Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

33
Energie und Energieeffizienz TRENDS IM WÄRMEMARKT

description

Analyse des Wärmemarkts aus politischer und wirtschaftlicher Sicht. Besonderer Fokus liegt auf der Bedeutung des Wärmemarkts, den beteiligten Stakeholdern, der Rolle der Europäischen Union, der Finanzierung von energetischer Gebäudesanierung und dem Zusammenspiel von Wärme- und Strommarkt. Diese Analyse wurde erstellt von nuances public affairs, Berlin.

Transcript of Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Page 1: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Energie und Energieeffizienz

TRENDS IM WÄRMEMARKT

Page 2: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 01

Zusammenfassung (1/2)

Bedeutung des Wärmemarkts – Der Gebäudesektor ist von sehr großer Bedeutung: er steht für mehr als 40% des europäischen Gesamtenergieverbrauchs, wovon 85% auf die Bereit- stellung von Wärme entfallen. Der Hauptenergieträger ist Erdgas.

Geopolitische Dimension – Während die Erdgaspreise in Europa in den letzten Jahren stiegen, sind sie in den USA, vor allem durch Fracking, stark gesunken. Dies gibt der US-Industrie einen Wettbewerbsvorteil. Aus politischen und wirtschaftlichen Gründen versucht Europa gleich- zeitig, seine Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern und so ebenfalls langfristig niedrigere Preise zu erzielen.

Stakeholder-Management – Im Wärmemarkt sind zahlreiche Akteure aus der Wirtschaft und allen politischen Ebenen aktiv. Dies verlangt nach effektivem Stakeholder-Management und der richtigen Ansprache zum richtigen Zeitpunkt.

Page 3: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 02

Zusammenfassung (2/2)

Europäische Union – Die EU ist ein wichtiger Spieler im Wärmemarkt. Die Richtung wird vor- gegeben etwa durch die Energieeffizienzrichtlinie von 2012 oder den EU-Energiefahrplan 2050.

Finanzierung von Gebäudesanierung – Aufgrund längerer Amortisationszeiten und einem Mehr an Finanzmarktregulierung wird die energetische Gebäudesanierung immer teurer. Öffentliche Förderbanken spielen vor allem in Deutschland eine wichtige Rolle. Der Wett- bewerb mit Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken verschiebt sich zugunsten der öffentlichen Banken.

Strom- und Wärmemarkt – Es gibt mehrere Technologien, die Strom und Wärme kombinieren und die jeweiligen Märkte teilweise integrieren, so zum Beispiel Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen, Power to Gas und Nachtspeicherheizungen.

Page 4: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 03

1. Bedeutung des Wärmemarkts

2. Stakeholder-Management

3. EU-Politik

4. Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

5. Zusammenspiel von Strom- und Wärmemarkt

6. nuances public affairs

Inhalt

Page 5: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 04

Der Gebäudesektor ist von sehr großer Bedeutung, auf ihn ent-

fallen mehr als 40% des Gesamtenergieverbrauchs in Europa

Anteil des Gebäudesektors am Gesamtenergiemarkt

Gebäudesektor

Restlicher Energiemarkt

59%

41%

85% des Energie-

verbrauchs von Ge-bäuden entfallen auf Heizung und Warm-

wasserbereitung, also auf die Bereitstellung

von Wärme.

Im Jahr 2011 wurden in Deutschland rund

22,3 TWh Wärme erzeugt

Zum Vergleich China

75%

25%

Page 6: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 05

Wichtigster Energieträger im deutschen Wärmemarkt ist Erdgas,

das auf einen Verbrauchsanteil von 50% kommt

Heizenergieverbrauch nach Energieträgern (in PJ)

59%

41%

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

2010 2015e 2020e

Erneuerbare Energien

Heizöl

Erdgas

Neben dem Wärme-markt werden auch 12% des Stroms aus

Gas gewonnen

Page 7: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 06

Die Gaspreise in Europa und den USA haben sich sehr unter-

schiedlich entwickelt – zum Vorteil der US-Wettbewerbsfähigkeit

Entwicklung des Gaspreises (in USD/MMBtu)

59%

41%

0

2

4

6

8

10

12

2008 2009 2010 2011 2012 2013

Europa

USA

Durch Fracking gewonnenes

Schiefergas hat in den USA die Preise erheblich sinken lassen. Die US-Industrie gewinnt somit vor allem gegenüber Europa,

wo Fracking hoch umstritten ist, an Wettbewerbsfähigkeit.

