Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

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Die Ägäische Küste ist geschichtlich eine sehr interessante und eindrucksvolle Gegend. Dieses Buch beschreibt die drei Städte, die in der Antike eng miteinander verbunden waren: Priene - Milet - Dydima

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Priene, Miletus und Didyma sind benachbarte Orte. Be-reits in der Antike waren die drei Regionen eng mitei-nander verbunden.

Was liegt also näher, als die drei sagenumwobenen Or-te zu besuchen. Momente und Eindrücke davon finden Sie auf den folgenden Seiten.

DIE IDEE

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VORWORTHunderte Reiseführer und Reisebeschreibungen überschwem-men dem Markt. Gedruckt, oder in elektronischer Form, teilweise besonders umfangreich und detailliert.

Was aber, wenn man einen Kurzurlaub, oder einfach eine Rundreise in die plant und nicht einmal annähernd die Zeit hat, sich durch hunderte Fakten und Details zu arbeiten?

Allen, die sich an der Schönheit der Region und den wunderba-ren Motiven erfreuen wollen, ist diese Buchreihe gewidmet.

Das erste Buch befasst sich mit der Ägäis und hier im speziellen mit den Orten Priene, Milet und Didyma.

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IDEE UND FOTOS RUDOLF J. STRUTZ

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Meine Bücher sind bebilderte Reisegefährten die kurz und prägnant auf Geschichte, Region und die optischen Eindrücke hinweisen.

Der eine oder andere Tipp aus der Region runden das Bild ab und helfen dem Leser sich rasch einen Überblick zu verschaffen.

Optimal kann man das Buch, auf einem iPad erleben, es gibt aber auch eine Version als Acrobat PDF-Datei, die ein paar Einschränkun-gen hat. Wenn Sie das Buch über den iBookstore übernommen ha-ben, erhalten Sie laufend Informationen von Apple, wenn an dem bestehenden Buch Änderungen vorgenommen wurden.

Viel Spass beim Lesen und der Erkundung der sensationellen Regi-on der türkischen Ägäis, eine Reise die man jederzeit antreten kann.

Ich freue mich auf Ihre Kommentare, Anregungen und Bemerkun-gen. Sie können mich entweder über meine WebSite jr-design.net oder per mail über [email protected] erreichen.

Ein paar kurze Tipps noch bevor Sie sich in die Materie stürzen:

SCHUHWERKBedenken Sie, dass die in diesem Buch beschriebenen Orte schon einige tau-send Jahre alt sind. Die Wege und Gehsteige von damals sind etwas rauer ge-worden. Als “Standardbesucher” braucht man keine Bergschuhe, aber Ihre Fü-ße werden für die Wahl eines etwas stabileren Schuhs sehr dankbar sein.

REGENSCHUTZWenn Sie die Region im Winter, d.h. in der regenintensiven Zeit besuchen, ist ein Regenschutz - nicht unbedingt ein Schirm - von großem Vorteil. Falls Sie ei-ne Kamera dabei haben, sollten Sie auch daran denken, dieses elektronische Gerät vor Regen zu schützen.

GETRÄNKENehmen Sie zu jeder Jahreszeit immer etwas zu trinken mit, die Strecken sind teilweise sehr beschwerlich und bei einer Rast auf einem Stein könnten Sie sich mit einem Schluck aus der mitgebrachten Flasche belohnen.

MÜLLEs ist selbstverständlich, dass kein Müll an Ihren Besuch erinnern sollte. Auch Zigarettenkippen sind Müll!

TIEREIn der Türkei gibt es überall dort, wo Touristen unterwegs sind viele Hunde und noch mehr Katzen. Wenn Sie diese Tiere füttern, bedenken Sie bitte, dass dies nicht unbedingt Schmusetiere sind.

NICHTS BESTEIGENWenn Sie ein Theater besichtigen, können Sie selbstverständlich bis in die obersten Rei-hen hinaufgehen. Vorsicht ist aber geboten, da die Steine teilweise glitschig sein könn-ten und die Zuschauerbereiche relativ steil sind. Dass auch die Treppen schon ein we-nig unter dem Zahn der Zeit gelitten haben, werden Sie auch erkennen. Auf keinen Fall sollten Sie aber auf Statuen oder Häuser klettern, dass kann leicht in’s Auge gehen.

