TRAIL Magazin Ausgabe 3

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TRAIL RUNNING MAGAZIN 3 DEAN KARNAZES MANN AUS STAHL kilian jornet der UtMB-SieGer CATRA CORBETT DIE DIRT DIVA naMiBia 2009 6 taGe dUrCH arFika »tHoMaS d »neUe SCHUHe »HerBSt & Winter-laUFMode »doloMiten: PatitUCCi Foto »reVieW_ UtMB & tranSalPine CHriStian SCHieSterS NEUES EXTREM-ABENTEUER EXKLUSIV DIE THOMAS REISS STORY COMEBACK IN ÜBERLÄNGE OKTOBER 2008

description

Das neue TRAIL voll mit Trail Running, Ultralauf und alles abseits von Beton und 42,195. Reportage, Interviews und Kolumnen.

Transcript of TRAIL Magazin Ausgabe 3

T R A I L R U N N I N G M A G A z I N

3

DeAN KARNAzesMANN AUs sTAhL

kilian jornetder UtMB-SieGer

CATRA CORBeTTDIe DIRT DIVA

naMiBia 20096 taGe dUrCH arFika

»tHoMaS d»neUe SCHUHe»HerBSt & Winter-laUFMode»doloMiten: PatitUCCi Foto»reVieW_ UtMB & tranSalPine

CHriStian SCHieSterS NEUES EXTREM-ABENTEUER

EXKLUSIV

DIE THOMAS REISS STORY COMEBACK INÜBERLÄNGE

OKTOBeR 2008

VORWORT 2 0 0 9 - s O l l k O m m e n . T R a i l s g i b T s g e n u g !

„Waaahnsinn!“ Ich bin baff.

Nein, das Wort Wunder will ich nicht in den Mund nehmen. Höchstens wunderbar.

Die zweite, und damit die erste ernstzunehmende, Ausgabe des TRAIL war kaum online und

schon kamen Mails, die uns so richtig ans Herz gingen. Und da das mittlerweile ohne Sport

eh so langsam schlägt, kam Bewegung ins Spiel. Danke für die tollen Zuschriften - ja, wir

machen weiter. 2009 kann kommen. Wir laufen hochmotiviert drüber. Nach nur 3 Wochen

haben über 5.000 Leute unser Magazin als e-book gelesen oder auf ihren Desktop geladen.

Hier nun die dritte Ausgabe des TRAIL Magazins. Wieder kostenlos, immernoch mit spannen-

den Reportagen und interessanten Typen aus der etwas anderen Laufszene.

Wir sprachen mit Kilian Jornet, dem Sieger des Ultra Trail du Mont Blanc: Der Kerl ist

gerade mal 20 Jahre alt! 22 jahre älter ist Dean Karnazes. Der George Clooney der Ultraläu-

fer gab uns ein exklusives Interview.

Derselben Generation gehört Thomas Reisser an. Der Pfälzer packte vor 12 Jahren seine

Koffer, wanderte nach Kalifornien aus, gründete eine Design-Firma und mischt seit 2005 in

den Staaten die Trail Running Szene ordentlich auf - „who´s that guy?“

Schöne Fotos, die für 2009 vorglühen, zeigen wir vom Transal-

pine run & UTMB. Das Fotografen-Paar Patitucci stellte uns ihre

„Best of Trail Running Collection“ zur Verfügung - pure Natur

der Dolomiten, ein optischer Hochgenuss.

Trail Running ist in Deutschland angekommen. Endlich. Echter

Sport! Die klassischen Ausdauerdisziplinen haben sich anschei-

nend vor lauter Medizin selbst zersetzt.

Denis Wischniewski

Herausgeber des TRAIL Magazins.

KILIAN

VORWORT 2 0 0 9 - s O l l k O m m e n . T R a i l s g i b T s g e n u g ! INHALTREPORT DEAN KARNAZESein interview mit dem ersten ultralauf ViP. 4

NEWSkarl meltzer läuft 2.174 meilen, wir verlosen schöne sachen... 14BILDERSTRECKE PATITUCCI FOTODie Dolomiten laden zum Trail-laufen ein. 22

TRAILRUN AUF DIE ZUGSPITZEDie Todesfälle waren schlimm. Wir rannten bei kaiserwetter hoch.

38INTERVIEW MIT KILIAN JORNETTRail Running hat Helden. kilian gehört zu ihnen. 44

DIE HIGHLIGHTS 2008Werden wohl auch die Highlights 2009 werden... 56

SAMUEL BONAUDO

sam bleibt dran...ein uTmb sieg bleibt sein Ziel. 76

NAMIBIA ETAPPENLAUF 2009namibia ist wunderbar. ein ultralauf dort kann weh tun...

80DIE DIRT DIVA

Catra Corbett ist die Dirt Diva. eine andere läuferin. 86

THOMAS REISS

ein Deutscher geht nach amerika und mischt auf. 98

TRAIL MODEso läuft man 2009 beim laufen auf. 104

teamDEAN

Das Times Magazine wählte ihn un-ter die 100 einflussreichsten Leute der USA. Er schrieb ein Buch nur für Freunde und es wurde ein Bestseller.Dean Karnazes denkt nie über die Ziellinie nach.

Wann hast du dich dazu entschlossen ultra-marathons zu laufen?Hast du mit einem normalen 42,195 marathon begonnen?Ich rannte meinen ersten Marathon mit 14 Jahren. Dann hab ich komplett mit der Lauferei aufgehört. Bis ich 30 war bin ich nicht gelaufen. Dann aber sofort über 30 Meilen. Ich hab da also den normalen Marathon ausgelassen und bin direkt zum Ultra-Laufen gekommen. Wenn du heute an einem ultralauf teil-nimmst ist dir dann die Zeit und die Plat-zierung sehr wichtig?Ich muss sagen, mir ist das gesamte Abenteuer, die gesamte Erfahrung dabei am wichtigsten. Klar will ich vorne sein , aber das ist in der Tat nicht das erklärte Ziel und zweitrangig.Das ist auch der Grund, weshalb ich bis heute nicht ausgebrannt und immer noch motiviert bin. Auch als ich das Atacama Crossing Race gewann, erzählte ich den Leuten zuerst, dass ich angekommen bin und danach von der Platzierung. Dean, du hast kinder, eine Familie und bist oft auf Reisen. Wie sieht denn eine Woche zu Hause aus? Wie kannst du diese langen Distanzen überhaupt trainieren?Das ist meine größte Herausforderung: konkurrenzfähig zu bleiben, meine Form zu halten – bei all den anderen Aufgaben. Das ist wohl mein größtes Talent.Es ist ein Zwiespalt - Rennen zu gewin-nen, bezahlt die Rechnungen nicht. Aber die Rechnungen zu bezahlen, verpflichtet zu kompromisslosem Training. Jemand sagte mal zu mir: „Du kannst einiges haben was du willst, aber eben nicht alles was du willst.

Du hast versucht den ultra Trail du mont blanc zu gewinnen (Rennen seines spon-sors The north Face). Was ist der unter-schied zu den vielen anderen ultraläufen?Speziell auf dieses Rennen hatte ich mich nur bei meiner ersten Teilnahme vorberei-tet. Ich bekam Magenprobleme und stieg aus. Im letzten Jahr fehlte mir das Training dafür. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Sieg anvisiert. Es ging ums Finishen.

Was ist deine leidenschaft?Surfen! Von allen Sportarten ist eine gute Welle reiten das Allerbeste.

Wie sieht denn dein bester Trail zum laufen aus?Je härter, desto besser. Ich mag die fast Unlaufbaren. Viele mögen die Trails schnell und sanft. Ich bevorzuge es, wenn sie ruppig sind.

man sagt, marathonläufer haben ihren Höhepunkt zwischen 30 und 40. Wieso sind ultraläufer mit ende 50 noch zu sie-gen fähig?Die Erfahrung spielt eine Rolle. Aber in den USA gibt es eine neue Generation junger Trail-Runner die sämtliche Rekorde zum Einstürzen bringen. Für mich sind sie die Zukunft. Nicht nur, weil sie unglaub-liche Läufer sind – sie haben auch eine positive Weltanschauung. Das gefält mir.

Du bist ein „Pro-i-pod“-läufer...Was ist deine Tracklist?Ich liebe zurzeit Hörbücher (er hört sein eigenes Buch). Mir fehlt die Zeit zum Le-sen, also hör ich die Bücher beim Laufen. Das ist doch perfekt.

in den USa GiBt eS eine neUe Generation jUn-Ger trail-rUnner, die SäMtliCHe rekorde zUM einStürzen BrinGen

UltralaUFen Wird iMMer ein MyStiSCHeS Under-GroUnd dinG BleiBen

ich las einen artikel mit dem Thema scott Jurek vs. Dean karnazes. scott kritisierte dich öffentlich. Habt ihr darüber gesprochen?(Lacht) Ihr habt das falsch verstanden. Ich wurde nie zum „Ultrarunner des Jahres“ ge-wählt, sondern zum „Outdoor Athlet des Jahres“. Ich gewann die Wahl gegen Moun-tainbiker, Kletterer, Snowboarder und Surfer. Die Presse gab Scotts Kommentare falsch wieder. Das tut mir leid für ihn, denn es ist eine blöde Situation. Dein buch THe ulTRamaRaTHOnman wurde zu einem bestseller. Wieviel wurde davon verkauft und gibt es Pläne für ein neues buch?(mehr Lachen) Als ich mein erstes Buch schrieb, dachte ich daran ein paar Stück an Freunde und Bekannte zu verkaufen. Jetzt weiß ich, dass es zur Nummer 7 der meist-

verkauften Sportbücher weltweit wurde. Mein neues Buch „50/50“ handelt von meinem Versuch 50 Marathons in allen 50 US-Staaten in 50 Tagen zu laufen. Es ist ebenfalls in der Bestseller-Liste. Ich schätze, ich bin einfach sehr glücklich.

Wieso läufst du die komplette 4 desert- serie (innerhalb eines Jahres 4 etappen-läufe durch die extremsten Wüsten der Welt)? Was motiviert dich?

Mein Hauptsponsor The North Face hat diesen wundervollen Slogan: Never Stop Exploring!Ich denke ,das erklärt es in Kurzform. Nie-mand zuvor hat das innerhalb eines Ka-lenderjahres geschafft. Ich will das Limit entdecken. Vier haben es bereits versucht und zwei, inkludive mir selbst, werden es erneut versuchen.

Deine Wurzeln sind in griechenland. Wirst du jemals den sparthatlon laufen?Der Sparthaltlon ist auf meiner – ständig wachsenden – Lebensliste. Es wäre ein Traum dort teilzunehmen. Den Traum ihn zu gewinnen, würde ich mir gerne erfül-len.

in der Vergangheit hast du immer öfter eigene Wettbewerbe kreiert. also die 50 marathons in 50 Tagen, oder der ant-arktis-lauf. gibt es denn ideen für neue superlativen?Ich mag bestehende Veranstaltungen wie Badwater, Western States, 4 deserts etc...aber ich liebe es, meinen eigenen Pfad zu zeichnen und eigene Ideen zu entwickeln. Für 2009 gibt es neue Pläne – größer als 50 Marathons. Ganz sicher. Ich kann es kaum abwarten!

Was ist die Zukunft des ultra-laufens?Ultralaufen wird immer ein mystisches Underground-Ding bleiben. Und das ist gut so! Es werden mehr Menschen an den Läufen teilnehmen. Niemals soviel wie an normalen Marathons. Ultraläufer sind eine andere Rasse.

Wo kommt eigentlich der name „Team Dean“ her?Den Name gab mir der Renndirektor eines 325 Kilometer-Mannschaftsrennes, an dem ich als Sololäufer teilnahm. Alle Teams hatten Namen, also nannte er mich „Team Dean“.

Was ist dein härtestes abenteuer?Kinder erziehen. Um das richtig zu ma-chen braucht man mehr Disziplin, Geduld, Abgeklärtheit und Bescheidenheit als sich das jemand ohne Kinder je vorstellen kann. Ein guter Papa zu sein ist meine wichtigste Rolle im Leben!

Wäre es interessant für dich zu wissen, wie schnell du einen 42,195 marathon laufen kannst?Ich habe nie darauf trainiert. Es ist nichts was mich reizt. Ich bevorzuge längere Distanzen.

Vor ein paar Wochen hast du den badwa-ter-lauf auf Platz vier beendet. liebst du oder hasst du den lauf?(Lacht) Ich hatte diesmal ein grausames Rennen, aber wollte finishen. Nach acht Badwater-Teilnahmen wird es wohl nicht mehr einfacher für mich. (mehr lachen)

Hast du ein geheimnis diese langen Dis-tanzen ohne Verletzungen zu überstehen? Ich sage zu den Leuten immer: „Hör auf

WaS Für MiCH GUt iSt, kann Für diCH daS FalSCHe Sein.

alles, aber folge niemandem!“ Wir sind doch alle unterschiedliche Individuen. Was für mich gut ist, kann für dich das Falsche sein. Ich kann lange Distanzen ohne Probleme laufen.

Hast du einen persönlichen Trainer?Meine Frau. Sie ist mein Berater. Sie ist keine Läuferin, aber ich lerne sehr viel von ihr. Zum Beispiel wie man Dinge mit Anmut und Respekt macht. Da ist es egal, ob Leben oder Laufen.

Was hilft einem nach 30 stunden laufen am stück?Sei da! In diesem Moment! Denk nicht an die Ziellinie. Oder gehe nicht über dich hin-aus. Das hilft bei einem 10 Kilometer-Lauf und einem Ultramarathon. Was ist denn härter: eine kalte Wüste und -40 grad oder Death Valley bei +45 grad?Beides ist echt schrecklich. Als Surfer dann lieber die Hitze.

I M P O S S I B L E I S N O T H I N G

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NEWS1008GRENZGÄNGERDie mittlerweile traditionellen 100 Kilome-ter von Winschoten in den Niederlanden haben auch 2008 ihre Helden: In der offe-nen Klasse gewann in 7 Stunden und 20 Sekunden der Tscheche Daniel Oralek. Die Frauenwertung gewann Birgitt Holscher Schonherr in 7 Stunden und 57 Minuten 26 Sekunden.Beide distanzierten ihre unmittelbaren Verfolger souverän.52 finishten beim Ultralauf an der deutsch-holländischen Grenze.www.runwinschoten.nl

EIN MANN-EIN TRAILAm 5 August startete Karl Meltzer seine Mission. Am 29 September war sie beendet. Er lief damit in 54 Tagen den 2174 Meilen langen Appalachian Trail im Osten der USA. Den Kursrekord von 47 Tagen von Andrew Thomp-son von 2005 konnte er nicht unterbieten. Eine Entzündung am Schienbein ließ Karl zur Mitte seines Laufs fast 5 Tage pausieren. Trotzdem lief er die Distanz zu Ende. www.whereskarl.com

TIEFSCHWARZWinter: drin hocken oder trotz-

dem raus. Adidas eyewear zeigt uns mit der elevation clima cool eine Multisport Brille die durch Ihre dunklen Gläser und hohe UV-Schutz besonders für Bergbezwin-ger und Schneefetischisten interessant sein dürfte.

