TRAIL5/2011

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DAS MAGAZIN FÜR TRAIL-RUNNING - DIE NUMMER 1 MORENIC TRAIL / STIRNLAMPEN IM ÜBERBLICK / TOR DES GEANTS / HAWAII: Auf DEM KALALAu TRAIL MINI-ABENTEUER LIGHTWEIGHT-ZELT, KOCHER & EIN BERGGIPFEL: 12 STUNDEN WILDE WELT. WIE SICH JEMAND BEIM KEEP ON RUNNING ST.WENDEL SELBST üBERRASCHTE UND TRAILRUNNER WURDE ERSTES TRAILRENNEN 05 OKTOBER· NOVEMBER /2011 SCHUHE DIE MAN VOR- UND NACH DEM LAUFEN TRäGT. casual SCHUHE DIE FRAGE & ANTWORT-AUSGABE

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Die fünfte Online-Ausgabe des TRAIL Magazins. Mehr als 100 Seiten Trail-Running!

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das magazin für trail-running - die nummer 1M

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mini-abenteuerlightweight-zelt, kocher & ein berggipfel: 12 stunden wilde welt.

wie sich jemand beimkeep on running st.wendel

selbst überraschte und trailrunner wurde

erstestrailrennen

05oktober·november

/201 1

schuhe die man vor- und nach dem laufen trägt.

casualschuhe

d i e f r a g e & a n t w o r t- a u s g a b e

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COPYRIGHT© SALOMON SAS. ALL RIGHTS RESERVED. PHOTOGRAPHER: CHRISTOFFER SJOSTROM. LOCATION: ANNECY-LE-VIEUX, FRANCE.

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“WHEN YOU TRAIN YEAR-ROUND, IT’S THE DRAMATIC WEATHER AND CHANGING

SEASONS THAT KEEP THINGS INTERESTING.” - JONATHAN WYATT, TWO-TIME OLYMPIAN

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tag 1 nach

der premiere...

TRAIL-HerausgeberDenis [email protected]

Als Trail-Runner muss man auf Trails laufen, ein Diesel Fahrzeug muss man mit Diesel betanken und Quark ist eine Milchspeise. Versprechen muss man unbedingt einhalten. Wir haben euch versprochen, daß wir auch nach unserer Papierausgabe (die ganz ak-tuell noch, sehr fein ausgestattet, am Kiosk liegt) weiterhin mit kostenlosen Online-Ausgaben erscheinen. Hier ist der Beweis.

Als ich mit dem Daumen begonnen hatte, kam ich beim fünften Finger zum Stopp.Der erste Schnee Anfang Oktober und mein kalkuliertes Ende Mitte März, ergibt mehr als 5 Monate Winter. Das ist für uns Trail-Runner nicht das Ende aller Tage, denn wir können auch im Matsch und Schnee rumrennen, aber irgendwie kehrt mit der kalten Zeit auch eine gewisse Ruhe ein. Die Saisonhöhepunkte liegen weit entfernt und lange Trailläufe und Abenteuer unter sengender Hitze sind Erinnerungen und Sehnsüchte. Wir haben den letzten warmen Spätsommertag für einen versöhnlichen Abschluss-Berglauf genützt, am Gipfel ein ganzes Jahr Revue passieren lassen und uns viele Gedanken um 2012 gemacht. (S.68)

Und dann war da noch ein guter Freund, der Trail-Running nur von den bunten Fotos her kannte, ein guter Läufer ist, und seinen Horizont erweitern wollte. Wir mussten da unbedingt helfen und hatten eine tolle Idee - für ihn, für uns.Wir karrten den Trail-Einsteiger ins Saarland und gaben ihm eine Startnummer, drei Tage, drei Etapen und drei Distanzen. Wie sich unser Versuchskaninchen nach insge-samt 55 Kilometer auf staubtrockenen Trails gefühlt hat, beschreiben wir ab Seite 90.

Im November ein Trail-Runner zu sein, ist irgendwie ehrlich. Wir trotzen den Bedingun-gen und die Elemente werden zu Freunden, wenn man sich nur auf sie einlässt. Nicht raus, wenn es aufhört zu regnen, sondern erst dann auf die Trails, wenn es richtig anfängt oder erst dann raus, wenn es stockdunkel ist und die Stirnlampe sich frei ent-falten kann... oder, oder allem aus dem Weg gehen und das Ticket auf eine warme Insel ziehen. Wir selbst wollten, aber konnten nicht und haben die Boarding Card an Philipp Reiter weitergegeben - der Zugspitz Supertrail-Sieger hat letztlich auch viel mehr da-raus gemacht, als wir es je hätten können. Beim Haria Extreme auf Lanzarote war er unser Reporter und hat dabei den Sieg nur knapp verfehlt. Eine Berichterstattung von ganz vorne ab Seite 16.

Frank Klingler hat Ausdauersport im Blut, radelte schon Mitte der 80er Jahre mit Startnummer, aber als Trail-Runner musste er sich erst jetzt beweisenS.90

Was würden wir ohne Thomas nur machen? Der Musterathlet und sein ständiger Drang die Trails dieser Welt zu entdecken ist ein echter Glücksfall für ein Maga-zin. Diesmal war er beim Morenic Trail in Italien.Ab S.76

trail auf papier,am kiosk - eine

premiere die sitzt!

Am 28. September war es soweit. Wir fielen in ein echtes Muster! An jedem Kiosk, an jeder Tankstel-le mussten wir zum Kontrollgang antreten und in den meisten Fällen, liefen wir nach wenigen Sekunden mit einem milden Lächeln wieder raus. TRAIL lag meist üppig neben echten Sportmaga-zin-Giganten. Die Online-Outlaws ganz frech ne-ben Runner´s World und 11 Freunde. Tolle Sache.„Wie geht es denn nun weiter? Wann kann man ein Abo abschließen? Oder, wann gibt es ein TRAIL-Abo und vorallem die Rheumadecke als Aboprämie?“

Ein bisschen brauchen wir noch. Klar, es geht 2012 weiter mit TRAIL und visieren sechs frische, un-verbrauchte Papierausgaben an, die Laufsport auf eine neue, authentische Art und Weise prä-sentiert. Unser Motto für die kommenden Ausga-ben ist ganz eindeutig „Inspiration statt Diktat“.

Der größte Schritt zu einer regelmäßigen Erschei-nungsweise von TRAIL ist eine hohe Nachfrage an unserer Erstausgabe. An deinem Kiosk findest du das Heft! Wenn nicht, dann hier:www.delius-klasing.de/zeitschriften

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10/11.2011

GALLERy - BEST Of 6Tom Humpage zeigt uns seinespannensten Fotos.

TRAIL-NEWS 16Was tun bei?, Ernährung, Denis’Kolumne, neue Produkte, Rennen. TOR DES GEANTS 32330 km durch das Aostatal undseine Gipfel.

CASuAL SCHuHE 42Mode für Trail-Runner: Schuhe nicht für das Gelände, aber schick. INTERvIEWS 48mit McHale, Kaburaki, König, Jurek, Bücher, Böhm und Chaigneau …

S.32 TOR DES GEANTS

PRAxIS TEST 64Wir haben Saucony, Timexund Quechua auf den Zahn gefühlt.

fEIERABEND LAuf 68Da oben der Gipfel, da rennen wirhoch und übernachten dort...

ALLES fÜR EINSTEIGER 66Kompakt zusammengefasst:Das müssen Trail-Rookies wissen MORENIC TRAIL 76Thomas Bohne wollte nicht aufdas Oktoberfest gehen.

WORLDWIDE TRAILS 80Alexander Keller entdeckte füruns einen Trail auf Hawaii.

fILME fÜR LäufER 86Diese Filme machen Lust undLaune und schicken dich raus.

STIRNLAMPEN 88Eine Überblick der bestenLeuchten für Trail-Runner KEEP ON RuNNING 90Report: wie einer beim erstenTrail-Rennen sein Herz verlor OuTRO . vORSCHAu 102Das nächste Heft, das letzte Foto der Ausgabe.

4 / 5 TRAIL-MAGAZIN.de

S.48 INTERVIEWS MIT TRAIL-STARSS.92 REPORT: MEIN ERSTER TRAIL-WETTKAMPF

S.16 NEWS, TyPEN, PRODUKTE UND MEHR

S.42 CASUAL-SCHUHE: FÜR, WENN WIR MAL PAUSE ...

S.88 DER WINTER KOMMT, DAS LICHT WEICHT UND

WIR MÜSSEN LEUCHTEN..

.DIE BESTEN LAMPEN IM ÜBERBLICK.

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„Orthomol Sport® gibt mir zurück, was ich auf der Strecke lasse.“Sabrina Mockenhaupt, Läuferin

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VISUALS / Best Of

der mann,

der nah

dran istder mann,

der nah

dran ist

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6 / traIL 1.2011

fotograf tom humpage

event ultra trail du mont blanc

der mann,

der nah

dran istder mann,

der nah

dran ist

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VISUALS / Best Of

fotograf tom humpage

location aosta tal

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VISUALS / Best Of

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fotograf tom humpage

location col des montets

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VISUALS / Best Of

fotograf tom humpage

event ultra trail du mont blanc

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fotograf tom humpage

event ultra trail du mont blanc

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VISUALS / Best Of

Wo auf dieser Welt kann man das beste Trail-Running Foto schiessen?Irgendwo in den Bergen - es gibt viel Auswahl. Ich habe in Utah und Moab Mountainbiker fotografiert und dort würde ich unbedingt gerne mal Trail-Runner aufs Bild bekommen.Ganz speziell fällt mir aber der Mil-ford Track in Neuseeland ein. Das ist ein 4 Tages Marsch und die Gegend und das Panorama würden schon viel hergeben.

Für unsere Leser, die Technik lieben - welche Kameras hast du im einsatz?Ich fotografiere mit einer CANON 5D MKII und einer CANON 7D mit 17-40mm F4, 24-70mm F2.8 und 70-200mm F.2.8. Dazu nutze ich das CANON SPEEDLIGHT 580 EXIIS.

Wie beschreibst du Trail-Running?Ganz simpel: es ist Laufen abseits der Straßen und weit weg vom Alltag. Es ist hoch in den Bergen, auf unter-schiedlichstem Untergrund und bei stark wechselnden physischen Bedi-ungungen. Manchmal führt es deinen Körper an Grenzen und manchmal nur da um frische Luft in die Lungen zu pumpen. Wenn man einmal damit angefangen hat, wird man nicht mehr auf die Straße zurückwollen.

5 dinge, die du auf einer ein-samen Insel brauchst?Mountain Bike, Kletterschuhe, meine Kamera, iPod und ein Surfboard.

Träume?Weiterhin auf der ganzen Welt die besten Athleten fotografieren.

dein bestes und übelstes er-lebnis beim fotografieren?Das war wohl beides beim UTMB in diesem Jahr. Ich musste mit all meiner schweren Fotoausrüstung, bei miesem Wetter von Courmayeur bis Bonatti laufen, aber danach ging die Sonnen auf und wir konnten die führende Gruppe fotografieren.

du bist ein Spezialist für Trail-Running-Fotografie. Worauf muss man besonders achten?Es ist schwierig eine Sache zu benen-nen, denn es kommt auf eine ganze Reihe an. Umgebung, guter Läufer und das richtige Wetter. Leute an besonders schönen Flecken zu fotografieren gehört zum Trail-Run-ning dazu, denn deshalb verlassen wir ja die Straßen.

deine Fotos sind authentisch, sachlich, real. Was denkst du über den einsatz von Photoshop und den damit verbundenen Möglichkeiten, wie Filter?Ich habe einen Background als Re-tuscheur und insofern habe ich keine Angst Filter und Bildbearbeitungs-software einzusetzen. Es ist allerd-ings mein höchstes Ziel, die Fotos möglichst hochwertig direkt aus der Kamera zu bekommen. Bei Veran-staltungen möchte ich die Situation gerne so im Ergebniss haben, wie es wirklich stattgefunden hat: schön, viel Regen, ein echtes Siegerlächeln oder Schmerz. Manchmal gehört Photoshop eben dazu, aber schwere Manipulation ist der Kunst oder dem privaten Gebrauch vorenthalten.

du bist in diesem Jahr mit Herz und Seele an der Strecke des Ultra Trail du Mont Blanc gewesen. War es sehr spannend für dich?Jaaa, es war eine spezielle Veranstal-tung diesmal. Mit dem Hintergund, dass im letzten Jahr wegen des schlechten Wetters abgebrochen wurde, waren sehr viele Beteiligte diesmal besonders angagiert. Viele wollten sehen, wie stark dieser Kilian Jornet wirklich ist, der Start wurde wegen Sturmböen verschoben und es gab Regen und Schnee. Der Veran-stalter war in diesem Jahr erstklasig organisiert!

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fotograf tom humpage

event marathon mont blanc

fotograf tom humpage

event kilometer vertikal

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NEWS10/11.11philipps langeswochenende

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Salomon Teamläufer Philipp Reiter verlängerte seinen Trail-Som-mer mit einem Kurzurlaub auf Lanzarote und beendete seine Sai-son so, wie er sie begonnen hatte - sehr schnell und erfolgreich.

Haría Extreme? Lanzarote? Nach einem erfolgreichen Transalpine-Run und dem Gedanken an den nahenden Winter und kommende Ski-tourenwettkämpfe will ich jetzt eigentlich die diesjährige Laufsaison abschließen, doch da kommt das Angebot für das Trail Magazin zur Premiere des Haría Extreme nach Lanzarote zu fliegen. So heißt es also “52km bizarre Mondlandschaft” auf Lanzarote vs “Hintertuxer Gletscher im Zillertal”. Klar, daß ich diese einmalige Gelegenheit und die Aussicht auf einer Vulkaninsel laufend noch einmal richtig Sonne zu tanken und im Meer zu baden nicht ausschlagen kann! Meine Reise beginnt schon um 3.30 Uhr und ich bin froh, daß sich die Ankunft in Arrecife nur wegen eines “Absturzes” der Airlineserver verzögert. Am Flughafen angekommen, werde ich gleich von der Organisation in Empfang genommen und auf dem Weg zum nördlichen Teil der Insel - weg von den großen Touristenzentren mit den typischen Bade-stränden und Hotelburgen - bekomme ich einen ersten Eindruck von der rauhen Wildnis. Kaum im idyllischen Haria, der Stadt der „10.000 Palmen“ (für jedes Neugeborene wird dort traditionell eine Palme gepflanzt) angekommen, werde ich gleich zu einer umfassenden Stre-ckenbesichtigung eingeladen. Zusammen mit der Initiatorin Susana - selbst ultra- und trailerfahren - geht es mit dem Jeep durch fast unwegsame Trails im schwarzen Vulkansand immer mit gigantischem Ausblick auf die unwirklichen Küstenformationen. Am abend darf ich mich in der Bar „Dos Hernandez“ am Hauptplatz der Frage stellen, welche der vielen spanischen Spezialitäten ich probieren soll.Ich entscheide mich für gegrillten Octopus mit kanarischen Kartoffeln! Um sicher zu stellen, im nächsten Jahr schon bei der Ultra-Serie

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NEWS10/11.11

der FEDME dabei zu sein, gilt als Goldene Regel, daß man von einer Markierung mindestens die nächsten beiden sehen können muss. Also mache ich mich zusammen mit dem Arista-Team am nächsten Tag auf, einen weiteren Teil der Strecke zu markieren (außerdem kann ich mich nun dort sicherlich nicht mehr verlaufen ;-)) Ich habe Glück und es steht der land-schaftlich schönste Teil des 52km langen Rundkurs auf dem Programm.Die nächsten Tage verbringe ich - fasziniert von der recht kahlen Vulkanlandschaft - damit die Gegend zu Fuß und auf dem geliehenen Mountainbike zu entdecken. Von meinen „Erkun-dungstouren“ bringe ich erstaunliche Ergebnisse mit: die kleinen roten Kakusfrüchte kann man essen, im Windschatten der Vulkankrater kommt man ganz schön ins Schwitzen, es gibt einen Ironman Lanzarote mit markierter Radstrecke, das Meer hat optimale Bade(wannen)temperatur, in der fast unterirdischen Kletter-Höhle kann man auch um die Mittagszeitbouldern, die Feigen an den wenigen grünen Sträuchern schmecken einfach göttlich, laufen im tiefen Vulkansand ist ziemlich anstrengend und die Einheimischen sind ausgesprochen hilfsbereit. Jedoch hat der Outdoorsport erst sehr wenige Anhänger und die Leute schauen etwas ungläubig – egal ob zu Fuß beim Ablaufen des „marathon medio“ (kurze Strecke mit 23km und 750Hm) oder beim Küstenstraßeentlangradeln. Mit dem Trailwettkampf wollen die Veranstalter nicht nur eine andere Art von Inselbesucher ansprechen, sondern auch die dortige Bevölkerung für das Laufen in der Natur begeistern. „Jemand der sich gerne in der Natur bewegt, ist auch eher bereit sie zu schützen!“ Angesichts des lokalen Umgangs mit dem Müll, eine wichtige Erkenntnis! Am Freitag früh füllen sich alle verfügbaren Unterkünf-te mit Läufern und der Shuttlebus pendelt konstant zwischen Flughafen und Haria.

Nicht nur aufgrund der Tatsache daß das Startgeld nur 20 Euro beträgt (Verpflegung und Übernachtung inklusive!) sind die 500 Startplätze ziemlich schnell ausgebucht. Die Registrierung verläuft reibungslos und um 20 Uhr gibt es bei hereinbrechender Dunkelheit auf dem ausgesprochen nett geschmückten Hauptplatz vor der Kirche die obligatorische Pasta-Party mit anschließendem Briefing.Am nächsten morgen wird um Punkt 8 Uhr die wegen des Nationalparks auf 120 Athleten be-grenzte Läuferzahl auf die Ultra-Strecke ge-schickt. Der „Marathon Medio“ startet 30min später. Zuerst geht es 350Hm zu dem höchs-ten Punkt der Insel auf 671m, dann in einem langem Downhill entlang einiger Vulkanhänge hinab bis auf Meeresniveau und weiter „im Meer“ (die Ebbe hat einen kleinen Pfadfreigegeben) bis zu der kleinen Fischerstadt Arrieta. Die dort errichtete Verpflegungssta-tion - welche alle 5km mit Iso-Getränken, fri-schen Früchten, Schokolade, Datteln und vor allem Wasser, die ausgetrockneten Kehlen er-frischt – hat eine besonders exponierte Lage auf dem Pier im Meer. Jeder muss - bei Bedarf - quasi 400m extra zurücklegen. Beide Stre-cken führen anschließend wieder hinauf Rich-tung Haria, wobei der Ultra auf halben Wege nach ca. 20km rechts auf „Forststraßen“abzweigt und die Läufer über einen flachen aber sehr technischen Single-Trail mitten durch die Macchie der Küste, nach Orzola ge-

Mit dem Trailwettkampf wollen die Veranstalter nicht nur eine andere Art von Inselbesucher ansprechen, sondern auch die dortige Bevölkerung für das Laufen in der Natur begeistern.

text philippreiter

fotoshariaextreme

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NEWS10/11.11

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schickt werden. Dort beginnt der „bergige“ Teil des Wettkampfes – ein stetes auf undab entlang dem Küstenmassiv mit grandiosen (Tief-)Blicken auf die Steilküste und die Nachbarinsel. In der Nacht sinken die Temperaturen auf angenehme 18°C, während die Hitze der herunterbrennenden Sonne am Tag durch eine ständige Brise aus Nordwest er-träglich wird, nur nicht so am heutigen Tag. Da der Wind nur sehr schwach weht haben sehr viele unter der extremen Hitze zu leiden - Trinkbehälter an den Food-Stationen werden so zu kleinen Duschen umfunktioniert und das Tempo wird langsamer. An den gefährlichen Ab-schnitten entlang des Abbruches stehen „Bergretter“ mit Hunden und feuern kräftig an. Die Atmosphäre ist atemberaubend: unendliche Weite des Atlanischen Ozeans gesäumt von schwarzen Vulkankratern mit Kakteen, Palmen und Dornensträuchern! Der finale Abstieg zurück nach Haria ist rasch zurückgelegt und das ganze Städtchen bejubelt die Finisher!Die Ultra-Distanz gewinnt schließlich Lopez (4:35min) und ich erreiche trotz der „nur“ 1600Hm als zweiter das Ziel. Nach der Siegerehrung und anschließender Party mit lokalen Live-Bands wird nach spanischer Manier noch bis spät in die Nacht gefeiert und die “Lei-den” sind schnell vergessen. Am nächsten Morgen gehts um 8.30 Uhr auf eine Bootstour

zum Traumstrand der Nachbarinsel doch ich kann aufgrund meines zeitigen Rückfluges leider nicht mehr daran teilnehmen. Sicher ein toller Abschluss, zumal eine ganze Seite Rennbericht schon am Sonntag morgen in der lokalen Zeitung zu finden war – die Organisa-toren haben auch hier ihre Professionalität gezeigt!

Mein Fazit: Eine wirklich schöne Gelegen-heit den Sommer zu verlängern und einen Urlaub mit einem herrlichen Rennen auf einer faszinierenden und vielseitigen Vulkaninsel zu verbinden!

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NEWS10/11.11SILVA bietet für jede Gelegenheit die richtige Stirnleuchte

Siju Ninox Trail Runner Sprint

Ganz gleich, ob Sie erst mit dem Trailrunning beginnen, schon unter den Profis laufen, auch andere Sportarten, wie z.B. das Wandern lieben oder zu den Hardcore-Läufern gehören, SILVA hat für jede Gelegenheit die richtige Stirnleuchte für Sie.

Die SIJU ist klein, kompakt und somit die ideale Stirnleuchte für überall und jederzeit, um im Notfall immer ein Licht zur Verfügung zu haben. Ausgestattet mit dem praktischen CocoonTM Aufbewahrungssystem, ist die SIJU immer gut verstaut. Mit einer Leistung von 16 Lumen kostet diese Stirnleuchte lediglich 16,95 €.

Die NINOX ist mit einer Leistung von 70 Lumen und einer Leuchtweite von max. 40 Metern das perfekte Licht für alle Outdoor-Aktivitäten. Sie ist unter anderem mit einem Rotlicht zur Nutzung der Nachtsicht ausgestattet, ist wasserdicht IPX7 und kostet 49,95 €.

Die TRAIL RUNNER ist die perfekte Kombination aus Gewicht und Lichtleistung bei einer Stirnleuchte zum Trailrunning. Ausgestattet mit dem Intelligent Light System für eine optimierte Lichtverteilung und einer Leistung von 80 Lumen ist diese Stirnleuchte für einen Preis von 59,95 € erhältlich.

Die SPRINT ist mit einer Leistung von 1.030 Lumen die absolute Power-Leuchte, mit der Ihnen beim Trailrunning wirklich nichts mehr entgeht, egal wie schnell Sie unterwegs sind.

Diese und weitere SILVA Stirnleuchten erhalten Sie im gut sortierten Fach-, Sport- und Outdoor-Handel. Weitere Infos finden Sie auf www.silva.se.

trail magazin verlost "taghelle läufe!"Die Stirnlampen-Profis von SILVA haben uns ein sehr schönes Paket geschnürt und wir geben es in aller Freizügigkeit an un-sere Leser weiter. Wer unter dem Stichwort SILVA-TAGHELL an [email protected] eine nette Mail schreibt kan eine der folgenden SILVA Lampen gewinnen:

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Clueso füllt die Hallen, Clueso stürmt die Charts. Seine ehrliche und eingängige deutschsprachi-ge Musik trifft den Nerv der Zeit. In seinem aktuellen Video zum Song „zu schnell vorbei“ wurde

aus dem Sänger ein waschechter Trail-Runner.

clueso rockt die

trails!

Glückwunsch zum Video von „zu sch-nell vorbei“...so authentisch, dass wir als Lauf-Fachmagazin Fans werden:) Wie seid ihr auf die Idee zu einem “Laufvideo gekommen”? Meine Videos ha-ben immer eher einen stilistischen roten Faden als eine Handlung. Dieser Faden ist manchmal direkt auf den Inhalt des Songs bezogen, manchmal eher abstrakt. Bei “Zu schnell vorbei” geht es ganz klar um die Zeit, die jeder von uns hat und vor allem dar-um, wie jeder sie (aus)nutzt. Wer läuft oder rennt kommt natürlich schneller voran, ist schneller am Ziel und kann am Ende sagen, dass es wieder mal zu schnell vorbei war. Das soll nicht heissen, dass wir es eilig haben. Bei einem unserer früheren Vid-eos (“Niemand an dich denkt”) bin ich von einem geheinissvollen Fremden (Niemand) in einem Kanu

liegend über Flüsse gerudert worden. Alles war sehr langsam und getragen. Als Kulisse diente uns damals der wunderschöne Spreewald. Wir haben bei “Zu schnell vorbei” eine ähnliche Ästhetik verwen-det, nur habe ich mich eben passenderweise sch-neller bewegt, ohne zu eilen. Ausserdem hat dieser globale Song, es geht schliesslich um das Leben an sich, nach einer passenden Kulisse verlangt, die wir in den Weiten Südspaniens gefunden haben. Dort haben wir übrigens auch das Album teilweise auf-genommen. Deshalb fühlen wir uns dort, zwischen Malaga und Granada fast ein bisschen heimisch.

