Törnführer Holland 1 - Delius Klasing · TÖRNFÜHRER HOLLAND Zeeland und die südlichen...

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T Ö R N F Ü H R E R

HOLLANDZ e e l a n d u n d d i e

s ü d l i c h e n P r o v i n z e n

J a n W e r n e r

D e l i u s K l a s i n g V e r l a g

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Inhalt

I. Land und Leute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Die zwölf Provinzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Der Kampf mit dem Meer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Auf der Bühne der Weltgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Religion und Toleranz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Die Frachtfahrer Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Das Goldene Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Der Abstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Holländer und Deutsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

II. Nautisches Holland-Lexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Die Sprache unserer holländischen Nachbarn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

III. Auf den großen Flüssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Törnvorschlag 1: Waal und Merwede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Von der Grenze nach Dordrecht und zum Biesbos

Törnvorschlag 2: Neder Rijn und Lek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54Vom Pannerdenskanaal über Neder Rijn, Lek und Merwedekanaal nach Gorinchem

Törnvorschlag 3: Die Gelderse IJssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63Vom IJsselkop zum Ketelmeer

Törnvorschlag 4: Die Limburgse Maas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74Von Maastricht zu den Mooker Plassen

Törnvorschlag 5: Die Maas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85Von Grave bis Drimmelen

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IV. Auf den Gewässern von Zeeland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Törnvorschlag 1: Hollands Diep und Haringvliet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98Von Drimmelen nach Hellevoetsluis

Törnvorschlag 2: Grevelingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113Von den Volkerak-Schleusen nach Herkingen

Törnvorschlag 3: Oosterschelde und Veerse Meer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132Von Bruinisse nach Tholen

Törnvorschlag 4: Auf der Westerschelde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161Von Vlissingen nach Antwerpen und zurück in die Oosterschelde

V. Im grünen Herzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

Törnvorschlag 1: Die Vecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174Von Muiden nach Utrecht

Törnvorschlag 2: Hollandse IJssel und Nieuwe Maas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185Von Utrecht nach Rotterdam

Törnvorschlag 3: Durch Zuid-Holland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197Von Rotterdam nach Amsterdam

Törnvorschlag 4: Amsterdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214Mitten durch die Stadt

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

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Törn 1: Waal und Merwede Törn 2: Neder Rijn und Lek Törn 3: Gelderse IJssel

Törn 4: Limburgse Maas Törn 5: Maas

G r onin g en

Ut r e c ht

Deuts c hland

N oo r dzee

5 E

52 N R o t t e r dam

2

Ams t e r dam

12

3

4

3

5

1

5

4

4

2

3

Ant w e r pen

Belgien

Maast r i c ht

III. Auf den großen Flüssen

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Deuts c hland

N i jme g en

T iel

T iel

Zaltbommel

W oud r i c hem

Go r in c hem Do r d r e c ht

s'-He r t o g enbos c h

NEDER RIJN LEK

W AAL

W AAL

W AAL

NEDER RIJN

MAAS

GELDERSE IJSSEL

BIES B OS

BE R GSE MAAS

MAAS

T ol k amer

ME R WEDE

0 5 10 km

Törnvorschlag 1: Waal und Merwede

Von der Grenze nach Dordrecht und zum Biesbos

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Der Waal ist der größte, breiteste und als Ver-kehrsader wichtigste aller holländischen Flüs-se. Will man relativ problemlos und möglichstschnell vorankommen, so sollte man auf demWaal fahren.

Strom. Mit 3,5 bis 5,5 km/h hat der Waal einevergleichsweise große Geschwindigkeit, undda einen auch Schleusen keine Zeit kosten,weil er nämlich keine hat, wird man hier flot-te Fahrt machen können. Es dürfte nichtschwer sein, die 113 km von Lobith/Tolkameran der Grenze bis nach Dordrecht in einemStück durchzuziehen. Angenommen, unserBoot läuft 9 km/h zuzüglich etwa 4 km/hStromgeschwindigkeit, sodass man effektivüber Grund 13 km/h Fahrt macht. Das heißt:Man kann in einem Tag, nach strammer Fahrtvon neun Stunden, in Dordrecht sein.Heimwärts wird dieser Vorteil zum Nachteil.Man wird also nicht gegen diesen enormenStrom andampfen, sondern nach Möglichkeitein ruhigeres Gewässer wählen.