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NEWS1008

LIZZY SIEGT WIEDER!Lizzy Hawker (The North Face) kann es noch!

Nach ihrem Ermüdungsbruch und Platz 2 beim Swiss Alpine Marathon gewann sie nun

souverän den Ultra Trail du Mont Blanc. Mit ihrem Sieg bei den 100 Kilometer-Weltmeis-

terschaften ist ihre Saison 2008 nun doch noch ähnlich erfolgreich wie schon 2006 als sie so ziemlich überall siegte, wo sie antrat.

2009 könnte nun das Jahr werden, um Stre-ckenrekorde zu brechen.

V E RL O SU N G

DER TITAN!TRAIL verlost eine COLUMBIA Fleece Jacke im Wert von 79 Euro. Die warme Laufjacke besteht aus Titanium-Omny-Dry-Thermo Stretch, ist atmungs-aktiv und körpernah geschnitten. Schickes Teilchen für frostige Läufe. Einfach Stichwort DER TITAN an [email protected] (bis 20.11.2008)

WeB-tiPPDu willst durch eine Wüste laufen, einen Berg hochrennen, für Tage die Zivilisation hinter dir las-sen. Das geht aber nicht im Frottee-Schlafanzug! Die komplette Produktpalette für Etappen und Extremläufer gibts bei www.racelite.de.Backpacks, Trailschuhe, Zelte, Klamotten...

Trans granCanaria Die Insel ist auch ohne drauf zu laufen ein Traum, aber im Februar hat man die Möglichkeit die drei Klimazonen an einem Stück und hautnah unter den Sohlen zu spüren. 97% Naturwege und 115 km bei 4.800 hm sprechen

eine klare Sprache. www.transgrancanaria.net

NEWS1008YUKON ARCTIC ULTRAIm Februar 2009 ist wieder Eiszeit.Der Yukon Arctic geht in die nächste Runde.Diesmal ist die 430 Meilen Distanz wieder dabei (alle 2 jahre). Läufer, Mountainbiker und Cross-Country Skiläu-fer können zwischen Marathon, 100, 300 oder eben 430 Meilen wählen.Es wird mit Temperaturen bis minus 55 Grad gerechnet. http://www.arcticultra.de

STUFE ZWEI.Sein Erstwerk wurde zum Bestseller und er zu einem der beliebtesten und bekanntesten Sportler der USA. Und jetzt legt Dean nach - Buch Nummer 2 erzählt von seinem Abenteuer 50 Marathons in 50 Tagen in 50 amerikanischen Bundesstaaten zu laufen. Dean schreibt über seine Laufbegleitungen, seine Gedanken, über Frustration, grenzenlose Freude und seinen Willen, es unbedingt schaffen zu wollen. Im Anhang findet man Trainings-Tipps und Pläne. 50/50 motiviert, macht Spaß zu lesen und rückt diesen Sport in ein äußerst sympathi-sches Licht. Wann allerdings mit einer deutschen Ausgabe zu rechnen ist, weiß ich leider nicht.

SCHNEESCHUHEDas Thema könnte aktueller nicht sein. Wer südlich von Frankfurt im Winter laufen will, wird sich Schnee und Eisbelag stellen müssen. Wer sich dabei keinen doppelten Hüftbruch zuziehen möchte, sollte sich ernsthaft Gedanken über einen guten Laufschuh für eben diese Bedingungen machen. www.icebug.com

NEWS1008V E RL O SU N G

Was ist ein SKY RACE?Ein Berglauf der mindestens 2.000 Meter Höhen-unterschied aufweisen kann, darf sich SKY RACE nennen. Es gibt eine Sky-Running World-Serie, der Weltcup der Skyrunner. In 6 Läufen wird die Beste und der Beste Skyrunner ermittelt. 2008 führt die Serie nach Andorra, in die Schweiz, nach Spanien, Malaysia, England und Italien. Momen-tan führt Salomon-Läufer Agusti Roc vor seinem Kollegen Kilian Jornet, der 2007 gewann.www.buffskyrunner.com

NIX MIEF!Raus mit den Trikots, die nach Iltisbau muf-feln. ICEBREAKER gehen rein biologische Wege und verarbeiten Merinoschafs-Wolle. Die Eigenschaften des Naturstoffs sind toll: wärmt bei Kälte, kühlt bei Hitze. Trocknet schnell und ist angenehm zu tragen. TRAIL verlost das Lauftrikot XXXX im Wert von XXXX Euro. Stichwort NIX MIEF an [email protected] (bis 20.11.2008) www.icebreaker.de

spartathlon 2008 Scott Jurek beweist seine Klasse und Ausnahmestellung als Ultraläufer und gewinnt den legendären SPARTATHLON über 246 km mit über 2 Stunden Vorsprung in 22 Stunden 20 Minuten.

Doppelter Erfolg für die Deutschen und im speziellen für Berlin: Michael Vanicek landet auf einem tollen vierten Platz, Jan Prochaska wird Fünfter. Gratulation. Marika Heinlein wir Gesamtdritte bei den Damen. Glückwunsch!

NEWS1008

VOLLE KONZENT-

RATIONGute Idee: Flüssiges

Konzentrat mit Wasser mischen und ein hypoto-nisches Sportgetränk er-halten. Schmeckt richtig

lecker und ist eine tolle Alternative zu „klumpen-

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MCT VS. HUNGERAST!So Energy-Riegel muss schmecken, soll leicht verdaulich sein und dem Läufer schnelle Energie geben. Der MCT 400 tut das in den Geschmacksrichtungen Aprikose & Waldfrucht-Joghurt auf Basis von MCT-Fetten. www.penco-online.de

ERSTE HILFESo ein Carbogel ist neben Wasser und guten Laufschuhen so mit das Wichtigste, was der Ausdauermensch bei sich führen sollte. Der ge-wünschte Effekt setzt beim neuen Carbohyrdrate Gel von den Tutzingern XENOFIT jedenfalls bei Zeiten ein. www.xenofit.de

BLINGEFFEKT.Das Penco Gel liefert unterschiedliche Kohlenhydratliefe-ranten und damit schnelle und langan-haltende Energie. PENCO Energy Gel enthält keine syn-thetisch gelbildende Stoffe. www.penco-online.de

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Berglauf-WMder Türke Armet Aslan war nah dran, aber am Ende wurde es Platz 3. Jonathan Wyatt wurde zum sechsten Mal Berglauf- Weltmeister. TOP: Der Deutsche Timo Zeiler lief auf Rang 7.

NEWS1008

NAH AM WASSER.Immer ganz nah am Wasser laufen die Teilnehmer des CORSICA COAST RACE, vom 28. Okto-ber bis 5. November. Die insgesamt 180 Kilometer sind ein einzigartiges Naturerlebnis: Der Untergrund wechselt teilweise alle 100 Meter, die Landschaft verändert sich während der 7 Etappen ständig. Geschlafen wird auf einem Kreuzfahrtschiff - Massage und Abendbuffet inklusive. www.corsicacoastrace.com

kein Pulver, kein gel und auch keine Pille. In Ingwer zu investieren ist nicht sehr teuer. Der Ertrag ist jedoch für Sportler wertvoll. Die Knolle wirkt wahre Wunder. Das Gingerol der Ingwerwurzel wirkt ähnlich wie Aspirin schmerzhemmend und durch-blutungsfördernd . Außerdem beruhigen Gingerole den Darm. Welchen Läufer plagen während – und

besonders nach – den Ultraläufen keine Magen-Darmprobleme. Ingwer macht dich nicht direkt schneller oder ausdauernder, unterstützt

dich aber in der Vorbereitung und in der Rege-neration durch seine wertvollen Inhaltsstoffe. Unsere Empfehlung: besonders wirkungsvoll bei mehrtägigen Etappenläufen. Ingwer kannst du am unproblematischsten als Tee zu dir

nehmen. Ingwer in kleine Stücke schneiden, überkochen, 10 Minuten ziehen lassen und mit einem Esslöffel Honig verfeinern. Diplom- Sportwissenschaftler Frank Klingler

ZWEI LEBENFÜRDIE BERGE

Trail-Running Fotokunst Dan Pattituchi

Dan und Janine Patitucci lieben ihre Dolomiten. Sie gehören seit vielen Jahren zu den besten Outdoor-Foto-grafen, setzen unseren Sport atem-beraubend in Szene und entdecken für das perfekte Trail-Running-Bild die schönsten Gegenden.

Janine Patitucci läuft auf dem Durrenstein mit dem Cristallo im Hintergund.

amy Rasic läuft den Passo Falzarego

Für Skifahrer und Radler sind sind Dolomiten eine Top-Adresse, was Schönheit und Qualität betrifft. Sport hat in dieser Gegend eine lange und kulturel-le Tradition. Etliche Veranstaltungen sind zu einem festen Bestandteil und Geschichte der Region ge-worden.Jetzt entdecken mehr und mehr Läufer die Schön-heit, die langen Tage, die epischen Trails und herr-liche Landschaft - die perfekte Kombination aus Laufsport und Berge erleben. Die Dolomiten sind da-für die ideale „Location“.Endlos lange Trail-Systeme für Mehrtages-Abenteu-er mit Start und Ziel an einem Ort. Das italienische Essen genießen und die leeren Speicher wieder fül-len. Für Regeneration ist bestens gesorgt.

Dan und Janine Patitucci sind professionelle Berg-sport-Fotografen, passionierte Ausdauersportler und Fans der berühmten bleichen Berge. 2002 ka-men sie zum ersten Mal in die Dolomiten, seit 2007 haben sie sie zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht.

Ihr neuestes Projekt wendet sich an alle Athleten, die einmal die Dolomiten als Laufrevier entdecken

möchten. Die Internet Plattform www.dolomite-sport.com vermittelt hierzu alle relevanten Infor-mationen.

Eine fotografische Übersicht der Patittucis findet man unter www.patitucciphoto.comDas TRAIL Magazin ist stolz auf den folgenden Sei-ten eine „best of Trail Running“ Auswahl des italie-nischen Ehepaars zu zeigen. Tolles Panorama, schö-ne Lichtstimmungen und Naturlauf zum Träumen.Die Dolomiten werden mich 2009 in jedem Fall mal begrüßen dürfen.

TRAIL RUNNING IN DEN ITALIENISCHEN DOLOMITEN

Service-tipp dolomiten:

Hotels:in Val Badia : Pedraces (Badia) - Hotel Ustaria Posta - a hub for athleteshttp://www.ustariaposta.it/

restaurants :la Villa : la torCortina : aristondobbiaco : Pizzeria Han

amy Rasic läuft im Pustertal ausserhalb von bruneck.

Dean karnazes und Topher gaylord auf dem gipfel des lagazuoi bei sonnenuntergang.

amy Rasic läuft das Val mesdi abwärts in Richtung Corvara.

Filippo Tosoratti rennt über san Cassiano

klaus Fontana nahe des Passo giau

Ein Trail-Run bis kurz unter den Gipfel der Zugpitze wird nach den tragischen Todesfällen beim Zugpitz Extrem Lauf zwiespältig bewertet. Abseits von Wett-kampf und bei gutem Wetter ist es Genuss pur...

MonStrUM

TEXT UND FOTOS VON BJÖRN SCHEELE

MonStrUM

Google findet den Tod in 0,2 Se-kunden – zumindest bei De-nis Wischniewski. Kaum hat er „Zugspitze“ eingetippt, flackert es vor seinen Augen: „Extrem-sportler laufen in den Tod“, „Töd-licher Extremlauf auf Zugspitze“ oder „Zwei Tote bei Extrem-Berg-lauf“. Eigentlich wollte er nur das Wegenetz finden, hoch zu Deutschlands Vorzeigeberg, doch was er bekommt, ist der Medien-Horror im virtuellen Raum. Dabei hat sich das Drama vom 13.7.08 in das Gedächtnis von Läufern und Nichtläufern eingebrannt. Zwei Menschen starben damals beim Zugspitzlauf. Knapp einen Monat später läuft Wischniewski selber die Zugspitze hinauf - dem Schrecken zum Trotz.

Die Monotonie liegt dumpf vor seinen Augen: Ein graues Band mit weißem Streifen und grünem Rand. Da kann das Frühstücks-radio noch so sehr den Asphalt bezuckern – die Autobahn wird nicht hübscher. 80 Kilometer muss Denis Wischniewski von München fahren, bevor er in Gar-misch seinen Zugspitzlauf star-ten kann. Vor anderthalb Jahren

begann der 35Jährige mit dem Laufen. Erst um sich den angefut-terten Wohlstand von den Hüften zu meißeln, später um sich etwas zu beweisen – auf Teer, bei einem Marathon. „Von der Marathon-sache hab ich mich aber schnell kuriert. Erst zickte mein Knie vom Pflastertreten und dann merkte ich, dass das Stopp and Go zwischen den Häuserschluchten nicht meins ist.“ Während seiner Trainingsrunden lief Wischniew-ski immer öfter im Wald und ent-deckte das Trailrunning. „Das Grün verschluckt dich einfach. Arbeit, Lärm und Großstadt sind ausgeblendet. Jeder Lauf entwik-kelt sich zu einem Instant-Aben-teuer,“ unterstreicht er.