An welchen Orten wurde denn gedreht? Granada, Malaga, Sierra Nevada

Bist du nun echter Trail-Runner oder hat dich der Videodreh dazu gezwungen?Bewegung ist für mich natürlich nicht nur berufs-bedingt wichtig, ich renne viel über die Bühne und auch sonst selten lange am selben Platz. Mit meinen Mitbewohnern haben wir auch immer mal Phasen, in denen wir versuchen, regelmässig jog-gen zu gehen. Ich würde mich aber deshalb nicht als echten Läufer betrachten. Für das Video haben wir schon darauf geachtet, dass das einigermaßen überzeugend wirkt. Das war auch ordentlich an-strengend für mich - drei Tage lang nur rennen, während die anderen Anweisungen geben und mir sagen, wie gut was aussieht. Dass mir jetzt diese Fragen gestellt wurden, heisst ja sicherlich, dass wir nicht ganz daneben gelegen und die Sache gut gemacht haben.

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˜ATACAMA CROSSING˜

NEWS10/11.11

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brennende beine, brennende hinternBrennende Beine und brennende Lunge kennen und lieben wir, geben sie uns doch das Ge-

fühl ordentlich trainiert zu haben. Auf brennende Hintern, da uns Durchfall in die Brennnesseln zwang, können die meisten verzichten.

der beste und erste tipp: klopapier mitnehmen!der zweite tipp: das benutze papier am besten vergraben und nicht tarnen.

Warum es besonders die Läufer mit der ungeliebten Form des nicht ge-formten Stuhlgangs erwischt, ist auch für die Medizin weitgehend noch ein Rätsel. Hochrechnungen zufolge musste schon einmal jeder dritte Läufer während eines Trainings oder eines Wettkampfes eine Frischluft-toilette aufsuchen. Andere Ausdau-ersportler sind deutlich seltener betroffen. Eine Vermutung gibt dem Laufen an sich die Schuld. Da jeder Schritt einem kleinen vertikalen Hüpfer entspricht, gerät der Magen-Darm-Trakt in Turbulenzen, die die Verdauung beeinflussen könnten. Auch sonst sind die Gründe, weshalb sich der Darm nicht an die vereinbar-ten Uhrzeiten hält, äußerst vielfältig. Wer öfters von der Läufer-Diarrhoe (Durchfall) begleitet wird, für den lohnt sich allerdings die Ursachen-

forschung:Nahrungsmittelintoleranzen: Über 30% der Bevölkerung weisen In-toleranzen gegen bestimmte Nah-rungsbestandteile auf, ohne davon zu wissen. Häufige Intoleranzen und Unverträglichkeiten werden durch Lactose, Fructose oder Glucose ver-ursacht. Im Alltag mag dies nur zu einem Bauchgrummeln führen, unter starker körperlicher Belastung, oder Hitze, gibt der „gereizte“ Darm dann voll auf.Reizdarm: Ca. 20% der Bevölkerung haben ein Reizdarmsyndrom, das in leichter Ausprägung kaum erkannt und behandelt wird. Die Ursachen für dieses Syndrom sind übrigens eben-falls weitgehend unklar. Was sich im Alltag mit vermehrtem oder stark vermindertem Stuhlgang bemerkbar macht, kann wie bei den Intoleranzen

bei körperlicher Belastung zu nicht mehr kontrollierbarer Verdauungs-tätigkeit führen.Ballaststoffreiche Ernährung: Bal-laststoffe sind ja irgendwie gesund und sollten zu jeder sportlichen Er-nährung dazugehören. Ballaststoffe heißen aber Ballaststoffe, da sie den Magen-Darm-Trakt belasten und die Verdauung anregen. Bei einem Wettkampf, bei Hitze, aber auch bei beginnender Dehydration kann ein zuviel zu einem erhöhten Durchfall-risiko führen.Zu spät gegessen: Der Magen benö-tigt für die Verdauung jede Menge Blut. Beim Laufen hat dann die be-anspruchte Muskulatur Vorrang und dem Magen fehlt die nötige Durchblu-tung. Je nach Verdauungszustand der Nahrungsmittel und der Intensität der Belastung, schreit man entwe-

der den Boden an, oder muss in die Brennnesseln.Riegel, Gels, Orangenschnitten und kalte Cola: Alles was den ausgepump-ten Läufer an einer Verpflegungs-station wieder aufrichtet, kann in ungewohnter Menge und Kombinati-on fatale Wirkungen haben und auch einen kerngesunden und robusten Verdauungstrakt zur Aufgabe zwin-gen. Der Magen kann nämlich alle 10 Minuten nur ca. 0,1 Liter Flüssigkeit verarbeiten.

Was tun?Lieber den Magen, als den Geldbeu-tel schonen: Probiert auf kürzeren und langsameren Trainingsrunden aus, welche Gels, Riegel oder Frucht-schnitten euer Magen gut verträgt. Nehmt am Besten die Produkte, die ihr probiert habt auch zum Wett-

WAS TUN BEIdüNN-PFIFF?

text frankklingler

fotosherstellerscott sports

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NEWS10/11.11

julia bÖttger ist ultra-trail-läuferin uns gewann 2011 den zugspitz trailWIe VeRBRINGT eIN PROFI den tag?

Juliastag

6 uhr irgendwas klingelt ... Ist die Nacht echt

schon wieder vorbei? 6:15 uhr

na gut sie ist vorbei. 6:30 uhr

30-40 Min. Stretching und Pilates. Mein Körper knackt an allen Ecken. Könnte

sein, dass ich gestern das Dehnen nach dem Laufen vergessen habe?

7:15 uhr lecker Guten-Morgen-Cafe Latte mit

Tasche packen für den Tag8 uhr

Laufen mit Martina ‚- Berg oder Inn-damm? Martina hat Blut geleckt und wir

laufen am Berg. Juhu.9:30 uhr

Martina müde, ich aufgewärmt. Schlage ihre Einladung zum Abschluss-Cafe aus

und gehe noch ne Runde laufen.13:30 uhr

Super Trailrunde. Jetzt endlich Frühstück oder besser gesagt Mittag. Supermarkt. Essen auf dem Weg nach

München 15 uhr

Endlich einen Parkplatz gefunden. Mit dem guten Stadtradln zum Olympiabad.

15:30 uhr 40 Min. Schwimmen ‚- tut zwar gut, aber

ist echt langweiliges Kachelzählen. 16:30 uhr

Schwimmkurs mit Beate. Brust- und Rückenschwimmen stehen heute auf

dem Programm.17:30 uhr

Es wird Zeit für den zweiten Cafe Latte des Tages und etwas Büroarbeit. Email

beantworten. Trainingspläne schreiben. Angebote erstellen.

19:00 uhr Zurück am Auto bzw. meiner ‚

-Mobilen Wohnung‚-. Wieder rein in die Laufklamotten19:30 uhr

Laufkurs mit den Rennschnecken (die Mädels haben sich selber so getauft)

und Trainingseinheit an der Isar. 21:00 uhr

Fahrn, Fahrn auf der Autobahn .... Auf dem Heimweg noch schneller Stop bei meinem Lieblings-Asiaten. Schließlich

knurrt der Magen.22:00 uhr

Endlich daheim. Tee trinken und duschen.

22:30 uhr Ins Bett kuscheln und Augen zu

kampf mit. Experimente am Wett-kampftag können sprichwörtlich in die Hose gehen. Den Mund nicht zu voll nehmen: Wenn die Verpflegungsstationen weit verteilt sind, ist der Durst oft größer, als es der Magen verträgt. Optimal wäre es, alle 10 Minuten ein bis zwei Schlucke zu trinken. Dies toleriert der Magen besser, als drei Becher Wasser, isotonisches Getränk und Cola hinter-einander. Hüftgurt mit Flaschen oder Camelbak sind hierbei kein modischer Schnickschnack sondern nützliche Utensilien. Wer es sich angewöhnt

hat, regelmäßig zu trinken, läuft au-ßerdem nicht in die Gefahr zu dehyd-rieren.Lieber Wasser, als zuckerhaltige Getränke: Reines Wasser scheint für den Magen-Darm besser verträglich zu sein, als Fruchtschorle oder iso-tonische Getränke. Aber Achtung! Bei Ultraläufen oder großer Hitze muss dann unbedingt Salz zugeführt wer-den. Intoleranzen abklären: Fructose, Glucose oder Lactose sind in fast jedem Lebensmittel drin. Vermutet ihr Unverträglichkeiten gegen einen

dieser Bestandteile, helfen unkompli-zierte Tests (Atemtest) beim Arzt für Aufklärung.Rechtzeitig essen: Größere Mahlzei-ten solltet ihr mindestens zwei, bes-ser drei Stunden vor dem Wettkampf, aber auch vor Trainingsläufen zu euch nehmen. Ballaststoff- und fettreiche Nahrungsmittel vor dem Lauf, aber auch kurz nach dem Lauf meidet bes-ser. Die übersichtliche Investition in eine Nährwerttabelle leistet bei der Auswahl der Nahrung gute Hilfe.

tour de tirol- wenn einmal das glück fehlt...Die Tour de Tirol erinnerte in diesem Jahr stärker an eine Winterlaufserie als an die anspruchsvollste Berglaufveranstaltung Österreichs. Die schnellsten Bergläufer rasten an drei Tagen durch die Gas-sen des Bergdorfes Söll am Wilden Kaiser. Grund war der Wintereinbruch, denn bereits am Freitag erwartete die Top-Läufer eisiger Regen beim Söllner Zehner. Am Samstag führte Schneefall bis auf 800 Meter Höhe zum Abbruch des Kaisermarathons, der bereits auf eine Ersatzstrecke verlegt wor-den war. Beim Halbmarathon am Sonntag gingen die Starter einzeln mit den bisherigen Rückständen ins Rennen. Bei den Damen siegte die Schweizerin Jasmin Nunige, bei den Herren der ungarische Ori-entierungsläufer Ádám Kovas. www.tourdetirol.com

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steve Jobs ist tot - die trail app lebt.Apple Gründer und iPad-Etablierer Steve Jobs starb am 6. Oktober und er hinterlässt uns schier unglaubliche neue Möglichkeiten in der Verbreitung von Medien.Das TRAIL MAGAZIN geht den modernsten aller Wege nun mit und ein bisschen auch voraus, denn kein Laufmagazin auf der Welt, hat eine solch funktionelle und durchdachte App für das iPad wie wir es tun. Alle Inhalte wurden speziell auf das iPad angepasst, alle Texte sind ohne Zoomfunktion lesbar, alle Bilder vollformatig und viele Zusatzinformationen sind bewegt und multimedial. TRAIL auf dem iPad hat seine ganz besonderen Reize und besticht durch die enorm hohe Bildqualität. Die einzelnen Ausgaben kann man für 3,99 Euro im Appstore kaufen:http://itunes.apple.com/de/app/trail-magazin/id461418995?mt=8

leadville 100: eine legende in bewegten bildernDaß Ryan Sandes als Topfavorit das 100 Meilen Rennen von Leadville gewann ist bekannt, aber Ryan hatte ein Kamerateam dabei und die haben es geschafft auf eine schöne und unaufgeregte Art und Weise den Geist des Rennens einzufangen.Bekannt wurde LEADVILLE 100 in jüngster Vergangenheit durch das Buch BORN TO RUN. Durch die Weltpresse ging das gleich-namige Mountainbike-Rennen durch die Teilnahmen des Tour de France Siegers Lance Armstrong. Im Film kommen Locals, Teilnehmer und Organisatoren zu Wort. Beschreiben kann man die Stimmung nicht, deshalb klickt rein:

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süd-indienzu fussJerome Lollier hat viel Energie! Nach seinem Extremlauf-Debüt, als Veranstalter in Australien, präsentiert der Franzose nun ein zweites Rennen, das sich durch seine Härte und Exotik vom Rest abhebt.Nach THE TRACK-AUSTRALIA schickt Jerome und seine Crew die Läufer durch Indien. In der Region Kerala (Süd-Indien) müssen die Teilnehmer an 5 Tagen rund 210 Kilometer bewältigen. Man könn-te also auch von 5 Marathons hintereinander sprechen. Essen, Schlafsack und alles Material muss selbst transportiert werden. Das Zeitlimit pro Etappe liegt bei 10 Stunden. Der Preis ist gemes-sen an anderen solcher Veranstaltungen, sehr human. 1600 Euro beträgt das Startgeld und dafür bekommt man den kompletten technischen und medizinischen Support, sowie Wasser und Essen an den Tagen vor- und nach dem Wettkampf.18. - 22. Januar 2012http://www.canal-aventure.com

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nachwuchs!Neues Mitglied in der BIOM-Serie des Schuhherstellers ECCO- Der TRAIL, Trailrun-ning-Schuh, wird im Sommer 2012 den Weg in die Regale finden und will durch viel Flexibilität und Bodenanpas-sung direkt in die Herzen der Geländeläufer sprinten.www.ecco.com

das aktuellefotoDer Schweizer Marco Gazolla lief beim Endurance Trail der Tor de Geants nach 330 km überglücklich als Erster über das Ziel und jubelte benom-men in die Kameras „mein Herz weint vor Freude!“ Nur kurze Zeit später kam die Ernüchterung, denn Gazolla wurde wegen Unterschreitung der letzten Kontrollstation disqualifiziert. Er sei müde gewesen, hätte es schlicht übersehen. Der erst 24 Jahre alte Henri Gadioud wurde nun per Funk darauf hingewiesen, dass er führt und siegen wür-de, aber der konnte sich selbst später im Ziel nicht so recht darüber freuen - Gazolla hatte schließlich mehr als 4 Stunden Vorsprung. Eine schwere Entscheidung des Veranstalters.Tor des Géants -

Endurance-trail della Valle d‘Aosta

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Marco Gazolla (rechts)gratuliert Henri Gadioudzum Sieg der Tor des Geants.

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kolumne

Wie langsam ist

eigentlich schnell?

Kommt darauf an, wie lange man langsam läuft, oder? Ich oute mich jetzt als Fan von ganz lan-gen Läufen, denn man kann sich dabei sehr viel Zeit lassen. Man kann unterwegs eine Pause machen, pinkeln, mit anderen Teilnehmern reden, sich verlet-zen und verarzten lassen und danach weiterlaufen. Es gibt sogar Läufe, die sind so lange, daß selbst der Sieger unterwegs mal schläft, ans Aufgeben denkt oder krampfgeplagt im Graben liegt. Diese Läufe sind Abenteu-er, etwas verwegen und wild.

Es gibt ganz böse Stimmen, die behaupten, daß die heutigen Gewinner von großen Ultrat-rails (von eben diesen wilden Läufen), einfach zu schlecht sind um bei klassischen Marathons vorne zu landen und ihre quali-tativen Mängel quasi über eine unglaubliche Distanz hinweg einfach verstecken. Im Umkehr-

schluss sagen dieselben bösen Menschen, daß die heutigen Gewinner von Marathonläufen, Kenianer und Äthiopier, wenn sie nur Lust und Muse hätten, jeden Ultratrail nach Belieben dominieren könnten.

Ich sage: Bullshit medium! Das will ich nicht glauben, da bin ich viel zu sehr Fan von Elite-Trailläufern wie Kilian Jornet oder Miguel Heras oder Sebas-tian Chaigneau - allesamt harte Hunde, die sich bei Schnee und Graupel über Bergpässe kämp-fen und nach 20 Stunden über Berg, Tal, Matsch und Geröll, die letzten 10 Kilometer in 40 Minu-ten laufen. Ich plädiere dafür, dass Trailläufer nicht mehr an ihren 10000 Meter- oder Mara-thonzeiten gemessen werden, denn was wir machen ist ein eigener Sport. Wir sind keine Leichtathleten, keine Bergläu-fer und auch keine Marathonläu-fer! Wir können all das machen - als Ergänzung, als Alternative, aber Trail-Running ist das nicht. Wer bei einem Trail-Marathon, wer bei einem harten Bergult-ralauf als Finisher überglück-lich im Ziel finisht, hundertmal den Schweinehund heldenhaft mit dem Dolch erlegt hat, mit sich selbst über viele Stunden hinweg hart im Gericht war, der wird sich doch sein gutes Gefühl von einer bestimmten Zeit nicht zerstören lassen. Mein Fazit ist immer wieder: auf Trails gibt es nur Gewinner! Ist das bei Stras-senläufen auch so?Und eine weitere Frage hätte ich da noch: ist das Diktat der Stoppuhr eigentlich noch zeit-gemäß? Passt sowas in unsere Freizeit? Von der Stechuhr zur Stoppuhr?

Muss so vor 4 Jahren gewesen sein, bin da bei einem Etappen-traillauf an der Küste von Kor-sika gelaufen. Es war wunder-schön, meine Beine haben das gemacht was mein Kopf wollte,

ich fühlte mich sehr frei und un-heimlich stark. Es war Oktober und die Sonne war golden und die salzige Meerluft roch so gut. Mit dem Ausgang des Rennens an der Spitze hatte ich nicht das geringste zu tun. Da liefen ver-rückte Franzosen und ein wilder Kerl aus Kanada vorne rum. Die hatten kantige Gesichter und Beine, die nur aus Fasern und Muskeln und Knochen bestanden. Die waren meist schon im Ziel als der Rest des Starterfeldes noch inmitten der Strecke steckte. Irgendwann, gegen Ende des 7-Tage-Wettbewerbs, liefen wir über einen Berggipfel, der nahe der Küste fast 1400 Meter hoch, einen gigantischen Ausblick gab. Im Eifer des Gefechts rann-ten die meisten, getrieben von der mehr oder weniger guten Platzierung, am höchsten Punkt einfach weiter. Nur einer kniete in aller Seelenruhe, der Lauf-rucksack lag an seiner Seite, er hatte sich die Wetterschutz-jacke übergezogen und blickte zufrieden in die Weite - der im Gesamtklassement Zweite, hat-te sich in der Schönheit der Si-tuation verloren und kümmerte sich nicht um Positionen und die Leute die ihn da gerade zu Hauf überholten. Als ich neben ihm stand sagte er „ich werde einen Teufel tun und jetzt weiterlau-fen. Weiterlaufen kann ich noch tausendmal, aber genau hier stehen und diesen fucking per-fekten Augenblick genießen, kann ich nur jetzt. Genau jetzt!“ Ich klopfte ihm auf die Schul-tern, rannte weiter und kam mir ziemlich bescheuert vor.

Trail-Running ist eben wie das Leben: man darf schnell sein, aber nicht zu schnell, denn sonst fliegt man aus der Kurve. Man muss ausdauernd sein, aber sich auch Pausen gönnen, denn sonst geht der Motor kaputt.

denis‚

ultra trail south Westengland, 23. Juni 2012Nach eigenen Angaben der härteste Lauf der britischen Insel, in jedem Fall wunderschön. Egal ob 60 oder 100 Meilen, alleine oder im Team - der Trail an der Küste ist ein High-light.www.endurancelife.com

lavaredo ultra trailitalien, 30. Juni 2012Im Herzen der Dolomiten spielt sich der Lavaredo Ultratrail ab. Wir stellten dem zweifachen Teilnehmer Gerhard Börner ein paar Fragen.der Veranstalter wirbt damit, dass man durch die schönsten Flecken der dolomiten läuft und gut trainiert sein muss. stimmts? Die Drei Zinnen sind ein gigantischer Anblick. Leider sind sie, wenn die Läufer nachts unterwegs sind, nur sche-menhaft zu erkennen. 2010 und 2011 hatte der LUT eine Länge von 90 km bei anspruchs-vollen positiven 5.000 hm. Da hilft es schon, wenn man gut trainiert am Start steht.Wie würdest du die Qualität der Or-ganisation bewerten? Die Organisation war bei meinen Teilnahmen absolut professi-onell und von italienischer Gastfreundschaft bestimmt.der Start um Mitternacht hat seine Reize, aber steht man nicht hunde-müde am Start? Die meisten großen Trails haben Startzeiten, die zumindest von

top events2012füR EuCH GESuCHT - ToLLE TRAIL-RENNEN WELTWEIT:

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Gratulation, zu einer tollen Trail-Running Saison! Kann man sagen, dass es dein ein-stieg ins Trail-Running war?Danke für die Glückwünsche! Ja, es war, nach dem Trans-alpine Run im letzten Jahr, mein Einstieg ins Trailrunning. Auch wenn die Saison unglücklich zu Ende ging, so war sie insgesamt doch erfolgreicher als je erträumt und es hat rießigen Spaß gemacht!

Welches Rennen bleibt unvergessen?Die Deutsche Meisterschaft, also der Allgäu Panorama Marathon, da es mein erster Sieg bei einem so großen Ren-nen war, die 4 Trails, mit super schönen aber auch super harten Strecken! Oder zu guter Letzt der Transalpine Run, wie letztes Jahr war es wirklich toll - wir waren ein super Team und die Stimmung war grandios!

deine Hauptsportart ist Skilanglauf - kann sich das in Zukunft ändern, oder ergänzt sich Traillauf im Sommer mit dem Wintersport?Ändern denke ich wird sich das nie! Ich bin ein Wintermensch, liebe den Schnee und kühle Temperaturen! Deshalb werde ich weiterhin beides machen, im Sommer Trailrunning und im Winter Skimarathons. Es ergänzt sich auch vom Training her gut. Man darf es nur nicht übertreiben und versuchen nach der Trailrunning Saison und nach der Wintersaison eine kurze Pause einzulegen. Sonst ist das Übertraining vorprogrammiert und die Freude dahin.

du bist Polizistin: Man sagt, dass man da viel zum trainieren kommt - stimmts? Hm. Das halte ich für ein Gerücht. Also man hat schon viel Zeit zum Trainieren, weil man auch viel Nachts arbeitet, nur die Nachtschichten belasten auch ganz schön. Ich arbeite im Schichtdienst ganz normal 42 Stunden in der Woche und muss mein Training um den Dienst herum legen, zum Beispiel

heißt das zwischen Früh- und Nachtschicht zum Training zu gehen und dann 12 h Nachtschicht zu machen. Natürlich wol-len meine Familie und Freunde auch noch was von mir haben. Es ist also nicht so einfach wie viele denken!

Verbrecher jagen, Ladendiebe festnehmen oder Raser ermahnen?Alles zusammen. Ich bin im Streifendienst auf einer Land-dienststelle mitten in der Oberpfalz. Man macht was anfällt, vom Verbrecher jagen bis zur Schulwegsicherung.

Beim Transalpine Run bist du nach der Berg-sprint etappe aus dem Rennen… was war? Ich hatte die Tage vorm Start viel Stress und bin mit einer leichten Magenschleimhautentzündung gestartet. Mein Körper hat es auf der 6. Etappe einfach nicht mehr mit gemacht. Die Entzündung ist schlimmer geworden, ich war übersäuert und unterzuckert, dass stellte jedenfalls der Arzt fest. Es ging einfach nichts mehr, selbst wandern war zu anstrengend. Es war sehr sehr hart auszusteigen, aber für meine Gesundheit das Beste!

Wirst du 2012 wieder bei Trail-Rennen am Start sein und gibt es bereits Pläne?Natürlich möchte ich im Sommer 2012 wieder dabei sein!! Ich freue mich schon wieder darauf, in den Alpen laufen zu dürfen - es ist immer wieder ein Traum, egal wo! Konkrete Pläne habe ich noch nicht, da erst einmal die Winterplanung ansteht, aber die 4 Trails möchte ich auf jeden Fall laufen.

Wir kommen zum nichtsportlichen Frageteil. Was sollte deiner Meinung nach noch erfun-den werden, was es noch nicht gibt?Ein Beamer!! Damit ich mich regelmäßig von der Oberpfalz in die Alpen beamen kann! Ich kann nicht ohne Berge, aber München und die A8 stehen immer zwischen uns.

STEFANIEFELGENAUERwar 2011 ganz stark auf trails unterwegs. die skilangläuferin hat trail-running als neue sportart für sich entdeckt...

meinem üblichen Tagesablauf abweichen. Da kann ich mich aber gut drauf einstellen.Stichwort „Pflichtausrüstung“. Was schreibt der Veranstalter vor? Beim LUT ist die Pflichtausrüstung gefordert, die bei hochalpinen Läufen zum Standard geworden ist

und m. E. auch aus Gründen der persönlichen Sicherheit unabdingbar ist. Flüssigkeit, Verpfle-gung, Kleidung für Schlechtwetter, Handy usw. sollte jeder, schon aus Eigenverantwortung, dabei haben.Hast du für unsere Leser Tipps, die ih-

nen speziell beim Lavaredo Ultratrail helfen können? Die technischen Anfor-derungen der Laufstrecke waren teilweise recht heftig. Vor allem der nächtliche Abstieg ins Val Rinbon hatte es in sich. Da sollte man schon trittsicher unterwegs sein.

Stefanie Felge-nauer (Meldung links...liiinks, das Interview!) macht es vor: Sie ist Trailläuferin und im Winter eine sehr schnel-le Skilangläufe-rin. Das magische Wort heisst „Vielfalt“ und davon sollten wir uns inspirieren lassen und so-viele Sportarten, wie nur möglich ausprobieren. Wer also vom Schuh auf Ski und vom Trail auf die Skatingspur wechseln will...www.salomon.com/de

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beim allgäu panorama ult-ratrail lief es nicht so gut?