Wassertiefe. Wenn die Peilskala bei LobithNAP + 10,50 anzeigt, dann hat der Waal eineWassertiefe von gut 4 m. Unter ungünstigenUmständen sinkt der Wasserstand auf 2,20 m,was aber für ein Sportboot immer noch dickereichen dürfte. Sollte die Wassertiefe unter 2 m absinken, dann gilt ein Nachtfahrverbot.Dies wird dadurch angezeigt, dass an den Peil-skalen rote Lichter brennen.

Gezeiten. Über die Nieuwe Maas ist der Waalmit der offenen See verbunden. Man mussalso mit dem Einfluss der Gezeiten rechnen,

die nach Osten zu natürlicherweise immermehr an Bedeutung verlieren. Auf der BovenMerwede, wie der Fluss in seinem westlichenTeil heißt, sind sie durchaus noch spürbar. Bei Dordrecht etwa beträgt der Tidenhubimmerhin 90 cm, bei Zaltbommel aber nurnoch 35 cm.

Wind. Der Wind kann das Fahren auf dembreiten Strom sehr ruppig werden lassen.Und wann bläst es hier nicht aus Westen! AlsoStrom gegen Wind: immer eine unangenehmeSache. Erfahrene Skipper halten sich dann sonahe wie möglich am Ufer, weichen auch indie spürbar ruhigeren Buchten zwischen denKribben aus.

Fahrverhalten. Der Schiffsverkehr ist hier sodrückend wie nirgendwo sonst; alles, wasüber den Rhein nach Rotterdam oder Ant-werpen dampft, nimmt diesen Weg. Die Grenze bei Lobith passieren im Durchschnitt600 (!) große Schiffe am Tag.

Für Sportbootfahrer besonders zu beachten:• Wir fahren ein »kleines Fahrzeug«, vgl.

S. 20.• Man muss sich so dicht wie möglich an der

Steuerbordseite halten.• Man muss den Motor immer startklar haben

und er muss das Boot auf einer Mindestge-schwindigkeit von 6 km/h halten können.

• Wenn schon, dann muss das Fahrwasser soschnell wie möglich gekreuzt werden, unddabei darf die Sicherheit des Schiffsverkehrsnicht gefährdet werden.

Marifoon-KanäleDer Waal ist seit 1997 in sogenannte Mari-foonblöcke (»Blockkanäle«, s. S. 24) einge-teilt, und zwar:km 857,8 – 881,5 M 10km 881,5 – 890,5 M 4km 890,5 – 905,0 M 10km 905,0 – 917,0 M 69km 917,0 – 921,0 M 10km 921,0 – 931,0 M 68km 931,0 – weiter M 10

Auf den großen Flüssen

WasserstandRadio 5 (747 kHz) bringt den Wasserstandwochentags um 0925 und sonntags um0955. Über einen telefonischen Ansagedienstkann man jederzeit unter der Nummer 026–362 90 00 den aktuellen Wasserstandabfragen.

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41Törnvorschlag 1: Waal und Merwede

Auf der Karte sind die Grenzen dieser Mari-foonblöcke durch eine dunkle Schraffurkenntlich gemacht, etwa bei Tiel, km 917:flussaufwärts M 69, flussabwärts M 10. WerUKW an Bord, schaltet also, sobald er dieseGrenzen passiert, von einem Kanal auf denanderen.

Brücken. Bis Dordrecht sind zehn Brücken zupassieren. Sieben davon sind fest: geringsteDurchfahrtshöhe 14,90 m.

Distanzen: Lobith/Tolkamer – Nijmegen(21 km) – Tiel (32 km) – St. Andries (11 km)– Zaltbommel (9 km) – Woudrichem (18 km)– Gorinchem (1 km) – Sleuwijk (1,5 km) –Dordrecht (20,5 km) – Biesbos (14 km).

Nautische Unterlagen: ANWB-Karten L:Grote rivieren – oost; K: Grote rivieren – mid-den; N: Biesbosch; J: Grote rivieren – west.Wateralmanak 1 und 2.

