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    11 2014Strike X Culture! Sozialer Streik

    #14N #scioperosociale #socialstrikehttp://blog.scioperosociale.it/

    Heute, 14. November 2014, ist Tag des sozialen Streiks.Als Kultur- und Wissensarbeiter_innen, als besetzte und freie Rume, als Erfahrungen der Selbstorganisation beteiligen wir uns am Europischen Aktionstag. Wir werden auf den Straen sein, wir werden uns an Aktionen beteiligen, wir werden die Arbeit niederlegen und versuchen, an den Orten der Kulturarbeit durch die Verlesungeiner Erklrung prsent zu sein.In Neapel, Rom, Mailand, Venedig, Messina, Turin und Pisa werden wir zusammen mit anderen Prekren, Ausgebeuteten und Unterbezahlten, Student_innen, Arbeitnehmer_innen mit atypischen Vertrgen, Intermittents, Freelancer_innen, Knstler_innen, Techniker_innen, Arbeiter_innen und Mitbrger_innen, die die Commons verteidigen, unseren Widerstand gegen die Arbeitsmarktreformen ausdrcken, die von den Regierungenauferlegt wurden und auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Eine ganzes Stck der Gesellschaft ist ernstlich bedroht durch zwei Rechtsinstrumente:1. Durch den zweiten Akt des Jobs Act, der die vollstndige Institutionalisierungder Prekaritt und die Zerstrung aller Formen von Wohlfahrt mit sich bringt und zu

    den verheerenden Auswirkungen des Fornero-Gesetzes hinzukommt, das ber die Prekaritt der Arbeit hinaus die Prekaritt der Rechte erweitert;2. Durch das Stabilittsgesetz, die so genannte Sblocca Italia, die schwerwiegendeEinschnitte auf Kosten des Kultursektors und den Ausverkauf des kulturellen Erbes und der als Gemeingut anerkannten Rume an Private vorsieht, diese von der Gemeinschaft entfernt und ihnen den Schutz der bestimmungsgemen Verwendung entzieht.Fr uns alle wird heute eine schnelle Festlegung des Schutzes der Arbeit immer dringender, die in allen unseren Feldern auch die Gewhrleistung der Autonomie des kulturellen Schaffens, der Forschung, des kritischen Denkens bedeutet. Kultur istkein Raum des Privilegs und auch kein Bereich der professionellen Spezialisierung: Zugang, Produktion und der freie Verkehr von Bildern, Ideen, Sprachen gehen alle an. Sie sind Anzeichen realer Demokratie, ein unveruerliches Recht aller Menschen.

    In diesen Jahren der Krise haben wir gelernt, dass Sparmanahmen nicht die einzigemgliche Alternative sind. Im Gegenteil: die Beschneidung der Ressourcen und ffentlichen Dienstleistungen wird von einem heftigen Angriff auf die Rechte begleitet: Die Prekaritt ist von einer Bedingung der Arbeit zu einer sozialen Norm geworden. Die Krise ist nur ein Vorwand, um eine immer ungerechtere, geschlossenere, traurigere Gesellschaft zu entwerfen.Heute ist es mglich, sich universelle Formen der Einkommensuntersttzung vorzustellen, beginnend bei der Einfhrung eines garantierten Mindesteinkommens und von Werkzeugen, die sich gleichermaen auf alle Arbeiter_innen ausdehnen; das Urheberrechtradikal neuzudenken und es der Verfgbarkeit der Autor_innen zu unterstellen, esim Licht des Wertes des freien Verkehrs von Kunst und Wissen neuzudenken und dasRegime des Monopols zu beseitigen, das brigens auf europischer Ebene sanktioniertwurde, was den SIAE (Verband italienischer Autoren und Verleger) noch erfreut.

    .Wir verzichten nicht auf die Forderung nach Eingriffen der Defiskalisierung in der Kultur, nach partizipativer und transparenter Verwaltung der ihr gewidmeten,wenn auch immer magereren ffentlichen Mittel und nach dringenden Manahmen, den Angeboten der Freiwilligenarbeit als institutionalisierter Falle der Selbstausbeutung zu begegnen - aber dies ist nicht alles.Wovon wir sprechen, ist etwas, das wir jeden Tag erproben in unseren Erfahrungender Selbstverwaltung, in der Praxis der Commons, in den Experimenten der sozialen und kulturellen Produktion von unten, die konomien, Gedanken und Beziehungen p

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    roduzieren. Die die Energien erneuern.In der Mitte der Kmpfe gegen die Regierungspolitiken und gegen die Affirmation der Modelle, die von der Event-konomie diktiert werden, deren extremste Manifestation zur Zeit die EXPO2015 ist, arbeiten wir daran, eine reale, konkrete und machbare Alternative fr neue Modelle von Sozialitt und Produktivitt zu erfinden, die inspiriert ist von Zusammenarbeit, Gegenseitigkeit und solidarischen konomien.