Page 8: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 07

Europa versucht, weniger abhängig von Gasimporten aus Russ-

land zu werden, die bisher über 30% des Bedarfs decken

Herkunft des Erdgases in Deutschland

59%

41%

RusslandDeutschlandEU & Norwegen

35%

51%

14%

In der gesamten EU stammen 30% des

importierten Gases aus Russland

Die Rolle Russlands: • Die staatliche Gazprom ist der größte Gaslieferant in

die Europäische Union, noch vor Norwegen • Gazprom wird gelegentlich vorgeworfen, von Ländern,

die de facto von russischem Gas abhängig sind, über-höhte Monopolpreise zu verlangen, so etwa von den baltischen und anderen osteuropäischen Staaten

• In der Gaskrise 2008/09 stoppte Russland den Trans-port durch die Ukraine, dem wichtigsten Transitland für Gas in die EU

Pipeline aus Aserbaidschan: • Um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verrin-

gern, planten mehrere europäische Konsortien eine direkte Pipeline aus Aserbaidschan, um das dortige Gasfeld Shah Deniz II zu erschließen

• Den Bieterwettbewerb gewann Ende Juni die nach Italien führende TAP-Pipeline, die sich gegen die nach Österreich gehende Nabucco-Pipeline durchsetzte

Page 9: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 08

1. Bedeutung des Wärmemarkts

2. Stakeholder-Management

3. EU-Politik

4. Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

5. Zusammenspiel von Strom- und Wärmemarkt

6. nuances public affairs

Inhalt

Page 10: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 09

Im Wärmemarkt sind zahlreiche Akteure aus der Wirtschaft und

allen politischen Ebenen aktiv

Wärme-markt

Energie-wirtschaft

Bundes-regierung und Bun-

destag

Regie- rungen und Parlamente der Bundes-

länder EU-Kommission und -Parla-

ment

NGOs und Think Tanks

Medien

Wärmemarkt-Stakeholder-Map

Page 11: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 10

Die Stakeholder in der Wirtschaft reichen von großen Energie-

versorgern über Stadtwerke bis zu Herstellern von Dämmung

Wärme-markt

Energie-wirtschaft

Energie-wirtschaft

Große Versorger

Stadtwerke

Rohstoff-erzeuger (z.B. Gas)

Haustechnik-hersteller

Hersteller von Wärme-

dämmung

Infrastruktur-anbieter

(z.B. Netze, Pipelines)

Page 12: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 11

Allein auf Bundesebene sind drei Bundesministerien für den

Wärmemarkt betreffende Themen zuständig

Wärme-markt

Bundes-regierung und Bun-

destag

Bundes-regierung und Bun-

destag

Bundesumwelt-ministerium

Bundeswirt-schaftsminis-

terium

Bundesbau-ministerium

Ausschüsse im Bundestag

Fraktionen

Page 13: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 12

Aufgrund der Vielzahl der Stakeholder im Wärmemarkt gilt:

Für eine erfolgreiche Public-Affairs-

Initiative sind effektives Stakeholder-Management und die richtige Ansprache der relevanten

Akteure auf allen Ebenen unabdingbar.