Der Motor quält sich in der fal-schen Oktave – verschaltet. Lang-sam rollt der Wagen auf den Park-platz vor die Eishalle in Garmisch – dem Startpunkt des Berglaufs. Den Weg hatte sich der 35Jährige am Vorabend auf einer Karte und im Internet angeschaut – mehr rudimentär als ernsthaft durch-dacht. Er werde sich durchfragen um den Weg zur Zugspitze zu fin-den. Aus dem Radio quakt gerade

der Wetterfrosch, der bis zum Mit-tag gutes Wetter verspricht. Im Kofferraum kramt er die Laufsa-chen zusammen. Schuhe, Socken, Hose und Trikot. „Den Rest nehm´ ich im Rucksack mit – so, warme Jacke und Geld für den `nen Cap-puccino auf der Hütte.“ Kaum einen Meter losgelaufen, wippt der Rucksack wie ein klam-merndes Koalabärchen an sei-nem Rücken – eher störend als nützlich. Aber dann reißt das Bergpanorama die Blicke an sich. Wie ein Pappmasche-Kulisse aus Herr der Ringe ragen die Alpen empor - digital überarbeitet und Hollywood-optimiert. Mit 2.962 Meter ist sie der höchs-te Berg Deutschlands und gehört zum Wettersteingebirge in den nördlichen Kalkalpen. Ganz ne-benbei trennt sie die Deutschen noch von den Österreichern. Ih-ren Namen erhielt die Zugspitze durch die vielen Lawinenzüge an den Steilhängen des Nord-Fußes. Womit die scheinbare Roman-tik in die Wischniewski gerade hinläuft einen faden Anstrich bekommt. So wie am besagten 13.07.08 als zwei Läufer bei Zug-spitzlauf an Unterkühlung und

Herz-Kreislaufversagen starben. Vom österreichischen Ehrwald begann der 16 Kilome-ter lange Wettkampf auf dem es 2100 Höhenmeter zu bewältigen galt. Ein Wettkampf bei dem sich die Zugspitze zum unberechenbaren Monstrum verwandelte. Als Regen in Schnee überging und der Wind die Glieder gefrieren ließ. Wer Glück hatte lief in dünnen Tights andere zitterten sich in kurzen Hosen dem Gipfel entgegen. Mit fallendem Queck-silber stieg die Dramatik: In den Berghütten mussten zahlreiche Läufer reanimiert wer-den. Andere waren stark unterkühlt. Bei einigen lag die Kerntemperatur nur noch bei 33 Grad Celsius. Die weichgespülte Postkartenidylle – an diesem Tag fast schon eine Lüge. Schnee und dichte Wolken vernebelten den Rettungshubschraubern die Sicht. Von vier angeforderten Hubschraubern konnten sich nur zwei einen Weg durch das Watte-Grau bahnen. Das erschütternde Ende an diesem Tag. Knapp unter dem Gipfel, zehn Minuten vor dem Ziel starben zwei Läufer. Der Tod der zwei Läufer beschäftigt auch den Starnberger Denis Wischniewski. „Es ist immer eine schwierige Situation bei einem Wettkampf. Du hast Geld bezahlt und willst mitmachen. Aber mich hat die Berichterstattung richtig fertig gemacht. Plötzlich ging es um Extremrennen, den totalen Wahnsinn und Menschen, die ihre Grenzen nicht mehr kennen. Ich brauche mich nur in meinen Wagen zu setzten und bewege mich in einem viel größerem Irrsinn aus Umweltverschmutzung und tausenden Unfalltoten.“ Das Zugspitz-Drama war letztlich auch der Grund für seinen heutigen Lauf – er will das andere Gesicht des Berges sehen.

Das Frage-Antwort-Spiel nach dem Weg fängt schon nach wenigen Kilometern an. An ei-ner Weggabelung schlängeln sich die Wanderer der ausgetretenen Piste der Partnach-klamm entgegen. Wischniewski biegt informationsgestärkt rechts auf einem unschein-baren Teerstück ab, das nach wenigen Metern nach oben klappt. Die Straße versucht möglichst viele Höhenmeter zu überwinden – es gelingt ihr. Die Steigungsprozente klet-tern mit dem Herzschlag, der sich pochend an seinem Hals abzeichnet: Die erste Feu-erprobe, die zündelnd das Laktat in die Beine schüttet. Die langen Schritte verkürzen sich zum Getippel während der Blick am Boden klebt. Das Bergpanorama liegt irgendwo hinter den feuchten Blättern.

Die steile Teerstraße verschluk-ken die Schatten der Bäume in Wischniewski Rücken. Nach ei-ner gefühlten Ewigkeit liegt der gewalzte Asphalt hinter ihm und Schotter knirscht jetzt wie Ser-misssteichen unter den Sohlen. Der Weg windet sich verspielt nach oben bis das Reintal erreicht ist. Der Fluss plätschert neben dem Weg, während die Zugspitze grauglänzend in der Sonne brut-zelt. „Wahnsinn, so hatte ich mir das aber nicht vorgestellt,“ he-chelt der Starnberger nachdem er an seiner Pulle genuckelt hat. Er bleibt kurz stehen, senkt seinen Kopf und geht grinsend an die Uferkante. Dort taucht er seine Trinkflasche in das eiskalte Was-ser, das glucksend über den nack-ten Kiesgrund rauscht.

Mit gefüllter Flasche zurrt er sei-ne Schuhe fest. Der weitere Weg wird grober - faustgroße Steine wackeln unter den Füßen wäh-rend kleine Rampen die Steigung

hochskalieren. Immer steiler schlängelt sich der beige Stein-pfad. Das Reintal wirkt wie mit dem Spaten filetiert und gähnt mit jedem Laufmeter tiefer vor seinen Augen bis er das erste Etappen-ziel erreicht: die Reintalanger-hütte. Das Holzhaus liegt auf 1367 Metern und erinnert mehr an ein Base Camp im Himalaya als an Bayern: Tibetische Gebetsfahnen und Steinmännchen zieren das Umfeld der Hütte. „Bis hier hin war der Weg ein Sonntagsspazier-gang. Jetzt wird es richtig steil,“ dabei deutet er mit dem Finger auf den Gipfel.

Links und rechts lehnen sich die Felsblöcke vor seine Füße. Immer wieder unterbricht das Steinwerk den Lauffluss. Die Flora verab-schiedet sich langsam mit Atem-not von den Wegrändern. Der Pfad ist kahl, die Stille weht sanft um den Stirnschweiß. Er tapert einsam in der Mondlandschaft – vorbei an der Knorrhütte bis er

das Sonn-Alpin, auf 2576 Metern erreicht.

Auf dieser Höhe nahm der Schrek-ken beim Zugspitz-Lauf sein schlimmes Ende. Dichter Schnee hüllte Teilnehmer damals in eine tödliche Isolation. Kein Hilfe-schrei, kein Zeichen der totalen Erschöpfung erreichte die Hel-fer. Ausgepumpt und unterkühlt brachen die beiden Läufer hier tot zusammen. Wischniewski stoppt. Vor seinen Augen leuch-tet die Landschaft: unwirklich, fast bizarr. „Unfassbar, dass hier so etwas passiert ist. Es wirkt alles so friedlich,“ sagt er. Wie graue Hausdächer ragen die Fels-spitzen vor ihm in die Leere. Der Himmel stülpt sich darüber. Das Ende liegt irgendwo zwischen der graublau verschwommenen Ho-rizontkante. Sein Blick saugt das Bild auf und nagelt es für immer in den Kopf. Ein Bild, das ganz an-ders ist als der 0,2 Sekunden Hor-ror auf Google.

Wie soll das noch weiter gehen bitte? Ein erst 20-Jähriger ge-winnt die Krone des Ultra Trail du Mont Blanc und nebenbei noch den Gesamtweltcup der Skyrunner... Der Spanier Kilian

Jornet ist die Zukunft.

KILIAN

FOTOS VON SALOMON

lange Schritte zu großen zielen. 2009 will kilian seinen UtMB-Sieg wie-derholen.

kilian. gratulation zum sieg beim ulTRa TRail Du mOnT blanC. Wie fühlst du dich so kurz danach?

Na ja, die Zeit vergeht und man fühlt sich so von Tag zu Tag besser. Aber nach Zieleinlauf und den folgenden zwei Tagen war es schon sehr hart. Ich hatte extreme Schmerzen in den Beinen und konnte nur schwer gehen. Beim Einsteigen ins Auto oder beim Duschen, musste mir sogar jemand helfen!!

Verrückt. letztes Jahr gewann mit marco Olmo ein 59-jähriger. Dieses Jahr du mit erst 20 Jahren. Heißt das nun, du kannst noch 39mal den uTmb gewinnen? Nein, sicherlich nicht. Über lange Zeit auf einem sehr hohen Niveau zu bleiben, ist extrem schwer. Olmo ist ein Ausnahme-Athlet, der alle Register gezogen hat. Ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der ihm das nachmachen kann.

Was ist das spezielle am uTmb Rennen? Das ganze Rennen ist speziell. Die Or-ganisation ist beeindruckend, freiwillige Helfer kümmern sich rund um die Uhr, die Leute stehen rund um den ganzen Par-cours, um uns anzufeuern...und außer-dem ist es das härteste Rennen (was die Länge und Höhenmeter betrifft) in einer unfassbar genialen Landschaft. Am An-fang des Rennens dachte ich, ich werde verrückt, als die Sonne gerade hinterm Mont Blanc aufging!!

unsere leser kennen deinen background im laufsport vielleicht nicht. erzähl uns bitte welche Disziplinen du gerne läufst.

Ich habe mit Skitouren angefangen. Mit 13 Jahren nahm ich in dieser Disziplin an Rennen teil und danach versuchte ich mich auch im Sommer drei Jahre lang an „Sky Running“-Wettkämpfen. Das sind

MAN HäTTE ES WISSEN KöNNEN, ABER So RECHT HATTE IHN KEINER AUF DER LISTE. DAS JAHR ZU-VoR SIEGTE EIN MITTLERWEILE 59-JäHRIGER. ES HAT DANN GEHEISSEN, WER DEN ULTRA TRAIL DU MoNT BLANC GEWINNEN WILL, MUSS ERFAHRUNG HABEN, MUSS SUBSTANZ BESITZEN, DIE üBER JAHRE HINWEG WäCHST.

UND DANN KAM KEIN MARCo oLMo ALS ERSTER IN CHAMoNIx üBERS ZIEL UND AUCH KEIN SCoTT JUREK, SoNDERN EIN GANZ JUNGER ATHLET. MIT VIEL ALPINER ERFAHRUNG!DER 20-JäHRIGE SPANIER KILIAN JoRNET WURDE 2007 GESAMTSIEGER DES SKyRUNNING WoRLD-CUPS üBER INSGESAMT SECHS LäUFE. WIESo SoLL DER ALSo DEN UTMB NICHT GEWINNEN KöNNEN. ER SIEGTE NICHT NUR, ER DoMINIERTE UND MUSSTE IM ZIEL EINE GANZE STUNDE AUF SEINEN ERS-TEN VERFoLGER WARTEN. EIN ZIEMLICH GUTES ERGEBNIS FüR EINEN, DER EIGENTLICH NUR LäUFT, WEIL ES IM SoMMER KEINEN SCHNEE ZUM SKIFAHREN GIBT.

Rennen mit „kurzen“ Strecken zwischen 20 und 45 Kilometern, aber vielen Höhen-metern (also etwa 20 Kilometer mit 2.300 Höhenmetern rauf, aber auch wieder runter) und technischen Abschnitten (Si-cherungsseile, felsiger Untergrund...). Das UTMB war meine erste Trailerfahrung, aber ich würde das schon gern weiterma-chen. Da gab es ja Diskussionen, ob man dich vom uTmb disqualifizieren soll, weil du keinen Rucksack getragen hast und der Veranstalter das gerne sieht. Was war genau los?

Es gab da Läufer, die sich beschwert

haben, ich hätte die Pflicht-Ausrüstung nicht dabei gehabt. Aber ich hatte alles in einem kleinen Sack dabei (Salomon Trail-Gürtel). Ich laufe nun mal lieber leicht (belastet die Gelenke weniger) und ich bin es gewöhnt weder zu essen noch zu trinken. Also ein bisschen Gel und ein Li-ter Wasser auf dem Rücken hat mir eben gereicht. Am Ende wurden die Proteste ja auch abgewiesen, denn ich habe fünf Kontrollen während des Rennens passiert (die übrigen Läufer nur eine) und im Ziel sogar nochmal. Deine große leidenschaft ist bergskiren-nen! Du läufst also nur, weil im sommer der schnee fehlt?

WAS IST EIN SKyRACE? IM JAHR 2007 KoNNTE KILIAN DEN GESAMT WELTCUP DER SKy-RUNNER FüR SICH ENTSCHEIDEN. SECHS LäUFE WELTWEIT, INTERNATIoNALES STARTERFELD. WAS ABER IST EI-GENTLICH EIN SKy-RACE? IM GEGENSATZ ZU EINEM BERGLAUF WIE WIR IHN HIER IN DEUTSCHLAND KENNEN, HAT EIN SKy-RACE WESENTLICH ATMEBERAUBENDERE ECKDATEN. MINDESTENS 2.000 ME-TER HöHENUNTERSCHIED MUSS DAS PRoFIL AUFWEISEN. DAMIT SIND DIE LäUFE MEIST ZWISCHEN

20 UND 30 KILoMETER LANG. DIE DIESJäHRIGE BUFF-SKyRUNNING-SERIE FüHRTE DURCH 5 LäNDER UND üBERZEUGTE WIEDERUM DURCH EIN GRoSSES MEDIENINTERESSE, VIEL SPANNUNG UND ZUSCHAUERBEGEISTERUNG. DER LETZTE LAUF FAND AM 21.9 IN PASTURo IN ITALIEN STATT UND .....

KILIAN

Im Großen und Ganzen ja! Mit dem Lau-fen habe ich angefangen, um mich für die Skisaison fit zu machen, doch dann hat mir das Laufen immer mehr gefallen. Aber ich gönne mir im Sommer trotzdem noch zwei oder drei Wochen, um auf dem Gletscher Skizulaufen.

bist du Profi-sportler?

Ich kann mittlerweile vom Sport leben. Von den Preisgeldern, staatlicher Un-terstützung (Katalonien und Spanien) und mit Hilfe der Sponsoren, meinem Hauptsponsor Salomon. Ich liebe diesen Sport und das Training sehr. Dafür widme

ich gern 24 Stunden am Tag, aber jetzt studiere ich STAPS an einer französischen Universität, wo ich meine Studienzeit mit dem Training verbinden kann. ein leben ohne die berge...? Unmöglich!!

schonmal daran gedacht von den bergen in die Wüste zu gehen? ein etappenlauf durch Hitze und über sand wie beim mara-thon des sables? Ich kenne den MDS sehr gut. Es ist ein ausgesprochen schöner Wettkampf und

eine Art Exremevent. Ich sage nicht, dass ich den nicht mal machen werde, aber ich bevorzuge die Bergläufe.

Du siegst schon in jungen Jahren. Hast du keine angst auszubrennen und die lust zu verlieren? Ich habe keine Angst die Lust am Lau-fen zu verlieren. Ich glaube, solange mir der Sport Spaß bereitet, werde ich ihn lieben. Wenn mir die Läufe keinen Spaß mehr machen, gäbe es keinen Grund mehr für mich zu laufen und ich müsste mir eine andere Passion suchen. Und was den Siegeswillen betrifft: Ich glau-be, dass sich alle Athleten den Sieg als Ziel setzen. Auch wenn es gelegentlich mal nicht klappt. Viele sportler pflegen einen vegetari-schen oder gar veganen (ohne jegliche tierische Produkte; eier, milch, Fleisch) ernährugsstil. Wie wichtig ist dir die ernährung?

Normalerweise achte ich nicht beson-ders auf meine Ernährung. Aber weil ich mich eben auch so gut fühle und gemäß den Analysen gibt es auch keinen Grund zur Sorge. Obwohl ich sehr gern Paste-ten und Gemüse esse. Hörst du musik beim laufen?

Während des Rennens nie, aber auf langen Laufeinheiten schon. Das moti-viert und die lange Strecke kommt dir so weniger hart vor. Was nervt Dich so richtig?

