TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

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GESCHÄFTSBERICHT 2014

description

Die TÜV NORD GROUP hat sich 2014 sehr erfolgreich in ihren Märkten behauptet: Der Konzern-Umsatz stieg um 3,1 % auf Mio € 1.089,5 (2013: Mio € 1.056,4) und kletterte damit ebenso auf einen Höchststand wie das Betriebsergebnis (EBIT) mit Mio € 58,8 (plus 34,6 % gegenüber 2013). Die Umsatzrendite, gemessen am EBIT, betrug 5,4 % (2013: 4,1 %).

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014

GESCHÄFTSBERICHT 2014

TÜV NORD AGAm TÜV 130519 Hannover

Telefon 0511 998-0Fax 0511 998-61237

[email protected]

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MITARBEITER

2014

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UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

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AMERIKA 73,5

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UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

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WICHTIGE KENNZAHLEN

UMSATZ

EBDIT (vor neutralem Ergebnis)

EBIT (vor neutralem Ergebnis)

EBT

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BILANZSUMME

EIGENKAPITAL

NETTOFINANZPOSITION

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

2014

Mio EUR

1.089,5

58,8

49,2

29,4

776,6

100,8

18,2

358,2

2013

Mio EUR

1.056,4

73,0

43,7

34,5

19,0

745,9

120,5

0,2

267,5

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

89,5

TÜV NORD GROUP AUF eiNeN Blick

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

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10

4

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MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

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HERAUSGEBER

TÜV NORD GROUP Am TÜV 1 30519 Hannover

Telefon 0511 998-0 Fax 0511 998 -61237

[email protected] www.tuev-nord-group.com

konTAkT

konzern-kommunikation Telefon 0511 998-61540

[email protected]

konzEpT & GESTAlTUnG

TÜV NORD AG Am TÜV 1 30519 Hannover

JDB MeDiA GmbH Schanzenstraße 70 20357 Hamburg

SATz, lITHoGRApHIE & DRUCk

diaprint kG Planetenring 7 30952 Ronnenberg

BIlDHInWEIS & IllUSTRATIon

Volkmar Baldauf (S. 43) BMW (S. 37)Martin Bühler (S. 7)Ulf Büschleb (S. 7)Oscar cerrudo (S. 19)Dynasol (S. 11, 19)european Space Agency (S. 40)Udo Geisler (Titel, S. 3, 21, 26, 27, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39) Hauke Hass (S. 3, 10, 11, 13, 14, 15, 20, 21, 23, 24, 25, 28, 29) Henning Scheffen (S. 4, 7) Nacho Urben (S. 33, 40, 41) Yuan Xiaoming (S. 16, 17)

WIR DAnkEn FüR DIE UnTERSTüTzUnG

BMW AGDynasol Jungheinrich AGNorddeutscher RundfunkShanghai Zhenhua Heavy industry (ZPMc)

UnSER TITElBIlD zEIGT

leif-eric Schulte und Dr. Jan Hammer, die erste Messdaten direkt am Prüfstand auswerten. Das institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität in essen arbeitet derzeit an einer Anwendung, die den kraftstoffverbrauch und somit den cO2

-Ausstoß schwerer Nutzfahrzeuge simuliert. Mehr dazu auf den Seiten 38 und 39 in diesem Geschäftsbericht.

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003INHALT

004 Brief des CEO 006 Willkommen 008 Bericht des Aufsichtsrats –––

010 sichern 012 »Wir prüfen die Produkte von morgen« 016 Stahlharte Kooperation im Reich der Mitte 018 Erfolgreiche weltweite Zusammenarbeit –––

020 Verbessern 022 Nachrichten aus dem Maschinenraum 026 Apps auf dem Prüfstand 028 Fortbildung für Führungskräfte 030 Algerisches Gold: Phosphor aus der Steinwüste

–––

032 Vordenken 034 Revolution im Automobil 038 Kohlendioxid im Visier 040 TÜV-geprüft ins All 042 Herausforderung für Generationen

045 konzernabschluss 047 Konzern-Lagebericht 060 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 061 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 062 Konzern-Bilanz 064 Konzern-Kapitalflussrechnung 066 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

–––

068 konzern-anhang 068 Allgemeine Grundsätze 070 Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze der Rechnungslegung 079 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 082 Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnis- rechnung 082 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 099 Erläuterungen zur Konzern-Kapitalfluss- rechnung 099 Sonstige Angaben 109 Organe

inhalT

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004 BRIEF dES CEO

Sehr geehrte damen und Herren, sehr geehrte Kunden und Partner,

die TÜV NORd GROUP hat sich 2014 sehr erfolg- reich in ihren Märkten behauptet: der Konzern-Umsatz stieg um 3,1 % auf Mio € 1.089,5 (2013: Mio € 1.056,4) und kletterte damit ebenso auf einen Höchststand wie das Betriebsergebnis (EBIT) mit Mio € 58,8 (plus 34,6 % gegenüber 2013). die Umsatzrendite, gemessen am EBIT, betrug 5,4 % (2013: 4,1 %).

Erneut hat sich das inländische Industriegeschäft als besonders robust erwiesen. Obwohl der Mobilitäts- bereich durch gesetzliche Änderungen starke Ein- bußen bei der HU zu verkraften hatte, konnten Umsatz und Ergebnis verbessert werden. Auch alle anderen Geschäftsbereiche weisen positive Renditen auf. die in diesem Geschäftsbericht vorgelegten Kennzahlen sind erfreulich. In nahezu allen Teilen der Welt bieten unsere Ingenieure ihr Wissen und ihr ganzes Können auf, um für Technologiebereiche wie Energie, Elektromobilität, komplexe Logistiksysteme, Biotechnologie, Raumfahrt- und Satellitentechnik, IT-Sicherheit und nicht zuletzt für das Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement in Unternehmen die besten Lösungen zu finden. dazu kommen passgenaue Weiterbildungsangebote.

Wir wissen, dass die globalen Megatrends, allen voran die digitalisierung, unsere Arbeitsprozesse in den kommenden Jahren weit stärker als bisher beeinflussen und verändern werden.

Auf diese Entwicklungen bereiten wir uns im TÜV NORd Konzern gezielt mit der Strategie 2020plus vor. die Welt steht vor einem Umbruch: Fahrzeuge bewegen sich ohne Fahrer fort, drohnen übernehmen die Prü- fung von Anlagen, durch das Internet der dinge und durch Industrie 4.0 werden Fertigungsprozesse ver- netzt – an diesen und vielen anderen Themen arbei- ten wir intensiv. dabei lassen wir uns von der Frage leiten, was wir selbst tun können, um Innovationen zum Nutzen unserer Kunden voranzutreiben. Werte wie Vertrauen, Sicherheit und höchste Qualität bleiben bei unserem Tun unverrückbare Konstanten. daran lassen wir uns auch in Zukunft weltweit messen.

