrun unbedingt längere schnellere Einheiten. 10 Kilometer bei 85 bis 90% einmal in der Woche vervollständigen in den letzten 4 Wochen euer Programm. Dafür aber bitte eine andere intensive Einheit weg lassen. Denkt an die 10 bis 15% intensives Training, das das Gesamtvolumen nicht überschreiten sollte. Die meistens „Bergläufer“ würden nicht mit einem „Flachländer“ tauschen. Besondere Motivation ist immer wieder das erhebende Er-lebnis, Höhenmeter zu gewinnen und die sich ändernde Vegetation zu erleben. Beim Rennen kann die Konzentration auf Natur ein wenig von der körperlichen Belastung ablenken.

der berglaufZwischen 5 und 10 Kilometer mit Vollgas nur einmal den berg hoch? Kurz mal ausruhen geht nicht, die gesamte Distanz voll am Anschlag. Also ein Lauf nur für Selbstquäler? Wahrscheinlich kommen sowieso nur die Läufer auf die Idee einen Berglauf zu bestreiten, die sich gerne auch einmal „auskotzen“, die erst dann denken gut trainiert zu haben, wenn sie kaputt heimkommen. Stu-dien dazu, ob Bergläufer besondere Persönlichkeitsmerkmale haben, kenne ich keine. Wer überhaupt keine Energie aus den intensiven Intervallen zieht, der wird ziemlich wahrscheinlich keine Freude an diesem Laufwettbewerb finden.Auch für den Bergaufläufer ist es wichtig, die Grundlagenausdauer zu trainieren. Ihr erinnert euch: Nur wer langsam läuft, kann auch schnell laufen. Oder in dem Fall: wer schnell den Berg hoch will, muss auch im Tal trainieren. Natürlich sind die intensiven Intervalle aus der Vorbereitung nicht wegzudenken. Aber auch hier sollte der intensive Anteil die 15% des Gesamtvolumens nicht übersteigen. Am Berg lässt sich dann aber jede Menge Kurzweiliges trainieren. Lasst das Tempo aus der Ebene in den Berg hinein stehen. Wechselt bewusst das Tempo am Berg, zwischen hochintensiv (nicht über 95% eurer maximalen HF) und gemütlich (auch wenn dann Gehen aus dem Laufen wird). Wenn ihr zum ersten mal einen Berglauf rennen wollt, gehören in die Vorbereitung mehrere kurze, schnelle Läufe (zwischen 5 und 10 Kilometer). Wer dazu keine Lust hat, kann das auch spielerisch machen. Wer als erster oben am Berg steht, bekommt von seinen Trainingspartnern eine Apfelschorle oder ein Weizenbier. Stadt- und Volksläufe gibt es eigentlich fast überall und in fast allen Monaten, in der Nähe und für wenig Startgeld.

der Transalpine RunSuper bekannt, beste berge, schönste Aussichten erfordern eben auch super Training, beste Beine und viel Motivation. Das gemeine am Transalpine Run ist, dass das Ganze mit dem Berg hoch und Berg runter am nächsten Tag weitergeht und das 8 mal. Wer hier nicht in Topform ankommt, dem helfen auch schöne Aussichten und tolle Natur nicht mehr.Etappenläufe trainiert man mit am Besten mit Etappenläufen. Das elende Gefühl kann man erst nachvollziehen, wenn man als Etappen-frischling spätestens am dritten Tag kaum mehr aus dem Bett kommt, während erfahrene Etappenläufer erst dann, wie eine Diesellok, anfangen zu rollen. Ein etwas einfacher Ratschlag ist es, einfach in der Vorbereitung schon einmal einen Etappenlauf zu laufen. Am Besten dann noch zwei oder drei Etappenläufe, die ihr im Vorjahr absolviert habt. Dann lest ihr aber wahrscheinlich diesen Artikel nicht mehr.Auch wenn sich die Etappenfestigkeit erst nach mehreren Jahren bildet, werdet ihr mit einer vernünftigen Vorbereitung den Transalpine Run meistern können. Prinzipiell gilt alles, was wir bisher beschrieben haben. Folgende Modifikationen solltet ihr aber vornehmen:In der Vorbereitungsperiode Teil II (Training der Grundlagenausdauer) könnt ihr zwei Trainingstage pro Woche direkt aufeinander legen. In unserer Beschreibung habe ich immer einen Ruhetag zwischen die Trainingstage gelegt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich eher die Läufer verletzen, die oft an aufeinander folgenden Tagen trainieren. Da ihr aber irgendwann an 8 aufeinander folgenden Tagen laufen wollt, fangt so früh wie möglich an, eure Regenerationszeiten zu verkürzen. Das heißt ihr trainiert auch an zwei bis drei Tagen ohne Ru-hetag dazwischen. Achtung: Die Regenerationstage werden nur verschoben und fallen nicht aus. Lauft am Besten einen „gemäßigten“ Ultratrail, von dem ihr wisst den locker drauf zu haben, aus dem vollen Training heraus. Beispiel:

Page 67: TRAIL MAGAZIN 3/2011

»UlTrATrAIlDistanz: 100 Kilometer und mehr. Der wille ist mächtig? Sollte er sein.

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Freitags 20 Kilometer Lauf mit 2 bis 3 Intervallen zwischen 2 bis 3 Kilometer Länge, samstags 20 bis 25 Kilometer in leicht erhöh-tem Tempo (85% HF), am Sonntag Ultratrail im Wettkampfmodus. Beachtet auch die Empfehlungen für die Vorbereitung auf den Sky-run. Ohne Training in den Bergen, werdet ihr den Transalpine Run nicht finishen. Minimum ein- bis zweimal in der Woche eine Stei-gung, maximal 40% des Umfanges in den Bergen. Bedenkt, dass es logischerweise nicht nur hoch geht, sondern auch wieder runter. Beim Hochlaufen limitiert eure Ausdauerleistungsfähigkeit die Geschwindigkeit, die Muskulatur wird zwar sauer, aber das habt ihr ja trainiert. Im Downhill übernimmt die Muskulatur noch die Funktionen der Federgabel und der Bremsen beim Mountainbike. Die Geschwindigkeit beim Bergab ist größer, ihr bremst also bei jedem Schritt deutlich mehr ab, als auf der Horizontalen. Zu eu-rem Körpergewicht addiert sich dann noch die Erdbeschleunigung. Wenn beim Bike die Felgen anfangen zu glühen, glühen bei euch die Muskelfasern. Durch die exzentrische Belastung zerreisen kleine Einheiten der Muskulatur. Muskelkater ist die Folge. Wer das nicht trainiert hat, für den ist der Transalpine Run am zweiten oder drit-ten Tag beendet. Wer das gut trainiert hat, wird mit Bombenform belohnt. An der zerrissenen Stelle wächst die Myofibrille, die klei-ne Einheit der Muskulatur, nicht nur wieder nach, sondern bildet „Ableger“. Ihr habt also mehr trainierbare Muskulatur, als vorher. Also: Bergrunter nicht langsam schreiten, weil ihr vom Berghoch platt seit, sondern auch einmal ganz gemütlich den Berg hoch und dafür Downhill richtig Gas geben. Beginnt mit diesem Downhill Training langsam. Die Belastung auf eure Gelenke ist groß.Wenn ihr zusätzlich Halbmarathon, Marathon, Ultradistanz, Ultra-trail in eurer Laufvita stehen habt, steht dem Abenteuer Transal-pine Run nichts mehr im Weg.

ultratrail über 100 Kilometer oder mehrDie Distanz jagt Furcht ein? Keine Sorge, die-se monsterdistanz habt ihr mit eurer soliden Vorbereitung drauf. Die Grundlagenausdauer wurde über Monate verbessert, lange Läufe hattet ihr trainiert und durch die intensiven Einheiten habt ihr eure Grundgeschwindigkeit in neue Dimensionen gehoben. Wenn ihr das gut nutzt, kommt ihr auf je-den Fall im Ziel an. Lasst euch aber durch eure gute Form nicht verleiten zu schnell anzulaufen. Das Tempo tötet und nicht die Di-stanz. Nutzt die gute Form und startet in gemütlichem Tempo. In der ersten Stunde solltet ihr 75% eurer maximalen HF nicht über-schreiten. Schält der Körper auf Fettverbrennung um, wird eure HF von alleine höher. Ihr könnt die 100 Kilometer bei ca. 80% eurer maximalen HF laufen. Ich empfehle euch auch in Wettkämpfen eine langsame Annähe-rung an die 100 Kilometer. Vom Halbmarathon auf 100 Kilometer ist ziemlich wahrscheinlich ein gewagtes Unternehmen. Wer aber schon einmal 50 bis 60 Kilometer unbeschadet überstanden hat, kann sich an die 100 Kilometer trauen. Irgendwann passiert bei der Eneregiebereitstellung nämlich nichts anderes mehr. Problematisch kann irgendwann die Energieaufnahme werden. Lässt sich ein Marathon mit gut aufgefüllten Energiespeichern und einem Gel noch ganz gut bewältigen, reicht das für die 100 Kilometer nie und nimmer. Um durchzukommen, solltet ihr schon nach einer halben Stunde anfangen Kohlenhydrate und Flüssigkeit nachzuschieben. Auch das braucht Training und Erfahrung. Der eine verträgt eine Wurststulle und Malzbier, der andere behält dagegen kaum eine Suppe bei sich. Gelegenheit das zu trainieren, habt ihr bei euren langen Läufen. Je früher ihr damit anfangt, umso besser. Wille und Gelenke: 100 Kilometer bieten negativen Gedanken viel Raum. Füße, Achillessehne, Knie schmerzen. Für wen und warum tue ich mir das überhaupt an. Hätte ich nicht lieber Formel 1 an-

geschaut und es mir mit Kaffee und Kuchen auf dem Sofa bequem gemacht? Genau deswegen, weil ihr, wenn ihr die 100 Kilometer gefinished habt Helden seid, auch wenn Freunde euch schlichtweg für bescheuert halten. Positiv denken funktioniert wahrscheinlich nicht über die ganze Strecke. Es wird immer Phasen geben, in de-nen ihr euch schrecklich müde und kaputt fühlt. Es wird aber auch Phasen geben, in denen es wieder besser läuft. Konzentriert euch in den schlechten Phasen auf eure Atmung und eure Technik, ir-gendwann rollt es dann wieder besser. Seit aber auch fürsorglich mit eurem Körper. Auch wenn der Wille grenzenlos ist - werden die orthopädischen Probleme zu groß, steigt lieber aus.Untergrund: Als Leser dieses Magazins denke ich, dass ihr die 100 Kilometer nicht auf dem Asphalt laufen wollt. Bedenkt aber auch, das „Abseits des Asphaltes“viele Facetten hat. Ein knochentrocke-ner Trail kann härter sein, als Asphalt. Rutschiger Untergrund oder Matsch über 100 Kilometer fressen viel mehr Körner und Substanz, als moosbedeckter Waldboden. Je facettenreicher euer Training in der Vorbereitung war, umso besser seid ihr auf die verschiedenen Bedingungen eingestellt.

lauf in der Wüste: 200 bis 300 Kilometer in 5 bis 7 etappenKamele, Skorpione, Schlangen und Sandsturm? Oder einmaliges Erlebnis in faszinierend anderer Natur? Teilneh-mer des Marathon des Sables (MDS) berichten, dass sie als andere Menschen heimkamen. Und damit waren nicht Blutblasen an den Füßen, festgetrockneter Schweiß und Sand und Gewichtsverlust wegen Durchfall gemeint. Die solide Vorbereitung der beschrieben Vorbereitungsperioden gelten wie immer als Grundgerüst. über folgendes solltet ihr euch aber im Klaren sein.Auch wenn sicher nicht die ganz Strecke Sand sein wird, sind die-se Teilstücke sehr Kräfte raubend. Mangels Sand trainieren viele MDS-Teilnehmer in der Vorbereitung im Schnee. Schnee, aber auch Laub im Wald kommen dem Laufen im Sand ziemlich nahe. Auch hier gilt, je früher ihr anfangt in abwechselndem Gelände zu laufen, umso besser seid ihr vorbereitet. Matsch, Wurzeln, Wiesen, Stei-gungen lassen Füße und Unterschenkelmuskulatur auf Hochtouren arbeiten.Hitze und Kälte. Denis hat nach seinem Abenteuer beim MDS ge-schrieben: „Die Wüste nimmt wenig von ihrer Hitze in die Nacht mit“. Auch wenn die trockenen 40 Grad in der Wüste sich besser anfühlen, als 40 Grad im schwülen Mitteleuropa, sollte man auf jeden Fall seine Hitzeverträglichkeit testen und trainieren. Aber auch hier gilt, je besser ihr trainiert seid, umso besser kommt euer Körper mit verschiedenen Anforderungen klar. Manche „Wüsten-läufer“ gehen regelmäßig saunieren - schaden kann das nie. Hab und Gut für eine Woche auf dem Rücken? Beim MDS tragt ihr euren Hausrat auf dem Rucksack mit euch. Genauso viel wie die körperliche Gewöhnung an das Gewicht auf dem Rücken, macht wohl die psychische Gewöhnung an die Zusatzbelastung aus. Das Ding wird am Anfang drücken und scheuern, außerdem macht es am Rücken auch noch angenehm warm und schwitzig. Das Originalge-wicht würde ich im Training nicht mir rumschleppen. Steigernd bis 6 Kilo dürfen es aber schon sein.Es gilt das gleiche wie beim Transalpine Run: Etappenläufe trai-niert man mit Etappenläufen. Mehrere Jahre Lauferfahrung und am Besten schon einen Etappenlauf gemeistert, geben die notwendi-ge physische und psychische Konstanz. Auf jeden Fall solltet ihr schon mehrere Ultratrails gemeistert haben.Auch wenn sicher einige Fragen nicht beantwortet wurden, wün-schen wir euch viel Erfolg bei eurem Vorhaben. Es lohnt sich immer sein Trainingstagebuch, oder seine Trainingsgewohnheiten einmal wieder auf den Prüfstand zu stellen.

