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Training aktuell 26. Jahrgang Nr. 3/2015, 2. März 2015 EUR 9,80 | G 25220 Die Zeitschrift für Trainer, Berater und Coachs www.trainingaktuell.de NEURO-TRAINING Wie viel Neuro steckt in NLP? WEITERBILDUNGSSZENE DEUTSCHLAND 2015 Wachstumsthema Gesundheit BURN-OUT-PRäVENTION Die Resilienz von Gefährdeten mit dem Burn-0-Meter stärken TRAU, SCHAU, WEM! Wie Trainer Marketing-Offerten auf Herz und Nieren prüfen LEARNTEC 2015 Was die Individualisierung des Lernens für Trainer bedeutet

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Trainingaktuell26. Jahrgang Nr. 3/2015, 2. März 2015

EUR 9,80 | G 25220

Die Zeitschrift für Trainer, Berater und Coachs

www.trainingaktuell.de

neuro-Training

Wie viel Neuro steckt in NLP?

weiTerbildungsszene deuTschland 2015

Wachstumsthema Gesundheit

burn-ouT-prävenTion

Die Resilienz von Gefährdeten

mit dem Burn-0-Meter stärken

Trau, schau, wem!

Wie Trainer Marketing-Offerten

auf Herz und Nieren prüfen

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Was die Individualisierung des

Lernens für Trainer bedeutet

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Trainingaktuell | März 2015 3

Gesundheit ist ein zentraler Wachstumstreiber des Weiterbildungsmarktes. Der Trend in der Vermittlung geht in Richtung Individualisierung. Beides Thesen, die den aktuellen Weiterbildungs-bedarf in Unternehmen beschreiben. Mehr dazu in dieser Ausgabe.

Nicole BußmannChefredakteurin

Welche Themen und Inhalte haben Weiterbil-dungsanbieter 2014 ihren Teilnehmern vermit-telt? Und in welchen Themenfeldern erwarten sie in Zukunft steigende Nachfrage? Zwei Fra-gen, die 1.018 Trainer, Berater und Coachs im No-vember 2014 auf Nachfrage des Verlags manager- Seminare beantwortet haben. Die Ergebnisse der Erhebung, die Teil der Research-Trilogie „Weiter-bildungsSzene Deutschland 2015“ ist, lesen Sie ab S. 6. Studienautor Jürgen Graf hat Wachstumstrei-ber der Branche ebenso wie Trends in der Vermitt-lung ausgemacht.

Wachstumstreiber Gesundheit

Ein Themenbereich mit großem Wachstumspo-tenzial ist nach Einschätzung der Weiterbildner das Feld Resilienz, Work-Life-Balance und Ge-sundheitsmanagement. Seit Jahren bemerken

Trainer die Folgen einer zunehmenden Arbeitsverdichtung und mahnen zur Krankheitsprophylaxe und Stärkung der Resilienz an.

Ein Tool, das in dieser Hinsicht Hilfestellung bietet, ist das „Burn-O-Meter“. Es liefert eine lösungs- und resourcenori-entierte Struktur, mit der Menschen ihre Resilienz stärken können. Wie Coaching mit dem neuen Tool funktioniert, erklärt die Entwicklerin, die systemische Supervisorin Iris Fischer, ab S. 18.

Die Individualisierung des Lernens

Weitgehend Konsens erzielte eine weitere Beobachtung zum Weiterbildungsmarkt unter den Teilnehmern der „Wei-terbildungsSzene Deutschland 2015“: Dass individualisierte Trainings und Coachings die klassischen Führungssemina-re weitgehend ablösen, glauben 82 Prozent der Befragten. Dahinter verbirgt sich die Überzeugung, dass es sinnvoller ist, Mitarbeiter und Führungskräfte gezielt an ihren persön-lichen Problemstellungen arbeiten zu lassen, als sie mit Se-minaren von der Stange zu beglücken.