Dr. Guido RettigVorsitzender des Vorstands der TÜV NORd GROUP

BRIEF dES CEO

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005BRIEF dES CEO

der Anteil der außerhalb deutschlands erbrachten dienstleistungen ist im Berichtsjahr erneut leicht auf 25,5 % gestiegen (2013: 24,9 %). die Globalisierung führt zu einer Erhöhung der weltweiten Warenströme und einer stärkeren Nachfrage für Zertifizierungen von Produkten und Prozessen. Gleichzeitig existieren in den weltweiten Wirtschaftsräumen unterschiedliche Sicherheitsanforderungen, Normen und Konformitäts-bestimmungen. dies wird besonders in den Verhand-lungen um das Handelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) mit den USA deut- lich. Es geht um weit mehr als leichtere Markt zugänge und den Wegfall von Zöllen. Wir unterstützen ein Han- delsabkommen zwischen den beiden größten Wirt-schaftsräumen der Erde, wissen aber auch, dass TTIP in Europa nur auf Akzeptanz stoßen wird, wenn jahrzehn-telang bewährte Sicherheitsstandards und Regelungen substanziell beibehalten werden. Für eine prakti-kable Umsetzung haben wir gegenüber Politik und Wirtschaft eine Reihe konkreter Vorschläge gemacht. darin geht es um die Verankerung bewährter Markt-zugangsinstrumente wie Normung, Akkreditierung und unabhängige Konformitätsbewertungen.

Angesichts der schnell wachsenden Zahl digitalisier- ter Geschäftsprozesse und dienstleistungen nimmt die daten- und Informationssicherheit in Behörden und Unternehmen eine immer wichtigere Rolle ein. durch die fortschreitende Vernetzung sind selbst Cyber - angriffe auf deutsche Industrieanlagen keine Einzel- fälle mehr. So drangen Hacker 2014 erstmals in das System eines Stahlwerks ein und beschädigten einen Hochofen. Auch Internetseiten des Bundeskanzler-amts und des deutschen Bundestags wurden kurz- fristig lahmgelegt. Mit TÜViT gehört ein Unternehmen zu unserem Konzernverbund, das beim Schutz von IT-Infrastrukturen und für die datensicherheit weltweit erfolgreich tätig ist. dass auch kleine und mittelstän- dische Unternehmen inzwischen vermehrt in ihre IT-Sicherheit investieren, zeigt auch der gestiegene Umsatz des Geschäftsbereichs IT (plus 12,3 % gegen über 2013). Mit dem jährlichen »Faktencheck Cyber Security« veranstaltet unser Konzern in Berlin ein viel beachtetes diskussionsforum zur digitalen Agenda der Bundesregierung und zur Cybersicherheit. dieser Faktencheck hat sich zu einer unabhängigen Bestandsaufnahme für Cybersicherheit in deutschland und für europaweit einheitliche datenschutzbestim- mungen entwickelt.

die digitalisierung wird zum zentralen Thema der Zukunft. Wer Standards setzt, beherrscht den Markt und macht das Geschäft. Europa muss diese Heraus- forderung aktiv annehmen. Im IT-Bereich können wir – SAP ist die Ausnahme – keine Firma vorweisen, die den globalen Akteuren aus den USA und Asien ernst- haft Paroli bieten kann. dabei braucht es eine europa- weite politische und industrielle Initiative, wie es sie bei der Gründung von Airbus gegeben hat.

Trotz gedämpfter Prognosen für die Weltwirtschaft erwarten wir für 2015 einen positiven Geschäftsver-lauf. Schwer abzuschätzen sind die Entwicklungen politisch-militärischer Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die weiteren Auswirkungen der griechischen Finanzkrise auf die Eurozone. Besonders herausfordernd wird die Situation in den zurückgehen- den Rohstoffmärkten. Hier ist kurzfristig keine Trend- umkehr zu erwarten.

2014 haben wir auf das zehnjährige Bestehen des jetzigen TÜV NORd Konzerns zurückgeblickt. Am 1. September 2004 nahmen die fusionierten Gesell- schaften an den Standorten Hamburg, Hannover und Essen sowie an über 200 weiteren die Arbeit auf. die Zahl der Mitarbeiter hat sich seitdem insgesamt ver- doppelt, der Umsatz ist von Mio € 600 auf über eine Milliarde gestiegen. dies war nur möglich, weil sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem enormen Wissen und großem Einsatz weltweit für unsere Kun- den einsetzen. Für diese Leistung bedanke ich mich im Namen des gesamten Vorstands und des Aufsichts- rats. der dank gilt auch den Betriebsräten für das konstruktive Miteinander.

Allen Kunden und Partnern möchten wir nicht nur für das Engagement im zurückliegenden Jahr dank sagen, sondern auch für das Vertrauen, das sie der TÜV NORd GROUP seit 2004 entgegengebracht haben!

Ihr

dr. Guido Rettig

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006 WILLKOMMEN

Sicherheit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Schutz ist das, was Eltern ihren Kindern in ihrem Nest zu Hause geben. So wollen sie ihren Kindern die besten Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben geben.

Auch Unternehmen wollen ihren Produkten einen guten Start am Markt ermöglichen. doch so akku- rat, kompetent und umfassend auch die Entwickler gearbeitet haben mögen, so sinnvoll ist es auch, einen dritten um Rat zu fragen. Gerade dann, wenn es um komplexe Materien geht, kann ein objektiver Blick von außen dabei helfen, ein technisch perfek- tes Ergebnis zu erreichen. Erfahrung und Expertise

der Menschen, die bei der TÜV NORd GROUP arbei- ten, sind wertvoll für viele Unternehmen, um deren Grundbedürfnis nach Sicherheit für ihre Produkte und Anlagen zu gewährleisten.

Uns Menschen eigen ist eine Faszination für Neues und Unbekanntes. der Siegeszug für Smartphones und Tablets begann 2007. Auffallend anders war die Technik damals, die Begeisterung kannte keine Grenzen. Sie war bestechend und faszinierend zu- gleich, und wer es sich leisten konnte, kaufte sich ein solches Gerät. Heute geht es nicht mehr so sehr um die Hardware. Heute geht es um die Soft- ware, die Apps. So phantastisch es ist, was sie

WILLKOMMEN Liebe Leserinnen und Leser,

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007WILLKOMMEN

versprechen, so bedrohlich ist die datensammel- wut mancher dieser Programme. Wie beruhigend, dass Menschen wie die in der TÜV NORd GROUP wachsam sind und mit ihren analytischen Werk- zeugen diese Apps gewissenhaft prüfen.