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»BerGlAUFDistanz: 5 bis 10 Kilometer. Terrain: bergnur was für harte? Klar!

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JuLIA bÖT TGER, JA SmIn nunIGE & T hOm A S REISS V ERR AT En IhRE T RICKS!

1.müssen ultratrailläufer eigentlich auch Tempotraining machen?Da Trailrunning für mich eine Freestyle Sportart ist ohne feste Regeln und Gesetze, muss der Trailrunner an sich eigentlich gar nichts machen was ihm keinen Spass bereitet. Sollte es beim Ultralauf darum gehen gesund und glücklich zu finishen, dann ist das Tempotraining Nebensache. Wichtig sind die langen Einheiten. Und je länger der Wettkampf ist, desto mehr trainiert man eigentlich im Grundlagenbereich, der auch schon fast das Wettkampftempo ist. Also: Tempotraining schadet nicht, aber ist nicht notwendig für ein erfolgreiches Finishen

2. Kann jeder der einen marathon finisht auch eine ultratrail laufen?Kommt auf die Länge des Ultratrail an .... Nur weil man einen Straßenmarathon gefinisht hat, kann man nicht sagen, dass man den UTMB ohne Probleme schafft. Aber ein netter Ultratrail von 50 km ist sicherlich machbar. Ein Wechsel von der Straße auf den Trail ist immer möglich. Es bedarf jedoch etwas umstellung und ein paar anderer Muskeln um wirklich Spass zu haben auf dem Trail. Wenn dann auch noch einige Höhenmeter dazu kommen beim Ultratrail, wird sich der reine Marathonläufer schwer tun. In Maßen gesteigert geht alles und man hat auch mehr Spass beim Wettkampf an sich.

3. Was ist dein Wundermittel zur erholung nach schwerem Training?Ein eiskaltes Bad! Ob See, Brunnen oder Badewanne. Einfach reinsetzen und am besten 10 minuten drin bleiben. Dann viel trinken und was leckeres aber leichtes essen. Am liebsten trink ich eigentlich danach eine Latte Macchiatto. Eiweiss ist immer gut nach dem Sport.

4. braucht man Wettkampf -und Trainingstrailschuhe? Brauchen nicht, aber es macht bestimmt bei der einen oder anderen Strecke sinn. Ich persönlich mache keinen unterschied, weil mein Training sehr dem gleichen Profil und Strecke entspricht wie auch der Wettkampf. würde ich jetzt jedoch einen kürzeren Berglauf laufen, der nur bergauf geht, dann würde ich speziell dafür einen extra leichten Trailrunning Schuh wählen. Also es kommt wie immer auf Strecke, Profil, etc an.

1. Wie kann man eine so schnelle und erfolgreiche Trailläuferin sein und dabei Familie und beruf haben?Das Traillaufen hab ich von Kindsbeinen an mitbekommen. Wir sind mit meinen Eltern fast jedes Wochenende wandern gewesen und da ich in Davos aufgewachsen bin , waren wir immer im Gebirge und auf sogenannten Trails unterwegs. Auch später als Langläuferin waren wir im Sommer viel zu Fuss in den Bergen unterwegs, mit Stöcken oder auch laufend. und im Moment geniesse ich einfach das laufen in der Natur wo ich sehr viel Kraft schöpfen kann und mir den Ausgleich zu Beruf und Muttersein hole. Auch sehr viel bedeuten mir die Trainingsstunden im Gelände die ich gemeinsam mit meinem Ehemann und Trainer Guy verbringen darf. Dabei haben wir Zeit nur für uns und wir geniessen beide die tolle Natur.

2. auf welche dinge achtest du bei deiner ernährung während des Trainings ganz besonders? Ausgewogene Mahlzeiten und auch regelmässige, vollwertige Mahlzeiten sind mir

nUr dAsWAs sPAss mAchT

“julia böTTGeR

reGelmässIG TrInken!“

InTervIeWs mIT PrOFIs

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TrAInInG, BerUF Und dIe AnderenMeine Frau hat es noch nie ausgesprochen und ob sie es denkt, weiß ich bis heute nicht. Ich glaube sie schwankt mit maximalen Ausschlägen in beide Richtungen, zwischen „soll er machen, es tut ihm ja gut“ und „als ob er nicht genug zu tun hätte“.

Wir werden raus getrieben, ein innerlicher Zwang, wie Junkies. Das Problem des Ausdauersportlers ist ein großes: Mit unter ist man für das Training sehr lange auf Tour und ausser einem selbst, hat keiner und niemand so wirklich was davon.Mein Selbstschutz in diesem Falle - ich weise auf meine gestiegen gute Laune nach dem Sport hin. Das ist ein echter Benefit für mein ganzes Umfeld. Vielleicht.Ich muss jonglieren. Manchmal halte ich bis zu 5 Kugeln gleichzeitig in der Luft. Ab und zu fällt eine runter, manchmal auch 2. Kugel 1 heisst Familie, Kugel 2 ist mein Job als Grafiker, Kugel 3 mein Nebenjob als Laufzeitschriften Mogul, Kugel 4 ist das Training und Kugel 5 ist sehr unstatisch und ist alles zwischen Steuererklärung und Knieschmerzen. Kugel 4 liegt mir ganz speziell am Herzen und ich habe eigentlich immer wieder das Gefühl, dass diese Kugel mehr auf dem Boden liegt als in der Luft kreist. Aber das ist nur ein Gefühl. In Wahrheit trainiere ich natürlich genügend. Rein medizinisch wäre ich mit 3-4 Sportstunden die Woche bestens bedient - ich bin weit drüber, was vermutlich daher kommt , dass ich selbst am Idealzustand von 3 Tagetrainingstunden festhalte.

Trainieren kann man irgendwie nie genug. Es ist ein einziger Egotrip, aber er ist gut. Sehr gut sogar.

übertrieben viel zu trainieren darf nicht nur den Vollprofis vorbehalten sein. Dafür plädiere ich.

denis WischnieWsKi

1. Wie weiss man, wann man mit dem Training etwas kürzer treten muss?Generelle müdigkeit, wenn man sich 3-4 Tage hintereinander schlapp fühlt. Jeder halt mal nen schlechten müden Tag, aber nicht 3-4 hintereinander.

2. Wenig Zeit, aber hohe ansprüche. hast du Tipps wie man effektiv trainiert bei wenig umfang?Mehr auf Qualität achten, weniger Umfang aber mehr Tempoarbeit. Aber nicht den langen Lauf vergessen, der muss sein.

3. ultra-einsteiger haben angst vor einem einbruch. Kann man das vermeiden?Ja, einfach sich Zeit nehmen und nichts überstürzen. Auf Verpflegung und Flüssigkeits- einnnahme achten und im Rahmen Deiner Fähigkeiten bleiben. Einfacher gesagt als getan!

4. Was halst du vom klassischen Trainingsbuch, dem dokumentieren des Trainings?Denke das es generell hilft um Trends zu sehen und um herauszufinden was funktioniert und was nicht.

wichtig. Auch der Familientisch hat bei uns einen wichtigen Stellenwert.Während einer Trainingseinheit und nach einer sehr harten Einheit oder während und nach einem Wettkampf nehm ich Produkte von Winforce. Diese helfen einer schnelleren Regeneration und sind sehr magenfreundlich.

3. Was waren deine grössten Trainingsfehler?Vor allem zu meiner Zeit als Langläuferin habe ich zu wenig wert auf meine Erholung gelegt und die Trainingseinheiten waren viel zu lange. So verlor das Training an Effektivität.Dies erhöhte auch das Risiko sich zu Verletzen oder wegen einer Krankheit auszufallen. Diese Fehler haben wir nun korrigiert und der Erfolg zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

4. Viele einsteiger sind sich unsicher ab wann sie zur Trinkflasche greifen sollen: hast du für die eine Regel dafür? Wichtig ist vor allem das regelmässige trinken im Alltag. Beim Training ist das sehr abhängig von verschiedenen Faktoren, wie Trainingsdauer, Temperatur, Intensität usw. Ich würde aber empfehlen bei Läufen die mehr als 60 min dauern sich mit regelmässiger Flüssigkeit zu versorgen. Auch das Trinken nach einer Laufeinheit ist sehr wichtig und sollte ja nicht vergessen werden.

mehr AUF QUAlITäT AchTen!

ThOmas Reiss

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NeWS6/7.11TEAm SCOTTMit dem mehrfachen Berglauf Marco de Gas-peri und Pascal Giguet als Aushängeschilder wird SCOTT in diesem Jahr bei schweren Bergläufen ganz vorne mitmischen. Der deutsche Thomas Bohne vertritt die Schwei-zer Firma auf langen Ultratrails und will beim UTMB vorne mitmischen. www.scott-sports.com

Zuerst war es unklar, dann ungewiss und eigentlich schon abgesagt. Robert Pollhammer hatte 2011 mal wieder feststellen müssen, daß die Organisation und Durchführung des kältesten Lauf-wettbewerbs der Welt eine sehr aufopfernde Aufgabe ist.Vor allem die 430 Meilen Distanz erfordert einen langen Atem - auch vom Veranstalter! Doch Pollhammer wäre nicht Pollhammer, wenn er nicht immer wieder für Überra-schungen gut wäre.2012 findet der YAU also nun doch statt und man kann einen heissen Sommer lang überlegen, ob man 42 km, 100 Meilen oder gar 300 Meilen in der Wildnis verbringen möchte.www.arcticultra.de

werde raidlighT-Team-mitglied!

Das Konzept ist gut, weil es für alle da ist:die französische Trailrunning Firma RAIDLIGHT stellt hochwertige Ausrüstung für alle Arten von Gelände-

laufsport her. In Frankreich ist RAIDLIGHT nicht mehr aus der Szene wegzudenken, so sehr verwurzelt sind

sie in diesem Sport.Daß sie nun auch in Deutschland verstärkt auf sich

aufmerksam machen wollen, ist keine großes Geheim-nis. Die Idee ein TEAM zu gründen und dabei auf Profi-sportler zu verzichten ist zwar nicht ganz neu, aber die Umsetzung sehr wohl: RAIDLIGHT vergeben Ihre schicke

Team-Kollektion vergünstigt an Leute die sich besonders aktiv in der RAIDLIGHT-Welt bewegen. Wer also auf www.raidlight.de fleissig postet, kauft und von sich berichtet

kann Member werden und billig weitereinkaufen.Fazit: Gute Idee für Leute die auf intelligente

Produkte stehen.www.raidlight.de

YuKOn ARCTIC uLTRA findet auch 2012 statt!

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NeWS6/7.11

InnovativeSportausrüstung

Wir sind DIE Experten in Deutschland für Trail Running,

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wir jede Menge Produkte, die besonders innovativ, sehr

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“bitte Dodo tu es nicht“So, nun sehe ich das 70 km Schild. „Noch 2km - 2 Anstiege!“ schießt es mir durch den Kopf. Meinen Verfolger, den ich bei km 60 überholt habe, kann ich nicht mehr sehen. Dann kommt mir ein Radler auf der Strecke entgegen und ruft mir zu, ich sei noch 1 min. hinter Platz 3. „Mist!“ Ich fang zu rechnen an – wenn ich einen 4er Schnitt laufe sind es noch 8 min bis ins Ziel – 1 min aufholen, das wird sauschwer. So prügele ich es mir rein. „Dodo, komm reiß dich noch gute 8 min zusammen und gib Gas.“ „Und ich mach’s!“ Es fällt mir schwer - die Uhr zeigt mir den gelaufenen Schnitt von 4:05 an. Dann der ersehnte letzte Kilometer. Er wird durch einen Torbogen mit der Aufschrift „noch 1.068 m bis ins Ziel“ ein-geläutet. Kurzer Trail mit einer Rechts-Links-Kombination durch den Wald - wieder ein Mountainbiker - er ruft mir zu: „Noch 150 m dann hast du ihn!“ „Komm den packst du noch!“ Also alles mobilisieren, was geht. Dann sehe ich ihn. Es ist Jörg Richter, der sich beim letztjährigen Rennsteiglauf den 4. Platz erkämpfte. Ein letztes leichtes Bergaufstück folgt, er dreht sich um. „Jetzt hast du verloren, wenn du dich umschaust! Ich bin mental stärker.“ Ich bin dran und lass ihm keine Chance und renn was noch geht vorbei. Beim Überholen schreit Jörg noch: „Bitte Dodo tu es nicht!“ Aber ich kann nicht anders. Ich überhole ihn bei km 72, also gute 700m vor dem Ziel. Die letzten Meter versuche ich noch voll durchzuziehen und genieße nach 72,7 km meinen 3.Platz als bester Deutscher beim Zieleinlauf mit geschätzten 2.000 Zuschauern. Mir läuft es kalt den Rücken runter. Meine Uhr zeigt einen letzten km-Schnitt von 3:45 an. Erschöpft aber glücklich sinke ich im Ziel zu Boden. (Dodo)

RENNSTEIGLAUF 2011: Anton „Dodo“ Phillip“ vom Team Haglöfs wird Dritter beim größten Land-schaftsultra in Deutschland und beschreibt für uns exklusiv sein Rennfinale:

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2012: die Schweizer planen was!Daß die schweizer Alpen gigantisch schön sind ist kein Geheimnis. Wenn es um Laufsport im

allgemeinen und Trailveranstaltungen im speziellen geht, ist man in der Schweiz meist in bes-ten Händen. Irgendwas planen die Eidgenossen jedenfalls. Was Großes und etwas sehr, sehr

Geheimes. Wir haben rausbekommen, daß es sich um eine Distanz über 200 Kilometer handelt und 11000 Höhenmeter sind im Spiel. Das wäre tatsächlich eine echte Hausnummer, die für

viele erfahrene Ultratrail-Läufer eine neue Herausforderung ist. IRONTRAIL nennt sich dieser Mammutlauf. Ich sehe Tränen, Schweiss und Blut - Finisher die sich Tage und Nächte in die Beine gelaufen haben und im Ziel auf die Knie sinken und unter dem Beifall von tausenden Zuschau-ern mit den Gefühlen ringen. Die wahren und ständigen Begleiter dieses Ultratrails sind die

Berggipfel und ein atemberaubendes Panorama wird sich in das Gehirn eines jeden Teilnehmers brennen. Wir kennen ja noch nicht einmal die Strecke, aber die Eckdaten reichen im Grunde völlig

aus um sich in diesen Vorstellungen zu verlieren. Ach ja und dann vielen da noch die Begriffe St.Moritz, Davos, Chur und Pontresina. Da könnte man nun intensivere Recherche angehen um

sich mehr unter diesem geplanten Lauf vorzustellen. Wir bleiben am Thema dran!

