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Im Auftrag von
TRENDSTUDIE
IoT in Produktion und Logistik: „Endlich ist es da!“
Lead-Analyst:
Joachim Hackmann
Principal Consultant
Oktober 2016

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 2
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung ............................................................................................................................... 3 Methodik ................................................................................................................................ 4 Kernaussagen ........................................................................................................................ 5 Status quo und Erwartungshaltung ................................................................................................ 6 IoT-Relevanz ........................................................................................................................................... 6 Motivation .............................................................................................................................................. 8 Vernetzungsgrad .................................................................................................................................... 9 Projektstatus und IoT-Erfahrung ............................................................................................................ 12 Investit ionspläne .................................................................................................................................. 13 Erwartungshaltung ............................................................................................................................... 15 Predictive Maintenance ....................................................................................................... 16 Aktueller Vernetzungsgrad ................................................................................................................... 16 Projektstatus ......................................................................................................................................... 17 Verbesserungseffekte ........................................................................................................................... 18 Wer ist Entscheider und wer ist Umsetzer? ............................................................................ 20 Handlungsempfehlungen ..................................................................................................... 25 Anhang ................................................................................................................................ 27 Haftungsausschluss, Nutzungsrechte, Unabhängigkeit und Datenschutz ............................................. 27 Über die Deutsche Telekom AG ........................................................................................................... 29 Über T-Systems ...................................................................................................................................... 29 Über PAC .............................................................................................................................................. 30

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 3
IoT in Produktion und Logistik: „Endlich ist es da!
Joachim Hackmann, Principal Consultant September 2016
EINLEITUNG
Wenn es ein Thema gibt, das die Wirtschaft branchenübergreifend
elektris iert, dann ist es das Internet der Dinge beziehungsweise IoT
(Internet of Things). Die Erwartung an die disruptive Wirkung von IoT
sowie an neue Funktionen, Services und Geschäftsmodelle ist enorm.
Doch sind die Erwartungen realistisch? Teilen hiesige Unternehmen
aus den Schlüsselbranchen Industrie und Logistik diese Einschätzung?
Was halten die fachlichen Entscheider von IoT?
„Endlich ist es da!“ (Aussage eines Studienteilnehmers)
Die vorl iegende Trendstudie „IoT in Fertigung und Logistik“ gibt Ant-
worten auf diese Fragen. Sie wurde von PAC im Auftrag der Deut-
schen Telekom AG und ihrer Geschäftskundensparte T-Systems erstellt
und analysiert den Status quo und die künftigen Entwicklungen in
Unternehmen der DACH-Region im Hinblick auf IoT. Sie basiert auf
einer Umfrage unter 150 IT-Managern und fachlichen Leitern und
Entscheidern aus der Fertigung sowie aus Unternehmen der
Transportbranche. Und sie konzentriert sich ausschließlich auf
kerngeschäftsrelevante B2B-Lösungen.
IOT – DEFINITION
Das Thema IoT in der Produktion und in der Logistik konzentriert sich
auf die Vernetzung von Maschinen und Produktionsanlagen sowie
von mobilen Gütern (etwa von LKW, Baumaschinen, Fahrstühlen aber
auch transportierten Waren). Ziel der Vernetzung in diesem Umfeld ist
es, Daten aus Sensoren, die etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Füll-
stände und Betriebszustände sowie Geschwindigkeit und Standorte in
Echtzeit ermitteln, einer zentralen Stelle zur Weiterverarbeitung und
Analyse zu übertragen. Die Analyse der Sensordaten kann dazu bei-
tragen, Maschinen- und Anlagenprobleme frühzeitig zu erkennen
oder Liefertouren ad hoc und effizient anzupassen.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 4
METHODIK
Von Juli bis August 2016 wurden in der DACH-Region insgesamt 150 IT-
und Fachbereichsverantwortl iche in Unternehmen mit mehr als 500
Mitarbeitern aus der Fertigung und der Logistikbranche telefonisch
(CATI) befragt.
Die Verteilung nach Branchengruppe, Größenklasse und Unterneh-
mensbereich wurde so gewählt, dass eine für statistische Auswertun-
gen ausreichende Interviewanzahl pro Gruppe gegeben ist. Auf Un-
terschiede der Umfrageergebnisse zwischen diesen Gruppen wird ge-
sondert hingewiesen.
Abb. 1: Zusammensetzung der Stichprobe im Überblick
Die Umfrage basiert auf 150 telefonisch geführten Inter-views mit IT- und Fachbereichsver-antwortlichen.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 5
KERNAUSSAGEN
• IoT ist relevant
Die Mehrheit der befragten Unternehmen erachtet das The-
ma IoT als wichtig oder sehr wichtig. Verbesserungspotenziale
sehen die Befragten vor allem in Effizienz, Planung und Trans-
parenz. Zudem versprechen sie sich mehr Agil ität und Flexibil i-
tät. Außerdem: Ein signifikanter Anteil hat auch neue Ge-
schäftsmodelle im Blick.
• Vernetzungsgrad ist ausbaufähig
IoT braucht zwingend eine zuverlässige und leistungsstarke
Kommunikationsinfrastruktur. Nahezu alle Unternehmen haben
ihre Produktions- und Logistik-Umgebung vernetzt, doch für
durchgehende IoT-Funktionalität reicht die aktuelle Installa-
tion nicht aus. Der Grad der Vernetzung muss nach Einschät-
zung der befragten Entscheider deutlich zulegen.
• Transportunternehmen sind weiter
Im Vergleich der drei Branchen Maschinen- und Anlagenbau,
Hersteller von Waren sowie Transportunternehmen hinsichtlich
aktueller und künftiger IoT-Reife l iegt die Transportbranche in
fast allen Punkten vorn. Sie startet mit einer besseren aktuel-
len Vernetzung und hat bereits mehr IoT-Projekterfahrung.
Außerdem ist sie aufgeschlossener gegenüber externer Hilfe
in künftigen IoT-Projekten.
• Geschäftsführer sind Entscheider
Generell gilt: IoT-Entscheidungen werden vom Top-Manage-
ment gefällt; die Realisierung übernimmt die IT-Abteilung. Im
Speziellen zeigen sich Abweichungen von dieser Regel. Im
Maschinen- und Anlagenbau spielt der Produktionsleiter fast
ebenso häufig wie der Geschäftsführer eine wichtige Rolle in
der Entscheidungsfindung. In der Transportbranche sitzt häufi-
ger auch der CIO in der Riege der IoT-Entscheider.
• Organisationseinheiten für IoT sind noch selten.
Das IoT-Thema wird derzeit vornehmlich von Arbeitsgruppen
in den Unternehmen vorangetrieben, die mit Vertretern aus
betroffenen Abteilungen besetzt sind. Spezielle IoT-Abteilun-
gen sind nicht weit verbreitet. Sie stoßen unter den Befragten
auf Skepsis und spielen – wenn vorhanden – in IoT-Projekten
auffallend oft keine tragende Rolle. Das mag an der
Befragungsgruppe liegen: IT- und Fachbereichsleiter dürften
nicht begeistert von IoT-fokussierten Parallelstrukturen sein.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 6
STATUS QUO UND ERWARTUNGS-HALTUNG
IOT-RELEVANZ
Insgesamt bewerten 56 Prozent der Befragten das Internet der Dinge
als „sehr wichtig“ und „eher wichtig“. Genau ein Viertel mag sich
noch nicht genau festlegen. Weniger als jeder Fünfte (19 Prozent) hält
von IoT wenig oder gar nichts.
Das ist – verglichen mit früheren Umfragen zu anderen neuen Innova-
tionsthemen – ein sehr ermutigendes Ergebnis. Das gilt insbesondere
vor dem Hintergrund, dass IoT bislang noch nicht in voller Breite
Eingang in den Alltag der Befragten gefunden hat, also vielerorts
noch in der Diskussionsphase steckt. Grundsätzlich ist es aber mit
einer positiven Erwartungshaltung belegt.
„Wir halten sehr große Stücke auf IoT und erwarten hier überproportionales
Potenzial.“ (Aussage eines Studienteilnehmers)
Die Relevanz des Themas IoT wird in Unternehmen als überdurchschnittlich bewertet, die mehr als 1.500 Mitarbeiter beschäftigen, die aus der Logistik-branche stammen oder die bereits über erste Digitali-sierungserfahrungen verfügen.