Vor gut hundert Jahren hatten Forscher und Tüftler eine selbstfahrende Maschine erdacht. Welch kühne Idee! Menschen wollten sich bewegen, unabhängig sein. damit begann eine eindrucksvolle Entwick- lung individueller Mobilität. das Grundprinzip des Automobils ist heute noch das gleiche: vier Räder, ein Motor, ein Fahrgastraum. doch damit hört die Gemeinsamkeit von gestern und morgen auch schon

auf. Es gibt immer noch Herausforderungen, die das Fahren noch sicherer machen. Zum Beispiel durch die faszinierende Möglichkeit, dass sich Fahr- zeuge untereinander Signale schicken, diese ent- schlüsseln und sogar darauf reagieren können. Pfiffige Forscher schreiben gerade an diesem Kapi- tel. Mit dabei in vorderer Reihe: Ingenieure der TÜV NORd GROUP.

Wie die Welt sich auch wandeln wird: Ingenieure in der TÜV NORd GROUP sind da mit ihrem Know- how, wo Herausforderungen von heute und morgen warten. Einen Einblick in die vielfältige Arbeit ge- währt Ihnen dieser Geschäftsbericht.

Dr. Guido Rettig Vorsitzender; Geschäfts- bereiche Rohstoffe, Aerospace

Harald Reutter M. A.Arbeitsdirektor; Geschäftsbereich Bildung

Dr. Elmar LeggeKonzernbereich Finanzen, Controlling und Administration

Dr. Dirk StenkampGeschäftsbereiche Industrie Service, IT

Dr. Klaus Kleinherbers Geschäftsbereich Mobilität

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008 BERICHT dES AUFSICHTSRATS

Dr. Georg SchöningVorsitzender des Aufsichtsrats

der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen- den Kontroll- und Beratungsaufgaben kontinuier- lich und mit großer Sorgfalt wahrgenommen. die turnusmäßigen Sitzungen fanden 2014 am 1. April, 27. Mai, 16. September und 2. dezember statt. In den Sitzungen waren die Geschäftsentwicklung, der Stand der strategischen Planung und das Risiko- und Chancenmanagement des TÜV NORd Konzerns wesentlicher Gegenstand. darüber hinaus wurde in der Sitzung vom 2. dezember das Budget 2015 erörtert und verabschiedet.

der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regel- mäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung sowie über die Lage und Strategie des Unternehmens, einschließlich der wesentlichen Konzerngesellschaften, sowie über die Risikolage und das Risiko- und Chancenmanage-ment. der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vor- sitzende des Vorstandes standen auch zwischen den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse während des gesamten Geschäftsjahres in regel- mäßigem Kontakt und informierten sich über wesentliche Entwicklungen.

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichts- rat zwei Ausschüsse eingerichtet, die die Arbeit im Plenum effektiv unterstützen.

das Präsidium/der Personalausschuss hielt im Berichts- jahr fünf Sitzungen ab. Schwerpunkte der Beratungen waren die Vorbereitungen der Plenumssitzungen

BERICHT dES AUFSICHTSRATS

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009BERICHT dES AUFSICHTSRATS

sowie die Vorbereitung der Personal- und Vergü- tungsentscheidungen des Aufsichtsrates.

der Finanzausschuss trat jeweils im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen zusammen und befasste sich insbesondere mit dem Jahresabschluss, der Entwicklung der Ergebnisse, der Planung und der Kostenentwicklung für die Pensionsverpflichtungen des Konzerns.

der Jahresabschluss der TÜV NORd AG sowie der Konzernabschluss, einschließlich der dazugehöri- gen Berichte über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, wurden vom Vorstand zum 31. dezember 2014 erstellt. Sie sind durch den von der Hauptver-sammlung bestellten Abschlussprüfer, die BdO AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Essen, geprüft worden.

der Finanzausschuss hat am 17. März 2015 mit Vor- stand und Wirtschaftsprüfer die Jahres- und Konzern- abschlussunterlagen sowie Prüfungsberichte erör- tert. Außerdem fand eine ausführliche Aussprache in der Sitzung des Aufsichtsrats am 24. März 2015 statt. der Abschlussprüfer war bei den Beratungen des Jahres- und Konzernabschlusses anwesend. Er berich- tete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünf- te zur Verfügung. der Abschlussprüfer hat ferner fest- gestellt, dass der Vorstand ein angemessenes Informa- tions- und Überwachungssystem eingerichtet hat, das in seiner Konzeption und Handhabung geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

der Aufsichtsrat hat sich auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses, der Lageberichte sowie auf der Grundlage des Be - richts und der Empfehlung des Finanzausschusses dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschluss - prüfer angeschlossen. Einwendungen waren nicht zu erheben. der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss gebilligt. der Jahresab-schluss ist damit festgestellt.

Mit Wirkung zum 1. September 2015 wurde Jürgen Himmelsbach als Nachfolger des zu diesem Zeitpunkt ausscheidenden Finanzvorstands dr. Elmar Legge bestellt.

der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Unternehmensleitungen, dem Vor- stand sowie den Arbeitnehmervertretungen für die engagierte und erfolgreiche Tätigkeit im Berichtsjahr.

der Aufsichtsrat

dr. Georg SchöningVorsitzender

Hannover, im März 2015

BERICHT dES AUFSICHTSRATS

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010 SICHERN

Technologien erproben, Qualitätsanforderungen überprüfen und reibungslose Arbeitsabläufe gewährleisten – das Thema Sicherheit ist reich an Facetten. Entsprechend vielfältig ist das Spektrum, in dem die Unternehmen der TÜV NORd GROUP mit ihrer Kernkompetenz als Partner der Wirtschaft in Erscheinung treten. Ihr Know-how ist beim Bau von Produktionsanlagen im Rahmen länderübergreifender Kooperationen ebenso gefragt wie in den Häfen Asiens und bei der Entwicklung von Lagerfahrzeugen.