Die TRAIL Redaktion

rUcksack oder gürteL?Wir wollten diesmal wissen, ob ihr auch immer brav was zu Trinken

dabei habt und wie ihr das transportiert...

laufrucksack mit Trinkblase ist superbis zu 2 stunden brauch ich keine Getränkebis 2 stunden hüftgürtel, wenn länger Trinkrucksackich trage laufrucksack mit Trinkflaschenhalterungbeides, denn ich laufe länger als 4 stundendort wo ich rennen gibts bäche!Flasche in die hand, hüftgurt für Foto und essenhüftgurt ist superFlasche in der hand

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4TrAIls - seI dABeI!garmIN verlost 2 startplätze

und je einen garmIN forerUN-Ner 210 an traIL Leser!Garmin und TRAIL verlosen zwei exklusive Startplatzpackete für die Salomon 4 Trails (6.-9. Juli). Du läufst in 4 Tagen durch 3 Länder und bist an insgesamt 5 wunderschönen Etappenor-ten. Die Strecke verläuft auf den eindrucksvollsten Trails der Alpen und eine professionelle Organisation sorgt für ein un-

vergessliches Erlebnis. Den Preis im Wert von je über 500 Euro kannst du gewinnen in dem du unter dem Stichwort GARMIN UND 4TRAILS an verlosung@trail-magazin mailst. Einsendeschluss

ist der 20. Juni 2011.www.4-trails.comwww.garmin.de

ZU GEWINNEN: 5 MAL ULTRA VON JULBO!IN FRANKREICH EINE KULTMARKE, IM OUTDOOR- UND BERGSPORT FEST ETABLIERT: JULBO MACHEN AUCH HOCHWERTIGE BRILLEN FüR TRAIL RUNNER. DIE ULTRA WURDE UNTER INTENSIVSTEM EINFLUSS VON ERFAHRENEN MTB -UND TRAILRUN PROFIS ENTWICKELT. WIR VERLOSEN INSGESAMT 5 DIESER FEINEN PRODUKTE. STICHWORT JULBO-ULTRA BIS 15. AUGUST AN [email protected]

INvestmeNt: 1820 gramm!Ab jetzt wird in Gramm bezahlt! Je weniger, desto mehr Entfaltungsfreiheit bekommt das Trailrun-Abenteuer, denn wer seinen großen Sommer-Etappenlauf ohne Pen-sion plant und stattdessen mit einem Zelt auf dem Rücken ins Glück rennt, wird mit dem neuen FJÄLL RÄVEN ABISKO LIGHTWEIGHT 1 nichts falschmaschen. Bei diesem Solozelt spannt ein einzelner, asymmetrischer Gestängebogen in Längsrichtung die Behausung auf.www.fjallraven.de

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NeWS6/7.11ZWeiTe chance - VOll VeRWandelT!TRAILDAYS in GaRmisch WaRen ein eRFOlGDer übermächtige RENNSTEIGLAUF hatte an diesem Maiwochenende den ein oder anderen Trailverliebten in den Osten der Republik gezerrt und dennoch folgten dem Ruf der zweiten TRAILDAyS eine Menge hochmotivierter Trailrunner. 3 Tage lang konnten Produkte getestet, Workshops besucht und an Vorträgen teilgenommen werden. Gemeinsame Läufe in der Zugspitz Region gabs natürlich auch. Hoch im Kurs: Nightruns mit Stirnlampen von Petzl und ein Totally Offroad Lauf. Zum Abschluss gabe es eine Lesung auf einer Berghütte mit Frühshtück.2012 wird es die dritte Austragung der TRAILDAyS geben - die gute Resonanz gibt diesem Format recht.www.traildays.de

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Salomon und Inov-8 gaben den Traildays Teilnehmern die Chance die neuen Schuh-modelle zu testen! Bei gemeinsamen Läufen entwickelten sich verdammt gute Gespräche - einige sprachen sogar von extrem guter Stimmung. Das Wetter spiel-te natürlich auch mit. Der Jahrhundert Frühsommer hob die Laune an.

NeWS6/7.11TrAIl

dAYs 2011

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raFael FUchSgrUBerEin Konzertmanager fängt mit 42 Jahren mit dem Laufen an, entdeckt den Flow der langen wüstenrennen und hat heute mit 50 noch ganz viel vor.

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die schwedische schuhmarke icebug wurde 2001 gegründet. seitdem hat sich das unternehmen als marktführer in der entwicklung rutschsicherer sportschuhe erfolgreich etabliert. Weltweit wird icebug in über 15 ländern vertrieben.

www.icebug.se

Rafael, welches laufabenteu-er steht als nächstes an?Ende Juni geht es zu meinem momenta-nen Lieblingsveranstalter RacingThePla-net in die Wüste Gobi. In China werden wir 250 km in sechs Etappen laufen; alles mit Rucksack und geschlafen wird in Zelten in der Wüste. Nach vier Läufen in den verschiedensten Ecken der Saha-ra bin ich wirklich neugierig auf Gobi und in der Starterliste stehen einige höllisch gute Läufer – das wird diesmal vorne richtig spannend.

Wie kann man denn als viel-beschäftigter musikmana-ger überhaupt so extrem laufsport betreiben? du bist doch bestimmt auf partys und pressekonferenzen gefangen?Konzerte und Künstlermanagement ma-che ich seit 30 Jahren und meine eigene Firma besteht aus einem so guten Team, dass ich nicht mehr bei jeder Gelegen-heit das Mädchen für alles spielen muss. Früher bin ich gefühlt im Mai aus dem Haus und im Oktober erst wieder nach-hause gekommen.Es bleibt immer noch sehr viel Arbeits-zeit aber ich kann sie mir als Chef gut strukturieren, weil meine Mitarbeiter mir in den ganz harten Trainingswochen auch mal den Rücken freihalten.Dann gibt es auch noch Baby Mara, die mit 19 Monaten mein grosser Sonnen-schein ist – da will ich einfach so viel wie möglich dabei sein – und meine Frau Ute, die gottseidank selber Marathon-läuferin ist und wir wegen vollkommen unchristlichen Trainingszeiten nie Familienstress bekommen.Auf dem Hof gibt es noch ein paar Pfer-de. Mit meiner selbstgezogenen jungen Stute werde ich dieses Jahr die ersten Distanzritte gehen – quasi Ultratrail mit Pferd. Ansonsten gilt: es wird gelau-

fen – egal wann und wo. Legendär sind meine Läufe in fremden Städten oder Ländern bei Shows, die wir produziert haben. Oftmals kam ich viel zu spät zum Publikumseinlass, weil ich mich vollkom-men verirrt hatte. Diese Ausrede gilt heute nicht mehr. Irgendjemand ist mir in den Rücken gefallen mit der Erfindung des GPS.

Was war deine erste musiklie-be? Rock, punk, jazz…?Ich war viele Jahre als Dj in Köln unter-wegs und meine Liebe zum Soul ist in diesen Jahren immer weiter gewachsen. Das muss grooven!!aber guter Groove ist vielseitig.Beste Beispiele: mein erstes grosses Konzert in den 80ern mit Mother’s finest oder die letzten wirklich beeindrucken-den Shows von Peter Fox oder Fanta4.

Was sagen deine Künstler zu deinem ungewöhnlichen hobby?Für viele schwer zu fassen. Zumal mich die meisten noch als denjenigen kennen, der in den 90ern immer als letzter die Tür zur Hotelbar abgeschlossen hat.Es ehrt mich, dass ich bei einigen zum Lieblingssportler auf ihrer Facebook Seite aufgestiegen bin.

Konntest du den ein oder anderen musikstar schon zum sport bekehren?Es gibt durchaus bekannte Musiker, die inkognito bei Marathonveranstaltungen starten.

Was fasziniert dich an Wüs-tenläufen ganz besonders?Nach einigen Citymarathons, die wirk-lich am Anfang Spass gemacht haben, und vor allem nach meinem Ironman war mir ganz klar, dass die Massen, das Gedränge, das Gekloppe im Wasser und ggfls. die mehrmals zu absolvierenden

Rundstrecken, mich vollkommen fertig machen – im Kopf. Ich hab mal versucht die deutschen Meisterschaften 100km zu laufen – auf einer 5km Runde. Ich musste bei KM 50 aussteigen, obwohl ich im Jahr zuvor 200km nonstop bei der Libyan Challenge gefinisht hatte. Das war für mich vollkommen sinnlos. Chapeau vor den Kollegen. Die Wüste ist ein unglaublich fazinierender Ort und beim Laufen entsteht dort für mich ein ganz eigener Groove. Vor Libyen dachte ich, dass ist nicht zu schaffen – schon garnicht ohne Schlaf. Am Ende war es ein zweitägiger Riesenflow, echt hypnothisch.

du bewegst dich im alter von 50 jahren auf einem hohen sportlichen niveau - wieviel kannst du noch zulegen?Ich hab mit 42 Jahren erst angefangen ein wenig durch die Gegend zu joggen und im wirklich ernstzunehmenden Training im Verein bei meinem Trainer Thomas Eickmann bin ich erst seit 2008. Die Grenze beim Marathon ist wohl er-reicht. Die Motivation hart zu trainieren, um beim nächsten mal 2 min. schneller zu sein ist ganz schwierig für mich. Aber sagt mir jemand: In Gobi sind einige extrem gute Läufer am Start…dann krieg ich auch den Fuchsgruber in mir richtig ans Trainieren. Auf den wirklich langen Strecken oder Etappenläufen werde ich noch stärker werden. Aber es kommt wie es kommt, so wie ich in den letzten Jahren schneller geworden bin, werde ich auch wieder langsamer. Mit 50 Jahren stellt sich bei mir eher die Frage, was kann ich jetzt richtig machen, damit ich in 10 Jahren noch gut gelaunt laufen kann. Die Antwort weiss ich noch nicht; hab‘ aber vorsichtshalber schon mal was Gas rausgenommen.

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NeWS6/7.11hast du ein Rezept oder Tipps wie man das Gleichgewicht zwi-schen job und laufsport hält?Da muss ich jetzt sehr weit ausholen: Nö!Ich glaube es ist sehr hilfreich, wenn man von beidem so viel macht, dass man Spass dran hat. Leichter hier in geschrieben, als ich normalen Leben umgesetzt – ich weiss. Das Geile am Laufen ist, dass du es überall und sofort tun kannst. Also…

haben dich die harten und langen laufevents persönlich geprägt?Als ich 2007 das erste mal beim MDS war, haben mir vorher Teilnehmer erzählt, es würde mich verändern. Ich dachte „ja, ja: ommm“!Am Ende des Laufes war ich mehrere Wo-chen auf Wolke 7 und es wurde eine sehr innige und schöne Beziehung zu dieser Landschaft. Neben den tollen Momenten mit den Menschen, die man bei diesen Expeditionen kennenlernt, ist die Wüste vor allem ein extrem ehrlicher Ort. Nichts Unwichtiges oder Belangloses lenkt ab. Sie kann ein glasklarer Spiegel sein, der dir zeigt, wie gut du drauf bist und reflektiert aber auch ganz genau, wenn das nicht so ist. Sie kann aber auch was ganz anderes sein; kommt drauf an, was du in ihr sehen willst. Auf jeden Fall ist vorher anders als nachher – fest versprochen.

:::::::::::::::::::: Race neWs ::::: Race neWs :::::::::::::::::::: Patrick Bohard gewinnt den 100 km Trail auf Madeira. Der bärenstarke Team Asics Läufer gehört der Altersklasse M45 an und wurde 2010 Gesamtsechster beim UTMB. In Griechenland ist der Kentavros Ultratrail über 80 km das Mass der Dinge. Konstantinos Tsantos gewann souverän, Salomon Mann Nikos Kostopoulos wurde Dritter.Beim 16ten Miwok 100 k Trail in den USA waren die ersten drei Plätze fest verbucht. Dave Mackey siegte vor Mike Wolfe und Routinier Hal Koerner. Pam Smith gewann bei den Damen. Beim Trail de l’Ardechois wurden die 57 km rasend schnell vernichtet. Thierry Breuil vom Team Adidas Compressport siegte in weniger als 5 Stunden. Traillegende Dawa Sherpa sicherte sich Rang vier. Zum zweitenmal in Folge gewann der Schweizer Christian Schneider die 125 km des Abbots Way in Italien. Seine Auszeit hat ihm nicht geschadet.

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NeWS6/7.11icebuG VeRlOsT 3 paaR celeRiTas - das Topmodel der Trail Running serie.

ja, da kannste mal gucken...Neues von Kilian Jornet und der Beweis, daß auch er seine Helden hat. Das Salomon Team bei einem 100 km Lauf in Australien und eine Dokumentation über die Vorbereitungen zum UTMB 2010.

kLIckt dIe screeNs!

Starke Leistung von Daniel Horst beim gut besetzten Le Grand Defi des Vosges. Er sicherte sich Rang 3! Auf Rang 6, 7 und 8 platzieren sich mit Boellinger, Zimmer und Muntenasu weitere deutsche Trailrunner im Spitzenfeld.The Track in Australien. Die erste Austragung dieses wahnsinnigen Etappenlaufes scheint erfolgreich gewesen zu sein. Christophe Le Saux bewältigt die rund 590 Kilometer in 46 Stunden und 33 Minuten. Ultralegende Karim Mosta wird Fünfter. Die deutsche Ultradame Susanne Alexi finisht als zweite Frau und Nordlicht Hauke König zeigt Moral und meistert diesen schweren Lauf auf Rang 13. Trail Running goes Schwarzwald. Bei den zweiten Black Forest Trailrun Masters siegte Jerome Boellinger nach zwei Etappen und 78,4 Kilometern. Matthias Stegbauer wurde vor Franz Mosbauer Zweiter.Starke Vorstellung von Nicholas Clark beim Jemez Mountain Trail über die 50 Meilen Distanz. Der Wasatch Sieger und Vierte des Western States gewann in 8 Stunden und 7 Minuten und empfiehlt sich 2011 für höhere Aufgaben.