Der Trend zur Individualisierung zeigte unterdes auch die Kongressmesse Learntec, Spiegelbild des technisch gestütz-ten Lernens. Zwei fast gegensätzliche Richtungen desselben Trends sind zu beobachten: Zum einen das adaptive Lernen, das zwar angepasst auf den Lerner und seine Bedürfnisse stattfindet, Autonomie in der Wahl des Lernsoffs aber aus-schließt. Zum anderen das Social Learning, das kollaborativ über soziale Plattformen stattfindet. In selbst gewählten Peer Groups entscheidet der Lerner, was er wann wie lernt.

Mehr zu den Themen der diesjährigen Learntec und ihren Implikationen für Trainer erfahren Sie ab S. 10 im Interview mit Bildungsberaterin Sünne Eichler und Hochschulprofes-sor Peter Henning vom Kongresskomitee.

EditoRial

Je individueller, je zieldienlicher

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4 Trainingaktuell | März 2015

das Thema gesundheit ist ein wachs ­tumstreiber für den Trainingsmarkt

viele annahmen des nlp werden von der hirnforschung bestätigt

allzu verführerische marketing­offer­ten sollten Trainer kritisch prüfen

die richtigen methoden bringen auch in webinare interaktion

Information InteraktionInspirationWeiterbildungsSzene Deutschland 2015Stress mit den Soft Skills 6

Learntec 2015Die Individualisierung des

Lernens 10

Marktstudie wbmonitor 2014Besseres Klima in allen

Segmenten 14

Branchenticker 16

Neue Intervention zur Burnout-PräventionResilienz erleben 18

Serie Coachingideen

Der Gebärden-Dolmetscher 21

Serie Neuro-Training

Das N in NLP 26

Serie SeminarbausteineBuchstabensalat 30

Rezensionen

Medien des Monats 32

Praxistest „Reflexionsrad“Direktes Feedback, tiefe

Reflexion 34

TrainermarketingTrau, schau, wem! 36

Interaktive Methoden im WebinarAlles außer Wurfgeschosse 40

TermintippPetersberger Trainertage 2015 44

Terminticker 45

Organisation

6 26 36 40

impressum

Training aktuell erscheint zwölf Mal im Jahr. Herausgeber: Nicole Bußmann, Jürgen Graf, Ralf Muskatewitz. Redaktion: Nicole Bußmann (verantw.),

Miriam Wagner (CvD), Nadine Fischer, Catja Kauffmann, Sylvia Lipkowski, Nina Peters, Sascha Reimann. Freie Autoren: Martina Cyriax, Sandra Dirks,

Helmut Fischer, Iris Fischer, Amelie Funcke, Jürgen Graf, Eva Havenith, Franz Hütter, Markus Jaschke, Hubert Kuhn, Manfred Meyer, Bernd Slaghuis,

Heiko Stein, Martin Wehrle. Titelbilder: thinglass/fotolia.com; ImageSource. Anzeigen: Uwe Schmitt (verantw.), Anna Effertz-Köllen, Julia Radzwill,

Jens Röhler, Petra Weyers, Jutta Zeranski-Killich. Beilagen: Julius Beltz GmbH & Co. KG, Weinheim. Verlag: managerSeminare Verlags GmbH, Endeni-

cher Straße 41, D-53115 Bonn, Tel.: 0228-977 91-0, Fax: 0228-977 91-77, www.trainingaktuell.de. Druck: Druckkontor Emden, Emden. Das Abonnement

kostet jährlich 99,60 Euro, im Paket mit managerSeminare 178,- Euro. Die Preise verstehen sich inkl. MwSt. und Versandkosten. Erfüllungsort und

Gerichtsstand: Bonn. ISSN 0939-2688.

inhalt

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Führungskräfte sehen den coach oft in der rolle des hofnarren