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Deutliche Unterschiede zeigen sich in den nach Branchen aufge-
schlüsselten Antworten. Unternehmen der Transport- und Logistik-
branche weisen dem IoT-Thema die eindeutig größte Bedeutung zu
(siehe Abb. 2). Das ist schlüssig, arbeiten Speditionen doch per se vor
allem mit beweglichen Gütern und haben damit ein besonderes
Interesse daran, Logistikprozesse mit Mitteln der IoT-Technologien
(Sensoren, GPS, Konnektivität, IoT-Produkte, Data Analytics etc.)
transparenter und effizienter zu gestalten. Außerdem steht gerade die
Logistikbranche unter enormem Innovationsdruck: Beispielsweise set-
zen Online-Versender mit Hilfe von IoT-Technologien auf völl ig neue
Lieferkonzepte.
Abb. 2: Allgemeine Bedeutung von IoT nach Branche der Unternehmen
Tendenziell zeigt die Analyse nach Unternehmensgröße, dass die Re-
levanz in großen Unternehmen (mit mehr als 1.500 Mitarbeitern) höher
eingeschätzt wird als in kleineren Unternehmen. Ein Grund dafür l iegt
darin, dass das IoT-Thema in großen Produktions- und Logistikfirmen
bereits häufiger Eingang in die Unternehmensstrategie und damit
auch in das Bewusstsein der Mitarbeiter und leitenden Angestellten
gefunden hat. Ein eindeutiger Beleg dafür ist zudem, dass große Un-
ternehmen deutlich häufiger als kleinere Firmen eigens für das IoT-
Thema zuständige Organisationseinheiten oder Teams install iert ha-
ben.
„IoT ist ein spannendes Thema, aber man muss vorher seine Hausaufgaben
machen, damit ‚die Dinge’ Sinn machen“ (Aussage eines Studienteilnehmers)
87 % der befragten Un-ternehmen gehen das Thema IoT orga-nisatorisch in beste-henden Strukturen an.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 8
Abb. 3: IoT-Strukturen in den Unternehmen
MOTIVATION
Mit IoT und einer Vernetzung von Maschinen, Anlagen und bewegli-
chen Gütern tun sich für Unternehmen einige Möglichkeiten auf. Es
l ießen sich Mehrwerte schaffen, etwa durch neue Services und Ge-
schäftsmodelle.
„Das Thema gewinnt an Bedeutung und wird in der Zukunft ein wichtiger
Wettbewerbsvorteil sein, wenn man sich damit beschäftigt.“
(Aussage eines Studienteilnehmers)
Die Umfrage zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz mit den Investitionen in die Kommunikationsfähigkeit
ihrer Anlagen vor allem auf Effizienzgewinne zielen. Damit bewegen
sich die Unternehmen in altbekannten Bahnen, denn schon immer
haben hiesige Firmen neue Technologien intensiv genutzt, um die Pro-
duktion zu verbessern und Kosten zu reduzieren. Vernetzung und IoT
erweitern den Werkzeugkasten lediglich um digitale Techniken. Die
besondere Bedeutung von Motivationsfaktoren (Abb. 4) wie Effi-
zienzdruck (77 Prozent), Wettbewerbsfähigkeit steigern (73 Prozent)
und Kostenreduktion (54 Prozent) l iegen daher nahe.
Auf Dauer werden Effizienz und Kosteneinsparungen nicht reichen, um
im globalen Wettbewerb zu bestehen. Das scheint vielen Befragten
durchaus bewusst; sie achten auch darauf, die weiteren Möglich-
keiten einer vernetzen Umgebung auszuschöpfen. 71 Prozent – das ist
immerhin der dritthöchste Wert – erachten auch eine verbesserte Agi-
l ität und Flexibil ität als wesentlichen Motivationsfaktor für einen
6%
14%
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44%
1%
3%
4%
15%
4%
16%
25%
28%
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54%
13%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Eine eigene Tochtergesellschaft
Eine eigene IoT-Abteilung
Chief Digital Officer (CDO)
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern verschiedener Bereiche
Bereits vorhanden Geplant Nicht geplant, aber sinnvoll Nicht geplant, nicht sinnvoll
(n = 150)
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höheren Vernetzungsgrad. 52 Prozent hoffen auf mehr Innovations-
kraft ihres Unternehmens.
Selbst das vergleichbar schwache Votum für den Auswahlpunkt
„Neue Märkte erschließen“ ist letztl ich ein durchaus zuversichtl iches
Signal. Völl ig neue Kundengruppen und Märkte zu gewinnen ist kein
leichtes Unterfangen und eigentlich Aufgabe von speziellen IoT-
Teams oder des Managements. Wenn sogar 28 Prozent der Teilnehmer
aus der IT- und Fachbereichsleitung, die sich eigentlich vornehmlich
auf das Tagesgeschäft konzentrieren, dies als maßgeblichen Motiva-
tionsfaktor erachten, dann ist das ein ermutigendes Zeichen.
Abb. 4: Motivationsfaktoren, um das IoT-Konzept voranzutreiben
VERNETZUNGSGRAD
Eine grundlegende Voraussetzung für das Internet der Dinge ist die
Vernetzung, denn nur so können Maschinen und Anlagen sowie
bewegliche Güter und Produkte ihre Zustands- und Ortungsdaten
einer zentralen Stelle zur Analyse übermitteln.
Dabei unterscheidet sich die Art der Vernetzung je nach Branche: Für
fertigende Unternehmen, also Anlagen- und Maschinenbauer sowie
die Hersteller von Waren, ist vor allem eine lokale Vernetzung in der
Produktionsumgebung bedeutsam. Eine landesweite und gar interna-
tionale Anbindung ist im Falle verteilter Produktionsstandorte sinnvoll,
wenn sämtliche Maschinen und Anlagen an ein zentrales MES- oder
PLM-System angebunden werden müssen. Hier sind vor allem lokale
Netze oder gesicherte Weitverkehrsnetze (Wide Area Networks, WAN)
wichtig (Abb. 6).
28%
52%
54%
71%
73%
77%
43%
39%
38%
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17%
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Neue Märkte erschließen
Innovationsfähigkeit steigern
Kostenreduktion
Agilität und Flexibilität erhöhen
Wettbewerbsfähigkeit steigern
Effizienzdruck
Maßgeblicher Motivationsfaktor Geringer Motivationsfaktor
(n = 150) ("kein Motivationsfaktor" nicht dargestellt)
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20 % der
Befragten haben ihre Standorte über-regional vernetzt. Insgesamt besteht in den meisten Unternehmen Verbesserungs-bedarf hinsichtlich der Vernetzung.