:::::::::::::::::::: Race neWs ::::: Race neWs ::::::::::::::::::::

geSpOTTeT! dieSmal:

eIne BlIndschleIchedie sehen wir nämlich zur Zeit sehr oft am Rande des Trails. Habt ihr gewusst, dass die Schleichen gar keine Schlangen sind und bis zu 50 Jahre alt werden können. Sie ernähren sich von Nacktschnecken, Regenwürmern und Insekten. Ein Weib-chen bekommt bis zu 12 Jungen. mehR inFOs hieR!‹‹

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Der Brite Jezz Bragg darf sich als UTMB Sieger 2010 für die aktuelle Saison viel vornehmen. Er gehört zu den heissesten Siegkandidaten bei den großen Ultratrails. Wir konnten mit dem North Face Athleten sprechen.

Wie hat deine saison begonnen?Ich werde Ende April an den UK Trail Running Meisterschaften teilnehmen. Da sind die besten Läufer der Insel am Start. Ich bin seit über einem Jahr nicht mehr in England ein Rennen gelaufen und entsprechend freue ich mich darauf. Das Rennen verläuft auf Teilen des West Highland Way, von Glasgow nach Fort William.In diesem Jahr beginne ich die Saison bewusst sehr spät, denn in der Vergangenheit habe ich oft zu viel getan und war übertrainiert.

Was genau wirst du zum Vorjahr ändern?Ich muss gesund bleiben und unverletzt. Im letzten Jahr war ich 5 Monate damit beschäftigt einen Ermüdungsbruch auszukurieren. Es

war schwer wieder zurückzukommen! Der Sieg beim UTMB war dann natürlich super für mich.

Was werden deine highlights?Zwei Schlüsselrennen wird es geben: Western States 100 und der Ultra Trail du Mont Blanc. Beide Rennen liebe ich und ich kann kaum warten am Start zu stehen.

man braucht highlights, oder?Ich denke es ist gut EIN Rennen für sich zu haben. Ein klar definierten Termin im Kalender.

Welchen schuh läufst du in diesem jahr?Egal ob im Training oder im Rennen, ich laufe seit längerem alles mit dem The North Face Single Track. Das ist ein toller, neutraler Trailschuh, der

ein gutes, ausgewogenes Niveau aus Dämpfung, Schutz und Leichtigkeit hat. Ich bin ein Fan.

hast du Talente, die niemand kennt?Ich bin ein großer Fan von Ausdauersport im allgemeinen - Radsport, Schwimmen. Mag ich alles sehr. Ich war mal ein ganz guter Rugby Spieler, so mit 20, und spielte 6 mal die Woche. Rugby hat mir als Trail Runner auch geholfen.

Was könnte dein Fazit am 31.12.2011 sein?Wäre toll ein großes Rennen gewonnen zu haben. Da gäbe es schon noch einige. Western States zum Beispiel, da wurde ich 2009 Dritter oder der UTMB, weil das Rennen bei meinem Sieg ja verkürzt war.

Ich mUss

GesUnd BleIBen

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»JeZZ BrAGG´s

BlOG

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The

TrAck AUsTrAlIA

GenAUsO hATTe

Ich es mIr vOrGe-sTellT!

Susanne Alexi wagte sich in unbekanntes Land! Die Erstaustragung des Etappenlaufs THE TRACK in Australien protzt mit einer Megadistanz und extremer Hitze. Zu dem kam noch hinzu, daß es keine Erfahrungswerte für den Veranstalter gab. Die deutsche Ultrafrau und ihr Kollege Hauke König waren am Ende die großen Sieger - so wie alle anderen die ins Ziel kamen.

v o n S u s a n n e A l e x i

In Australien zu laufen war wirklich etwas ganz besonderes, speziell das Outback fasziniert einfach durch seine inten-siven Farben und die endlose Weite und Menschenleere. Besonders genossen habe ich die vielen Stunden allein auf der Strecke, wo ich wirklich zur Ruhe kommen konnte. Abends dann „in den Schoß der Gruppe“ zurückzukehren war natür-lich wunderbar. Genauso hatte ich es mir vorgestellt- nur, daß Erleben einfach besser ist als Vorstellen!

Das Etappenrennen hatte besonders in den ersten Tagen zwar kurze, vom Untergrund her aber anstrengende Abschnit-te. Wir mussten über Berge und durch Canyons, durch tiefen Sand der trockenen Flussbetten und durch Furten in den Flüssen, selbst die sogenannten Straßen waren teils tief sandig, mit losen, spitzen Steinen übersät und hubbelig. Wer hier schnell laufen wollte, war ständig einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt. Meine Prämisse war von Anfang an, das Zeitlimit möglichst in Ruhe auszuschöpfen, mich beim Lauf immer wieder gehend zu regenerieren, weil

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The

TrAck AUsTrAlIA

ich sonst nicht mit Rucksack bepackt 9 Tage durch-gehalten hätte. Der Rucksack war für mich im Prinzip optimal gepackt, wog je nach Wasserreservoir 6-8 kg und beinhaltete außer der Pflichtausrüstung nur einen Satz Wäsche für die Nacht, eine Kamera, Seife, Hand-tuch, Sonnencreme, Maskottchen, Kochtopf. Ich würde das jederzeit wieder so packen, nur einen leichteren Schlafsack nehmen. Wasser bekamen wir alle 12- 20 km, Ernährung mussten wir mit 2000 kcal/Tag selbst mitschleppen- Oatsnack-Müsli und Riegel sowie Tra-vellunch und Instantnudeln für Abends waren perfekt für mich. Ein großes Problem war allerdings zunächst die Orien-tierung. Die Beschilderung in den Bergen war dürftig bis unklar und so verlief ich mich am 2. Tag, ohne allei-ne wieder zum Weg zurückzufinden. Erst gegen 17.00 Uhr, also kurz vor Einbruch der Dunkelheit, fand mich

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ein vierköpfiger Suchtrupp- ganz schön peinlich! Ohne die Notfallpfeife wäre das echt schief gegangen. Dadurch konnte ich den 2. Tag also nicht beenden, hatte aber reichlich km gemacht auf meinen Irrwegen;-). Am 3. Tag hatten ich und zwei weitere Teilnehmer keine Starterlaubnis, die Strecke war lang und es gab keine Kapazitäten uns ggf. erneut zu suchen... damit konnte ich mich nur schlecht abfinden, fühlte ich mich doch physisch topfit!Bis zum 4. Tag hab ich dafür gekämpft, wieder alle Etappen komplett mitlaufen zu dürfen. Jerome als Veranstalter wollte uns auch zugestehen, die Strecke weiter just for fun zu laufen, er sah aber logistische Probleme, falls wir zu langsam wären oder abbrechen müssten. Seine Bedenken haben sich allerdings schnell zerstreut, als er sah, wie es mir mit jedem Tag und jedem Lauf besser ging. Wir haben uns um die Wette gefreut, dass alles noch so gut ausging- auch für die anderen Teilnehmer, die am 2. Tag das gleiche Problem hatten wie ich.Besonders eindrücklich wird mir die 128 km Etappe am 9. Tag in Erinnerung bleiben. Schon der Start bei Vollmond und bald da-rauf aufgehender Sonne war traumhaft. Nach den anstrengenden ersten 40 km (30 km Sanddünen, 10 km fieses Steingebrösel

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TrAck AUsTrAlIA

auf dem Weg) folgten über 80 km Asphlatstraße- bis zum Sonnenuntergang allerdings in brütender Hitze. Ich ver-legte mich durchgehend auf zügiges Walken und machte bis abends nur 40 min Pause an einem Shop (hier begann so etwas wie Zivilisation;)), wo es Sandwiches und Red Bull zu horrenden Preisen gab und zu meiner Freude Internet! Kurze Info an die Family und Freunde via Facebook und weiter ging es durch die Hitze. Die Nacht begann für mich mit einer langen Pause am Lagerfeuer, Reste essen aus dem Rucksack und Plauschen mit 6 anderen Teilnehmern, die dort nach und nach eintrudelten. Anschließend war ich so gestärkt, dass endlich Laufen möglich war! Stirnlampe war im hellen Mondschein völlig überflüssig. Gesehen hab ich genug- auch Dinge, die da gar nicht waren! So intensi-ve otische Halluzinationen wie dort hatte ich noch nie bei einem Nachtlauf- es war völlig mysthisch. Die Bäume nah-men Gestalt an und bewegten sich entlang der Strecke, schienen alle miteinander zu kommunizieren und mich zu beobachten oder sogar zu schützen- so fühlte es sich an. Am Himmel gab es Lichtflecken, die sich zu runden Orna-menten fügten mit Gesichtszügen oder auch ohne. In dem Bewusstsein, dass das keine Realität ist, war es auf der anderen Seite eben doch real- denn ich hab‘s ja so wahr-genommen. Einfach faszinierend! Wirklich lebendige Tie-

re hab ich auch gesichtet- mehrere Känguruhs kreuzten meinen Weg! Das passiert einem aber tagsüber kaum- die Tiere sind alle derart scheu, sie verstecken sich perfekt in der endlosen Weite und du siehst fast nur Mäuse, Rau-pen und Vögel! Manchmal eine Schlange- und husch ist sie weg. Also Angst vor giftigen Tieren ist wirklich sehr un-angebracht, denke ich. Als ich extrem müde war, nahm ich meine eiserne Reserve zu mir- die Dose Red Bull aus dem Shop. Das Zeug ist ja echt Doping, keine Frage. Ich lief da-nach wie geölt. Gegen Morgen hatte ich zwar alles wieder aus dem Körper gespült, aber da war das Ziel nur noch 20 km entfernt und der Uluru zog mich von selbst. Um 6.50 Uhr war Zieleinlauf mit einem berauschenden Empfang vor großer landschaflicher Kulisse und die emotionalen Momente dauerten an bis Mittag, bis auch der verletzte Läufer yousef noch gehend ankam, ins Ziel begleitet vom Sieger Christophe, der ihm entgegen gelaufen war! Das abschließende Wochenenede mit der ganzen Gruppe im Hotel incl. Barbecue und Abtanzen war einfach himm-lisch! Wir haben uns alle unglaublich gut verstanden und haben mittlerweile eine eigene Gruppe auf Facebook zur Kontaktpflege.

ausseRdem KüRZTe jeROme die disTanZen TaG 4-6, um

allen TeilnehmeRn ReGeneRaTiOn FüR die dRei haRTen

TaGe am ende Zu eRmöGlichen. sO Kamen WiR auF eine

GesamTlänGe VOn 520 Km und eRReichTen alle das Ziel.

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rUn 2011

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sTrOnGmAn

rUn 2011

Die nächsten Trail-RennenJunI & JuLI

25. Juni 2011» salOmOn ZuGspiTZ ulTRaTRail & supeRTRail101 km oder 69,8 km um das größte Bergmassiv, die Zugspit-ze. Start und Ziel im schönen Luftkurort Grainau. www.zugspitz-ultratrail.com/

02. Juli 2011 » The nORTh Face laVaRedO ulTRa TRailDie TNF Serie macht in den Dolomiten einen Halt und jagt die Teilnehmer 90 km und 5300 hm durch die Berge. Phänomenal!www.ultratrail.it/

02. Juli 2011» Trail Verbier st. bernardZwei Strecken bei der dritten Ausführung. Die große Runde führt über 110 km die mit 7000 hm und einem Limit von 31 Stunden hart, aber nicht unlösbar sind, denn die Naturwelt hilft mit schönen Landschaften. Karine Herry, die bis dato einzige Französin die den UTMB gewinnen konnte, gibt hier ihr großes Comeback!www.trailvsb.com/

Weitere TERMINE findet ihr in unserer DATENBANK unter:http://www.trail-magazin.de/kalender/kalender.php

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Ich bin auf die Idee gekommen den Strongmanrun zu ren-nen, weil ich 2009 in London gewohnt habe und auch dort eigentlich schon beim Tough Guy Race mitmachen wollte. Da ich jetzt in Trier wohne und der Nürburgring nicht weit ist fuhr ich also hin. Ich hatte mir vorgenommen vorne mitzulaufen und Spass im Gelände zu haben. Die Hinder-nisse habe ich mir vorher nicht angeschaut, ich wollte mich überraschen lassen! Ich übernahm auch gleich nach dem Startschuss die Führung und kämpfte mich über die Hindernisse. Nach der ersten Runde hatte ich schon einen guten Vorsprung, doch schon bei km 12 in der zweiten Runde überrundete ich einige Läufer. Bei den nächsten Hindernissen wurde es dann richtig schwierig, denn es bil-deten sich schon heftige Staus. Ich hab mich dann höflich durchgefragt und die überrundeten ließen mich durch. Das ganze hatte dann in der 2. Runde leider nicht mehr viel mit laufen zu tun, was ich echt richtig schade fand. Ausser-dem wurde ich fast noch disqualifiziert, weil ich bei dem Hindernis Cliffhänger statt zu hangeln durch die Grube gekrochen bin. Wie gesagt ich habe mir die Hindernisse vorher nicht anschaut und daher nicht erkannt was man an diesem Hindernis eigentlich machen muss. Ich war bei ei-nem der letzten Hindernisse, dem "fischernetz" nur gut in Führung. Dort kämpfte ich mich durchs kalte Wasser und über den Hügel raus, doch der ehemalige Orientierungs Weltmeister aus Finland überholte mich an diesem Hin-dernis über die sogenannte Pussylane (eine erlaubte Hin-dernisumgehung). Zum Glück konnte ich auf seinem Rücken die Aufschrift FINLAND erkennen und sah ihn ca. 100m vor mir. Ich rannte an ihn ran und wartete bis zur Zielgera-den. Er war ganz überrascht mich plötzlich neben ihm zu sehen. Ich setzte meinen Endspurt an und flog die letzten 400m auf den Zielstrich zu. Der Finne konnte nicht kontern und ich gewann knapp aber überglücklich meinen ersten grossen Trail/Cross Lauf. Der Lauf hat super viel Spass ge-macht, aber ich hoffe auch, dass der Organisator nächstes Jahr reagiert und einige Sachen ändert. Wenn es zu keinen Staus mehr kommt, dann hat jeder noch mehr Spass an dem Lauf. Die schnellen und auch die langsameren Läufer wären dafür echt dankbar. FLO

STRONGMANRUN-SIEGER FLO NEUSCHWANDER UND SEINE SICHT:

Ich hAB mIch dAnn höFlIch dUrchGeFrAGT

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AUsTrAlIA 2011

TnF 100

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maTThiaS dippacher

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„Du solltest vernünftig sein und nicht starten. Die Saison hat erst angefangen und du machst wahrscheinlich mehr kaputt als du denkst!“ Vernünftig? Ist es wirklich vernünftig die lange Reise bis nach Down-Under zu bestreiten um dann nicht am Ultratrail teilzunehmen für den man ja schließlich auch trainiert hat.