TOILETTANLAGENIn den meisten Ausgrabungsstätten gibt es in der Nähe des Eingangs entweder eine öffentliche Toilette oder ein Lokal, in welchem man sich erleichtern kann. In den antiken Orten selbst, sind keine WC’s, also bitte vorher daran denken.

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Diese historische Karte zeigt die Fülle an mystischen Stätten der Antike.

Bereist man diese sagenumwobene Region kommt man leicht ins Träumen. Gehen Sie mit offenen Augen und vor allem mit einem offen Geist auf die Reise und lassen Sie sich von den Eindrücken beflügeln.

DIE REGION

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PRIENE - MILET - DIDYMAVon Izmir, der drittgrößten Metropole der Türkei, sind diese drei histo-rischen Stätten einfach an einem Tag erreichbar. Die Strecke von Iz-mir zur ersten Station Priene ist knapp 130 km lang.

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Gesamtstrecke

Antike Kleinasienkarte

Priene - Milet - Didyma

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PRIENEUnsere Reise beginnt in der antiken Stadt Priene, die im gebirgigen Umfeld des Mykale-Gebirges liegt.

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Izmir - Priene Priene

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MILETEntlang eines Bergrückens, auf dem sich ein Nationalpark befindet geht es über das vom Mäander angeschwemmte Land nach Milet.

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MiletPriene - Milet

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DIDYMAWenige Kilometer entfernt befindet sich das von Milet verwaltete und sehr beeindruckende Apollon Heiligtum von Didyma.

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Diese Links funktionieren nur, wenn Ihr Gerät mit dem Internet verbunden ist. Die Links öffnen eigenen Fenster ausserhalb dieses Buchs! Mit Doppelklick auf den Startknopf des iPads kön-nen Sie wieder zum Buch zurückkehren.

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DidymaMilet - Didyma

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Priene liegt im Norden von Milet auf der gebirgigen Halbinsel Mykale. Das steile Gebirge ist bis zu 1.265 m hoch.

Das schroff aufsteigende Mykalegebirge birgt auf-grund seiner steilen Hänge und schwierigen Passagen noch immer einige Geheimnisse aus der Antike.

PRIENE

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ERSTE EINDRÜCKEEs ist nicht genau bekannt, wo sich die erste Ansiedlung von Prie-ne befindet. Fest steht, dass Priene Teil des Ionischen Städtebun-des war und die Aufgabe als Schutzmacht für das Bundesheilig-tum Panionion erfüllte.

Das Panionion liegt nördlich von Priene im Mykalegebirge auf et-wa 750 m Höhe. Entdeckt wurde dieses berühmte und oft erwähn-te Heiligtum erst 2004 von deutschen Archäologen.

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DIE SIEBEN WEISEN•Thales von Milet•Pittakos von Mytilene•Bias von Priene•Solon von Athen•Kleobulos von Lindos•Myson von Chenai (oder Chen)•Chilon von SpartaNach Platon's Dialog Protagoras (343a).

Bias von Priene lebte etwa 590 bis 530 v.Chr. und war zu dieser Zeit eine führende Persönlich-keit in Priene. Er genoss hohes Ansehen und war äusserst redegewandt und überzeugend.

Wie Thales von MIlet gehörte auch Bias von Prie-ne zum festen Kanon der Sieben Weisen.

Einer seiner Kernsätze war: “die beste Demokra-tie sei diejenige, in der alle das Gesetz fürchten wie einen Tyrannen”.

Es gibt viele Sagen um Bias: z.B. jagte er zwei gemästete Maultiere durch das Lager der Ly-dier, welche die Stadt belagerten, sodass diese den Schluss zogen, dass man in Priene über sehr viel Nahrung verfüge. Auch ließ er Sand-haufen aufschichten, die er mit Getreide ab-deckte. Die feindlichen Späher nahmen an, dass es sich um enorme Nahrungsvorräte han-delt. Ein Friedensvertrag mit König Alyattes, der die Stadt belagerte, war die Folge.