„Kleine Lebenskrise mit Mitte 40, rumlaufen in weißen Laufschuhen hat mir auch keinen Spass mehr gemacht. Vom Pollhammer Robert bekam ich Info´s zu den Traildays in GAP und dem Trail-Magazin. Begeistert las ich die Berichte von den „verrückten“ Trail-runnern, einfach unglaublich.....und dann auch noch die super Bilder. Im Trail Magazin fand ich auch die Info´s zu Julia´s Runday!Mutig fuhr ich im März zum Runday nach Lengries (immer noch mit weißen Laufschu-hen), wow das war für mich ein absolutes Highlight, mit welcher Selbstverständlich-keit und Offenheit ich von den „Profis“ emp-fangen wurde. Danach erstmal nach Sontho-fen gefahren ein Paar „rote“ Traillaufschuhe gekauft, es folgten noch sensationelle Rundays, ein Einsteiger Trainingscamp am Achensee mit vielen neuen Erfahrungen und noch ein paar KM und Höhenmeter!Beim Trailrunning fasziniert mich immer noch die „Gemeinschaft“ der Läufer, wie weit und wohin man doch zu Fuß kommt, und wenn du morgens nach einem langen Lauf aus dem Bett steigst und du dich nach den ersten 5 m fragst ob du die restlichen 2 m bis zur Kaffeemaschine noch schaffst!

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186 4095 6Frauen starteten beim UTMB 2011. Das sind 7,85% bei 2396 Teil-nehmern insgesamt.

Meter hoch ist der Mount Kinabalu in Malaysia und damit auch das Ziel des Skrunner SuperCups.www.skyrunning.com

wie wurdest du zumtrail-runner, michi?

Monate sitzen wir bei einer Lebenserwartung von 77 Jahren insgesamt auf der Toilette. Wir sollten öfters laufen gehen...

totschick fürlebensfrohe.Raidlight schickt uns mit neuen, sehr durchdachten Laufklamotten in die Herbst- und Wintersaison.Der Rock ist mit einer 3/4 Tight kombiniert und punktet durch einen wattierten Bunf, 2 Meshtaschen und schönen Detaillösungen.Herren freuen sich über die 200 Gramm leichte Wintertrail tight, die mit verstärkten Material am Schien-bein für Schutz im Gelände sorgt. Der Stoffmix aus Bambus und Polyester ist angenehm zu tragen.Viel mehr Trail-Running-Mode unter:www.raidlight.de

Werte schaffen? pfhhh...Werte erhalten!Wie wichtig uns doch die elektronischen Gimmicks mittlerweile sind. Wir kümmern uns darum als wären es Kinder, Haustiere oder enge Bekannte und weil wir die auch nicht im Regen stehen lassen, müssen wir iPad und iPod natürlich auch Schutz gewähren.SEALLINE nimmt sich dieser Aufgabe mit Bravour an und schickt uns die neue Produktlinie „iseries“ quasi vom Apfelhimmel auf den Trail.Alle Knöpfe bleiben übrigens voll funktionsfähig!www.seallinegear.com

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NEWS10/11.11events bis dezember

Saison ist immer! Das sind die besten TRAIL-RUNNING-VERANSTALTUNGEN in den

kommenden Wochen:

23.10. Transviamala run & walkingDie Lauf-Herausforderung mitten durch die

sagenumwobene Viamala-Schlucht.19km, 750 Höhenmeter und 589 Steinstu-fen für Läufer sowie 15,8 km für Walker. Das bietet das Lauferlebnis von Thusis durch die Viamala-Schlucht ins Schams.

20.11. Trail Uewersauer (Luxemburg)52,5 km auf wilden Waldtrails rund um

Heiderscheid.26.11. KOBOLT & Kleiner KoboltTraillauf auf dem Rheinsteig

140,5km + 4446 hm / 106 km + 3361 hm

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20.10.2011 Aschau i.Chiemgau / Deutschland22.10.2011 Bad Reichenhall / Deutschland28.10.2011 Pfronten i. Allgäu / Deutschland29.10.2011 Wackersberg / Deutschland02.11.2011 Rottenmann / Österreich03.11.2011 München / Deutschland04.11.2011 Schwaz / Österreich07.11.2011 Pinzolo / Italien08.11.2011 Borgo San Dalmazzo/Italien

10.11.2011 Zürich / Schweiz11.11.2011 Bern / Schweiz17.11.2011 Grenoble / Frankreich18.11.2011 Lausanne /Schweiz23.11.2011 Kolbermoor / Deutschland24.11.2011 Salzburg / Österreich30.11.2011 Barcelona/ Spanien22.11.2011 Garmisch-Partenkirchen/ Deutschland

dYnafit auf fimtour . berge auf leinwandAuf dem Plan stehen spannende Kurzfilme, die alle Facetten des Skibergsteigens in Szene setzen: Freeride-Touring in Patagonien, die Geschichte einer langjährigen Reihe von Ski-Expeditionen sowie eine Dokumentation über die erfolgreiche, französische Skitouren-Rennsportlerin Mireia Miró. Thematisiert wird auch, wie sich der Skibergsteiger im Sommer beschäftigt. Dieser Film begleitet fünf Skitouren-Athleten auf einer sommer-lichen Tour, die sie innerhalb von vier Tagen über vier Gipfel in vier Ländern führt. Auch die beiden DYNAFIT Skitouren-Athleten Basti Haag und Thomas Steiner sind in einem der Programmhöhepunkte namens „Los Andes“ mit von der Partie. Atemberaubende Bilder aus einem vierwöchigen Anden-Aufenthalt werden hier präsentiert. www.dynafit.com

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topher gaYlord (ultra-trail-legende)

5 fragen an

ein Trailrun-Rennen in Singapore. Hört sich exotisch an - wars das auch? Singapur war die letzte Station auf meinem TNF100

Asia-Pacific Grand Slam. Taiwan, Philippinen, China und Australien waren die anderen Länder, wobei die letzten drei an aufeinanderfolgenden Wo-

chenenden im Mai 2011 stattfanden. Also 3x100k in 3 Wochen inkl. Fliegerei und Arbeiten zwischendurch. Ich bin der einzige der diesen 5er Grand

Slam gemacht hat. Ursprünglich war auch Japan geplant, wurde dann aber auf nur 50km heruntergesetzt, habe ich deshalb nicht gemacht. Kilian hat

ja das Australien Rennen gewonnen, damals sein erstes Event nach der Winter“pause“. Singapur hat leider etwas enttäuscht was die Organisation

des Rennens angeht. Die Strecke ist recht nett durch die MacRitchie und Bukit Timah Nature Reserves inmitten der Insel. Persönlicher Favorit sind

allerdings die Philippinen. Brutal hart aber unvergessliches Ereignis. Durch abgelegene Dörfer mit Kindern die Dir nachlaufen, und toller Natur.

Wie muss man sich denn dort die Trails und die Landschaft vorstellen? Singapur selbst ist relativ eingeschränkt was Trails betrifft. Der höchste Hügel ist nicht einmal 200m. Ist also mehr ein Stadt-Trail, allerdings gibt es in Singapur ja sehr viele Grünanlagen und Regenwald mitten auf der Insel. Asien hat aber sehr viel mehr zu bieten.

TNF100 China ging teilweise über die Chinesische Mauer und TNF100 Aust-ralien durch unglaublich schöne Blue Mountains. Julia war ja auch dort, aber leider verletzt. Trail Running steht noch sehr in den Anfängen hier in Asien,

Australien ist sehr aktiv mit vielen Events.du lebst in Hong Kong. Wie hat es dich dorthin verschlagen?

Ich lebe seit 17 Jahren in Asien, und die letzten 10 Jahre in Hong Kong. Bin nach der Kölner Uni für ein Jahr zu IBM Singapur auf ein Praktikum, und hab‘s nie wieder zurück nach Deutschland geschafft (von regelmäßigem

Urlaub 1 - 2x im Jahr abgesehen). In Asien ist halt viel los, es ist spannend und wird nie langweilig. Zum Laufen kam ich erst sehr spät: habe im August 2009 über 100kg auf die Wage gelegt und mein 40. Geburtstag an Sylvester

2009 war ein böses Erwachen. Den roten Sportwagen wollte ich mir nicht kaufen, also Laufen. Habe innerhalb von 6 Monaten 32kg abgenommen und

dann im Januar 2010 angefangen zu Laufen. Erster Ultra (65km in Hong Kong) im April, erster 100km im Oktober 2010 (auch TNF100 Singapur). Der Rest ist Geschichte. Hoffe mich Ende des Jahres an meinem ersten Trail 100 Meiler heranzuwagen, in den Philippinen. Beruflich bin ich EDV Leiter beim größten Stromkonzern hier in Hong Kong.Hong Kong ist absolut traumhaft

für Trail Running. Es gibt 4 trails (50km, 70km, 78km, 100km) und viele Berge. Von meiner Wohnung dauert es 10 Minuten bis in die Innenstadt und

10 Minuten auf einsame Trails in der anderen Richtung. Hong Kong ist ja eigentlich nur bekannt für Wolkenkratzer - Irrtum.

the north face 100MACHTE STATIoN IN SINGAPuR uND DER DEuTSCHE ANDRE BLuMBERG WAR DABEI!

Wie war dein Laufjahr 2011?Nach 8 Jahren in Europa, habe ich die US-Trailrun Szene wieder ent-deckt, alte und neue Bekannte und Freunde kennengelernt. Ich lief MI-WOK100 im Mai, eines der schönsten 100 Kilometer Rennen der Welt, in Kalifornien. Im Juni startete ich beim SAN DIEGO 100 Meilen Lauf durch die Berge Süd-Kaliforniens und dann absolvierte ich, fast schon tradi-tionell, mein 3 Tages UTMB Training in der Mont Blanc Region. Das war auch mein Sommer Highlight. Mit guten Freunden, die unterschiedlich-sten Trails, in verschiedenen Ländern der Erde zu laufen ist etwas Besonderes.

Gibt es etwas was du sehr dringend zu erledigen hast?Ich verstehe die Frage nicht ganz, aber ich muss im Herbst unbedingt ein paar schöne 50 km Trails laufen und im Winter will ich auch viele an-dere Sportarten, wie MTB, Langlauf und Klettern ausüben. Dann habe ich die haute route von Chamonix nach Zermatt auf meiner Liste und den John Muir Trail in der Sierra Nevada. 2012 will ich am Ultra Trail Mount Fuji teilnehmen.

Was magst du an dir?Dass ich mit viel Leidenschaft mein Leben lebe, große Träume habe und jeden Tag für diese Träume lebe.

Topher Gaylord ist President con Montrail/Mountain Hardwear und wurde bereits 2003 Zweiter beim UTMB.

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von Christian Alles Die Überschrift hätte auch „Trails vom Meer in die Berge lauten können“, denn es gibt nur wenige Länder, in denen traumhafte „Bergtrails“ zu finden sind, die direkt am Meer beginnen und innerh-alb kürzester Zeit auf bis zu tausend Meter ansteigen. Zwar sind die Wanderpfade an den Hängen der tief eingeschnittenen Fjorde, rar gesät, doch ist jeder ein-zelne ein einzigartiges Trailerlebnis. Mitbringen sollte der Läufer vor allem Orientierungssinn, denn eine gute Ausschilderung, wie in den Alpen, wird man in Norwegen keineswegs finden. Wer lieber an einem organisierten Traillauf teilnimmt wird in Norwegen ebenfalls nicht ent-täuscht. Einer der bekanntesten Trailläufe ist der 8,6 km lange Fanaråken Opp. Ein Lauf, der es in sich hat, jedoch mit seiner „Trimma“-Wertung (Wanderwertung) auch etwas für die ganze Familie ist. Schon die Anreise zum Startort Turtagrø ist spektakulär. Vom Landesinneren aus, von Lom kommend, führt die Anreise über den mit ca. 1500 m höchsten Pass Nord Europas. Wird der Weg von der „Meerseite“, her gewählt, ist die Auffahrt von Skjolden aus nach Turtagrø kaum weniger reizvoll. Das Besondere dabei ist, dass die Teilnehmer direkt vom Meer kommen, obwohl man sich mitten im Land befin-det, denn Skjolden liegt am Ende des Sognefjords, dem längsten und tiefsten Fjord Europas. Die gigantischen Ausmaße sprechen für sich, so liegt Skjolden ca. 200 Kilometer von der eigentlichen Küstenlinie entfernt und doch direkt am Meer.In Turtagrø angekommen, erwartet einen kein großes

„Tam-Tam“, lediglich zwei Gebäude, ein Hotel und ein weiteres Haus, zählen zu dem kleinen „Bergdorf“, das auf ca. 884 m Höhe, eingerah-mt von mächtigen Bergwänden, liegt. Doch am Morgen des Fanaråken Opp, wenn die ca. 300 Läufer und weitere Wandere in das kleine Dorf „besiedeln“, erwacht es zum Leben. Ein logistische Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass viele von weit her mit dem eigenen Auto kommen. Glück haben die, die bereits am Vorabend ihr Zelt oder ihren Camper in Stellung gebracht haben. Der Start zum Fanaråken Opp findet direkt auf der Straße vor dem Hotel statt. Nach den er-sten Metern auf der Passstraße öffnet sich ein weites Tal, in dem die ersten Kilometer leicht hügelig, mit einigen matschigen Trailpassa-gen verlaufen. Nachdem die ersten 4,2 km mit ca. 200 HM gemächlich verlaufen, haben es die letzten 4,4 km richtig in sich. 1000 Höhen-meter mit bis zu 25 % Steigung sind in unwegsamem Gelände und hauptsächlich über Geröll und Steinfelder zu absolvieren. Im Ziel auf 2068m angekom-men erwartet die Läufer und Wanderer ein traumhafter Ausblick auf die Gletscher im Umland und unberührte Natur. Die einst mächtigen Gletscher sind überall ge-genwärtig und haben eine bi-zarre, aber traumhaft schöne Landschaft hinterlassen. Auch zum genießen bleibt Zeit, denn anders als bei vielen Berg- und Trailläufen in den Alpen müssen alle Teil-nehmer die gesamte 8,6 km zurück nach Turtagrø selbst in Angriff nehmen. Eine Berg-bahn gibt es hier nicht.

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NEWS10/11.11 Jenseitsall unserer vorstellungskfraft

WER MARATHoN LäufT IST VERRüCKT, WER uLTRAS LäufT NICHT GANZ KNuSPER uND füR DIEjENIGEN DIE AN DER ToR DES GEANTS TEILNEHMEN GEHEN SELBST uNS ALS fACHMAGAZIN DIE BEGRIffLICHKEITEN AuS...WIR HALTEN uNS AN DIE fAKTEN:EIN GIGANT IN SCHöNSTER uMGEBuNG, DEM AoSTATAL ...

fotosstefanotrorrione

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NEWS10/11.11 tor des geants

Jenseitsall unserer vorstellungskfraft

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NEWS10/11.11

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NEWS10/11.11 tor des geants

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NEWS10/11.11 tor des geants

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NEWS10/11.11

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NEWS10/11.11ANNEMARIE GRoSS SIEGTE,

NACH 2010, AuCH IN DIESEM jAHR BEI DEN DAMEN uND

LIEf IN 91 STuNDEN 28 MINuTEN IN DER GESAMT-WERTuNG INMITTEN DER

BESTEN HERREN Auf RANG VIER.

EIN LAuf AuS fREuDE, GLüCK, MüDIGKEIT uND

PLöTZLICHEM ELAN.

DER ENDuRANCE TRAIL ToR DES GEANT IST 330 KM LANG, füHRT DuRCH DAS AoSTATAL

uND TREIBT DEN TEILNEH-MERN SATTE 24.000 HöHEN-

METER IN DIE KNoCHEN.

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NEWS10/11.11

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Thomas, du Tier! Als du nach 128 Stunden auf Trails im Ziel ankamst, was hast du gefühlt? Unglaubliche Freude und Erleichter-ung. Auf den letzten Kilometern die schlagartige Erkenntnis das ich noch Laufe und noch weiter Laufen könnte. Ich habe schon Kilometer davor ange-fangen zu weinen vor Erleichterung!

Was war der Grund an der TdG teilzunehmen?Als ich von Julia gelesen hatte die teilgenommen hat, wusste ich ir-gendwie das musst Du auch machen. Allein das es so unvorstellbar ist 330 km mit 24.000 hm+, Non-Stop zurück zu legen hat mich gereizt. Außerdem bin ich gerne auf schwierigen St-recken...

WAS nimmt man eigentlich auf so einem Mammutlauf alles mit?Ruhe, Disziplin und Erfahrung, aber das meinst Du wohl nicht! In meinem Rucksack war ein erweitertes Erste-Hilfe Paket, Red Bull Shots, Riegel, eine dicke Fleecejacke, Handschuhe, Stirnlampe, Wechselbatterien, eine dünne Laufhose, eine Regenjacke. Das mit wichtigste, Stöcke und rich-tig gute Trailschuhe. Ich bin ca. 270 km mit meinen Salomon S-Lab 4 Soft-ground gelaufen.Mein Dropbag enthielt noch ein paar Speedcross2 und ein paar normale S-Lab 4, vier mal Umziehkleidung, Essen, Duschzeug, Zahnbürste, etc. ich hab alles gebraucht bis auf zwei Shirts.

Was ist das beste was du aus diesem Lauf nach Hause mit-genommen hast? Die Erkenntnis das man ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr die selbe Sprache sprechen muss um sich zu verstehen. Denn ich habe viele Läufer getroffen aus verschiedenen Ländern und am Ende haben wir uns unterhalten / verstehen können.Naja und sicher auch die Erkenntnis das ich das nochmal machen würde. Es ist einfach toll dort zu laufen, in der Landschaft mit den Läufen und den tollen Volunteers. Das sind die, die einem das Rennen retten können.

Wie bist du mit dem Mangel an Schlaf umgegangen? Am Anfang habe ich den Fehler gemacht zu glauben, dass ich lange mit nur einer Stunde Schlaf auskom-me, oder mit Speed Napping (15 Min. Schlafpausen) So bin ich in der zweit-en Nacht durch die Berge getorkelt und konnte kaum noch klar denken.Nachdem ich am Morgen des drit-ten Tages angefangen habe alles zu Laufen was bergab oder grade war, hatte ich dann einen Zeitpuffer um länger zu schlafen. Das war dann klasse! Ich habe ausgeschlafen und dann die anderen Läufer wieder eingeholt. Irgendwann haben die sich auch dran gewöhnt …

Bist du meist alleine ge-laufen oder in einer Gruppe?Ich bin in der ersten Etappe mit Uwe Herrmann und Tom Eller zusammen gelaufen. Aber dann kam der Moment das wir uns trennen muss-ten, da jeder sein eigenes Tempo machen musste. So bin ich dann mehr oder weniger alleine gelaufen. Auf den folgenden Etappen habe ich immer wieder Uwe Herrmann eingeholt. Wir sind dann zusammen in die Life Base rein. Orginalzitat Uwe Herrmann: Ich schlaf nur drei Stunden, aber Du holst mich ja sowieso wieder ein, kannst ruhig länger schlafen. deine einschätzung für un-sere Leser: wann ist man für so ein Abenteuer bereit?Gute Frage. Ich habe in den letzten Jahren viele 100 Meilen Trailläufe gemacht (Run2Kill, STUNT100, Eulen-burgtrail, GERMAN100, etc.) Dieses Jahr bin ich erst ZugspitzUl-tratrail und fünf Tage später Thürin-gen Ultra100 Meilen gelaufen.Ich denke das Erfahrung auf solchen Läufen und auch Erfahrung auf Etap-penläufen wichtig ist. Viele Kilometer sammeln und vor allem oft in den Bergen sein, ist eine gute Grundlage.

THoMAS EHMKE WAR EINER DER 300 GLüCKLI-CHEN fINISHER DES uLT-RATRAIL ToR DES GEANTS uND KäMPfTE SICH NACH 128 STuNDEN uND 41 MI-NuTEN IN CouRMAyEuR üBER DIE ZIELLINIE.WIR KoNNTEN KuRZ NACH DEM RENNEN MIT IHM SPRECHEN...

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NEWS10/11.11D I E E R S T E S P O R T FA S E R , D I E S I C H W A R M M A C H T.

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44 / 45 TRAIL-MAGAZIN.de

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50 / 51 TRAIL-MAGAZIN.de

TYPeN / im Interview

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ulrich Gross gehört zu den besten ultratrail-Läufern der Welt. Sein Sieg bei der Tor des Geants 2010 hat sein Profil geschärft, doch in diesem jahr

kam ihm etwas dazwischen.

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HALLO ULRIcH, WIe GeHT eS dIR? dIe TOR deS GeANTS LIeGT NUN eINIGe WOcHeN ZURücK. dU KONNTeST deINeN SIeG LeIdeR NIcHT WIedeRHOLeN. WAS WAR PASSIeRT? Ja was ist eigentlich passiert : Eigen-tlich wollte ich die Tor des Geants fertig laufen . Als Ziel habe ich mir etwa eine Zeit unter 80 Stunden vorg-estellt. Habe mich sehr gut vorbere-itet aber leider hat mir mein Dauer Begleiter der Fersensporn vor allem der im linken Fuß ständig schmerzen bereitet . Auf jeden Fall kam ich in Courmayeur mit einer Bomben Form an .Nach zwei etwas stressigen Tagen kam endlich der Tag . Endlich ging es los es machte richtig Spaß , es war mein Lauf ich hielt locker in den vor-deren Plätzen mit . Bis ich bei Km 55 zusammen mit Marco Gazzola eine kurze Pause einlegte. Wir haben uns für die Kalte Nacht umgezogen und wollten die Nacht zusammen laufen. Beim Essen sagte ich zu ihm ich starte ein paar Minuten früher da sich mein rechten Oberschenkel komisch anfüh-le . Dann lief ich los aber wie konnte zuerst kaum laufen , was ist mit mir los kein schmerz ich wusste nicht wie um mir geschieht. Vorhin ging es noch so gut was könnte das sein fragte ich mich , ich lief weiter aber nichts lief rund. Der Rechte Oberschenkel wollte nicht mehr . Marco kam nach und wir gingen zusammen eine halbe Stunde den Berg hoch aber es wurde nicht besser so beschloss ich alleine weiter zu gehen noch langsamer . Machte dann auf einer Hütte noch eine längere Pause aber es besserte sich nicht wirklich so beschloss ich lasse meine Schwester auflaufen und ver-suche es mit ihr . Als ich am Berg oben ankam merkte ich erst das mein re-chter Oberschenkel streikte es ging einfach nicht . Ich konnte auf dem rechten Fuß nicht mehr sicher stehen , teilweise sackte ich zusammen . Schließlich kam ich unten im Dorf an mit dem Wissen es ist aus . Anfangs wollte ich es noch mit der Schwester probieren oder zumindest ab warten bis die letzten Läufer kommen.Nach zwei Stunden habe ich dann meine Startnummer abgegeben was mehr schmerzte wie mein Fuß.Ich denke das mein Rechter Ober-schenkel eine enorme Verkrampfung erlitten hat bedingt durch Stress und Überlastung. Sie dauerte noch weit-ere drei Tage dann war alles vorbei als wäre nie etwas geschehen. WIe SeHR eNTScHädIGTe dANN dIe TOLLe LeISTUNG deINeR ScHWeST-eR FüR deINeN AUSFALL? Natürlich habe ich mich sehr gefreut über die tolle Leistung von Annema-

rie .Ich habe Sie nach meiner Aufgabe so gut wie möglich unterstützt. Da habe ich viele Läufer gesehen und mir wurde erst bewusst was für Strapa-zen der Mensch auf sich nimmt. Hut ab von Allen. dU BIST VON 800 MeTeR AUF deR BAHN üBeR MARATHON BIS ZU 330 KILOMeTeR ALLeS Ge-LAUFeN WAS MIT LAUFSPORT ZU TUN HAT. WeLcHeS ReNNeN HAT dIcH NAcH ALL deN JAHReN AM MeISTeN FASZINIeRT? WO HAST dU deIN HeRZ VeRLOReN? Die 800m auf der Bahn der Halbmara-thon auf der Straße sind nicht schlecht aber die Ultra Läufe haben es schon in sich . Auf ein bestimmtes rennen möchte ich mich nicht festlegen. Mein Herz Habe ich im 24stundenlauf ver-loren. IN deINeM STecKBRIeF SAGST dU “VIeL TRAINIeReN, deR ReST KOMMT VON ALLeINe”. WIeVIeL IST VIeL? Für mich ist viel wenn nach einer 40 Stunden Woche, die Familie nicht zu kurz kommt und mit Freunden noch ein Bier trinken kannst und es trotz-dem schaffst 20 bis 30 Stunden zu trainieren und du dich dabei noch richtig wohlfühlst. Der Rest kommt von alleine : die Form , die Verletzung usw. WIeSO BIST dU AUF deN GANZ LANGeN ULTRAdISTANZeN SO STARK? KANN MAN SAGeN “Je LäNGeR deSTO BeSSeR”?Bei den Längeren fühle ich mich wohler da ich kaum Interwalle mache, denn bei den Interwallen macht sich der Fersensporn so richtig bemerk-bar. So bin ich bei den Ultra Läufen gelandet. HAT SIcH SeIT deM eRSTeN SIeG BeI TdG eTWAS VeRäNdeRT? Würde ich schon sagen in Italien erkennen mich bei den Veranstaltun-gen eine Menge Läufer .Einen Sponsor habe ich auch gefunden ansonsten hat sich nichts verändert. dU LeBST IN SüdTIROL. IST dAS NIcHT eIN TRAUMReVIeR UM ALS TRAIL-RUNNeR ZU LeBeN? Zur Zeit ist in Meran die Hölle los : man könnte sagen ich lebe dort wo andere Urlaub machen. Es ist wirklich ein Traum hier zu wohnen man kann von 300m bis 3000m die verschie-densten Strecken laufen WeLcHe LAUFABeNTeUeR MöcHTeST dU NOcH MAcHeN?