Stakeholder-Management erfordert ein umfassendes Netzwerk

und die richtige Ansprache zum richtigen Zeitpunkt

Page 14: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 13

1. Bedeutung des Wärmemarkts

2. Stakeholder-Management

3. EU-Politik

4. Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

5. Zusammenspiel von Strom- und Wärmemarkt

6. nuances public affairs

Inhalt

Page 15: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 14

Kernpunkte der EU-Energieeffizienzrichtlinie

Die EU ist ein wichtiger Impulsgeber im Wärmemarkt, zum

Beispiel durch die Energieeffizienzrichtlinie von 2012

Energieeinsparungen – Ab 2014 müssen Energieunternehmen und -verteiler in allen

EU-Mitgliedstaaten eine jährliche Energieeinsparquote von 1,5% nachweisen. Über diese Vorgaben der EU-Energieeffizienzrichtlinie sollen bis 2020 die Treibhausgase um 20% gegenüber 1990 gesenkt, der Anteil erneuerbarer Energien auf 20% und Energie- effizienz um 20% gesteigert werden.

Gebäudesanierung – Die EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, eine längerfristige Strategie für die Sanierung von öffentlichen und privaten Wohn- und Gewerbebauten zu erarbeiten.

Nationale Aktionspläne – Jeder Mitgliedstaat muss einen Nationalen Energie- effizienz-Aktionsplan entwickeln, der die zur Erreichung der nationalen Effizienzvor- gaben geplanten Maßnahmen darlegt.

Page 16: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 15

Kernpunkte der EU-Roadmap 2050

Mit dem EU-Energiefahrplan 2050 setzt sich Europa außerdem

ehrgeizige Effizienzziele auch über das Jahr 2020 hinaus

Langfristige Energiestrategie – Ziel der Roadmap ist es, den Weg zu skizzieren, wie bis

zum Jahr 2050 rund 80 bis 95% der EU-Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Wert des Jahres 1990 eingespart werden können.

Gebäudesektor – Von zentraler Bedeutung ist eine hohe Energieeffizienz bei neuen Gebäuden und vor allem im Gebäudebestand. Nahezu-Nullenergie-Gebäude sollen die Norm werden. Gebäude – auch Wohngebäude – könnten mehr Energie produ- zieren als sie verbrauchen.

Page 17: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 16

1. Bedeutung des Wärmemarkts

2. Stakeholder-Management

3. EU-Politik

4. Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

5. Zusammenspiel von Strom- und Wärmemarkt

6. nuances public affairs

Inhalt

Page 18: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 17

Kumulierte Einsparungen

Investitionskosten

0 10 20

Kosten/Einsparungen

Zeit (Jahre)

Viele Investitionen in Gebäudesanierung und Energieeffizienz

amortisieren sich erst nach 15 bis 20 Jahren

Typischer Amortisationsverlauf von Energieeffizienz-Maßnahmen

Page 19: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 18

Contracting ist eine Möglichkeit mit großer Zukunft, die Inves-

titions- und Betriebskosten im Griff zu behalten (1/2)

Anlagen-Contracting

Auftraggeber Contractor

Anlagen

finanziert und stellt bereit

produzieren • Wärme • Strom

• Kälte • Dampf

wird geliefert

Entgelt für benötigte Energie, incl. Rate für

getätigte Investitionen

Beim Anlagen-Contracting stellt der Contractor dem Auftraggeber moderne Energieversorgungs-Anlagen von der Planung bis zum Betrieb zur Verfügung und verantwortet die Lieferung von Wärme und Strom.

Page 20: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 19

Contracting ist eine Möglichkeit mit großer Zukunft, die Inves-

titions- und Betriebskosten im Griff zu behalten (2/2)

Energiespar-Contracting

Auftraggeber Contractor

Energiesparmaß-nahmen und effizien-

te Anlagen

finanziert und sorgt für

produzieren • Wärme • Strom

• Kälte • Dampf

wird geliefert mit Einspargarantie

Vergütung = anteilig eingesparte Energiekosten

Energiespar-Contracting umfasst die Finanzierung, Errichtung und Betreuung von Energiesparmaßnahmen.

Vertragsgegenstand ist eine garantierte Kostenein-sparung. Diese erhält der Contractor in Teilen als Ver-gütung für seine Investitionen und Dienstleistungen.