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DAS ATHENAHEILIGTUMEines der wenigen Bauwerke der Antike, von der uns der Name des Architekten überliefert wurde. Pytheos (auch Pythis) lebte et-wa 390 v.Chr. und war ein griechischer Bildhauer und Architekt. Unter anderem baute er neben dem Athenatempel auch das Mau-soleion von Halikamass und beeinflusste die gesamte ionische Tempelbaukunst. Vor allem Gliederung und Proportionierung der Bauten wurden dem von Pytheos geschaffenen Vorbild nach emp-funden.

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Priene kann auf eine sehr aufregende, krie-gerische und listige Geschichte zurück bli-cken. Es war auch Teil des ionischen Städ-tebundes. Der Stadtstaat umfasste eine Ge-samtfläche von etwa 400 km², wobei das eigentliche Stadtgebiet etwa 37 ha aus-machte, wovon nur 15 ha bebaut waren. Die übrige Fläche bot im Belagerungsfall der umliegenden Bevölkerung Zuflucht.

Die Stadt wurde durch eine Stadtmauer mit drei Toren geschützt.

Auf dem etwa 300 m hohen Hügel hinter dem Athenaheiligtum befand sich die Akro-polis.

Als Priene im 3. Jh. v. Chr. neu gegründet wurde, realisierte man trotz der steilen Hanglage ein rechtwinkliges Straßenmus-ter. Diese Form des Städtebaus wurde als hippodamisch bezeichnet.

Priene ist ein gutes Beispiel dafür, wie der regelmäßige Städtebau einer mittelgroße Polis ausgesehen hat. Der Stadtstaat hatte etwa 5.000 Einwohner, er war nie von be-sondere politischer oder geschichtlicher Bedeutung, aber nachweislich wurde in der Region reger Handel betrieben.

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DIE AGORADie Agora von Priene war ein offener Treffpunkt für alle Einwohner der Stadt. Hier wurden Feste und Veranstaltungen abgehalten, es war so was wie der soziale Mittelpunkt der Stadt.

Neben der Agora befand sich das Bouleuterion, was in etwa un-serem heutigen Parlament entspricht. Der griechische Schriftstel-ler, Geograf und Historiker Pausanias (etwa 115 bis 180 n.Chr.) bezeichnete die Agora von Priene “als ein charakteristisches Bei-spiel einer ionischen Agora”. Gebaut im 3. Jahrhundert v.Chr. wur-de sie in Hufeisenform angelegt.

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STADTZENTRUMGesellschaftliches und soziales Zentrum der Stadt war die Ago-ra. Solche Plätze waren in allen hellenistischen Städten zu finden.

Östlich und westlich wurde die Agora durch je-weils 18 Säulen flankiert und im Süden bildeten 30 Säulen den Abschluss.

Rund um die Agora befanden sich Verwaltungs-gebäude, das Bouleuterion - dies war der Ver-sammlungsraum der Bule, des Rates der Stadt - und gleich daneben das Prytaneion, (man wür-de das heute als Regierungssitz bezeichnen).

Im Prytaneion brannte auch das heilige Feuer der Hestia, der Göttin des häuslichen Herdes.

Der zentrale Altar war 6,2 m lang und 5,15 m hoch und dem Gott Hermes geweiht. Die “kleine Agora” auf der linken Seite war der Marktplatz, wie Ausgrabungen bezeugen, die viele Gegen-stände zu Tage brachten, welche auf die ange-botenen Produkte schließen lassen.

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DAS THEATERDas Theater von Priene hat eine hervorragende Akustik und mit einer Kapazität von 6.500 Besuchern, konnten alle Einwohner von Priene zur gleichen Zeit in das Theater gehen.

Die Sitze der Zuschauer wurden direkt an den Hang gebaut. Es sind drei Sektionen ausgebildet. Als Schutz für die sengende Sommersonne sind Pfostenlöcher in den Steinen eingelassen.

In der Mitte der fünften Reihe lag die “Königliche Loge”, die aller-dings nicht zum ursprünglichen Bau gehörte.

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IONISCHES THEATERHufeisenförmige Freilufttheater, welche die natürliche Umgebung, zB. einen Hang nutzen.Die Bühne bildete anfangs ein höl-zernes Bühnenhaus, dort agier-ten die Darsteller. Kulissen und Bühnenbilder fanden zwischen den Säulen des Prokerions Platz.