In den allermeisten Fällen wird man vomRhein her den Waal ansteuern. Die Grenze imFluss erkennt man nicht, und mit dem Zoll hatman inzwischen auch nichts mehr zu tun. Vorwenigen Jahren noch musste man in demschönen, alten Gebäude in Lobith einklarie-ren; dazu legte man dann sein Boot an den

eigens da für vorgesehenen »Jachtsteiger«.Den gibt es immer noch, aber jetzt dient ernur noch als Liegeplatz – wenn man dennwollte. Da aber Einklarieren (s. »Zoll«, S. 33)wegfällt, kann man am ersten holländischenHafen

Lobith/Tolkamer (km 863) vorbeifahren.Man sollte sich aber über den Wasserstandinformieren. Bei NAP + 10,50 m hat der Waalseine »Normal«-Wassertiefe von 4 m.Eben etwas flussabwärts öffnet sich am rech-ten Ufer eine schmale Einfahrt (feste Brücke,H 9,50 m), die zum ehemaligen Baggersee»De Bijland« führt. Langsam wird dieser sehrgroße See zu einem »Watersportcentrum«, esmuss nur noch mehr einwachsen. Man haltesich hart an die Steuerbordseite. Vor demanderen Ufer ist es untief. Bei den Schwimm-stegen eine Tankstelle. In der Südostecke einBootshafen. Man wird hier nicht bleiben wol-len; die Versorgung ist allerdings sehr gut:alle Reparaturmöglichkeiten, 47-t-Kran, 47-t-Lift.

Nijmegen (km 884,5), die wie Rom auf sie-ben Hügeln erbaute Stadt, sieht vom Fluss hersehr viel imposanter aus, als sie sich beinäherer Betrachtung zeigt. Wie Arnheim undandere in dieser Gegend ist sie in den End-

Nijmegen.Der Lindenberghaven, der am Fuße der Autobrücke liegt.

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kämpfen des Zweiten Weltkrieges schwermitge nom men worden. Die Ursprünge dieserso günstig im Vielstromland gelegenen Stadtlassen sich bis in die Römerzeit zurückver-folgen. Karl der Große machte sie später zueiner blühenden Handelsstadt; durch Jahr-hunderte genoss sie die Privilegien einer Frei-en Reichsstadt, war nur dem Kaiser untertan.Trotz der Verwüstungen im Zweiten Weltkrieggibt es hier noch viele sehenswerte Bauten; die St. Stevenskerk aus dem 13. und das Rathausaus dem 16. Jahrhundert hat man wieder-aufgebaut und ebenso die alte Lateinschule,die aus dem gleichen Jahrhundert stammt.Am interessantesten aber der »Valkhof«,Reste des Kastells von Karl dem Großen.Direkt oberhalb des Passantenhavens einattraktives Kulturzentrum mit öffentlicherBibliothek und dem als gläserner Kubus ange-legten »Museum Het Valkhof« (Kunst,Archäologie), alles an der Kante des Linden-berghavens.

Liegeplatz und Versorgung: Der Passanten-haven (auch Lindenberghaven genannt, frü-her Vluchthaven) liegt eben unterhalb der gro-ßen Straßenbrücke. Bei der Anfahrt ist großeVorsicht geboten. Man muss sehr auf den

Strom achten und die grüne Leuchtbake west-lich passieren (s. Hafenplan). Der Damm, dereinerseits den Hafen gut schützt, steht näm-lich häufig unter Wasser, was nicht weiterschlimm ist, denn sowohl die roten Baken wieauch die Bäume und Büsche markieren ihn sehrdeutlich. Problem: Der Damm zieht sich unterWasser bis hin zu der grünen Leuchtbake. Also um diese herum und dann hinein in denHafen, wobei man sich näher an denSchwimmsteg hält. Ist man erst mal in demHafen drin, liegt man gar nicht schlecht: direktunterhalb des Valkhofs, eben vor der Stadt undauch an der buntbewegten Uferpromenade mitihren vielen Cafés. Hafenmeister gibt es nicht,dafür einen Automaten, wo man sein Liegegeldbezahlt. An Versorgung außer Wasser und elek-trischem Strom nichts. Der westlich der Stadt, am Fuße der Eisen -bahnbrücke gelegene Waalhaven eignet sichnicht für Yachten: staubig, unruhig. Yachtendürfen normalerweise auch nicht hin, es seidenn, man bekäme vom Hafenmeister eineSondererlaubnis (M 12).Die Versorgung ist – wie gesagt – schlecht.Außer Treibstoff, den man gut von Bunker-booten aufnehmen kann: am linken Ufer zwi-schen Straßen- und Eisenbahnbrücke.