DAS WEISS WIKI: JoRNET BEGANN 1999 MIT DEM SKIBERGSTEIGEN. MIT

DER TEILNAHME AM SPANIEN-CUP IN MoLINA BESTRITT ER 2000 SEINEN

ERSTEN WETTKAMPF UND IST SEIT 2003 MITGLIED DER SPANISCHEN

NATIoNALMANNSCHAFT SKIBERGSTEIGEN, SEIT 2007 AUCH IM KADER

DER HERREN. ER IST MITGLIED IM INTERNATIoNALEN DyNAFIT-TEAM UND

WoHNT IN PUIGCERDà.

BEREITS IN DER JUGENDKLASSE HoLTE ER ZAHLREICHE MEISTERTITEL BEI

INTERNATIoNALEN UND NATIoNALEN WETTKäMPFEN. FüR SEINE ERFoLGE

IM SKIBERGSTEIGEN WURDE ER 2004, 2005 UND 2006 MIT DEM KATALA-

NISCH SPoRTEHRENPREIS „PREMIo DE HoNoR ESPoRT CATALà“ AUSGE-

ZEICHNET. SEIT 2004 IST ER „HIGH LEVEL-ATHLET“ DES KATALANISCHEN

SPoRTRATES (CoNSELL CATALà DE L’ESPoRT) SoWIE DES HoHEN SPoRTRA-

TES (CoNSEJo SUPERIoR DE DEPoRTES) DER SPANISCHEN REGIERUNG (NR.

40.563.172 - MoñANA y ESCALADA)[1][2].

2005 STELLTE ER IM BERGLAUF DEN STRECKENREKoRD AM DôME DE NEIGE

DES ÉCRINS (4.015 M)[3] AUF, GEWANN ER 2007 MIT DEM SIEG IN VIER

VoN SIEBEN RENNEN UND 2008 MIT DEM SIEG BEI DREI VoN SECHS REN-

NEN JEWEILS ALS GESAMTSIEGER DIE BUFF SKyRUNNER WoRLD SERIES

DER FEDERATIoN FoR SPoRT AT ALTITUDE (FSA).

es kann nicht steil genug sein.Berglauf ist jornets Paradedisziplin.

11091 SAL Ad XTW HR SP Red02 A4.indd 1 24.09.2008 12:22:04 Uhr

Ich bin eher eine stille Person und norma-lerweise bleibe ich ruhig. Aber Ungerech-tigkeiten nerven mich und bringen mich richtig zum Ausrasten.

Was war rückblickend das schönste im leben bisher?

Da gibt’s viele Momente! Im sportlichen Bereich, zum Beispiel, der Sieg über Pi-erra Menta. Das war wirklich unglaublich.

Und sonst waren da Momente mit meiner Familie, meiner Freundin und Geschenke während meiner Kindheit, die mich sehr gefreut haben.

Was macht Dich fröhlich?

Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich kann Sport machen und mit meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden zusammen sein. Ich kann mich

kilian vor dem Start des UtMB mit seiner Freun-din und einem rind.

Sieg beim Skyrunning Weltcup

kilian jornet ist der neue Star am trail-running Himmel. er ist jung, sieht gut aus und ist eben schneller als die anderen.

zum Beispiel allein in den Bergen trainie-re, aber auch während eines Wettkampfes habe ich jede Menge Spaß. Was willlst du noch entdecken?

Da gibt es viele Sportarten, die mir sehr interessant scheinen: Radfahren, Triath-lon, Leichtathletik und besonders der Marathon sind Disziplinen, mit denen ich gerne mal antreten würde (als Amateur naturlich!). Ich wäre auch gern Alpinist oder Bergkletterer, denn ich komme ja aus der Richtung und würde das irgend-wann gern vertiefen.

Punk, Rock, elektro oder Jazz? Lieber Punk, aber ich mag Rock und klas-sischen Pop genauso. glaubst du es ist wichtig ein bekannten-kreis zu haben, der mit sport nicht soviel am Hut hat?

Tatsächlich lebt fast mein komplettes Umfeld für den Sport. Meine Freunde sind auch Sportler, meine Mutter läuft, meine Schwester auch, mein Vater ist Guide und meiner Freundin ist in der Spanischen

Nationalmannschaft... Was kommst als nächstes?

Im Moment bin ich gerade in den letzten Vorbereitungen für die Sky Running-Welt-meisterschaft. Danach beginnt der Winter mit der Skitouren-Weltmeisterschaft... Und danach wiederum gilt es wieder neue Läufe und Herausforderungen zu suchen, damit ich niemals die Motivation verliere.

DAS SALoMoN TEAM: KILIAN JoRNET LäUFT FüR DAS SALoMoN-TEAM. MIT JoNATHAN WyATT, NICK SHARP, THoMAS LoRBLANCHET, ADAM

CHASE, JARI KIRKLAND, SAM BoNAUDo, AGUSTI RoC UND CHRISTIAN LARGIER SPoNSERT SALoMoN DIE WELTWEIT BESTEN ULTRA- UND

BERGLäUFER. JoNATHAN WyATT IST MEHRFACHER BERGLAUF-WELT-MEISTER UND oLyMPIA-TEILNEHMER IM MARATHoN, AGUSTo RoC

GEWANN DEN GESAMTWELTCUP DER SKy-RUNNER BEREITS VIERMAL.

KILIAN

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Über die Alpen und um den Mont Blanc. Für viele Ultraläufer ist das ein echter Traum. Wer jetzt das Training startet und den Sommerur-laub 2009 storniert, kann dabei sein. Bis da-hin darf unsere Eventgallery weiterhelfen

Patrick strässle/sascha Dätwyler (Team Ryffel Running/ #57) bezwingen am vierten Tag den aufstieg zur birnlücke von neukir-chen am großvenediger (auT) nach Prettau im ahrntal (iTa)

HIGHLIGHTS 2008 . UTMB & TRANSALPINE RUN

DRÜBERDRUMRUMRUNTERRAUF

start zur 2. etappe von st. ulrich am Pillersee (auT) nach mittersill (auT)

#175: Tracy garneau/nicki Haugan (Team Canada/Can), #79: martina Pfeifhofer/elisabeth egarter (Team alpin lauf sexten/iTa)am zweiten Tag von st. ulrich am Pillersee (auT) nach mittersill (auT).

Kurt Süsser (44) aus Donaustet-ten bei Ulm belegte mit seinem Partner Platz 27 in der Masters Wertung des TRANSALPINE RUN 2008. Um zu wissen wie der Etap-penlauf über die Alpen war, haben wir ihm ein paar Fragen gestellt.------------gratulation zum Finisher beim Transalpine Run 2008. Wie haben dir die 8 Tage von Ruhpolding nach sexten gefallen? Es war ein hartes Rennen, mit einer hohen Ausfallquote. Alle Helfer des Teams haben sich sehr viel Mühe gegeben. Doch die Ortschaften waren zum Teil mit der Anzahl der Läufer überfor-dert. Wenn 500 Läufer zum Essen, Frühstück kommen, oder warm duschen möchten – das hat zum Teil nicht geklappt. Die gesamte Veranstaltung war im Großen und Ganzen in Ordnung, viel-leicht wäre ein Ruhetag für viele Läufer besser gewesen.

ab wann tat´s denn so richtig weh? Ich hatte nach Ende der 3. Etappe größere Probleme, die komplette

Muskulatur schmerzte, das Wet-ter war sehr warm, das Schlafen in der Halle ist auch nicht so einfach mit so vielen Läufern. Zwei Nächte konnte ich kein Auge zumachen. Ab der 4. Etappe ging es bei mir aber Gott sei Dank wieder richtig gut.

Hast du etwas über dei-nen laufpartner gelernt, dass du vorher noch nicht gewusst hast?Mit meinem Partner bin ich gut zurechtgekommen, wir haben im Vorfeld viel zusammen trainiert.Jeder hat auf den anderen Rück-sicht genommen und wir haben im Vorfeld unsere Ziele klar definiert. Unsere läuferischen Fähigkeiten sind ziemlich ausge-glichen. Das war wichtig.

gab es Den schönsten moment?Nach meinem Tiefpunkt am 3. Tage, da dachte ich: „Des wird nix mit den 8 Tagen.“ Aber dann, am 4. Tag, kam so ein Hoch. Aber so ein Glücksgefühl ist einfach geil. Bisher kannte ich dieses Gefühl-nur vom Zieleinlauf.

Wie war die Organisation?Die Helfer haben 100% Einsatz ge-bracht. Das Drumherum hat nur bedingt geklappt. Die Aussage vieler Läufer war, die Route vom letzten Jahr sei besser, die Teil-nehmerzahl geringer, das Essen besser und das Duschwasser wärmer gewesen.

Wie fändest du eine einzelwertung?Ich denke über 8 Tage ist es sinn-voll im Zweier-Team zu laufen. Der Partner kann eine große Stütze sein. So war es bei mir. So hast du jemanden zum Reden, wenn es mal nicht so läuft.

bist du 2009 wieder dabei? Ob ich 2009 dabei bin, hängt davon ab, wie viele Teilnehmer 2009 dabei sein werden, und ob ich vielleicht einen anderen Lauf mitmache. Muss mal bei meiner Frau anklopfen, sind ja doch einige Tage Urlaub ohne den Partner. Die andere Strecke würde mich natürlich schon interessieren.

bild links oben: norbert Platzgummer/ger-traud Höllrigl – Tag 8: niederdorf im Pus-tertal nach sexten: vor den „Drei Zinnen“ auf dem Weg ins Ziel nach sexten.bild rechts oben: nicki Haugan/Tracy gar-neau (Team Canada/Can - sieger Women’s category).bild links unten: läufer im morgendunst am zweiten Tag von st. ullrich am Pillersee nach mittersill.

TRANSALPINE RUN

8 Etappen, 300 km, 14.200 hm

startphase des ulTRa TRail Du mOnT blanC 2008. Volksfeststimmung begleitet die Teilnehmer über knapp 166 kilometer.

Die augustsonne sorgt für fast schneefreies laufen und atemberaubende lichtstimmungen.

Die spitzengruppe war hier noch vereint. am ende gewann kilian Jornet (lnks) souverän.

Der Kaiser. Die Königin.Irgend sowas in der Art. Der UL-TRA TRAIL DU MONT BLANC war 2008 spannend wie selten. In den beiden Jahren zuvor gewann die personifizierte Erfahrung - Marco Olmo ein 59-Jähriger Ita-liener mit viel Substanz auf den wichtigen letzten 50 Kilometern des insgesamt 166 Kilometer Ber-glaufs. Und viele tippten auch diesmal auf Monsieur UTMB, aber es sollte ganz anders kommen. Die Amerikaner rüsteten sich. Scott Jurek, seines Zeichens der beste Ultraläufer seiner Genera-tion in den Staaten, soll 2 Monate in den französischen Alpen ver-bracht haben, um sich nach bes-tem Gewissen auf das letzte Au-gustwochenende vorzubereiten. Das rauhe Klima habe ihm die Jahre zuvor immer einen Strich

durch die Rechnung gemacht. Diesmal sollte es nun klappen mit dem Sieg, mit der Krone! Ein Deutscher mit Siegambitio-nen war auch diesmal wieder am Start in Chamonix. Jens Lukas musste 2008 zu den heißesten Favoriten gezählt werden. Als Zweitplatzierter 2007 und ehema-liger Spartathlon-Sieger ist das nunmal so. 46 Stunden. Das ist das magische Zeitlimit für die fast 2.000 Starterinnen und Starter die sich an diesem schö-nen Freitagabend zusammenfin-den. Rucksack, Lampe, Wasser, Rettungsdecke, wasserdichte Ja-cke und knielange Hose – das ist die vom Veranstalter vorgegebe-ne Pflichtausrüstung. Für Viele ist dieser Lauf absolutes Neuland. Alle haben Ultralauf-Erfahrung,

denn das ist ein Qualifikations-kriterium, um überhaupt beim UTMB mitmachen zu dürfen. Die Meisten haben also schon einmal 100 Kilometer am Stück bewältigt. Hier sind es nochmals 66 Kilome-ter „on Top“. Diese Ungewissheit, was kommt da und was erwartet mich jenseits dieser Zahl, ist für Ultra Trail-Debütanten Nerven-kitzel pur. Die 46 Stunden hatten Kilian Jor-net (Bericht in diesem Heft) zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz interessiert. In unter 21 Stunden finisht der 20 Jahre alte Spanier souverän mit über einer Stunde Vorsprung. Eine neue Generation hat den Ultralauf er-reicht. Wer hätte gedacht, dass ein so junger Kerl die Ausdauer für einen Lauf über 9.400 Höhen-meter besitzt. An ihm gilt es 2009 vorbeizulaufen. Marco Olmo stieg aus. Der mittler-weile 60-Jährige meinte, er hätte in seinem Leben genug Zeit zum Laufen gehabt. DW

ULTRA TRAIL DU MONT BLANC

1 Etappe, 166 km, 9.400 hm

CHRISTIAN SCHIESTER QUERT DIE WÜSTE SINAI

SCHMERZENSIND NORMAL.

Der Österreicher Christian Schiester will als erster Europäer die komplette 4-desert-Serie laufen. Zum Warmwerden müssen 550 km durch die Wüste Sinai herhalten. Ein Lauf mit viel biblischer Geschichte.

WER JAMMERTHAT VERLOREN.

„FüR miCH sTellT siCH WenigeR Die FRage, Ob iCH kOnDiTiOnell FiT genug bin. Viel WiCH-TigeR isT es, Ob es mein köRPeR miTmaCHT. blasen, VeRDauungsPRObleme, VeRküHlungen, kRämP-Fe – sCHOn Die kleinsTen besCHWeRDen können einem einen sTRiCH DuRCH Die ReCHnung maCHen.“

„iCH bin in Den leTZTen 20 JaHRen meHR als 300 Rennen in ganZ euROPa gelauFen. JeTZT suCHe iCH sPeZielle HeRausFOR-DeRungen im WeTTkamPF gegen sPORTleR aus VeR-sCHieDensTen naTiOnen, in DeR geWalTigen kulis-se DeR eXTRemsTen PläT-Ze DeR naTuR. DORT be-sTeHen Zu können, PRägT niCHT nuR köRPeRliCH, sOnDeRn eRWeiTeRT VOR allem meine geisTigen FäHigkeiTen, Dinge Zu eRleben, Die Viele men-sCHen siCH niCHT einmal VORsTellen können.“

Schon wieder der Schiester. Was kommt denn jetzt? Dieser Verrückte.Nach über 300 Laufwettbewerben der unterschied-lichsten Art in Europa sucht sich der Österreicher nun seine Abenteuer in der großen weiten Welt. Er lief 100 Kilometer durch die Antarktis, gewann den Dschungel-Marathon in Brasilien und brachte 243 Kilometer Sahara hinter sich. Sein großes Projekt 2009 ist nicht neu, aber Christian wird es wahr-scheinlich so professionell angehen wie noch nie-mand zuvor. Der Amerikaner Dean Karnazes wird wohl der Ers-te sein, der alle Läufe der 4-desert-Serie innerhalb eines Kalenderjahres absolviert. Genau das hat Schiester auch vor. Damit wäre er der erste Europä-er, dem das gelingt.

ist es ein erklärtes Ziel den Rekord von Dean karnazes beim 4-desert run zu brechen?