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011SICHERN

SICHERN

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012 SICHERN

der 6,5 Meter hohe und 120 Quadratmeter große Raum flößt jedem Laien Respekt ein. denn was dort bedrohlich aus den Wänden und der decke ragt, sieht aus wie eine Vielzahl überdimensionaler Bleistiftspit-zen. Jede Menge Kabel auf dem Boden und große Antennen, die auf ein Fahrzeug in der Halle gerichtet sind, sorgen zusätzlich für ein futuristisches Ambiente. doch hier wird kein Science-Fiction-Film gedreht: In

dem Labor für elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) von TÜV NORd wird an diesem Tag ein Verti- kalkommissionierer getestet: ein Lagerfahrzeug, das Arbeiten in größeren Höhen möglich macht. die gefährlich aussehenden Spitzen sind, bei näherer Betrachtung, aus Schaumstoff und fungieren als Absorber für elektromagnetische Wellen. Ohne sie wäre eine aussagekräftige und genaue Prüfung nicht möglich. das moderne Labor inklusive der großen Absorberhalle ist geeignet, um vom kleinen Radio bis zum Elektroauto, das direkt in die Halle fahren kann, alles zu testen. Es gibt nur wenige Labore in deutsch-land, die eine solche Bandbreite an Produkten prüfen wie das von TÜV NORd in Hamburg-Harburg. Ob in Büros, Wohnzimmern, Kliniken oder großen Lagerhal-len: Immer mehr elektronische Geräte und Systeme müssen problemlos nebeneinander funktionieren.

das bedeutet, dass kein Gerät das andere »stört« – gemeint ist die elektromagnetische Verträglichkeit jedes einzelnen Produkts. die meisten Geräte aus den Bereichen Haushalts- und Industrietechnik, Unterhaltungselektronik, Medizintechnik, aber auch komplette Autos werden daher vor ihrer serienmäßi- gen Produk tion für den Markteintritt auf ihre elek- tromagne tische Verträglichkeit überprüft. »Ein bestandener EMV-Test ist Grundvoraussetzung aller Produkte mit Elektronikanteil für die Marktzu- lassung«, erklärt dr. Thomas Weber, Leiter des EMV-Labors von TÜV NORd.

GERätE MüSSEn tEStS bEStEHEnHintergrund ist die EU-Richtlinie 2004/108/EG, die eine EMV-Prüfung für viele Geräte verpflichtend macht, um sie auf dem europäischen Markt verkaufen zu dür- fen. das gilt nicht nur für Geräte des täglichen Ge- brauchs, sondern zum Beispiel auch für eine Vielzahl von Industriegeräten, beispielsweise aus der Automa ti- sierungstechnik. Erfüllt das Gerät die Anforderungen, erhält es die bekannte CE-Kennzeichnung. Es handelt sich dabei nicht um ein Prüf-, sondern um ein Verwal- tungszeichen, das die Freiverkehrsfähigkeit entspre-chend gekennzeichneter Industrieerzeugnisse im Euro- päischen Binnenmarkt anzeigt. Seit 1996 ist der Verkauf von Geräten ohne die CE-Kennzeichnung, die in den Anwendungsbereich dieser Richtlinie fallen, verboten.

zEHnKAMpf iM LAboRder Vertikalkommissionierer, den die EMV-Spezialisten von TÜV NORd an diesem Tag testen, wurde von Jungheinrich hergestellt. der Hamburger Konzern gehört zu den international führenden Unterneh-

»Wir prüfen die produkTe Von morgen «Geräte müssen störungsfrei nebeneinander funktionieren. Neue Produkte werden daher im Labor von TÜV NORd auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit getestet, bevor sie in den Markt kommen.

»Wir arbeiten regelmäßig und schon im entwicklungsstadium mit TüV nord zusammen.« michael Wiese, Jungheinrich ag

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013SICHERN

Gemeinsam besprechen dr. Thomas Weber (r.) von TÜV NORd und Michael Wiese von Jungheinrich die Testergebnisse.

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014 SICHERN

men in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Im EMV-Labor steht ein weiterentwickelter Vertikalkommissionierer, der künftig durch Lagerflure großer Logistikzentren manövriert wird und Artikel aus unterschiedlichen Regalhöhen entnimmt. »Wir arbeiten regelmäßig und schon im Entwicklungsstadium mit TÜV NORd zusammen, um unsere Produkte auf ihre elektro- magnetische Verträglichkeit prüfen zu lassen«, sagt Michael Wiese von der Jungheinrich AG. »Ein Testver-fahren bei uns ist wie ein Zehnkampf. die zu prüfen-den Produkte müssen in mehreren Einzeldisziplinen bestehen und ihre elektromagnetische Verträglichkeit unter Beweis stellen«, erklärt dr. Thomas Weber.

In der Absorberhalle geht es um zwei unterschiedliche Testdurchläufe. Zunächst wird mit der größeren Antenne die Störaussendung überprüft. dabei wird getestet, ob der Kommissionierer andere Geräte stört. »Besteht das Fahrzeug diesen Test nicht, kann es bedeuten, dass er möglicherweise Computer stört, wenn der betreffende Kommissionierer im Lager vorbeifährt«, sagt Michael Wiese. Gemessen wird in einem Abstand von zehn Metern normativ. damit wird sichergestellt, dass andere Geräte nicht gestört werden. diese erste Prüfung dauert zwei Stunden, in einem zweiten Test wird die so genannte Störfestig- keit des Fahrzeugs überprüft. das bedeutet, dass der Kommissionierer unter Einfluss einer elektromagneti-schen Störung von außen ohne Funktionsbeeinträchti-

Den ESD-test führen Jörg Plambeck (li.) und Michael Wiese aus.Die Auswertung der EMV-Messungen erfolgt direkt neben dem Labor am Computer.

AKKREDitiERtE pRüfunGEn nAcH MEHR ALS 80 StAnDARDS

–––• GEStRAHLtE EMiSSionEn

• EMiSSionEn Auf LEitunGEn wie etwa störspannungs- und störstrommessungen bis 500 mhz, oberwellenmessungen und flicker

• StöRfEStiGKEit Auf EinGEStRAHLtE fELDER

• StöRfEStiGKEit GEGEn LEitunGS - GEbunDEnE StöRunGEn (Hf, buRSt, SuRGE)

• ELEKtRoStAtiScHE EntLADunG (ESD)

• zuSätzLicHE untERSucHunGEn der netzqualität sowie netzstörungs- und oberwellenanalysen. kompletter prüfservice gemeinsam mit den sachver- ständigen von TüV nord

• EntwicKLunGSbEGLEitEnDE untERStützunG mit hilfreichen störanalysen, erstellung von gutachten sowie prüfungen bei kunden vor ort

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015SICHERN

Die Störfestigkeit wird überprüft. der Kommissionierer darf durch elektromagnetische Felder nicht gestört werden.

gung arbeitet. Um eine Beeinflussung des Vertikal-kommissionierers auszuschließen, wird dieser von den Seiten bestrahlt. Anschließend wird ein Test gegen Elektromagnetische Entladungen (ESd) durchgeführt. Jungheinrich hat jahrzehnte lange Erfahrung mit die- ser Art von Fahrzeugen, aber jede, auch noch so kleine technische Änderung kann Einfluss auf die Stör- festigkeit haben. dies ist auch für Spezialisten nicht vorhersehbar. »Manchmal liegt nur ein Kabel anders, und schon kommt es zu Störungen«, sagt Wiese.