Ist es vernünftig sich eine Woche lang in Sydney den Kopf darüber zu zerbrechen warum gerade jetzt die Wade verrückt spielt? Ist es vernünftig so viel Zeit in ein Projekt zu investieren das kein Happy-End hat? Aber hat Trailrunning wirklich was mit Vernunft zu tun? Nach zwei Testläufen auf der Originalstrecke in den Blue Mountains brauchte ich mir diese Sinnfrage nicht mehr zu stellen. 100 Kilome-ter mit entzündeter Sehne funktionieren nicht. Und was tut ein Trailrunner wenn er nicht Trail runnen darf – er verfällt in Depression, wird unleidig, ist frustriert, versucht jegliche Arten der Regeneration und beneidet alle anderen Trailrunner, die ihre Startunterlagen abholen dürfen und sich auf den bevorstehenden Ultratrail freuen. Man beneidet die Anderen um die leichte Aufregung vor dem Start, um die vielen kleinen und großen Geschichten und Ereignisse, die während der langen Strecke passieren. Man möchte auch die Hochs und Tiefs durchlaufen durch die man zwangsläufig kommt und das beglückende Gefühl im Ziel erleben, welches bei einem Ultra doch ganz besonders ist. Aber wirklich weiter bringt einen die schlechte Laune ja auch nicht. Schließlich bin ich in Australien, die Blue Mountains vor meiner Nase!

Und hatten wir nicht nach dem ersten Streckencheck im Vorfeld alle etwas ernüchtert festgestellt, das Trailrunning in den Blue Mountains schnelles, recht flaches Gelände mit wenig Singletrails bedeutet. Also nicht ganz das, was ein europäisches „Alpentrailschnittchen“ ge-wohnt ist. Kilian`s Fazit daraus: du musst halt schnell laufen, dann ist es schnell vorbei! (ist das der Grund warum er immer gewinnt?).

SALOMON TEAM-LäUFERIN julia böTTGeR FLOG ZU EINEM 100 KM ULTRTRAIL NACH DOWN UNDER UND KONNTE NICHT MITLAUFEN...UnleIdIG Und

FrUsTrIerT!

north Face 100 australia 2011 erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! die Geschichte von einer, die los flog um 100 australi-sche Trailkilometer zu laufen und dann als „support-schnittchen“ endete.

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AUsTrAlIA 2011

TnF 100

Damit tut man den Blue Mountains allerdings etwas unrecht, denn die Landschaft und die sehr unter-schiedliche Vegetation sind beeindruckend. Beein-druckend war auch, wie kalt es zu dieser Zeit schon dort unten ist. Wer glaubt im Mai ins sonnige, warme Australien zu fliegen, der hat sich in dieser Region leider geirrt. Am Wettkampftag hatte es in der Früh frostige 1 Grad. Somit wurde auch kurzfristig die Pflichtausrüstung vom Veranstalter noch mit Fleece-Pulli und Regenhose aufgestockt und dabei übertrifft diese sowieso schon jegliche gewohnte Dimensionen: von der Rettungsdecke angefangen, über Kompass, Tape und Regenjacke mit Kapuze zur Warnweste (nach australischem Standard), Streichhölzern und wärmen-der langer Unterwäsche (hier wird sogar das Material vorgegeben). Um Gewicht zu sparen wollte der mini-malistische Kilian sein IPhone zum Multifunktionsge-rät umwandeln: Kompass, Taschenlampe, GPS und ein Kälte-Regen-Schutz-APP... na ja, der Veranstalter Tom hatte da irgendwie andere Vorstellungen vom Mandatory-Equipment. Aber so ein bissl mehr an Ge-wicht im Rucksack hält Kilian Jornet, Francois d`Haene und Ryan Sandes (alle Team Salomon) natürlich nicht davon ab den bestehenden Streckenrekord locker zu unterlaufen und das Podium zu stürmen. Das lag natürlich auch an der hervorragenden Be-treuung! (kleiner Scherz). Vom Trailschnittchen zum Crew-Support-Schnittchen „degradiert“ war ich in der ungewohnten Situation, das Rennen mal aus einem anderen Blickwinkel zu verfolgen. Wie bei der Tour de France durfte ich live dabei sein und mit unserem Crew-Jeep von einem Checkpoint zum nächsten fet-zen, um mich dort um unser Spitzen-Trio zu kümmern.

Obwohl „kümmern“ etwas übertrieben ist, da Kilian eigentlich weder isst noch trinkt beim laufen und es Francois und Ryan hervorragend ging - blieb also nur die mentale Motivationsunterstützung. Die wurde nach Checkpoint 2 noch mehr in Anspruch genommen, weil Devon Helms-Crosby (Salomon USA) leider wegen einer Verletzung aussteigen musste. Willkommen im „Runner`s who dont run Bus“! Aber wenigstens durfte sie ein paar Kilometer laufen. Wieder kommen Zweifel in mir hoch. „Vielleicht hätte ich doch starten sollen – wenigstens versuchen?!“ Die Zweifel verschwanden sofort wieder als ich bei Check-point 3 versuchte ein Stück mit Ryan zu laufen. Autsch! Ok – zum Trost gab es einen Latte-Macchiatto-Stop bevor die beiden letzten Checkpoints auf uns warte-ten. Die Zeit verfliegt. Beim laufen kommen mir die 100 Kilometer doch länger vor. Und so entspannt wie die Jungs habe ich noch nie ausgesehen nach 9 Stun-den. Dabei machte Francois doch eine ganz neue und interessante Feststellung:“100 Kilometer sind ganz schön lang.“ Naja, das hätte ich ihm auch vorher sagen können. 100K sind in Australien genauso weit wie in Frankreich. Und auch sonst kann ich keine großen Un-terschiede feststellen. Die Verpflegungsstellen sind reich bestückt, die Strecke ist einwandfrei markiert, die Trailrunner sind unkompliziert und hilfsbereit, Zu-schauer sind eher selten und laufen muss man immer noch selber. Im Ziel gab es keine Verpflegung – was wohl nicht typisch australisch ist, sondern eher dar-an lag, dass der Caterer einfach nicht aufgetaucht ist, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Im Rausch der Finisher-Glückgefühle waren sich sogar alle einig, dass die Strecke doch anspruchsvoller und kurzweili-ger war als zunächst gedacht. Ganz nach dem Motto: „Heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder keine Frage“ – und dann bitte als Trailrunner und nicht als Crew-Mitglied. Einen Vorteil hat es jedoch wenn man nicht mitläuft: am nächsten Tag kann man ganz normal Treppen hoch und runter gehen ohne verkrampfte Schritte und Ge-sichter und ein 24 Stunden-Flug zurück in die Heimat lässt sich etwas besser aushalten – ein kleiner Trost.

Umfrage:weite oder enge Laufklamotten?AN DIESER FRAGE HABEN SICH DIE RADFAHRER SCHON AUFGERIEBEN. WIE SIEHTS BEI DEN TRAILLäUFERN AUS? IST WEIT EINFACH LäSSIGER, ODER IST MAN SEIT DER KOMPRESSIONS-REVOLUTION AUCH IN ENGEN LAUFSACHEN TOTAL IN? K l i c K h i e R u m a b Z u s T i m m e n

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maTThiaS dippacher

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NeWS6/7.11Was Tun beihiTZschlaG?

Hohe Temperaturen im Hochsommer und Sport bei dem man an seine Grenzen geht - kennen wir, lieben wir.

Die Tipps wie: „Vermeiden Sie starke Belastungen an heissen Tagen“ oder „suchen sie einen Schattenplatz“ bringen den Trail Runner irgendwie auch nicht weiter. Doch wenn es dann tatsächlich mal zu einem echten

Hitzeschlag kommt sieht sich der Läufer in einer absolut ernsten Situation. ein hitzschlag stellt einen

schweren hitzeschaden dar und im Gegensatz zu hitzeerkrankungen fühlt sich die haut bei einem hit-zeschlag trocken an. der Körper ist nicht mehr in der lage die Temperatur durch schwitzen auszugleichen,

dabei entsteht ein Wärmestau. die Folge davon ist hohes Fieber. lang anhaltendes hohes Fieber kann zu Gehirn- und Organschädigungen und schweren

schockzuständen führen.

erste-hilfe-maßnahmenDer Betroffene muss an einen kühlen, schattigen Ort gebracht werden. Zusätzlich öffnet man die Kleidung, damit die Haut etwas abkühlen kann.

Dann hilft man mit kühlen, feuchten Tüchern nach und kühlt den erhitzten Körper langsam ab.

Dabei ist das langsame Abkühlen des Körpers die wichtigste Sofortmaßnahme.

Wenn der Betroffene ansprechbar ist, gibt man ihm kühle Getränke wie Wasser oder Saftschorle zu trinken. Dabei sollte die Flüssigkeit aber nicht eiskalt sein.

Wenn der Patient bewusstlos wird, bringt man ihn umgehend in die stabile Seitenlage und verständigt den Notarzt.

Kommt es zu einem lebensbedrohlichen Schockzustand ist intensivmedizinische überwachung notwendig.

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maTThiaS dippacher

NeWS6/7.11 SKyRUNNER WELLE ROLLT WIEDER.

DIE BERGE HABEN SIE WIEDER. DIE SKyRUNNER EROBERN DIE GIPFEL DIESER WELT. ANGEFANGEN

HABEN SIE IM FRANZöSISCHEN ARLES TEC, WO SU-PERSTAR MARCO DEGASPERI SIEGEN KONNTE UND MIREIA MIRO VARELA (FOTO) BEI DEN DAMEN VOR STEPHANIE JIMINEZ LANDETE. DEN ZWEITEN LAUF GEWANN IN GEWOHNTER MANIER KILIAN JORNET

VOR TOM OWENS IM SPANISCHEN ZEGATA. DER DRITTE LAUF IN GRIECHENLAND WURDE WEGEN

UNWETTER ABGEBROCHEN. DIE WELTSERIE ENDET ENDE NOVEMBER AUF DEN

PHILLIPINEN. DER DEUTSCHE HELMUT SCHIESSL WIRD IN DIESEM JAHR WOHL KAUM ERNSTHAFT INS

SKyRUN GESCHEHEN EINGREIFEN KöNNEN - DER ALLGäUER Ex-WELTMEISTER HAT SICH DAS SCHLüS-

SELBEIN GEBROCHEN.

Umgehört: sind trail-runner ein-fach nur miese marathon-Läufer?

Einen Stadtmarathon finde ich langweilig und nervig, vor allem, wenn ich an das "hopp, hopp"

der biersaufenden Zuschauer denke. Lieber begegne ich Wildschweinen und Bussarden, auch mal Füchsen oder laufe über Kuhweiden- wobei

mir das nicht immer geheuer ist.

ASTRID

Aber wenn sich tausende durch die Berge bewe-gen ist der Unterschied zu Stadtläufen relativ

gering....Laufe auch lieber Trails,aber die Meinung Trailläufer sind die Besseren stört mich dann doch.

CARSTEN

Sind Marathonlaeufer einfach nur schlechte Bahnlaeufer, die sich der einzig wahren Herausforderung 10,000m nicht stellen wollen? Sind Langstreckler einfach nur

schlechte Sprinter, die sich der einzig wahren Heraus-forderung 100m nicht stellen wollen?

ULI

oh - mir macht beides Spaß!! Und was mach ich nun??

MICHAEL

IM VERGLEICHTrAnsAlPIne

TrAns eUrOPA exPressWas bist du denn?

Das sechste Studioalbum der Band Kraftwerk

&ich war mal ein Standard

für SchnellzügeWo gehts hin?

Europäische Großstädtehast du erfolge?

Platz 34 der italienischen Charts 1977

Wie sind deine eckdaten?