ReflexionInstitut im InterviewGiessener Forum: „Begeisterung

für Achtsamkeit“ 46

Berufsbild CoachWas bin ich? 47

TrainingsspitzenDarf’s noch eine Ausbildung

mehr sein? 50

47

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6 Trainingaktuell | März 2015

Welche Themen und Inhalte ha-

ben die Weiterbildungsanbieter 2014

ihren Teilnehmern vermittelt? Und

in welchen Themenfeldern erwarten

sie in Zukunft eine steigende Nach-

frage? Zu dieser Frage nahmen ins -

gesamt 1.018 Trainer, Coachs und Be-

rater Stellung, die sich im November

2014 an der Trendstudie des Verlags

managerSeminare beteiligten.

Das Training der Soft Skills bzw. so-

zialen Kompetenzen zählt zu den do-

minierenden Aufgaben der befragten

Weiterbildner: Mitarbeiterführung,

Selbstführung, Teamentwicklungs-

maßnahmen, Kommunikationstrai-

nings sowie Konfliktmanagement

führen die Themenliste an (siehe Abb.

1, oranger Balken). Hernach folgt die

Organisationsentwicklung. Sie bildet

die Schnittstelle zwischen sozialen

und den folgenden methodischen

Kompetenzen. Die Vermittlung von

Verkaufs- und Servicethemen, Lern-

tRENdStUdiE – WEitERBildUNGSSZENE dEUtSChlaNd 2015

stress mit den soft skills

Stärkung der Sozial-, Selbst- und Stresskompetenz von Führungs-kräften via Einzeltraining und Coaching – die Ergebnisse der Wei-terbildungsSzene Deutschland liefern ein eindeutiges Bild über den zentralen Weiterbildungsbedarf in Unternehmen. Das Problem: Füh-rungskräfte stehen bereits so unter Druck, dass Weiterbildung selbst zum Stressfaktor wird.

information

und Problemlösungstechniken, be-

rufsspezifischem Fachwissen oder

Trainer-the-Trainer-Know-how liegen

hinsichtlich ihrer Bedeutung nahezu

gleichauf. Ihnen widmete sich durch-

schnittlich jeweils jeder fünfte Be-

fragte.

Selbst-, Mitarbeiterführung und Gesundheit als Wachstumstreiber

Der blaue Balken gibt die persön-

liche Einschätzung der Weiterbildner

wieder, in welchen Themenbereichen

sie in naher Zukunft mit einer stei-

genden Nachfrage rechnen. Grund-

sätzlich zeigt sich auch hier, dass das

Training der Soft Skills und sozialen

Kompetenzen weiterhin als Wachs-

tumstreiber der Weiterbildungsbran-

che gesehen wird – ergänzt um das

Zukunftsthema Resilienz, Work-Life-

Balance und Gesundheitsmanage-

ment. Welche Rückschlüsse lassen

sich aus der Grafik respektive dem

Verhältnis der beiden Ergebnisse zuei-

nander ziehen?

Wird ein Themenbereich bereits

von vielen Weiterbildungsanbietern

bedient und geht gleichzeitig nur ein

geringer Teil der Befragten von ei-

ner zukünftig steigenden Nachfrage

aus, so deutet das auf eine Marktsät-

tigung bzw. einen zunehmenden Ver-

drängungswettbewerb hin. Dies trifft

für die Themenbereiche „Vermitt-

lung persönlicher kommunikativer

Fähigkeiten” sowie „Teambildung/

Teammanagement” zu, aber auch für

die im Mittelfeld liegenden Themen

wie „Vermittlung von Moderations-/

Präsentationstechniken” und „Train-

the-Trainer”. Für neue Anbieter dürfte

es schwerer werden, in eben diesen

Bereichen Fuß zu fassen. Und auch

etablierte Anbieter sollten damit rech-

nen, dass hier der Druck auf Preise

und Honorare noch stärker zunimmt.