nEuEStE tEcHnoLoGiEn das Prüflabor in Hamburg-Harburg gehört seit 1997 zu TÜV NORd und wurde Anfang 2010 in TÜV NORd CERT eingegliedert. Es ist von der deutschen Akkre-ditierungsstelle akkreditiert sowie vom Kraftfahrt-Bundesamt als Prüfstelle anerkannt. das Labor passt sein Angebot ständig dem technischen Fortschritt und allen Neuerungen in der EMV-Normung an. »In unserem Labor werden immer Produkte der neuesten Technik geprüft«, sagt dr. Thomas Weber. das biete spannende Einblicke in die aktuelle Entwicklung boomender Branchen mit neuen, innovativen Produk-ten, die auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit getestet werden müssen. Aktuell gelte das besonders für neue Produkte aus den Bereichen Smart Home (wie Rauchmelder) und Green Energy (Frequenzumrichter).

Auch Hersteller von Schiffsausrüstung und Medizin-technik lassen ihre Produkte vom Hamburger Labor

testen. Besonders in Kliniken ist es wichtig, dass eingesetzte Geräte technisch einwandfrei funktionie-ren und sich nicht gegenseitig stören. Entsprechend ist für die meisten Geräte der Medizintechnik die EMV-Verträglichkeit gesetzlich vorgegeben und muss durch akkreditierte Labore wie das von TÜV NORd geprüft werden.

die Nähe zum Hamburger Hafen und den ansässi- gen Unternehmen bietet gute Prüfbedingungen für Produkte der Schiffsausrüstung wie zum Beispiel LEd-Beleuchtung. Auf Container- und Kreuzfahrt- schiffen werden mehrere tausend Leuchten verbaut. »Unsere Kunden kommen aber keineswegs nur aus der Hansestadt. Auch Hersteller aus dänemark und Schweden lassen bei uns die EMV-Tests durchführen«, sagt dr. Weber.

nicHt ALLE bEStEHEn DiE tEStSNeben Konformitätsprüfungen arbeitet das Team um dr. Weber auch während der Entwicklung von Produkten eng mit Kunden zusammen. Störanalysen bieten wertvolle Hinweise zur Lösung von elektro-magnetischen Problemen. der Vertikalkommissionierer von Jungheinrich besteht am Testtag alle Prüfschritte. »Es kommen aber nicht immer alle so glatt durch«, sagt dr. Thomas Weber. Es kann auch passieren, dass es nur auf einer einzigen Frequenz ein Problem gibt. dann beginnt die gemeinsame Fehleranalyse mit den Entwicklungsingenieuren des Herstellers.

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016 SICHERN

logien zu erproben. Sie ist von internationaler Bedeu-tung: 90 Prozent des globalen Warenverkehrs werden über Handelsschiffe abgewickelt. die Bedeutung von Häfen in Logistikketten nimmt weiter zu.

uMfAnGREicHE inSpEKtionEn»TÜV NORd wird als unabhängige Inspektionsgesell-schaft die Herstellung von Stahlbauteilen überwachen – von ihrer Konstruktion bis zur Auslieferung«, sagt Karl-Heinz Marrek, Leiter des Kompetenzzentrums für Werkstoff- und Schweißtechnik bei TÜV NORd. das betrifft insbesondere Containerbrücken, aber auch andere Stahlbauwerke wie zum Beispiel Krane und Türme von Windkraftanlagen. »Bei Stahlbauwerken dieser Art müssen heute höchste Qualitätsanforderun-gen an Werkstoffe und die schweißtechnische Aus- führung gestellt werden, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten«, so Marrek. ZPMC ist für TÜV NORd kein Unbekannter. Im Auftrag von Logistikbetrieben

sTahlharTe kooperaTion im reich der miTTeder chinesische Stahlbaukonzern ZPMC stattet Häfen auf der ganzen Welt mit Containerbrücken aus. Um die Qualität der Stahlbauten zu verbessern und neue Technologien zu erproben, wird ZPMC künftig mit TÜV NORd zusammenarbeiten.

Kaum etwas prägt das Bild Hamburgs so sehr wie der Hafen. Wer von der Stadtmitte über die Elbe blickt, schaut auf ein Meer von Containerbrücken. Tag und Nacht verladen die gigantischen Krane im Hafen tonnen-weise Ware, die in die große weite Welt verschifft wird. dabei haben die Containerbrücken selbst eine lange Reise aus dem fernen Osten hinter sich: Ihr Hersteller, Shanghai Zhenhua Heavy Industry (ZPMC), ist einer der größten Stahlbaukonzerne mit Sitz in China.

zuSAMMEnARbEit Von GLobALER bEDEutunGZPMC ist der weltweit größte Hersteller von Container-verladekranen und anderen schweren Stahlkonstruk-tionen. Mit einem globalen Marktanteil von 75 Prozent stattet er Häfen rund um den Erdball damit aus. Umso wichtiger, dass alle Stahlbauten die Qualitätsanforde-rungen erfüllen. daher haben ZPMC und TÜV NORd eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Qualität der Produkte zu verbessern und neue Techno-

tüV noRD-prüfer und ZPMC-Mitarbeiter arbeiten zusammen.

GEMEinSAM foRScHEn–––auch in der forschung zeigt TüV nord im reich der mitte präsenz: die inspektionsgesellschaft und die shanghai maritime university (smu) haben in schanghai ein labor für kran- und offshore-Technologie eingeweiht. das labor wird eine zentrale anlaufstelle für maritime forschung im bereich schwerlastgüter – wie zum beispiel containerbrücken. TüV nord-Vorstandsmitglied dr. dirk stenkamp ist gastprofessor.

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in den Häfen Hamburg und Bremen werden bereits Inspektionen durchgeführt. durch die Partnerschaft wird TÜV NORd nun direkt von ZPMC beauftragt, und damit eine umfangreichere Kooperation gefördert. die Arbeit findet hauptsächlich in Schanghai und im rund 120 Kilometer nördlich liegenden Nantong statt. TÜV NORd begleitet die wichtigen Stationen in der Herstel-lungskette der Stahlbauwerke: von der technischen Planung über die Konstruktion bis zur Inbetriebnahme. Bereits in der Entwurfsphase prüft TÜV NORd die Fertigungsunterlagen. Sobald die Konstruktion beginnt, wird die Schweiß- und Werkzeugtechnik unter die Lupe genommen: Erfüllen die vorgesehenen Werkstoffe die Anforderungen? Sind die Schweißnähte fehlerfrei? Wird die Montage der einzelnen Bauteile richtig ausgeführt?

quALifiziERtES pERSonAL AuSbiLDEnUm interne Arbeitsprozesse zu verbessern, beauftragt ZPMC TÜV NORd zudem mit der Qualifizierung und Zertifizierung von Verfahren und Personal. TÜV NORd wird Schweißer und Spezialisten, welche die Qualität von Schweißnähten prüfen sollen, fortbilden.