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Für die Transportbranche geht es vor allem um das Tracking von Wa-
ren und Transportmittel sowie um die Zustandskontrolle und Steuerung
ihrer Transportmittel, um etwa lange Standzeiten infolge von techni-
schen Defekten zu vermeiden. Dazu sind vor allem lokale Netze
(WLAN, RFID, NFC) sowie terrestrische und satell itengestützte Netze er-
forderlich.
Abb. 5: Aktueller und angestrebter Vernetzungsgrad in den Unternehmen
Um ein Bild vom aktuellen Stand der Vernetzung in den Unternehmen
zu bekommen, wurden die Teilnehmer gebeten, den Vernetzungsgrad
abzuschätzen. Dabei zeigt sich, dass sowohl die komplette Vernet-
zung der gesamten Produktionsumgebung (3 Prozent) als auch eine
überhaupt nicht vernetzte Umgebung (8 Prozent) Ausnahmeerschei-
nungen sind. Insgesamt erscheint der aktuelle Vernetzungsgrad sehr
heterogen.
„Die Zeit ist reif für den nächsten Evolutionsschritt:
Das Internet der Dinge wird ziemlich wichtig in den kommenden Jahren.“
(Aussage eines Studienteilnehmers)
Mit der aktuellen Lage scheinen die Unternehmen indes unzufrieden
zu sein. Befragt nach der Erwartung an die Vernetzung ihrer Anlagen,
zeigt sich ein bemerkenswertes Bild: In vier Jahren streben 82 Prozent
der Befragten eine Umgebung an, die zu mehr als der Hälfte kommu-
nikationstechnisch verbunden ist. Auffallend ist insbesondere der
hohe Anteil derer, die eine sehr großflächige Vernetzung, also einen
Vernetzungsgrad von mehr als 75 Prozent, erwarten. Dieses Ziel stre-
ben insgesamt 58 Prozent der Teilnehmer an.
52%
17%
48%
82%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2016 2020
Mehr als 50 Prozent der Produktions- und Logistikumgebung ist vernetzt.
Weniger als 50 Prozent der Produktions- und Logistikumgebung ist vernetzt.
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(n = 150)