1100 PS Dieselmotor von Maybach

Was bist du denn?Ein Etappenrennen für

Trail Runner&

eine Alpenüberquerung zu Fuss in einer Woche

Wo gehts hin?Italien

hast du erfolge?Ich mach Menschen glück-lich, obwohl ich sie quäle

Wie sind deine eckdaten?250 km und 15000 hm

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Trail-Running-Mode ist mehr als normale laufklamotte. Mal ehrlich: was braucht ein Stadtmarathonläufer schon? Der ist mit leichten Shorts und einem leibchen sehr glücklich. Der Trail-Runner will mehr, der Trail-Runner braucht mehr und die Hersteller haben es mittlerweile verstanden auf diese besonderen Ansprüche einzugehen. Schöne Details und intelligente features schützen vor Wind, Wetter, Temperaturschwankungen und anderen launen der Natur...

f o t o g r a f i e / l i t h o D a n i e l S i m o n

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Windschutzweste Speed, www.quechua.com, www.decathlon.de

3/4-lange Raid-Trail-Hose, www.quechua.com, www.decathlon.de

equarea Laufshirt Herren, www.quechua.com, www.decathlon.de

Acceleritas, www.icebug.se

Page 103: TRAIL MAGAZIN 3/2011

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Acceleritas, www.icebug.se

Whisper Hoody Jacket, www.salomonrunning.com/de

Whisper II Tee W, www.salomonrunning.com/de

Whisper Skirt W, www.salomonrunning.com/de

Page 104: TRAIL MAGAZIN 3/2011

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Men´s Sonic T-Shirt, www.montane.co.uk

Men´s Sonic 2.0 shorts, www.montane.co.uk

Brille Ultra, www.julbo-eyewear.com

Schuhe Slab 2, www.salomonrunning.com/de

Page 105: TRAIL MAGAZIN 3/2011

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Brille Ultra, www.julbo-eyewear.com

M´s Trail Jacket, www.asics.de

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M´s Trail 2 in 1 Short, www.asics.de

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W´s Trail 1/2 Zip Top, www.asics.de

W´s Trail Knee Tight, www.asics.de

Page 108: TRAIL MAGAZIN 3/2011

skInsC400 Mens Wind Vest, www.skins.net

A400 Compression Longsleeve, www.skins.net

A400 Compression Tights, www.skins.net

A400 Calf Tights, www.skins.net

PATAGOnIAMen´s Specter, www.patagonia.com

Page 109: TRAIL MAGAZIN 3/2011

sUGOIOdlO

IceBUG

Piston 140 Longsleeve, www.sugoi.com

Anima, www.icebug.se

Short Tight, www.odlo.ch

Page 110: TRAIL MAGAZIN 3/2011

ArcTerYxsAlOmOn

PATAGOnIAcOmPressPOrT

Motus Crew LS, www. arcteryx

3/4 Exo Tight, www.salomonrunning.com/de

Men´s Nine Trails Vest, www.patagonia.com

Men´s Air Flow T-Shirt, www.patagonia.com

Men´s Nine Trails Shorts, www.patagonia.com

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US (ultra silicon), www.compressport.at

Page 111: TRAIL MAGAZIN 3/2011

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InOv-8

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Page 112: TRAIL MAGAZIN 3/2011

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xA WS Softshell Jacke, www.salomonrunning.com/de

Trail 3 Short, www.salomonrunning.com/de

Exo 4 Calf, www.salomonrunning.com/de

Schuhe Salomon S-Lab 2, www.salomonrunning.com/de

Page 113: TRAIL MAGAZIN 3/2011

more informationwww.planb-event.com

trailrun-worldmasters.com05. – 06. 11. 2011

4-trails.com06. – 09. 07. 2011

transalpine-run.com03. – 10. 09. 2011

keep-on-running.com01. – 03. 10. 2011

zugspitz-ultratrail.com24. – 26. 06.2011

thanks to all partners and runners

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Trailrunning Highlights 2011

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Page 114: TRAIL MAGAZIN 3/2011

TRAIL

FICTION?

Martin Paldans

sagenhaftes

Portfolio

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st. anton/Galtuer

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die Welt des sports ist weit. Wieso hast du dich für Trail Running entschieden?martin: Ich bin schon als Kind gerannt und schon immer habe ich Fotos gemacht. Später habe ich dann die Sachen kombiniert. Vor zehn Jahren habe ich angefangen zu klettern und habe auch dort Fotos gemacht - der Markt dafür ist in Schweden allerdings sehr klein.Durchs Klettern kam ich zum Adventure Racing, was ein bisschen größer ist als das Klettern. Jetzt bin ich beim Trail Running und Ultratrail gelandet und ich liebe es sehr.Hörts ich jetzt so an, als ob ich nur fürs Geld fotografiere. Stimmt aber nicht. Ich will diese Momente festhalten und die Laufsport-fotografie wirft noch etwas Geld ab. Das ist natürlich toll. Bei diesen Adventure Fotos habe ich übrigens immer das Gefühl, dass ich das Maximum aus den Momenten herausholen kann.

du fotografierst gerne unter extremen bedin-gungen. Zum einen Kälte, zum anderen hitze. Wo ist es schwieriger zu arbeiten?martin: Definitiv bei Kälte. Bei dieser kalten Luft verstecken sich viele mögliche Gefahren die fatal enden können. Man kann Handschuhe verlieren, nass werden, verloren gehen…das kann alles böse ausgehen. Unter minus 15 Grad wird es schwierig zu fotografieren. Man kann nur mit dünnen Liner-Handschuhen Blitz und Auslöser bedienen.Bei Hitze geht alles einfacher. Man muss lediglich sorgfältig beim Objektivwechsel sein, denn der Sand ist überall.

Wo siehst du die Grenze zwischen einem echten, realen Foto und einem photoshop-Fake?martin: Der Fotograf entscheidet das. Er wählt was auf das Foto soll und dann ist es ein reales Foto. Ich weiss was du mit der Frage meinst: für mich ist es falsch, wenn man Objekte ver-tauscht, verschiebt, weglässt und das Foto eine andere Situation bekommt. Das wäre Manipulation. Am Kontrast, den Farben und

den Tönen zu arbeiten gehört jedoch zur normalen Aufgabe eines Fotografen. Was Fotojournalismus angeht halte ich Video und Film für das eindeutig bessere Medium. Fotografie ist viel mehr da um Dinge ästhetisch darzustellen. Ich mag es nicht, wenn Menschen im Foto negativ dargestellt werden. Das ist das Schöne beim Adventure Racing Foto: es gibt Dramatik, Herzblut und die Athleten wählen das alles bewusst aus. Am Ende haben aber alle ein weiches Bett und ein sicheren Etappenort.

Was war dein gefährlichstes Trail Running Foto?martin: Hmmm…gute Frage. Ich war nie in echt gefährlichen Situationen. Nicht dass ich davor Angst hätte. Alleine auf einem Trail mitten im Dschungel kann natürlich gefährlich sein, aber ich habe es so nicht empfunden.

und gab es ein Foto mit einer echt krassen Ge-schichte?martin: Das Foto (hier in unserer TRAIL Fotostory) mit den Sternen und dem Stirnlampenläufer ist ein Selbstporträt! Ich habe 10 Minuten mit dem Selbstauslöser experimentiert. Ich habe den Blitz in einem Busch versteckt. Alles war hochtechnisch und hat irre Spaß gemacht. Dabei lerne ich viel. Das Foto entstand in Südspanien, Andalusien.

Gibt es etwas was du unbedingt glauben möch-test, aber nicht weisst, ob es das gibt?martin: Ich habe schon immer eine Verbindung zum Buddhis-mus. Ich mag diese Philosophie. Anstelle hart daran zu arbeiten, hoffe ich immer daß diese Saat von alleine zu einer Pflanze wächst.

Was ist das Tollste an deinem leben?martin: Meine Kinder zu erleben. Mitbekommen wie sie sich entwickeln, das Leben entdecken. Es ist mir so wichtig, daß sie eine echte Leidenschaft für etwas entwickeln können.

www.klausfengler.de

MARTIN PALDAN aus Schweden hat sich als Fotograf ganz und gar

der Welt des Adventure Racing hingegeben. Dort

findet der Familienva-ter echte und große

Momente. Martin findet, daß Fotografie immer schön sein soll und ist mit seinem Portfolio

dafür der beste Beweis!

TRAIL

FICTION?

Martin Paldans

sagenhaftes

Portfolio

»mArTIn PAldAnsWeBsITe

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4 tElESkoPStöCkE Für trAil rUnnEr

MEHRERESTOCK-WERKE

Die Gedanken sind frei und das ist gut so.Ein puristischer Laufsportler bringt einen Wanderstock mit Marathonlauf nur schwer zusammen. Wenn der Laufsport ins Gelände wandert, sieht die Welt schon etwas anders aus und wenn die Distanzen länger werden allemal. Es hat jedenfalls gute Gründe weshalb die Transalpine Runner „Stock-bestückt“ über die Berge rennen und die Ultra-athleten eines Ultra Trail du Mont Blanc mit nur einer handvoll Ausnahmen ohne Stöcke unterwegs sind.

Moderne Teleskopstöcke sind verschwin-dend leicht, passen an jeden Laufruck-sack und lassen sich auf eine kleines Mass zerlegen. Vor allem berghoch unterstützen sie den Läufer, entlas-ten die Beinmuskulatur und geben in

schwierigen Situationen neue Sicherheit - Sicherheit die nach vielen Stunden und einsetzender Erschöpfung und Müdigkeit sehr nötig ist.

Weil der Trail Runner eine absolute Mi-schung aus Laufsportler und Bergsport-ler ist, gehören gute Stöcke zu seiner Grundausstattung.

Wir stellen euch vier neue und unter-schiedliche Teleskopstöcke vor. Grund-sätzlich geht das geringe Gewicht zu Lasten der Stabilität. Die Entscheidung zwischen Raidlight, Mountain King, Fizan und Komperdell ist schwer und stark vom Einsatz abhängig!

FOTOS: daniel SimOn, TexT: deniS wiSchniewSki

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4 tElESkoPStöCkE Für trAil rUnnEr

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RaidliGhT / trail poleGeWichT 120 GrammpReis 110,00 euroMinimalistischer kann man kaum be-stockt sein. Der TRAIL POLE wiegt we-nig, ist aber stabil. Im Praxistest konn-ten ihm auch heftige Einfädelungen in Felsspalten nichts anhaben! Der Stock wird zerlegt (wie eine Zeltstange) und erreicht eine Länge von nur 30 cm.www.raidlight.de

KOmpeRdell / approach carbonGeWichT 214 GrammpReis 149,95 euroFast doppelt so schwer wie der Raid-light Stock, aber entsprechend steifer und stabiler ist die Carbonstange von Komperdell. Der Griff ist anatomisch konturiert und zerlegt erreicht der Ap-proach eine Länge von lediglich 34 cm.Fazit: für grobe Adventures!www.komperdell.com

FiZan / compactGeWichT 159 GrammpReis 64,90 euroDer Preis soll nicht ausser Acht gelas-sen sein, denn dort punktet der Fizan Compact bei soliden Eigenschaften. Im Prinzip ist dieser Stock unzerstör-bar, denn das Alu macht fast alles mit. Einzig die 58 cm Länge im Packzustand erlauben das Verstauen innerhalb des Rucksacks nur bei grossen Modellen mit viel Volumen.www.fizan.it

mOunTain KinG / trail blazeGeWichT 121 GrammpReis 89,95 euroSeit nun 2 Jahren begleitet mich dieses Modell der britischen Outdoorfirma Mountain King auf Ultratrails auf dem Globus. Ich war immer froh sie zu ha-ben, denn am Ende waren sie eine echte Rettung. Ins Gewicht gefallen sind sie nie - 121 Gramm pro Stock sind zu ver-kraften. 33 cm Packmasslänge mag je-der Laufrucksack und Meshstoff an den Griffen ist ein nettes Detail.www.mountainking.co.uk

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nEUE bArEtECH-SCHUHE

DIEMINIMALSHOW!

TexT: diplOm SpOrTwiSSenSchaFTler Frank klingler

Hast du Born To Run gelesen? Hat dich Chris Mc Dougall verzaubert? Was wir alles am Fuss brauchen um unverletzt zu bleiben und die Tahrahumaras rennen in alten Autoreifen Sandalen durch wildestes Gelände. Das macht ein komisches Gefühl. Man fühlt sich überausgestattet. Könnten wir nicht auch barfuss auf Trails laufen oder im Schnitz aus Reifenteilen?Zwischen Schwarz und Weiss gibt es in der Welt der Trailrunningschuhe tatsächlich auch Graustufen. Man muss sich heute nicht zwischen Dämpfungsmonster oder Sandale entscheiden. Die Hersteller haben auf den Trend reagiert und bieten interes-sante, minimalistische Laufschuhe an.

Barfuss ist doch barfuss, also ohne was dran am Fuss. Alle reden vom Barfuss-laufen und meinen damit nur leichte und ungedämpfte Schuhe. Da ist der Begriff BARETECH für so etwas schon viel treffen-

der. In unserem großen Schuhtest hatten wir ein paar dieser Leichtgewichte im Testfeld dabei und wir waren begeistert. Nun haben wir uns umgeschaut, sortiert und den Minimalisten hier ihre eigenen Seiten gegeben. Diese Schuhe haben ihren Einsatz, ihre Berechtigung und wir würden sogar soweit gehen und sagen, dass ein jeder Trailrunner ein Paar dieser Minima-listen im Schrank haben sollte. Ob man nun damit auf lange Trails, ins Hochgebirge und Etappenlauf gehen sollte bleibt fraglich. Lightweightschuhe sind immer so gut und stabil wie die Füsse seines Läufers. Mit Diesen Schuhen zu laufen ist ein gutes Training. Man läuft sensibler, aufmerksa-mer und beansprucht neue Muskeln. Man wird sicherer und wendiger.

Wenn wir als Magazin eine Meinung vertreten, und das ist unsere Aufgabe, dann sehen wir im Trend der Barfusstech-

nologie bei Trailrunningschuhen, eine gute Chance für die Entwicklung von Trailrun-ningschuhen im allgemeinen. Trailschuhe wurden leichter, flacher und direkter. Sie bekamen ihre eigene Identität und wurden zu mehr als nur Strassenlaufschuhe mit grobem Profil. Die Idee den Füssen selbst das denken zu überlassen und nicht einer überdimensionierten Dämpfung ist in Zukunft eine große Kategorie im Regal von Laufshops - aber eben nicht die einzige!

---------------------Achtung! Bis auf den INOV-8 baregrip sind hier keine ausgewiesenen Trail Running Schuhe im Test. Wir sind uns dessen wohl bewusst, finden aber daß man mit all diesen Modellen sehr wohl auf untechni-schem Naturboden laufen kann. Für richtig alpines und grobes Gelände möchten wir diese Schuhe ohnehin nicht empfehlen.