Natürlich interessiert mich immer die Leistung meiner

Gegner. Es kann aber sehr viel passieren.

Keine dieser Etappen ist mit jenen des Vorjahres ver-

gleichbar. Es wäre unfair zu sagen „ich war schneller“,

wenn im Vorjahr ein Sandsturm war und in dem Jahr,

an dem ich teilnehme, das Wetter gut ist. Aber vielleicht

treffen sich mal unsere Wege und wir können eine

„sportliche Schlacht“ von Mann zu Mann austragen.

Ich akzeptiere und schätze die Leistung meiner Kon-

kurrenten und weiß, wie groß

auch deren Aufwand ist, sol-

che Leistungen zu erbringen.

Seine Vorbereitung ist ei-gentlich schon Abenteuer genug. Aufwärm-Training durch die Halbinsel Sinai. Als Vorbereitung für die „4deserts“ wird Christian Schiester im November die Halbinsel Sinai bzw. die gleichnamige Wüste durchqueren. Der Start erfolgt nördlich von Nuweiba. Durch Schluchten und über Pässe geht es am zweiten Tag zu dem als Naturjuwel bekannten Coloured Canyon. Tags darauf wird am Berg Gebbel Barqa übernachtet. Danach geht die Rei-se zwei weitere Tage entlang des Tals Wadi Zalaqua, wo die Einheimischen ihre Kamelrennen durchfüh-ren. Nächster Zielort ist das berühmte Katharinen-kloster, das älteste dauerhaft bewohnte Kloster der Christenheit (gegründet zwischen 548 und 565). Von dort aus führen 3.800 Stufen auf den Mosesberg, wo der Bibel zu Folge Moses seine zehn Gebote erhalten hat. Im Anschluss zieht die Karawane weiter auf den höchsten Berg der Halbinsel, dem Katharinenberg (2.642 m), von wo aus man bereits den Golf von Suez erkennen kann. Dort soll die Expedition nach etwa zehn Tagen zu Ende gehen.

Wie entstand die idee der sinai-Durch-querung und wieso genau diese Route?

Weil ein total geschichtlicher Hintergrund mich dazu be-

wegt hat diese Route zu wählen.

Außerdem ist es ein tolles Gefühl von einem Meer zum

anderen zu laufen und auch noch über einen 2.642m

hohen Berg. Einen „Freund“ habe ich dabei - mein Ka-

mel, das das so lebenswichtige Wasser für mich tragen

wird. Ich glaube wir beide werden uns gut verstehen...

Dann geht‘s wieder in die Heimat. Kraft tanken, bei der Familie sein, Vorträge halten und Manager mo-tivieren, ihre dicken Bäuche zu entschlacken und die dunklen Lungen aufzuhellen.

Wie ist das eigentlich mit der Familie. Chris-tian ist zweifacher Papa. Darf seine Truppe mit zu den läufen in fremde länder?

Die Rennen sind nur ohne

irgendwelche Ablenkun-

gen erfolgreich zu beste-

hen. Da gilt die höchste

Konzentration auf meinen

Körper. Es ist aber immer

wieder wunderschön, wenn ich nach einer solchen

Expedition am Flughafen von meiner Familie erwartet

werde. Ich denke, dass das Bestehen solcher Aufgaben

auch für das gesamte Umfeld nicht nur eine Belastung,

sondern auch ein Erfolgserlebnis ist. Es verbindet uns

mit jedem Mal mehr.

Christian Schiester, der europäische Dean Karna-zes. Schiester geht ähnlich perfekt mit seinem Sport um wie der Ami. Er hat potente Sponsoren (Red Bull, Asics, Suunto), vermarktet sein Wissen (Semina-re, Camps) und ist somit Profisportler im Sinne des Wortes.

Deine abenteuer sind bestimmt nicht billig?

Mittlerweile bin ich bekannt dafür, dass ich völlig andere

und auch neue Wege gehe. Dies auch in der Vermark-

tung dieser Abenteuer. Es interessiert nicht nur

meine Sponsoren im Bereich Medienwirksamkeit, son-

dern es wertet auch auf, dass ich die Erlebnisse bei

meinen Vorträgen in die Öffentlichkeit trage.

Vor allem in Schulen, wo der Mangel an Motivation zum

Sport mein großes Anliegen ist, es zu vermitteln.

Natürlich ist RED BULL die Basis, durch die ich bes-

te Gelegenheit habe, sogar weltweit medial präsent zu

sein.

Christian schiesters Projekt 2009:4 desertsDieser weltweit einzigartige Marathon führt seine Teilnehmer, wie der Name schon sagt, durch vier Wüsten. An jeder Station müssen 250 km in einer Brutto-Zeit von sechs Tagen zurückgelegt werden. Ausrüstung und Nahrung müssen von den Teilneh-

„ICH WERdE ImmER WIEdER GE-fRAGT, WIE SICH dIE TEILNAH-

mE AN EINEm SOLCHEN RENNEN ANfüHLT. dIESES GEfüHL kANN mAN ABER NICHT ANNäHERNd BESCHREIBEN. dIE QUALEN, dIE

SCHmERzEN, dIE UNBäNdIGE fREUdE UNd ERLEICHTERUNG Im zIEL, dAS ALLES mUSS mAN

EINfACH SELBST ERLEBT HABEN.“

„füR mICH STELLT SICH WENIGER dIE fRAGE, OB ICH kONdITI-ONELL fIT GENUG BIN. VIEL WICHTIGER IST ES, OB ES mEIN köR-pER mITmACHT. BLASEN, VERdAUUNGSpROBLEmE, VERküHLUN-GEN, kRämpfE – SCHON dIE kLEINSTEN BESCHWERdEN köNNEN EINEm EINEN STRICH dURCH dIE RECHNUNG mACHEN.“

mern selbst getragen werden, das durchschnittli-che Gewicht des Gepäcks beträgt acht bis neun Ki-logramm. Wasser und Zelt werden zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme am vierten Ultramarathon (Gobi) ist nur jenen Startern vorbehalten, die alle drei vorhergehenden Stationen in der vorgegebenen Zeit von sechs Tagen vollständig bewältigt haben.

Atacama-Crossing // Chile // März 2009Die Atacama-Wüste ist 15 Millionen Jahre alt und gilt trotz einer Seehöhe von durchschnittlich 1.600 m als der trockenste Ort der Welt. Die mondähnliche Landschaft ist Fundort vieler frühzeitlicher Arte-fakte und Mumien und dient der NASA als Testgebiet für ihre Sonden. Die Temperaturen schwanken zwi-schen 32 °C am Tag und minus 15 °C in der Nacht. Die

Atacama ist eine der bekanntesten Nebelwüsten der Welt.

Sahara Race // Ägypten // Oktober 2009Die Sahara gilt als die größte Trockenwüste der Erde und ist mit einer Fläche von neun Millionen Quad-ratmetern etwa so groß wie die USA. Sie besteht zu 80 Prozent aus Fels und Geröll, nur 20 Prozent machen die bekannten Dünenlandschaften aus. Im Norden Afrikas gelegen, reicht sie vom Atlantik bis zum Ro-ten Meer. Der Temperaturunterschied in der Sahara ist extrem und reicht von 60 °C bis zu -10 °C in der Nacht. Der Passat-Wind bringt immer wieder heftige Sandstürme mit sich. Der Zieleinlauf wird direkt vor der beeindruckenden Kulisse der Pyramiden statt-finden.

in seiner Heimat, der Steiermark, hat Christian beste trai-ningsbedingungen.

auf einem deiner Fotos läufst du mit zwei bandagierten knien...ist das vorbeugend oder hast du hin und wieder Probleme mit knien und entzündungen?Cs: Gott sein Dank scheint mein Körper für solche Belastungen wie geschaffen zu sein. Ich bin aber sehr experimentierfreudig und probiere ständig technische Weiterentwicklungen. Ich bin sozusagen mittlerweile ein „Versuchskaninchen“ der Wirtschaft geworden. Diese Kniebandagen trage ich vor allem als Unterstützung bei meinen Bergläufen, die sehr steil dann wieder bergab gehen und somit eine große Belastung für die Knie sind.

Ho-Chi-Minh- Pfad // Vietnam // Februar 2010Der Ho-Chi-Minh-Pfad diente während des Vietnam-Krieges als Nachschubweg für die Widerstands-kämpfe im Süden. Es handelt sich um ein wahres Netzwerk aus Straßen, das auch in die Nachbarlän-der Laos und Kambodscha reicht und von den USA trotz vielzähliger Versuche nie nenneswert zerstört werden konnte. Hohe Luftfeuchtigkeit, lästige In-sekten und schwüles Klima werden hier dauerhafte Begleiter der Läufer sein.

Wüste Gobi // China // Juni 2010 Das letzte Rennen wird im chinesischen Teil der Wüste Gobi, genauer: im Regierungsbezirk Kash-

gar, stattfinden. Entlang der wirtschaftlich wichti-gen Seidenstraße werden sich die Teilnehmer durch die zweitgrößte Trockenwüste der Welt bewegen. Die Wüste Gobi liegt teilweise auf über 3.000 Meter Höhe und ist bekannt für ihre eisigen Sand- und Schneestürme sowie ihre extremen Temperaturun-terschiede. DW

„SCHmERzEN UNd ENORmE ANSTRENGUNGEN SINd GANz NORmALER BESTANdTEIL EINES SOLCHEN REN-NENS. dESSEN mUSS SICH jEdER STARTER BEWUSST SEIN. dIE fRAGE IST EHER, WIE mAN mENTAL dAmIT UmGEHT. dAS WIRkLICHE LEIdEN BEGINNT zUERST Im kOpf. WER ANfäNGT zU jAmmERN, HAT BEREITS VERLOREN.“

Christian Schiester ist einer der Wenigen, die Ultralaufen und extremsport in Vollzeit betreiben.

„10 km in 45 min...“

Thomas D / Fantastische 4 Interview

1. ein Rapper, der läuft. Wie kommt‘s?Wer auf der Bühne rumspringen und da-bei nonstop reden will, der braucht Puste. Da ist Joggen ne super Trockenübung.

2. bist du der Fitteste von den 4?Das kann ich wohl mit JA beantworten.

3. Was war denn deine längste Distanz, die du am stück zurückgelegt hast?10 Kilometer. Nike Human-Race. Lange nicht trainiert und dann 56.03 Minuten gebraucht. Nicht schlecht für nen alten Mann.

4. bekommst du beim laufen einen leeren kopf oder die besten Reime?Der Kopf wird frei, da wird nicht gearbei-tet. Beweg dich unten, mach oben mal Pause.

5. steckst du dir spezielle Ziele beim

laufen?Ja, jetzt hab ich eins: 10 Kilometer in 45 Minuten.

6. Wo ist dein lieblings-Trail/laufrevier?Ich lebe in der Eifel, wunderschöne Schotterwege in mitten satter Natur, be-ginnen direkt vor der Haustür, da kannste über Stunden laufen ohne irgendjemand zu treffen. Außer Füchse, Rehe und Ha-sen, die sich da gerade Gut Nacht sagen.

7. Wie oft läufst du oder wieviel Wochen-kilometer legst du zurück?Das ist leider auf Grund meines Jobs seeehr unterschiedlich, ich hab keine Ahnung.

8. Wie wärs mal mit nem ultra-marathon?Auf gar keinen Fall!DW

Wir haben es uns gedacht - er ist der Fitteste der VIER! Thomas D läuft. Irgendwann auch mal etwas länger?

Thomas D / Fantastische 4 Interview

GRUNDLAGENERFOLGE.

Jasmin Nunige / Siegerin Swiss Alpine 2008

llehammer. Vier Jahre später, in Nagano, sollte es nicht bei der bloßen Teilnahme bleiben. Der Verband und sie selbst wollten an die Spitze. Doch vorne wird es eng. Und wo es eng ist, entsteht Druck. Das Ergeb-nis waren Verletzungen und das endgültige Resul-tat das vielleicht viel zu frühe Ende einer Sportkar-riere. Doch Jasmin blieb dem Ausdauersport treu. „Ich habe nie aufgehört Sport zu treiben“. Nachdem sie Guy, ihren heutigen Ehemann und Va-ter ihrer Kinder kennen gelernt hatte, wurde das Laufen immer mehr zum festen Bestandteil ihres Lebens.„Guy war ein sehr guter Leichtathlet. Zu dieser Zeit lief er die Marathondistanz in 2 Stunden und 20 Mi-nuten.“Jasmin, Davoserin - ahhh Swiss Alpine Marathon. Sie kennt jeden Meter der 78 Kilometer langen Stre-cke rund um ihre Heimatstadt.„2005 war mein erster Erfolg beim Swiss Alpine eine große Überraschung und das erste mal, dass für mich die Nationalhymne gespielt wurde“. Mit 32 Jahren.„Jasmin, du bist zweifache Mutter, betreibst zu-sammen mit deinem Mann eine Massagepraxis. Wie kannst du bei all diesen Aufgaben noch anständig trainieren?“„Ich versuche täglich eine Stunde zu laufen. Viel-mehr schaff ich nicht. Ich profitiere sehr von mei-nen Grundlagen. Ich treibe seit früher Kindheit Sport.“

Nichts läuft ohne Plan.Jedes Jahr im Dezember plant Jasmin mit Guy die Saison und die Höhepunkte werden fixiert. Es folgt ein behutsamer Trainigsaufbau, der auch in die-sem Jahr seinen Gipfel in einem großen Erfolg fand: der zweite Sieg beim Swiss Alpine nach 2005. Ähn-lich dominant, mit einem Vorsprung von 11 Minu-ten, lief sie nach 7 Stunden und 36 Sekunden in die Arme ihrer Familie und schlug keine geringere als die amtierende 100 Kilometer-Weltmeisterin Lizzy Hawker.„Was ist denn persönlich höher zu bewerten - eine Teilnahme an Olympischen Spielen oder eben diese Siege in Davos und Zermatt?“„Olympische Spiele sind eine Riesensache für Sportler, aber meine Erfolge im Laufsport bewerte ich gleich, wenn nicht noch mehr. Das Interesse an meiner Person ist heute größer als damals! Wenn ich die gesamte Lebenssituation mit den heuti-gen Erfolgen in Relation setze, bin ich schon sehr stolz.“Eine ehemalige Ski-Langläuferin, die nun bei Berg-läufen siegt...aber wie geht es weiter? Längere Dis-tanzen, höhere Berge oder vielleicht mal Etappen-rennen?„Es gab schon Anfragen zwecks Etappenläufen. Das ist schon interessant. Ich regeneriere gut. Das wäre was. Aber 100 Kilometer flach am Stück muss ich nicht haben.“ DW