Page 21: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 20

Aufgrund der langen Amortisationszeit und zunehmender Regu-

lierung ist die Sanierungsfinanzierung jedoch schwierig

Probleme bei der Finanzierung von Energieeffizienz-Maßnahmen

Verstärkte Bankenregulierung (Basel III) – Langfristige Finanzierungen werden durch neue Liquiditätsvorga- ben eingeschränkt oder teurer. Eine fristenkongruente Finanzierung über 10 bis 15 Jahre ist heute von einer Bank kaum darstellbar.

Contracting – Beim Contracting sind relativ lange Ver- tragslaufzeiten notwendig, da die Investitionen oft er- heblich sind und sich sonst nicht amortisieren. Trotz- dem reichen typische Vertragslaufzeiten von 10 bis 15 Jahren gelegentlich nicht, um bestimmte Maßnah- men durchzuführen, da deren Amortisation noch länger dauert.

Hohe Anfangsinvestitionen und lange Amortisation bei schwierigen Finanzierungs-bedingungen sorgen für ein Marktversagen: Eigentlich lohnende Sanierungsmaß-

nahmen werden nicht durch-geführt. In Deutschland sprin-

gen hier oft öffentliche För-derbanken wie die KfW ein.

Neben der KfW-Förderung wird

in Deutschland auch eine steuer-liche Förderung von energe-tischer Sanierung diskutiert

Page 22: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

„Ohne die öffentlichen Banken, die als Langfristfinanzierer eine besondere Verantwortung für unser Land haben, wird die Energiewende nicht zu schultern sein. Auch bei Energieeinsparung und Energieeffizienz werden die Angebote der öffentlichen Banken, insbesondere der Förderbanken des Bundes und der Länder, genutzt, was durch die hohen Abrufraten bei den Förderinstituten deutlich wird, wenn es zum Beispiel um die energetische Gebäudesanierung geht.“

Christian Brand, damaliger Präsident des Bundesverbands

Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), im Juni 2012

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 21

Die Förderbanken der EU, des Bundes und der Länder spielen

eine zentrale Rolle bei der Sanierungsfinanzierung

Die KfW übernimmt in Deutschland die Sanierungs-

finanzierung – die Europäische Investitionsbank (EIB) in der EU

Page 23: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 22

1. Bedeutung des Wärmemarkts

2. Stakeholder-Management

3. EU-Politik

4. Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

5. Zusammenspiel von Strom- und Wärmemarkt

6. nuances public affairs

Inhalt

Page 24: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 23

Es gibt mehrere Technologien, die Strom und Wärme kombinie-

ren und die jeweiligen Märkte teilweise integrieren

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) – Durch KWK wird die bei der Stromerzeugung entstehen- de Abwärme für Heizzwecke oder als Prozesswärme genutzt, was den energetischen Nut- zungsgrad deutlich erhöht.

Wärmepumpen – Wärmpumpen wandeln Umweltenergie und Strom in nutzbare Wärme- energie um.

Power to Gas (P2G) – Durch P2G-Technologie wird Strom in Gas umgewandelt. Dieses Gas kann gespeichert und entweder in den Wärmemarkt eingespeist oder später rückver- stromt werden.

Erdgasspeicher – In Erdgasspeichern können große Mengen Gas gespeichert werden, das entweder dem Wärme- oder dem Strommarkt zugeführt werden kann. Die Speicher tragen so zu Flexibilität und Versorgungssicherheit bei.

Nachtspeicherheizung – Nachtspeicherheizungen sind mit Strom betriebene Heizungen, deren Wärmespeicher nachts aufgeladen werden. Am Tage geben sie die Wärme wieder ab.

Kombination von Strom und Wärme

Page 25: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 24

Durch Kraft-Wärme-Kopplung kann die in Brennstoffen enthal-

tene Primärenergie effizienter genutzt werden

KWK ist die Auskopplung von Nutzwärme insbesondere bei der Stromerzeugung aus Brenn- stoffen. Mechanische Energie (Strom) und nutzbare Wärme für Heizzwecke und Produktionspro- zesse werden gleichzeitig gewonnen. Die Abgabe von ungenutzter Abwärme an die Umgebung wird dabei weitestgehend vermieden, der Gesamtnutzungsgrad steigt auf bis zu 90%.