Auf den großen Flüssen

N

S

E

Ba k e 66

N i jme g en Lindenbe r gh a v en

0 20 40 m

W

Brücke l a a W

Oc.G

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43Törnvorschlag 1: Waal und Merwede

Wer jetzt und hier feststellt, dass ihm derWaal doch zu unruhig und zu nervenaufrei-bend ist, der kann ihn unmittelbar hinterNijmegen verlassen und auf dem Maas-Waal-kanaal zur sehr viel ruhigeren Maas schippern,die man nach gut 13 km erreicht (Beschrei-bung Maas s. S. 85).

Nothäfen: Am rechten Ufer ein Baggersee(km 901). Am Ende des Sees eine Schiffs-werft. Die Wassertiefe in der Einfahrt zum Seebeträgt 5 m. IJzendoorn (km 908), ein Über-nachtungshafen, riesig und sehr tief. Eigent-lich für große Flussschiffe, aber zur Notgeht’s. De Strang (km 910) am linken Ufer. Ein 3 m tiefer Zufluss zum Waal. Yachthafen,Wassertiefe am Steg +/- 2 m. Jachtwerf Wou-denberg. Ein schöner Naturhafen.

Der nächste wirklich brauchbare Hafen wäreder von

Tiel (km 915), ein am rechten Ufer gelege-nes, sehr großes und recht geschütztesBecken, das allerdings ziemlich mit Wohn-booten und Flussschiffen belegt ist. Eigent-lich ein »Vluchhaven«. Bei der Einfahrt in denHafen achte man auf eine gut 100 m aus-greifende Buhne, rechter Hand, an die mansich ziemlich dicht halten muss, um voneiner Untiefe frei zu bleiben. Kleine Boote(bis 9 m Länge) halten sich nach links undmachen im Binnenhaven fest. Große machenan den Stegen rechterhand fest, im Buiten-haven. Alle Stege gehören der W.V De Waal.Alles einfach, aber ruhig. Im ClubhausDuschen und WC. Helling, Treibstoff amHafen. Reparaturen und Zubehör bei Fa.Aquacentrum (ebenfalls am Hafen). Der Ortist unineressant, aber ein guter Übernach-tungshafen. Bevor man festmacht, Kontaktzum Hafenmeister aufnehmen: M 31 oder Tel.06-4135 1550.

Sint Andries (km 926) wird man nur anlau-fen, wenn man durch den gleichnamigenKanal in die hier sehr nahe vorbeifließendeMaas möchte, sonst wird einen hier nichtshalten.

Zaltbommel (km 935), dessen riesiger Kirch-turm schon von Weitem zu sehen ist, hateinen Hafen von ähnlicher Qualität wie Tiel,vielleicht eine Idee geschützter. Etwasschwie rig ist die Ansteuerung wegen desdoch sehr starken Stroms. Bei einem nied rigenWasserstand muss man sich mehr an die Ost-seite der Einfahrt halten.Dieses ehemalige Festungsstädtchen kann,muss man aber nicht besuchen. Der Hafenbefindet sich dicht hinter der Zwillingsbrückeam Südufer: ehemals ein Wassergraben desFestungswerkes, jetzt umgeben von Gewer-bebauten. Graben ist der richtige Ausdruck,

Woudrichem.Im Festungshafen.

Wahrschau: Vorsicht ist bei km 913,5 ge-boten, wo der viel befahrene Amsterdam-Rijnkanaal in den Waal mündet.

Schleuse zum Sint-Andries-Kanaal M 20

Montag: 0600–2400 Di.–Fr.: 0000–2400Samstag: 0000–2000

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denn man liegt an den Stegen sehr tief.Wenig Platz, da ziemlich viele Fluss- undAusflugsschiffe hier liegen; doch sicher fin-det man etwas an den Stegen der W. V. DeGolfbreker. Versorgung: Wasser und Strom anden Stegen, WC, Duschen, dicht am Hafeneine Straßentankstelle und ein riesiger Super-markt.