Mein Ziel wäre es eines Tages ein 10 Tage Rennen zu laufen . WAS MAcHST dU, WeNN dU NIcHT LäUFST? WIe SIeHT deIN BeRUF UNd ALLTAG AUS? Wenn ich nicht laufe dann spiele ich am liebsten mit meinen Kindern 9 und 4 Jahre . Das kinderlachen ist einfach die beste Erholung nach dem Training und Alltag. Ich arbeite als Hausmeister in einer Wohnanlage pflege einen riesen Park samt Schwimmbad dazu gehört noch ein Parkplatz. Einmal in der Woche wird gemäht das Schwimmbad muss geputzt werden Rosen und verschie-denen Hecken müssen geschnitten werden . Glaubst du die Arbeit wäre fertig geht es von vorn los. WIe KOMMT eS, dASS ULTRA-LAUF/TRAILLAUF BeI eUcH IN deR FAMILIe LIeGT? Ganz einfach wir haben keine Angst. Kenne einige Athleten die gerne län-gere Strecken laufen würden sich aber nicht trauen worum auch immer Wir haben klein angefangen haben uns zusammengeschlossen, so ging es besser konnten unsere Erfahrung austauschen und sind dort wo wir heute sind. 1WIe “üBeRLeBST” dU ScHWIeR-IGe KöRPeRLIcHe UNd MeNTALe SITUATIONeN BeI eINeM LAUF üBeR 100 STUNdeN?Es muss dir einfach gefallen. Das auf und ab ist schon was besonderes. Hast du ein tief glaubst es geht nicht tiefer doch es geht Tiefer , nach dem Tief geht’s wieder nach oben und du glaubst bist unsterblich bis dann…Positives denken und Gott vertrauen braucht es auch. Mit einem Lachen geht’s schon leichter. WAS IST deNN dAS ScHöNSTe AN SOLcH AN eINeM LAUF? Der Sonnenaufgang die Begeisterung der Helfer . Insgeheim ob ich eigen-tlich durchkomme und hast du es ge-schaft egal als Erster oder als Letzter ist schon eine Genugtuung. BeFLüGeLT eS dIcH AN eRSTeR STeLLe ZU LAUFeN OdeR HAST dU ANGST dAVOR? Als ich mein Training für die Tor des Geants abgeschlossen hatte waren es noch zwei Wochen hin zum Wet-tkampf. Ich habe nur mehr leichtes Training gemacht Läufe bis 2,5 Stun-den . Da kamen schon die Freude nach dem Wettkampf so dass ich wieder meine Runden von 5 Stunden drehen kann. Sich laufend fort zubewegen ist schon etwas besonderes .

fotostefano torrione

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TYPeN / im Interview

interviewsebastienchaigneau

Er ist das gute Gewissen der französischen ultra-Trail-Szene,

denn Sebastien Chaigneau siegte in dieser Saison beim Lavaredo ultra-trail und belegte den dritten Rang

beim uTMB.

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Gratulation zum dritten Platz beim UTMB, hinter zwei wirklich sehr starken spanischen Läufern. Bist du zufrieden?Ich bin sehr glücklich damit. Ich wusste, daß ich auf einem guten Niveau laufen kann und nach dem Sieg beim Lavaredo Ultratrail war ich mir noch sicherer. Dass ich nicht mit Kil-ian und Iker mitlaufen kann, war mir jedoch auch klar. Ich bin natürlich sehr lange mit den beiden zusammen gelaufen und Miguel Heras auch.

Wie hast du dich kurz nach der Ziellinie gefühlt?Ich hatte große Emotionen bei meinem zweiten Platz 2009. Man läuft sehr dicht zwischen den vielen Leuten auf den letzten Kilometern durch Chamonix. Man fühlt sich stark und alles vibriert. Ich wollte das dies-mal richtig geniessen, denn es ist ja nur ein kurzer Moment. Ich bekomme jetzt eine Gänsehaut, wenn ich daran denke.

Was bedeutet der UTMB für dich als Wettkampf?Zu Beginn hat mich dieses Rennen auf die Palme gebracht. 2006 und 2007 musste ich aufgeben. 2008 finishte ich, weil ich für einen Freund lief und 2009 wurde ich Zweiter und wurde dort zu einem internationalen Trail-Runner und Profi Läufer. Überall auf der Welt kennt man mich wegen der Erfolge beim UTMB. Es ist das wichtig-ste Rennen der Welt für Trail-Runner.

dein Beruf ist also “Trail-Runner”?Ich trainere jetzt nicht mehr, aber ich gebe Interviews, drehe Videos, reise für meinen Sponsor und entwickle für The North Face Schuhe, Taschen, Kleidung und für Overstim´s Nahrung-sergänzung.

Nun läufst du seit vielen Jah-ren auf diesem hohen Niveau. Was ist das Rezept für so eine Kontinuität?2006, als ich beschloss das Training ernsthaft anzugehen, machte ich den Fehler, mein Tagespensum radikal zu erhöhen. Ich verlor dadurch das Inter-esse an den Rennen. Irgendwann habe ich dann begonnen mein Laufpensum zu verringern und mehr Workout zu machen. Ich fahre im Sommer Rad und im Winter mache ich Langlauf. Ich denke ich habe ganz einfach die Qualität meines Trainings gesteigert. Zwischen den Wettkämpfen gebe ich mir auch viel Zeit zur Erholung.

du hast einige nette Videos gedreht. In einer Filmserie be-reitest du Leute auf den UTMB vor.Das liebe ich sehr. Ich mag den Leu-ten gerne Tipps geben. Es war toll für die Videos nach den geeigneten Drehorten zu suchen. Meine Frau war übrigens die Produzentin.

Wie sieht ein normaler Tag bei dir aus?Um sechs Uhr wache auf und arbeite am Rechner, beantworte Mails. Um Sieben starte ich mein leichtes Train-ing. Danach bringe ich meine Kinder zur Schule. Dann gehe ich ins Büro und später bin ich wieder draußen, weil wir einen Wettkampf in meinem Wohnort Thorens Glieres organisieren.

Welche Produkte könnten zukünftig für Trail-Runner besonders interessant sein?Ich kann nur sagen, dass viele gute, neue Produkte am Entstehen sind. Man kann jedes Jahr neue Produkte entdecken. Es tut sich viel.

Wie hat das mit dem Ausdau-ersport bei dir eigentlich be-gonnen?Klassisch im Leichtathletik Club. Ich bin als Jugendlicher 1500 Meter Bahn gelaufen.

Was ist nach langen Reisen das Beste am nach Hause kommen?Ich habe ein Chalet in der Nähe von Annecy, ich liebe mein Land. Das Schönste ist wieder meine Frau und die Kinder zu haben. Und mein Garten! Ein Glas Wein am offenen Feuer am Abend. Das ist ein Leben!

In einem Satz: Wer ist Sebas-tien chaigneau?Ein verrückter Kerl mit großen Träu-men, ein großes Kind, das sich selbst nicht sehr ernst nimmt.

fotofrankoddoux

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TYPeN / im Interview

interviewgregmc hale

Als Greg nach 430 Meilen durch Eis und Schnee und bei Temperatu-

ren bis zu knapp -50 Grad das Ziel erreichte, überkam ihn die Vernunft: den yukon Arctic ultra will er nicht

mehr laufen...

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Wie war deine Lauf-Saison 2011?Ich hatte einen guten Sommer und komme mit meiner Frau gerade von den Transrockies in Colorado zurück. Wir hatten zwar ein gutes Rennen, aber kamen nicht auf das Podium. Das Rennen findet auf über 4000 Meter Höhe statt und ohne eine spezielle Vorbereitung in der Höhe ist es eben schwer. Ich bin diesen Sommer sehr lange und in wildem Gelände ge-laufen.

Hast du etwas dringend zu erledigen?Im Moment stehen bei mir keine Ren-nen an. Ich fang jetzt an mich auf die Wintersaison vorzubereiten. Hier im Yukon fängt es jetzt an zu schneien und meine Rennen beginnen dann. Winter- und Schneeläufe mag ich am meisten.

Was magst du an dir selbst am meisten?Uihh, das ist hart. Ich sage jetzt mal, ich mag es, dass ich die Fähigkeit habe mit sehr extremen Situationen gut umzugehen. Ich kann sehr gut mit mir selbst reden und mich durch schwier-ige Zeiten boxen. Meine “Ich-gebe-niemals-auf-Einstellung” hilft mir bei den schweren Rennen sehr.

Wie sieht der Tag nach einem langen, schweren Rennen bei dir aus?Ich ruhe mich aus und relaxe. Mein Körper schreit meist nach Kalorien und ich gebe gerne nach und stopfe rein was nur geht. Ich laufe nach einem Rennen niemals, sondern ruhe mich sehr konsequent aus. Ich habe schon viele gesehen, die sofort wieder loslegten und sich verletzten oder die Lust verloren. Es hat lange gedauert

bis ich das begriffen hatte, aber es ist wichtig, weil ich schnell wieder ganz fit sein möchte.

Sollte Trail-Running olympisch werden?Darüber habe ich mir noch nie Ge-danken gemacht, aber ich glaube das könnte eine tolle Ergänzung zu den anderen olympischen Sportarten sein. Das wäre doch interessanter an-zusehen als Fechten oder Synchron-Schwimmen. Klar, Trail-Running - gute Idee.

Bist du mal übel reingelegt worden?Interessante Frage für viele Teile des Lebens. Beim Yukon Arctic Ultra Trail vielleicht, als sie uns erzählten, dass der Trail vor uns, frei von Neuschnee wäre und dann bin ich durch 20 cm Neuschnee gelaufen. 100 Kilometer lang und mit 500 Kilometern in den Beinen. Es hatte zudem auch noch -44 Grad. Aber es wurde interessant dadurch.

Werden Frauen irgendwann mal schneller laufen als Männer?Es gibt bei uns ja bereits Rennen an denen mehr Frauen als Männer teil-nehmen. Frauen haben ja tolle Fähig-keiten auf langen Distanzen und sie machen in Sachen Ernährung, Train-ing und Ausrüstung vieles besser und überlegter als wir Männer. Ich denke sie können schneller sein.

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TYPeN / im Interview

interviewbenediktböhm

Bene Böhm ist ein Kind der Berge - möglichst schnell, möglichst weit

nach oben. Wir wollten vom Dynafit-Mann wissen, wie sehr Trail-Runner

und Skibergsteiger miteinander verwandt sind.

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Bene, du bist bekannt als extremskibergteiger. Was genau waren dort genau deine erfolge die dir selbst besonders wichtig sind?Oft waren Expeditionen wo wir nicht den Gipfel erreicht haben, noch an-strengender. Am 8.046 m hohen Broad Peak war es ein großer Erfolg, dass mein Partner Basti und ich nach fast 40 Stunden Gewaltmarsch wieder gesund das Basislager erreicht ha-ben. Wenn wir von Gipfelerfolg re-den, war sicherlich der Gasherbrum II (8.052m) der wichtigste Berg. Basti und ich standen in nur 4 Tagen 2 mal am Gipfel. Uns gelang vielleicht als Erster überhaupt eine durchgehende Skiabfahrt direkt vom Gipfel bis ins ABC (Bergschrund). Und beim zweiten Gipfelsturm (dem großen Ziel der Speed Begehung) brauchten wir nur 17 Stunden vom ABC zum Gipfel und zurück zum ABC. Ich weiß nicht ob wir das jemals wiederholen könnten – das war außergewöhnlich. Ich habe Monate gebraucht um mich von dieser Expedition zu erholen. Wie kommt es denn dazu, dass man in solch einem Tempo einen 8000er besteigt und dann auf Skiern abfährt?Speed lag mir immer schon im Blut. Ich habe mich immer schnell bewegt und kam so mit 10 Jahren zum Leistungs-sport als Skilangläufer. Dort habe ich gelernt meine Energie effektiv einzusetzen und mich auf konkrete Ziele vorzubereiten. Später wurde ich immer mehr vom Ski Langläufer zum Skitouren Geher. Dieser Sport hat mich durch die Kombination von Aufstieg und rasanter Abfahrt völlig begeistert. Ich kam in die National-mannschaft und früh morgens, spät abends und an den Wochenenden haben wir probiert unsere Grenzen auszuloten. Alles fing klein in den Al-pen an und wir haben uns gesteigert und unsere Disziplin (schnell hoch – schnell runter mit minimaler Aus-rüstung) perfektioniert. Irgendwann haben wir den Mont Blanc in 6,5 gemacht, sind dann nach Südamerika zum Huascaran mit fast 6.800 m, dann nach China wo wir in weniger als 11 Stunden den 7.546 m hohen Mustagh Ata meisterten und dann kam irgend-wann der erste 8.000er. Wie muss man sich denn so eine Abfahrt vorstellen? der Körper ist ja vom Aufstieg noch völlig platt, oder?Abfahren auf 8.000 m hat nichts mehr mit einer normalen Skiabfahrt zu tun. Aus 2 Gründen. Erstens fühlt man sich durch den Sauerstoffman-

gel tatsächlich dem Erstickungstod Nahe und ringt nach Luft wie ein Er-trinkender. Alle paar Schwünge muss man stehen bleiben und ringt nach Luft. Es funktionieren nur noch die In-stinkte und der vom intensiven Train-ing lang genährte Wille. Der 2. Grund ist die Steilheit. Kein 8.000er ist fürs Skifahren geeignet. Bei allen Skiab-fahrten die ich von 8.000 m gemacht habe, galt fast immer ‚you fall, you die‘. Es ist so steil, dass ein Sturz mit einem Absturz gleich zu setzen ist. Das verlangt maximale Konzentra-tion bei minimaler Sauerstoffzufuhr. Eine besondere Herausforderung für die man sicherlich genetisch und mental geeignet sein muss. Ich habe einige Spitzensportler erlebt, die sich extrem schnell und stark in den Alpen bewegen und super auf dem Ski stehen, aber nicht in der Höhe funk-tionieren. Hast du in dieser Richtung neue Pläne?Ja, wir werden im Herbst 2012 an den 8.200 m hohen Cho Oyo aufbrechen. Eine super Truppe ist am Start. Ich freue mich sehr auf diese Expedition im gewohnten Stiel. Als Geschäftsführer bei dy-nafit bist du auch für das Thema Trail-Running ver-wantwortlich. Bezeichnest du dich selbst auch als Trail-Runner?Nein, soweit würde ich noch nicht ge-hen - eher als Bergläufer. Ich musste erst kürzlich meinen allerersten Trail Running Wettkampf überhaupt nach 55 km und 3.000 Höhenmetern ab-brechen. Meine Knochen haben sich kurz vor dem Zerbrechen angefühlt und ich habe große Defizite im Laufen in der Ebene. Wenn ich also mal einen Trail Running Marathon ohne die ‚übli-chen‘ Schmerzen überstehe, traue ich mich als Trail Runner zu bezeichnen. Aber mich fasziniert diese Sportart sehr, da es dem Skitourengehen sehr nahe kommt und mitunter die beste Alternative im Sommer darstellt. Wir haben allerdings nicht den Namen ‚Trailrunning‘ übernommen, sondern bezeichnen dieses Segment bei DY-NAFIT als ‚Alpine Running‘. Bei uns wie bei mir persönlich liegt der Fokus immer direkt am Berg und nicht in der Ebene. Von dort kommen wir.

es gibt verschiedene Meinun-gen: Ist Traillauf im Sommer nun wirklich eine gute ergän-zung für aktive Skibergsteiger oder doch kontraproduktiv?Ohne das ich Sportwissenschaftler oder Mediziner bin, bin ich davon über-zeugt, dass es eine super Ergänzung ist. Die schnellsten Skitourengeher sind auch die schnellsten Trail Runner der Welt. Allein wenn ich an unsere beiden DYNAFIT Athleten Mireia Miro und Marc Pinsac denke. Aber auch Kil-ian Jornet. Ich denke es kommt mehr auf die Intensität an. Bei Mireia sehe ich, dass Sie keinen Wettkampf Win-ter wie Sommer auslässt. Sie hat eben den Gore Transalpine Run mit über 1,5 Stunden angeführt, aber musste kurz vor Ende durch eine schlimme Verlet-zung aufgeben, welche durch Über-lastung hervorgerufen wird. du lebst in einer grossen Familie. Auf was freust du dich besonders, wenn du nach langen Reisen wieder nach Hause kommst?Auf die Die Dinge, welche für uns selb-stverständlich, aber so unglaublich schön sind. Ich freue mich, dass ich richtig duschen kann, Wasser aus der Leitung trinken kann, mir überall was sauberes zum Essen kaufen kann, un-sere saftige Berglandschaft die sich Dank einer tollen Infrastruktur leicht erreichen lässt. Oft sehen wir die Dinge, die wir haben erst, wenn wir diese Dinge nicht mehr haben. Hast du sportliche Träume, die vermutlich nie erfüllt werden können?Ich habe viele Träume und Visionen. Viele davon werden unerfüllt bleiben. Es gibt zu viele Gipfel als das mir die Zeit reichen würde alle zu besteigen, aber ich bin deshalb nicht traurig. Was hält dich immer in Be-wegung? Wieso wirst du ni-emals still sein können?Einerseits sicher mein Gemüt, auf der anderen Seite eben genau diese Ziele. Sie motivieren mich in der früh auf-zustehen und weiter zu machen, wenn es nicht mehr weiter geht. Alleine dem Ziel näher zu kommen (ob privat, beruflich oder sportlich) erfüllt mich mit Glück. In den Bergen verspüre ich immer Glück und schöpfe dadurch viel, viel Kraft. Deshalb gehe ich so oft es nur geht auf die Berge.

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TYPeN / im Interview

interviewtsuyoshikaburaki

Tsuyoshi gehört zu den beliebtesten Trailläufern der Welt. Er ist Vollprofi und startet für The North face bei Wettkämpfen auf der ganzen Welt. Endlich konnten wir mit ihm reden...

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text denis WischnieWskifotos lars schneider stephan repke kelvin trautman klaus fengler

du bist ein internationaler Trailläufer und kommst aus Japan. Ist Trail-Running in Ja-pan populär?Trail-Running ist in Japan sehr pop-ulär geworden. Immer mehr Leute betreiben den Sport und die Leute lie-ben es die vier Jahreszeiten intensiv zu erleben.

Wie hat der Tsunami dein Leben verändert?Obwohl ich nicht in dieser Gegend lebe, war ich emotional sehr geschockt und konnte für etliche Tage nicht train-ieren und ich war unmittelbar in der UTMB Vorbereitung. Dass der Ultra Trail Mount Fuji abgesagt wurde lag nicht in unserer Entscheidung.

Bist du dort gewesen als das Unglück geschah?Ich war öfters in dieser Region, aber zu diesem Zeitpunkt in Bejing auf einem Seminar meines Sponsors.

du hast deinen Job hinge-schmissen und bist nun Vollprofi-Läufer?Ich glaube, dass Trail-Running die Chance hat in Japan eine große Sache zu werden. Ich war im öffentliche Di-enst beschäftigt und wollte die lahme lokale Wirtschaft durch ein neues Rennen etwas aufwecken... es war dann wohl ein guter Schritt komplett in den Sport zu wechseln.

der UTMB war in diesem Jahr ein besonderes Rennen. die Spitze wird immer besser und schneller.Ja, es stimmt, die echten Top-Leute und die Elite ist zum gesamten Teil-nehmerfeld hin sehr gewachsen. Ich hatte das allerdings so erwartet, denn beim UTMB treffen sich die besten Sportnationen mit ihren besten Ath-leten. Sebastian Chaigneau, der Drit-ter wurde, hat mich sehr motiviert, denn er läuft in der selben Altersklas-sen wie ich.

dawa Sherpa läuft mit zune-hmendem Alter nun kürzere distanzen. Wie sieht das bei dir aus?Je älter ich werde desto besser wird meine Ausdauer. Marco Olmo ist natürlich eine Ausnahme, aber ich habe großen Respekt vor ihm und er ist ein tolles Beispiel. Ich esse viel Fisch und versuche ohne viel Ballast mein Leben zu leben.

Was ist deine Lebensregel?Vergiss schlechte Dinge so schnell wie möglich.

Wie sieht deine Trainingswoche aus? Ich laufe auf dem Höhepunkt bis zu 200 Kilometer pro Woche. Die Inten-sität variiert dabei je nach Zeitpunkt. Ich wechsel viel zwischen Straße und Trail.

Bist du emotional oder eher ruhig und besonnen?Ich denke ich bin ein Denker und das ist gut für einen Ultramann.

Wie wichtig ist Spaß und Lachen?Ich bin gerne an schönen Orten, liebe Spa und davon gibts in Japan genug.

Laufen und Arbeiten für The North Face ist…Es ist toll von TNF unterstützt zu werden. Ich kann dadurch bei den besten Rennen weltweit am Start sein und spiele eine echte Hauptrolle in der Entwicklung des Sports.

Liest du Bücher? Wieviele im Monat?4-5 im Monat werden es schon sein. Gerne geschichtliche Fiction.

Träume?Ich arbeite daran und wünschen, daß viele Menschen in Asien Outdoor-Sport und Natur für sich entdecken. 2012 wird der Ultra Trail Mount Fuji stattfinden - da musst du unbedingt kommen!

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TYPeN / im Interview

interviewhaukekönig

Ein schräger Vogel, dieser Hauke Kö-nig, aber gute Ideen hat er und viel Energie. In diesem jahr rannte er

durch das australische outback und danach in Eigenregie vom Chiemsee

bis nach Sylt.

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text denis WischnieWskifotos lars schneider stephan repke kelvin trautman klaus fengler

Hauke, einmal quer durch die Republik laufen - dein Som-merurlaub hat sich in diesem Jahr sehr abgehoben, oder?Allerdings. Ich versuche mich im Ur-laub zu entspannen und irgendwie er-holt da wieder rauszukommen. Beim Transgermany war es ein Durchschre-iten von allen Befindlichkeiten, die ich mir vorher teilweise gar nicht vor-stellen konnte. Eine Herausforderung an Körper, Seele und Geist. Das gilt übrigens auch für meine grandiose Begleiterin, Betreuerin, Physiother-apeutin und Kick-Ass-Guy Susanne Alexi. Es war alles dabei. Von zum Himmel hoch jauchzend bis zum Tode betrübt. Aber wir haben alles richtig gemacht, auch wenn es sich teilweise oder für den Moment nicht so anfüh-lte. 27 Tage sind einfach ein langer Zeitraum für einen Lauf. Da passiert viel. Alles. Alle vorherigen Sommer-urlaube waren Peanuts dagegen.

du bist am chiemsee gestart-et mit dem Ziel Sylt. Wie lange waren deine durchschnittli-chen Tagesetappen?Ich bin in Berchtesgaden gestartet und bin 60 Km im Schnitt pro Tag gelaufen. Ich fand die Distanz in der Planungsphase zwar ein bisschen “luschig”, es hat sich aber während des Laufes herausgestellt, dass ich gute Berater hatte. Danke Jana, danke Susanne!

du hast attraktive Trails dem direkten Weg vorgezogen - waren nette Wege dabei?Ja und nein. Wenn es eine Möglichkeit gab auf Trails von sagen wir mal Xdorf nach Blastadt zu kommen immer. Das ist immer die entspannteste Vari-ante. Trails ziehen dich ja mehr als ein Radweg neben einer Bundesstraße. Immer wenn ich Trails über längere Strecken laufen konnte, war ich sch-neller und danach entspannt und alles war gut. Allerdings ist es gerade in Bayern nur schlecht möglich von z.B. München über den Chiemsee nach Landsberg zu kommen, auf Trails. Es gibt dort viele Rundwanderwege die unglaublich schön sind. Die helfen aber nicht wirklich, wenn man von A nach B will. Und um die alle mitzuneh-men wäre ich 100 Tage oder mehr un-terwegs gewesen. (Aber die Strecke kennst du ja selbst von deinem Weg in deine Heimatstadt Reutlingen)Die Trails die gelaufen bin waren allesamt super, denn sie waren da! Am erstaunlichsten war allerdings die Strecke von Wuppertal nach Dort-mund. Komplett über Hügel und durch Wälder, an der Ruhr entlang, über Berge und wieder durch Wälder bis

zum Stadion in Dortmund komplett durch grüne Natur. Unglaublich, aber wahr. Naja, und die Gegend um Ber-chtesgaden herum zieht jemandem wie mir natürlich echt die Schuhe aus. Hamburg ist ... ähhhh... anders.

Hast du ein anderes Bild von deutschland bekommen?Definitiv. Als ich das letzte mal am Königssee war trugen alle Männer noch Koteletten! Jetzt tragen sie XA 3 Pro´s. Aber mal im Ernst: Alle Re-gionalen Unterschiede scheinen zu schwinden. Alles wird so austausch-bar. Das einzige was einigermaßen konstant zu bleiben scheint ist die Landschaft selbst. Aber das, wie die Landschaft die Menschen prägt scheint mir weniger zu werden. Zum Einen durch Technisierung, zum An-deren durch Kommunikation. Aber wenn man sich beim Laufen an der Ge-gend orientiert ist alles beim Alten. Die Landschaften sprechen nach wie vor ihre eigene Sprache und es ist Bal-sam für die Seele diese Unterschiede wahrzunehmen.