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nEUE bArEtECH-SCHUHE

AsIcsPIrAnhA sP 3GeWichT 130 GrammpReis 129,95 euroEin echtes Designobjekt steckt hinter dem ASICS PIRANHA SP 3. Dabei trifft die ansprechende Op-tik auf einen echten Race -und Performanceschuh. Triathleten und schnelle 10 k Läufer lieben dieses Modell nämlich. Das Gewicht von nur 130 Gramm ist sensationell. In der Hand fühlt sich das wie ein Stück Balsaholz an. Irre. Der Schuh sitzt wie eine Socke, passt sich dem Mittelfuß schön direkt an und gibt ei-nem das Gefühl in einem NICHTS zu laufen. Wir empfehlen den Piranha SP 3 für Trail Runner, die auf leichten Naturwegen und einfachen Waldboden-strecken mit viel Gefühl zum Boden bisher unent-deckte Muskeln trainieren wollen.www.asics.de

FOTOS: daniel SimOn, TexT: deniS wiSchniewSki

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nIkeFree rUn +2GeWichT 220 GrammpReis 110,00 euroVor rund 6 Jahren kam NIKE mit dem ersten Modell der Free Serie und im Grunde sind sie dem damaligen Konzept treu geblieben. Der Wettkampfschuh wurde schnell zum Fashionprodukt - die Designer waren gut!Der neue FREE RUN +2 vermittelt einem tatsächlich ein Gefühl als würdeman barfuß laufen. Die Sohle ist sehr flexibel und man hat ein softes, gedämpftes und dennoch direktes Gefühl zum Untergrund. Wir emp-fehlen auch dieses Modell als Trail-Trainer für tech-nisch einfache Waldpfade und Naturwege.www.nike.de

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InOv-8BAreGrIPGeWichT 200 GrammpReis 119,95 euroDie erste Reaktion auf diesen Schuh ist immer gleich:KRASSES TEIL! Stimmt, es gibt keine leichteren und mi-nimalistischeren Trailschuh auf dem Markt. Die Sohle hat Biss und Grip und man läuft darin als hätte man die Stollen direkt an der Fusssohle kleben. Die Werbekam-pagne der Engländer ist also sehr treffend.Puristische Trail Runner, die auch im gröbsten Gelände Erfahrungen in Sachen Barfußlauf machen möchten, müssen hier die Kreditkarte zücken.www.inov-8.com

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merrellTrAIl GlOveGeWichT 176 GrammpReis 109,90 euroIn Anlehnung der Fivefinger Schuhe kam Merrell nun mit dem Trail Glove auf den Markt. Die Leute nehmen den Schuh dankend an. Das eigenständige Design, die rutsch-feste Vibram Sohle und die gute Passform empfehlen ihn sehr für die ersten Natural-Running Versuche. Das robuste Obermaterial und die gummierte Zehenkappe lassen ihn auch in etwas wilderem Umfeld noch ganz gut aussehen. www.merrell.com/barefoot

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IceBUGAnImAGeWichT 280 GrammpReis 109,95 euroNun gut, ob der Anima so 100% zu den anderen Schuhen hier passt - es bleibt fraglich. Wir finden schon, dass der neue Icebug ein minimalistischer Schuh mit Barfuß-Cha-rakter ist. Zumindest haben wir nach den ersten Läufen die Wadenmuskulatur ordentlich gespürt und das war bei allen anderen auch der Fall.Mit etwas mehr Dämpfung als der Acceleriats und einem flexiblen und soften Aufbau ist der Anima ein Highlight im Sommer 2011.www.icebug.se

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sAUcOnYPrOGrId kInvArAGeWichT 218 GrammpReis 119,95 euroAls Zweitschuh, als leichter Trainer wird der PROGRID KINVARA von Saucony selbst beschrieben. Die dünne Mittelsohle macht aus ihm einen sehr direkten Schuh, der unheimlich flexibel und soft daherkommt. Die Aus-sensohle hat erstaunlich viel Grip und so kann man sich mit dem Kinvara auch mal auf unwegsamere Wege auf-machen. Alles in allem gilt aber auch für ihn, wie bei den vorhergehenden Modellen: ein Schuh fürs Training auf einfachen Trails, neues Laufgefühl und Stärkung von Muskelgruppen die wir bisher nicht kannten.www.saucony.eu/de

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MOUNTAIN RUNNING REVOLUTION

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TEILBARES

TeIl 1 vOn 4

DIE TOP-TRAILS RunD um münChEn

FOTOS: daniel SimOn, TexT: deniS wiSchniewSki

GLÜCK

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Thomas sprüht vor Kreativität. Er ist bergverrückt, hilflos verknallt in wilde Läufe mit viel Höhenmeter. Gestern lief er sogar beim Herzogstandberglauf mit. Vier Kilometer steil nach oben schrubben. Das Laktat würgen, die Lunge bis zum Blutgeschmack ärgern. Thomas ist kein echter Bergläufer, aber als Ultratrailrunner sieht er das als sinnvolle Investi-tion in sein Training und in die Entwicklung seiner ohnehin guten Formkurve. Im August wartet der UTMB auf ihn und er hat viel vor. Am Telefon erzählt er mir dann wie die Spezialis-ten ihn am Ende überholten, seine Renneinteilung echt übel war und die Typen tatsächlich mit der Bergbahn wieder nach

München ist das größte Dorf Deutschlands, die nördlichs-te Stadt Italiens und bei aller Kritik am Fussballverein und diesem Bratwurst Ulrich eigentlich eine sehr geile Metropole. Vor allem die Lage hat verdammt viele Vorteile.

Wer von münchen aus in Richtung süden blickt, kann bei guter Wetterlage tatsächlich die alpen sehen. das ist magisch, denn die berge wirken dann manchmal zum grei-

fen nahe. näher als es wirklich ist, aber mit auto oder bahn erreicht man die ersten schönen Gipfel in weniger als einer stunde. Für uns war das Grund genug die besten

Trailstrecken rund um bayerns landeshauptstadt vorzustellen.

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Am herZOGsTAnd TOBen dIe WAndersmAssen

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unten gegondelt sind. Daß die Gegend um den Herzogstand zu den atemberaubends-ten in ganz Deutschland gehört ist für uns nichts neues. Der Walchensee, der Kochelsee, die Jachenau - Kanada mitten in Bayern. Und heute Brückentag. Eine sehr geniale Erfindung, nicht nur für Zahnärzte. Was ist ein Brückentag? Donnerstag war Feiertag, heute ist Freitag und wir haben frei, stehen am Parkplatz der Herzogstandbahn und einen herrlichen Lauf vor uns und danach noch ein ganzes Wochenende. Ist das ein Brückentag? Ja, das ist ein echter Brückentag.

Wie perfekt dieser Tag ist. Das Tief verzogen und immer mehr blauer Himmel. Was da noch an Wolken rumsteht ist völlig zweitrangig. Das einzige, wirklich erwähnenswerte Prob-lem (also es ist kein echtes Problem, einfach leicht störend) könnten heute die irrsinnigen Massen an Wanderern sein. Das sind allesamt nette Menschen, die immer nett grüßen und und Trailläufern sehr wohlwollend gegenüber stehen. Und da fängt die Störung an: Sie stehen oft. Im Trail, mittendrin. Man ruft feundlich, sie gehen beiseite - wenn sie die Rufe hören!

Am herZOGsTAnd TOBen dIe WAndersmAssen

Und dA WIr cA. vIermAl sO schnell sInd FällT dAs Grüssen kUrZ Und knAckIG AUs

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Thomas hat schwere Beine. Der gestrige Berglauf hat sein Blut schlackig gemacht. Das ist mein Vorteil heute und wir rennen die 4,3 Kilometer und 750 Höhenmeter zum Herzog-standhaus in 50 Minuten nach oben. Wenn Thomas Wett-kampf Schädigungen in sich trägt sind wir auf einem nahe-zu ähnlichen Niveau. So macht mir das Spaß. Unsere Blicke drehen sich immer wieder nach unten. Der Walchensee wird kleiner und kleiner, blautürkis liegt er im Tal, umschlossen

PAnOrAmA-TrAIl nennT sIch dIeser PFAd -

WIr drehen Uns Um Und können es nIchT FAssen!

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von dichtem Wald. "Hey, das ist doch wofür man lebt, oder?" Mir geht das ans Herz.

Oben am Gipfel starren uns die Wandersleute an. Ich finde die sehr viel skurriler als uns. Da sind welche dabei, die nicht so recht ins Bild passen. Ich habe den allergrößten Respekt vor deren Gipfelsturm. Nicht wenige tragen das doppelte Ge-wicht von mir da hoch.

Wir rennen auf einem Trail der absoluten Extraklasse zum nächsten Gipfel. Der Weg zwischen Herzogstand und Heim-garten ist ein bildhübscher Höhengrat. Die Brückentags-wanderer tasten sich in Miniaturschritten voran, wir rennen wagemutig links und rechts an ihnen vorbei. "Bitte Vorsicht, Danke sehr." Es ist Sommer. Kurze Klamotten, viel Luft am Körper und der Schweiss rinnt aus allen Poren. An der Heimgartenhütte, auf

WIr drehen Uns Um Und können es nIchT FAssen!

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ThOmAs hAT heUTe schWere BeIne

dAs IsT meIne chAnce! endlIch, eInmAl Im leBen!

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1760 Meter, gönnen wir uns eine Hollerschorle. 3 Euro. Sie nehmen es von Lebenden. Ich erzähle Thomas beim Laufen immer wieder was von "was ein gutes Training heute, das gibt Power." Oder so. Was ein Blödsinn, denke ich nur Momente später. Es ist ein fabelhaf-ter Trailrun in den Bergen direkt vor unserer Haustür und kein gutes Training. Es ist unser Hobby, unsere Natur, das was uns voll den Kick gibt.

Mit der Luxusschorle im Magen geht es nach unten. Unsere Runde biegt in das letzte Drittel ein. Technisch durchaus anspruchsvoll zu laufen, aber insgesamt alles laufbar. Auf von Wurzeln und Kindskopf großen Steinen durchzogenen Pfaden nähern wir uns dem Ausgangspunkt nahe dem Wal-chensee Ufer. Thomas freundet sich mit seinem Gedanken an, sein Lebensziel zu formulieren und irgendwann hier Immo-bilienbesitzer zu werden. Auf dem Lande ists günstig, denkt

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er sich. Stimmt dann grundsätzlich schon - trifft für hier aber leider nicht zu. Wir werden also auch in den kommen-den Jahn in rein trailtouristischer Funktion am Walchensee auftauchen.

Der Garmin bleibt nach 1200 Höhenmeter und rund 11 Ki-lometer stehen. Eine Wahnsinnsrunde. Eine echte Empfeh-lung, nicht nur für Münchner.Wer am Wochenende hier als Trail Runner aufschlägt wird sich mit wahren Tourismuszügen abgeben müssen - sich selbst als ein Teil davon zu sehen macht sie Sache bedeu-tend leichter.

INFOS

GPx-TrAck Und kArTe ZUm dOWnlOAd AUFOUTdOOrAcTIve klIck

Wer aus münchen oder dem näheren umfeld kommt wird die schöne Gegend um den Walchensee schon lange entdeckt haben. Für Trail-Runner lohnt sich auch ei-ne längere anreise allemal. es gibt vielfältige möglich-keiten seinem sport nach-zukommen. Zwischen mai und september wird man auf allen hütten bestens versorgt. auf unserer Tour liegt das herzogstandhaus auf 1575 meter (übernach-tung möglich) und die heim-gartenhütte auf 1760 me-ter. ein perfekter urlaub wäre ein münchentrip mit einem ausflug in die hausberge.Wer sich vor dem laufen noch ausrüsten muss, kann dies im nicht weit entfern-ten Garmisch-partenkir-chen tun. RaceliTe.de ver-sorgt Trail-Runner mit feinstem equipment.natürlich kann man sich be-reits in münchen eindecken: sport schuster, Globetrot-ter am isartor, laufsport Ruscher in pasing oder die laufbar haben eine gu-te auswahl an Trailschuhen und bekleidung.

AUSRüSTUNG:Für unsere 11 Kilometer lange Tour braucht man stabile Trail-schuhe, einen Laufrucksack mit ca. 1-2 Liter Wasser und 2-3 Riegel. Zur Not helfen die beiden Hütten. Ein Erste Hilfe Kit ist Pflicht, eine Windjacke obligatorisch. Der Grat zwischen Her-zogstand und Heimgarten ist zwar laufbar, aber teils steil und abschüssig. Ein Handy ist immer empfehlenswert.

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1. icebReaKeR GT Run / distance short

2. icebReaKeR GT / socks lite mini

3. icebReaKeR GT Run / 150 gt shirt

4. icebReaKeR GT Run / 150 gt sleeveless tee

icebReaKeR / chace beanie, blau

5. icebReaKeR / bandana

icebReaKeR GT Run / 150 gt shirt, grün

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IN DER PRAXIS: ICEBREAKER GTProdukte zu testen ist eine unserer liebsten Aufgaben. Im Falle der Trail-Running Pro-duktlinie von ICEBREAKER waren wir ganz besonders gespannt. Die ICEBREAKER GT Laufbekleidung ist zu 100 % aus Merinowolle mit einem minimalen 4% Anteil Synthetik-faser. Von den Eigenschaften der Baselayers der Neuseeländer waren wir seit längerem angetan - doch wie schlägt sich das Konzept als reine Sport -und Performanceklamotte? Die Vorteile liegen auf der Haut, denn die Sachen stinken einfach nicht, sind atmungsak-tiv von Natur aus und regulieren die Körpertemperatur bei Hitze und Kälte. Bei unserem Lauf am Herzogstand konnten wir die Shorts und Tops bis auf ein Maximum austesten. Es war ein heisser und schwüler Junitag. Vom Start weg ging es rund eine Stunde steil bergauf. Kein Windchen, stehende Hitze. Nach wenigen Minuten sind wir uns einig: Die ICEBREAKER Sachen sind sehr angenehm zu tragen. Unsere anfängliche Befürchtung, daß die Wolle direkt auf der Haut getragen, beissen und kratzen würde, ist dahin! Am Gipfel machen wir eine Pause. Fototermin auf 1760 Meter Höhe. Der Wind pfeift, aber die Merinowolle hält trotz dem ein oder anderen Schweissflecken erstaunlich warm. Bei Temperaturen um 25 Grad trocknen die Oberteile rasch ab und entwickeln wieder die volle Funktion.