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 11
Abb. 6: Lokale und überregionale Vernetzung der Maschinen und Anlagen
Eine Analyse nach Branchen zeigt zunächst keine auffallend großen
Unterschiede: Allenfalls ist erkennbar, dass die Transportbranche hier
ein wenig besser und der Anlagen- und Maschinenbau etwas schwä-
cher aufgestellt sind.
Schaut man sich indes die Lage bei der standortübergreifenden Kom-
munikationsinfrastruktur an, erscheint das transportierende Gewerbe
erheblich aufgeschlossener: 48 Prozent stimmen (voll oder überwie-
gend) der Aussage zu, ihre Anlagen seien über Standortgrenzen hin-
weg vernetzt. Zum Vergleich: Im Maschinen- und Anlagenbau haben
lediglich 14 Prozent ihre Assets standortübergreifend vernetzt. Unter
den Herstellern von Waren sind es gar nur 13 Prozent.
17%
12%
42%
13%
12%
19%
8%
28%
...sind auch überregional, d.h über Standortgrenzen hinweg, überwiegend
miteinander vernetzt.
...sind lokal, d.h an den jeweiligen Standorten, überwiegend miteinander
vernetzt.
(n = 150)
("teils/teils" nicht dargestellt)
Unsere Maschinen und Anlagen...
Stimme voll zu
Stimme eher zu
Stimme gar nicht zu
Stimme eher nicht zu
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PROJEKTSTATUS UND IOT-ERFAHRUNG
Viele Unternehmen wollen die Vernetzung ihrer Umgebung kräftig
ausbauen, um so ihre Produktionsanlagen, Fahrzeuge und Güter IoT-
fähig zu machen.
Abb. 7: Projektstatus und Kenntnisstand beim Thema IoT
Wie weit die Pläne zum weiteren Ausbau gediehen sind, hängt von
der jeweil igen Branche ab. Einmal mehr zeigt sich, dass die Transport-
branche weiter als der Rest der beteil igten Industriezweige ist. Knapp
ein Drittel der befragten Logistikunternehmen hat bereits ein entspre-
chendes Projekt umgesetzt, ein weiteres knappes Drittel hat schon
mehrere solcher Projekte abgeschlossen – über alle Branchen hinweg
sind es hingegen lediglich 23 Prozent.
„Ausgehend von der IoT-Diskussion folgt nun die Realität“
(Aussage eines Studienteilnehmers)
Summa summarum haben 62 Prozent der befragten Logistikfirmen
schon ein oder mehrere IoT-relevante Vernetzungsvorhaben in trocke-
ne Tücher gebracht. Zum Vergleich: Im Maschinen- und Anlagenbau
beläuft sich die Quote auf 54 Prozent, bei den befragten fertigenden
Firmen (Herstellung von Waren) sind es gar nur 46 Prozent.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass vielerorts noch Bedarf an IoT-
relevanten Vernetzungslösungen besteht. Wenn man aus dem Ant-
wortverhalten so etwas wie ein typisches Profi l eines Unternehmens
mit hohem Investitionsbedarf in die Vernetzung herausfi ltern sollte,
dann wäre es ein Unternehmen mit weniger als 1.500 Mitarbeitern aus
den Fertigungsbranchen – die Unterschiede zwischen Maschinen- und
Anlagenbau und Herstellern von Waren sind an dieser Stelle marginal.
5%
23%
15%
30%
23%
4%
Wir haben uns mit diesem Thema überhaupt noch nicht beschäftigt.
Wir stehen hier noch ganz am Anfang und evaluieren/diskutieren die Potenziale.
Wir befinden uns hier in der Planungs-/Pilotphase für konkrete Projekte.
Wir haben einzelne Projekte dazu bereits erfolgreich umgesetzt.
Wir haben bereits mehrere Projekte dazu erfolgreich umgesetzt.
Unsere gesamte Produktion/Logistik ist entsprechend ausgerichtet.
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INVESTITIONSPLÄNE
Es ist kaum überraschend, dass sehr viele Unternehmen schon in di-
verse Technologien und Lösungen investiert haben. Beispielsweise
nutzen 96 Prozent der Transportunternehmen bereits mobile Netze zur
Kommunikation.
Die umfangreichen Investit ionsplanungen sind ein weiterer Beleg da-
für, dass IoT in der Logistik- und Fertigungsindustrie eine wichtige Rolle
zugedacht wird. Um beim Beispiel der Transportunternehmen zu blei-
ben: Obwohl fast jedes befragte Unternehmen bereits über mobile
Kommunikationsinfrastrukturen verfügt, planen dennoch 58 Prozent
der Befragten weitere Investit ionen in diesem Segment.
Dies zieht sich durch fast alle abgefragten Bereiche (siehe Abb. 8).
Besondere Bedeutung bekommt dabei zwangsläufig das Thema
Sicherheit, denn je mehr die Produktionsanlagen vernetzt sind, desto
anfäll iger sind sie für Attacken. Angriffe auf das Herzstück eines
Unternehmens, also auf Produktion oder Logistikplattform, können
existenzgefährdende Risiken nach sich ziehen. Daher sind die enor-
men Investitionspläne in Sicherheit r ichtig und wichtig (73 Prozent).
Ein weiteres Kernelement aller IoT-Bestrebungen sind natürl ich Senso-
ren. Sie l iefern wichtige Informationen über den Zustand der Maschi-
nen und Anlagen, über Umgebungsparameter (Luftfeuchtigkeit,
Staubbelastung etc.) und über Geschwindigkeit und Standort beweg-
licher Güter. Auch hier besteht ein besonderer Investit ionsbedarf,
damit der Plan einer vernetzten IoT-Umgebung Wirkl ichkeit werden
kann.
„Wir befinden uns in der digitalen Transformation und reden über sehr
große Einzelanlagen. Die Umstellung ist eher träge und ich würde mir wünschen,
dass alles etwas schneller geht.“ (Aussage eines Studienteilnehmers)
73 % der Teilnehmer wollen ihre Sicherheitssysteme ausbauen. Zwei Drittel aller Befragten planen außerdem Investitionen in die Sensorik.