Wie lief ein normaler Tag ab?Der Tag fing normalerweise damit an, dass Susanne mir einen Kaffee machte und mich so früh wie möglich auf die Strecke schickte. Das gelang ihr teilweise um 06.00Uhr, teilweise auch erst um 07.30Uhr. Dann etwa 20 Km Laufen bis zum Frühstück. Belegte Brötchen, Kaffee, irgendwie sowas. Dann nochmal 20 Km Laufen, ein klein-er Snack und dann nochmal 20 Km. Kurzes Videointerview über die Tag-esereignisse, Massage, Essen, Bett. Allerdings kam oft auch am Abend die Suche nach einem geeigneten Schlaf- oder Startplatz dazu. Oder Presse-termine.

du hattest ein spannendes Jahr: bist bei THe TRAcK durch das australische Outback gelaufen und nun im Allein-gang durch deutschland…gibt es neue Pläne?Und Schleswig Holstein im Januar um-rundet!Ich ringe gerade nach neuen Plänen. Aber das will alles gut geplant und finanziert sein. Mal sehen. Irgendwas

wird auf jeden Fall kommen. Und wenn ich wieder alleine mit Rucksack und ohne Support losziehe. Ich muss das ja machen. Es geht nicht anders.

Willst du irgendwann nur noch laufen? Nur noch laufen ist mir zu weit weg. Zu weit weg von meiner Familie und den Leuten, die ich liebe. Ich lebe und ar-beite ja in einer anthroposophischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Es war ein langer Weg hierher und ich habe hier einen Lebensort gefun-den, der mir entspricht und den ich nicht aufgeben möchte. Ich würde auf jeden Fall weniger Arbeiten, um mehr Zeit für Training und Regeneration zu haben, mir mein Training besser einteilen können und relaxter leben. Aber wer will das nicht? Ich arbeite aber tatsächlich dran.

Was waren die dümmsten Kommentare unterwegs?Ich war ja nur mit coolen Leuten un-terwegs und deshalb gab es eigentlich keine dummen Kommentare. Selbst die Leute, die ich nach dem Weg gefragt habe konnten zwar nicht verstehen was da tue, aber haben sich mit dum-men Sprüchen echt zurück gehalten. Wenn ich eine Entscheidung treffen müsste: “Gib mal ´n bisschen Gas!”

Letzte Frage: was hat dir pesönlich deine Transgerma-ny gebracht und bist du heil und ohne Blessuren in Sylt angekommen?Also wie gesagt war das ein Sahne-Trainingslager. Es war ja alles so gehalten, dass die Strecke und die Tagesetappen auf jeden Fall machbar waren. Die erste Woche war so zum reinkommen, die zweite Woche war verletzt laufen (Shin Splint) und das überwinden, die dritte und vierte Woche waren dann eigentlich nur noch gut trainiert durchziehen. In der vierten Woche übrigens meistens mit einem 5.00-5.30er Schnitt. Keine Blessuren. Nicht eine Blase. Nach zwei Wochen auch keine Verhärtun-gen in der Muskulatur mehr. Perfekt also. Ich staune selbst.

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TYPeN / im Interview

interviewnormanbücher

Es gibt fast keinen exotischen Ex-tremlauf, bei dem Norman Bücher nicht am Start stand und finishte.

Spätestens seit seinem Buch „EXTREM“ ist er in der Trail-Szene

bekannt und beliebt.

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text denis WischnieWskifotos lars schneider stephan repke kelvin trautman klaus fengler

Norman, wie darf ich dich nennen? “extremläufer”, “Motivationsredner”, oder “Unternehmensberater”?Auf meiner Visitenkarte steht Ex-tremläufer und Vortragsredner. Mich faszinieren vor allem Abenteuer- und Trailläufe in landschaftlich reizvol-len Gebieten, wie zum Beispiel in der Atacama Wüste in Chile oder im Amazonas Regenwald in Brasilien. Meine zweite große Leidenschaft ist die Vermittlung meiner Erfahrun-gen aus dem Sport in Vorträgen und Seminaren. Dabei kommt mir mein be-triebswirtschaftlicher Hintergrund und mein Wissen als ehemaliger Un-ternehmensberater zugute, speziell bei meinen Firmenvorträgen. Ich bin überzeugt, dass man vom Sport sehr vieles auf das Berufsleben übertra-gen und davon profitieren kann.

dein erster Marathon ist lange her … wie wurdest du zum Ultraläufer und Autor?Das ist ein langer Prozess mit vielen Hochs und Tiefs gewesen. Meinen er-sten Marathon bin ich im April 2000 an der Deutschen Weinstraße gelaufen. Das war sicherlich ein Schlüsseler-lebnis. Von da an war ich gefangen vom Laufen und bin in der Folgezeit einen Marathon nach dem anderen gelaufen. Zunächst war mir die Zeit dabei sehr wichtig. Doch ich merkte relativ schnell, dass meine Stärken nicht auf der Marathondistanz lagen. Je länger die Strecke, umso besser ging es mir dabei. Deshalb fokussi-erte ich mich in der Folgezeit immer mehr auf die Ultradistanzen. Parallel dazu (ab dem Jahr 2006) verspürte ich immer mehr den Wunsch, mich auch beruflich im Bereich Sport zu orientieren. Mit meinem damaligen Job als Unternehmensberater war ich nicht mehr glücklich, deshalb suchte ich gezielt nach neuen Perspektiven. Ich wollte um meine große sportliche Leidenschaft “Laufen” einen Beruf “spannen”. Bei einem Seminarbesuch bekam ich schließlich den entschei-denden Impuls, mich als Redner und Autor selbstständig zu machen, was ich dann in der Folgezeit konsequent umgesetzt habe. Ab dem Jahr 2008 lebe ich nun als Vortragsredner und Motivationstrainer. Und Anfang 2011 ist schließlich mein erstes Buch “EXTREM - Die Macht des Willens” erschienen. Wie schon gesagt, das war ein sehr langer und stellenweise schwieriger Weg. Aber wenn man eine Sache unbedingt will, dann ist sehr vieles im Leben möglich. Sportlich wie beruflich.

Was können Leute bei deinen Vorträgen erwarten? Wie

packst du die Leute dort an, denn ich nehme an, dass viele dort mit dem Sport, wie du ihn betreibst, nicht viel anfangen können.Das ist eine gute Frage. In der Tat kön-nen sich viele Menschen, insbeson-dere bei meinen Impulsvorträgen in den Unternehmen, die Distanzen, die ich laufe, nicht vorstellen. Es gibt zwar fast immer einige laufaffine Menschen im Publikum, jedoch sind die wenigsten Ultraläufer. Doch in meinen Vorträgen geht es ja auch nicht dar-um, die Leute zum Laufen oder gar Ultralaufen zu motivieren, sondern neue Impulse und erfrischende Denk-anstöße für den Job anzubieten. Mein Sport dient dabei “nur” als Metapher und Erfolgsmodell, von dem man für das Berufsleben lernen kann.Denn auch im Beruf kommt es auf Ei-genschaften wie Mut, Begeisterung, Ausdauer und Leistungsfähigkeit an.

Gibt es tatsächlich einen Trick, wie jeder zum Mara-thonmann werden kann?Hhhmm, das Geheimnis für einen er-folgreichen Marathon liegt in meinen Augen in der Einstellung, wie man an das Thema Marathon herangeht, an der Geduld und vor allem im richtigen Training. Das Wort Trick ist für mich in diesem Zusammenhang falsch. Was man benötigt ist ein richtiges Ziel, Fleiß und Training.

Bei all deinen Aktivitäten: kommst du denn zu regelmäs-sigem Training? Ja, diese Zeit plane ich mir fast immer ein. Es ist, wie bei allem im Leben, eine Frage der persönlichen Prioritäten. Ist mir mein Sport und das Training wichtig? Oder will ich stattdessen einen Film schauen oder mich mit Freunden treffen? Natürlich wäge ich ab, was zurzeit für mich die höchste Priorität hat: Laufen oder Vorträge halten? Denn ich lebe ja schließlich von meinen Vorträgen und Büchern.

dein Buch eXTReM ist ein Best-seller?Schon nach ein paar Tagen nach Er-scheinen des Buchs waren mehr als 1.000 Exemplare verkauft. Für ein Er-stlingswerk ist das ganz gut, oder?

Hast du neue Pläne in Sachen Buch?Ich bin zurzeit an meinem zweiten Bu-chprojekt. Tatsächlich ist es ein Hör-buch, das im Herbst 2012 erscheinen wird.

du bist in den Bergen, in Wüs-ten und im dschungel ge-laufen. der dschungel hat dir aber die rote Karte gezeigt! erzähl mal was da los war.Im Dschungel (beim Jungle Marathon in Brasilien) sind viele Dinge zusam-men gekommen. Zum einen bin ich an-geschlagen ins Rennen gegangen. Und zum anderen kam ich mit den extre-men äußeren Bedingungen überhaupt nicht zurecht. Temperaturen von fast 40C Grad und die enorm hohe Luft-feuchtigkeit machten mir zu schaffen. Das führte dazu, dass ich nach dem Ende der zweiten Etappe zusammen-brach und das Rennen abgebrochen habe. Eine schmerzliche und gle-ichzeitig sehr lehrreiche Erfahrung für mich.

Gehen dir irgendwann die Laufabenteuer aus?Nein, auf meiner Zielliste stehen noch so viele Abenteuer, die für zwei oder drei Leben reichen würden.

Was findest du richtig doof und was richtig klasse?Richig doof: fällt mir spontan nichts ein.Richtig klasse: alleine im Wald zu laufen und einfach die Natur genießen: die Farbenpracht der Blätter, das Sin-gen der Vögel und das Summen der Bienen. Die einfachen Dinge im Leben bewusst wahrnehmen und genießen.

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bedienungdispl aygps-empfangakku

PRAXISTEST

Für uns noch unbekannt, in Frankreich eine große Nummer. Quechua ist die Eigenmarke der Outdoorkette Decathlon. In französischen Industriegebieten gehören diese Sport-Supermärkte zum gewohnten Bild. In Deutschland gibt es einige wenige dieser Monstershops - Tendenz steigend. Für viele Dinge ist so ein Megastore gut, für andere eher nicht. Es ist ein bisschen eine Grundeinstellung: Tante Emma-Laden oder Lidl, Landgasthof oder McDonalds.

Quechua Produkte sind, egal ob Bekleidung oder Elektro, sehr günstig. Die Frage im Falle der von uns getesteten GPS Sportuhr Keymaze K700 TRAIL ist: kann die Uhr mithalten? Und wenn, wo sind die Schwächen und der Unterschied zu Garmin, Suunto und co.? Mit 169,95 Euro ist das Gerät weit unter dem Anschaffungspreis der Markenher-steller. “Schööön!” Ich werde nicht alleine gelassen, denn der Hersteller erk-lärt mir das Gerät über ein gut strukturiertes Web-Portal. Ich finde schnell das passende Produkt, connecte über das USB Kabel und konfiguriere mit meinen persönlichen Daten.Vor dem ersten Lauf, lege ich die Uhr an. Sie ist groß, vielleicht zu groß, aber das Gewicht ist gering und so stört sie nicht weiter am Handgelenk. Sehr gut sind die 6 Tasten. Trotz viel Schweiß und Erschütterung, treffe ich immer das was ich will. Es gibt zwei Modi - die freie Strecke und die geführte Strecke. Die Führung der Oberfläche ist einfach und funktionell, das Display selbst spiegelt jedoch zu sehr. Das Kalibrieren von Höhenmesser und Kompass war sehr einfach und alle Daten waren sehr genau.

Erstes Problem: das GPS Signal! Laut Anleitung soll man sich von Gebäuden und Unterholz entfernen. Okay, hab ich getan, aber da kommt nix. Nach einer kleinen Ewigkeit dann die Verbindung. Für mich jedoch zu lange. Ist das der Unterschied

zu den Marktführern? Ich befürchte es ist so. Interessant wäre jetzt noch über die Qualität des Akkus zu berichten, aber dazu müssen wir den Keymaze 700 Trail noch ein paar mal über die Berge peitschen.

Fazit: Für unter 200 Euro Anschaffungspreis ist die GPS Uhr von Quechau eine Überlegung wert, doch die holprige GPS-Funktion verdirbt den sonst so guten Brei. Die Uhr hat alles was man als Trail-Runner braucht.Kann es eigentlich sein, daß ich keine deutschsprachige Bedienungsanleitung im Netz gefunden habe? Also bitte meine Herren.

Herstellerangaben:Leistungsanalyse 18 Std. Batterielaufzeit, ANT+-Herzfrequenzmessung, Tex-tilgurt Orientierung Verbesserte Navigation, 2D und vertikal, elektronischer Kompass und Altimeter Kompatibilität Geschwindigkeit, Distanz, Höhe, Höhen-profilanzeige Einfache Nutzung POI-Steuerung, funktioniert auch bei Stillstand Interaktiv einfache Bedieneroberfläche (Kontextmenü, keine Einstellung), Geonaute-SoftwareGarantie: 2 Jahrewww.quechau.com

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PRAXISTEST

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SAUcONY PeReGRINe

Ein guter Trailschuh ist wie ein Geländewagen - er hat grobes Profil mit gut haftender Gummim-ischung, die jedoch robust genug ist, um den Attacken spitzer Steine zu widerstehen...Ein guter Trailschuh ist genau das Gegenteil von einem Gelände-wagen - während die motorisierte Variante hoch gebaut ist fuer viel bodenfreiheit, hat die ideale Fussbereifung eine moeglichst niedrige bauweise, um stabil zu landen und dem gefährlichen “Umknicken” vorzubeugen.....

Der Saucony Peregrine ist ein guter Trailschuh. Er hat uns nicht nur beim Trailschuhtest am Gar-dasee im Frühjahr begeistert, er hat uns auch beim Langzeittest über den Sommer ueberzeugt. er gehört eher zu den Leichtgewich-ten, und das ohne spartanisch zu sein. Die Sohle hat wirklich guten Grip auf so ziemlich allen Ober-flächen. Er sitzt gut am fuss und verleiht einen niedrigen Stand über dem Boden. somit sorgt er für ein sicheres Laufgefühl, selbst in unwegsamem Gelände. Für grobe Geröllfelder ist er nicht gemacht, hier fehlen Panzerung und fester Fersenhalt. aber auf Waldtrails, und auch querfeldein macht der Peregrine sehr viel Spass. die Dämpfung ist genau richtig zwischen komfortabel und direktem Bodenkontakt angesie-delt und lässt den Läufer auch nach mehreren stunden freudig über den Boden gleiten.leicht, komfortabel, sicher, sch-nell.... der Peregrine ist eigen-tlich gar kein guter Trailschuh - sondern ein sehr guter!www.saucony.eu

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bedienungdispl aygps-empfangakku

TIMeX IRONMAN GLOBAL GPS TRAINeR

TESTSAUcONY PeReGRINe

Keine Frage: Die Größe der Uhr entspricht ihrem Inhalt, denn TIMEX schieben mit dem IRONMAN GLOBAL TRAINER GPS ein echtes Technikwunder ins Rennen, äähh in mehrere Rennen eigentlich, denn es gibt eigene Einstellungen fürs Schwim-men, Laufen und Biken. Aber zuerst mal muss man sich mit den 7 Tasten vertraut machen und das ist eine kleine Leb-ensaufgabe - wer sich gerne durch Bedienungsanleitungen kämpft und viel ausprobieren mag, hat hier viel zu tun und vielleicht seinen Spaß. Alle andere können viel Nerven las-sen. Wer die Uhr vorallem wegen seiner GPS Funktion kauft, wird enttäuscht sein, denn die Signalsuche ist lange und unter-wegs steigt die Verbindung hin- und wieder aus. Gut dage-gen ist das Display und die Aufbereitung der Daten. Alles ist gut lesbar. Die Funktionen für die Messung der Herzfre-quenz und die vielfältige Möglichkeit Zeiten abzuspeichern (bis zu 1000) ist sehr gut.

Tempo, Geschwindigkeit, Distanz, Puls in Echtzeit, Anzeige von 4 Datenfenstern gleichzeitig, Speicher für bis zu 20 Trainingseinheiten, Intervall- und Countdown-Timer, Pace Kontrolle, Höhenaufstieg - und Abstiegsdaten.

Umfang: Uhr, Brustgurt, USB-Adapterteil, NetzteilPreis: 349,00 Eurowww.timex.de

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RePORT / Feierabend-Trails

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kurz vor und knapp danach

wir waren uns so einig: auch wenn der terminkalender immer voll, die zeitfenster für wahre abenteuer sehr eng - es muss doch trotzdem eine möglichkeit geben an ein bisschen wildnis zu kommen. rechner aus, rucksack auf, zelt rein. gipfel wir kommen hoch zu dir.

text denis WischnieWski

fotos stephan repke

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RePORT / Feierabend-Trails

DING DoNG. DAS HANDy KLINGELT. ICH NEHME AB, GRIPPy IST DRAN uND jAMMERT. ER jAMMERT Auf HöCHSTEM NIVEAu. ICH KANN IHN SEHR GuT VERSTEHEN. 6 WoCHEN oHNE SPoRT, ABER VIEL ARBEIT. DAS IST NICHT GuT füR EINEN DER IM-MER IN BEWEGuNG SEIN MuSS. ZWEI AufEINAN-DERfoLGENDE VERLETZuNGEN HABEN IHM DEN HERBST VERSAuT, WAS TRAILRuNNING ANGEHT, jETZT HAT ER NATüRLICH NACHHoLBEDARf.

„Denis, ich muss jetzt mal wieder raus.Der Knöchel ist geheilt, ich laufe wieder.Wir brauchen ein kleines Abenteuer. Lass uns doch heute irgendwo raufrennen und wir bauen die Zelte auf, übernachten dort, singen ein paar Freiheitslieder und rennen am frühen Morgen wieder runter ins Tal. Frühstück und so. Gute Idee, oder?“

„Ja, gute Idee. Du sprichst von einer Trail-Running-Expedition im Po-cketformat! Klasse hört sich das an.“

Zwei Stunden später stehen wir im Ort Marquartstein. Hier wird raus-gekehrt. Die letzten Touristen der Spätsommer Saison, fassen ihr letztes Speiseeis, trinken den letzten Milchkaffee im Freien und die letzten Biker radeln hinauf zum Hochgernhaus um dort ihr Weißbier zu genießen. Eine entspannte Stimmung, umrahmt von einem golde-nen, warmen Oktoberlicht. Es ist die beste Zeit des Jahres, aber wir wissen nur zu gut, dass es vielleicht die letzte Nacht sein könnte, die eine halbwegs frostfreie Übernachtung auf dem Hochgerngipfel zu lässt. 1748 Meter hoch liegt dieser Berg der Chiemgauer Alpen, lässt bei gutem Wetter Sicht auf die Loferer Steinberge, die Zentralalpen mit Großglockner und Großvenediger sowie auf das Kaisergebirge und im Westen das Mangfallgebirge zu.

Wir vergleichen unser Equipment, wohlüberlegt und komprimiert in

den 30 Liter-Laufrucksäcken verstaut. Ein leichter Schlafsack, der sein Limit bei -5 Grad erreicht, eine aufblasbare Isomatte, ein Zelt von MSR (das aktuell leichteste Einmannzelt, ein 900 Gramm Wunder aus Carbon und wasserdicht) ein Kocher, warme Unterwäsche, Mütze und Handschuhe. Daß wir selbst dort oben auf das digitale soziale Netzwerk nicht verzichten wollen - ich will nicht darüber schreiben. Wir sind Sklaven der modernen Welt, nein wir sind ein Teil davon.

Über breite Schotterwege bewegen wir uns in kurzen Bergläufer-schritten nach oben, kürzen immer wieder über verwurzelte Trails ab, genießen die Ruhe und erleben hautnah, wie sich der Tag langsam und in sehr harmonischer Absprache mit der Nacht abwechselt. Ir-gendwann sehen wir die Berge des Chiemgaues nur noch in Schemen und knipsen unsere Stirnlampen an. Im Kegel des neuen Lichts ent-decken wir die kleinen Bewohner des Waldes: Kröten, Spinnen und Molche wittern heute schon den bevorstehenden Wintereinbruch.

„Das müssen wir öfters machen. Einfach am Abend raus, ohne viel Planung und auf der Hälfte der Strecke treffen.Es ist doch nicht viel - ein Berg, ein Zelt, Schuhe. Hinlegen und in den Himmel hochschauen.“ Grippy spricht mir aus der Seele. Weniger Schreibtisch, mehr Rumrennerei. Wie recht er hat.

Als wir auf 1400 Meter Höhe kurz vor dem Hochgernhaus auf die letzten Bergabwanderer treffen, werden wir freundlichst bergüßt und etwas verunsichert angeblickt, denn wieso und weshalb zwei Typen im Laufschritt bei Dunkelheit in Richtung Gipfel stürmen, ist vielleicht ein kleines bißchen geheimnisvoll. An der letzten Quelle füllen wir unsere Trinkflaschen. Die Instant-Kartoffelsuppe, unser geplantes Gipfel-Dinner, will ja schließlich flüssig sein. Nach knapp 2 Stunden sehen wir die Umrisse des Kreuzes, freuen uns wie Kinder, tauschen die feuchten Laufklamotten gegen warmeDaunenjacken und bauen in Rekordzeit unsere High-tec-Zelte auf, die wie Zwillinge nach wenigen Minuten dem erstaunlich kalten Wind trotzen. Wir verkriechen uns darin, stecken wie Füchse die Köpfe aus dem Bau und kochen uns das Mahl. Unter uns die kleine Welt, die Lichter von Grassau und den Dörfern rund um den Chiemsee. Es ist magisch - wir sind nur zwei Stunden auf einen Berg gelaufen und sind so weit weg von allem, haben Freiheit in uns, wie nach einer wochen-langen Fernreise.

In der Nacht reißt der kantige Wind an den Wänden der Zelte. Ich zie-he meine Wintermütze tief unter die Augen.Der Typ im Zelt nebenan spürt wohl, daß das heute die letzte Trail-nacht in den Alpen sein könnte und wir redselig. Zwischen dem pfei-fenden Wind höre ich Grippy zu und meditiere bei Schattenspielen zwischen Stirnlampenlicht und Zeltdecke.„Wie schade, aber ich werde es dieses Jahr wohl nicht mehr nach Südafrika schaffen. Da muss ich Anfang des nächsten Jahres unbe-

Zwischen dem pfeifenden Wind höre ich Grippy zu und meditiere

bei Schattenspielen zwischen Stirn-lampenlicht und Zeltdecke.

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RePORT / Feierabend-Trails

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dingt wieder hin, neue Routen, einen Etappenlauf am indischen Ozean laufen und dann noch die Trails am Kap der guten Hoffnung.“ Ruhe. Dann weiter. „Nach England will ich auch noch. Ich muss dieses Fell-Running live sehen und meinen Fellcross Schuh dort ausführen wo er herkommt. Ein Filmprojekt habe ich auch noch geplant, aber das ist sehr secret. Hey, Denis, das wird ein starkes Jahr. Filmen werde ich auch noch und für TRAIL sind wir auch viel unterwegs. Das wird alles super 2012 - das Jahr des Trails! (Zum vierten mal in Serie!)“.

„Was hast du denn vor?“ Grippy spielt mir den Ball zu. Ich überlege.

„Keine Ahnung. Die Zeit für lange Etappenläufe ist knapp, denn da ist man ja immer für 14 Tage raus und das bekomme ich fast nicht hin. Das mit dem Yukon Arctic Ultra war schon cool, aber ich denke ich lass das besser bleiben. Ein Etappenlauf in der Wüste ist voll auf meinem Plan - muss irgendwie klappen. Wenn ich zum Training komme, dann ist der Irontrail in der Schweiz auf meiner Liste und wenn ich einen Partner finde, dann will ich den Transalpine laufen und dann vielleicht

so zwei-drei private Abenteuerläufe. Ich will mal von Starnberg bis nach Warschau laufen.“ Gute Nacht, Grippy.

Mit den ersten Sonnenstrahlen bin ich wieder wach. „Grippy, bist du auch wach?“ „Der Typ! Ja, klar, jetzt schon.“

Das Frühstück fällt heute aus. Unser Ausflug ist endlich und ich muss wieder zurück an den Schreibtisch. Die Berge halten uns jedoch fest im Griff ihres Gigantismus und wir bleiben länger oben als geplant - das Spiel aus Licht, Wolken und Nebel fasziniert uns eine kleine Ewigkeit. Wir machen Fotos, verlieren uns in Diskussionen und als wir dann dick eingepackt, Meter um Meter nach unten laufen, die ersten Wanderer entgegenkommen, merken wir, dass der neue Tag perfekt für einen langen Trailrun wäre.Eigentlich hatten wir ja unser Abenteuer schon. Maximales Abenteu-er im minimalsten Zeitfenster.Doch Grippy sagt :“Hey ich glaube ich renne heute Nachmittag noch-mal auf nen Berg!“

Die Chiemgauer Alpen sind ein perfektes Spielfeld für Trail-Runner. Die Trails sind mal ruppig, mal sanft und der Panormamablick muss sich vor den richtig hohen Kanten nicht verstecken. Der Hochfelln Berglauf, der Ultratrail Chiemgauer 100 und so manche Transalpine Etappe beweisen, dass diese Region viel für unseren Sport übrig hat. Trail-Fotograf Stephan Repke lebt und läuft rund um Inzell, Trail-Elite-Läufer und Ironman Armin Hohenadler blickt aus seinem Haus direkt auf den Hochfelln und Shooting-Star Philipp Reiter trainiert von Bad Reichenhall aus auch über Chiemgauer Bergwelten.