Zunehmend an Bedeutung gewinnen kleinere KWK-Anlagen für die Versorgung einzelner Wohngebiete bzw. einzelner Mehr- und Einfamilienhäuser, sogenannte Blockheizkraftwerke.

Vorteil der KWK ist der verringerte Brennstoffbedarf für die Strom- und Wärmebereitstellung,

wodurch die Schadstoffemissionen stark reduziert werden.

Die Bundesrepublik fördert KWK-Anlagen durch das KWK-Gesetz von 2002 (Novellierung 2012). Es fördert KWK-Anlagen durch Zuschlagsätze, die ähnlich wie beim Erneuerbare-Energien-Gesetz auf den gesamten Stromverbrauch umgelegt werden. Zweck des Gesetzes ist es, einen Beitrag zur Erhöhung der Stromerzeugung aus KWK auf 25% bis zum Jahr 2020 zu leisten.

Funktionsweise der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)

Page 26: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmepumpe wandeln Umweltenergie und Strom in nutzbare Wärmeenergie um

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 25

Gewinnung von Energie aus der Umwelt

Umweltenergie: • Wärme wird aus dem Erdreich, dem

Grundwasser und der Umgebungsluft gewonnen

Strom: • Effizienter Einsatz von Strom trägt zur

Wärmeenergieeffizienz bei • Die Wärmepumpe der Zukunft wird

digital und intelligenter Bestandteil des Smart-Grids sein

Wärme-pumpe

Nutzbare Wärme

Wärme aus Erdreich,

Grundwasser, Umgebungsluft Strom

Page 27: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Mit Power to Gas-Technologie wird die bisherige Energiekon-

version „Gas zu Strom“ auch umgekehrt möglich

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 26

Gewinnung von Gas aus Strom per Elektrolyse

Wärme-markt

Verbrauch Elektro-

lyse Gas

Gaskraft-werk

Strom

Speiche-rung

Rückverstromung (Gas to Power)

Umwandlung von Strom zu Gas (Power to Gas)

Erneuerba-re Energie

Power to Gas (P2G): • Die Technologie befindet sich noch in den An-

fängen; RWE betreibt ein Pilotprojekt in NRW • Durch Elektrolyse wird überschüssiger zum

Beispiel aus erneuerbaren Energien erzeugter Strom in Gas umgewandelt

• Dieses Gas wird in Erdgasspeichern gelagert • Bei Bedarf kann es in das Gasnetz eingespeist

(Wärmemarkt) oder rückverstromt werden

Gas to Power (G2P): • Die eigentliche Idee von P2G ist die Speiche-

rung von Strom zur späteren Nutzung; dies ist insbesondere bei der volatilen Herstellung er-neuerbaren Stroms von Bedeutung

• Um Energieverluste in der P2G/G2P-Kette zu minimieren, bietet sich eine Rückverstromung mittels KWK an

Page 28: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 27

Erdgasspeicher sorgen für Flexibilität und Versorgungssicher-

heit sowohl im Wärmemarkt als auch im Strommarkt

Kapazitäten – Deutschland verfügt über 43 unterirdische Erdgasspeicher für insgesamt 20 Mrd. m3 Arbeitsgas, etwa ein Fünftel des Jahresverbrauchs. Der mit 4,4 Mrd. m3 größte Speicher Westeuropas liegt im niedersächsischen Rehden.

Ausgleich von Verbrauchsschwankungen – Durch die Speicherung von Erdgas können tageszeitliche und saisonale Schwankungen sowohl im Verbrauch von Strom (über Gas- kraftwerke) als auch von Wärme (als Fernwärme) ausgeglichen werden. Die Speicher tragen somit zur Versorgungssicherheit bei.

Komplementär zu erneuerbaren Energien – Bei hohem, durch volatile erneuerbare Ener-

gien zeitweise nicht gedeckten Strombedarf können Gasspeicher die fehlende Strom- menge durch Belieferung von Gaskraftwerken ausgleichen. Ebenso können sie bei über- schüssiger Stromproduktion durch Power to Gas-Technologie als Stromspeicher fungieren.

