Transdisziplinarität in der Medizin

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Transdisziplinarität in der Medizin Univ. Prof. Dr. med. Dr.theol. Mag. Pharm. Matthias Beck Universität Wien

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Transdisziplinarität in der Medizin. Univ. Prof. Dr. med. Dr.theol. Mag. Pharm. Matthias Beck Universität Wien. Wissenschaften. Medizin Psychologie Soziologie Kommunikationswissenschaften Philosophie Theologie. Plato - Unsterblichkeit der Seele. - PowerPoint PPT Presentation

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Transdisziplinarität in der Medizin

Univ. Prof. Dr. med. Dr.theol. Mag. Pharm. Matthias Beck

Universität Wien

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Wissenschaften

Medizin Psychologie Soziologie Kommunikationswissenschaften Philosophie Theologie

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Plato - Unsterblichkeit der Seele

unsterbliche Seele: Ewigkeit – irdische Existenz - Ewigkeit

Körper (Leib) ist Gefängnis der Seele. Seele verlässt ihn im Tod

Dualismus von Seele und Leib „Leibfeindlichkeit“

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Aristoteles - Seele als Leben

Aufbau der Natur aus Form und Materie

Formprinzip des Lebendigen: Seele Seele als inneres Lebensprinzip

Formprinzip und Ganzheitsprinzip Geist von außen hinzu (thyraten) Dualismus von Seele und Geist

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Thomas von Aquin - Synthese

Christlich-jüdisches Menschenbild Nephes: Hals-Kehle-Leben-Lebenskraft Ruach: Hauchen-Atem-Geist-Sinn

Thomas: Seele als Form des Leibes Anima intellectiva, sensitiva,

vegetativa

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Thomas von Aquin

Anima forma corporis

Genetik: In-forma-tion

Ganzheit

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Descartes

Trennung von Geist und Materie, res cogitans / res extensa

Ausgedehnte Dinge: messbar

Gedanken: keine Länge/Breite

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Neuzeit nach Descartes

Philosophie: Geist (deutscher Idealismus)

Hegel: Phänomenologie des Geistes Medizin: „Materie“:

Krankheitsursache in den Genen Mensch als Materie: Embryonale

Stammzellen Philosophikum-Physikum

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Sigmund Freud

„Wiederentdeckung“ der Seele Seele aber jetzt als Unbewußtes,

Trieb, Es, Ich, Überich, Konflikte. Seele nicht mehr als

Ganzheitsprinzip Psycho-somatische Medizin Psycho-onkologie Psycho-neuro-immunologie

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Paradigmenwechsel

Physik: Einstein, Bohr Heisenberg, Planck

Biologie: Gen-Protein-Funktion

Psychoneuroimmunologie

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Gen – was ist das? Chemisch Desoxyribonucleinsäure Aber: im lebenden Organismus: Verschaltung (Genetik – Epigenetik) Gen – Umgebung - Innenleben des

Menschen Altes Paradigma: Ein Gen – ein Protein –

eine Funktion Neues Paradigma: Ein Gen – mehrere

Proteine – unterschiedliche Funktionen

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Psychoneuroimmunologie „Auch das Gehirn ... nimmt

direkten Einfluß darauf, welche Gene einer Zelle aktiviert und welche Funktionen von der Zelle infolgedessen ausgeführt werden.“[1]

[1] G. Huether/St. Doering/U. Rüger/E. Rüther/G. Schüßler, Psychische Belastungen und neuronale Plastizität. Ein erweitertes Modell des Streßreaktionsprozesses für das Verhältnis zentralnervöser Anpassungsprozesse, in: U. Kropiunigg/A. Stacher, Ganzheitsmedizin und Psychoneuroimmunologie. Vierter Wiener Dialog, Wien 1997, 126-139, hier 126.

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Psychoneuroimmunologie II

Wie beobachtet wurde, „stellt der seelische Stress der Depression mehrere Gene des Immunsystems ab, die für die Produktion von Immunbotenstoffen zuständig sind.“[1] [1] Bauer, Das Gedächtnis des Körpers, 136.