„Grippy, bist du auch wach?“ „Der Typ! ja, klar, jetzt schon.“

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Der Chiemgau ist ein perfektes Trail-Running Revier und die Heimat

des Hochfelln Berglaufs, des Chiemgauer 100

und der Transalpine war schon oft zu Gast.

GR IP P y ´S S T uf f / AuSRÜS T uNGSchuhe Salomon Speedcross 3Gore-Tex Paclite jacke Salomon Minim IIwarmes fleece Salomon Swift Midlayerlange Hose Salomon Momentum II Softshell Pantkurze Hose Salomon Exo Wings TW ShortBaselayer Salomon Exo XRShirt Salomon Trailrunner IIDaunenjacke Salomon Minim Mütze Salomon Momentum BeanieSocken Merino Icebreaker Handschuhe Salomon Nordic Insulated Zelt MSR Carbon Reflex 1Isomatte Thermarest NeoAir TrekkerSchlafsack Ajungilak Sphere SpringRucksack Salomon Raid Devil 30Stirnlampe Silva Trailrunner

RePORT / Feierabend-Trails

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thomas mag italia...WäHREND Auf DEM MüNCHNER oKToBERfEST DIE MASSKRü-GE SCHEPPERN uND DER DAMPf VoN KNuSPRIGEN BRATHENDL DuRCH DIE fESTZELTE ZIEHT, NuTZE ICH DAS LETZTE WARME HERBSTWoCHENENDE füR EINEN AuSfLuG NACH ITALIEN.

Ziel ist Ivrea - eine Kleinstadt irgendwo zwischen Mont Blanc und Mailand. Dreihundert Läufer haben sich für den Morenic Trail registriert und nur zwei weitere Namen auf der Startliste klin-gen verdächtig nach deutschem Ursprung. Ich freue mich auf ei-nen Besuch bei den italienischen Ultratrail-Läufern.

Spät in der Nacht der Anreise versagt mein GPS und außer einem schwarzen Wildschwein befindet sich keine Seele auf den Straßen der Provinz Ivrea. Nach Mitternacht rufe ich den Gast-wirt an, der mich daraufhin in italienischem Fahrstil zur Unter-kunft lotst. In dem mittelalterli-chen Gehöft treffe ich Wolfgang aus Bozen. Wolfgang entspricht einem der beiden erwähnten Einträge auf der Startliste; er spricht akzentfrei Deutsch und musste ebenfalls den Lotsen-dienst in Anspruch nehmen. Zur Sicherheit vereinbaren wir am nächsten Morgen gemeinsam zum Start nach Andrate zu fahren.

Vor mehreren hunderttausend Jahren wanderten Gletscher-massen durch das Aosta-Tal und hinterließen dabei einen Gürtel aus Ablagerungen rund um Ivrea, der in seiner Form einem Amphi-theater ähnelt. Der Morenic Trail verläuft halbkreisförmig auf diesem Moränen-Gürtel und um-fasst eine Gesamtlänge von 109 Kilometern. Bildlich gesprochen verläuft die erste Hälfte bergab, die zweite Hälfte bergauf. Ich kenne keine bessere Möglichkeit diese Landschaftsform zu er-fahren, als sie einmal komplett abzulaufen, deshalb spielt für Wolfgang die Platzierung auch

WORLdWIde / Trail-Running Peking

text fotos

thomas bohne

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keine Rolle, sondern für ihn steht das landschaftliche Erlebnis im Vordergrund. Mein Hauptziel ist der erfolgreiche Zieleinlauf und die damit verbundenen Qualifi-kationspunkte für den Ultra Trail

du Mont Blanc.

Wir erreichen das verschlafene Bergdorf Andrate um 7:00 Uhr und nehmen die Startnummern in einer Nordic-Walking Schule ent-

die 109 kilometer runde zwang thomas hier und da zur improvisation, denn es war viel orientie-rungssinn nötig um das ziel zu sehen.

gegen. Die Atmosphäre bei der Anmeldung ist familiär und ruhig, so unterschreibe ich gutgläubig die Wettkampferklärung in ita-lienischer Sprache. Wolfgang übersetzt die letzten Hinweise

vor dem Start und kurze Zeit später fällt der Schuss.

Circa die Hälfte der Teilnehmer laufen in einer Vierer-Staffel und können auf ihren Strecken-abschnitten ein höheres Tempo laufen als vergleichbare Läu-fer auf der Gesamtdistanz. So formiert sich unmittelbar nach dem Start eine schnelle Füh-rungsgruppe. Die Gruppe ist mir deutlich zu schnell und ich lasse sie ziehen, behalte aber die Läufer vor mir im Auge, denn die Streckenmarkierungen sind spärlich verteilt. Aus der Fer-ne erkenne ich, wie die beiden Läufer vor mir dem Schotter-weg nach links ins Tal folgen und dabei den Kamm verlassen. Als ich wenige Sekunden spä-ter diese Abbiegung erreiche, schimmert geradeaus oberhalb vor mir eine rot-weiße Weg-markierung im Morgenlicht. Von den beiden Läufern ist längst nichts mehr zu sehen. Sie sind mit großen Schritten in Rich-tung Tal unterwegs; ich winke ihnen gedanklich hinterher und folge der Markierung bergauf.

Nun gebe ich Gas, bis ich vor mir den nächsten Läufer erkenne, denn allein und ohne GPS fühle

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ich mich unwohl. Etwa eine halbe Stunde später zweigt der Trail deutlich markiert, in einer schar-fen Rechtskurve, vom Hauptweg ab. Die nächste T-Kreuzung ist nicht markiert, so stutze ich kurz, folge dann aber dem aus-getretenen Pfad talwärts. Nach etwa fünfhundert Metern drehe ich um und sammle die Läufer hinter mir ein. Mittlerweile hat sich eine Gruppe von zwanzig Läufern versammelt und wir er-kunden gemeinsam alle vorhan-denen Abzweigungen nach wei-teren Wegmarkierungen: Keine Spur! Schließlich entscheiden sich zwei italienische Läufer, die ursprünglichen Markierungen an der Spitzkehre zu ignorieren und dem Hauptweg zu folgen. Ich schließe mich ihnen an und wenig später befinden wir uns wieder auf der richtigen Strecke. Mir wird nun klar, dass die Markie-rungen bewusst falsch gesetzt worden sind und das Rennen da-mit ab jetzt zum Orientierungs-Ultra ohne Karte mutiert.

Ich lasse die anderen Läufer nicht mehr aus den Augen. Wenig später passiert es erneut, wir zweigen scharf ab und nach etwa einem Kilometer stehen wir an einer Hauptstraße im Tal, ohne jede Spur von Markierungen. Der größere Teil der mittlerweile versammelten Gruppe läuft zu-rück bergauf. Ich schließe mich erneut fünf Italienern an und wir folgen dem Straßenverlauf. Wir atmen erneut auf, als wir kurze Zeit später auf einen Strecken-posten stoßen.

In der ersten Hälfte des Laufes finde ich mich insgesamt viermal ratlos in der Landschaft wieder und suche den markierten Trail. Besonders hart trifft es einen der Staffelläufer. Er läuft deut-lich schneller, überholt mich jedoch fast stündlich aufs Neue oder läuft mir entgegen. Mittler-weile grüßen wir uns, wenn wir uns sehen.

Brich aus dem Alltag aus und lass dich auf ein Abenteuer ein, lass die Vorurteile zu Hause und lauf einfach drauf los. In china sagt man: ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

Tipps für morenic

Wie anreisen?Ivrea liegt in der Nähe von Mailand und ist am besten mit dem Auto erreichbar, die Fahrt von München dau-ert ungefähr sechseinhalb Stunden.

Was beachten?Kauft eine hochauflösen-de Karte der Region oder bringt ein funktionstüchti-ges GPS mit.

Wo schlafen?Der Veranstalter empfiehlt einige Herbergen, zusätz-lich enthält die folgende Seite eine Auswahl an günstigen Übernachtungs-möglichkeiten:http://www.scopripiemonte.it/

Was unbedingt tun?Baut einen Zwischenstopp in Mailand ein und spaziert vorbei an teuren Boutiquen und feinen Cafés. Nach dem Lauf habt ihr euch ein Eis verdient (www.grom.it).

Unser Tipp:

Fahrt auf dem Rückweg

von Menaggio (Comer See)

entlang der malerischen

Landstraße zum Luganer-

see. Stattet dem Schweize-

rischen Zollmuseum einen

Besuch ab, es befindet sich

am Südufer des Luganer-

sees und ist zu Fuß oder mit

dem Schiff erreichbar.

Wolfgang hat mich vor der ers-ten Hälfte des Laufes gewarnt. Meine Beine ächzen unter die-ser langen, gleichmäßigen Bergab-Belastung. Die ersten Steigungen nach halber Strecke erzeugen Momente völliger Zu-friedenheit. Taucht am Wegrand ein Campingtisch mit Keksen

und Getränken auf, greife ich beherzt zu. Oft bin ich mir zu-nächst nicht sicher, ob es sich um einen offiziellen Verpfle-gungspunkt handelt oder einen privaten Posten. Ein besonders bizarrer Moment: Eine etwas beleibte Helferin schraubt vor meiner Nase eine Cola-Flasche

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zu, um danach selbst zu den Schinkenstreifen zu greifen. Die Temperaturen steigen bis auf dreißig Grad, das Läuferfeld wird dünner und ich genieße die schmalen, stillen Gassen italie-nischer Bergdörfer. Am Abend taucht die Sonne die Landschaft in ein zartes Orange, die Luft kühlt merklich ab und ich traue meinen Augen kaum; vor mir taucht erneut der Staffel-läufer auf. Wir tauschen einige Worte und er erklärt mir, dass er in einer Zweier-Staffel läuft und bei Kilometer 91 erneut an sei-nen Partner übergibt. Die Däm-merung treibt mich an, ich lege vor, er muss nachziehen und wir jagen uns bis zum nächsten Ver-sorgungspunkt, wo er von seinen Freunden jubelnd empfangen wird. Am Campingtisch tanke ich auf - braunes Zuckerwasser bis zum Anschlag, ein Gel hinterher. Wir verabschieden uns herzlich und ich laufe in Richtung Ziel. In der Dunkelheit verblasst die Landschaft zur grauen Kulis-se, monoton traben meine Füße über die Pfade, Feldwege, den rauen Asphalt. Die letzten Ki-lometer werden immer länger, die Schritte kürzer. Der Zielort Brosso entspricht der Größe: Mehr Kühe als Einwohner. Erst im Ort höre ich die Musik vom Festzelt, sehe aber noch kein Licht. Bereit zum Zieleinlauf lei-tet man mich um; ich muss hinauf zur Kirche. Davor eine Treppe mit Pappschild und Schrift - ich frage mich was das soll und ma-che kehrt. Im selben Augenblick fängt mich ein Mann ab, zeigt auf die roten Steine auf der Treppe und deutet in Richtung Dorfmit-te - alles klar! Ich nehme einen Stein in die Hand und laufe damit ins Ziel. Nach dem Zieleinlauf winken mich die Einheimischen an ihren Tisch, sie reichen mir würzige Suppe, herzhafte Riesentortil-las mit Käse und einen Becher Rotwein. Die Stimmung ist gut, hier fühle ich mich wohl.

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zweifachspass

HAWAII, EIN MIT SEINEN SECHS HAuPTINSELN MITTEN IM PAZIfIK LIEGENDES TRAuMZIEL. DAS ABGELEGENSTE INSELARCHIPEL DER WELT, WELCHES RuND 4.000 KM VoR DER WESTKüSTE DER uSA uND NoCH 6.000 KM VoN jAPAN RICHTuNG oSTEN ENTfERNT LIEGT, SoLLTE uNSER DIESjäHRIGES REISEZIEL SEIN.

Ende August war es dann wieder soweit, dass mein Frau und ich nach 2 Tagen Reisezeit, inklu-sive einer Übernachtung in Los Angeles und glatten 12 Stunden Zeitverschiebung, den Fuß auf Hawaiianischen Boden setzen konnten. Bereits vor 14 Jahren hatten wir schon mal das Glück dieses mit unzähligen Natur-wundern beglückte Paradies be-suchen zu dürfen.Auch damals war ich schon sport-lich unterwegs und bin regelmä-ßig gelaufen, allerdings lag mein Fokus zu dieser Zeit noch auf dem Kraftsport, weshalb es für mich seinerzeit neben dem Genießen der herrlichen Landschaften auch noch um die Besuche der jeweils ortsansässigen Fitness-studios ging. Dieser Punkt sollte dieses Mal allerdings keine Rolle mehr spielen. Über die Jahre verlagerte sich mein sportlicher Schwerpunkt auf den Langstreckenlauf und das Trailrunning, was 2008 durch mein Finishen bei der 23. Auf-lage des Marathon des Sables seinen ersten Höhepunkt fand. So blieb es bereits in den letzen Jahren und Urlauben nicht aus mich aufzumachen und jeweils die Strecken und Trails jenseits aller Hotelanlagen zu finden und abzulaufen.Jetzt also Hawaii. Nach einer Woche Akklimatisierens auf Big Island, dem Spüren des Triath-lon-Spirits in Kailua Kona am Ort der jährlich stattfindenden „Weltmeisterschaft“, dem Besu-chen der immer aktiven Vulkane und dem Rennen über endlose Felder erstarrter Lava, ging der Flug nun also zur nächsten Insel. Kauai‘i, „The garden island“ war das nächste Ziel und sollte der Höhepunkt in Sachen Trail-Run-ning werden. Der Kalalau-Trail war das Ziel meiner Begierde, ein Trail ent-lang der weltberühmten NaPali-Coast. Diese Küste mit den bis zu 1.000 m hohen, mit tropischer

WORLdWIde / Kalalau Trail Hawaii text fotos

alexanderkeller

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Vegetation begrünten Klip-pen, bildeten schon für Steven Spielbergs „Jurassic Park“ und unzählige andere Filme einen entsprechend beeindruckenden Hintergrund. Der anspruchs-vollste Trail des ganzen Archi-pels soll er sein und mithin einer der schönsten. Der Kalalau-Trail endet nach rund 17 Kilometern (11 Meilen) am Kalalau Beach, einem wunderschönen Strand, der auf dem Landweg eben nur

über diesen einen schmalen Pfad und selbst über den Seeweg nur in den Sommermonaten sowie mit einer entsprechenden Er-laubnis zu erreichen ist. Je nach Reiseführer und Abstecher, die man vielleicht unterwegs in die einzelnen Täler unternimmt, soll der Zeitbedarf diesen Trail hin und zurück treckender Weise zu absolvieren 3-5 Tage betragen.Lustig, die Anekdote am Tag der Anreise, die so wunderschön

zeigt wie klein unsere Welt ge-worden ist. Am Reisetag trug ich mein T-Shirt vom Trail-Magazin, sitze mit meiner Frau im Bus des Autoverleihers, der uns vom Flughafenterminal zum Parkplatz des Verleihers bringen soll, als ein weiteres Paar zusteigt. Das Gepäck wird verstaut, man sitzt sich gegenüber, und nach einem Blick auf mein T-Shirt kommt plötzlich auf Deutsch die Frage: „na, kennst Du auch den Denis“?Ich wusste natürlich sofort wen mein Gegenüber meinte, natür-lich Denis Wischniewski, den Herausgeber des Trail-Magazins. Wir haben uns noch kurz unter-halten, bevor dann jedes Pärchen für sich seinen Jeep Wrangler übernommen hatte und seiner Wege ging. An dieser Stelle schö-ne Grüße…

Aber zurück zum Kalalau-Trail. Soweit es möglich war, habe ich mich über Reiseberichte im In-ternet und über die offizielle Webseite www.hawaiistate-parks.org schlau gemacht, auf was zu achten ist und was ich alles benötige. In erster Linie ging es darum eine Permission zu erhalten, eine Erlaubnis den Trail überhaupt begehen zu dür-fen. Dabei wird grundsätzlich zwischen einem Day Hike und einer u.U. mehrtägigen Erlaub-nis inklusive Genehmigung zum Campen unterschieden.Nur sehr wenigen Personen pro Tag ist es dabei erlaubt auf dem Trail zu wandern, und man muss wegen des nur sehr begrenzten Angebotes an Flächen auf denen man Campen kann, die Erlaubnis zum Campen 6-8 Wochen vorher beantragen. Aber das sollte ja eigentlich nicht mein Problem sein, wollte ich doch die 35 Ki-lometer hin und zurück an einem

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Tag absolvieren.So suchte ich also in der In-selhauptstadt Lihu‘e montags morgens das Büro des „State Department of Land and Natu-ral Resources“ auf, welches die Erlaubnisscheine ausstellte. Ich schaute mir die ausliegende Kar-te des Trails an, die ausgehäng-te Wettervorhersage für die nächsten 3 Tage, äußerte meine Wünsche und wurde furchtbar vor den Kopf gestoßen!Nachdem ich mich eine halbe Ewigkeit körperlich und vor al-len Dingen mental (Vorfreude!!!) darauf vorbereitet hatte diesen Trail zu laufen, und am Ende die-sen mystischen Strand zu sehen, sollte ich nun keine Erlaubnis be-kommen! Zu viel war in der Vergangenheit schon passiert, kaum einer hätte es je geschafft die 35 Kilometer hin und zurück an einem Tag zu laufen, was dann wiederum wil-des Campen und zum Teil sogar Rettungseinsätze zur Folge hat-te, dass man keine Day-Hiking-Permission bis zum Kalalau Beach mehr ausgeben würde. Diese Re-gelung war wohl neu und auch so nicht auf der Website angezeigt. Wer zum Kalalau Beach wollte, benötigt ein Camping Erlaubnis, ob er nun campt oder nicht. War-teliste für eine solche Erlaubnis siehe oben.Hurra, Amerika, Du das Land der unbegrenzten Möglichkeiten… aber es nutzte alles nichts. Ob-wohl ich von meinen Lauferfah-rungen, meinem mitgebrachten Equipment und meiner detaillier-ten Planung erzählte, ließ sich die Dame nicht erweichen. Eine Day-Hiking-Permission könne ich bekommen, für die ersten 10 Kilometer bis zum ersten Camp-Ground im Hanakoa Valley. Das oder gar nichts! So nahm ich die Erlaubnis die ich bekommen konnte und die übrigens kos-tenlos ist und trottete erst mal ziemlich geknickt von dannen. Warum musste ich ausbaden was andere in der Vergangenheit

Im Prinzip musst du dann darauf warten bis dich jemand findet. du musst darauf hoffen, dass derjenige umkehrt und Hilfe holt.

So fuhren wir also dienstagmit-tags Richtung Ha‘ena State Park, an dessen Ende der Ke‘e Beach und der Einstieg in den Kalalau-Trail liegt. Eine wunderschöne Fahrt auf immer enger werden-den Straßen, links gesäumt von wilden und steilen Bergformati-onen und rechts vom Pazifik und

wunderschönen Traumstränden, die sich Bucht an Bucht aneinan-derreihen. Alleine dann am hell-lichten Mittag einen Parkplatz am Ende aller Straße zu bekom-men war problematisch.Um den Ke‘e Beach treffen sich täglich hunderte Sonnenanbe-ter, Schnorchler, Strandspazier-

verbockt haben?Einmal drüber geschlafen sieht die Welt ja meistens anders aus, so auch hier. Zwar tat es natürlich immer noch weh so beschnitten worden zu sein, aber letztendlich dienen die Vor-sichtsmaßnahmen hinter dieser Regelung ja nur meiner eigenen Sicherheit. Der Kalalau-Trail ist nun mal sehr schwer und sehr technisch, selbst bei guten, sprich trockenen Bedingungen. Es gibt auf dem gesamten Trail keinen Handy-Empfang. Der Seeweg funktioniert nicht, und selbst für Helikopter gibt es über die gesamte Distanz nur zwei oder drei Landeplätze. Wenn Dir also auf dem Trail etwas pas-siert und lass es nur einen Bän-derriss sein, hast Du ein echtes Problem. Im Prinzip musst Du dann darauf warten bis dich je-mand findet. Du musst darauf hoffen, dass derjenige umkehrt und Hilfe holt. Und Du benötigst genug Reserven, vor allen Din-gen Wasser, dann u.U. noch ein paar Stunden in tropischer Hitze auszuhalten. So möchte man an einen offenen Bruch mit Blutung überhaupt nicht denken. Und da ich auch noch alleine unterwegs sein würde, waren genau das auch die Gründe warum ich mich letztendlich nicht über das Ver-bot hinweggesetzt habe und am Tag X nicht einfach weiter bis zum Kalalau-Beach gelaufen bin. Nicht zuletzt hätte ich das dann auch nicht mehr meiner Frau „verkaufen“ können, die sich sowieso schon große Sorgen we-gen dieser Rahmenbedingungen machte.So beschloss ich also wie geplant weiter zu machen und später ein-fach jeden Kilometer auf dem Ka-lalau-Trail doppelt zu genießen. Ich hatte mir bereits zuhause vorgenommen vorab die Anfahrt, die Gegend und die ersten Kilo-meter des Trail‘s anzuschauen, dann einen Ruhetag einzulegen, um dann in der Frühe des darauf-folgenden Tages „anzugreifen“.

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gänger und eben auch Urlauber, die die ersten drei, für jeden frei zugänglichen Kilometer auf dem Kalalau-Trail bis zum Hanakapi‘ai Beach laufen wollen. Tatsächlich ging es dann auch gleich zu Be-ginn des Trail‘s ziemlich ruppig und steil los. Über ein regel-rechtes Geröllfeld, bestehend aus Kindskopf großen Steinen, die im Schatten liegend noch immer glitschig vom morgend-lichen Regenschauer waren, gelang der Einstieg in den Trail und man bekam sofort eine Ah-nung davon wie schwierig diese Strecke sein kann. Aber es zeigt sich auch sofort, dass hier jeder vergossene Schweißtropfen mit einem neuen Panorama über den Ozean und entlang der Küste belohnt wird. Aber das Beste an diesem Mittag waren auf alle Fälle die Menschen auf dem Trail. Schon zum Teil abenteuerlich mit welcher Sorglosigkeit das wandernde Volk so los zieht. Völlig unpassendes Schuhwerk, extrem lockere Kleidung, die keinerlei Sonneschutz bietet, und wenn überhaupt, nur eine 0,5L Flasche Wasser dabei. Klar kann erst mal nicht viel passie-ren, aber der Eine oder Andere sah auf seinem Rückweg nach fast 6 Kilometern doch ziemlich fertig aus! Auf dem Kalalau-Trail sind mehrere Bäche bzw. kleine Flüsse zu queren, was zeitweise durchaus tricky sein kann. Es wird ausdrücklich darauf hin-gewiesen die Gewässer vor dem Überqueren zu beobachten um Strömungen einschätzen bzw. rasante Anstiege des Wasser-spiegels durch ein Gewitter in den Bergen erkennen zu kön-nen. So enden auch die ersten 3 Kilometer an solch einem etwa

