Treffpunkt 4 2013

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TREFFPUNKT MATTHÄUS Gemeindeblatt der evangelischen Matthäuskirche Berlin-Steglitz Ausgabe Nr. 4/2013 Juli/August www.matthaeus-steglitz.de Besondere Gottesdienste Alle Gottesdienste finden Sie auf Seite 16 Freitag, 9. August 16.00 Schulanfängergottesdienst Diakon Reschke Sonntag, 25. August 11.00 Kinderkirche Sonntag, 1. September 9.30 Pfarrerin Pfaff-Gronau Diakoniegottesdienst des Kirchenkreises Steglitz Aus dem Inhalt Erst Marxist, dann Christ ............... 2 Nachlese: Kirchentag in Hamburg... 4 Gutes Geld: Kirchensteuer . ............ 7 Welche Kirche morgen? .............. 10 Lesenswert: Charlottes Leben...... 11 Jede Menge Einladungen ............ 14 V ersöhnung beginnt für mich mit – Schokolade. Sicher kommt das daher, dass ich viele Jahre in Kiel gelebt habe. Kiel ist Stadt der Marine. Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt durch britische Luftangriffe zu 75% zerstört. Auch die Kieler Nikolaikirche liegt in Schutt und Asche. Dann kommt ein britischer Bau- offizier. Mr. Williams heißt er. Er setzt all seine Energie darein, dass meine Heimatstadt wiederaufgebaut wird. Dabei stammt Williams aus Coventry. Coventry wurde selbst durch deutsche Angriffe zum größten Teil zerstört. Die schöne Kathedrale dort wurde ein Opfer von Bomben und Flammen. Williams weiß, was es heißt, in einer zerstörten Stadt zu leben. Deshalb tut er noch mehr. Er sieht die Not der Kinder in Kiel. Es ge- schieht Folgendes: Kinder aus Coven- try sammeln Schokolade. Sie tun das für die Kinder in dem zerstörten Kiel. Schokolade für Kinder des ehemaligen Feindes. Was für ein Zeichen: Schokola- de als erster Schritt zur Versöhnung. Der Kieler Oberbürgermeister An- dreas Gayk erkennt dieses Zeichen. Er gibt Mr. Williams einen Brief für seine Rückreise nach Coventry mit. In dem Brief schreibt Gayk seinem Kollegen in Coventry: „Im dritten Reich war coventrieren gleichbedeutend mit Hass und Ver- nichtung, mit der sinnlosen Zerstörung ganzer Städte. Wenn wir in Zukunft von coventrieren sprechen, dann sollte damit gemeint sein: die Überwindung nationaler Leidenschaften.“ Noch im gleichen Jahr reist eine Delegation aus Coventry nach Kiel. Der Propst von Coventry überreicht dem Kieler Propst ein Kreuz für die zerstörte Nikolaikirche. Dieses Kreuz wurde aus Nägeln der zerstörten Kathedrale von Coventry gemacht. Das sogenannte Nagelkreuz ist das erste, das nach Deutschland kam. Ein Kreuz aus den Resten einer zerstörten Kirche für eine zerstörte Kirche. Das Nagelkreuz als Zeichen der Versöhnung. Auf dem Nagelkreuz in Coventry stehen die Worte: „Vater vergib“. Das ist ein deutlicher Hinweis: Wir alle sind auf Vergebung und Versöhnung angewiesen. Heute hängt nicht nur in Kiel das Nagelkreuz. Viele Nagelkreuze wurden in alle Welt getragen als Zeichen der Versöhnung. Auch auf meinen Schreib- tisch steht ein Nagelkreuz. Doch daneben liegt manchmal – ein Stück Schokolade. Ihr Dirck Ackermann Schokolade und ein Kreuz Liebe Leserin, lieber Leser, es ist wieder Sommer, wir genießen den Sonnenschein, entspannen auf dem Balkon, erholen uns im Park oder liegen am Strand. Es zieht uns hinaus aus der Stadt, um zu wandern, zu rudern, Fahrrad zu fahren oder die schöne Gegend zu genießen. Es ist Zeit zu danken für einen guten Morgen, für einen heilen Urlaub und eine sichere Rückkehr. Für alle Daheimgebliebenen gibt es jede Menge Mög- lichkeiten in unserer großen Stadt sowie einige Aktivitäten in der Gemeinde. Die Treffpunkt-Redaktion wünscht Ihnen schöne und erholsame Sommerferien. Michael Ames Foto: Lehmann

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Zeitung der evangelischen Matthäus-Gemeinde Berlin Steglitz - Ausgabe Mai/Juni 2013

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Page 1: Treffpunkt 4 2013

TREFFPUNKT MATTHÄUSGemeindeblatt der evangelischen Matthäuskirche Berlin-SteglitzAusgabe Nr. 4/2013 Juli/August www.matthaeus-steglitz.de

Besondere GottesdiensteAlle Gottesdienste fi nden Sie auf Seite 16

Freitag, 9. August16.00 Schulanfängergottesdienst

Diakon Reschke

Sonntag, 25. August11.00 Kinderkirche

Sonntag, 1. September9.30 Pfarrerin Pfaff-Gronau

Diakoniegottesdienst des Kirchenkreises Steglitz

Aus dem Inhalt

Erst Marxist, dann Christ ............... 2

Nachlese: Kirchentag in Hamburg ... 4

Gutes Geld: Kirchensteuer. ............ 7

Welche Kirche morgen? .............. 10

Lesenswert: Charlottes Leben ...... 11

Jede Menge Einladungen ............ 14

Versöhnung beginnt für mich mit – Schokolade. Sicher kommt das

daher, dass ich viele Jahre in Kiel gelebt habe.

Kiel ist Stadt der Marine. Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt durch britische Luftangriffe zu 75% zerstört. Auch die Kieler Nikolaikirche liegt in Schutt und Asche.

Dann kommt ein britischer Bau-offi zier. Mr. Williams heißt er. Er setzt all seine Energie darein, dass meine Heimatstadt wiederaufgebaut wird. Dabei stammt Williams aus Coventry. Coventry wurde selbst durch deutsche Angriffe zum größten Teil zerstört. Die schöne Kathedrale dort wurde ein Opfer von Bomben und Flammen. Williams weiß, was es heißt, in einer zerstörten Stadt zu leben.

Deshalb tut er noch mehr. Er sieht die Not der Kinder in Kiel. Es ge-

schieht Folgendes: Kinder aus Coven-try sammeln Schokolade. Sie tun das für die Kinder in dem zerstörten Kiel. Schokolade für Kinder des ehemaligen Feindes. Was für ein Zeichen: Schokola-de als erster Schritt zur Versöhnung.

Der Kieler Oberbürgermeister An-dreas Gayk erkennt dieses Zeichen. Er gibt Mr. Williams einen Brief für seine Rückreise nach Coventry mit. In dem Brief schreibt Gayk seinem Kollegen in Coventry:

„Im dritten Reich war coventrieren gleichbedeutend mit Hass und Ver-nichtung, mit der sinnlosen Zerstörung ganzer Städte. Wenn wir in Zukunft von coventrieren sprechen, dann sollte damit gemeint sein: die Überwindung nationaler Leidenschaften.“

Noch im gleichen Jahr reist eine Delegation aus Coventry nach Kiel. Der Propst von Coventry überreicht dem

Kieler Propst ein Kreuz für die zerstörte Nikolaikirche. Dieses Kreuz wurde aus Nägeln der zerstörten Kathedrale von Coventry gemacht. Das sogenannte Nagelkreuz ist das erste, das nach Deutschland kam. Ein Kreuz aus den Resten einer zerstörten Kirche für eine zerstörte Kirche. Das Nagelkreuz als Zeichen der Versöhnung.

Auf dem Nagelkreuz in Coventry stehen die Worte: „Vater vergib“. Das ist ein deutlicher Hinweis: Wir alle sind auf Vergebung und Versöhnung angewiesen.

Heute hängt nicht nur in Kiel das Nagelkreuz. Viele Nagelkreuze wurden in alle Welt getragen als Zeichen der Versöhnung. Auch auf meinen Schreib-tisch steht ein Nagelkreuz. Doch daneben liegt manchmal – ein Stück Schokolade.

Ihr Dirck Ackermann

Schokolade und ein Kreuz

Liebe Leserin, lieber Leser,es ist wieder Sommer, wir genießen den Sonnenschein, entspannen auf dem Balkon, erholen uns im Park oder liegen am Strand. Es zieht uns hinaus aus der Stadt, um zu wandern, zu rudern, Fahrrad zu fahren oder die schöne Gegend zu genießen. Es ist Zeit zu danken für einen guten Morgen, für einen heilen Urlaub und eine sichere Rückkehr. Für alle Daheimgebliebenen gibt es jede Menge Mög-lichkeiten in unserer großen Stadt sowie einige Aktivitäten in der Gemeinde. Die Treffpunkt-Redaktion wünscht Ihnen schöne und erholsame Sommerferien.

Michael Ames

Foto: Lehmann

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Evangelische Kirche morgenNachhaltigster Programmpunkt der April-Sitzung war der Hinweis auf die neue Schrift der EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg/Schlesische Oberlausitz) unter dem Arbeitstitel „Evangelische Kirche morgen“. Die Ausführungen in der Schrift sollen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Ist-Zustand von Gemein-de, Kirchenkreis, Landeskirche und kirchlichen Einrichtungen führen und einen Anstoß für Anregungen zur Zu-kunftsgestaltung geben. Die Landeskir-che hofft von Einzelpersonen und den genannten Institutionen rege Rück-meldungen mit guten Anregungen zu erhalten. Diese sollen in eine überar-beitete Beschreibung der zukünftigen kirchlichen Situation münden.

GKR-WahlEin Dauerthema für die nächsten Mo-nate ist die am 22. Oktober 2013 anste-hende Wahl zum Gemeindekirchenrat. Wir sind alle dringend aufgefordert, Kandidaten für die Ältestenwahl zu fi nden, die bereit sind, Verantwortung in der Gemeindeleitung zu überneh-men. Falls Sie selbst kandidieren oder jemanden vorschlagen möchten, mel-den Sie sich in der Küsterei.

Konfi rmandenDie Maisitzung bot viel An-lass für Rückblicke, z. B. auf die Konfi rmanden abschlußfahrt, die mit den Konfi rmanden und Mitarbei-tern aus 5 der 6 Sprengelgemeinden durchgeführt wurde. Im nächsten Jahr will auch die 6. Gemeinde dabei sein. Der Konfi rmationsgottesdienst war ein schönes Ereignis, besonders hervorge-

hoben wurden die ganz unterschied-licher Musikdarbietungen.