A - Thymle (altarförmige Erhöhung, auf welcher der Chorführer dirigierte)

B - Prohedrie (Ehrensitze für Hochgestellte)

C - Diazomata (breite Rundgänge, die Sitzrei-hen in Ränge gliedern)

D - Klimakes (Stufen und Treppen)

E - Paradoi (seitliche Besucherzugänge)

F - Analemmata (Außenwangen der Tribüne)

G - Kerkides (keilförmiges Feld)

H - Scene (Bühnenhaus)

I - Proskerion (Bühnenvorbau)

J - Pinakes (Zwischenraum innerhalb der tra-genden Säulen des Proskerion)

K - Orchestra (kreisförmiger Platz vor der Büh-ne, Spielfläche für Orchester und Darsteller)

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A

B

C

D

E

F

G

H

IJ

K

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Miletus (türkisch: Milet) erlitt das gleiche Schicksal wie viele andere Städte der Ägäis. Durch 4 Häfen war Milet einst eine wirtschaftlich bedeutende Stadt, aufgrund der über die Jahrhunderte andauernde Verlandung durch den Fluss Mäander (türkisch: Büyük Menderes) liegt Milet heute weit im Landesinneren.

MILETUS

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ERSTE EINDRÜCKEWenn man in Milet eintrifft wird man sofort von der gewaltigen An-lage mit dem offenen Theater beeindruckt. Man sieht wie das The-ater im Laufe der Zeit auch als Festung gedient hat, die einfach, wie ein Penthaus auf das bestehende Gebäude gebaut wurde.

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NEW YORK DER ANTIKEModerner Städtebau, wie wir ihn zB. New York kennen, hat seine Wurzeln in den historischen Mau-ern von Milet.

Auch in der Geometrie, wird man immer wieder an Milet erinnert.

Wir denken heute über die Wiederverwertung von Baumaterialien nach, bereits vor tausenden von Jahren war dies üblich.

Aber nicht nur Recycling war lange vor unserer Zeitrechnung in der Ägäis schon üblich, speziell in Milet entwickelten sich eine besonders ein-drucksvolle Dinge, die bis in die Jetztzeit gültig und in Verwendung sind:

Hippodamos von Milet lebte im 5. Jh. v. Chr. und war der Begründer des “hippodamischen Systems”.

Isidoros von Milet war einer der Mitarchitekten der Hagia Sophia.

Thales von Millet ein Kaufmann, der sich große Kenntnisse in der Geometrie erwarb. Er wird zu einem der Sieben Weisen gerechnet.

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DAS THEATERBlick durch das Zugangsgewölbe des Theaters von Miletus. Im Hintergrund die wiederentstandene Karawanserei, die auch heu-te zum Einkehren einlädt.

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Das beeindruckende Theater von Milet zeigt welchen Stellenwert Kunst bereits in der Antike hatte.

Besonders erwähnenswert sind auch die vielen sehr gut erhaltenen Reliefs.

Das Theater hatte eine Kapazität von etwa 25.000 Besuchern. Erbaut wurde des Thea-ter im Jahr 100 unter dem römischen Kai-ser Trajan.

Eine Besonderheit ist auch das im 7. und 8. Jahrhundert von den Byzantinern errichtete Kastell über dem Theater.

Ab dieser Zeit wurde das Theater vor allem als befestigter Wohnraum für die Bevölke-rung von Milet verwendet.

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DIE APOSTELGESCHICHTEDie Apostelgeschichte (ApG 20) erzählt, dass der Apostel Paulus in Milet eine Ab-schiedsrede gehalten hat. Er besuchte die Milet auf seiner letzten Rei-se nach Jerusalem. Die Geschichte erzählt weiter, dass er die Ältesten von Ephesus zu sich rufen liess um ihnen sein Martyrium an-zukündigen.

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DIE INNENSTADTLeider ist das Zentrum der Stadt Milet durch den hohen Grund-wasserspiegel und bei starkem Regen nicht passierbar.

Aber vom Hügel hinter dem Theater aus sieht man die beeindru-ckende Silhouette der einstigen Wirtschaftsmetropole.

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Obwohl ein großer Teil von Milet in den Win-termonaten unter Wasser steht, ist Milet auf jeden Fall eine Reise wert.