Bedeutung von Erdgasspeichern

Page 29: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 28

Nachtspeicherheizungen können als Speicher für Strom aus

erneuerbaren Energien dienen, sind allerdings wenig effizient

Funktionsweise – In Deutschland gibt es rund 1,5 Millionen Gebäude mit Nachtspeicher- heizungen. Diese Heizungen speichern nachts, wenn Strom günstig ist, Wärme und geben sie über den Tag verteilt wieder ab.

Stromspeicher – Bei volatiler Stromproduktion aus erneuerbaren Energien können Nacht- speicherheizungen als flexible Speicher für überschüssigen Strom dienen. Sie können so helfen, Stromangebot und -nachfrage auszugleichen.

Geplantes Verbot – Wegen der vermeintlich schlechten Umweltbilanz war ab dem Jahr 2020 ein grundsätzliches Betriebsverbot für Nachtspeicherheizungen vorgesehen. Im Mai 2013 hat der Bundestag dieses Verbot jedoch aufgehoben.

Bedeutung von Nachtspeicherheizungen

Page 30: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 29

1. Bedeutung des Wärmemarkts

2. Stakeholder-Management

3. EU-Politik

4. Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

5. Zusammenspiel von Strom- und Wärmemarkt

6. nuances public affairs

Inhalt

Page 31: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 30

nuances public affairs hat breite Erfahrung in der politischen

Beratung von Kunden der Energie- und Energieeffizienzbranche

Energieeffizienz – nuances public affairs unterstützt seit Jahren die Marktführer im Bereich Wärmedämmverbundsysteme bei der politischen Interessenvertretung in Berlin und Brüssel.

Energie – nuances public affairs hat Erfahrung in der Beratung von nationalen wie inter- nationalen Unternehmen der Energiebranche.

Public Affairs – nuances public affairs übersetzt die Interessen der Kunden in die Sprache der Politik und trägt sie an die politischen Entscheidungsträger heran. Wir orientieren uns an den Geschäftsmodellen unserer Kunden und tragen so zu deren strategischen Entwicklung bei.

Monitoring – nuances public affairs beobachtet kontinuierlich alle relevanten politischen Prozesse auf allen Ebenen (Bund, Länder, Europa) und leitet daraus Handlungsempfehlungen für die Kunden ab.

Zu unseren Aufgaben gehören u.a.

Bisherige Projekte umfassten u.a.

Page 32: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Wärmemarkt, Berlin, Juni 2013, Seite 31

Das Team von nuances public affairs verfügt über jahrelange Er-

fahrung in Wirtschaft, Kommunikation und politischer Beratung

nuances public affairs Leadership

Markus Rosenthal, Geschäftsführer • Studium der Verwaltungswissenschaft und des

Verkehrswesens in Berlin und London • 2 Jahre persönlicher Referent des Architekten

Lord Richard Rogers, London • 2 Jahre persönlicher Referent des Senators für

Stadtentwicklung des Landes Berlin • Seit 2002 Geschäftsführer – nuances public affairs • Betreuung von Kunden u.a. aus den Bereichen

Energie, Energieeffizienz, Datenschutz, Transport

Kevin Jaschik, Advisor • Studium der Betriebswirtschaftslehre und der

Internationalen Politik in Göttingen, Berlin, Amsterdam und London

• 5 Jahre bei McKinsey & Company, da vor allem in netzwerkbasierten Industrien tätig

• Bei nuances public affairs Betreuung von Kunden aus den Bereichen Energie und Energieeffizienz

Page 33: Trends im Wärmemarkt 2013 - nuances public affairs Analyse

Vielen Dank für Ihre Zeit

und Aufmerksamkeit.

Kontakt: Markus Rosenthal Geschäftsführer

nuances public affairs

Neue Grünstraße 17/18

10179 Berlin, Deutschland

T +49 (0)30 257 407 20

F +49 (0)30 257 407 29

E [email protected]

www.nuances.de

nuances GmbH & Co KG