BeschallungsanlageDie neue Beschallungsanlage für die Kirche soll Anfang Juni installiert wer-den. Der Küstereiumbau ist abgenom-men und benötigt nur wenige Nach-arbeiten. Die Gesamtkosten bewegen sich im geplanten Rahmen.

Neue RollstuhlrampeEs gibt eine feste Rollstuhlrampe für den Eingang zum Gemeindehaus (Eingang D). Die Rampe hat ihren Ort im Windfang zwischen den beiden Eingangstüren rechts und kann von zwei kräftigen Menschen angelegt und in das Gitter eingehakt werden. Sie ist auch für Elektro-Rollstühle geeignet.(s. S. 13)

Gisela Goretzki

Neues aus dem Gemeindekirchenrat (GKR) April/Mai 2013

Seit einem Jahr hat die

Matthäusge-meinde mit Herbert Hans-Jürgen Ufer und seiner Frau Karla Bettina Ufer zwei neue Mitglieder. Hans-Jürgen Ufer ist ein sehr aktives Mitglied. Man kann ihn

praktisch jeden Sonntag, wenn er nicht verreist ist, im Gottesdienst und im anschließenden Kirchencafé oder in der Bibelrunde treffen. Auch bei Säube-rungs- und Renovierungsaktionen der Gemeinde legt er mit Hand an.

Der ehemalige Soldat geht auf die 65 zu und kann auf ein bewegtes Leben zurückschauen. Er war Pionieroffi zier in der Nationalen Volksarme, hat die Offi ziershochschule und die Militär-akademie besucht, wurde Oberst und später Presseoffi zier im Verteidigungs-ministerium der DDR. Er hat an die Ideale von Gleichheit und Brüderlich-keit geglaubt und hat das Kapital und das kommunistische Manifest von Karl Marx gelesen. Er war überzeugter Marxist. Beim Militär war er Füh-rungsperson. Von ihm wurde gesagt, auch wenn es nur mit Badeschlappen durchs Gelände ging, hat er immer noch fröhlich gepfi ffen. Ihm und sei-

Aus der Gemeinde

ner Karriere zuliebe ist auch seine Frau damals in die SED eingetreten.

Dann kam die Wende. Er lernte plötzlich Offi ziere der Bundeswehr, die bisher Feinde für ihn gewesen waren, als Kameraden kennen. Das Konkur-renzverhalten seiner NVA-Kameraden um Übernahme in die Bundeswehr, wofür es nur wenige Offi ziersstellen gab, hat er nicht mitgemacht. Er wollte sich nicht verbiegen lassen, sondern den neuen und alten Kameraden gerade in die Augen schauen können. Er musste sich berufl ich völlig neu ori-entieren, was er pragmatisch und mit bescheidenen Ansprüchen geschafft hat. Ende der 90er Jahre ist er nach Steglitz gezogen, wo er vorher eine neue Arbeitsstelle gefunden hatte.

Es kamen die Fragen. Warum ist der Sozialismus gescheitert? Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es eine Schöp-fung oder eine Evolution? Er hat viel gelesen – populärwissenschaftliche Bü-cher über Evolution, Gehirnforschung, Quantenphysik, Stringtheorie – und er hat viel im Internet recherchiert. Er war schon immer ein neugieriger, wissensdurstiger Mensch. Vor gut einem Jahr las er im Tagesspiegel, dass viele berühmte Naturwissenschaftler wie z. B. Darwin und Einstein gläubige Menschen waren. Im Internet fand er das Netzwerk des Glaubens mit täg-licher Bibellese. Er begann, die Bibel zu lesen – und wurde vom Atheisten zum bekennenden Christen. Auf der christ-

lichen Homepage wurde ihm empfoh-len, sich einer christlichen Gemeinde anzuschließen. Wegen der Aufnahme-formalitäten nahm er Kontakt mit der Matthäusgemeinde auf. Er besuchte seinen Geburtsort in der DDR, und dort bescheinigte die Kirchengemeinde zu seiner freudigen Überraschung seine damalige Taufe. Pfarrerin Regine Becker führte das Aufnahmegespräch in seiner Wohnung. Der Gemeindekirchenrat hat dann dem Wiederaufnahmeantrag zugestimmt. Über diese Entscheidung war er so tief bewegt, dass er sofort eine Kirche aufgesucht hat.

Als er dem jüngeren seiner beiden Söhne von seiner Entscheidung erzähl-te, musste dieser sich erstmal setzen, um die Überraschung zu verdauen. Seinem fünfjährigen Enkel gefällt es, wenn sein Opa ihn im Gottesdienst mit zum Abendmahl nimmt.

Zusammen mit Peter Thurm aus der Matthäusgemeinde hat er den Verein „Christen helfen Christen“ gegründet (www.christen-helfen-christen.info).

Hans-Jürgen Ufer hat seinen Weg zu Gott gesucht und gefunden und möchte ihn nicht mehr verlassen. Er ist seiner Frau sehr dankbar, die ihn auf seinem Lebensweg mit allen Unweg-samkeiten begleitet hat, auch wenn er ihr manchmal viel zugemutet hat. Hans-Jürgen Ufer ist standesamtlich getraut, möchte aber eine kirchliche Trauung vor Gott auch noch im Alter vollziehen. Peter Behrendt

Vom Marxisten zum Christen

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3Das Urchristentum

Das Urchristentum

Das Urchristentum umfasst jenen Zeitraum nach dem Tod Jesu,

den die Paulusbriefe und die Apostel-geschichte des Lukas beschreiben: die Jerusalemer Urgemeinde und die Missionsreisen des Paulus.

Die historischen Ereignisse sind rasch aufgelistet: Um 32 wurde Stepha-nus, der erste Märtyrer, in Jerusalem hingerichtet und ein Teil der Urge-meinde nach Samaria vertrieben. Fünf Jahre später erfuhr Paulus, der vorher – noch als Saulus – besonders eifrig an der Verfolgung des Stephanus betei-ligt war, seine Berufung und besuchte erstmals die Jerusalemer Gemeinde. Zwischen 44 und 48 fand das erste Apostelkonzil statt. Hier stimmten die Christen mehrheitlich für eine Völker-mission, was dazu führte, dass sich die Lehren des Jesus im östlichen Mittel-meerraum ausbreiteten.

Um 49 vertrieb Kaiser Claudius die erste Gemeinde aus Rom. Danach bereiste Paulus die Gemeinden in Griechenland. Um 56 wurde er in Jerusalem gefangen genommen, später in Rom erneut inhaftiert.

Die AuferstehungserfahrungenDie Kreuzigung war für die Anhänger Jesu, die sich von ihm eine Befreiung erhofft hatten, eine Katastrophe. Der Kreuzigungstod wurde als ein Urteil Gottes angesehen, das den Anspruch Jesu, das Reich Gottes zu bringen, vernichtete. Ein toter Messias ohne messianischen Frieden war ein geschei-terter Messias.

Dennoch verkündeten seine Anhän-ger, Jesus sei der von Gott zur Rettung der Menschen auferweckte Kyrios Christus. Die Urchristen glaubten, dass Jesus selbst diesen Glauben an ihn bewirkte, indem er sich seinen Jüngern nach dem Tod als ein von Gott Aufer-weckter offenbart habe: „Der Kyrios ist wirklich auferstanden und dem Simon erschienen.“ Denn Auferstehung mein-te im jüdischen Glauben kein geistiges Weiterleben nach dem Tod, sondern eine leibhafte Neuschöpfung.

Berichte über Visionen vom aufer-standenen Jesus erstreckten sich über einen langen Zeitraum. Paulus berich-tet von 500 Brüdern, die eine Vision erfahren hatten. Wem der auferstan-dene Jesus wirklich erschienen war,

ist aber gar nicht so eindeutig. Nach den Berichten späterer Evangelisten ist Jesus zuerst dem Simon Petrus, danach den versammelten zwölf Jüngern (1 Kor 15,5) erschienen. Nach Johannes erschien er zuerst der Maria Magdalena; nach Lukas zwei nament-lich nicht genannten Jüngern.

Der PassionsberichtDie Auferstehungserfahrung war der Kern der apostolischen Botschaft. Sie konfrontierte seine Anhänger mit der Frage nach dem Sinn seines Todes. Die Kreuzigung Jesu wurde als stellvertre-tender Sühnetod und als Einladung zur Umkehr gedeutet. Daher sind Kreuzestod und Auferstehung in allen urchristlichen Glaubensbekenntnissen eng miteinander verbunden.

Die Aufgabe der Jünger war es, nicht nur die Lehren des Wanderpredigers aus Nazareth, sondern auch die frohe Botschaft von seiner Auferstehung zu verkünden. Die erste Gemeinde, die sich diesem Auftrag zur Mission verpfl ichtet sah, war die Jerusalemer Urgemeinde. Hier waren Petrus, Jakobus und Johannes die Säulen der Bewegung. Ihr erster Sprecher wurde Petrus, der später von Jakobus abgelöst wurde. Petrus könnte danach über Syrien nach Antiochia gelangt sein, wo sich auch eine Gemeinde gebildet hatte, und schließlich nach Rom, wo schon in den 40er Jahren eine christ-liche Gemeinde entstanden war.

Das Apostelkonzil (44 bis 49)Gegen den anfänglichen Widerstand der Jerusalemer Urgemeinde wurde im Verlauf eines Apostelkonzils verein-bart, eine Heidenmission durchzufüh-ren. Beginnend mit der Bekehrung von Diaspora-Juden und römisch-grie-chischen Heiden gewannen heiden-christliche Gemeinden außerhalb Pa-lästinas wie Antiochia an Bedeutung. Paulus prägte mit seinen Reisen die Theologie dieser neuen Gemeinden. Die paulinische Theologie wurde rasch im östlichen Mittelmeerraum verbrei-tet, und war der Beginn einer neuen Weltreligion.

Das Ende der UrgemeindeSchon mit dem Tod des Jakobus, rund 30 Jahre nach Jesu Tod, verlor die judenchristlich geprägte Jerusalemer Gemeinde ihre Führungsrolle. Dem

jüdischen Aufstand von 66 verwei-gerten die Jerusalemer Christen die Beteiligung. Beim Aufstand Simon Kochbas (132) musste die Urgemeinde in das ostjordanische Pella fl iehen. Mit dem Scheitern des letzten jüdischen Aufstandes war auch ihre Existenz beendet. Die von ihr beeinfl ussten Gemeinden in Syrien und im Ostjor-danland galten einigen Kirchenväter im 2. Jahrhundert bereits als häretisch.