Das Gebiet um die Innenstadt wird zum großen Teil landwirtschaftlich genutzt und es finden dort auch keine Ausgrabungen statt.

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IONISCHER BUNDEr wurde im 7. Jahrhundert v.Chr. gegrün-det. Laut Herodot gehörten ihm 12 Städte und Inseln an:

•Phokaia•Klazomenai•Erythrai•Teos•Lebedos•Kolophon•Ephesos•Priene•Milet•Myus•Chios•Samos

Angeblich war als 13. Stadt auch Melite im Bund, aber aufgrund der Arroganz seiner Bürger wurde sie wieder ausgeschlossen und mit Smyrna ersetzt.

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FAUSTINA THERMENDie Faustina Thermen zählen zu den bedeutendsten Gebäuden von Millet. Die Thermen waren von der römischen Kaiserzeit bis hin zur byzantinischen Epoche in Verwendung.

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Die Faustianthermen befinden sich im Zen-trum der antiken Stadtanlage, zwischen dem Stadion und dem Südmarkt.

Der besondere Erhaltungsgrad der Gebäu-de zeigen eindrucksvoll wie man sich in der Antike entspannt hat.

Die hohe Anzahl von Skulpturen zeigt wie die öffentlichen Räume ausgestaltet und verschönert waren.

Wie bei vielen antiken Ausgrabungen kann man die Originale meist nicht dort sehen wo sie gefunden wurden, diese befinden sich in zahlreichen Museen in aller Welt. Be-sonders viele Fundgegenstände von Milet findet man in Berlin.

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TIPP AM RANDEGleich neben der Kara-wanserei gibt es frisch ge-pressten Granatapfelsaft.

In der griechischen Mytho-logie wurde der Granatapfel übrigens den Gottheiten der Unterwelt Hades und Perse-phone zugeschrieben. Also nicht zuviel trin-ken, sonst rächen sich die Götter.

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Das antike Heiligtum Didyma beherbergt eine bedeu-tende Orakelstätten des Gottes Apollon. Der hellenisti-sche Apollontempel wird in Iionien in seiner Größe nur vom Heratempel im Heraion von Samos und dem Tem-pel der Artemis in Ephesos übertroffen. Der Apollontem-pel zählt zu den am besten erhaltenen Heiligstätten des Altertums.

DIDYMA

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ERSTE EINDRÜCKEÜberwältigt von den riesigen Ausmassen des Apollon Tempels, eines der wichtigsten hellenistischen Heiligtümer, betritt man die Ausgrabungsstätte von Didyma.

Die wahren Ausmasse der gewaltigen Säulen werden dem Besu-cher erst dann bewusst, wenn er vor einer der Monumente steht.

Die Städte Didyma und Milet waren mit der “Heiligen Straße” ver-bunden. Diese gepflasterte und mit Statuen geschmückte Prozes-sionsstraße war 16,2 km lang. Leider sind heute nur mehr wenige Überreste dieser prächtigen Straße erhalten.

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Der Apollontempel von Didyma ist im ioni-schen Stil erbaut wurden. Die Säulen - es waren 122 Stück - waren jeweils 19,7 m hoch und haben einen Durchmesser von 1,96 m.

Obwohl 600 Jahre an dem Tempel gebaut wurde, ist er nie fertiggestellt worden. An den Wänden findet man noch in Marmor geritzte Abrechnungen, die darauf schlie-ßen lassen, das für eine Säule 40.000 Drachmen Lohn bezahlt wurden, das ent-spricht in etwa € 150.000. Bei 122 Säulen kann man erahnen, welchen Stellenwert dieses Bauwerk gehabt haben muss.

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...UND WER WAR APOLLON?

Apollon war Sohn des Zeus und der Leto. Er war Zwillingsbruder von Artemis und ist einer der höchsten Götter der Antike.

Er war der Hauptgott von prophetischen Weissagungen, der Künste, der Musik und der Schutzheilige der Medizin.

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RELIEFS - DIE MEDUSADidyma gehörte mit Delphi, Dodona und Klaros zu den bedeu-tendsten griechischen Orakelstätten.

Am Ende der über 12 km langen Heiligen Straße gelegen, war Di-dyma ein äusserst eleganter und vornehmer Ort, dessen Mittel-punkt der gewaltige Apollontempel war.