    La Cavallerizza

    L'Asilo

    Macao

    Teatro Mediterraneo

    Teatro Rossi Aperto

    Teatro Valle Occupato

    Sale Docks

    Angelo Mai

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    10 2014

    Nach den Bumen fllt im Wald von Sivens ein MenschLa coordination du 25 octobre

    Stellungnahme von Mitgliedern der Demonstrations-Koordination fr die landesweiteMobilisierung gegen das Staudammprojekt am 25. Oktober 2014.

    Das erstaunlichste an der seit einem Jahr andauernden Affre um das Projekt des Staudamms von Sivens ist das skandalse Missverhltnis zwischen den angeblichen Zielen

    des Projektes und den Mitteln, die von den politischen Autoritten im franzsischenDpartement Tarn eingesetzt werden, um es durchzusetzen.

    Der Staudamm soll, laut der parlamentarischen Vertretung des Dpartements, zu 70% der Bewsserung und zu 30% der Regulierung des Wasserstandes des Tescou dienen. DieseArgumentation basiert auf einer Studie, die 2001 von der Compagnie d'amnagement descoteaux de Gascogne (CACG) angefertigt und die angeblich 2009 nochmals erneuertwurde. Auf dieser Grundlage wurde die CACG mit der Bauleitung beauftragt. Als aber das Kollektiv zur Rettung des Testet (Collectif de Sauvegarde du Testet) schlielich Einsicht in die Studie von 2001 bekam, zeigte sich, dass diese Daten, die2001 vermeintlich das Projekt gerechtfertigt htten, nicht noch einmal aktualisiert worden waren, obwohl sich die Situation inzwischen radikal verndert hatte. Zumeinen ist der Bedarf der Landwirte nach Bewsserung stark gesunken. Angesichts ei

    nes Klimas, das immer strker mediterrane Zge annimmt, haben viele unter den Bauerninzwischen der Maiskultur, die einen starken

    Wasserbedarf hat, den Rcken gekehrt. Zum anderen haben die zwei Betriebe aufgrundderen irregulrer Abwasserpraxen die Regulierung des Wasserstandes des Tescou vorallem notwendig gewesen wre eine Milchkooperative und ein Klrwerk mittlerweile ire Produktion den Normen angepasst.

    Angesichts der schlechten Argumentationslage haben sich die Autoritten dazu entschieden, das Vorhaben mit Druck durchzusetzen. Abgesehen davon, dass sie die Zahl

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    en vertuscht und beschnigt haben, wurden niemals die negativen Stellungnahmen vonanderen beratenden staatlichen Gremien, wie etwa dem Nationalen Rat fr Naturschutz (Conseil national de protection de la nature) zur Kenntnis genommen. Auch einer ffentlichen und kontroversen Debatte, die das Kollektiv zur Rettung des Testetseit einem Jahr fordert, entzog sich die Regionalregierung. Die Abholzung des Waldes wurde begonnen, ohne die juridisch notwendigen Prozeduren zu respektierenund ohne das Resultat der drei gegen das Projekt angestrengten Gerichtsverfahrenabzuwarten. Aufgrund der Waldbesetzung durch Naturschutzaktivist_innen, musstenzur Durchfhrung des Bauvorhabens hunderte von Polizisten eingesetzt wurden. Diese gewaltsame Vorgehensweise fhrte im Oktober 2013 zur Grndung eines neuen Kollektivs zum Schutz des Waldes, les Bouilles, die mit dezidiert pazifistischen Mitteln,wie dem Erklettern von Bumen oder dem Eingraben auf den Wegen, die die Maschinennutzen, gegen das Projekt protestieren.