»Wir möchten ZPMC dabei unterstützen, auch in puncto Qualität die Nummer eins zu sein«, sagt Rhett Wang, Chief Operating Officer bei TÜV NORd in Schanghai. die Zusammenarbeit könnte neue Maßstäbe auf dem chinesischen Markt setzen. »Wir hoffen, dass sich so auch das Image von ›made in China‹ verbessert.« Für TÜV NORd sei das Projekt wichtig, um die Position in Stahlbau, Werkstofftechnik und Qualifizierung von Personal weiter auszubauen, so Marrek. »Es wird dazu beitragen, unsere Position in China wesentlich zu verbessern.«

SICHERN

tüV noRD-prüfer inspizieren die Qualität der Containerbrücken des Stahlbauers ZPMC.

sTahlharTe kooperaTion im reich der miTTe

DiE wEttbEwERbSfäHiGKEit VERbESSERn

was erwartet zpMc von der partnerschaft?Huang qingfeng: Momentan konzentriert sich die Zusammenarbeit auf Inspektionen und Zertifizierungen durch TÜV NORd. Wir hoffen, in Zukunft auch Unterstützung in anderen Bereichen zu bekommen, zum Beispiel bei der Unternehmensführung oder Personalentwicklung. das ist wichtig für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Die inspektionen umfassen insbesondere Stahlbauten rund um transport und Logistik. Aber zpMc baut zum beispiel auch Komponenten für wind-kraftanlagen.Huang: Windenergie ist ein zukunftsträchtiger Markt in China. ZPMC ist bereits an inländischen Windkraftprojekten beteiligt. Wir hoffen, dass uns TÜV NORd professionelle technische Unterstützung ist und dabei helfen kann, eine Schlüsselposition auf diesem wichtigen Markt einzunehmen. was bedeutet die Kooperation für chinesische produkte und für die Stahlindustrie im Land?Huang: die Anwendung internationaler Qualitätsstandards auf chinesische Produkte wird zweifellos ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt verbessern. Eine derartige Partnerschaft wird auch dazu beitragen, die Branche in China neu zu beleben.

HuAnG qinGfEnG

Vizepräsident von Shanghai Zhenhua Heavy Industry (ZPMC)> inTerVieW

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018 SICHERN

erfolgreiche WelTWeiTezusammenarbeiTCualicontrol und Guangzhou TÜV Industrial Technical Services haben erfolgreich in der Bauüberwachung einer Produktionsanlage in der chinesischen Industriemetropole Panjin zusammengearbeitet.

die Welt der Wirtschaft ist global. Um große Aufträge konkurrieren häufig Unternehmen aus unterschied lichen Ländern. Entscheidend für den Erfolg bei der Akquise sind dabei nicht nur Expertise und Erfahrung der Mit- arbeiter, sondern auch Kenntnisse der Gegebenheiten vor Ort sowie der spezifischen Eigenheiten von Land und Leuten. daher setzt TÜV NORd auf Tochterfirmen und Kooperationen in zahlreichen Ländern. REfEREnzpRojEKt in cARtAGEnACualicontrol, das spanische Unternehmen von TÜV NORd, hat schon lange für Repsol gearbeitet. So hatte man zwischen 2008 und 2011 die Bauüberwachung der Raffinerie in Cartagena übernommen. das war bislang der größte Auftrag. darüber hinaus gibt es einen neuen Vertrag für wiederkehrende Prüfungen in dieser Anlage im Wert von vier Millionen Euro. Mit diesen und anderen ähnlichen Projekten ist Cualicontrol in die erste Liga der technischen dienstleister in Spanien aufgerückt. »der Raffinerie-Auftrag in Cartagena war sicherlich mit-

wELtwEit füR SicHERE tEcHniK–––cuALicontRoL-Aci, S.A.u.die cualicontrol-aci, s.a.u. wurde 1972 gegründet. sitz ist madrid. das TüV nord-unternehmen hat zwölf standorte mit über 250 spezialisten und zählt in spanien zu den führenden organisationen für technische überwachungen und zertifizierungen. zudem im angebot sind die verpflichtenden prüfungen von technischen anlagen und maschinen, die zertifizierung von produkten und systemen, die überwachung und prüfung des baus und des betriebs von industrieanlagen, kraftwerken und öffentlichen einrichtungen. der bisher größte auftrag war die überwachung und Qualitätskontrolle beim bau der raffinierie cartagena des spanischen Ölkonzerns repsol.

butADiEnKAutScHuK füR cHinA–––LiAoninG noRtH DynASoL RubbER co.das unternehmen ist ein 50-50-Joint-Venture. partner nummer eins ist das spanisch-mexika-nische unternehmen dynasol (50 % werden von repsol gehalten). der hersteller syntheti-schen kautschuks ist in über 70 ländern tätig. bekannte marken sind calprene und solprene. der zweite partner ist die shanxi northern Xing’an chemical industry co., ltd. in panjin. der bau der großen industrieanlage dauerte von ende 2013 bis ende 2014.

pRoDuKtionSMEnGEn Von SyntHEtiScHEM KAutScHuKdie weltweite Produktion steigt (in 1.000 Tonnen seit 2000)

Quelle: international rubber study group, statista 2015

Jahr

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entscheidend dafür, dass wir auch den Auftrag erhielten, das Joint Venture der Repsol-Tochter dy nasol mit dem chinesischen Indus trieunternehmen Xing’an zu betreuen«, sagt Francisco Martínez dopico, Ge-schäftsführer von Cualicontrol.

pARtnER StAtt DiEnStLEiStER»Aus unseren vielen vorherigen Projekten haben wir gelernt, wie wichtig es ist, mit dem Eigentümer einer Industrieanlage zusammenzuarbeiten. dabei wird man im Laufe der Zeit mehr ein Partner als ein Service-dienst-leister«, sagt dopico. So sei es schließlich gelungen, auch den Auftrag für das Projekt Liaoning North dynasol (LNd) zu bekommen. »Bei derartigen Groß-projekten ist die Vertrauensbasis mit dem Auftragge-ber ein absolut wichtiger Gesichtspunkt. Wir müssen den Projektmanager in die Lage versetzen, die best- mögliche Qualität innerhalb des vorgegebenen Zeitplans zu liefern, und dabei auch das Budget im Blick zu halten.« Ein entscheidender Punkt sei, so dopico, dass die kooperierenden TÜV NORd-Unter nehmen Cualicon-trol und Guangzhou TÜV Industrial Technical Services Zugang zu den Kulturen der Joint Venture-Partner, der Kultur Spaniens und der Chinas, hätten.