Herausbildung kirchlicher ÄmterDie Verkündung der frohen Botschaft verlagerte sich zunehmend auf die Erstgetauften einer Gemeinde, und bald auf Ämter. Episkopen, Presbyter und Diakone ersetzten die Funktionen der Apostel und gaben den Gemeinden Strukturen. Dabei war in dem Versuch, die Einmaligkeit Jesu in der irdischen Hierarchie abzubilden, jeweils ein Bischof vorzufi nden. Diesem Bischof unterstanden zwölf Presbyter. Presby-ter war ein Ehrenamt und wurde später mit eigenen pfarrähnlichen Verpfl ich-tungen versehen. Die praktischen Arbeiten verrichteten die Diakone.

Die Entwicklung von Hierarchie und Struktur erwies sich als notwendig, weil sich die Erwartung vom nahen Ende der Welt und der Wiederkunft Christi, von denen die Jünger noch stark geprägt waren, nicht erfüllte. Die-se Phase der Wiederkunft-Verzögerung wurde nun nicht mehr als das Ende angesehen, sondern als eine Extrazeit für die Vorbereitung darauf – eine Zeit, die mit Beten, Fasten und Gemein-dedienst ausgefüllt und organisiert werden musste.

Als die Christenverfolgungen unter Domitian (81–96) die Mission er-schwerte, konnte sich die mittlerweile gut organisierte Kirche behaupten, ihren Zusammenhalt festigen und die Mitgliederzahl sogar vergrößern.

Spätestens mit dem Abschluss des Johannesevangeliums endete das Urchristentum. Die Nachapostolische Zeit des 2. Jahrhunderts wurde durch Fragen nach der Stellung des Sohnes Gottes und von der Auseinanderset-zung mit dem Gnostizismus bestimmt, eine Tatsache, die die Bildung von Ämtern und Dogmen weiter förderte.

Michael Ames

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4 Evangelischer Kirchentag

Vor 61 Jahren war ich, ein junger Student und frisch gebackener

Christ, zum ersten Mal auf dem Kirchentag (korrekt: dem Deutschen Evangelischen Kirchentag), der da-mals in Berlin stattgefunden hatte, einer der ersten nach dem Kriege, ein so genannter gesamtdeutscher, denn damals war es noch möglich gewesen, dass auch die Christen aus der DDR daran teilnahmen („Wir sind doch Brüder!“ hieß eine der Losungen jener

Jahre). Ich war so begeistert, dass ich nun bis zu meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben fast an jeder dieser alle zwei Jahre stattfi ndenden Laien-großveranstaltungen teilnahm.

Die Impulse, die von dort für mein eigenes Leben und die Mitarbeit in der Bürger- und in der Christenge-meinde ausgingen, waren, um auf die Losung des Hamburger Kirchen-tags anzuspielen, meine Manna-Speise, die ich sammelte, um das zu

haben, was ich zur täglichen Nah-rung brauchte.

Kirchentag 2013 so wie in den „guten alten Zeiten“?Nun sind beinahe zwei Jahrzehnte vergangen, dass ich nicht mehr dabei war, und ich dachte mir in leicht nos-talgischer Anwandlung: Noch einmal in deinem sich neigenden Leben mit dabei sein! Auch ein bisschen prüfen, ob das noch etwas für dich, aber auch und gerade für die heutige Genera-

Rückblick auf den Hamburger Kirchentag

Hast du es mitbekommen? Vom 29.04-5.5.2013 fand im Hamburg

der Kirchentag statt. TV-Beitrag gesehen? Da gewesen? Zeitungsberichte gelesen? Von Freunden erzählt bekommen? Irgendetwas hat jeder mitbekommen. Berichte und Reportagen gab es in Hülle und Fülle, doch dieser Artikel widmet sich einem ganz besonderem Teil des Kirchentags: Dem Blick hinter die Kulis-sen, wie wir Helfer ihn erlebt haben.

Auf nach HamburgAm Dienstag dem 28. Mai 2013 mach-ten wir uns unter dem Gruppennamen „no:name“ auf den Weg, um den Kir-chentag zu rocken. Für einige der erste, für andere war es bereits der vierte oder fünfte Kirchentag. Nach 6 Stun-den Fahrt in vollen Zügen erreichten wir unser Quartier, eine Grundschule nicht weit entfernt von Reeperbahn und Fischmarkt. Doch um diesen beiden Attraktionen einen längeren Besuch abzustatten, blieb uns kaum Zeit in dieser Woche, die mit dem Vorbereiten für den Eröffnungsgottes-dienst begann und beim Abendmahl austeilen am letzten Tag endete.

Unsere AufgabeIn der Zeit dazwischen halfen wir überall, wo etwas los war als „Kirchen-tagschalsverspender“. Ausgestattet mit einer Spendenbox sowie Kisten und Tonnen voller Schals, machten wir uns auf. „Haben Sie schon einen Kirchentagschal“, „ab einer Spende von drei Euro“, „natürlich Fairtrade“, „für den nächsten Kirchentag“, „schö-nen Kirchentag noch“ hörte man uns

ziemlich oft sagen. Bereits am ersten Tag knackte unsere 25-köpfi ge Gruppe die Marke von 10.000 verspendeten Schals.

Beeindruckende AtmosphäreWenn wir mal nicht am Schalsverspen-den waren, hatten wir Zeit den Kirchen-tag wie alle anderen Besucher auch mal zu genießen auf der Wiese vor einer von vielen Open-Air Bühnen, in den Mes-sehallen oder in der Helferlounge mit bester Versorgung von Getränken bis Kuchen. Die sechs Tage vergingen viel zu schnell und mit sehr wenig Schlaf, doch reichte die Zeit um neue Freunde kennen zu lernen, Konzerte zu hören, aber auch um einen kurzen Moment andächtige Ruhe zu fi nden. Was wir am Ende mitnehmen vom Kirchentag 2013 in Hamburg ist weitaus mehr als nur ein Schal und ein Schlüsselband: Die Erinnerung an eine beeindruckende At-mosphäre, schöne Erlebnisse und schon ein Stück Vorfreude auf den Kirchentag 2015 in Stuttgart, wo wir aus „Süd, Süd, Süd Berlin“ natürlich wieder dabei sein werden! Pascal und Lars

Je fünf Sätzeüber den KirchentagKritik erkennen, zulassen, ertragen, aufgreifen, entwickeln – all das darf nicht sein in der ersten eigens für ei-nen evangelischen Kirchentag in Auf-trag gegebenen Oper. „Vom Ende der Unschuld“, komponiert von Stephan Peiffer, spielt auf einem großen Gut und hat das Leben des Widerstands-kämpfers in der Bekennenden Kirche, Dietrich Bonhoeffer (hingerichtet 1945), zur Vorlage.

In der Parabel lassen viele Jahre schlechter Ernte die verzweifelten Guts-bewohner an den Einen glauben, der alles besser weiß und alles verspricht. Dass das nicht gut gehen kann, erleiden die Figuren auf der Bühne und verfol-gen die Zuschauer Atem anhaltend. Es beweist sich, so erkennt es Dietrich Bonhoeffer selbst in „Nach zehn Jah-

ren“: „Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.“ S.D.

Für mich am eindrücklichsten war das Erleben von 10 Minuten konzen-trierter Stille in einem überfüllten Hörsaal der Uni Hamburg. Bei der Ver-anstaltung „Hin mit der Welt zu Gott: Spiritualität und Weltverantwortung“ im „Zentrum Juden und Christen“, bei der auch der „Kirchentags-Promi“ Ful-bert Steffensky auf dem Podium saß, gab es nach der Diskussion des Themas eine „geistliche Übung“ in Form einer Meditation, geleitet von Wolfgang Lenk (Meditations- und Kontemplati-onslehrer aus Hamburg). Ich hätte nie gedacht, dass so etwas mit Hunderten von Menschen möglich ist.

Gabriele Strake-Behrendt

(1) „Ein Gebet ist kein Automatismus, keine Magie wie beim Regenzau-ber, aber ein beharrliches Gebet wirkt auf uns zurück.“ Prof. Dalia Marx, Jerusalem, Rabinerin

(2) „Der Protestantismus hat von Beginn an den Geburtsfehler des Antijudaismus.“ Prof. Frank Crü-semann, Bielefeld, und Prof. Klaus Wengst, Bochum

(3) „Nicht die richtige Lehre (Ortho-doxie) ist entscheidend, sondern richtiges Handeln (Orthopraxis); gemeinsame Praxis ist leichter als gemeinsame Dogmatik, als ge-meinsame Begriffe.“ Prof. Daniel Boyarin, Berkley

(4) „Lebt aus der Fülle aus dem Land, das Euch Gott geschenkt hat, das Land, das Gott gehört und ver-schließ Deine Hand nicht dem Bit-tenden, halte Deine Hand offen“.Avichai Apel, Rabbiner, Dortmund

(5) „Die Wege Gottes gehen, die Handlungen Gottes nachahmen: Wie Er gnädig ist, so sei auch du gnädig, wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig.“ Michel Bollag, jüdischer Leiter des Zürcher Lehrhauses

Peter Behrendt

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5Evangelischer Kirchentag

tion ist, ob und wie sich die Gestalt der Frohen Botschaft hoffentlich so gewandelt hat, dass du dennoch oder gerade wegen des frischen Windes freudig ja dazu sagen kannst oder be-denklich dein Haupt schütteln musst. Vieles von dem, was mich damals bewegte, ist vergangen: Kein Jörg Zink hält mehr die Bibelarbeit, kein Helmut Gollwitzer spricht in seinen Reden zur politischen Ethik, „dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen“, kein Kirchen-tagspastor Hartmut Walsdorff darf in Steglitz einen mit seiner Fröhlichkeit und Glaubenszuversicht mitreißen. Andere Namen, andere Akzente, aber die Botschaft bleibt, auch wenn sie (diesmal formuliert als: „Soviel du brauchst“) in ihrem scheinbaren political-correctness-Bemühen um eine gerechte Sprache eigentlich wieder zurückübersetzt werden müsste.Geblieben ist die Grundstruktur:1. Eröffnungsgottesdienste am ersten

Nachmittag mit anschließendem Abend der Begegnung,

2. drei Arbeitstage jeweils mit Morgen-gebeten, Bibelarbeit, Vorträgen mit Diskussionen, Abendveranstaltungen,

3. der große Schlussgottesdienst am fünften Tag, dem Sonntagvormittag.