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Die zahlreichen Reliefs und Statuen zeu-gen davon, dass diese heilige Stätte ein sehr hohe Bedeutung hatte.

Die ausgestellten Skulpturen bildeten den Abschluss der 122 ionischen Säulen. Über dem Architrav wurde ein kunstvoller Fries aus Ranken, Löwenfiguren und Medusen-häuptern angelegt.

Dadurch, dass der Bau der hellenistischen Huldigungsstätte etwa 330 v. Chr. begon-nen wurde, wird das gerne mit dem Be-such Alexander des Großen in Milet im Jahr 334 v. Chr. in Verbindung gebracht.

Die Planung des Tempels wurde vom milesi-schen Baumeistern und Architekten Da-phnis von Milet und Painios von Ephesus durchgeführt.

An dem Tempel wurde bis 200 n. Chr. ge-baut aber der fertiggestellt wurde er nie-mals.

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DAS ORAKELBesucher betraten den Tempel über 14 Stufen. Die Tempelbasis, die als Pronaos bezeichnet wird, beeindruckt durch 12 Säulen und reich verzierte Mauern.

Der Apollontempel war zu seiner Zeit ein sehr mondäner und ele-ganter Ort. Das Orakel hatte ein sehr wichtige Funktion in der An-tike und viele sehr wichtige Entscheidungen basieren auf die Sprüche, die von den Eingeweihten stammten.

Das Orakel konnte nur durch zwei Tunnelgänge betreten werden.

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DER NAME DIDYMADie Herkunft des Namens Didy-ma ist umstritten; entweder kommt er aus dem Karischen oder dem Griechischen (didymos heißt “Zwilling”, damit könnten Apol-lon und Artemis gemeint sein).

Auf der Rückseite befinden sich drei Pforten, de-ren mittlere etwa 6,5 m breit und 14 m hoch ist. Hier befand sich das Orakel.

Nur die Eingeweihten, wie sich die Priester ger-ne bezeichneten, verstanden und deuteten die verschlüsselten Laute des Orakels.

Ähnlich wie heute Magier Daten über die Besu-cher “erraten” arbeiteten auch die Prieste. Im Gegensatz zu heute, wo diese Kunst dem Ver-

gnügen dient, wurden damals vor allen sehr wichtige Entscheidungen, die einen überragen-den Einfluss auf das Geschehen Kleinasiens hat-ten, basierend auf Orakelsprüche gefällt.

Der genaue Ablauf der Orakelzeremonien ist lei-der nicht überliefert worden, die Verse der Ora-kelsprüche selbst, stammen jedenfalls von den Priestern. Das Orakel war noch im 1. und 2. Jahrhundert sehr beliebt.

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Page 35: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

DAS HEUTIGE DIDYMAÜber den Ruinen der Antike befinden sich Ruinen der Jetztzeit. Viele Einwohner hatten sich praktisch auf der Ausgrabungsstelle häuslich nieder gelassen, diese Siedlungen wurden jetzt wieder aufgelöst und verfallen somit ebenfalls langsam.

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Page 36: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

Zum Apollontempel kann entweder über ei-ne wunderschöne Promenade, die mit eini-gen Geschäften gesäumt ist, gelangen. Al-ternativ kann man auch ein wenige rechts davon, über eine Strasse an den “neuen” Ruinen vorbei gehen.

Didyma ist immer eine Reise wert.

Man muss sich einfach die Zeit nehmen und vor allem auch um den Tempel herum-gehen um zB. auf der Rückseite die umge-stürzten Säulen zu sehen und damit einen Einblick zu erhalten, wie diese Blöcke zu-sammengefügt wurden.

Die Anlage mit offenen Augen zu durchfor-schen macht sich auch dadurch bezahlt, weil man die feinen Details der Skulpturen und Säulenabschlüsse aus nächster Nähe betrachten kann.

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Page 37: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

Die beiden Flüsse - der Große und der Kleine Mäander - im türkischen die Flüsse Menderes fließen durch die westliche Türkei.

Sie zeichnen dafür verantwortlich, dass viele Häfen der Antike heute weit im Landesinnern liegen und die vor-gelagerten Inseln stetig näher zum Festland kommen.