8 – 10 Meter breiten, aber nicht sehr tiefen Flüsschen, welches das Wasser vom Wasserfall des Hanakapi‘ai Valley zum Ozean führt. Nachdem es mir gelungen war, über Steine springend, das Flüsschen trockenen Fußes zu überqueren suchte ich an diesem Tag aber leider vergebens nach dem erneuten Einstieg in den Trail. Ich hatte an diesem Tag noch keine Karte dabei und kei-ne gute Idee wie der Trail wohl weiter verläuft. Auch konnte mir niemand, den ich fragte, beant-worten wie und wo der Kalalau-Trail weiterführt. Ein kleines Rätsel und zumindest ein Hin-weis, dass es nun wohl vorbei ist mit meterbreiten Schneisen in der Vegetation!Zwei Tage später war es dann endlich soweit. Um kurz nach fünf morgens klingelte der Wecker. Der Laufrucksack war vorberei-tet, die Schuhwahl getroffen. Ich hatte erst mit dem Gedanken gespielt meine Salomon S-Lab zu tragen, aber nachdem ich ja be-reits in Ansätzen gesehen hatte was mich erwarten würde, ent-schied ich mich dann doch für den deutlich stärker profilierten und insgesamt robusteren Speed-cross 2. Von all der Ausrüstung, die ich für die Gesamtstrecke ursprünglich mal geplant hatte, blieb nun das meiste im Koffer. Keine Stöcke, keine umfangrei-che Notfallausrüstung und kei-ne Entkeimungstabletten. Ich hatte mich entschieden, das was ich an Wasser brauchen würde, komplett mitzuführen. Darüber hinaus nur ein paar Gels in den Laufrucksack, die Frau noch im Bett liegend geküsst, und los ging es. Die rund 60 Kilometer, die es natürlich wieder zu fahren

galt, waren noch mehr als vor zwei Tagen der reinste Genuss. Leere Straßen, der langsam aufziehende Tag, der Blick über die herrlichen Landschaften und Reggae-Musik im Radio. Wieder am Ke´e Beach angekommen, standen diesmal nur vereinzelt Fahrzeuge herum. Ich schnappte also meine Karte, meine Verpflegung inklusive 5 Li-ter Wasser und trabte los. Entgegen der Wettervorhersage traf ich auf beste Bedingungen. Der Trail war weitestgehend trocken und die Frühtemperaturen lagen bei sehr angenehmen 22°C. Schnell lief ich die mir ja bereits bekannten ersten 3 Kilometer, wobei ich dort be-reits 3 – 4 wandernde Paare überholte. Nun galt es nach der erneuten Überquerung des Hanakapi‘ai Flüsschens den weiteren Weg zu finden. Beim Abstieg auf der anderen Seite des Tals hatte ich diesmal darauf geachtet, ob ich wohl Hinweise auf das vorhanden sein eines Trails am gegenüber liegenden Hang finden würde. Und tatsächlich gab es Hinweise wo dieser verlaufen könnte. Trotzdem, auf den ersten Blick nur dichter Dschungel. Sollte es das bereits gewesen sein, sollte ich nach 40 min. schon umkehren müssen? Auch wenn es nur wenige Wan-derer am Tag sind, es musste doch irgendwelche Spuren geben! Also wand ich ein Trick an, an den ich mich plötzlich erinnerte. Den Körper ausgerichtet in die Richtung in die es gehen sollte, schaute ich erst auf den Boden um dann langsam den Blick zu heben. Das Geheimnis ist vermutlich überhaupt nicht nach irgendetwas bestimmten zu schau-en, sondern das Bild nur wirken zu lassen. Und tatsächlich erkannte ich dann sofort die schmale Schneise in der schier undurchdringlichen grünen Wand. Das war‘s, und einmal entdeckt wunderte ich mich wie ich den Einstieg überhaupt hatte übersehen können! Steil ging es nun in engen Kehren auf einem nur armdicken Trail nach oben. Direkt den höchsten Punkt der gesamten Strecke galt es nun zu erklimmen. Der Pfad, an dieser Stelle nur als schmale lehmige Rinne im Berg angelegt, war knackig zu laufen und trotz trockener Witterung stellenweise extrem rutschig. Hier bereits bewährte sich meine Schuhwahl. Das Profil meiner Speedcross verzahnte sich regelrecht mit dem weichen Boden und bot mir selbst an Stellen Grip, an denen es eigentlich kei-nen gab. Auch war ich nun froh mich für lange Laufkleidung entschie-den zu haben. Dadurch dass ich in einer Rinne unterwegs war, wu-cherten scharfe Gräser und Büsche voll in meine Spur und streiften permanent am Körper. Kurz nachdem ich nun „on track“ war, lief ich auch auf das letzte Pärchen auf, welches augenscheinlich wohl noch früher gestartet war als ich. Das amerikanische Ehepaar aus Kalifor-nien hatte dieselbe Tageserlaubnis wie ich, weshalb wir uns natürlich noch einmal begegnen sollten. Rund 300 m über dem Meer war dann bereits das Dach des Trails er-reicht. Dieser höchste Punkt bildete dann auch vor dem Abstieg ins nächste Tal den Übergang zum Hono O Na Pali Natural Area Reserve, einem Nationalpark, in dem ich mich von da an bis zur Rückkehr am Nachmittag aufhalten sollte. Noch schnell durch das Loch im Zaun geschlüpft und schon war ich auf der anderen Seite. Jetzt lag also vor mir nach was ich mich seit Monaten gesehnt hatte. Alleine, alle anderen die am Morgen gestartet waren überholt, es war ruhig, der nun einsame Kalalau Trail lag unter meinen Füßen und die Sonne die langsam höher stieg noch hinter den Klippen. Also, alle Sinne auf die höchste Stufe und weiter ging die wilde Hatz. So flog ich nun dahin, durch die sich immer wieder verändernde Um-gebung. Einmal tauchte man in dichtes Unterholz aus Pandanus-Bäu-men, gut zu erkennen an ihren charakteristischen Luftwurzeln, ab,

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um sich kurz darauf wieder völlig prominent oberhalb der Steil-küste wiederzufinden. Vorbei an wildem Ingwer, Ti-Pflanzen und Kukui-Bäumen. Der Trail immer technisch und anspruchsvoll. Je-der Schritt muss genau passen, ob er nun zwischen dichte Vege-tation am Boden gesetzt wird, man über Felsen springen muss, oder ein wenig vorsichtiger glitschige Passagen, die durch feuchte Rinnsale verursacht werden, passiert. Für mich ein Traumpfad, den man so eben nur im Urlaub erleben kann.Tja, und was für mich in dem Moment der perfekte Rahmen zum Rennen war, war für an-dere anscheinend die perfekte Umgebung zur Meditation. Ver-ständlich wenn man von so viel kraftvoller Natur umgeben ist. Gerade rannte ich um eine Kur-ve, die Ellenbogen zur besseren Balance ausgestellt, als ich fast einen Yogi über den Haufen rann-te, der mitten auf dem Trail seine Matte ausgerollt hatte und im perfekten Lotussitze meditie-rend wohl darauf wartet das die Sonne „sein“ Tal erreicht. Beide vollkommen überrascht, stieg ich nach kurzem Gruß an ihm vorbei meinen Weg fortzuset-zen. Da auch ich Yoga übe, war es für mich super interessant zu beobachten bzw. zu erkennen wie unterschiedlich in diesem Moment unsere Energieniveaus waren. Meine und das des Yogis. Ich, vollgepumpt mit Adrenalin und Glückshormonen, vollkom-men wach und auf Angriff gepolt und der Yogi völlig runtergefah-ren, in sich ruhend und wahr-scheinlich nur noch körperlich in unserer Welt. So unterschiedlich kann man fühlen!Mittlerweile war es gegen 9:00 Uhr, als es mit der Ruhe, ver-mutlich für alle von uns am Berg, vorbei war. Gute Wetterbedin-gungen sind natürlich auch gute Flugbedingungen. Man ist halt eben doch nicht so einsam wie man denkt. Die Na Pali Küste ist

der Eine oder Andere schon ab, aber andere frühstückten noch oder wuschen sich halbnackt am strömungsreichen Hanakoa Stream, der durch den Wasser-fall gespeist wurde. Zwar wurde allseits freundlich gegrüßt, aber irgendwie komisch geschaut wurde immer, wenn ich Campers Heimstätte in meiner hautengen Laufmontur von Skins, den gift-grünen Speedcross an den Füßen und den ultraleichten Laufruck-sack auf dem Rücken, passierte. Jemanden anzutreffen der dort rennt, wird wohl einfach nicht erwartet.Die letzte Herausforderung war nun den Trail zu finden, der zu dem Wasserfall führen sollte. Und um es kurz zu machen, die-se Herausforderung bestand ich nicht. Auf halbem Weg verlor ich dieses Nichts an Weg in einem immer dichter werdenden Un-terholz aus den Augen. Aber ich

wollte da hin, und Wasser fließt in der Regel bergab… Also folg-te ich dem Wasserlauf bergauf, kletterte über mannshohe Fel-sen, überquerte das Flüsschen mehrmals, zum Teil kletternd über umgestürzte Bäume, oder hangelnd an Ästen. Was für ein Abenteuer! So etwas Cooles, aber vielleicht auch Dummes, hatte ich schon lange nicht mehr gemacht. Aber irgendwann war auch das geschafft, und ich stand am Fuße des kleinen Sees, den der Wasserfall durch sein stürzendes Wasser in den Fels gegraben hatte. Was für ein Ge-fühl dort zu stehen. Düster das Licht, die 100 Meter hohen Fels-wände dicht aneinander gerückt. Eine Sackgasse, völlig erfüllt von Ruhe auf der einen Seite und dem Rauschen des Wasserfalls, welches das einzige hörbare Ge-räusch darstellte, auf der ande-ren Seite. Nun war mein heutiger Wendepunkt und Rastplatz also erreicht. Ich befreite mich von meinem Gerödel, verpflegte und kühlte mich ab. Ich schaute mich noch ein bisschen um, wunder-te mich über die Kaulquappen und Frösche die hier lebten, versuchte mich an einem Foto mit Selbstauslöser und rüstete dann für den Rückweg. Tatsäch-lich fand ich dann auch den Trail wieder, der oberhalb des Was-sers verlief. So gestaltete sich der Rückweg zu den Plätzen der Camper nun deutlich einfacher wo mittlerweile alle aufgepackt

nun mal ein spektakuläres Na-turschauspiel und auf Kaua‘i eine der touristischen Attraktionen. Und für viele ist es ein Highlight einen Hubschrauberrundflug ent-lang der Küste und in die Täler mit den spektakulären Wasserfällen zu buchen. Das Ganze ist auch bestimmt beeindruckend und ein tolles Erlebnis, aber ich ärger-te mich in dem Moment nur über den Krach. Auf der anderen Seite dachte ich dann sehr schnell wie-der bei mir, „Arme“, reiche Leute (so ein Rundflug kostet je nach Dauer mehrere hundert Dollar), ihr seid trotzdem nur Beobach-ter einer Szenerie, während ich ein Bestandteil davon sein darf. Für mich persönlich keine Frage wessen Seele an diesem Tag mehr gewachsen ist. Noch dazu wo mir im Hubschrauber die körperliche Komponente fehlen würde (es sei denn man muss sich übergeben), um so ein Erlebnis in seiner Erin-nerung zu verankern. So setzte ich also zufrieden meinen Lauf fort, ganz im Sinne der Aussage „nur wo Du zu Fuß warst, warst Du wirklich“.Gegen 9:30 Uhr war es dann be-reits erreicht, dass Hanakoa Valley. Ein wunderschönes, sich weit öffnendes Tal, in dem früher dauerhaft Menschen lebten und auf terrassenartig angelegten Feldern ihre Nahrungsmittel an-bauten. Dominiert wird der Blick über das Tal aber sicher vom Wasserfall, der in der Schlucht am Ende des Tals geschätzte 100 Meter in die Tiefe stürzt. Teile dieser alten Terrassen sind es auch, die heute die Möglichkei-ten zum Zelten darstellen, da diese die einzigen geraden Flä-chen am Berghang bilden. Bei meinem Lauf durch das Tal mit dem Ziel den Wasserfall zu errei-chen, konnte ich ein halbes Dut-zend Zelte ausmachen. Auch hier merkte ich wieder, dass ich im-mer noch früh dran war, denn zum Teil kam ich mir fast so vor, als würde ich bei Leuten ins Schlaf-zimmer eindringen. Zwar baute

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Tja, und was für mich in dem Moment der perfekte Rahmen zum Rennen war, war für andere anscheinend die perfekte Umgebung zur Meditation.

hatten. Entweder machten sich diese jetzt auf den Weg Rich-tung Kalalau-Beach oder auf den Rückweg zum Ke‘e Beach den auch ich jetzt wieder nehmen musste.Für mich immer wieder eine Be-obachtung wert, wir zivilisierten Menschen mit unseren unter-schiedlichsten Ängsten, unter-wegs in der uns fremd gewor-denen Natur. Ein junges Pärchen auf dem Weg weiter Richtung Kalalau-Beach. Frisch gerüstet für den neuen Tag, musste nun als erstes der Wasserlauf, an dem ich mich orientiert hatte, überquert werden. Die Beiden hatten sich dafür die schmalste Stelle ausgesucht, was aber an-dererseits bedeutete, das hier die Strömung am größten war, und sich Richtung stromabwärts auch noch eine mehrere Meter tiefe Stufe auftat. Also unter Umständen beängstigend, ob-wohl es eigentlich nur ein kur-zer Schritt auf die andere Seite war. Mit Engelszungen musste Er auf Sie einreden. Und dann tat Sie den Schritt, endlich, irgend-wann, an seiner ausgestreckten Hand… und zögerte. Platsch, fast knietief mit dem einen Bein im Wasser und die Beiden konnte

dabei noch von Glück reden, das nicht einer oder sogar beide da-bei das Gleichgewicht verloren haben. So startete deren Tag mit nassem Schuh, was man im Allge-meinen so gar nicht braucht! Tun oder lassen, akzeptieren oder ändern, Zögern ist meistens die schlechteste Option. Für mich persönlich ein perfektes ins Ge-dächtnis Rufen dieser einfachen Wahrheiten und auch ein Hinweis darauf was unser Geist und unse-re Einstellung für einen Einfluss haben. Als Ultraläufer ist man sich ja in der Regel sehr bewusst ob dieser mentaler Einflüsse auf unser Tun, diese nicht ganz 50 cm lange Strecke hätte das Mädel ohne das fließende Wasser unter sich vermutlich mit verbundenen Augen und auf einem Bein über-wunden.Der restliche Rückweg gestaltete sich dagegen ereignisarm und ist schnell erzählt. Trotz der schwü-len Hitze um 30 °C im Schatten, die sich mittlerweile eingestellt hatte, und der Mittagssonne die an ungeschützten Stellen des Trails gnadenlos brannte, wur-de ich immer schneller. Klar, die Strecke bekannt, der Rucksack leichter, die Einteilung der Vor-räte ein Einfaches. Ab und an ein kurzer Gruß oder ein kleiner Plausch über meine Klamotten, wenn ich die Camper überholte, die ich heute Morgen erschreckt hatte bzw. ein anerkennendes Hallo und die Frage wie weit ich gelaufen sei von denjenigen die

ich vor ein paar Stunden kurz nach dem Start überholt hatte und die sich gerade mal auf halbem Weg zum Hanakoa Valley befanden.Und dann war ich plötzlich wieder unter Menschen, die letzten Kilo-meter zurückzulegen. Allerdings gab es jetzt deutlich öfter ein Kopf-schütteln als einen Gruß von den Tagesausflüglern, die heute früh noch in Ihren Betten lagen oder sich an Ihrem Frühstücksbüffet satt aßen während ich bereits durch den „Dschungel“ tobte. Allerdings sah ich zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht mehr ganz taufrisch aus.Zurück am Auto galt es wieder auf normal Temperatur zu kommen, be-vor ich mir abschließend ein erfrischendes Bad und ein wenig Schnor-cheln am Ke‘e Beach gönnte.4 Stunden 23 min. (netto) für knappe 19 Kilometer zeigte mein Gar-min Forerunner, der allerdings im Schatten der Klippen ein paar Mal kurz den Satelittenkontakt verloren hatte. Die Entscheidung ob das schnell oder langsam ist überlasse ich anderen, und ich hoffe das hier an dieser Stelle niemals jemand eine andere Zeit nennen wird, weil ihr anderen da draußen immer die gesamte Strecke bis zum Strand der Träume unter Eure profilierten Sohlen nehmen solltet.Was blieb waren 3 Tage Muskelkater, ein paar Bilder, eine Vielzahl fantastischer Eindrücke, das Wissen das man als routinierter Trail-Runner den Kalalau-Trail durchaus an einem Tag hin und zurück laufen kann und daraus abgeleitet, die Erkenntnis, dass ich hier auf Kaua‘i immer noch etwas Dringendes zu erledigen habe.

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86 / 87 TRAIL-MAGAZIN.de

filme die man unbedingt anschauen mussAls ob die Rumrennerei nicht schon genug wäre -Trail-Running und Laufen im Allgemeinen gibt es auch in kunstvoller Form in bewegten Bildern. Für kalte Abende und nasse Tage...

The Runner - Ill corridoreschwer zu bekommen diese dvd. auf eindrucksvolle weise wird hier die ultratrail-legende marco olmo begleitet: marco zu hause, marco beim utmb, marco beim arzt, marco bei der autogrammstunde in einer schule. der mann der sich selbst als verlierer bezeichnet konnte den utmb zweimal gewinnen und war bei seinem letzten triumph bereits 59 jahre alt. in „the runner“ lernt man den italiener auf eine sehr sachliche art kennen.

Lola RenntDrei Abwandlungen in einer Geschichte und jedesmal muss Lola (Franka Potente) sehr schnell rennen um ihren Freund Manni (Moritz Bleibtreu) vor dem Unglück zu retten. Manni ist Hehler, lässt eine Stofftüte mit 100.000 Mark (Film ist von 1998) in der U-Bahn liegen, hat aber nur noch 20 Minuten Zeit bis sein unbarmherziger Auftraggeber zu ihm kommt und die Kohle will. Laufen, Rennen ist die elemen-tare Sequenz in LOLA RENNT. Regisseur Tom Tykwer gelang mit diesem Film der Durchbruch.

running the saharaCharly Engle, Ray Zahab und Kevin Lin laufen gemeinsam durch die Sahara und wollen in weniger als 100 Tagen die Wüste vom Atlantik bis nach Ägypten queren. Das sind täglich mehr als 50 Kilometer. Dass es da zu vielen Problemen kommt ist vorprogrammiert. Die 3 bekommen Ärger, die Egos brennen durch, sie treffen auf persönliche und kartografische Grenzen. Spannend, eindrucksvoll und von Matt Damon produziert.

kilian´s questso jung und schon eine lauf- und wintersport legende. kilian jornet hat von seinem sponsor salomon in den vergangenen jahren eine eigende abenteuer-reihe bekommen: er zieht mit

einem kamerateam um die welt, bricht rekorde an den schönsten spots und motiviert uns alle damit.

www.salomonrunning.com/us/tv-channel.html?ch=kilian-quest

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Ghetto GangzDer Problembezirk „Banlieue 13“ in Paris wird von Gangstern wie Taha kontrolliert und verwahrlost unter der Ignoranz des Staates. Hier wird der klei-ne Ganove Leito von korrupten Polizisten festge-nommen, während Taha ihm seine Schwester Lola nimmt. Einige Zeit später gerät eine gefährliche Bombe mit Zeitzünder ins abgeriegelte „Banli-eue 13“. Nun wird der Undercoverpolizist Capt. Damien Tomaso in den Bezirk eingeschleust, um die Bombe rechtzeitig zu entschärfen. Leito soll ihm dabei helfen ...die Handlung ist so „naja“, aber die Akrobatik und die Stunts der „LeParcour-Läufer“ ist sagenhaft.

üBeRS ZIeL HINAUSStudent der Filmhoch-schule begleitet zwei Ultratrail-Läufer bei ihren Vorbereitungen zum 2010er Ultra Trail du Mont Blanc. Das Ende ist ganz und gar nicht happy, aber der Film in 3 Teilen beschreibt den Alltag aus Beruf und Training sehr eindruckvoll.http://vimeo.com/21873591

http://vimeo.com/22115767

http://vimeo.com/22375038

http://vimeo.com/23462952

RUNNING ON THe SUN

40 leute laufen den bad-water ultra marathon - eine

hitzeschlacht durch das death valley, bei dem sich die sohlen von den schu-

hen lösen und dem heissen asphalt zum opfer fallen. der

film begleitet die teilneh-mer im training und in der vorbereitung zu diesem

extremrennen.

Marathon des Sables 2011Edition 26Alle Extremsport-Welt blickt zur Austra-gung Nummer 27 des Wüstenmarathons, da erinnert der Veran-stalter mit einem pro-fessionel produzier-ten Film an das 2011er Rennen. Tolle Hub-schrauberaufnahmen, viel Emotion und die komplette Dramatur-gie der 250 Kilometer in 26 Minuten Länge. Als Bonus gibt es erstmals 14 Minuten in 3D. Zumindest für die 849 Teilnehmer ein Pflichtkauf.www.darbaroud.com

GRIPMASTeRTRAILSEr ist unser Fotograf und er ist der laufende Kameramann des Transalpine Run. Seine Abenteuer haben ihn schon um die ganze Welt getrieben und die meisten davon wurden von ihm in bewegten Bildern festgehalten.www.gripmastertrails.com

cHeFRedAKTeUR & HeRAUSGeBeR

Denis Wischniewski

RedAKTIONSASSISTeNZ

Sylvia Sadler

RePORTAGe & FOTORedAKTION

Stephan Repke

ART dIReKTION & LAYOUT

Denis Wischniewski

FReIe MITARBeIT

Frank Klingler, Julia Böttger, Thomas Bohne, Philipp Reiter, Christian Alles, Alex Keller

FOTOGRAFIe

Stephan Repke, Daniel Simon, Franck Oddoux, Tom Humpage, Haria Extreme, Scott Sports, Mountain Hardwear, Salomon,

Christian Alles, Stefano Torrione, Dynafit, Sportograf, Alex Keller

TITeL-FOTO

Kelvin Trautman

TRAIL MAGAZINScHWAIGe 17, 82319 STARNBeRG,

TeLeFON 08151/ [email protected]

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88 / 89 TRAIL-MAGAZIN.de

stirnlampen die man will und ab oktober auch brauchtKlare Positionierung des TRAIL Magazins: wir sind Nightrun-Befürworter und lieben knifflige Trailläufe bei Dunkelheit. Vorraussetzung ist jedoch eine fähige Stirnlampe!

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black diamondmoxieDas Stirnband ist schick! Okay, unwichtig.Die Moxie ist eine mehr als eine gute Notfallampe, denn für nur 29,95 bekommt man eine Leuchte, die stabil wirkt, leicht ist (54 Gramm ohne Batt.) und im Single Power Modus satte 140 Stunden brennt!3 Modi und 55 Lumen.www.blackdiamondequipment.com

petzlultrabeltViel Konkurrenz hat Petzl bekommen, aber die Ultra Belt ist und bleibt ein Mei-lenstein. Sicher, sie ist nicht leicht, aber die 350 Lumen entfalten viel Licht und garantieren einen perfekt ausgeleuchteten Trail.Preis: 349,95 Eurowww.petzl.de

black diamondsprinterdie 68 lumen der neuen sprinter leuchten weit und breit, die lampe passt sich dem kopf gut an und der akkupack lässt sich wiederaufla-den. eine preisgünstige lösung, die man tatsäch-lich auch mal auf den trail mitnehmen kann und nicht nur für einen zeltaufbau reicht.max. brenndauer 64 hgewicht 100 gramm (o.b)preis: 89,90 eurowww.blackdiamondequipment.com

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SILVATRAIL RUNNeRDer Produktname ist gut, das haben sich die Damen und Herren bei Silva gut überlegt. Tatsächlich ist diese Lampe für unter 60 Euro mit das beste was es auf dem Markt gibt.Gut gefällt uns die Verstellmöglichkeit und die gute Passform am Kopf.1 x Power LED; 2,5mm LED80 LumenLeuchtweite: max. 45 mLeuchtdauer: max. 24 hLeuchtmodi: Voll, Mit-tel, Energiespar, Blink2 AA-Batterien im KopfbatteriefachPreis: 59,95 Eurowww.silva.se

SILVA SPRINTWas ein Teil! Da bekom-men wir feuchte Finger, Schnappatmung und weissen Schaum. Die neue SPRINT von SILVA baut den Biszeps auf und fährt im Modus „hell“ unglaubliche 1030 Lumen aus. Das sollte bedeuten, dass 140 Meter Trail taghell ausgeleuch-tet sind. Dafür muss man jedoch 4 grosse Scheine hinlegen.5 LEDs· 1030 Lumen· 4 Leuchtmodi (Spar, Mittel, Hell, Blinken)· Leuchtzeit 2,5 - 20 h, Leuchtweite ca. 140 m· 4,5 x 5,5 x 9 cm (Packmaß), 190 g (inkl. Kopfteil)· 6 Ah Li-Ion-Akku & Lade-gerät (enthalten)· Ladezeit ca. 6 h· spritzwassergeschützt gemäß IPX6· inklusive KopfteilPreis: 399,00 Eurowww.silva.se

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DIE PrEMIErE

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DIE PREMIERE

Eine Historie als Radrennfahrer, zwei ordentliche Halbmarathons und das ein oder andere Tempotraining mit Tübinger

Leichtathleten hatte er bereits hinter sich. Als ich dann mit dem Angebot

ankam, er könne sich bei einem echten Trail-Rennen über 3 Etappen versuchen,

war er leider nicht sprachlos ...

t e x t d e n i s w i s c h n i e w s k i

f o t o s s t e p h a n r e p k e& s p o r t o g r a f

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RePORT / Keep on Running St. Wendel

Irgendwann, Jahre später, ich hatte in der Zwischenzeit auch meine Radsport-Lor-beeren bekommen und längst wieder damit aufgehört, haben wir dann im Vollbesitz der Volljährigkeit, zusammen eine WG gegrün-det. Klinge und ich, der arrogante Typ mit

„Duran-Duran-Frisur“ - als Rennfahrer eine unsoziale Sau, aber als Mit-bewohner - also wir hatten ne Menge Spaß mit Bier und allem anderen.

Und wie so oft in der Moderne, trennen sich

dann die Wege: eine junge Frau war ihm wichtiger, mich zogs in die große Stadt. Klinge blieb dem Sport treu, ich eher nicht. Anruf zum Geburtstag, Anruf an Neujahr.

Ein fast viertel Jahrhundert danach ist alle wieder anders.Gut 23 Jahre nach dem charmanten Erst-kontakt telefoniere ich mit dem zweifachen Familienvater Frank Klingler. Wir tun das wieder sehr regelmäßig. Er ist Sportwis-senschaftler, schreibt Trainingslehre für TRAIL und verfolgt als engagierter „Jogger“ mit viel Neugierde meine Trail-Abenteuer. Klinge ist der beste Zuhörer, wenn ich vom besten Sport der Welt berichte und diesmal habe ich ihn soweit, denn wer mit diesen Tübinger Baumann-Jüngern zweimal die Woche Tempotraining bolzen kann, der kann auch mal ein echtes Trailrennen laufen.„Klinge, ich hab dein Rennen gefunden! Das ist das ideale erste Trail-Rennen für dich.“

Über diesen Kerl könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Er ist mein bester Freund, mein Kumpel! Wir haben uns 1988 kennengelernt und das erste was er zu mir gesagt hat war so etwas wie „na, was bist denn du für eine armselige Knalltüte?“ Klinge war 16 und Radrennfahrer der Juniorenklasse und ich war 14 und stand zum erstenmal am hässlichen, ockerfarbenen Vereinsheim des TSV Betzingen in einer noch hässlicheren Sturzkappe und wartete da-rauf mit zehn anderen Jugendlichen zu trainieren. Klinge sah super aus, hatte rasierte Beine, richtige Radklamotten, eine weinrote, italienische Rennmaschine und sehr ausdefinierte Beinmuskula-tur. Bei mir sah das anders aus: dünne Beinchen, T-Shirt und keine Ahnung was ich da zu suchen hatte.Dieser Saftsack ließ alle Neulinge spüren, wie neu sie waren.