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Abb. 8: Vorgenommene und geplante Investitionen
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66%
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53%
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Getätigt
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Evaluiert
Getätigt
Geplant
Evaluiert
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Evaluiert
Getätigt
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Evaluiert
Getätigt
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Getätigt
Geplant
Evaluiert
Getätigt
Geplant
Evaluiert
Getätigt
Geplant
Evaluiert
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(Unternehmen, die IoT mindestens diskutieren, n=141)
IoT-bezogene Investitionen wurden/werden....
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ERWARTUNGSHALTUNG
Befragt nach den Erwartungen, die die Unternehmen mit ihren Investi-
tionen anstreben, ergibt sich auch hier ein von Effizienzanstrengun-
gen geprägtes Bild: Die fortwährende Optimierung der Produktion/
Logistik (88 Prozent) und Effizienzprobleme in der Produktion/Wartung/
Logistik (72 Prozent) sind besonders wichtige Beweggründe, um sol-
che Investitionen vorzunehmen.
Abb. 9: Die Ziele von IoT- und Vernetzungsinitiativen
Besonderes Interesse für die weitere Analyse haben indes die Nennun-
gen zu der Antwortoption „Vermeidung ungeplanter Standzeiten“
(83 Prozent) geweckt. Diese Unternehmen haben ein besonderes Inte-
resse an der im Umfeld von Industrie 4.0 häufig zit ierten und ange-
strebten B2B-Lösung „Predictive Maintenance“. Darum geht es im
nächsten Kapitel.
„IoT wird das Produktportfolio erweitern, aber Cloud-basierte Systeme sind
anfällig für Spionage und kommen daher nicht in Frage. Hosted Private Cloud
kann man jedoch in Erwägung ziehen.“ (Aussage eines Studienteilnehmers)
35%
42%
44%
72%
83%
87%
88%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Ortung von mobilen Gütern
Neue Anforderungen von Geschäftspartnern
Erschließung neuer Geschäftsmodelle
Effizienzprobleme in Produktion/Wartung/Logistik
Vermeidung ungeplanter Standzeiten
Transparenz über den aktuellen Stand der Maschinen, Produktionsanlagen/Logistik
Fortwährende Optimierung der Produktion/Logistik
(Unternehmen, die IoT mindestens diskutieren, n=141)
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PREDICTIVE MAINTENANCE
Eine vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) ist mit einer
gezielten Korrelation und Analyse von Maschinen- und Anlagendaten
möglich. Die Verknüpfung der Daten l iefert Hinweise auf mögliche
Schwachstellen etwa im Produktionsprozess oder im Betrieb von Ma-
schinen und Fahrzeugen, die sich dann vorausschauend beheben las-
sen. Aufgrund der Datenanalyse lassen sich vollautomatisierte War-
tungs- und Serviceprozesse auslösen.
AKTUELLER VERNETZUNGSGRAD
Eine Grundvoraussetzung dafür ist eine vernetzte Produktions- und
Logistikumgebung. Die Analyse der hier genauer betrachteten Teil-
nehmergruppe zeigt, dass knapp 30 Prozent derzeit über eine schon
gut vernetzte Produktionsumgebung verfügen. Sie gaben an, bereits
drei Viertel aller Anlagen an eine Kommunikationsinfrastruktur ange-
bunden zu haben.
Dennoch besteht in dieser Befragungsgruppe durchaus Investit ions-
bedarf in die Vernetzung. Immerhin hat jedes zweite Unternehmen,
das offenbar Interesse an Predictive-Maintenance-Lösungen zeigt,
diesbezüglich noch Defizite: Hier sind weniger als die Hälfte der Pro-
duktionsumgebungen schon vernetzt.
Dieser Abschnitt analysiert nur jene Unternehmen, die „Vermeidung unge-planter Standzeiten“ als wesentlichen Aspekt für die Inves-titionen in die IoT-relevante Vernet-zung nannten. Es liegt deshalb nahe, dass sie sich für Lö-sungen für Predic-tive Maintenance interessieren.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 17
Abb. 10: Aktueller Vernetzungsgrad
PROJEKTSTATUS
Ins Bild passt zudem, dass 40 Prozent aller Teilnehmer noch kein Pro-
jekt abgeschlossen haben. Sie diskutieren noch oder befinden sich in
der Vorbereitungs-/Pilotierungsphase und haben demnach noch kei-
ne praktischen Erkenntnisse darüber sammeln können, wie IoT-Projek-
te umgesetzt werden und wirken. Auffallend ist hier, dass derartige
Defizite vor allem bei Unternehmen der Fertigungsbranche bestehen.
Alles in allem haben viele Unternehmen aber schon erste Projekt-
erfahrung sammeln können: Die Datenanalyse über alle befragten
Branchen hinweg zeigt, dass deutlich mehr als die Hälfte der Unter-
nehmen mindestens ein Projekt bereits abgeschlossen hat. Das gilt
insbesondere für Unternehmen der Transportbranche. Sie haben
schon erkennbar mehr IoT-Projekte in den Betrieb übernommen als
ihre Pendants in den beiden anderen analysierten Branchen.
Gesättigt ist der Markt keineswegs. Nur 5 Prozent der Befragten haben
die Antwortoption „Alle Potenziale sind ausgeschöpft“ gewählt. In al-
len anderen Unternehmen besteht weiterer Bedarf.
4%
25%
23%
20%
23%
5%
100
75 bis unter 100
50 bis unter 75
25 bis unter 50
1 bis unter 25
0
(n = 114) (n = 114)

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 18
Abb. 11: Projektstatus und Kenntnisstand
VERBESSERUNGSEFFEKTE
Befragt nach den Optimierungseffekten, die sich die Unternehmen
versprechen, gab – wenig überraschend – die große Mehrheit der Be-
fragten effektivere Produktions-/Logistikprozesse (79 Prozent der Nen-
nungen für „starke“ und „sehr starke Optimierungseffekte“), kürzere
Standzeiten (78 Prozent) sowie bessere Produktions-/Transportplanung
(71 Prozent) zu Protokoll. Eine branchenbezogene Auswertung zeigt
darüber hinaus, dass sich…
• …Maschinen- und Anlagenbauer überdurchschnittl ich häufig
effektivere Wartungsprozesse sowie kürzere Standzeiten der
Anlagen versprechen.
• …Hersteller von Waren überdurchschnittl ich häufig effektivere
Produktionsprozesse sowie eine bessere Produktionsplanung
versprechen.
• …Unternehmen der Transportbranche überdurchschnittl ich
häufig effektivere Wartungsabläufe, eine bessere Integration
von Geschäftspartnern und mehr Transparenz bei der Steue-
rung mobiler Güter versprechen.
23%
17%
30%
26%
5%
Wir stehen noch ganz am Anfang und diskutieren die Potenziale.
Wir befinden uns in der Planungs-/Pilotphase für konkrete Projekte.
Wir haben einzelne Projekte dazu bereits erfolgreich umgesetzt.
Wir haben bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt.
Alle Potenziale sind ausgeschöpft.
(n = 115)

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 19
Abb. 12: Angestrebte Effekte
79%
78%
71%
68%
47%
33%
28%
Effektivere Produktionsprozesse/Logistikprozesse
Kürzere Standzeiten von Maschinen/Anlagen/Gütern
Bessere Planung und Steuerung von Produktion und Transport
Gezieltere/effektivere Wartungsabläufe
Mehr Transparenz und bessere Steuerung bei mobilen Gütern
Neue Geschäftsmodelle (etwa Wartungs-/Transportdienste)
Bessere Integration von Geschäftspartnern
(n = 112)