MÄANDER

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Page 38: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

DIE KURVEN DER MÄANDERGroßer Mäander (Büyük Menderes) 550 km Länge

Kleiner Mäander (Küçük Menderes) 200 km Länge

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Flusslauf und Mündung Wikimedia Landkarte

Page 39: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

Der Große Mäander entspringt im Bergland von Phrygien und mündet in der Nähe der antiken Stadt Milet in die Ägäis.

Der Kleine Mäander fließt parallel zum Un-terlauf des Großen Mäander, etwa 30 km nördlicher. Der Fluss entspringt östlich des über 2.000 m hohen Boz Dağı und fließt bei der Stadt Ephesos in die Ägäis.

Die beiden Flüsse sorgen durch den hohen Anteil an Schwebstoffen dafür, dass die Mündungen immer mehr versandet wer-den.

Der kurvenreiche Verlauf des Mäander ist inzwischen sprichwörtlich geworden und Flüsse, die einen ähnlichen Verlauf haben werden als „Mäandrierend“ bezeichnet.

Die Karte zeigt, wie das Meer über die Jahr-hunderte immer mehr versandet wurde und einst blühende Hafenstädte jetzt weit im Landesinnern zu finden sind.

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Page 40: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

Hier finden Sie eine Sammlung von Fotos aus der Regi-on Priene, Milet und Didyma.

Mehr Informationen über unser kulturelles Erbe in der Ägäis finden Sie im Internet - oder Sie machen sich ein-fach auf die Reise um die Eindrücke selbst und vor Ort zu erleben.

PLANET ÄGÄIS

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Page 41: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

PRIENEDas Gebiet in welchem Priene liegt, ist sehr hügelig und trotzdem wurde der Stadtstaat geometrisch exakt an-gelegt.

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Page 42: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

MILETDie Umgebung von Milet wird land-wirtschaftlich genutzt. In der feuch-ten Jahreszeit und nach heftigem Re-gen ist das Zentrum von Milet meist überschwemmt.

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Page 43: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

FEINE STEINEIm Innenhof des Apollontempels, al-so im Orakel, kann man sich von den Abschlusssteinen und Friesen ein Bild machen.

Die hochwertigen Arbeiten zeigen wie wichtig den Menschen in der An-tike dieser Ort war.

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Page 44: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

Ganz im Gegenteil zu den beschwerlichen Reisen der Antike ist man heute auf dem sehr guten türkischen Straßennetz mit modernen Bussen bequem und sicher unterwegs.

Bei Reisen zu antiken Ausgrabungsstätten ist es sehr von Vorteil, wenn man einen verständnisvollen und sachkundigen Reiseführer hat.

AM ENDE

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Page 45: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

PLANUNG IST NIE SCHLECHTIm Gegensatz zu reinen Badeurlauben, ist eine Reise in die Ägä-is, mit dem Zweck die antiken Stätten zu besuchen schon was ganz besonderes.

Wenn man die Reise ein wenig vorplant, hat man noch mehr Spass und wird die Orte besser verstehen und einfach einen tiefe-ren Einblick in die Geschichte der Ägäis bekommen.

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Page 46: Türkei - Ägäis - Priene Milet Dydima

© 2013 Copyright JR-Design & Rudolf J. Strutz

Alle Materialien in diesem Buch dürfen ohne vor-herige schriftlichen Genehmigung des Autors nicht verwendet werden

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COPYRIGHT

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QUELLENVERZEICHNIS

Fotos und Texte Rudolf Strutz - jr-design.net

Miletus Bay Evolutions, Verschlammungs Karte (englisch) Wikimedia Commons

Karte von Kleinasien (englisch) Wikimedia Commons

Landkarten und Satellitenaufnahmen Google Maps & Google Earth

LINKSFalls Sie die Links in diesem Buch nutzen wollen, muss Ihr Gerät mit dem Internet verbunden sein. Die Links dienen vor allem dazu, dass Sie die einzelnen Orte nicht auf der Landkarte suchen müssen, sondern einfach auf Knopfdruck dorthin gelangen.

WEI- TERE BÜCHER VON RUDOLF J. STRUTZ

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Streetlife Vienna #1Reflections

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