Nur als Hinweis: Flussabwärts von Zaltbommelam rechten Ufer zwei »Häfen«: zuerst Tuil, einnur handtuchschmales Becken, dann Haaften,ein tiefer See, in dem Flussschiffe zur Nachtliegen können, mit dem Terrassencafé »Waal-zicht« oberhalb des steilen Ufers. Beide Plät-ze nur für Berufsschiffe.

Gottlob gibt es, nicht allzu weit, auch un -gleich Besseres: Kurz nach dem am Süd ufer(bei km 951) sehr imposant dastehenden

Kastell Loevestein hat man die Wahl zwischendrei sehr guten Häfen. Zuerst das idyllische,unvergleichliche

Woudrichem (km 953) an der Mündung derAndelse Maas, die hier Afgedamde Maas heißt:ein ganz außergewöhnlicher kleiner Hafen inden Wassergräben dieser Festungsstadt, diesich wohlbehalten über die Zeitenläufe ge -rettet hat, mit Wällen, Festungsmauern,Windmühle, einer gewaltigen Kirche, altenHäusern, einem schmalen Marktplatz mitStra ßencafés und eben dem Festungshafen.

Liegeplatz und Versorgung: Im HistorischenHafen (1) liegen alte Schiffe; früher verboten,dürfen inzwischen auch Yachten ihn anlaufen.In der Einfahrt sich mehr nach Steuerbord hal-ten. Boote müssen am Schwimmsteg (Wasser-tiefe gut 2 m) festmachen. Für einen kurzen

Auf den großen Flüssen

N

S

W E

Woudrichem

0 100 200 m

Altstadt

Tor

Fähre

Bowen Merwede

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A

Iso.2s

LFl.R.10s

Club- haus 2 0 1 8

Historischer Hafen

Fähre

AM 1

AM 2

1 2

3

4

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45Törnvorschlag 1: Waal und Merwede

Aufenthalt kann man am Passantensteiger(2) längsseits gehen; übernachten sollte mandort aber nicht, denn wegen der Schifffahrt istes doch ziemlich unruhig. Dann wäre es dasBeste, sich in den Festungshafen (Buiten -vestingsgracht 3) zu legen, der an der Afge-damden Maas liegt, verborgen hinter hohenWällen und Bäumen. Die Wassertiefe beträgtin der Einfahrt knapp 2 m, im Hafen selbst1,80 m. Linker Hand vor der Einfahrt ein auf-fallendes Hausboot. Wasser und Strom an denStegen, WC und Duschen im schwimmendenClubhaus, Helling 15 t, kleine Reparaturenmöglich. Der Hafen hat 120 Plätze. 15 davonwerden für Passanten freigehalten. Wie derPlan zeigt, gibt es eben südlich vom Festungs -hafen einen weiteren Bootshafen (4): Das istein handtuchschmaler Kanal, mit massenhaftMotor booten. Oberhalb liegt eine Fabrik. Nichtzu empfehlen. Das Beste ist und bleibt der Fes-tungshafen (Foto auf Seite 43).

Es sei hier nur erwähnt, denn weder ist eswichtig, noch wäre es irgendwie zu be merken(außer auf der Karte): Der Waal heißt nun-mehr Boven Merwede, was ihm aber, scheint’s,

Gorinchem. Einst eine bedeutende Handelsstadt. Den Lingehaven erreicht man von der Merwede aus durcheine kleine Schleuse.

Woudrichem.Der Passantensteiger. Mehr als ein Steg ist esnicht. Aber praktisch für einen kurzen Besuchin der wunderbaren Stadt. Der Steg liegt di-rekt vor dem alten Wassertor.