    Der Kontrast zwischen der Nichtigkeit, der fr das Projekt ins Feld gefhrten Grnde und der Verbissenheit, mit welcher dieses von den Autoritten durchgesetzt wird, hat am letzten Wochenende seinen Hhepunkt erreicht. Bereits einige Tage im Vorfeldder von einer Koordination[1] fr Samstag den 25. Oktober organisierten nationalenDemonstration schien sich der Wind gewendet zu haben. Die von den Projektgegner

    _innen vorgebrachten Interessenskonflikte waren inzwischen auch von den nationalen Medien zur Kenntnis genommen worden (vgl. Le Monde du 24/10 und Le Figaro du26/10). Zudem war durchgesickert, dass ein von ministeriellen Experten angefertigter Bericht die Argumente der Gegner_innen sttzen werde. Fr eine Fortfhrung der Arbeiten gab es kein Motiv mehr. Den Befrworter_innen des Projektes blieb nur noch

    das Argument der vermeintlichen Gewalt der Projektgegner_innen, welche die Notwendigkeit fr die Durchsetzung des `Rechtsstaates' im Wald von Sivens rechtfertige.

    In der Nacht vom Samstag den 25. Oktober auf Sonntag den 26. fiel gegen 2h morgens der 21jhrige Rmi den Schssen dieses `Rechtsstaates' zum Opfer. Laut mehreren Zeugussagen habe ihn eine Blendgranate mit einem eigentlich verbotenen direkten Schuss an der Schulter getroffen.

    Egal welcher Polizist die Granate schoss und welcher Offizier dazu den Befehl oder die Autorisierung gab, ist die zentrale Frage zur Klrung der Verantwortlichkeiten fr dieses Drama, was die Polizeieinheiten Samstag Nacht berhaupt in dem Wald machten, obwohl der Prfekt versichert hatte, fr diesen Tag auf eine Polizeiprsenz imWaldgebiet zu verzichten, um die zu erwartenden Auseinandersetzungen zu verhind

    ern. Kein Arbeiter und keine Maschine befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf demGelnde. Die einzige Maschine, die im Vorfeld nicht evakuiert worden war, brannteschon am Vorabend ab. Warum waren also 250 Polizisten und Spezialkrfte der CRS indem Camp verschanzt, wo sonst die Maschinen gelagert wurden nur 2 Kilometer vondem Versammlungsort der laut Veranstaler_innen 7000 Demonstrant_innen entfernt?Sollte hier das leere Camp geschtzt werden?

    Der einzige Grund, der die bermige Anwesenheit von Sicherheitskrften in Sivens an desem Tag rechtfertigt, ist demnach der Wille der Regionalverwaltung, die Situation an diesen zwei Demonstrationstagen eskalieren zu lassen. Es ist ihnen so gutgelungen, dass dabei ein Mensch gestorben ist.

    Wir stehen unter Schock. All unsere Wnsche und Gedanken gehen an die Familie von

    Rmi.

    Weitere Informationen (auf Franzsisch), finden sich unter http://www.collectif-testet.org/ und in der angehngten Pressemitteilung.

    [1] Es handelt sich um die zwei genannten Kollektive, in Zusammenarbeit mit demBauernverband paysans non productivistes de la rgion und einer Brgerallianz gegen de steigende Polizeigewalt um das Projekt.

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    09 2014

    La Electrodomstica, ein neues assoziatives Projekt mit Arbeitsraum in Barcelona

    La Electrodomstica ist ein assoziatives Projekt das auf einem Raum aufbaut, der als Arbeitsraum sowie auch Ort der Begegnung und Organisierung funktioniert. Im Zentrum stehen Forschung und selbstorganisiertes Lernen im Sinne feministischer Praxen, und das Experimentieren mit Reproduktion und Lohnarbeit auf Basis gemeinsamer materieller Bedingungen. Unsere Arbeitsbereiche sind: Forschung, Schreiben,Herausgeben, bersetzung, kollektive Dispositive, Care (Sorge/Pflege/Aufrechterhaltung) und politisierte klinisch-soziale Arbeit. La Electrodomstica funktioniertauch als Raum verschiedener Formen des Zusammentreffens. Unsere Aktivitten schliessen unter anderem Workshops, Prsentationen, Lesekreise, Seminare, Sprachaustausch, Gruppenplena, transnationale Treffen und politisierte Therapie ein.

    1-5 Oct 2014. Autumn laboratory: Situating oneself. Politics and tactics withindisplacement. https://laelectrodomestica.wordpress.com/2014/07/21/situating-ones

    elf-autumn-laboratory/Sept-Dec 2014. Zweisprachiger (eng-cast) Lesekreis: Reproduction between desireand need. https://laelectrodomestica.wordpress.com/2014/07/21/engcast-reproduction-between-desire-and-need/

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