Ich beschränke mich in meinen Schilderungen auf den einen der vier Eröffnungsgottesdienste sowie auf den Verlauf der von mir besuchten Vorträge an den drei Arbeitstagen, die mir exemplarisch für den ganzen Kirchentag erscheinen. Den Schluss-gottesdienst lasse ich aus, weil er ja im Fernsehen übertragen wurde und als bekannt vorausgesetzt werden darf.

Wir wollen alle ökumenisch fröhlich sein: Der Eröffnungs-gottesdienst vor dem RathausWichtigste Regel für Kirchentagsbesu-cher: Mindestens anderthalb Stunden vor Anpfi ff im Stadion sein, sprich: Als ich eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Gottesdienstes auf dem Rathausmarkt eintraf, war der wegen Überfüllung mit zehntausend Besu-chern längst geschlossen. Ich ergatterte trotzdem einen Platz auf der rechten Ecke der über das Trottoir gebreiteten Decke einer barmherzigen Dame in der dritten Reihe, da ich unbedingt am Gottesdienst hier teilnehmen muss-te, denn der diesen Gottesdienst mit gestaltende Greifswalder Domchor wurde von Jochen Modeß geleitet, und jedes etwas ältere Gemeindeglied der Steglitzer Matthäusgemeinde weiß natürlich, dass die lebendigsten Matthäus-Gottesdienste zwischen 1963 und 1983 die von Pfarrer Rainer Borrmann geleiteten waren und in

dessen letzten drei Matthäusjahren der junge Jochen Modeß (heute Prof. und Kirchenmusikdirektor) zu seinem Team gehörte. Das Beglückendste allerdings an diesem fröhlichen Gottesdienst war die mitreißende Art des Liturgen Lö-wenstein. Hinter dessen Namen stehen die beiden Buchstaben SJ, und das war die kleine Sensation: Zum ersten Mal in der Geschichte der Kirchentage hat ein Katholik einen Kirchentagseröff-nungsgottesdienst geleitet. Welch ein verheißungsvolles Zeichen, zumal es eine Fortsetzung ökumenischer Fort-schritte dann am Schlussgottesdienst gab!

Was mich das dickeProgrammheft lehrtDass alle ausgeklügelten Planungen vergeblich sein können, muss sich jeder Kirchentagsbesucher eingeste-hen, der erhoffte Einlasskarten trotz klügster Strategie eben nicht mehr erhält, sei es zu einer Bonhoeffer-oper, zu Brittens War Requiem oder zur Teilnahme an einer Führung „Auf den Spuren jüdischen Lebens im Grindel-viertel“. Manchmal zieht man aber die richtigen Folgerungen: Nach dem zeitaufwendigen Studium des 620 Sei-ten starken Programmbuches über die mehr als 2500 Veranstaltungen an 400 Orten hatte ich mich entschieden: Um Zeit und Kraft zu sparen, wollte ich nicht ständig durch die auf die halbe Stadt verstreuten verschiedenen Ver-anstaltungsorte mal zu diesem, mal zu jenem Angebot fahren oder Marathon laufen und mich der Gefahr aussetzen, wegen Überfüllung der Halle vor ver-schlossenen Türen zu stehen, sondern mich auf einen thematischen Schwer-punkt (ein sogenanntes „Zentrum“) konzentrieren, der immer am gleichen Ort abgehandelt wurde.

Was oder wer darf’s denn sein?Ich fuhr also von meinem Quartier bei Verwandten jeden Morgen per Bus nicht zum Messegelände, zum Rauhen Haus oder zum Kongress-zentrum CCH, sondern zum Hörsaal A im Hauptgebäude der Universität, suchte anderthalb Stunden vor Beginn der Bibelarbeit einen dann noch zur Auswahl stehenden günstigen Sitz-platz (60 Minuten später war der Saal überfüllt) und wusste: Nicht Wolfgang Huber, Margot Käßmann, Wolfgang Schäuble, Elisabeth von Thadden oder Robert Zollitsch wird mir die Bibel-arbeit halten, sondern ich hörte die erste Bibelarbeit als Dialog zwischen dem Berliner Micha Brumlik und dem Hamburger Johann Hinrich Claus-sen, anders gewendet: zwischen dem Thorakundigen Erziehungswissen-

schaftler und dem Hauptpastor von St. Nicolai (und an den nächsten Tagen waren es andere christliche und jü-dische Dialogpartner). Denn ich hatte nicht z. B. das Zentrum Gottesdienst, Gemeinde, Älterwerden, Feministisch-Theologische Basisfakultät, Geschlech-tergerechtigkeit, Inklusion, Internet und Gesellschaft, Umwelt, Frieden und soziale Gerechtigkeit, Kirchentag barrierefrei oder das geistliche oder das plattdeutsche Zentrum gewählt, son-dern das Zentrum Juden und Christen, weil das halt die mich seit Jahrzehnten umtreibende Thematik war oder – modisch formuliert – mein Erkenntnis leitendes Interesse.

Neue Erkenntnisse imchristlich-jüdischen DialogHier würde ich auf die neue Gene-ration der am Dialog interessierten jüdischen und christlichen Theologen stoßen und erfahren, ob es (immer noch) die alten Fragestellungen waren, die man diskutierte, oder ob es auch Neues unter der Sonne gäbe.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Zum einen traf ich doch noch auf Kir-chentagsurgestein wie den jüdischen Musiker und Vorbeter Daniel Kempin und den Aktion-Sühnezeichen-Theo-logen Christian Staffa, zum anderen gab es spannende Podiumsgespräche über das Verhältnis zwischen Wurzel und Stamm im jüdisch-christlichen Verhältnis mit der aufregenden These von Israel Yuval aus Jerusalem („Zwei Völker in einem Leib“), dass das (rabbi-nische) Judentum eben nicht die ältere Schwester der Christenheit sei, son-dern die beiden Religionen Zwillings-schwestern genannt werden können. Ähnlich konstruktiv-kontrovers, d.h. in geschwisterlicher Streit- und Versöh-nungsgesprächskultur ging es dann im Verhältnis von „liberal“ und „ortho-dox“ bei Juden und Christen zu, beim Gespräch über „Spiritualität und Welt-verantwortung“ und schließlich über das „Unbehagen mit der Erinnerung“. Immer drei Stunden lang, immer mit größter Konzentration, immer in fröhlich-kämpferischer Einmütigkeit.

Was hat der Hamburger Kirchentag (mir) gebracht? Einen Haufen Notizen, einen kleinen Sack neuer Bücher, die Begegnung mit faszinierenden Men-schen, die ich bisher nur aus der Lite-ratur kannte (mein persönlicher Star auf diesem Kirchentag war der evan-gelische Theologe Hubert Steffensky) und den Impuls – ich zitiere hier die Losung eines früheren Kirchentages – SEI(D) FRÖHLICH IN HOFFNUNG!

Dietmar Pertsch

Page 6: Treffpunkt 4 2013

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7Aus der Kirche

Kirchensteuer, die 2. – oderWie eine Pfarrerin die Kirchensteuer sieht„Ach, wissen Sie: Ich glaube schon an Gott, aber dafür brau-che ich die Kirche nicht“.

Dieser Ausspruch begegnet mir häu-fi g und auf der einen Seite stimmt

es ja auch: Gott begegnet Menschen ohne jede Grenzen von Kirchen- oder Religionszugehörigkeit und ebenso kann sich jeder Mensch direkt an Gott wenden.

Doch wenn ein Kind getauft, ein Jugendlicher konfi rmiert, ein Paar getraut oder ein Verstorbener beerdigt werden soll, dann ist vielen Menschen die Begleitung durch die Kirche bzw. durch eine Pfarrerin wichtig. Dann ist es gut, dass es Kirche und Gemeinde-haus gibt, die gereinigt, geheizt und instandgehalten werden; dass dort neben vielen Ehrenamtlichen auch Hauswart, Küsterin, Kirchenmusiker, Diakon und Pfarrerin angestellt sind. Und das alles kostet natürlich Geld, das die Gemeindeglieder mit ihrer Kir-chensteuer aufbringen. Wer allein aus Geldgründen austritt, verlässt quasi die „Solidargemeinschaft“.

Ich versuche es manchmal mit diesen (zugegebenen nicht 100% zutreffenden) Beispielen: Wenn man sein Kind zum Fußballtraining schickt, dann zahlt man ja auch seinen Ver-einsbeitrag, auch wenn man selber gar nicht Fußball spielt. Und eine Haftpfl ichtversicherung schließt man ja auch ab, ohne dauernd auf Katastro-phen zu warten und dem Geld hinter-her zu trauern.

Und bei der Kirchensteuer können

Sie sicher sein, das etwas Gutes mit Ihrem Geld passiert, auch wenn Sie die Kirche gerade nicht brauchen.

„Ich glaub zwar nicht so an Gott, aber ich fi nde wichtig, was die Kirche macht undunterstütze das mit meiner Steuer.“

Häufi g sagen das Menschen, die mit der Kirche positive Erfahrungen gemacht haben, z.B. als Konfi rmanden. Ihre Aussage zeigt, dass man nicht unbedingt „fromm“ sein muss, um in der Kirche zu sein oder zu bleiben. Wir freuen uns jedenfalls über alle unsere Mitglieder, aus welchen Gründen auch immer sie zu uns gehören wollen.

„Ich würde lieber ,meinerGemeinde‘ ab und zu wasspenden, dann weiß ich, was damit gemacht wird“. Das ist eine verständliche Idee, und wir können Spenden natürlich gut gebrauchen. (Wir schreiben ja auch einmal im Jahr einen Brief an unsere Gemeindeglieder und bitten die, die als Rentner keine Steuern zahlen, um das sog. Kirchgeld.) Die Zuweisungen, die wir als Gemeinde aus Kirchensteu-ermitteln bekommen, reichen nämlich noch nicht mal für alle Sachkosten (z.B. Heizkosten) aus.

Da die Gemeinden ihre Zuweisungen aber proportional zur Anzahl der Gemeindeglieder bekommen, ist es für uns doch günstiger, mehr Mitglieder zu haben. Außerdem werden aus den allg. Kirchensteuereinnahmen wichtige

Aufgaben fi nanziert, die über die Mög-lichkeiten einzelner Gemeinden hinaus gehen, wie z.B. Krankenhausseelsorge und Gefängnisseelsorge.