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46 Auf den großen Flüssen

nicht sehr gefällt, denn kurz darauf nennt ersich schon Beneden Merwede.Sehr viel größer und auch lebhafter, um dasWort unruhig zu vermeiden, ist das gegenübervon Woudrichem gelegene

Gorinchem (km 954), eine einst (»Gorcum«)bedeutende Handelsstadt, die sich im Lauf derletzten Jahrzehnte zu einer nicht minder be deutenden Industriestadt entwickelt hat,ohne dabei ihren Cha rakter als mittelalter licheHafenstadt zu verlieren.Man hat die Wahl zwischen drei Häfen: Wer auf der Merwede weiter will, wird in den1e Voorhaven fahren, ein großes, von baum -bestandenen Wällen geschütztes Becken. Hierliegen auch viele Flussschiffe, denn hier mün-det der Merwedekanaal (s. S. 61), doch in derSE-Ecke findet man einmal in recht hübscherUmgebung die Stege der W. V. De Merwede(Wasser, WC, Duschen, 6-t-Kran). Die bestenLiegeplätze aber gibt es mitten in der Stadt,im alten Lingehaven, den man gut durch dierestaurierte Jachtensluis erreichen kann.Perfekte Liegeplätze gleich binnen derSchleuse (Strom und Wasser an den Stegen,WC und Duschen) in malerischer Umgebung.Ein sehr empfehlenswerter Hafen.Wer durch den Lingehaven nordwärts, zurLinge und zum Merwedekanaal will, muss dreifeste Brücken passieren; wem die Durch-fahrtshöhe (2,80 m) nicht reicht, muss außenherum, durch den 1e Voorhaven. In den schö-nen Lingehaven selbst aber kommt man viaJachtensluis immer.Reparaturen: Bouwmeester Watersport (naheder Jachtensluis) und bei Jachtwerf De Goes-ting, dort auch Treibstoff (nördlich des Linge -havens, bei der Korenbrug).

Einen extremen Kontrast zu Gorinchem bildetdas am Südufer der Boven Mer wede gelegene

Sleeuwijk (km 955,5). Der Ort selbst ist zwarbelanglos, der ehemalige Fährhafen aberhübsch und ländlich, direkt am Deich, vonWiesen und Weidenbüschen umgeben. DieSchwimmstege des Yachthafens findet man ander Nordseite der Bucht. Gute Versorgung(WC, Dusche, Wasser, Treibstoff).

JachtensluisTäglich: (1.5.–1.10.) 0900–2000

(1.4.–1.5.,1.10.–1.11.) 1000–1600

W C-Du.

Ja c h t en- sluis

B o v en Me r w ede

P e t e r - Brug

2 4

Go r in c hem Lin g eh a v en

0 1 0 20 m

Rest.

N

S

W E

Wahrschau: Vor dem Südufer, geradegegenüber von Gorinchem, ist es untief.Hier bitte nicht Kribbetje fahren!

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Ähnlich wie Sleeuwijk liegt die Bucht Avelin-gerdiep (km 958,5) im Grünen. Die Einfahrtliegt im Westen, die im Osten (befeuert)führt zum Industriehafen von Gorinchem.Zum Ankern nicht übel. Wassertiefe 2,50 m.

Die Bebauung wird nun immer dichter, beson-ders ab km 961, wo sich die Boven Merwede

in Beneden Merwede und Nieuwe Merwedeteilt. Im Grunde hat man nun schon die Aus-läufer des gigantischen Industriegebiets vorsich, das sich um Rotterdam und seine Tra -ban ten breitet.Man fährt hier am besten flott weiter undkonzentriert sich auf den durch die Enge desFlusses bedingt dichten Schiffsverkehr.

Die holländische Wasserschutzpolizei passthier sehr auf, dass Freizeitskipper das BPRbeachten, vor allem das Rechtsfahrgebot!Man sollte auch immer aufmerksam im Augebehalten, was sich hinter einem abspielt,denn die Frachtschiffe kommen oft mit einemunglaublichen Speed auf. Also immer wieder:Blick achteraus!

Was uns ganz sicher länger halten wird, istdas einmalige

47Törnvorschlag 1: Waal und Merwede

Dordrecht.Der Nieuwe Haven. Von allen drei Stadt häfen bietet er die besten Liegeplätze.

Hinweis: Noord, Oude Maas und BenedenMerwede sind extrem stark befahren. IhrKreuzungspunkt weist mit den dichtestenSchiffsverkehr der Niederlande auf. Esbesteht Abhörpflicht auf M 79; der Kanaldeckt im Osten die Strecke von Fluss -kilometer 972 über den Kreuzungspunkthinaus bis in die Oude Maas (km 979) ab.Ruf »Sector Dordrecht«. Danach dann M 4, Ruf »Sector Heerjansdam«.