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Buchtitel: Joachim Bauer

Das Gedächtnis des Körpers „Wie zwischenmenschliche

Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern“

England: Studie (500 000 Probanden)

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Genetische Information

Gene Epigenetik Neuronales Netzwerk Gehirn

Information ist Interaktion, Dialog Gene - Umwelt - Innenwelt

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Letzter Seinsgrund

Beziehungsgeschehen Dialog Interaktion „Liebe“ Christentum: Trinitarisches Gottesbild Dialog: Vater – Sohn – Hl. Geist Schöpfer – Mitmensch – Innenleben

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Wissenschaften Schöpfung:

Naturwissenschaften/Theologie

Mitmensch: Psychologie/Soziologie/Kommunikationswissenschften/Philosophie/Theologie

Innenleben: Psychologie/Theologie (Spiritualität)

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Krankheit Genetisch krank – Phänotypisch gesund Krankes Gen macht noch keine Krankheit Gene müssen an- und abgeschaltet werden Gleichgewicht: Angreifer (Viren-Bakterien)

Abwehrsystem (Immunsystem) Krankheit: Gleichgewicht gestört Kommunikationsstörung (Mitwelt, Innenwelt,

Mensch-Mensch, Mensch-Gott) Krankheiten komplementär betrachten Heilung kommt von innen!!!

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Das Innenleben Emotionalität Beziehung Mensch-

Mensch Gefühl

Intuition Beziehung Mensch - Gott

Gespür Stimmigkeit

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Christliches Gottesbild

Befreiung Erlösung Wachsen lassen (Autorität) Raum schaffen Identität finden Fülle des Lebens

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„Sinn des christlich Religösen“

EigenstandIntegration statt DesintegrationErkenntnis – SelbsterkenntnisBerufung , Talente, PersönlichkeitLeben ins UnbekannteGlauben - Vertrauen

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Wem folgen?

Innere Stimme Dein Wille geschehe Freiheit (Abhängigkeit von Gott

macht frei) „Nur wenige Menschen ahnen, was

Gott aus ihnen machen würde, wenn sie ihn nur ließen“ (Ignatius)

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Ignatius von Loyola (1491-1556)

Gespür / Intuition

Trost (Freude)

Trostlosigkeit (Trauer – Depression)

Fremder Wille – Eigener Wille

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Kierkegaard I

„Sünde ist: vor Gott verzweifelt nicht man selbst sein wollen oder vor Gott man selbst sein wollen“[1]

[1] S. Kierkegaard, Die Krankheit zum Tode. Eine christliche psychologische Entwicklung zur Erbauung und Erweckung von Anti-Climacus, Kopenhagen 1849 (hrsg. v. L. Richter), Frankfurt a.M. 21986, 77.

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Kierkegaard II „Diese Form von Verzweiflung ist:

verzweifelt nicht man selbst sein wollen, oder noch niedriger: verzweifelt nicht ein Selbst sein wollen, oder am allerniedrigsten: verzweifelt ein anderer sein wollen als man selbst, ein neues Selbst sich wünschen.“[1]

[1] Ebd. 51.

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Kierkegaard III

„daß der Grund, warum der Mensch eigentlich am Christentum Ärgernis nimmt, darin liegt, daß es zu hoch ist, …, weil es den Menschen zu etwas Außerordentlichem machen will.“[1]

[1] Ebd. 79.

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Transdisziplinär/Transkulturell

Wissenschaften Naturwissenschaften –Philosophie -

Theologie Kulturen Religionen Spiritualitäten

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Buddhismus Achtfache Weg

Rechte Anschauung, Erkenntnis Leiden Rechte Gesinnung – Absicht Wohlwollen Weisheit

Rechte Rede Rechtes Handeln Rechter Lebenserwerb Sittlichkeit

Rechtes Streben – Üben Willen Spiritualität

Rechte Achtsamkeit Rechte Sammlung

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Spiritualität und Ethik

Immanuel Kant Was kann ich Wissen

Erkenntnis Was soll ich tun Ethik Was darf ich hoffen Religion Was ist der Mensch

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Spiritualitäten

Mit Beziehung zu einem persönlichen Gott

Ohne Beziehung zu einem persönlichen Gott (aber Religion, Buddhismus Hinduismus)

Ohne Religion

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Zusammenfassung: Theologie - Medizin Innere Stimmigkeit finden Identität Berufung – Beruf Freiwerden von falschen Ängsten Freiwerden von Abhängigkeiten Zurücknahme von Projektionen (Partner) Lebensphasen (Pubertät, Lebensmitte) „Nächstenliebe“

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Ethik – Spiritualität

Spiritualität und Ethik, nur für das Gute

Letztes Ziel der Ethik bei Aristoteles:

Das Glück, das gelingende Leben Glück: eu-daimonia, dem guten

Geist folgen