„Also Steuern sind mir an sich suspekt; Kirche und Staat sollten besser unabhängigvoneinander sein.“ Der Einzug der „Mitgliedsbeiträge“ über die Kirchensteuer ist für die Kirchen günstig, weil die Beiträge auf diese Weise einkommensabhängig und damit gerecht eingezogen werden kön-nen. Ansonsten müssten die Kirchen ein eigenes System aufbauen, was eine Aufblähung der Verwaltungskosten zur Folge hätte. Die Finanzämter erhalten von den Kirchen für den Einzug eine Gebühr, können aber keinerlei Einfl uss darauf nehmen, wie die Kirche das Geld ausgibt. Fazit: Das Kirchensteuersystem mag vielleicht nicht das Beste aller mög-lichen sein, es ermöglicht der Kirche und den Gemeinden aber verlässliches Planen und Arbeiten und sichert außer-dem viele Arbeitsplätze. Es zeigt, dass die Kirche noch Volkskirche ist in dem Sinne, dass sie „für das Volk“ da sein kann und ihrem Auftrag folgen:

Gottes Liebe in der Welt sichtbar und erlebbar zu machen.

Falls sie wieder eintreten möchten, können sie das ganz einfach in jeder Gemeinde tun, gerne auch bei mir. IhrePfarrerin Regine Becker

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8 Kinder und Jugend

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Konfi rmation 201317 Jugendliche unserer Gemeinde wurden am Sonntag „Kantate“ konfi rmiert. Herzlichen Glückwunsch!

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Raphael Bergner, Leonard Göpfert, Anton Habel, Paul Hashagen, Melissa Horn, Alexander Jörn, David Karschner, Lea Kloß, Chiara Köpp, Anthea Müller, Martha Plättner , Lisa Prümke, Sophie Rieger, Sophia Roestel, Celine Scheeff, Janis Stieler, Emely Yoshida mit Pfarrerin Regine Becker und Diakon Heiko Reschke

Liebe Schulanfänger!Wir gratulieren Euch ganz herzlich zur Einschu-lung und wünschen Euch einen guten Start, viele neue Freunde und Gottes Segen!Wir wollen Euch, Eure Familie und Freunde einladen: Am Freitag, dem 9. August um 16.00 Uhr fi ndet ein Schulanfänger-Gottesdienst in der Matthäus-kirche statt. Anschließend laden wir Euch zu

einem Beisammensein im Gemeindehaus oder in unserem Innenhof ein.Am besten kommt Ihr mit Eurer Schulmappe, damit wir Euch gleich erkennen können!Mit herzlichen Grüßen Heiko ReschkeDamit wir besser planen können, bitten wir um Anmeldung bis zum 5.August in der Küsterei mit der Zahl der Gäste.

heißt die neue Internetseite für die Steglitzer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie richtet sich an Eltern, interessierte Jugendliche sowie Haupt- und Ehrenamtliche. www.KiJuK-steglitz.de gibt einen Überblick über alle Aktivitäten in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der Steglitzer Gemeinden, Regionen und des Kirchenkreises. Die Seite in-formiert über regelmäßige Gruppen angebote, aber auch über Gottesdienste, besondere Veranstaltungen, Basare, Reisen und Fort-bildungen.

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Herzliche Einladung an alle Schulanfänger!

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Gruppen, Adressen, Infos 9

Jugendliche

Leitung und Koordination:Diakon Heiko Reschke, Tel. 79 74 94 09 oder 0170/410 12 36;E-Mail: [email protected]

Gitarrenkurs für EinsteigerFür junge Menschen ab 12 Jahre,mittwochs 17 Uhr, Informationen bei Heiko Reschke 0170/410 12 36

Junge Gemeinde – Ex-Konfi -TreffDie „Junge Gemeinde“ trifft sich Mi oder Do um 18.30 Uhr im Jugendkeller.Info: Heiko Reschke

Offener JugendkellerFreitags 18.00–21.00 Uhr,im Jugendkeller, Rothenburgstr. 32

Erwachsene

Franziskuskreis(Generation 65+)Letzter Freitag im Monat 19.00 Uhr,Bachzimmer,Gesine Rohlfs – Tel. 601 22 60

Spätsommer (junge Senioren)Letzter Donnerstag im Monat, 15.30–17.30 Uhr, Ort erfragen bei Sigrid Czada-Arendt Tel. 88 62 89 00

Arbeitskreis Ökonomie undKircheÜberkonfessioneller Arbeitskreis für Gespräche über soziale und wirtschaft-liche Fragen aus christlicher Sicht,jeden 2. Donnerstag 16.00–18.30 Uhr, Ort erfragen bei Edmund Köhn, Tel. 826 39 24

ÖkumenekreisAnette MeiburgTel. 793 48 92Bibelrundezum Predigttext des kommenden Sonntags, mit verschiedenenPredidenden;donnerstags 19.30 - 21.00 Uhr im klei-nen Saal neben der Küsterei

4.7. Diakon Reschke

11.7. Pfarrer Dr.Wildemann

18.7. Pfarrerin Becker

8.8. Diakon Reschke

29.8. Pfarrerin Pfaff-Gronau (angefragt)

Frauengruppe2. Mittwoch im Monat,18.00–20.30 Uhr, Ort erfragen beiSigrid Czada-Arendt, Tel. 88 62 89 00MitLife-Ladies – Frauen in der Lebensmitte2. Montag im Monat,Ort erfragen in der KüstereKontakt über [email protected]

BesuchsdienstInfo über Christiane Furcht, Tel: 792 64 36E-Mail: [email protected] über Pfarrerin Regine Becker.Der nächste Termin für den Besuchs-dienst ist am 25.9. um 19.30 Uhr in der Martin-Luther-Gemeinde.Dienstagsrunde (Senioren)(ehemals Donnerstagsrunde)Jeden Di 15.30–17.00 Uhr im Bachzim-mer, Info: Ilse Hütter, Tel. 791 98 90Mittendrin!Gesprächskreis für Erwachsene:Einmal monatlich auf AnfrageKontakt: Diakon Heiko Reschke

Sport und Tanz

Sporttreff am Mittwoch außer-halb der SchulferienVerschiedene Ballspiele nach Wunsch für Menschen von 12 bis 99 Jahren, Mi 18.30 Uhr, Evangelische Schule Steglitz, BeymestraßeE-Mail: [email protected] mit Musik(für Frauen)Mi, 18.30–20.00 Uhr, Großer Saal(Plätze frei!),Do 9.00–10.30 Uhr, Großer Saal(10 Termine kosten 40 Euro),Voranmeldung: Martina LutterTel. 802 72 74

Kirchenmusik

KantoreiMo 19.30–21.30 Uhr, Großer SaalDr. Christian Bährens – Tel. 795 63 49

Steglitzer KinderchorGruppe I: Mo 16.30–17.15, BachzimmerGruppe II: Di 17.30–18.30, BachzimmerBirgit Blesse – Tel. 773 74 01www.steglitzer-kinderchor.de

Musikalische FrüherziehungGruppenunterricht für Kinder von 4-5 JahrenMo 16.00 Uhr, BachzimmerBernd Kersten über KüstereiJunger ChorDi 19.30–21.30 Uhr, Großer SaalChristian Ernst, Info über Küsterei

BläserchorDo 19.30–21.00 Uhr, Bachzimmer,Volker Hühne – Tel. 0179/69 25 543

Kinder und Familien

FamiliencaféFrühstück, Gespräche,Kinderbetreuung, soziale Beratung,Kostenbeitrag 2 Eurodienstags 10.00–12.00 Uhr, Bethelhalle

Kindertagesstätte„Johann-Friedrich-Oberlin“80 Plätze für Kinder von 1 Jahr bis zum SchuleintrittSchützenstraße 32, 12165 BerlinKarin Höhne – Tel. 834 60 02,E-Mail: [email protected]: www.kita-oberlin.de/

Eltern-Kind-Gruppe Matthäus (Halbtags-Kindergarten)Schloßstraße 44c im Gemeindehaus15 Plätze für Kinder ab 2 JahrenChristina Molitor – Tel. 79 74 93 91

Eltern-Kind-TurnenMi 15.30–17.00 für 1,5- bis 3-jährigeMi 17.00–18.30 für 2- bis 4-jährigeDo 10.30–12.00 für 1- bis 2-jährige(10 Termine kosten 40 Euro).Noch freie Plätze: Anmeldung bei Martina Lutter Tel. 802 72 74

IMPRESSUMTreffpunkt Matthäus ist die Gemeinde-zeitung der Evangelischen Matthäus-gemeinde Berlin-SteglitzHerausgeber: Gemeindekirchenrat (GKR) der Ev. Matthäusgemeinde Berlin-SteglitzRedaktion dieser Ausgabe: Pfarrerin Regine Becker (verantwortlich i.S.d.P.), Michael Ames, Peter Behrendt, Viola Beyer-Kessling, Dr. Dietmar Pertsch, Frank Rohlfs (Fotos, soweit nicht anders vermerkt), Ursula Schulz (Satz), Klaus Welker (Satz)Redaktionsanschrift: Schloßstr. 44 a, 12165 Berlin, Fax: 030 / 791 51 03Internet: www.matthaeus-steglitz.deDruck: Witwe Marie Link-Druck, KronachErscheinungsweise: zweimonatlich und gratisAufl age: 9.400 ExemplareAnzeigenpreisliste: Nr. 2 v. Jan. 2009, erhältlich in der Küsterei. Wir bitten um besondere Beachtung unserer Inserenten.Wünsche nach Veröffentlichung von Terminen u. ä. bitte an die KüstereiRedaktionsschluss Nr. 5/13: 25.7.2013Die Redaktion behält sich Kürzungen eingereichter Texte vor.

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10 Kreissynode 26./27. April 2013

„Auch in Zeiten großer Veränderungen soll das Wesentliche unserer Identität bewahrt werden.“ Dies betonte Dr. Markus Dröge, Bischof der Evange-lischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am 27. April vor der Synode des Kirchen-kreises Steglitz. Die Kreissynodalen tagten in der Johannes-Kirche Lich-terfelde zum Thema ‚Welche Kirche morgen?‘. Dazu führte der Bischof sie in den Konsultationsprozess ein, der gegenwärtig zu dieser Frage auf allen Ebenen der Landeskirche geführt wird.

Auch wenn sie mit knapp 20 Prozent der Bevölkerung nicht mehr Volks-kirche im zahlenmäßigen Sinn sei, so solle die Evangelische Kirche gemäß der Barmer Theologischen Erklärung weiterhin ihre Botschaft an ‚alles Volk‘ richten, sagte der Bischof. Er plädiere dafür, den Begriff Volkskirche zur Dis-kussion zu stellen, dies bedeute auch ein „Hinausschauen über den eigenen Tellerrand“ und keinen Rückzug in die kirchliche Welt. Wichtig sei es, in Glaubensfragen sprachfähig zu sein und zu bleiben. „Dies wird zuneh-mend auch erwartet“, sagte Dröge.