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Register

AAalsmeer 211Alem 88Amer 98Amerongen 58Ammerzoden 91Amsterdam 214 ff.Amsterdam-Rijnkanaal 59Antwerpen 169Archipel 129Arkel 61Arnheim 56Asseltse Plassen 82

BBatenburg 87Beneden Merwede 46Beneden Rivieren 37Benedensas 115Bergen op Zoom 158Beusichem 59Biesbos 50 ff.Boven Merwede 46Brassemermeer 2106Breskens 163Breukelen 180Brouwershaven 123Bruinisse 120Burghsluis 140

CCapelle a. d. IJssel 191Colijnsplaat 142Culemborg 59Cuijk 84

DDe Galathee 117Delft 198Den Bommel 106De Nes 178

Den Haag (s Gravenhage) 200Den Osse 125De Put 111Deventer 68Dintelsas 115Doesburg 66Dordrecht 48Driel 56Drimmelen 93

EEelsloo 79Ellewoutsdijk 166

GGeersdijk 144Geertruidenberg 93Gelderse IJssel 63 ff.Goes 152Gorinchem 46Gouda 187Grave 86‘s-Gravenhage 200Grevelingen 121 ff.Grevelingenmeer 121 ff.Grote Rivieren 36 ff.

HHaarlem 207Hagestein 59Hansweert 172Haringvliet 105 ff.Hattem 69Hedel 89Heijen 84Hellevoetsluis 109Herkingen 130Herten 81‘s-Hertogenbosch 89Heusden 91Hitsertse Kade 112Hoedekenskerke 167Hoek van Holland 189Hollands Diep 99 ff.Hollandse IJssel 185 ff.

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I/JJulianakanaal 79

KKaagerplassen 205Kampen 72Kamperland 144Kats 142Katwijk aan Zee 202Kerkdriel 89Klundert 101Kortgene 144Kraayenbergse Plassen 84Krammer-Schleuse 118Krimpen a. d. IJssel 1918

LLeerdam 62Leiden 202Leidschendam 201Lek 54 ff.Leukerheide 83Limburgse Maas 74 ff.Linge 61Lithojen 88Lithse Ham 88Lobith/Tolkamer 41Loenen 179Loosdrechtse Plassen 179

MMaas 85 ff.Maasbommel 88Maasbracht 80Maastricht 77Marnemoude 186Meerkerk 61Merwede 39 ff.Middelburg 148Middelharnis 107Moerdijk 99Montfoort 187Mooker Plassen 84Mosselplaat 131Muiden 175

NNeder Rijn 54 ff.Nieuwegein 60Nieuwe Maas 191Nieuwe Meer 212Nieuwendijk 111Nigtevecht 178Noordschans 100Numansdorp 104Nijmegen 41

OOoltgensplaat 117Oosterschelde 132 ff.Oranjeplaat 144Ossehoek 126Ouddorp 128Oude Tonge 118Oudewater 187

PPal 168Pannerdenskanaal 55Port Zélande 127

RRavenstein 87Reuver 82Rhenen 57Roermond 81Roompot-Marina 141Rotterdam 193

SSas van Goes 151‘s-Gravenhage (Den Haag) 200‘s-Hertogenbosch 89Sleeuwijk 46

224 Register

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SchScharendijke 125Schelphoek 140Scheveningen 201Schipperskerk 80

StStad aan t Haringvliet 106St. Annaland 134Stavenisse 135Steenbergen 116Stellendam 108St. Philipsland 134Strijensas 99

TTerneuzen 165Tholen 158Tiel 43Tolkamer/Lobith 41

UUtrecht 180

VVecht 174 ff.Veere 145Veerse Meer 143 ff.Venlo 82Vianen 61Vlissingen 149, 163Volkerak 114 ff.Voorschoten 201Vreeland 178

WWaal 39 ff.Wageningen 57Walsoorden 167Wanssum 83Weesp 177Wemeldinge 154Westeinderplassen 211Westerschelde 161 ff.Willemstad 101Wolphaartsdijk 144Woudrichem 44Wijk bij Duurstede 58

YYerseke 155

IJIJssel (Gelderse IJssel) 63 ff.IJsselstein 186

ZZaltbommel 43Zeeland 95 ff.Zierikzee 136Zoommeer 115Zutphen 66Zwolle 69Zijpe 133

225Register