Für ICEBREAKERS GT Kollektion wird hochwertige Merinofaser mit Lycra zu einem sehr funktionellen Gewebe verarbeitet. Da diese Faser sehr fein ist, spürt man auf der Haut kein Kratzen. Die ICEBREAKER GT Produkte bestechen dazu durch sehr schöne Details. Stellen die beim Trail Running besonders belastet werden sind durch ein dünneres Gewebe (fein gelöchert) verarbeitet und lassen dem Sportler viel Bewegungsfreiheit und Luft.

Naturfaser und Trail-Running, Wolle und Bergsport passt, wie ich finde gut zusammen. Aus einem Wollshirt eine Philosophie zu machen mag zwar zunächst übertrieben sein, aber wer um die Bedeutung eines echten Lieblingsshirts weiss, kann es besser ein-schätzen. Ein Shirt aus Wolle wird immer wertiger sein als ein Oberteil aus Kunstfaser.

ICEBREAKER gehen das Thema Merinowolle und Laufbekleidung mit einem hohen An-spruch an Design und Verarbeitung an. Die Produkte faszinieren durch eine tolle Haptik, die Farben sind eigenständig und für meine Ansprüche sehr modern.

Als positiv denkender Mensch mag ich an ICEBREAKER s Philosophie und ihrem Anspruch eine eine artgerechte Haltung der Schafe glauben. Die 1994 gegründete und gesund gewachsene Firma garantiert ihren Konsumenten, dass alle Tiere frei leben und die Züchter ordentlich bezahlt werden.

Unser Fazit: ICEBREAKER GT funktioniert vor allem bei hohen Temperaturen im Sommer bestens. Bei Hitze spielt Wolle ihre Funktion zwischen kühlen und wärmen voll aus.

Mehr Infos und alle Produkte unter: www.icebreaker.com

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nEUE trAil rUnninG-rUCkSäCkE

THETRANS-PORTER

FOTOS: daniel SimOn, racing The planeT, TexT: deniS wiSchniewSki

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nEUE trAil rUnninG-rUCkSäCkE

The nOrTh FAce endUrO BOAgewIcht 420 grammvoLUmeN 6 LIterpreIs 99,90 eUro

Kauftipp. Ohne Wenn und Aber. Der Boa von TNF macht Spass. Er liegt optimal am Rücken, wackelt nicht, drückt nicht und integriert Trinkbla-se und Trinkschlauch in Per-fektion. Dass Eliteleute wie Jeff, Dean, Lizzy und Sebas-tian mit diesem Teil Rennen gewinnen ist sicherlich kein Zufall. Besonders gut gefällt uns die Verschlusslösung in der Front.

mAmmUT lIThIUm ZgewIcht 670voLUmeN 20 LIterpreIs 75,00 eUro

Der Mammut punktet durch eine solide Verarbeitung. Das Urzeittier ist erstaunlich praktisch und geräumig. Für eine Zweitagestour passt alles rein. Uns fehlen Ta-schen im Frontbereich und Verstauungsmöglichkeiten an den Hüftgurten. Die Schul-terriemen verlaufen zu weit innen und reiben am Hals. Der Lithium Z ist als Outdoor Rucksack am Ende einfach zu breit orientiert um als Trail Runner voll zu punkten.

AArnmArAThOn mAGIcgewIcht 822voLUmeN 11 LIterpreIs 124,95 eUro

Okay, wir müssen uns gleich zu Beginn als Aarn Fans ou-ten, denn der grosse Bruder des Marathon Magic 11, ein 33 Liter Rucksack, hat uns schon oft und gut in schwe-ren Situationen geholfen. Der Kleine wird es vermutlich nicht anders machen. Das in-telligente Gurtsystem passt den MM 11 perfekt an den Körper, das grobe Netz am Rücken lässt genug Luftzug zwischen Produkt und Haut. Ein echter Adventureracer, wilder Kerl und Kumpel.

www.theNorthface.com www.mammUt.ch www.aarNpacks.com

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InOv-8rAce PrO 12gewIcht 576 grammvoLUmeN 12 LIterpreIs 69,95 eUro

Was sofort auffällt: Hier schmiegt sich die Trinkblase um die Hüfte. Das nennen wir innovativ und Inov-8 tun das sowieso. Einer der besten Adventurerace-Rucksäcke kommt, wie soll es anders sein, aus England. Ein tolles Design, ein offenes und leicht zugängliches Aussenfach und Hüfttaschen, versprechen mit dem Race Pro 12, sichere Trailruns in wilder Natur.

OsPreYTAlOn 11gewIcht 643 grammvoLUmeN 11 LIterpreIs 84,95 eUro

Schöne Performance von den Backpack-Profis Osprey. Der Talon11 sieht klasse aus und kann auch was. Zipbare Aussentasche und Innenfach, justierbare Form je nach Füll-menge und ein trockener Rü-cken dank Mesheinsatz. Zwei angesetzte Taschen an den Frontriemen freuen sich über Gels und Riegel, zwei grosse Fächer an der Hüfte sind wie geschaffen für Handy, Foto-kamera oder Geldbörse. Viele Gurte passen den Rucksack individuell und perfekt an den Körper an.

sAlOmOn xA20gewIcht 471 grammvoLUmeN 15 LIterpreIs 64,95 eUro

Viele Freunde wird der xA20 finden, denn er hat die rich-tige Grösse, gute Features und ein geringes Gewicht für seine Volumenklasse. Drei voluminöse Aussentaschen, zwei grosse zipbare Hüftta-schen und die gute Ergono-mie haben uns gut gefallen. Die Riemengurte verlaufen ideal am Oberkörper.

www.INov-8.com www.ospreypacks.com www.saLomoN.com

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rAIdlIGhTOlmO 5gewIcht 296 grammvoLUmeN 5 LIterpreIs 64,00 eUro

Ein Laufrucksack für Spezia-listen von Spezialisten und von einem Individualisten nachhaltig beeinflusst. Ultra-trail Legende Marco Olmo gab seine Ideen und sein Name für diesen intelligenten 5 Liter Rucksack der Franzo-sen. Auffällig sind die beiden hoch angesetzten Trink-flaschen in der Front, auf Brusthöhe. Ohne die Flaschen in die Hand zu nehmen kann man während des Laufens daraus trinken. Angesetzte Meshtaschen runden den Olmo Fünfer ab.

rAIdlIGhT r-lIGhTfroNttasche opt.

gewIcht 637 grammvoLUmeN 30 LIterpreIs 84,00 eUro

Mit dem Know-How einer ganzen Truppe ist der Raidlight R-light über Jahre hinweg entstanden. Raidlight Mitarbeiter steckten alle Erfahrung in diesen Adventure- und Etappenlauf Rucksack. Der R-light teilt sich in zwei Stücke: der hintere Rucksack trägt die grosse Ausrüstung und der vordere Teil ist ein Gegengewicht und trägt alles was man während des Laufs braucht. Getränke, GPS, Karte und Riegel passen in die grosse Tasche an der Bauchgegend. Viele abschliessbare Fächer runden den Abenteuerlaufrucksack Nummer 1 sinnvoll ab.

ArcTerYx AerIOs 14gewIcht 544 grammvoLUmeN 14 LIterpreIs 90,00 eUro

Das Ding hier ist sehr was-serfest und robust. Der 14 Liter Rucksack der angesag-ten Marke Arcteryx gefällt aufgrund seiner schönen Verarbeitung. Zum perfekten Laufrucksack fehlen uns die Details zum idealen Anpas-sen an den Oberkörper und Verstauungsoptionen im Frontbereich. übersichtlich und gelungen: der Innen-raum.

sAlOmOn xA20gewIcht 471 grammvoLUmeN 15 LIterpreIs 64,95 eUro

www.saLomoN.com www.raIdLIght.de www.raIdLIght.de www.arcteryx.com

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für trail-profis wieryan sandes ist der laufrucksack mittel-punkt des berufslebens.

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deUTer sPeed lITe 20gewIcht 547 grammvoLUmeN 20 LIterpreIs 49,95 eUro

Zu viel Mountainbike Gene trägt der Deuter in sich. Das hat nicht nur Nachteile, denn dadurch ist er robust und stabil. Zum echten Trail Running Rucksack fehlen ihm dann aber doch die Details. Zu wenig macht er die Lauf-bewegungen mit und wir vermissen die Möglichkeiten im Frontbereich Dinge zu verstauen und griffbereit zu haben. Die Integration der Trinkblase und der Stauraum sind spitzenklasse. Der Preis auch.

QUechUAchAskIs 10gewIcht 319 grammvoLUmeN 10 LIterpreIs 29,90 eUro

Wer den internationalen oder französischen Trailsport verfolgt kommt am Namen Dawa Sherpa nicht vorbei. Der Mann ist eine Legende mit vielen Siegen auf der ganzen Welt. Dawa trägt dieses Rucksackmodell und er scheint glücklich damit zu sein. Schön passt sich das Leichtgewicht dem Körper an, die integrierte Trinkblase fällt während des Laufs kaum auf. Ein grosser Innenraum und ein zipbares Aussenfach teilen sich den Inhalt. Zwei Hüfttaschen verdeutlichen seinen Laufsportcharakter.

sAlOmOnxT AdvAnced skIngewIcht 640 grammvoLUmeN 5 LIterpreIs 135,95 eUro

Alle Salomon Trailrunning Team Athleten haben über-legt, notiert und Feedback an die Produktentwickler gegeben. Allen voran Kilian Jornet gab seine Erfahrun-gen weiter. Dabei entstand ein Racerucksack, der sich dem Körper maximal an-passt und für Rennläufer wie Hobbysportler gleicher-massen interessant sein wird. Trinkblase, Jacke und Notausrüstung finden Platz, Trinkflaschen passen zusätz-lich im Frontbereich an die Riemegurte. Die Optik hat uns sehr gefallen.

www.deUter.com www.qUechUa.com www.saLomoN.com

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InOv-8rAce elITe 20gewIcht 331 grammvoLUmeN 20 LIterpreIs 59,95 eUro

Ein Rennrucksack der quasi gar kein Gewicht hat, denn wie bei ihren Schuhen handhaben die Engländer auch ihre innova-tiven Backpacks - weniger ist mehr! Ein langer, verschweiss-ter Reissverschluss öffnet das 20 Liter Hauptfach, zwei amtli-che Taschen an den Hüftgurten sorgen für ständigen Zugriff während des Laufs. Optional kann man eine anklettbare Hüfttasche und eine Trinkfla-sche im Frontbereich fixieren.

rAIdlIGhTendUrAnce GIrlgewIcht 552 grammvoLUmeN 14 LIterpreIs 64,00 eUro

Das Design macht es einem einfach - das ist ein Rucksack für die Mädels. Alles ein biss-chen pinker, besser gepols-tert und lieblicher.Der Endurance verfügt über alles was wir von einem Laufrucksack erwarten. überlegte Detaillösungen, viele Stauräume und Möglich-keiten um auch während der Trailaktion an die Dinge zu gelangen die einem wichtig sind. Je nach Füllmenge gut anpassbar.

GreGOrYWAsATch 12gewIcht 605 grammvoLUmeN 12 LIterpreIs 69,90 eUro

Im letzten Trail Magazin räumten Gregory unseren be-gehrten Kauftipp ab, so gut hat uns das Modell gefallen. Auch diesmal rocken Gregory den Trail, denn der Wasatch 12 hat alles was ein guter Laufrucksack braucht. Wir glauben jedoch man hätte hier und da etwas Gewicht sparen können. Toll: Viele Meshtaschen, grosse dehn-bares Aussenfach und gute Ergonomie.

www.INov-8.com www.raIdLIght.de www.gregorypacks.com

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TRAIL Magazinwww.trail-magazin.de

Schwaige 17D-82319 Starnbergmobile 0171.5229248phone +49 (0)8151.368240mail [email protected]

Herausgeber & Art Direction / LayoutDenis Wischniewski

Redaktion/AnzeigenSylvia Sadler

Stephan Repke, www.gripmastertrails.comJulia Böttger, www.trailschnittchen.de

Mitarbeiter dieser AusgabeFrank KlinglerFlo NeuschwanderSusanne AlexiThomas Bohne

FotosDaniel Simon, www.daniel-simon.deStephan Repke, www.gripmastertrails.comSalomonRacing The PlanetDenis WischniewskiPlan BMartin Paldan

Coverfoto: Michael Kunst

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VORSCHAU TRAIL nummER 4.2011RepORT: sO WaR deR eRsTe salOmOn ZuGspiTZ ulTRaTRailhiTZeWelle: uRlaub und TRail-RunninG GehT auch Zusammen.special: naViGaTiOn - sO FindeT man alle TRails und VOR allem auch WiedeR.Gps TOOls, GeRäTe, apps.TesT: minimalschuTZ - neue WesTen und WindjacKen die nix WieGen.special: jeTZT in die alpen! hOhe beRGe beGRüssen TRail-RunneR. TOp-ReVieRe!TesT: ulTRaliGhT TRailschuhe FüR den RenneinsaTZ.

Ab 12AuGuST2011

GreGOrYWAsATch 12gewIcht 605 grammvoLUmeN 12 LIterpreIs 69,90 eUro

www.gregorypacks.com

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OuTRO FOTO DER AuSGAbE

sKYRunneRsWORld seRies

Marco De Gasperi scheint auch in diesem Jahr fast unschlagbar auf kurzen und mittleren Skyrun Distanzen. Der Italiener siegte beim Auftakt der SKRUNNER WORLD SERIES im französischen Arles Tec souve-rän und heimste die ersten 100 Punkte ein. Den zweiten Lauf im spanischen Zegama liess er aus - das Lager der professio-nellen Skrunner spaltet sich mehr und mehr in zwei Teile. Die einen mögen es lange, die anderen kurz und steil nach oben.

linKsKYRun

Foto: skyrunning.com