Die EKBO - im kommenden Jahr zehn Jahre alt - ist die erste aus Ost und West vereinigte Kirche der EKD. Zu ihren großen Herausforderungen zählen die säkulare Situation in Berlin und den neuen Bundesländern, der demografi sche Wandel und ein all-gemeines Infragestellen kirchlicher Traditionen. Man solle sich aber den notwendigen Veränderungen ohne Angst stellen betonte der Bischof, schließlich gäbe es auch viele Erfolge. Von den 2.000 Kirchen innerhalb der EKBO seien entgegen mancher Berichte bisher lediglich zehn veräu-ßert worden, zehn weitere wurden an christliche Gemeinschaften übergeben.

Der Einsatz in Schulwesen und

Diakonie sei beachtlich, genauso wie das kulturelle Engagement der Kir-che. Er trete für ein unaufgeregtes,

evangelisches Selbstbewusstsein ein, sagte Dröge. Mit ihrem Einsatz für Menschenwürde und Menschenrechte sowie für den Erhalt der Schöpfung sorge die Kirche entscheidend mit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. In einer Gesellschaft, die zur Ent-solidarisierung tendiere, würde sie von politischen Akteuren um ihre Infra-struktur und ihre Möglichkeiten mit den 44.000 Ehrenamtlichen allein in der EKBO beneidet. Zur wesentlichen Erkennbarkeit von Kirche gehörten daher weiterhin die fl ächendeckende Ansprechbarkeit und die Teilnahme an und Stellungnahme zu gesellschaft-lichen Entwicklungen.

Dröge warb dafür, sich am derzei-tigen Konsultationsprozess als Einzel-person oder als Gruppe zu beteiligen. Vier Grundhaltungen seien notwendig, um die kirchlichen Ziele für morgen zu schärfen: geistliches Leben, missi-onarisches Handeln, zielorientiertes Planen und verantwortliches Haus-halten. Jede und jeder sei aufgerufen, Rückmeldung zu geben, wie sich diese Haltungen in der kirchlichen Arbeit zeigen sollen und damit mitzube-

stimmen, wie die Kirche von morgen aussehen soll.

Die Synodalen des Kirchenkreises Steglitz tauschten sich im Anschluss an das Referat in den regionalen Gruppen Lankwitz, Lichterfelde und Steglitz aus, um die eigenen Handlungsfelder zu fi xieren. Als Schwerpunkte stellten sich die Bündelung diakonischer Angebote, die Profi lierung und Öffentlichkeits-arbeit von Kirchengemeinden sowie die ökumenische Zusammenarbeit heraus.

In Steglitz gehören rund 55.000 Menschen der Evangelischen Kirche an. Die Kreissynode als das Parlament des Kirchenkreises setzt sich aus rund 80 Haupt- und Ehrenamtlichen der Kirchengemeinden zusammen. Sie tagt zweimal jährlich unter dem Vorsitz des ehrenamtlichen Präses Wolfgang Röcke. Auf der Kreissynode wird neben Beschlüssen zur Haushalts- und Perso-nalsituation immer ein Thema vertieft, das von kirchlicher und gesellschaft-licher Bedeutung ist.

Weitere Informationen zum Reform- und Konsultationsprozess erhalten Sie unter www.kirchenkreis-steglitz.de/Kreissynode.

Ulrike Bott, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Steglitz

Welche Kirche morgen?Vom unaufgeregten evangelischen Selbstbewusstsein

Präses Röcke und Bischof Dr. Dröge

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„Nicht stehen bleiben, Charlotte!“Die Erinnerungen von Charlotte Knobloch,Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München

Charlotte Knobloch, von 2006 bis 2010 Präsidentin des Zentralrats

der Juden in Deutschland, war die erste Frau, die es mit ihrem bis heu-te ungebrochenen Arbeitseifer und der ihr nachgesagten Beharrlichkeit geschafft hat, jahrzehntelang her-vorragende Positionen im deutschen Judentum einzunehmen. Dies, obwohl sie betont: „Der Mittelpunkt meines Lebens ist meine Familie.“ Da sie mit allergrößter Wahrscheinlichkeit die letzte jüdische Leitungspersönlichkeit ist, die selbst noch den Holocaust durchleiden musste – ihr Nachfolger als Präsident des Zentralrats, Dieter Graumann, gehört zur Generation der nach der Schoah Geborenen – gebührt ihren Erinnerungen die größte Auf-merksamkeit. Man kann aus ihrem mit dem promovierten Historiker Rafael Seligmann, einem hervorragenden Schriftsteller und Journalisten, ge-meinsam geschriebenen Buch sehr viel lernen. Für evangelische Christen ist es eine bewegende und zum Nach-denken anregende Lektüre, denn Frau Knobloch verknüpft die Erzählungen ihres persönlichen Schicksals immer mit Stationen aus der Geschichte der Judenheit in Deutschland.

Als jüdisches Kind in der Nazizeit„Aufgeweckt“ war die 1932 in Mün-chen geborene Tochter des großbürger-lichen, renommierten Rechtsanwalts Fritz Neuland schon als Kleinkind, aber auch schon gezeichnet vom Schrecken der Nazizeit. Ihre vor der Hochzeit zum Judentum übergetre-tene Mutter wurde wiederholt auf das von Heinrich Himmler geleitete Polizeipräsidium vorgeladen, wo man ihr als „deutscher Frau“ Vorhaltungen machte, dass sie sich mit einem Juden eingelassen hätte. Um angedrohte Konsequenzen zu vermeiden, ließ sie sich 1937 scheiden, ließ ihr Kind im Stich. So wuchs Charlotte ohne Mutter

im Hause eines gerechten, aber nicht zärtlichen Vaters und einer liebevollen, im jüdischen Glauben ruhenden Groß-mutter auf. Ihrem Vater war wie allen jüdischen Rechtsanwälten von den Nazis die Zulassung entzogen worden.

„Ab heute heißt duLotte Hummel!“Am 9. November 1938 läuft sie mit ihm durch die „Juda verrecke!“ joh-lenden SA-Horden Münchens. „Nicht stehen bleiben, Charlotte!“ mahnt der Vater. Die Deportation droht, Char-lotte will man retten, indem man sich von ihr trennt. Erste Versuche, das Kind außerhalb Münchens unterzu-bringen, scheitern. Ein früheres, jetzt auf dem fränkischen Bauernhof ihres Vaters arbeitendes Dienstmädchen nimmt aus Dankbarkeit Charlotte auf, drei Jahre lang, bis 1945, gibt sie als ihr eigenes Kind aus. „Der Zenzi ihr Bankert“, heißt es im Dorf. Nur der katholische Pfarrer weiß Bescheid.

Neubeginn: Gehen oder bleiben?Wie es nach der Befreiung vom Natio-nalsozialismus mit dem jungen Mäd-chen weiter ging, wie die Spannungen abgebaut wurden zwischen dem Vater, der Vorsitzender der Israelitischen Kul-tusgemeinde Münchens geworden war, und der jungen Frau, die gegen den Willen des „deutschen Juden“ Neuland den „Ostjuden“ Knobloch heiratete, sei hier nicht verraten. Wichtiger in dieser außergewöhnlichen Autobio-grafi e erscheint uns, dass die beiden Knoblochs ihren Vorsatz auszuwan-dern, aufgeben zugunsten der Einsicht, dass es gilt, die Gemeinde aufzubauen. Charlotte Knobloch bringt es fertig, ihren Lebensplan zu verwirklichen: Das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge und Museum im Her-zen Münchens erstehen zu lassen und auch die neuen Gemeindeglieder aus der ehemaligen Sowjetunion so zu

integrieren, dass für die ganze selbstbe-wusste jüdische Gemeinde nach dem überwundenen mörderischen Nati-onalsozialismus der Titel des Buches gilt: Wir sind keine Opfer mehr, wir sind: In Deutschland angekommen.

Zur Diskussion gestelltDer Rezensent mag nicht verschwei-gen, dass ihm einige der im Buch vertretenen Ansichten diskussionswür-dig erscheinen. Die Autorin steht ganz in der Nachfolge der Gründungsper-sönlichkeiten Israels wie Ben Gurion und Golda Meir, für die die Existenz der Araber im Land scheinbar kein Thema war. Sie wittert bei Kritikern der Siedlungspolitik Israels gleich Leute, die Zion die Daseinsberechtigung absprechen, und ist z. B. wütend, dass der Deutsche Bundestag einstimmig die sofortige Aufhebung der Blockade des Gazastreifens durch Israel forderte, statt die Bedrohung der Bürger Israels hervorzukehren. Auch fällt auf, dass Knobloch zwar eine „deutsch-jüdische Verständigung“ erwähnt, aber nir-gends von einem christlich-jüdischen Dialog spricht. Der frühere Papst Benedikt XVI. wird nur kritisch bei der Neuformulierung der katholischen Karfreitagsfürbitte und im Zusammen-hang mit der Aufhebung der Exkom-munikation eines antisemitischen Priesters erwähnt – zu Recht. Kirche wird nur im Singular, also nie im Plu-ral gebraucht; für eine bayerische Jüdin zwar begreifl ich, aber es steht doch zu hoffen, dass unter dem neuen Zen-tralratspräsidenten die Akzente anders gesetzt werden. Dennoch: ein großes, ein wichtiges, ein anrührendes Buch.

Dietmar PertschBibliografi sche AngabenCharlotte Knobloch mit Rafael Selig-mann: In Deutschland angekommen – Erinnerungen. Geb., 333 S., 22,99 Euro. München: DVA 2012. ISBN 978-3-421-04477-8

Lesenswert

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12 Für die Gemeinde

Kreiskirchliche Themen der nächsten Zeit Arbeit mit älteren Menschena. Am 6. August informiert Pfarrer i.R. Ruppel anlässlich der Türkei-Reise von Frau Plümer über den Apostel Paulus (Paulus-Gemeinde).

b. Am 20. August hält Pfarrer Goetze einen Vortrag über das Verhältnis von Islam und Christentum über die Jahr-hunderte und in der heutigen Türkei (Markus-Gemeinde).

c. Die Museumsbesuche unter fach-kundiger theologischer und kunsthi-storischer Leitung fi nden wieder von September bis Mai nächsten Jahres statt.

Steglitzer KirchenmusiktagAuf dem jährlichen Musikfestival präsentiert sich die Vielfalt der Kirchen-musik in Steglitz wieder vom 8. bis 22. September.