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 20
WER IST ENTSCHEIDER UND WER IST UMSETZER?
IoT ist ein relevantes, aber auch ein neues Thema. Klar ist, IoT-
Lösungen greifen tief in bisherige Abläufe und Geschäftsmodelle ein
und können enorme Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Doch die Projekte sind herausfordernd, denn es kommen neue Tech-
nologien zum Einsatz. Weil die Vorhaben zudem die Zukunfts- und
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen berühren, sind neue Heran-
gehensweisen erforderl ich. Vor diesem Hintergrund ist es völl ig ver-
ständlich, dass über IoT-Projekte häufig das Top-Management bzw.
die Geschäftsleitung entscheidet.
Die vorl iegende Umfrage belegt dies. 73 Prozent der Befragten gaben
an, dass das Top-Management in ihrem Unternehmen die Rolle des
Entscheiders einnimmt. Dabei enthüllt der Blick in die Branchenaus-
wertung ein bemerkenswertes Detail: Speziell im Maschinen- und An-
lagenbau wird der Leiter der Produktionsabteilung signifikant häufiger
38 % der Teilnehmer sehen die Aufgabe der IT-Abteilung auf die Rolle eines Integra-tors begrenzt.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 21
als in anderen Branchen als IoT-Entscheider genannt (46 Prozent).
Offenbar verfügen die Produktionsleiter dieser Branche über einen
besonderen Stellenwert im Unternehmen.
„IoT wird heiß diskutiert, aber entscheidend ist, welchen Weg wir
einschlagen werden.“ (Aussage eines Studienteilnehmers)
Insgesamt belegen die fachlichen Leiter (Produktion, Fertigung, Logis-
tik) besonders intensiv die Rolle des Initiators. Das ergibt Sinn, da IoT
ein fachliches Thema ist und folgerichtig in den Fachbereichen Be-
darf und Potenzial besonders gut abgeschätzt werden können.
Ein auffallendes Ergebnis ist die schwache Beteil igung der eigens
eingerichteten IoT-Abteilungen. 44 Prozent der Teilnehmer gaben an,
dass sie überhaupt nicht involviert sind, wenn es um IoT-Projekte geht.
Alles in allem sind hier die Nennungen bei allen Antwortoptionen
vergleichsweise schlecht. Das dürfte der Teilnehmergruppe geschul-
det sein: Es wurden hauptsächlich IT- und Fachbereichsleiter befragt,
die keinesfalls erfreut davon sein dürften, dass das Top-Management
in IoT-Fragen eine konkurrierende Organisation geschaffen hat.
Die Resultate für den Chief Digital Officer (CDO) fallen nicht ganz so
schwach aus. Er wird von den Teilnehmern häufiger als Stratege oder
Ideengeber wahrgenommen.
Abschließend noch ein Blick auf die Rolle der IT-Abteilungen, weil
immer wieder über ihre schwindende Bedeutung in IoT-Fragen speku-
liert wird. Richtig ist, dass die interne IT als Initiator und als Entscheider
keine übergeordnete Rolle spielt. Andererseits zeigt die Umfrage aber
auch, dass die IT sich durchaus als Umsetzer und Unterstützer erfolg-
reich positionieren kann. Ermutigend ist, dass sie fast immer in irgend-
einer Form involviert ist. Das ist wichtig, können IoT-Projekte ihre Wir-
kung doch erst mit einer vernünftigen Integration in die Backend-IT
nachhaltig entfalten. Hier kann die interne IT ihre Kernkompetenz
einbringen.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 22
Abb. 13: Die Rolle der Unternehmenseinheiten im IoT-Umfeld
43%
30%
63%
65%
3%
53%
38%
33%
48%
5%
27%
27%
24%
34%
44%
62%
46%
31%
35%
15%
47%
73%
7%
26%
3%
Initiator
Entscheider
Umsetzer
Unterstützer
Nicht involviert
Initiator
Entscheider
Umsetzer
Unterstützer
Nicht involviert
Initiator
Entscheider
Umsetzer
Unterstützer
Nicht involviert
Initiator
Entscheider
Umsetzer
Unterstützer
Nicht involviert
Initiator
Entscheider
Umsetzer
Unterstützer
Nicht involviert
Inte
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IT-
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(n = 150) (*sofern mindestens geplant) © PAC - a CXP Group Company, 2016