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die kinder sind krank, die frau ärgert, eine sehne ent-zündet, wasserrohrbruch, weisheitszähne vereitert.

Ich hab ihn am Hacken! „Wie, was? Erzähle. Wo muss ich hin? Wie lange?“„Also, das ganze nennt sich KEEP ON RUN-NING und findet im Saarland, in St. Wendel statt. Viel cooler und spaßiger als ein Stadt-marathon. Drei Tage, drei Distanzen. 3, 31 und 21 Kilometer. Das packst du locker.“

Zur allgemeinen Situation vor unserer Ab-fahrt ins Saarland.Klinge ist fit, kann einen Halbmarathon in einer Stunde und einer halben laufen, kennt Trails aber nur aus den Fotos meiner Zeitschrift. Mit der Gewissheit, dass er in-nerhalb eines sportlichen Wettkampfs den Kampfgeist eines japanischen Kamikaze-Piloten entwickelt, sinken meine Bedenken, dass er in St. Wendel das Ziel nicht sehen könnte, gegen 0,0.Um ehrlich zu sein würde es mich nicht

wundern, wenn er sich seit seinem Star-tentschluss so sehr in Form gebracht hat, dass er auf den Saarlandtrails fröhlich vor mir her rennt. Es bleiben jedoch auch Fragen offen:Was macht der Herr Sportwissenschaftler am zweiten Tag, wenn er 31 Kilometer in den Beinen hat, oder was macht er, wenn die Trails nass, matschig und schwer zu laufen sind? Reicht sein Ochsenherz? Reicht seine Radsportlunge?Klinge ist zwar ein paar mal 20 Kilometer am Stück gelaufen, aber die Tage danach hat er geruht und kompensiert. In St. Wendel wird er mit schweren Beinen zum Abschluss nochmals einen halben Marathon durch kan-tiges Gelände laufen müssen, er wird auf die Zähne beißen müssen und seine Eigenhärte aus 20 Jahren Radsport wird ihm vielleicht dabei helfen.

Die Tage vor dem großen Event sind ruhig. Von meinem Jugendfreund keine Spur. Als ein Tag vor Abfahrt das Telefon klingelt und aus dem Display die Tübinger Vorwahl leuchtet, befürchte ich das Schlimmste. „Die Absage? Ganz sicher. Die Kinder sind krank, die Frau macht Ärger, eine Sehne entzündet, Was-serrohrbruch, Weisheitszähne vereitert.“ Ich sehe mich schon ganz alleine im Stau zwischen Stuttgart und Karlsruhe stehen. „Denis, alles gut. Ich bin bereit. Etwas we-nig trainiert, aber sonst okay.“ Na, das ken-nen wir ja. Wenig trainiert. Taktiererei. Ein Elend ist das.

Den Herrn Wissenschaftler könnte es nicht besser treffen, denn als wir an diesem Samstag Mittag im schönen Ortskern von St. Wendel ankommen treffen wir auf Okto-bersonne, die sich Hals über Kopf im Hoch-

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„morgen wird es länger!“ analysiere ich. keine reaktion. ich verbiete mir im weiteren meine besser-

wisserei. „der hat sport studiert und nicht ich.“

sommer verfangen hat. Es ist heiß. Vor genau einem Jahr, bei der zweiten Austragung der Salomon Keep on Running, standen die Teilnehmer eingewickelt in Daunenjacken an der Startnummer-ausgabe. Das alles wird sich auf die Strecke auswirken - der 3-Ta-geslauf wird einfacher, denn die mit viel Detailliebe gesuchten Trails sind trocken wie Atacama-Sand. Passagen die im Vorjahr in knöcheltiefen Matsch versunken sind, bleiben gripsicher.

Es ist 19 Uhr. Samstag Abend. 1. Etappe. 3 km Prolog im Einzelstart.St. Wendel versinkt in der Dämmerung und mit dem letzten Licht

des Tages quälen sich auf einer 3 Kilometer langen Runde durch den Ortskern rund 200 Läufer über künstliche Hindernisse. Im 10 Sekunden Abstand sprinten sie von der Startlinie, versuchen den vor ihnen startenden zu schnappen oder sind so sehr mit der Milch-säure beschäftigt, dass der Prolog zur Tunnelfahrt wird. Klinge ist flink. Das kann er gut. Da arbeiten sich die Leichtathletikgene an die Oberfläche und nach etwas mehr als 12 Minuten ist er wieder im Ziel. Roter Kopf, brennende Lunge. Voll ausgepowert.

„Morgen wird es länger!“ analysiere ich. Keine Reaktion.Ich verbiete mir im Weiteren meine Besserwisserei. „Der hat Sport studiert und nicht ich.“

Nächster Morgen. 2 Etappe. 31 km.Ich reibe mir die Augen und nehme einen großen Schluck von die-sem seltsamen Kohlenhydratgetränk. Klinge ist wach.„Wie planst du den Lauf heute, mein Freund? Hey, solange bist du noch nie gelaufen!“ „Ich werde wohl langsamer loslaufen, als bei meinen beiden Halb-marathons.“ „Daran wirst du gut tun!“ weiß ich zu antworten.Kurz vor dem Startschuss schnalle ich ihm noch einen Trinkgürtel um - auch das ist für ihn eine Premiere und beim Warmlaufen wa-ckelt das Teil an seiner Hüfte wie ein Känguru. „So ein Mist, das wackelt ja…“. Höher tragen, du musst ihn höher tragen.“Problem gelöst. Klinge wirkt konzentriert, keine Spässchen und ganz und gar anders als damals am Parkplatz des Sportvereins.

Mit dem Startschuss, pünktlich um 12 Uhr, trennen sich zunächst unsere Wege. Das Feld zieht sich wie ein Lindwurm hinaus in die Wälder um den Spiemont.Die Hitze steht. Sie packt die Trail-Runner, würgt sie und spuckt sie wieder auf die sagenhaft verspielte Strecke, die auf kleinen We-gen mit viel hoch und runter, durch den Wald rund um St. Wendel führt. „Ein klasse Rennen“, denke ich mir und dabei auch an meinen Kumpel, der nach gut 10 Kilometern nur ein paar Minuten hinter mir liegt. Irgendwo, kurz nach der zweiten Verpflegungsstation entschließe ich mich, im vollen Geiste des autonomen Journalis-mus, auf den Neo-Trail-Runner zu warten. Ich muss sehen, wie er sich durch diesen Dschungel schlägt und um ehrlich zu sein tuts mir ein Gang weniger auch. Berufsbedingter Eigennutzen also.

Die letzten 15 Kilometer laufen wir gemeinsam, werden überholt, überholen andere, ich rede ihm zu, erzähle Geschichten, die viel-

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klinge atmet tief ein, ich gebe ihm den letzten schluck wasser aus meiner pulle und er wirft seine arme und seinen oberkörper den letzen 5000 metern entgegen.

ich bin baff! kampfsau.

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man kann hier von einer echten trail-

running runde sprechen - mitten im saarland -

genial!

leicht für etwas Kurzweiligkeit sorgen und versuche Ökonomie in die Sache zu bringen, denn irgendwann springt der Zähler auf Kilo-meter 22 und Klinge ist im Reich das er nicht kennt. Das motiviert ihn offensichtlich, er legt Kohlen ins Feuer und seine offensichtli-chen Probleme sobald es berghoch geht, macht er mit Fullspeed auf ebenen Abschnitten wieder weg.Bei Kilometer 26 macht es „BUMM!“ „Mann, oh, Mann, jetzt geht nix mehr. Ich bin am Limit.“ Das ist seine grundehrliche Feststellung mit leicht verdrehten Augen. „Wir bekommen das schon ins Ziel. Du gehst alle Anstiege! Und an-sonsten bleibst du mir an den Fersen.“„Ja, aber schau doch mal auf die Uhr. Ich wollte doch unbedingt un-ter 3 Stunden heute bleiben!“ Mir fehlen die Worte. „Wie, du wilst unter 3 Stunden bleiben? Jetzt renn doch einfach ins Ziel und sei froh und denke doch auch mal daran, dass du morgen nochmal 21 Kilometer zu laufen hast!“Ich rechne die verbleibende Distanz mit der verbleibenden Zeit bis zu den 3 Stunden gegen und komme auf die Lösung des Problems.„Wir können unter 3 Stunden bleiben, Klinge, aber dann müssen wir jetzt los. Ist eh nur noch flach.“Klinge atmet tief ein, ich gebe ihm den letzten Schluck Wasser aus meiner Pulle und er wirft seine Arme und seinen Oberkörper den letzen 5000 Metern entgegen. Ich bin baff! Kampfsau.

Als das Plastikschild mit der Aufschrift „1000 M to go“ erscheint, ist

klar, dass er es schafft und im Ziel löst sich sein verzerrtes Gesicht nach 2 Stunden und 58 Minuten in ein warmes Lächeln auf. Platz 42 von 106 Männern. „Daran muss man sich gewöhnen. Da rennen Hausfrauen mit flacher Atmung an einem vorbei. Auf die Optik darf man nicht viel geben.“ resümiert Klinge.Ich antworte „Ja, mit der Spitzengruppe kannst du hier nicht mit-gehen. Das ist kein Radkriterium der 90er Jahre.“ Neues Spiel, neue Karten.

Im Ziel genießen wir die gute Atmosphäre dieser Veranstaltung. Es ist die perfekte Mischung aus einem professionel organisier-tem Laufevent mit dem Flair und der Intimität einer Szene die sich gefunden hat und mit Freude ihre Identität entwickelt. Alle reden miteinander, lachen zusammen und haben eine schöne Zeit. Ich werde den Eindruck nicht los - es geht hier mehr ums Erleben als um das Erreichen. Meinem schwäbischen Sportwissenschaftler gefällts. Doch wie hat er die 31 Kilometer durch das kupierte saarländische Gelände verkraftet? Er ist so ruhig. Kein Jammern, kein Jubeln. Sind die Gedanken bereits auf der Schlussetappe?

Nach der Pastaparty, den Bildern des Tages und einem kleinen Film-mitschnitt der heutigen Etappe fallen wir in die Betten.„Bin schon sehr kaputt. Die Muskeln schmerzen, aber ich bin den-

noch erstaunt, denn die üblichen Sehnenprobleme, die ich bei fast allen Trainingsläufen auf Asphalt bereits nach 10 Kilometern bekam, habe ich heute nach der längsten Distanz meines Lebens, seltsamerweise nicht!“ Kurz vor dem Einnicken bemerke ich, wie zufrieden mein Kollege heute ist.

Tag 3. 7.30 Uhr. Etappe 3, 21 km.10 Uhr ist eine sehr humane Startzeit. Um kurz vor 8 Uhr wackeln wir zum Frühstück. Meine Sorge, dass Klinge heute irgendwelche Probleme bekommen könnte, sinkt mit jedem Schritt vom Wohn-mobil zum Frühstückscafe, denn sein Gang ist viel zu rund. Er klagt zwar über massive Muskelschmerzen und spricht von einem selten dagewesenen Muskelkater, aber da haben wir schon ganz andere Sachen gesehen, die dann letztlich locker über die Ziellinie gesprintet sind. Wenn überhaupt, wird er erst dann an Krücken gehen, wenn die Veranstaltung hier zu Ende, das Adrenalin gesun-ken, der Körper auf Stand by und wieder zu Hause ist.

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Die Strecke heute nennt sich Bosberg-Trail, ist vom Profil her schwerer als gestern, macht mehr Spaß, hat mehr schmale Trails. Man kann hier von einer echten Trail-Running Runde sprechen - mitten im Saarland - genial!Heute sehe ich Klinge nicht, die Berichterstattung zwischen Start und Ziel fällt aus. Erst im Ziel erfahre ich, wie es ihm erging. Dort warte ich jedoch nicht so lange wie ich vermutet hätte, denn nach gut 13 Minuten, ich kippe mir die fünfte eiskalte Cola in den tro-ckenen Rachen, flitzt ein weißer Schatten entschlossen unter dem Zielbogen hindurch und sinkt mit der gleichen Konsequenz sofort zu Boden. Klinge ist da! Wahnsinn. Er hat alles aus sich he-rausgeholt, hat sich auf die Sache hier so sehr eingelassen, dass er ein bisschen über sich hinaus gewachsen ist.Ich beginne zu träumen, umarme ihn, schüttel seine Hand und be-grüße ihn hochoffiziel in den Reihen der Trail-Runner.Wir haben einen für unseren Sport gewonnen.

Auf der langen Autofahrt am Nachmittag nach Hause in Richtung Süddeutschland, erzählt er mir dann von den noch unentdeckten Möglichkeiten rund um Tübingen auf Trails zu laufen. Er will sie suchen. Er wird sie finden.

5. Ausgabe

24. bis 25. März 2012

Der Trail 80km

Der Trail 50km

Der Trail 30km

Der 18km TwinSanté®92

Die Wandern

www.traildeparis.com

EIN TRAIL IN PARIS ? DAS IST

MÖGLICH !

1. KLINGe, WIe WARS? BIST dU VON deINeR LeISTUNG NUN üBeRRAScHT OdeR eRNücHTeRT?Irgendwie von Beidem etwas. Etwas ernüchtert, da ich auf den Sieger fast zwei Stunden verloren habe. Das tut meinem sportlichen Ehrgeiz nicht gut. Allerdings weiß ich, dass man die Distanzen, die man im Wettkampf laufen will, auch vorher trainieren sollte. Insofern bin ich auch stolz, dass ich die drei Tage überstanden habe. In der Gesamtbilanz bleibt aber ein super posi-tives Gefühl zurück. 2. HAST dU NUN BLUT GeLecKT?Eine Stimme, die noch nicht ganz laut ruft, sich aber irgendwie doch Gehör verschafft, redet mir ein, vielleicht noch eine Stufe zum Trailolymp weiterge-hen zu können. Ein Lauf in den Bergen würde mich auf jeden Fall auch reizen. Und, wer 30 Kilometer laufen kann, kann auch 50 Kilometer laufen, oder? 3. GAB eS NUN eTWAS WAS dIcH TOTAL üBeRRAScHT HAT, WOMIT dU NIe GeRecHNeT HäTTeST? Totale Überraschung gab es eigentlich nicht. Positiv überrascht war ich von der Qualität der Veranstaltung. Verpflegungsstellen, Streckenausschil-derung, Pastaparty am Abend (war ja viel mehr als Pasta) usw. war alles Tipp Topp. Gab so einem Novizen wie mir immer ein sicheres Gefühl, falls man doch in ein Leistungs- oder Schlammloch fallen würde. Super war auch, wie mich die Trailläufergemeinde aufgenommen hat.Ach ja: Muskulär war ich total kaputt. Orthopädische Zipperlein, wie Achil-lessehnenbeschwerden, die ich oft nach Läufen habe, hatte ich gar nicht.

Auf DER HEIMfAHRT HABEN WIR KLINGE DANN NoCH EIN PAAR fRAGEN GESTELLT.

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ANMELDUNG / REGISTRATIONTRAILRUNNING GOES INDOOR

03. - 05. 2012 / DORTMUND /

fEbRUARy 3RD-5Th, 2012

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Name / surname___________________________________________

Vorname / name________ ___________________________________

Straße / street ____________ _________________________________

PLZ / Wohnort / zip /town ____________________________________

Land / country_____________________________________________

Telefon privat / private phone______ ____________________________

Telefon Büro / office phone ____________________________________

KATEGORIE | Men Master-Men (über 40 Jahre / over 40 years)* Senior Master-Men (über 50 Jahre / over 50 years)**

CATEGORY: Women Master-Women (über 40 Jahre / over 40 years)* Senior Master-Women (über 50 Jahre / over 50 years)**

Sprint ca. 1,1 km | Freitag 03.02.2012, 14:00 Uhr | Friday 03/02/2012, 2:00 p.m. | w 10,00 | Teilnahmegebühr + freies Training | includes free training

5 km-Trail | Samstag 04.02.2012, 12:00 Uhr | Saturday 04/02/2012, 12:00 a.m. | w 20,00 | Teilnahmegebühr + freies Training | includes free training

10 km-Trail | Sonntag 05.02.2012, 11:00 Uhr | Sunday 05/02/2012, 11:00 a.m. | w 25,00 | Teilnahmegebühr + freies Training | includes free training

Alle drei Rennen | all of the 3 races | w 45,00 | Teilnahmegebühr + freies Training | includes free training

Teilnahmegebühr für freies Training ohne Wettkampfteilnahme | w 5,00 | free training without participation in the race

Streckenanpassungen können noch kurzfristig durch den Streckenchef erfolgen / subject to change

Übernachtung / Accomodation: Sportreisen Kreienbaum, Nelkenstr. 42, 44289 Dortmund, Tel: +49-(0)231-9 54 88 40 , Fax: +49-(0)231-9 54 88 41 www.laufreisen.de | [email protected]

Mit der vorgegebenen Registrierung meldet sich der Teilnehmer verbindlich zum ECCO INDOOR TRAIL in Dortmund an und versichert dabei ohne weitere Prüfung durch den Veranstalter, über die im Reglement genannten speziellen Vorerfahrungen und -kenntnisse zu verfügen. Schadensersatzansprüche des Teilnehmers gegenüber dem Veranstalter, gleich aus welchem Rechtsgrund, sind ausgeschlossen. Dies gilt nicht, soweit der Veranstalter, seine gesetzlichen Vertreter oder Erfüllungsgehilfen, vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt haben oder wegen dem Veranstalter zurechenbarer Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers, der Gesundheit oder der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der Teilnehmer ist bereit, sich Kontrollen zu unterziehen, die von der Wettbewerbsjury angeordnet werden. Der Teilnehmer kennt und akzeptiert vollumfänglich die AGB und das gültige Reglement. Er erklärt ausdrücklich, dass er alle darin enthaltenen Regeln, Vorschriften und Bedingungen gelesen und verstanden hat. Der Teilnehmer ist mit der Veröffentlichung und Verwendung von Bildmaterial aus der Rennveranstaltung einverstanden. Mit der Angabe der E-Mail Adresse erklärt sich der Teilnehmer einverstanden, dass die PLAN B event company GmbH diese für das Versenden von Informationen an ihn nutzen darf. Der Teilnehmer erklärt mit seiner Unterschrift die Teilnahme an der Rennveranstaltung auf eigenes Risiko und dass er ausreichend gegen Unfälle und Krankheit versichert ist. Ferner erklärt der Teilnehmer mit Veranstaltungsbeginn verbindlich, dass gegen seine Teilnahme keine gesundheitlichen Bedenken bestehen und sein konditionelles Leistungsniveau den Anforderungen eines derartigen Ausdauerwettkampfes über insgesamt zwei Rennen entspricht. Bei Stornierung der Teilnahme bis zum 03.01.2012 erhalten die Teilnehmer ihre Teilnahmegebühr abzgl. u 8,00 Vorbereitungs- und Bearbeitungsgebühr zurück. Bei Stornierung der Teilnahme ab dem 04.01.2012 findet keine Rückvergütung mehr statt. Die Rückerstattung erfolgt innerhalb von 60 Tagen nach Erhalt der schriftlichen Stornierung. Der Veranstalter übernimmt keinerlei Haftung für den Inhalt des Gepäcks noch das Gepäckstück selbst, welches während des Rennens zur Aufbewahrung abgegeben werden kann.With the antecedent registration, the participant submits a self-willed and binding registration for the ECCO INDOOR TRAIL in Dortmund and asserts, without requiring further proof by the event organizer, pos-session of the skills and experiences that are mentioned in the regulations and required by all participants. Compensation claims brought forward by the participant against the event organizer, for whatever legal reason, are excluded. This does not apply, if the organizer, his legal representatives or his agents have acted with intent or with gross negligence in the execution of his duties or if the organizer is duly liable due to accountable damages resulting from injuries to the life, the body or the health of a person or the breach of constitutive contractual obligations. The participant consents to be subject to tests and inspections on his/her person and personal equipment that are ordered by authorized race personnel. The participant is familiar with and understands the conditions and regulations of the event and will abide by them. The participant agrees to the publication of photographic and other audiovisual materials obtained (also from each participant) during the event. With the release of an E-mail address, the participant knowingly per-mits that PLAN B event company GmbH to use this email address to send additional event information. The participant certifies with his/her signature that their participation in this event will be at their own risk and that adequate insurance coverage exists in case of accident or injury. Furthermore, by starting the event the participant solemnly affirms to be unaware of any health concerns that would undermine his/her participation in the race and that his/her physical level of performance meets the requirements that such an alpine endurance race places on the body and mind over the course of two races. In case of cancellation up to and including January 3rd, 2012, the participants recover the entry fee less �u 8,00 administrative charges. Cancellations from January 4th, 2012 will not be accepted. In that case you will get no money back. The refund will be paid 60 days after receiving the written cancellation. The organizer assumes no liability whatsoever for the contents of the luggage or the luggage item itself, which can be stored during the race.

X___________________________________________________________________________________Datum/ Unterschrift / date / signature

Telefon mobil / mobile phone_____ ___________________________

Fax / fax______ ________________________________________

E-mail / e-mail___________________________________________

Nationalität / nationality____________________________________

Geburtsdatum / date of birth__________________________________

Teamname / team name____________________________________

T-Sirt-Größe / T-Shirt-Size S M L XL XXL

Für Teilnehmer mit deutscher Bankverbindung gilt (Bankeinzug)Kontonummer:__________________________________________Kreditinstitut:__________________________________________Bankleitzahl:___________________________________________Kontoinhaber:__________________________________________

Für ausländische Teilnehmer gilt / participants with a foreign accountÜberweisung an / transfer to: PLAN B event company GmbH, IBAN-KontoNr.: DE 26200303000365854501, BIC-Code: CHDBDEHHXXX,Bankhaus Donner & Reuschel München, Verw.zweck/ reason for transfer: IT_[Name des Teilnehmers /name of participant]

Bitte schicken Sie das vollständig in BLOCKSCHRIFT ausgefüllte Anmeldeformular per Post, Fax oder E-Mail an die nebenstehende Adresse. Die Anmeldung ist erst nach Eingang des Startgeldes und des vollständig ausgefüllten Anmeldeformu-lares gültig.Please fill out the entire form with CAPITAL LETTERS and send back to the follow-ing address. The announcement is available after you have paid the entry fee and have emited this registration form to our company.

PLAN B EVENT COMPANY GMBH, Geiselgasteigstr. 120, 81545 MünchenTelefon: +49-89-651 299 30, Telefax: +49-89-651 299 44

Ich möchte am ECCO INDOOR TRAIL 2012 teilnehmen: | I bindingly sign up for ECCO INDOOR TRAIL 2012:

Hiermit melde ich mich verbindlich an für / I bindingly sign up for

www.indoortrail.de l [email protected]

*Stichtag/ cutoff-date 3/02/2012 ** ab 15 Teilnehmern | from 15 participants

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VOLL AM eNde / Outro & Nächste Ausgabe

outroFOTOdieseR AUSGABeEs ist der 18. Oktober 2011 und dieses Foto ist keine Fiktion, nein, wir sind da ganz nah dran. Die Trails sind, zumindest im Süden der Republik, sind bald vom Schnee überdeckt und wir haben freie Auswahl: Querfel-dein rennen oder alternativer Wintersport? Eiskalte , klare Polarluft einatmen oder im Gym abhängen? Wir sind ganz eindeutig für die Trailsaison die Ende Oktober endet und Anfang Novemver startet! Raus mit euch, raus...ALLE!

previewNäcHSTeAUSGABeAm 15.12.2011 erwartet euch die nächste, kostenlose E-Ausgabe von TRAIL.Wir planen einen dicke letzte Nummer mit viel Reportagen, echten Produkttests und In-terviews.In einem Winter-Spezial geben wir Tipps zur perfekten Ausrüs-tung und zum Training bei Kälte.Themenschwerpunkte TRAIL 6/2011:-Stirnlampen im Praxistest-Winterausrüstung-Report: Trail in Luxemburg

102 / 103 TRAIL-MAGAZIN.de

WWW.IRONTRAIL.CH

06.-08. JULI 2012

T 201

T 141

T 71

201 Kilometer

+ 11‘500 m / - 12‘700 m

140 Kilometer

+ 8‘400 m / - 9‘600 m

72 Kilometer

+ 4‘800 m / - 4‘800 m

PONTRESINA - ST. MORITZ - BERGÜN - SAVOGNIN TIEFENCASTEL - LENZERHEIDE - AROSA - CHUR

Höchst gelegener, längster, härtester und schönster Einetappen-Trail der Alpen.

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WWW.IRONTRAIL.CH

06.-08. JULI 2012

T 201

T 141

T 71

201 Kilometer

+ 11‘500 m / - 12‘700 m

140 Kilometer

+ 8‘400 m / - 9‘600 m

72 Kilometer

+ 4‘800 m / - 4‘800 m

PONTRESINA - ST. MORITZ - BERGÜN - SAVOGNIN TIEFENCASTEL - LENZERHEIDE - AROSA - CHUR

Höchst gelegener, längster, härtester und schönster Einetappen-Trail der Alpen.