ErinnerungskulturDie Initiativen der Kirchenkreise Steglitz und Teltow-Zehlendorf intensivieren ihre Zusammenarbeit, insbesondere bei der Stolpersteinverlegung. Die nächste Verlegung ist am 19. September.

DiakonieDer Diakoniemarkt unter Beteiligung von diakonischen Einrichtungen, Kirchengemeinden und Kindertages-stätten fi ndet in diesem Jahr am 20. September von 14-18 Uhr auf dem Hermann-Ehlers-Platz statt.

FamilienbildungZwei pädagogische Themenabende für Eltern am 17. und 25. September klären über den Umgang mit Medien (Markus-Gemeinde) und über das liebevolle Setzen von Grenzen im Kleinkindalter auf (Petrus-Giesensdorf-Gemeinde).

Gott beschenkt uns

Paulus heilt in Lystra, einem Ort in Kleinasien, einen lahmen Mann.

Daraufhin denken die Menschen, Pau-lus und sein Gefährte Barnabas seien die griechischen Götter Merkurius und Jupiter, die zur Erde gekommen seien. Schon kommen die Priester dieser Göt-ter angelaufen, um Opfer zu bringen. Mit Mühe und Not kann Paulus die be-geisterten Menschen davon abhalten, ihn und Barnabas anzubeten. Stopp, sagt er, das, was ich getan habe, ge-schah nicht durch meine eigene Kraft. Und dann verweist er auf den leben-digen Gott, den man nicht sehen kann und der doch seine Spuren hinterlässt in der Welt:Im Guten sei er zu fi nden, das einem unverdient geschieht, im Regen, der ohne menschliches Zutun vom Him-

mel fällt, in allem, was gewachsen ist, ohne dass ich es in der Hand gehabt hätte, in der Freude, die mir als Ge-schenk das Herz erfüllt. Segen könnte man es auch nennen, diese Kraft, die das Leben selber erschafft. Die kann kein Mensch machen, nicht Paulus, nicht Barnabas, nicht ich.Gut, wenn ich mir einen Blick dafür bewahre. Längst nicht alles habe ich mir in meinem Leben selber verdient. Mancher mag es Zufall nennen, an-dere sagen Schicksal oder Evolution dazu. Die Wirklichkeit lässt sich auf vielfältige Weise deuten. Beweise für meinen Glauben habe ich nicht. Und doch halte ich mich daran fest: Hinter diesen Geschenken, ohne die ich nicht leben könnte, hinter dem Segen, der hervorbringt, was ich so nötig habe, steckt der lebendige Gott. Tina Willms

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13Aus der Gemeinde

Die Wahl der neuen GKR-Mitglieder fi ndet am 20. Okto-ber 2013 statt. Alle 3 Jahre ist die Hälfte der 12 GKR-

Mitglieder neu zu wählen. Durch vorzeitiges Ausscheiden von Mitgliedern aus dem Amt sind 7 neue GKR-Mitglieder zu wählen und mindestens 3 Ersatzälteste.

GemeindeleitungDem Gemeindekirchenrat obliegt die Leitung der Ge-meinde. Zusammen mit den Pfarrerinnen oder Pfarrern übernimmt er die Verantwortung für die schriftgemäße Verkündigung des Evangeliums, er berät über die Situation der Kirchengemeinde, plant ihre Arbeit und sorgt für ihre Durchführung.

WahlrechtWählen darf jedes mindestens 14 Jahre alte und konfi r-mierte Gemeindemitglied. Wählbar ist jedes am Wahltag mindestens 18 Jahre alte Gemeindemitglied.

Für jeden Kandidaten muss ein Wahlvorschlag mit min-destens 10 Unterschriften wahlberechtigter Gemeindemit-glieder bei der Küsterei eingereicht werden. Anhand des Wählerverzeichnisses wird die Wählbarkeit des Kandidaten geprüft und in die Kandidaten liste aufgenommen. Gegen die vom GKR bestätigten Kandidaten können vom Beirat be-

gründete Bedenken vorgebracht werden, über deren Berechti-gung der GKR zu entscheiden hat.

Kandidaten und ihre WahlIm Treffpunkt stellen sich die Kandidaten mit Lebenslauf, mit den für sie wichtigen Schwerpunkten und ihr beabsich-tigtes Engagement vor.

Die persönliche Vorstellungsrunde vor der Gemeinde fi n-det kurz vor der Wahl (nach einem Gottesdienst) statt.

Alle wichtigen Termine (ca. 20) und Maßnahmen, z.B. Veröffentlichungen im Schaukasten oder Kanzelabkündi-gungen sowie die Benachrichtigung der Kandidaten hat der Wahlausschuss des GKR zu veranlassen bzw. zu überwa-chen. Formale Gründe für eine evtl. spätere Wahlanfech-tung sollen damit vermieden werden.

Von einer Zentralstelle der Landeskirche erhalten Sie die sog. Wahlbenachrichtigung. Damit legitimieren Sie sich bei der Stimmabgabe.

Briefwahl ist ebenfalls möglich. Unterlagen dafür müssen Sie bei der Küsterei anfordern.

Interesse an der Mitarbeit und einer Kandidatur geweckt? Noch bleibt Zeit bis zum 25. August, dass für Sie ein Wahl-vorschlag eingereicht wird!

Ernst Krieg

Aufruf zur Ältestenwahl 2013

Kirchenputz

Auf der letzten Sitzung des Gemeindebeirats

wurde angeregt, wieder einmal die Kirche so richtig zu putzen.

Am Samstag, dem 20.04 war es dann so-weit – ein gemeinsamer Kirchenputz: Unter der Anleitung unseres Haus- und Kirchwarts Norbert Wilke und Sabine Schorler arbeiteten 11 Personen. Es hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht. Ein Konfi rmand meinte, auch er käme das nächste Mal wieder.

Persönlich möchte ich allen an dieser Stelle für den großen Einsatz danken und freue mich darauf, wenn wir den Kirchenputz im nächsten Jahr wiederholen. Geplant ist der Samstag, eine Woche vor der Konfi rmation. Der Termin wird rechtzeitig im Treffpunkt bekannt gegeben.Vielen Dank an alle, die dabei waren.

Sabine Schorler

Ein Hauch von Freiheit

Für mich als Rollstuhlfahrerin gehört es zum Alltagsleben: Ankommen, aber die Tür ist zu, die Schwelle zu hoch,

die Stufen zu steil, die Klingel unerreichbar, kein hilfreicher Mensch in Sicht.

Nicht ganz so schlimm in der Matthäusgemeinde: Hier haben, sofern erreichbar, freundliche Menschen stets Hilfe ersonnen, Rampen gesucht, verlegt, Abstände vermessen, mich gelotst, Bruchlandungen aufgefangen, neue Versuche gewagt und Trost und Mut zugesprochen.

Auf diese Hilfen hoffend wagte ich mal wieder den Weg zum Familiencafé im Gemeindehaus und wurde geradezu überwältigt durch den Anblick einer funkelnagelneuen, sil-bern schimmernder, breiten, sicheren Rampe, über die ich ganz allein, ohne um Hilfe bitten zu müssen, zur Tür rollen konnte. Welch königliches Gefühl von Freiheit und Unab-hängigkeit durchströmte mich!!! Ein herzliches Danke allen, die das möglich machten.

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Page 14: Treffpunkt 4 2013

14 Einladungen / Monatslieder

LiteraturvortragMontag, 15. Juli 2013, 19.30 Uhr

Friedrich Spee von Langenfeld

Dichter und Kämpfer gegen den Hexenwahn

Genaueres fi nden Sie im aktuellen Literaturrundbrief auf dem Schriften-tisch in der Kirche.

Lied für Juli:„Möge die Straße“ (Jubilate 67)Text nach irischen Vorlagen und Mu-sik: Markus Pytlik (c) Strube, München

1. Möge die Straße uns zusammen-führen und der Wind in deinem Rücken sein.Sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.//: Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. ://

2. Führe die Straße, die du gehst, im-mer nur zu deinem Ziel bergab.Hab‘, wenn es kühl wird, warme Gedanken und den vollen Mond in dunkler Nacht.Und bis wir …

3. Hab‘ unterm Kopf ein weiches Kissen, habe Kleidung und das täglich BrotSei über 40 Jahre im Himmel bevor der Teufel merkt, du bist schon tot.Und bis wir...

4. Bis wir uns ‚mal wiedersehen, hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt.Er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust dich nie zu fest.Und bis wir …

Lied für August:„Wir glauben, Gott ist in der Welt“ (Jubilate 48)Das bekannte Glaubensbekenntnis-Lied „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ (EG 184, Musik: Christian Lahusen) mit einem Text von Gerhard Bauer (1985).

1. Wir glauben: Gott ist in der Welt, der Leben gibt und Treue hält.Gott fügt das All und trägt die Zeit, Erbarmen bis in Ewigkeit.

2. Wir glauben: Gott hat ihn erwählt, den Juden Jesus für die Welt.Der schrie am Kreuz nach seinem Gott, der sich verbirgt in Not und Tod.

3. Wir glauben: Gottes Schöpfermacht hat Leben neu ans Licht gebracht,denn alles, was der Glaube sieht, spricht seine Sprache, singt sein Lied.

4. Wir glauben: Gott wirkt durch den Geist. Was Jesu Taufe und verheißt:Umkehr aus der verwirkten Zeit und Trachten nach Gerechtigkeit.

5. Wir glauben: Gott ruft durch die Schrift, das Wort, das unser Leben trifft.Das Abendmahl mit Brot und Wein lädt Hungrige zur Hoffnung ein.

6. Wenn unser Leben Antwort gibt darauf, dass Gott die Welt geliebt,wächst Gottes Volk in dieser Zeit, Erbarmen bis in Ewigkeit.

Monatslieder:

Wir haben seit März neben dem klassischen dunkelgrünen EG (Ev. Gesang-buch) nun auch den Ergänzungsband „Singt Jubilate“ in der Kirche. Und so

werden die nächsten Monatslieder aus diesem neuen lilafarbenen Buch kommen, damit wir es öfter verwenden können.