Als der Bau der Anlage bereits in Arbeit war, gab dynasol bei Cualicontrol eine Machbarkeitsstudie in Auftrag für eine Einschätzung des damaligen Standes der Arbeiten. Innerhalb von vier Wochen begutachtete ein Team aus vier Spezialisten von Cualicontrol die Qua- lität der bereits erfolgten Bauarbeiten an der Anlage, wie beispielsweise die Ausführung der Bauarbeiten, der

Die Raffinerie von Repsol im spanischen Cartagena hilft als Referenzprojekt, weltweit weitere Aufträge zu gewinnen.

Den bau der Kautschukproduktionsanlage in Panjin haben Cuali-control und Guangzhou TÜV Industrial Technical Services begleitet.

Den Auftrag besiegelten dr. Guido Rettig, Vorsitzender des Vorstands der TÜV NORd AG (r.), und Pedro Conesa von dynasol.

»Trotz unterschiedlicher arbeits- und kommunikationskulturen von spaniern und chinesen klappte die zusammenarbeit hervorragend.«francisco martínez dopico, cualicontrol

Metallbaukonstruktion, der Rohrleitungen sowie der statischen und mechanischen Geräte. der Abschlussbe-richt der Spezialisten zeigte auf, dass eine permanente Kontrolle und Unterstützung bei der Qualitätssicherung sinnvoll sein würde. Folglich beauftragte man Cuali-control, um Qualitätskontrollen auszuführen. dafür ist ein Team von Ingenieuren aus unterschiedlichen dis zi- plinen wie Hochbau, Maschinenbau und Automatisie-rung verantwortlich. Sie betreuen unter anderem die Leitungssysteme, die Geräteausstattung und den Bau der Gebäude, übernehmen die Prüfung der Elektro- und Automatisierungstechnik sowie die Kostenkontrolle des Projekts. Außerdem fungiert das TÜV NORd-Team als Arbeitschutzkoordinator.

»Wir konnten von den Erfahrungen profitieren, die wir bei der Betreuung der Raffinerie von Repsol gewonnen hatten«, betont dopico. »die Arbeitsabläufe bei der- artigen Projekten ähneln sich, auch wenn sie für Unter- nehmen aus unterschiedlichen Branchen durchgeführt werden.« Einen weiteren Erfolg sieht er in der guten Zusammenarbeit der Teams. »Trotz unterschiedlicher Arbeits- und Kommunikationskulturen von Spaniern und Chinesen klappte alles hervorragend.«

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020 VERBESSERN

Neue Formen in der Nachrichtenpräsentation erleben, eine Vielfalt an Informationsangeboten mobil nutzen, berufliches Fortkommen durch Weiterbildungsprogramme fördern oder neue Rohstoffvorkommen ermitteln – die Entwicklung und Verbesserung des Status quo ist ein Grundantrieb moderner Gesellschaften. die TÜV NORd GROUP engagiert sich in diesem Zusammenhang auf unterschiedliche Weise. Beispiele dafür sind die Überprüfung von Kamerarobotern in einem Fernsehstudio, Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit von Apps sowie ein Akadamie-konzept für Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen.

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021VERBESSERN

VERBESSERN

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022 VERBESSERN

nachrichTen aus dem maschinenraumBevor die Tagesschau mit ihrem neuen Erscheinungsbild vor einem Jahr on air gehen konnte, arbeiteten Spezialisten an einem weltweit einzigartigen Sicherheitskonzept. die Abnahme erfolgte durch TÜV NORd.

Acht Uhr abends in deutschen Wohnzimmern: der Fernseher ist eingeschaltet, man wartet auf den gewohnten Vorspann der Tagesschau. doch am 19. April 2014 und seither an jedem Abend sieht alles anders aus. Anstelle der Titeleinblendung und der bislang üblichen Standardeinstellung, dem Oberkör-per des Nachrichtensprechers hinter seinem Pult, blicken die ARd-Zuschauer nun mit dem 20-Uhr-Gong aus der Vogelperspektive auf das gesamte Studio, der Nachrichtensprecher erscheint winzig hinter einem der zwei Moderationstische. In einem spektakulären Schwenk fährt die Kamera heran und fokussiert den Moderator, bis er bildfüllend neben einem Ausschnitt der Medienwand zu sehen ist. Möglich wird dies durch drei an der decke hängende Kameraroboter, die sich mithilfe von Motoren bewegen. »diese Kameraroboter, die während der Fahrt filmen können, sind weltweit einzigartig«, sagt Stefan Rickmann, der beim NdR zuständig ist für Planung und durch-führung von Studioprojekten.

SpEKtAKuLäRE KAMERAfAHRtEnWährend ihrer mehr als 60-jährigen Geschichte hat deutschlands älteste Nachrichtensendung mehrmals ihr Erscheinungsbild gewechselt. Seit Ostersamstag 2014 jedoch wird die Tagesschau wie ihre Schwester-sendungen Tagesthemen und Nachtmagazin aus einem völlig neu gestalteten ARd-Studio in Hamburg ausgestrahlt: Zu Beginn der Kamerafahrt im Vorspann sind die beiden dreiarmigen Sprecherpulte zu sehen, ebenso die 18 Meter breite Medienwand und das an Schiffsplanken erinnernde Moderatoren podest mit seiner beleuchteten Kante. Alles wirkt klar und geräumig. Unsichtbar bleiben die hundert Schein-

DiE nEuE MEDiEnwAnD –––dank des umbaus kann ard aktuell alle nachrichtensendungen aus einem einzigen studio senden, täglich bis zu 20 sendungen.

neben den kamerarobotern ist die 18 meter breite medienwand das herzstück des neuen 320 Quadratmeter großen ard-studios. sieben beamer projizieren 3d-grafiken, pano- ramabilder, fotos und Videos von hinten auf die halbrunde Wand. der moderator steht vor dieser Wand und sieht die gezeigten bilder und grafiken ebenfalls.

das besondere: eine einzigartige grafik-soft-ware macht es möglich, die illustrationen auf der konkaven Wand so darzustellen, dass sie aus jeder kameraperspektive ohne Verzerrung wiedergegeben werden, und zwar in echtzeit bei aufnahmen mit sich bewegenden kameras.

werfer an der decke, die Bodenkameras und natürlich die drei an der decke hängenden Kamera roboter. »Wir mussten an der Studiodecke eine stabile Stahlkonstruktion anbauen, damit die Roboter an den im dreieck angeordneten Schienen montiert werden konnten«, erklärt Rickmann. Hinzu kommt: die NdR Arbeitssicherheit und TÜV NORd haben lange an einem Sicherheitskonzept gefeilt. das daraus von Camerobot Systems, dem Hersteller der Kamera-

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Das Moderatorenpodest erinnert an Schiffsplanken und übernimmt eine wichtige Funktion: Es trennt den Raum, in dem Bodenkameras umherfahren, vom Aktionsfeld der Moderatoren. Obwohl sie im neuen Studio mehr Bewegungsfreiraum haben, dürfen sie nur in dem Bereich agieren, der von Scannern gesichert wird.