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 23
DIE ROLLE EXTERNER DIENST-LEISTER
Es gibt eine gut ausgeprägte Bereitschaft, externe Dienstleister in die
IoT-Projekte einzubinden. Knapp die Hälfte der Unternehmen (46 Pro-
zent) hat schon die Dienste externer Provider für IoT-Projekte genutzt
und wird es auch innerhalb der kommenden zwei Jahre tun. Weitere
19 Prozent verfolgen entsprechende Pläne. Damit steht die deutliche
Mehrheit den Angeboten der Dienstleister offen gegenüber.
Doch es gibt auch einen signifikanten Anteil von Unternehmen, die
die IoT-Vorhaben in Eigenregie durchführen wollen und ausschließlich
auf eigenes Know-how und eigene Kapazitäten vertrauen. Jedes fünf-
te befragte Unternehmen gab an, weder mit Dienstleistern zu planen
noch deren Dienste zu nutzen.
Die ablehnende Haltung ist insbesondere im Maschinen- und Anla-
genbau verbreitet – hier verzichtet mehr als jedes dritte Unternehmen
auf externe Unterstützung. Das mag auch daran l iegen, dass IoT hier
nicht allein ein Mittel für effizientere Produktionsprozesse ist. Die
Maschinen- und Anlagenbauer integrieren IoT in ihre Produkte. Die
IoT-Lösungen können damit zum wettbewerbsentscheidenden Krite-
rium für den Verkauf der von ihnen hergestellten Investitionsgüter
werden. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass sich die Her-
steller bei IoT-Projekten nicht so gern in die Karten schauen lassen.
Wer die Entscheidungsträger von IoT-Projekten überzeugen möchte,
sollte vor allem Einführungs-Know-how, Best Practices und spezifisches
Branchen- und Prozessfachwissen nachweisen können. Das sind die
alles überragenden Auswahlkriterien für die Bestellung eines externen
Dienstleisters über alle Branchen hinweg (siehe Abb. 14).
65 % der befragten Unter-nehmen planen bei IoT-Vorhaben die Unterstützung eines externen Dienstleis-ters.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 24
Einen interessanten Hinweis l iefert diese Umfrage darüber hinaus in
puncto vorkonfigurierte IoT-Pakete. Zwar bewerten nur 19 Prozent der
Unternehmen dies als absolut notwendig, aber 55 Prozent bezeichnen
entsprechende Angebote als wünschenswert. Das ist bemerkenswert,
bewerten die Befragten hier doch ein Angebot, das neu und sehr sel-
ten ist. Offenbar besteht diesbezüglich besonderer Bedarf, etwa um
Einführungsprozesse zu beschleunigen und Ende-zu-Ende-Prozesse zu
unterstützen. Hier könnte sich also ein lohnenswertes Betätigungsfeld
für externe Provider auftun.
Abb. 14: Kriterien für die Auswahl des Dienstleisters
6%
9%
16%
39%
51%
53%
71%
71%
32%
33%
58%
50%
40%
40%
24%
28%
62%
58%
26%
11%
8%
6%
6%
1%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Bereitstellung einer Cloud-basierten, vernetzten IT-Infrastruktur
Bereitstellung einer Cloud-basierten IoT-Umgebung (Platform as a Service)
Vorkonfigurierte Pakete für den schnellen Einstieg in IoT
Beratungs-Know-how für Organisation und Strategie
Interdisziplinäres Know-how für Kernprozesse und IT
Anwendbare Best Practices/ Referenzen für IoT
Spezifisches Branchen- und Prozess-Know-how
Einführungs-Know-how für IoT-Lösungen
Absolut notwendig Wünschenswert Völlig unwichtig
(Unternehmen, die externe Dienstleistungen in Anspruch genommen haben und/oder dies für die kommenden 2 Jahre planen, n=109)
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6

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 25
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN
ü IoT-Strategie formulieren
IoT ist vielerorts ein Thema, das vom Management vorange-
trieben wird. Wichtigste Aufgabe ist dabei, sämtlichen Aktivi-
täten einen inhaltl ichen Rahmen in Form einer unternehmens-
weiten IoT-Strategie zu geben. Das gibt zum einen Orientie-
rung für Projektverantwortl iche und betont die Bedeutung des
Themas gegenüber Mitarbeitern und Geschäftspartnern.
ü IoT-Grundlagen schaffen
Die vorl iegende Erhebung weist auf Defizite in der Vernetzung
von Produktion und Logistik hin. Die Kommunikationsinfrastruk-
tur ist Basis für sämtliche IoT-Vorhaben. Sie muss den IoT-
Ansprüchen genügen. Zudem sollten Unternehmen eruieren,
ob vorhandene Anlagen und Maschinen mit Sensortechniken
nachgerüstet werden können.
ü Organisatorische Defizite beheben
Jedes fünfte Unternehmen hat einen Chief Digital Officer
(CDO) oder plant eine entsprechende Funktion. Fast ebenso
viele Unternehmen haben oder wollen eine IoT-Abteilung.
Gleichzeitig gaben die befragten IT- und Fachbereichsleiter
an, dass CDO und IoT-Abteilung keine übermäßig große Be-
deutung in IoT-Projekten spielen. Das weist auf organisatori-
sche Defizite hin, die im schnell lebigen IoT-Geschäft schmerz-
hafte Reibungsverluste nach sich ziehen können. Wo es IoT-
Abteilungen gibt, muss eine enge Kooperation mit Produktion
und IT gewährleistet sein. Und wo ein CDO install iert wurde,
sollte er eine enge Zusammenarbeit aller Beteil igten anstre-
ben.
ü IT-Abteilung einbinden
Viel wurde schon über den Bedeutungsverlust der internen IT-
Abteilung im IoT-Zeitalter spekuliert. Die Erhebung zeigt, dass
die Mehrheit der Unternehmen die IT als IoT-Umsetzer ins Boot
holt. Das reicht nicht aus. Eine Integration neuer IoT-Lösungen
mit den vorhandenen Backend-Systemen ist für einen dauer-
haften Erfolg dringend erforderlich, ansonsten drohen isolierte
Prozess- und Datensilos im Unternehmen. Deshalb sollte die IT
schon in einem frühen Stadium eines IoT-Projekts eingebun-
den werden.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 26
ü Best Practices einholen
IoT soll Wettbewerbsvorteile verschaffen. Deshalb sind viele
Projekte in diesem Umfeld sehr individuell auf Unternehmen
und Prozesse zugeschnitten. Sie sind damit schwer reprodu-
zierbar. Dennoch sollten sich Unternehmen nach vorgefertig-
ten Lösungen umsehen, um schneller und verlässl icher ans Ziel
zu kommen. Viele Teilfunktionen (etwa Portale, Tracking-
Lösungen etc.) wurden schon einmal entwickelt und lassen
sich an die jeweil igen Bedürfnisse anpassen. Oft lohnt auch
ein Blick auf abgeschlossene Projekte in anderen Branchen
mit vergleichbaren Problemstellungen.
„Wer den Zug mit dem Internet der Dinge verpasst, wird in ein paar Jahren das
Nachsehen haben.“ (Aussage eines Studienteilnehmers)