Auf die Enttäuschung folgte Jubel und Freude. Al-lerdings liegen dazwischen fast 10 Jahre.Wenn man wie die Davoserin Jasmin Nunige die sportliche Karriere mit bereits 24 Jahren beendet, dann kann man ein Jahrzehnt später nochmals richtig Vollgas geben.Doch ihr Leben heute ist ein anderes als Mitte der Neunziger.Jasmin ist zweifache Mutter, Ehefrau und leitet eine Massagepraxis.Jasmin war Skilangläuferin. Eine richtig Gute. 1994 schaffte sie es zu den Olympischen Spielen nach Li-

SAM BONAUDO / Steckbrief

SAM BONAUDO läuft schon sehr lange und hat noch viel vor. Eines hat er verinnerlicht: Er hat noch 20 sehr gut Läuferjahre vor sich!

sam, du hast in jungen Jahren mit dem laufsport begonnen. ganz klassisch über die mitteldistanz. Heute läufst du ultras und extremläufe wie den marathon des sables. Wie kam diese entwicklung?Ich war 13, als ich mit Leichtathletik angefangen habe. Und wie alle anderen Jungs auch, bin ich auf der Bahn, aber auch im Gelände gelaufen. Diese Jahre haben den Grundstein für mein Training gelegt. Außerdem haben wir oft Urlaub in den Bergen von Savoyen gemacht. Dort habe ich die ersten Bergläufer gesehen und sie sofort bewundert. Selbst wenn ich nur für kurze Distanzen trainiere, bringen mir regelmäßige Läufe in der Natur besonders viel. Meinen ersten Trailrun habe ich schließlich im Jahr 2000 in Angriff genommen – den Trail von Férion.Du hast 3 kinder, eine Familie und einen shop für Triathlon und laufsport. Woher nimmst du denn die Zeit für Training und die events?Zeit habe ich eindeutig zu wenig, um alles auf die Reihe zu kriegen. Ich bin seit drei Jahren geschieden und ich habe drei Kinder, die ich aber sehe, so oft es geht. Heute lebe ich mit Marion zusammen. Sie ist Osteopathin, was für

„DOPING? TRAIL RUNNING IST MEHR SO DER BAUERNSPORT.“

meine Vorbereitungen natürlich absolut top ist. Ich trainiere morgens immer sehr früh und wenn ich es mir einrichten kann, noch mal zwischen 12 und 14 Uhr. Ich versuche mein Laufprogramm möglichst so zu legen, dass es mit meinem Beziehungsleben nicht kollidiert. Mein Tages- und Wochenablauf ist damit gut ausgefüllt.Du bist ein Teil des salomon-Teams. Was hast du davon und was musst du dafür tun?Das Salomon-Team ist in Frankreich das erste Trailläufer-Team überhaupt. Jean Michel Faure Vincent leitet das Team seit fünf Jahren und unterstützt uns immens. Dafür arbeiten wir eng mit den Ingenieuren von Salomon zusammen, um die Entwicklung von Klamotten und Zubehör weiter zu entwickeln. Alle Athleten arbeiten aktiv an dieser Entwicklung mit, weil wir natürlich ein großes Interesse an verbessertem Material haben. Außerdem haben wir Laufgruppen für ein Gemeinschaftstraining gebildet. Mit unserem Team-Manager zusammen machen wir auch die Saisonplanung. Also wer wann zu welchen Events in Frankreich und im Ausland fährt.Was ist Trail Running? Wie ist Deine Definition dafür?Trail-Running ist für mich die Große Freiheit der Bewegung: durchs Unterholz preschen, einen Gipfel bezwingen, einen Weg runterzurasen. Außerdem ist Trail-Running eine gute Möglichkeit, um unterschiedliche Regionen und Länder zu entdecken, jeder Wettkampf hat ein anderes Gesicht.lass uns über laufsport equipment reden. Was ist die größte innovation in

den vergangenen Jahren für dich?Alle Bereiche sind verbessert worden. Die Entwicklung das Trail-Running ist bemerkenswert. Die Laufschuhe werden immer technischer, die Modell-Palette der verschiedenen Hersteller wird ständig erweitert. Die Rucksäcke werden immer bequemer und leichter und auch die Funktionsstoffe werden immer technischer mit ihren Kompressionssystemen.Wieso dopen ultra - und Trail Runner eigentlich nicht?Was das Doping betrifft: Trail-Running ist mehr so der Bauernsport. Man muss diese Disziplin wirklich lieben, um Erfolg zu haben, denn Geld gibt es beim Trail-Running nur sehr wenig. Ich finde das schade, denn wer beim Trail-Running ganz vorne mitlaufen will, der muss wirklich extrem trainieren und da kann es doch nicht sein, dass es bei so ein Groß-Event wie dem Ultra Trail du Mont Blanc, der große Geldsummen bringt, überhaupt keine Siegesprämien gibt. Man verbindet Doping ja gern mit dem Geld. Aber ich glaube nicht, dass es soweit kommt, wenn man bei Läufen mit Prämiengeldern sofort Dopingkontrollen durchführen würde.

2007 warst du vierter beim uTmb. Was war 2008 passiert?2007 wurde ich beim UTMB Vierter. Also habe ich mich für 2008 hochmotiviert ans Training gemacht. Ich war wirklich top in Form, aber beim Anstieg zum Col de Seigne musste ich erst lange gegen die Müdigkeit ankämpfen, dann übermannte mich der Schlaf doch und ich musste ungefähr 20 Minuten Pause machen. Als ich mich erholt hatte, wollte ich wieder an die Spitze aufschließen. Ohne drüber nachzudenken, was mich die Aufholjagd an Kraft kosten würde. Das bekam ich erst zu spüren, als ich wieder auf Platz 10 vorgerückt war. Am Col Ferret war ich total fertig. Ich wusste: das war’s. Nächstes Jahr eben.Du bist im august 36 geworden. ein marco Olmo hatte sein absoluten leistungsgipfel mit ende 50. Was bist du also in Zukunft im stande zu leisten? Ich habe mich mit Marco Olmo unterhalten und der sagte mir, dass ich noch 20 Jahre habe, um den Mont Blanc zu gewinnen. Aber im Ernst: Es hilft mir, wenn ich große Ziele noch ein paar Saisons aufschiebe. Dann laufe ich, um die Form dafür zu kriegen. Selbst, wenn ich noch an 40-/50-Kilometer-Trails teilnehme – ich glaube, meine Ziele der Zukunft werden die Ultra-Trails sein. Zumal die Jungen auf den kürzeren Distanzen immer schneller werden.Meine Traum-Läufe: UTMB, Marathon des Sables, Les Templiers, La Diagonales des Fous, der Western States...Was inspiriert dich?Es gibt einige Trailrunner, die mich beeindrucken. Marco Olmo mit seiner Lockerheit und Gleichmäßigkeit. Thomas Lorblanchet, der bei seinem Training nichts dem Zufall überlässt. Kilian Jornet mit seiner ungestümen Spontaneität.Was liebst du, was nicht?Ich liebe meine Familie, meinen Beruf, alle Sportarten, den Wettkampf. Ich hasse Überheblichkeit, Verlogenheit, Läufer, die die Trails verstopfen und neidische Menschen.Wieviel schuhe machst du im Jahr kaputt?Ich verschleiße etwa 12 Paar Laufschuhe im Jahr. Etwa vier beim normalen Laufen und acht auf dem Trail. Das hört sich viel an, aber ich trage sie ja auch nicht, bis die Sohlen durchgelaufen sind. Wenn ich mit ihnen fertig bin, könnte man sie locker noch für einige Kilometer gebrauchen.

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DURCH DIE WÜSTE NAMIB IM MAI 2009

NAMIBIA

Der Veranstalter für Ultra-Etappenläufe RACING THE PLANET schickt seine Teil-nehmer diesmal in ein echtes Paradies. Lange und heiße Dünen, wilde Tiere und Schlangenbisse...Namibia ist abwechs-lungsreich!

EIN LäUFER

EINE LäUFERIN

NAMIBIA

EINE LäUFERIN

Wo bleiben sie denn?Wir wollen doch nur spielen.

Er gehört nicht dazu und ist dennoch genau so speziell wie die anderen. Er unterliegt dem gleichen Konzept und ist die Nummer 5. Zu DEN 4 gehört er nicht.250 Kilometer in 6 Etappen durch Namibia. Eine harte und schwierige Ergänzung zu den offiziellen „4-desert Läufen“ Sahara-Race, Gobi-March, Atacama-Crossing und Last Desert Antarctica.Das sehr internationale Starterfeld wird eine abwechs-lungsreiche Woche erleben. Die Läuferinnen und Läufer werden durch den Fish River Canyon geführt, dem zweit-größten Canyon der Erde, der zum Teil 550 Meter tief liegt. Außerdem steht eine brutale Etappe durch die Wüste Na-mib an. Das bedeutet ein endlos langer Weg durch endlo-se Dünen, die durchaus bis über 300 Meter hoch sein kön-nen.Nach der Mongolei ist Namibia das am spärlichsten besie-delte Land der Erde. Bei nur 2,5 Personen auf den Quadrat-kilometer müssen sich die Athleten mit dem Thema Ein-samkeit des öfteren intensiv auseinandersetzen.

Hitze am Tag und Kälte bei Nacht.Die 250 Kilometer Strecke verläuft im südlichen Teil des zum größten Teils christlich bevölkerten Landes. Nur etwa 3% der Einwohner zählen sich zur muslimischen Ge-meinschaft. Eine echte Herausforderung dürften die ext-remen Schwankungen der Temperatur sein. Über Tags gilt es bei 40 Grad plus Höchstleistung zu erbringen. Die Rege-neration muss nachts um den Gefrierpunkt stattfinden. Der Veranstalter Racing The Planet wählte die Route auch im Hinblick auf die Minimierung der Gefahr von Wildtie-ren. Der deutsche Repräsentant Frederik Lechner: „Es gibt sogar jede Menge Wildtiere, aber nichts, was den Läufern gefährlich werden könnte.“

dean karnazes dicht gefolgt von joey kelly.

Auch in Namibia starten eine ganze Reihe an prominenten Läufern. Francesco Galanzino, der erste Sieger der 4-desert-Serie, Mark Tamminga Sieger des Gobi-March 2006 und Ryan Sandes der überlegene Gewinner dieses Laufs 2008. Aus deutscher Sicht ist der Musiker Joey Kelly am Start. Als viertplatzierter des Atacama-Crossing darf man sehr gespannt sein ob er sich in Namibia ähnlich stark präsentiert. Nina Breith und Eberhard Frixe vertreten ebenfalls schwarz-rot-gold im ehemaligen Süd-West-Afrika. Besonders ist auch. dass zum ersten mal ca. 50 Läufer unterschiedlicher Nationalitäten aus Hong Kong an den Start ge-hen werden.

Der Namibia Lauf wird jedoch einmalig und einzigartig bleiben. Der Veranstalter will den Fünften Lauf jedes Jahr neu erfinden. Für 2010 ist Australien Austragungsort. Für 2011 läuft derzeit das Strecken-Scouting.Für Interessierte aus Deutschland sind noch Plätze frei. Voraussetzung: Gute Fitness, den Willen sich bis zum Äußersten zu schinden. Ein Fragebogen muss beantwortet werden, wel-cher von einem Arzt ausgewertet wird.

Zelten im Safari-Stil, ein Land von unbeschreiblicher Schönheit und Weite, Laufsport im Extrembereich: Namibia 2009 geizt nicht mit seinen Reizen. TRAIL wird in jedem Fall von diesem Rennen berichten.

NAMIBIA FAKTEN_Hauptstadt ist Windhoek 1650 Meter über dem Meeresspiegel233000 Menschen leben dort.

Namibia grenzt an Botswana, Angola, Zambia und Südafrika.

5% der Einwohner sind portugisisch, deutsch, britisch und französisch.

Die Hälfte der Namibier reden Oshiwambo als erste Sprache.Nach Afrikaans wird englisch als die am meisten verstandene Sprache geführt.

Namibia besteht fast ausschließlich aus Christen. Nur etwa 3% zählen sich zu den Muslimen.

eberhard Frixe gilt als einer der erfahrensten Ultra-und Etappenläufer Deutsch-lands. Er lief durch den Dschungel des Amazonas, durchquerte das Death Valley und rannte 100 Meilen auf der Route 66. Der 58-Jährige ist 2009 für das Rennen in Namibia gemeldet. Wir haben ihn nach seinen Erwartungen, Zielen und ängsten gefragt.

Du giltst als erfahrener ultra-und etap-penläufer und hast an vielen Veranstal-tungen teilgenommen.Wo genau liegt die Herausforderung beim namibia-lauf?

Namibia ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, bevor es vom Tou-rismus vollkommen „überlaufen“ wird, möchte ich dort einmal hin. Mein Freund Marc Bishop aus Südafrika organisiert

Wilde Pferde. einfach so. denen werden die Starter des namibia- Ultralaufs im Mai 2009 vielleicht hallo sagen.

das Rennen übrigens für Racing The Pla-net, das wird garantiert ein Erlebnis. Der Lauf geht leider nicht durch die Dünen der Sandwüste (die Lizenz dafür hat Terramia, ein anderer Veranstalter), dafür aber durch die zweitlängste Schlucht der Erde,den Fish River Canyon.

Wie sieht dein Vorbereitungsprogramm aus? Der lauf ist im mai unter großer Hitze. Das klima lässt sich in Deutsch-land bis dahin schlecht simulieren, oder?Die gleiche Situation habe ich auch jedes Jahr beim Badwater Ultra im Death Valley. Wenn man natürlich rumjammert und sich selbst über die große Hitze beklagt, geht's mit ziemlicher Sicherheit schief. Wenn man sich den örtlichen Gegebenheiten aber stellt und sich mit der Hitze arran-giert geht (fast) alles.Das ist reine Kopfsache. außerdem laufe ich jetzt im Oktober mit Racing The Planet eine Woche in ägypten durch die Saha-ra, da bekomme ich schon einen kleinen Vorgeschmack.

mit Rucksack laufen ist bestimmt nicht jedermanns sache. Versuchst du mög-lichst leichte und wenig Dinge mitzuneh-men oder ist dir das gewicht egal?Im Gegensatz zu früheren Wüstenläufen mit Rucksack achte ich heute schon auf das Gewicht. Früher war ich immer am oberen Limit (15 kg).Heute versuche ich unter 10 kg zu blei-ben, einen gewissen Komfort gönne ich mir aber immer. So will ich z.B. auf meine Kaltfruchtschale abends nicht verzichten.Das meiste Gewicht kommt eh' mit den Nahrungsmitteln zusammen.