Hochqualifizierte Mitarbeiter fühlen sich überfordert

Umgekehrt verweist ein hoher Wert

bei der zukünftigen Nachfrage sowie

ein verhältnismäßig kleiner Anteil an

Weiterbildnern, die diesen Themen-

bereich aktuell bedienen, auf beson-

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26 Trainingaktuell | März 2015

Das Kommunikations- und Veränderungsmodell NLP wurde von dem Psychologen Richard Bandler und dem Lin-guistikprofessor John Grinder Anfang der 70er Jahre an der University of California entwickelt. Bandler und Grinder analysierten die sprachliche Struktur wirksamer Kommuni-kation. Ihre ersten „Modelle“ waren Psychotherapeuten wie Fritz Perls, der Gründer der Gestalttherapie, Milton Erickson, der Vater der modernen Hypnotherapie und die bedeutende Familientherapeutin Virginia Satir. Das Modellieren von besonders erfolgreichem Verhalten bildet die Kernmethode des Ansatzes. Das Ergebnis dieses Modellierungsprozesses

SERiE NEURo-tRaiNiNG

das n in nlp

Am 17. April 2015 erhält Robert Dilts, einer der prägenden köpfe des Neuro-Linguistischen-Programmierens, im Rahmen der Petersberger Trainertage den Life Achievement Award. Grund genug, um im vorerst letzten Beitrag der Serie Neuro-Training der Frage nachzugehen, wie viel Neuro eigentlich in NLP steckt.

inspiration

sind lernbare und lehrbare Strukturen für wirksame Kommunikation mit an-deren und mit sich selbst.

Nicht zuletzt Robert Dilts, der 1974 in Santa Cruz mit Bandler und Grin-der in Kontakt kam, hat die Potenziale dieses psychologischen Best-Practice-Ansatzes für Unternehmen erkannt und zur Verbreitung des NLP weit über den therapeutischen Ursprungs-kontext hinaus beigetragen. Er hat er-heblichen Anteil daran, dass sich viel von dem, was heute in Seminaren und Workshops an Kommunikations- und Selbstmanagementwerkzeugen ver-mittelt wird, aus NLP-Modellen herlei-tet – auch wenn sie oft nicht explizit genannt werden.

Vorbehalte und Eiferer

Dass dies nicht immer der Fall ist, liegt an den Vorbehalten, die Teile der akademischen Psychologie und der Unternehmenswelt dem NLP gegen-über hatten und zum Teil auch noch haben. Während ein fundiertes und reflektiertes NLP heute vermehrt auch in die Curricula von Hochschulen Ein-zug hält, überbieten sich im Internet immer noch Skeptiker mit dem Sam-meln hanebüchener Aussagen, die dem NLP (leider auch aus den eigenen Reihen) zugeschrieben werden – etwa, man könne anhand von irgendwel-chen Augenbewegungen erkennen, ob jemand lügt oder nicht.

Eifrige NLP-Vertreter kontern mit „wissenschaftlichen Beweisen“ für einzelne Postulate des NLP. Ein sol-ches Einzelaussagen-Pingpong ist je-doch wenig hilfreich, zumal es sich

Foto: thinglass/fotolia.com

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36 Trainingaktuell | März 2015

„Auf der Suche nach exzellenten Vertriebstrainern habe ich Ihr Pro-fil gefunden. Wir erhalten immer wieder Anfragen für Trainer, die wir aber nicht vollständig über unser ak-tuelles Netzwerk abdecken können.” Solch eine Kontaktanfrage über Xing, wie Trainer sie bisweilen bekommen, klingt verlockend. Hier hat ein Trai-nernetzwerk scheinbar mehr Aufträge, als es abarbeiten kann und sucht nach Verstärkung. Nur die Kontaktanfra-ge bestätigen – einfacher kann man kaum an neue Aufträge kommen.

Traum versus Realität

Wer glaubt, dass es wirklich so simpel ist und nun auf Wolke sieben

tRaiNERMaRKEtiNG

Trau, schau, wem!