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 27
ANHANG
HAFTUNGSAUSSCHLUSS, NUTZUNGSRECHTE, UNABHÄNGIGKEIT UND DATENSCHUTZ
Diese Studie wurde im Auftrag von T-Systems und der Deutschen
Telekom AG erstellt.
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Haftungsausschluss
Die Inhalte dieser Studie wurden mit der größtmöglichen Sorgfalt zu-
sammengestellt, eine Gewähr für ihre Richtigkeit kann jedoch nicht
übernommen werden. Einschätzungen und Beurteilungen spiegeln un-
seren gegenwärtigen Wissensstand im September 2016 wider und kön-
nen sich jederzeit ändern. Das gilt insbesondere, aber nicht aus-
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mende Namen und Bezeichnungen sind möglicherweise eingetra-
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Die Auftraggeber hatten keinen Einfluss auf die Auswertung der
Daten und die Erstellung der Studie.
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Angaben zugesichert. Keine Aussage lässt Rückschlüsse auf indivi-
duelle Unternehmen zu, und keine individuellen Befragungsdaten wur-
den an die Auftraggeber oder sonstige Dritte weitergegeben. Alle
Teilnehmer wurden zufäll ig ausgewählt. Es besteht kein Bezug zwi-
schen der Studienerstellung und einer etwaigen Kundenbeziehung
zwischen den Befragten und den Auftraggebern dieser Studie.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 28
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1: Zusammensetzung der Stichprobe im Überblick ........................................................................ 4 Abb. 2: Allgemeine Bedeutung von IoT nach Branche der Unternehmen .............................................. 7 Abb. 3: IoT-Strukturen in den Unternehmen ........................................................................................... 8 Abb. 4: Motivationsfaktoren, um das IoT-Konzept voranzutreiben ......................................................... 9 Abb. 5: Aktueller und angestrebter Vernetzungsgrad in den Unternehmen ........................................ 10 Abb. 6: Lokale und überregionale Vernetzung der Maschinen und Anlagen ...................................... 11 Abb. 7: Projektstatus und Kenntnisstand beim Thema IoT .................................................................... 12 Abb. 8: Vorgenommene und geplante Investit ionen ........................................................................... 14 Abb. 9: Die Ziele von IoT- und Vernetzungsinitiativen .......................................................................... 15 Abb. 10: Aktueller Vernetzungsgrad .................................................................................................... 17 Abb. 11: Projektstatus und Kenntnisstand ............................................................................................ 18 Abb. 12: Angestrebte Effekte .............................................................................................................. 19 Abb. 13: Die Rolle der Unternehmenseinheiten im IoT-Umfeld ............................................................. 22 Abb. 14: Kriterien für die Auswahl des Dienstleisters ............................................................................ 24

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ÜBER DIE DEUTSCHE TELEKOM AG
Die Deutsche Telekom ist mit über 156 Mil l ionen Mobilfunkkunden
sowie 29 Mil l ionen Festnetz- und rund 18 Mil l ionen Breitbandanschlüs-
sen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen
weltweit. Der Konzern bietet kombinierte Produkte und Dienstleistun-
gen aus den Bereichen Festnetz/Breitband, Mobilfunk und Internet
sowie ICT-Lösungen für Groß- und Geschäftskunden. Zudem stehen
Lösungen für das Internet der Dinge (IoT), Machine-to-machine
(M2M), Industrie 4.0 und datengetriebene Geschäftsmodelle im Fokus
der Konzernstrategie. Die Deutsche Telekom ist in über 50 Ländern
vertreten und beschäftigt weltweit rund 225.200 Mitarbeiter. Im Ge-
schäftsjahr 2015 erzielte der Konzern einen Umsatz von 69,2 Mil l iarden
Euro, davon wurde rund 64 Prozent außerhalb Deutschlands erwirt-
schaftet (Stand 31. Dezember 2015).
ÜBER T-SYSTEMS
Mit einer weltumspannenden Infrastruktur aus Rechenzentren und
Netzen betreibt T-Systems die Informations- und Kommunikations-
technik (ICT) für multinationale Konzerne und öffentliche Institutionen.
Auf dieser Basis bietet die Großkundensparte der Deutschen Telekom
integrierte Lösungen für die vernetzte Zukunft von Wirtschaft und
Gesellschaft. T-Systems ist in über 20 Ländern vertreten und erwirt-
schaftet mit 46.000 Beschäftigten einen Umsatz von 8,6 Mil l iarden
Euro (2015). IoT und Cloud sind strategische Wachstumsthemen der
Deutschen Telekom, die seit Januar 2015 im Bereich Digital Division in
der T-Systems gebündelt sind. Die 1.000 Spezialisten starke Einheit
unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungs-
strategien und entwickelt hochskalierbare, plattformbasierte und
standardisierte IoT-/M2M- und Industrie-4.0-Produkte sowie Data-
Analytics-Lösungen.

IoT in Produkt ion und Logist ik: „Endl ich ist es da! – Copyr ight CXP Group, 2016 30
ÜBER PAC
Pierre Audoin Consultants (PAC) wurde 1976 gegründet und gehört
seit Juni 2014 zur CXP Group, dem führenden unabhängigen europäi-
schen Marktanalyse- und Beratungsunternehmen für die Software-
und IT-Dienstleistungsindustrie sowie für Themen rund um die digitale
Transformation.
Wir bieten unseren Kunden umfassende Support-Services in der Be-
wertung, Auswahl und Optimierung ihrer Softwarelösungen sowie bei
der Bewertung und Auswahl von IT-Dienstleistern und begleiten sie bei
der Optimierung ihrer Sourcing- und Investit ionsstrategien. Die CXP
Group begleitet IKT-Entscheidungsträger bei ihrer digitalen Trans-
formation.
Schließlich steht die CXP Group Software- und IT-Dienstleistungs-
anbietern mit quantitativen und qualitativen Analysen sowie strategi-
scher und operativer Beratung bei der Optimierung ihres Go-to-
Market-Ansatzes zur Seite. Auch öffentliche Einrichtungen vertrauen
bei der Entwicklung ihrer IT-Richtlinien auf unsere Studien.
Mit 40 Jahren Markterfahrung, 17 Niederlassungen in weltweit 8 Län-
dern und 140 Mitarbeitern unterstützt die CXP Group jährl ich mehr als
1.500 IKT-Entscheidungsträger und die operativen Unternehmens-
bereiche sowohl großer als auch mittelständischer Unternehmen und
deren Provider. Die CXP Group besteht aus drei Gesellschaften: Le
CXP, BARC (Business Application Research Center) und Pierre Audoin
Consultants (PAC).
Weitere Informationen unter www.pac-online.com.
PACs News: www.pac-online.com/blog
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PAC GmbH Holzstr . 26 80469 München +49 (0)89 23 23 68 0 [email protected] www.pac-online.com

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