Wieviel angst und Respekt packst du mit ins gepäck?Angst ??? Wovor ??? Wenn man Angst hat, sollte man erst gar nicht losfahren.Respekt habe ich vor jedem längeren Lauf, ich finde das ist gar nicht so ver-kehrt. angst vor wilden Tieren?Nachdem vier brasilianische Läufer und ich beim ersten Jungle Marathon im Ama-zonasgebiet (2003) des nachts von einem Jaguar verfolgt worden sind, wüsste ich nicht, was noch passieren sollte.

ist dir eine gute Platzierung wichtig?Nein, ich laufe für mich, die Zeiten, in de-nen ich um gute Platzierungen gekämpft habe, sind vorbei. Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich schon versuche, gut zu laufen.Wenn dann eine gute Platzierung dabei herauskommt – umso besser.Das ist aber nicht alles, in erster Linie zählt das Erlebnis und die Gesundheit.

nimmst du eigene lebensmittel mit?Na klar, du musst jeden Tag 2.000 Kalori-enen nachweisen. Außerdem Elektrolyte. Ansonsten lassen die dich gar nicht an den Start. Am besten schmeckt mir die Trekkingnahrung von Simpert Reiter.

CATRA CORBETT - DIE 100 MEILEN PUNKROCKERIN

An Ihrem Webblog bleibt man hängen. Das einzig unbunte dort, ist der Text. Catra Corbett leuchtet hell im Startfeld der amerikanischen Ultralauf-Szene. Ihre Geschichte ist die von der Hollywood-Punk-szene der 80er hin zum Ausdauersport in freier Natur.

DieDirt ivd a

Sie sieht nicht so aus wie man sich jemand vorstellt der 59 mal 100 Meilen gelaufen ist. Catra Corbett aus Fremont in Kaliforni-en sieht anders aus. Die optischen Fakten sind hart wie Stahl und bunt wie Kindermalkästen: Catras Körper wird von 25 Tattoos und 22 Piercings verziert. Ein Kunstwerk.Catras Geschichte beginnt im Hollywood der 80er Jahre. Mit Sport hat sie wenig am Hut. Die die sich heute selbst Dirt.Diva nennt, macht die Clubs in Los Angeles unsicher, zählt sich selbst zur Gothic- und Punkszene, tanzt nächtelang zu har-ter und düsterer Musik. Catra sagt heute: „Ich lebte und liebte diesen Lifestyle damals so wie heute das Ultralaufen. Es

gab keine halben Sachen!"Wenn die Sonne unter-ging, wurde sie aktiv. Alkohol und Drogen ge-hörten dazu. Nach Jahren kam die Einsicht. Ich hab da ein Problem und das ist nicht so klein wie ich‘s gerne hätte.Miss Corbett überlegte und fand zunächst in einer radikalen Umstel-lung ihrer Ernährung Erfüllung. Catra wurde Veganerin. Sie verzichte-te auf jegliche tierische Produkte, aß kein Fleisch, keine Eier und trank keine Milch. Ihrem Geist und ihrem Körper ging es besser. Und jetzt noch etwas Bewegung. „Irgend-wann bin ich dann mal gelaufen. Ich weiß gar nicht mehr, wann das war. Nach 2 Wochen hab ich dann sofort an einem 10

Kilometer-Lauf teilgenom-men." Als Catra im Ziel an-kam, drückte ihr jemand einen Flyer in die Hand: San Francisco Marathon, be part of it! Sie hatte 3 Monate Zeit und ein Ziel vor Augen. Sie lief ihn und war wieder süchtig. Im positivsten Sinne. Zwei Jahre lang lief Catra klassische Mara-thons. Durch einen Trail-Marathon entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Ultra-Laufen in der freien Natur und Wildnis.

Crazy for Trail Running.Ihre Ehrlichkeit geht ans Herz. Auf Catra Corbetts Blog www.trailgirl.blogspot.com berich-tet sie als Dirt.Diva von ihrem Leben als Läuferin

links: Catra als kind. damals noch mit Muster auf dem kleid. Später auf der Haut. (rechts)

und Sportlerin. Catra erzählt viel von ihren Teilnahmen an Ultraläu-fen und noch mehr aus ihrem Innenleben. Sie schreibt, wie gut es ist, mal loszuheulen und wie befreiend es ist, früh am Morgen auf einen Berggip-fel zu rennen.Ihre Umfänge sind enorm. Sie läuft innerhalb eines Kalenderjahres fast 30 Ul-tradistanz-Rennen. Dazu kommen noch diverse selbst inszinierte Läufe. „Man muss keine Start-gebühr fürs Trail-Laufen bezahlen. Alles was man braucht, ist eine Karte und ein guter Kurs!" Nach ihren aller-

es gab dennis rodmann, Stephan kretz-schmar oder Shawn Palmer - Catra Cor-bett ist die Bunteste.

Wenn MiCH irGendWer SPonSern Will - Gerne!

ICH BIN 59mAL 100 mEILEN GELAUfEN.GeH raUS, SUCH eine rUnde Und laUF.

LIEBE dAS LEBEN UNd SEI pO-SITIV.

eS iSt BeSCHiSSen älter zU Werden.

- War ein SPaSS.

WER mICH NICHT RICHTIG kENNT, dENkT ICH BIN SO EIN CLUB-GIRL.

iCH War daS totale GeGenteil Von deM WaS iCH HeUte Bin!

GeH raUS, SUCH eine rUnde Und laUF.

ersten 50- und 100-Mei-len-Rennen vor 8 Jahren gab es kein sehr schnell keine Limit mehr. Catra brach den Speed-Rekord des JOHN MUIR TRAIL und legte die 212 Meilen in 5 Tagen und 5 Stunden zurück. Im Jahr 2003 setz-te sie nach Afrika über und nahm am härtesten Wüstenlauf der Welt teil. In der Ergebnisliste des Marathon des Sables fand man den Name Catra Cor-bett auf Rang 19. Wieso ist sie denn so verrückt nach 100 Meilen Läufen? „Den Meisten ist es doch schon zu viel 100 Meilen mit dem Auto zu fahren. Der bloße Gedanke diese Distanz zu laufen

macht mich froh!"Wie wird man denn ein Trailgirl? „Erstmal muss man sich nett anziehen, dann seine Grenzen ausloten und immer das Leben lieben und positiv denken.“

Catra Corbett ist 44 Jahre alt, hat einen Hund. der auf den Namen Rocky Ridge hört und verdient ihr Geld als Fitness-trainerin. Sie will noch ganz viel laufen, viele Rekorde brechen, eigene Grenzen entdecken, nach Europa kommen, keine

Angst mehr alleine in der Wildnis und immer gute Gedanken haben.Ihre schlimmsten Schmerzen glaubt sie schon hinter sich zu haben: Ihr Rückentattoo dauerte 15 Stunden und tat höllisch weh.DW

RADY´S TROPHY 2008 WAR EIN ERFOLG

VIEL SPASS & MULTI SPORT

Naturlauf und Mountainbiken sind die Hauptdisziplinen bei der RADY´S TROPHY. Für finalen Spaß und viel Spannung sorgen aber Sportarten wie Canyoning, Orientee-ring oder Hochseilaktivitäten. Im Ziel darf man doppelt stolz sein, denn es wird im Zweierteam gestartet.

TEXT VON ROBERT POLLHAMMER

jaa. da wird auch gelaufen. also ist doch alles gut.

abenteuer-rennen in deutschlandr’adyS trophy begeistert Profis und einsteiger

1.000 Kilometer. 20.000 Höhenmeter. 7 Tage Zeit. Vor euch endlose Wildnis und kein vorgeschriebener Weg. Die Disziplinen: Trail Running, Mountainbiken, Canyoning, Rafting, Klettersteig und noch die ein oder andere Überraschung. Adrenalin, Natur und Abenteuer pur. So oder so ähnlich sieht der Steckbrief von einigen der größten Abenteuer-Rennen aus. Diese werden auch als „Expedition Ad-venture Races“ bezeichnet. Der zeitliche und finanzielle Auf-wand für so eine Expedition mit Wettbewerbscharakter ist jedoch enorm. Ebenfalls problematisch ist die Tatsache, dass man in der Regel nur als 4er-Team teilnehmen kann. Deshalb sind kürzere Rennen von bis zu 24 Stunden Dauer weitaus beliebter.Mit der R’ADYS Trophy gab es in 2008 erstmals eine ganze Serie von kürzeren Abenteuer-Rennen in Deutschland. Austragungs-orte waren Garmisch-Partenkirchen, der Bayerische Wald, Im-menstadt und Jena. Zwei Streckenlängen hatten die teilnehmen-den Zweierteams dabei zur Auswahl. Die Challenger-Klasse mit

50 Kilometern und 1.000 Höhenmetern. Und die Master-Klasse mit beein-druckenden 100 Kilome-tern und bis zu 3.500 Hö-henmetern. Während es bei einigen unserer euro-päischen Nachbarn schon eine große Szene gibt, ist das „Adventure Racing“ in Deutschland noch et-was exotisch. Eine große Herausforde-rung für Veranstalter ist es, potenziellen Teilneh-mern zu vermitteln, dass

„DAS WAR ABSOLUT UNGLAUBLICH! DIESE SPORTART HABE ICH MEIN LEBEN LANG GESUCHT“

ausdauer und Spass. Bei der radys trophy finden viele ausdauerfreaks eine ganz neue ebene für ihren Sport.

man „nur“ Ausdauer und Spaß an neuen Herausforderungen braucht. Denn in Sachen Disziplinen gibt es keine Vorschriften. Ein Rennen kann so ziemlich jede Ausdauer-/Outdoorsportart beinhalten – beispielsweise auch Klettern, Schwimmen, Inli-ne Skating und Hochseilgarten. Bei der R’ADYS Trophy und den meisten kürzeren Rennen werden jedoch seiltechnische Auf-gaben so betreut, dass Anfänger jederzeit mitmachen können. Beim Canyoning oder an Abseilstellen wird „passiv“ abgeseilt, d.h. ein staatlich geprüfter Guide übernimmt die Sicherung. Wenn es mit Schlauchkanadiern und Kanus auf das Wasser geht, sind die Streckenabschnitte so gewählt, dass Anfänger ohne Pro-bleme klar kommen. Steht echtes Wildwasser auf dem Programm, ist ein Guide an Bord. Es muss sich auch niemand Kletterausrüstung kaufen. Diese und die Ausrüstung für Kanu, Rafting und Canyoning wird vom Veranstalter gestellt oder kann kostenlos geliehen werden.„Das war absolut unglaublich! Diese Sportart habe ich mein Le-ben lang gesucht“, war nur einer von sehr vielen positiven Kom-mentaren nach unseren Rennen. Wer sich einmal traut, der kommt in der Regel wieder. Sehr gut kommt bei den Teilnehmern an, dass man als Anfänger Kontakt zu absoluten Ausdauerprofis bekommt. Es herrscht eine schon fast familiäre Atmosphäre. Na-türlich gibt es Teams, die um den Sieg kämpfen. Aber es wird viel gelacht und geredet – vor, während und nach den R’ADYS Trophy Rennen.Besonders interessant sind neben Ausdauer die Aspekte Strate-gie, Teamwork und Orientierung. Teams, die es zu schnell ange-hen, bekommen nicht selten später Probleme. Zudem gibt es im-mer wieder Möglichkeiten, Punkte zu sammeln. Klettert man zum Beispiel lieber eine leichte Route und hat die Punkte sicher? Oder wird gepokert? Schafft man es nicht, gibt es keine Punkte und damit keine Zeitgutschrift. Teams, die nicht optimal zusammen-arbeiten, verlieren Plätze. Wer falsch abbiegt, verliert Zeit und Nerven. Denn der verbindende Weg zwischen zwei Checkpoints ist oft nicht vorgeschrieben. Mit Karte und Kompass treffen die Athleten eine Routenwahl. Wer sich dann unterwegs nicht kon-zentriert, kann schnell eine böse Überraschung erleben.Highlights gab es bei der R’ADYS Trophy 2008 reichlich. In Gar-

misch-Partenkirchen wurde von der neuen Sprungschanze abgeseilt. Im Bayerischen Wald startete die Master-Klasse um Mitternacht – eine spannende Sache, wenn man sich dann im Dunkeln in einem Wald orientieren muss. In Immenstadt durf-ten die Teilnehmer am wunderschönen Alpsee ein Floß bauen. In Jena war ein Abseiler von einem 55 Meter hohen Flutlichtmasten angesagt. Ein Mast, der im Wind leicht schaukelte …Die Hauptdisziplinen waren und sind dabei immer das Trail Run-ning und Mountainbiken. Wer gewinnen will, muss hier stark sein. Sind Mannschaften dann gleichauf, werden die techni-schen Disziplinen zum „Zünglein an der Waage“.In 2009 ist die Fortsetzung der R’ADYS Trophy geplant. Dabei ist es gut möglich, dass weitere Austragungsorte in der Schweiz, Ös-terreich und Italien dazu kommen. News dazu und natürlich jede Menge Infos und Bilder gibt es auf www.radys-trophy.com.

Inhalte zum Thema Service (oder eingebunden in den Artikel):Mehr Infos zum Thema Abenteuerrennen gefällig?Es gibt sogar schon ein deutsches Medium nur für „Adventure Racer“. Auf www.SleepMonsters.de findet man Infos zu allen Ren-nen, Trainingstipps, Ausrüstung und noch Vieles mehr.

Wer oder was ist R’ADYS?

Die junge Schweizer Outdoor-Bekleidungsmarke R‘ADYS wurde 2003 durch Adrian Ruhstaller, einem erfahrenen Sport-Textiler, Betriebsökonom und eingefleischten Multisportler (u.a. Sieger des Schweizer 7-Days Gigathlon 2007 in der Kategorie Couple) gegründet und befindet sich mit rund 100 Verkaufspunkten in der Schweiz, Italien, Holland und neu auch in Deutschland mit-ten im internationalen Aufbau. Bekannt ist R‘ADYS für sein kom-paktes, ausgeklügeltes Funktionsbekleidungs-Konzept für alle Outdoor-Sportarten in jeder Jahreszeit. Mehr Infos unter www.radys.com.

IN JENA WAR EIN AB-SEILER VON EINEM 55 METER HOHEN FLUTLICHTMASTEN ANGESAGT. EIN MAST, DER IM WIND LEICHT SCHAUKELTE …

Biken alleine mit Stirnlampe, eine Bootfahrt zu zweit. kann es etwas Schöneres geben?