Trainern flattern immer häufiger verführerische Marketingange-bote ins Haus: qualitätssiegel, Vermarktungsplattformen, Groß-kongresse. Die halten aber nicht immer, was sie auf den ersten Blick versprechen. Wie man die Spreu vom Weizen trennt, erklärt Heiko Stein.

organisation

schwebt, wird mit jeder weiteren Nachricht wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Im nächsten Schritt kann man sich vorhandene Trainerprofile anschauen und sei-ne Zustimmung zur Zusendung de-taillierter Informationen geben. Mit denen kommt dann die endgültige Ernüchterung: Es handelt sich um eine Trainerplattform, die vertraglich fixiert monatlich mit qualifizierten Inhalten und eigenen Werbemaß-nahmen gefüttert werden will sowie jährlich mit einem mittleren dreistel-ligen Betrag. Sicher: Wer Aufträge ver-mittelt, soll dafür auch einen Obolus bekommen – das ist nur legitim. Al-lerdings bleibt bei dem Trainernetz-werk vom angeblichen Auftrags- bzw. Anfrageüberschuss in den Verkaufs-unterlagen bloß die rein rechnerisch millionenfache Möglichkeit, auf der Plattform gefunden zu werden.

Mit Trainern Geld verdienen

Angesichts der großen Konkurrenz auf dem Weiterbildungsmarkt wird es immer schwieriger, als Trainer oder Coach Geld zu verdienen. Dafür wit-tern immer mehr Anbieter ihre Chan-ce, selbiges mit Trainern und Coachs zu tun: Marketing- und Werbedienst-leister haben die Zielgruppe für sich entdeckt. Nicht jedes Angebot, das an einen Trainer herangetagen wird, ist überhaupt oder aber für jeden von ih-nen geeignet. Doch wie die Spreu vom Weizen trennen?

Nicht alle Marketingmaßnahmen machen für jeden Trainer Sinn. Besonders solche, die ihm offensiv angeboten werden, sollte er kritisch auf Herz und Nieren prüfen.

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40 Trainingaktuell | März 2015

Aufregende Webinare, unterhaltsa-me Online-Kurse – ein Widerspruch in sich? Schließlich basiert die virtu-elle Wissensvermittlung in der Regel auf einer Powerpoint-Präsentation, die mittlerweile gern als Synonym für tödliche Langeweile gebraucht wird. Und die virtuelle Distanz mag erst recht dazu verführen, Inhalte einfach nur abzuspulen: Ob die Teilnehmer aufmerksam folgen, sich anderen Tä-

iNtERaKtiVE MEthodEN iM WEBiNaR

alles außerwurfgeschosse

Webinare sind immer technisch, trocken und monoton? Nein. Aktivierung und Interaktion funktionieren auch, wenn die Teilnehmer weit verstreut vor ihren Computern sitzen. Webi-nar-Pionierin Sandra Dirks erklärt wie.

interaktion

Foto: imageSource

tigkeiten zuwenden oder einfach wegnicken, ist für den Online-Trainer schließlich kaum ersicht-lich.

Trotzdem sind Webinar-Trainer nicht nur dafür verantwortlich, ihre Teilnehmer bei der Stange zu halten, sie sind auch sehr gut dazu in der Lage. Dabei helfen ihnen zum einen die klassischen Regeln zur Gestaltung einer ansprechenden Prä-sentation. Zum anderen aber auch die Möglich-keiten der Interaktion, die auch der virtuelle Raum reichlich bietet: Die meisten interaktiven Präsenzmethoden lassen sich mit kleinen An-passungen in webinar-taugliche Aktivitäten um-wandeln.

Denn gerade die Wissensvermittlung im Web sollte immer wieder durch eine Aktivierung auf-gelockert werden, um den Teilnehmern die Auf-nahme und Verarbeitung der Inhalte zu erleich-tern. Webinar-Trainer sollten deshalb schon bei der Planung ihrer Präsentation überlegen, wie sie ihr Thema entsprechend zerlegen – idealerweise in Blöcke von maximal vier Minuten, auf die je-weils eine interaktive Übung folgt.