Herzliche Einladung zum Wandertag am Samstag, 24. AugustBrandenburg entdeckenDie diesjährigen Wanderungen führen uns durch den südlichen Teil des „Na-turpark Westhavelland“.Die Vielfalt und Schönheit, die diese besondere Landschaft zu bieten hat, werden Sie begeistern.Die Wanderung von insgesamt ca. 23 km Länge führt von

Ketzin* nach Brandenburg. Bitte sorgen Sie für angemessene Wanderkleidung sowie für ausrei-chend Proviant und Wasser. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Rufnummer 0170 41 01 236.*Treffpunkt : Bahnhof Ketzin (vor dem Haupteingang)Fahrtmöglichkeit von Rathaus Steglitz: (ab S1: 7.34 Uhr) Richtung Potsdam, weiter mit Bus 614 von Hbf Potsdam Richtung Gutenpaaren (ab: 8.21 Uhr), Ankunft in Ketzin: 9.12 Uhr.Aufgrund der ungünstigen Verkehrsverbin-dung besteht die Möglichkeit einer Fahr-gemeinschaft (dann Treffpunkt: 8.10 Uhr Matthäusgemeinde, Schloßstr. 44, 12165 Berlin). Bei Interesse melden Sie sich bitte rechtzeitig unter o.g. Telefonnummer.

Vorankündigung: Weihnachtsmarkt 2013 rund um die Matthäuskircheam 30. NovemberWie im vorigen Jahr sollen wieder an Verkaufsständen Keramik, Holz-geschnitztes, Schmuck, Kinderspielzeug und andere schöne kunsthandwerk-liche Geschenkideen angeboten werden.Dafür suchen wir Standmieter (ca. 30 Euro inkl. Beleuchtung), die Kunsthand-werk u.ä. verkaufen wollen (keine Waren zum sofortigen Verzehr)Weitere Informationen und Anmeldungen bitte über die Küsterei.

Service rund um Haus und WohnungFußbodenverlegung und -pfl ege · Kabelverlegung · Renovierung

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Valentin WarneckeSchloßstraße 44 A · 12165 Berlin-Steglitz

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Für alle, die zur Ruhe kommen wollen… Gemeinsam mit den Brüdern von Taizé in aller Einfachheit, in der Stille, im Gesang und im Gespräch, den christlichen Glau-ben als Lebensquelle entdecken.Vom 6.10.2013 bis 13.10.2013Kosten: ca. 140,00 Euro Weitere Informationen und Anmeldungen über die Küsterei oder über Heiko Reschke (0170 4101 236)

FREUD UND LEID

TaufenDavid Karschner

Paul Hashagen

Amalia Dollezal

Hanna Schmidt

Lisa Markscheit

Leonas Strauß

Valentin Schellenberg

Amelie Schellenberg

Charlotte Orbanz

Jannis Weichsel

Lia Sirin Henze

TrauungenFlorian Tisschkau und Agnes Tisch-

kau, geb Malik

Andreas Haese und Angelika Haese,

geb Schorler

BestattungenKurt Kohlmann 75 Jahre

Georg Taubert 76 Jahre

Ullrich Hochrath 60 Jahre

Kenya Tobias Pürschel 1 Jahr

Brigitte Erler 69 Jahre

Götz Bergander 86 Jahre

Gerhard Andes 71 Jahre

Dora Schwarz 90 Jahre

Einladungen / Freud und Leid

KIRCHENMUSIK AN MATTHÄUS

Sonntag, 18. August 2013, 9.30 Uhr Matthäus-Kirche

GOTTESDIENST mit dem Frauenchor der Kantorei

Einladung zur Goldenen Konfi rmationWenn Sie in diesem Jahr 50 Jahre oder schon länger konfi rmiert sind, dann laden wir Sie herzlich ein mit uns Ihre Goldene Konfi rmation zu feiern. Ob Sie in der Matthäuskirche oder in einer anderen Kirche konfi rmiert sind, spielt keine Rolle.Geplantes Programm:Am Samstag, dem 7. September wollen wir am Nachmittag gemeinsam Kaffee-trinken, um uns kennen zu lernen, und danach besteht die Möglichkeit einer Führung durch die Matthäuskirche.

Am Sonntag, dem 8. September feiern wir um 9.30 Uhr einen festlichen Got-tesdienst mit Gedächtnis der Konfi rmation und nach dem Kirchenkaffee können wir bei einem Mittagessen in der Pizzeria die Feier ausklingen lassen.

Bitte melden Sie sich bei Interesse in unserer Küsterei, dann schicken wir Ihnen eine detaillierte Einladung zu. Wir sind auch dankbar für Hinweise auf ehemalige Mitkonfi rmanden. Ich freue mich darauf, Sie zu sehen!

Mit herzlichen Grüßen und besten SegenswünschenIhre Pfarrerin Regine Becker

SPENDENKONTOSpenden für unsere Gemeinde erbit-

ten wir auf das Konto:

Ev. Matthäusgemeinde

Konto 49 08 70 68

BLZ 210 602 37

Ev. Darlehnsgenossenschaft eG

Bitte nennen Sie den Zweck, z.B.

„Kirchenmusik“, „Gemeindeblatt“,

„Jugendarbeit“, „Gemeindekirchgeld“

oder „Charlotte-Kieselbach-Stiftung

zum Erhalt der Matthäuskirche“.

Wenn Sie eine Spendenbescheini-

gung brauchen, geben Sie bitte Ihre

genaue Anschrift auf dem Überwei-

sungsformular an. Wir danken für

Ihre Unterstützung!

Taizé-Reise nach Mittelfrankreich

Taizé-AndachtSonntag, 8. September 2013 um 18.00 Uhr in der Matthäuskirche. Lassen Sie sich einladen zu einem Abendgebet in der Matthäuskirche.Wir singen gemeinsam Taizé-Lieder, halten Stille und hören biblische Texte.Eine Zeit, um inne zu halten in der Hektik des Alltags.Orgel: Florian Kunz, Flöte: Sybille Langlotz, Gesang: Anna Petersen

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Kirchencafé in MatthäusAb 4. August wieder nach jedem Sonn-tagsgottesdienst im Gemeindehaus

Kita-GottesdiensteMatthäuskirche am Freitag2. August und 6. September,jeweils um 10.00 Uhr

Pfarrer/in und DiakonPfarrerin und Pfarrer stehen für seelsorgerliche Gespräche gern zur Verfügung und bitten um telefonische Vereinbarung.

Pfarrerin Regine BeckerSchloßstr. 44b, 12165 Berlin,Tel. 79 74 94 61E-Mail: [email protected]

Diakon Heiko ReschkeTel. 79 74 94 09 oder 0170/410 12 36;E-Mail: [email protected]

Pfarrer Jörg ZabkaHortensienstraße 20c, 12203 Berlin,Tel. 747 316 99E-Mail: [email protected]

Pfarrer und Superintendent des Kirchenkreises SteglitzThomas SeibtHindenburgdamm 101, 12203 BerlinTel. 83 90 92 20E-Mail: [email protected]

Küsterei/Haus- und KirchwartSchloßstraße 44a,12165 Berlin-SteglitzTel. 791 90 44, Fax 791 51 03E-Mail: [email protected]

Küsterin: Ingeborg WalterDie Küsterei ist Montag und Freitag 9-12 Uhr und Mittwoch 15-18 Uhr ge-öffnet. Außerhalb dieser Zeiten Umlei-tung zum kreiskirchlichen Telefondienst.

Haus- und Kirchwart:

Norbert Wilke

Di–Sa 8.00–15.15 Uhr,

Tel. 93 93 06 52

Diakonie und Beratung

Diakoniestation Steglitz

Häusliche Krankenpfl ege, Hauspfl ege,

soziale Beratung: Tel. 794 733-0,

Fax 795 82 82;

Mobilitätshilfedienst: Tel. 794 731-30;

beide Albrechtstraße 82

(am Stadtpark), 12167 Berlin

Soziale Beratung des Diako-

nischen Werkes Steglitz und

Teltow-Zehlendorf e.V.

Sprechstunden: Di 9-12 Uhr oder

nach tel. Vereinbarung

Johanna-Stegen-Str. 8, 12167 Berlin,

Tel. 771 09 72, Fax 76 90 26-02

Pfl egestützpunkt

Steglitz-Zehlendorf

Sprechzeiten:

Di 9-15 Uhr, Do 12-18 Uhr

Johanna-Stegen-Str. 8, 12167 Berlin,

Tel. 76 90 26-00 / - 01, Fax 76 90 26-02,

E-Mail: pfl [email protected]

Internet: www.dwstz.de

LAIB UND SEELE Ausgabestelle

Schloßstr. 44D, Gemeindehaus,

jeden Donnerstag:

Neuanmeldung 13.30-14.00 Uhr

Tages-Anmeldung ab 14.00 Uhr je

nach Gruppe; Ausgabe ab 14.00 Uhr

Trauerberatung im Kirchenkreis

Trauercafé (14-tägig, offen für jede/n)

im Café Markus, Albrechtstraße 81,

12167 Berlin, Kristina Ebbing;

Trauergruppen und Einzelgespräche,

Pfrn. Birgit Preis und Pfrn. Gabriele

Weeke: Information/Anmeldung unter

Tel. 84 45 21 09

Ev. Pfl egeheim Lutherstift

Lutherstr. 7, 12167 Berlin

Haus Martin (vollstationäre Pfl ege)

mit 38 Plätzen und Haus Katharina

(gerontopsychiatrischer Schwer-

punkt) mit 24 Plätzen und 12 Plätze

Tagespfl ege, Informationen unter

Tel.: 766 87 89-00,

Heimleitung: Frau Gabel

Gottesdienste und Ansprechpartner

7. Juli6. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Diakon Reschke mit Abendmahl

11.00 Pfarrer Zabka

14. Juli7. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Pfarrer Dr. Wildemann 11.00 Pfarrer Zabka

21. Juli8. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Pfarrerin Becker mit Abendmahl

11.00 Pfarrer Kottnik

28. Juli9. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Pfarrerin Wuttig-Perkowski

11.00 Pfarrer Zabka

4. August10. Sonntag nach TrinitatisIsraelsonntag

9.30 Pfarrer Zabka mit Abendmahl

11.00 Pfarrer Dr. Wildemann

Freitag, 9. August

16.00 Diakon Reschke Schul-anfänger-Gottesdienst

––

11. August11. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Diakon Reschke 11.00 Pfarrer ZabkaSchulanfänger-Gottes-dienst

18. August12. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Pfarrer Dr. Ackermann mit der Kantoreimit Abendmahl

11.00 Pfarrer Dr. Ackermann

25. August13. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Pfarrerin Wuttig-Perkowski

11.00 Kinderkirche

11.00 Diakon Reschke

1. September14. Sonntag nach Trinitatis

9.30 Pfrn. Pfaff-GronauDiakoniegottesdienst des Kirchenkreises Steglitz

11.00 NN

Gottesdienste

MatthäuskircheSchloßstraße 44, Steglitzwww.matthaeus-steglitz.de

Martin-Luther-KircheTulpenstraße 1,Lichterfeldewww.martin-luther-lichterfelde.de