Tipps für adventure Race Einsteiger von Marc Pschebizin (Platz 4 bei der adventure Race WM 2006)

Geht mit Spaß an die Sache ran. Man macht am anfang zwangs-

läufig noch viele Fehler. die Herausforderung ist es, sich dann von

Rennen zu Rennen zu verbessern. Es ist enorm wichtig, im Team

Rücksicht aufeinander zu nehmen. Man sollte sich nicht gegen-

seitig überfordern. die Verantwortung sollte geteilt oder klar

verteilt sein. Egal, ob Profi oder anfänger, mit Orientierungsfeh-

ler wird immer wieder viel Zeit verloren. deshalb auf die richtige

Navigation achten. Markante Punkte im blick behalten, wie z.b.

bachläufe oder Hütten. beim Trail Running ist vorausschauendes

Laufen sehr wichtig. die augen sollten den Weg in 4 bis 5 Meter

Entfernung immer im blick haben. So können Stürze vermieden

werden. Wo es rauf geht, müsst Ihr auch wieder runter. Mit dem

Mountainbike sollte die Geschwindigkeit Eurem Können entspre-

chen. beim Laufen auf kleine Schritte achten und schon im Trai-

ning die Muskulatur für bergabstrecken trainieren.

Wirds im Finale der r‘adyS trophy eng, kann der akt am Hochseil über Sieg und niederlage entscheiden.

COMEBACKMIT ÜBERLÄNGE

DIE THOMAS REISS STORY

Das Jugendhaus ist brechend voll. Kein Sauerstoff. Vor lauter Zigarettendunst keine Sicht zur Bühne.Es ist eine echte Premiere. Die „Spermbirds“ spielen ihr allererstes Konzert. Es ist 1982, irgendwo in Kaiserslau-tern. Die deutsch-amerikanische Hardcore-Punk-Band spielt die ersten Töne in 3 Akkord Manier.Die Kids freaken aus. Ein ganz neuer Sound. Hart, agres-siv und trotzdem voll positiver Energie.Doch dann steht einer auf der Bühne, der nicht zu den Musikern gehört. Er nimmt Anlauf, drückt sich an der Kante ab – und springt in die ausgestreckten Arme des Publikums. Thomas Reiss erste große Liebe war an die-sem Abend geboren: Punkmusik.Seine zweite große Passion folgte Jahre später: Laufen.Beides sollte ihn bis in die Gegenwart gleichermaßen stark durch sein Leben begleiten.

1990, Thomas ist 22 und organisiert im lokalen JUZE Konzerte, hängt rum, macht selbst „Krachmusik“ und lässt sich von einem Freund vom Marathonvirus infizie-ren, denn toll fand er Marathonlauf schon immer. Er fing also an zu laufen, trainierte drei Monate und stand beim Bienwald-Marathon am Start. Im Ziel war er schnell: nach

Der Deutsche Thomas Reiss gewinnt Trail-Rennen in den USA. Das Laufen hat er in der Pfalz gelernt.

FOTOS VON LUIS ESCOBARwww.allwedoisrun.com

2 Stunden 56 Minuten. Der TSV Kandel wurde hellhörig, umwarb das offensichtliche Talent und Thomas wurde Läufer. 800 Meter, 5.000 Meter, 10.000 Meter. Er steigerte seine Marathonbestzeit auf 2 Stunden und 32 Minuten und wurde zu einem sehr guten Langstreckenläufer.

Januar 2005Drei Marathons an drei Tagen. In den USA nennt man das Triple-Marathon. Als Thomas das in der Ta-geszeitung während seinem Urlaub am Lake Tahoe las, musste er für einen Augenblick seine Relax-Haltung aufgeben. Der Puls ging hoch. Das alte Aus-dauerherz meldete sich sehr deutlich.Nach dem Tod seines Vaters 2001 war er im Grunde nicht mehr gelaufen. Die Motivation war weg, der Aufbau seines Business in den Staaten, eine De-sign-Firma hatte Vorrang. Thomas berichtet seiner Frau von den 3 Marathons. Er wolle dort im nächs-ten Jahr unbedingt mitmachen. Sie erklärt ihn für verrückt. Thomas meint es ernst. Er startet sein Training im Januer 2005. Im Sommer hat der Lake

Tahoe Triple einen neuen Sieger in Rekordzeit. Tho-mas Reiss gewinnt in 8 Stunden 54 Minuten auf ei-nem Höhenniveau von über 2.000 Meter. Sein Motor will wieder Benzin. Seine zweite Karriere als Läufer war gestartet – als Ultraläufer in den Vereinigten Staaten von Amerika. In dem Land von dem er im-mer träumte, wenn die coolen US-Bands in Wörth am Rhein Zwischenstopp für ein Konzert bei ihm machten.

1997. Eine Laufzeitschrift stellt Weichen.Grafik-Design und Typografie faszinieren Thomas Reiss schon früh. Sein Schulabschluss lässt kein Studium zu, aber seine Do It Yourself-Attitude der Punkrock-Szene macht ihn schon damals zu ei-nem Chefredakteur und Herausgeber. Er schreibt, schnippelt und klebt eigene Musikfanzines, kopiert diese und verkauft sie auf Konzerten. 10 Jahre spä-ter, Thomas ist ein regional sehr guter Langstre-ckenläufer, wird aus dem Musikmagazin eine Lauf-zeitschrift. RUNNING wird alle zwei Monate 3.000

FakTen

03.13.1968, landau/germanygröße 176 cm, gewicht 61 kgWohnort: san luis Obispo, California, Clubs/TeamsLa Sportiva Mountain Running (USA)LG Rülzheim (Germany)San Luis Distance Club (USA)Member German National Team -2007 IAU 50 mile World Challengebestzeiten800m 1:58:2 (1995)5000m 15:26 (1996)10,000m 31:51 (1996)Halfmarathon 1:09:35 (1997)Marathon 2:32:18 (1998)50km 3:12:32 (2007)50 mile 5:56:17 (2007)3Days/3Marathons 8:43:19 (2006)streckenrekordeRuth Anderson 50 mile (strasse) - 5:56:17 (2007)Montana de Oro 50k (trail) - 4:37:28 (2008)Tahoe Rimtrail 50 mile (trail) - 7:52:09 (2008) erster Läufer unter der 8 Stunden- Marke in der Geschichte des Rennens.

mal gedruckt und liegt kostenlos in Laufshops und bei fast allen Rennen in der Pfalz aus. Der Anzeigenkunde RONO Innovations nutzt Reiss‘ designtechnische Fähigkeiten für seine Produkt-kataloge, schickt ihn auf eine Geschäftsreise zu RONO USA. Dort lernt er seine jetzige Frau ken-nen. Die Entscheidung ist schnell getroffen. Das gemeinsame Leben findet von nun an in Kalifor-nien statt. Zu Beginn zu zweit, später zu viert. Für Sport wird die Zeit nun immer knapper. Die Kinder, der Aufbau der eigenen Design-Firma Kraftwerk-design hat Priorität. Die Geschäfte laufen gut, die kalifornische Weinindustrie braucht viele schö-ne Kataloge, Websites und Etiketten. Heute ist der ehemalige Betriebsschlosser Boss einer Firma mit sieben Mitarbeitern, hat ein schönes Haus, ein Feriendomizil am 7 Stunden Autofahrt entfernten Lake Tahoe und einen süddeutschen Sportwagen. Auf seine Leute kann er sich verlassen und nimmt sich nun wieder Zeit fürs Training. 100-120 km die Woche müssen aber reichen. Bei bestimmten An-lässen können es aber auch 160 sein, gibt Thomas zu.TrailUltralaufen in den Staaten ist einfach schön. Es ist eine Szene. Klein und familär. Und damit ist der Pfälzer ja vertraut.Jeder kennt jeden, alle helfen sich gegenseitig und es kommt auch mal Neid auf. Im Großen und Ganzen, aber eine super Community. „Sehr ähn-lich zur früheren Punkszene“, weiß Thomas.

jung für seinen neuen Sport.Auch wenn er fast 20 Jahre Laufsport-Erfahrung in den Beinen hat. Thomas Reiss ist als Ultraläu-fer, bei all den frühen Erfolgen, ein Anfänger. „Es braucht seine Zeit bis man richtig gut ist. Wenn ich dann mal 15 Jahre Ultra-Erfahrung habe.

dann bin ich 55 und möglicherweise zu alt. Jetzt muss ich es erstmal schaffen, einen 100 Meilen- Lauf zu überstehen.“Reiss sieht den Hauptunterschied von Ultraläufen zum klassischen Marathon vor allem im Wettkampf selbst. „Man braucht mehr Geduld, bessere Taktik und muss essen und trinken während des Rennens!“ Seine Lektionen hat er bereits gelernt. Ausgerechnet bei einem Einsatz für den DLV, für sein Heimatland, musste er nach 40 km beim 50 Meilen Trail-Weltcup die Segel streichen. Thomas war bei Kilometer 28 gestürzt - es machte keinen Sinn mehr. Dennoch hat er große Ziele im deutschen Nationaltriktot. Für Deutschland zu laufen ist etwas ganz besonderes für ihn. Vielleicht gerade, weil er im Ausland lebt. 2009 ist in Frankreich die 50 Meilen Trail-WM. „Das Profil dort ist mir praktisch auf den Leib geschnitten. Der Lauf hat um die 4.000 Höhenmeter auf über 2.500 Me-ter Höhe . Da wird sich der Bundestrainer hoffentlich an mich erinnern.“

ein trend, der über den teich schwappt.Thomas ist schon lange in den USA angekommen. Seine beiden Söhne sind dort geboren, er vedient dort gutes Geld und kann seinen Sport ausüben wie sonst nirgendwo auf der Welt. Trail Running ist in den Staaten sehr populär und wird immer beliebter. Je mehr die Leute im Büro sitzen, desto mehr wollen sie ihre Freizeit mit der Natur verbinden. „Es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis dieser Trend in Deutschland ankommt, aber er wird es ganz be-stimmt. Wenn ich wieder nach Deutschland ginge, würde ich definitiv anfangen, Trail Runs zu orga-nisieren.“ Vermutlich wird er in den USA bleiben. Es gibt dort viele Ultraläufe und ebenso viele Strecken-rekorde, die gebrochen werden müssen.

Um zum Anfang zurückzukommen: Die „Sperm-birds“ gibt‘s wieder! Die Musiker sind etwas älter geworden, spielen aber immer noch Punkrock im be-währten Stil. Ob Thomas heute auf so eine Show ge-hen würde, haben wir ihn nicht gefragt. Wir gehen nicht davon aus, dass die Spermbirds heute mit so-viel Energie spielen wie Thomas Reiss läuft.

LINKSwww.thomasreiss.comwww.kraftwerkdesign.comwww.mountainrunning.comwww.laketahoemarathon.comwww.spermbirds.dewww.succeedcaps.com

SEIN TRAINERTrainiert wird Thomas von Karl King, der früher selbst ein erfolgreicher Ultraläufer war und die 100 Meilen-Distanz lief. King ist zu dem Inhaber von SUCCEED einer Firma für Nah-rungsergänzungsmittel und war für vier Jahre Renndirektor des Ice Age Trail 50 Mile-Run in Wisconsin.

„WENN ICH WIEdER NACH dEUTSCHLANd GINGE WüR-dE ICH dEfINITIV ANfANGEN TRAIL RUNS zU ORGANISIEREN.“

la sPORTiVa mOunTain Running TeamThomas Reiss läuft für das la sportiva mountain Running Team. 39 athletinnen und athleten umfasst die von buzz burrel betreute mannschaft. buzz (56) läuft selbst und ist damit der senior in einem kollektiv unter-schiedlichster Charaktere. Das von nord-amerika geleitete Team kann als musterbeispiel für eine modern geführte sportgruppe gelten. TRail hat buzz ein paar Fragen gestellt:

buzz, nach welchen kriterien stellst du denn deine mannschaft zusammen?im Team sind junge und alte leute, Frauen und männer, spezialisten für kurze und lange Distanzen. es geht nicht um die besten, sondern darum, die Firma la sportiva am besten zu repräsentieren. ein bewerber muss grundsätzlich schneller sein als ich, unsere schuhe mögen, ein enthusiast sein und viel und gerne erzählen was er tut und mag. Thomas Reiss erfüllt das übrigens alles!

Wer ist denn am erfolgreichsten im Team?Wie gesagt, „erfolg“ bedeutet bei uns spaß haben, seine eigenen Ziele verfolgen und die Firma in die öffent-lichkeit rücken. Thomas Reiss war mit seinem sieg beim Tahoe Rim-Run sehr erfolgreich und anna Pichrtova ist mit Weltmeistertiteln in der langdistanz und einer Olympia-Teilnahme im marathon unsere beste läufe-rin. karl meltzer gehört natürlich auch zu unseren sehr bekannten athleten. er lief den appalachian-Trail, konnte den Rekord zwar nicht brechen, aber finishte und bewies dadurch guten stil und leidenschaft, die wir mit ihm teilen.

kennen sich die athleten eigentlich untereinander?gute Frage. ich wünschte, es wäre mehr interaktion da. aber es fehlt das geld, um die leute durch die gegend zu fliegen. Die usa sind groß. Die leute bei mir im Team können laufen wo und wann und wieviel sie wollen. meine aufgabe ist es, sie in dem, was sie tun, am besten zu unterstützen. unsere auffälligen, gelben Trikots sorgen jedenfalls dafür, dass sich la sportiva-mitglieder im Rennen erkennen und helfen.

Was ist Thomas Position im Team?Die von allen anderen auch. einzig karl meltzer und anna Pichrtova bekommen für ihre vielen Reisen einen finanziellen Zuschuss. Thomas läuft richtig toll, kommuniziert und ist extrem angagiert. er bekommt schuhe so viel er will und wir versuchen ihm zu helfen, wo es nur geht. außer geld. Outdoor-Firmen haben kein geld.Wir versuchen dem sport etwas zurückzugeben.

S C H i C H t W e C H S e lTRAIL STELLT DIE NEUESTEN TRAIL RUNNING KLAMOTTEN FÜR HERBST, WINTER UND FRÜHJAHR VOR.

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TRAIL Magazinwww.trail-magazin.de

Schwaige 17D-82319 Starnbergmobile 0171.5229248phone +49 (0)8151.368240mail [email protected]

Herausgeber & Art Direction / LayoutDenis Wischniewski

Texte & InterviewsDenis WischniewskiBjörn ScheeleRobert Pollhammer

FotosDaniel SimonLuis EscobarPatitucci FotoThe North FaceRed Bull PhotofilesRacing The PlanetRobert PollhammerCatra Corbett

VORSCHAU TRAIL NUmmER 4dIE bESTEN EVENTS 2009! - dIE HIGHLIGHTS FüR TRaIL - UNd ULTRaLäUFER 2009.

daWa SHERPa IM PORTRäT - LaUFEN IST VIEL MEHR aLS NUR LaUFEN.

TRaIL-ScHUHE IM GROSSEN übERbLIcK - SIE MüSSEN FLacH SEIN, ZUPacKEN UNd TROTZdEM däMPFEN.

ERNäHRUNG WäHRENd dES LaUFENS - EIN GEL UNd NOcH EIN GEL...UNd ab WaNN EIN WURSTbROT?

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