Für die Umsetzung der Aktivierungen bieten sich verschiedene Kanäle an, die fast alle We-binar-Plattformen zur Verfügung stellen (siehe Kasten 41/42). Dazu gehört die Chatfunktion, die Kommunikation per Mikrofon – das der Trainer jeweils freischaltet –, das oft vorhandene Um-fragetool und insbesondere auch das interaktive Whiteboard. Hier lassen sich nicht nur Vorstel-lungsrunden interaktiv gestalten.

Beispiel 1: Virtuelle Vorstellungsrunde

Ein bewährter Ansatz ist es, zum Einstieg in ein Seminar oder einen Workshop die Teil-nehmer über Gemeinsamkeiten – etwa die be-rufliche oder geografische Herkunft, ihre Ar-beitsschwerpunkte oder Urlaubs präferenzen – miteinander zu verbinden. So lassen sich in

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Trainingaktuell | März 2015 47

Ist ein Coach ein Berater mit Narrenfreiheit, der als einziger die Wahrheit sagen darf?

Foto: neyya/iStock.com

Was macht eigentlich ein Coach? Dem Top-Ma-nager unverblümt den Spiegel vorhalten? Ihn in den Hintern treten, damit er endlich in die Pötte kommt? Ihm zeigen, wo es im Leben und im Job lang zu gehen hat? Dem Klienten beibringen, wie er seine Rolle in Beruf oder Privatleben perfekt zu spielen hat?

Sicher tun manche Coachs genau dies. Schließ-lich gibt es genug Menschen, die das von einem Coach erwarten. Aber entsprechen diese Erwar-

BERUFSBild CoaCh

was bin ich?

Die Aufgaben eines Coachs sind facettenreich. Wie sie genau aussehen, hängt nicht zuletzt von der Perspektive des Betrachters ab. Deshalb lohnt es sich für Coachs, bisweilen den eigenen Standpunkt zu überprü-fen. Denn dieser bestimmt, wie sie arbeiten. Bernd Slaghuis macht es vor – mit einer ganz persönlichen Bestandsaufnahme.

tungen meinem persönlichen Ver-ständnis von Coaching? Sind sie mit meiner Grundhaltung als Coach ver-einbar? Nein.

Als Coach bin ich in erster Linie Experte für den Prozess, der Klient ist der Experte für sich und sein Le-ben. Verschiebt sich dies – in welche Richtung auch immer – besteht ein hohes Risiko, dass ein Coaching sein Ziel verfehlt. Im Arbeitsalltag hilft es mir deshalb, wenn ich mir immer mal wieder ins Gedächtnis rufe, für welche Jobs ich meiner Ansicht nach nicht zuständig bin:

1. Ich bin kein Hofnarr.

Oft erlebe ich in Vorgesprächen mit Führungskräften, dass sie in ihrem Coach eine soziale Institution zuläs-siger Kritik sehen, die ihnen unver-blümt den Spiegel vorhält. Und je hö-her sie in der Hierarchie sitzen, desto stärker scheint mir dieser Wunsch ausgeprägt. Gerade die Generation der stark in Hierarchien denkenden Manager, die noch gelernt haben, ihre Mitarbeiter regelmäßig mit harter Hand auf Spur zu bringen, wünscht sich einen ebenbürtigen Sparrings-partner: Der Coach als neutrale Per-son soll ihnen so richtig die Meinung sagen, weil sich das sonst niemand traut.

Das allein aber führt zu nichts – au-ßer vielleicht zu reichen Coachs. Wer schonungslos zu hören bekommt, was er alles falsch macht, wird eher bockig. Vielleicht ärgert er sich auch über sich selbst. Aber eine sinnvolle Anregung zu einer persönlichen Ver-

ReflexionReflexion

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