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Die nDR-Mitarbeiter petra cohrs und Stefan Rickmann begutachten einen Kameraroboter.

roboter, entwickelte Sicherheitssystem hat TÜV NORd abgenommen, und der NdR lässt es alle vier Jahre durch einen Sachverständigen prüfen.

die Roboter werden hauptsächlich in der Automobil-zulieferindustrie eingesetzt, Camerobot hat sie den Anforderungen eines Fernsehstudios angepasst. »In der Industrieproduktion spielen allein Präzision und Schnelligkeit eine Rolle«, sagt Peter Pühringer, Projektmanager bei Camerobot. »Ob die Greifarme während der Fahrt wackeln, ist völlig unwichtig. Hauptsache, sie treffen das Ziel.« die Bewegungen der Roboter, an denen 20 Kilogramm schwere Kameras hängen, müssen dagegen weich ablaufen, weder Start noch Stopp einer Fahrt darf ein Wackeln auslösen, damit die Zuschauer nicht den Eindruck eines schwankenden Bildes bekommen. der Lärm der fahrbaren Roboter, das zweite Problem, wird von Spezialhüllen geschluckt.

bEGutAcHtunG nAcH zAHLREicHEn noRMEn die größte Herausforderung bestand darin, eine Kollision zwischen Mensch und Maschine sowie zwischen Maschine und Maschine zu verhindern. »Wir haben es beim ARd-Studio quasi mit einem begeh-baren Maschinenraum zu tun«, sagt Bernd Nowoczyn, Sachverständiger bei TÜV NORd, der die Prüfungen vorgenommen und das Sicherheitssystem abgenom-men hat. »Es gibt hierfür bisher keine spezielle Norm oder Richtlinie, an der wir uns orientieren können.

Letztlich wurden sowohl die Berufsgenossenschaft-liche Vorschrift BGV C1, welche die Sicherheitsan-forderungen für Veranstaltungs- und Produktions-stätten für szenische darstellung regelt, als auch die dIN 56950 für maschinentechnische Einrichtungen in Bühnen und Studios zur Grundlage genommen«, erläutert der Sachverständige. Zusätzlich zu vielen weiteren Normen und Regelwerken wurde die Risikobeurteilung des Herstellers in die sicherheits-technische Beurteilung der Anlage einbezogen. Unterstützung bei der Prüfung der Elektrotechnik erhielt er von seinem Sachverständigen-Kollegen Carsten Ohlandt.

Außer den Moderatoren und Studiogästen darf sich niemand im Studio aufhalten. Vor, während oder nach einer Sendung, wenn die Kameras möglicher-weise neu konfiguriert werden, befinden sich alle weiteren Betei ligten im Regieraum. Auch die Moderatoren sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark

im Geräteschrank laufen Scanner- und Kameradaten zusammen.

»es ist ein gutes gefühl zu wissen, dass ich die schnell und automatisch auf mich zukommende kamera im notfall selbst anhalten kann.«petra cohrs, ndr arbeitssicherheit

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025VERBESSERN

Vom Regieraum aus besteht direkter Blickkontakt ins Studio.

eingeschränkt: Während einer Sendung müssen sie festgelegte Wege gehen, damit diese mit den programmierten Kamerafahrten zusammenpassen. Winzige Zeichen auf dem Fußboden markieren Punkte, an denen sie sich orientieren können. das Podest verlassen dürfen sie zu keinem Zeitpunkt.

SicHERHEit Auf ScHRitt unD tRitt die Besonderheit des Sicherheitssystems, sechs Boden- und ein deckenscanner, ist für den Fernseh-zuschauer unsichtbar. die wenige Zentimeter über dem Fußboden befindlichen Scanner tasten ständig das Podest ab und ermitteln die Position der Per - sonen im Studio. Sie stehen mit den Kamerarobotern in Verbindung und errechnen, wann die Bewegung eines Roboterarms abbrechen muss, damit dieser sich nicht zu sehr dem Moderator nähert. »Früher standen hinter dem Pult immer Rollcontainer oder Taschen. das ist beim neuen Sicherheitskonzept nicht mehr möglich, da dies die Scanner als Verletzung des Sicherheitsbereichs interpretieren und die Anlage stoppen würde«, erklärt Rickmann. der Vorteil: »dafür haben die Moderationstische nun Schubladen und Fächer, das Studio sieht jetzt viel aufgeräumter aus.«

Zwei Bodenscanner und ein an der decke angebrach-ter Scanner tasten die Grenze des Moderatorenpodes-tes ab. Wer sich dem virtuellen Vorhang der Boden-scanner nähert, löst zunächst eine Warnlampe am Teleprompter aus: eine Aufforderung, den Abstand

zur Podestkante zu vergrößern. Nähert sich die Person auf weniger als zwei Meter der unsichtbaren Schranke, löst sie die zweite Sicherheitsstufe aus: den Stopp der Kamerabewegung. »Zwei Meter sind ein Abstand, den man auch mit ausgestrecktem Arm nicht überwinden kann«, erklärt Petra Cohrs, die beim NdR den Bereich Arbeitssicherheit leitet. »da die Roboterarme so konfiguriert sind, dass sie sich geschmeidig bewegen, wird ein abrupter Halt möglicherweise für den aufmerksamen Zuschauer zu sehen sein«, so Rickmann. Bisher ist es noch zu keinem Nothalt während einer Sendung gekommen.

Mit nEtz unD DoppELtEM boDEn Zusätzlich gibt es im Regieraum einen roten Knopf, mit dem sich ein Nothalt der Kameraroboter aus- lösen lässt. da die Psyche eine wichtige Rolle spielt, gibt es den Nothalt-Knopf auch an der Rückseite des Rednerpultes. »die Knöpfe wurden bisher aus - schließlich zu Testzwecken betätigt«, sagt Petra Cohrs. »Aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich die automatisch auf mich zukommende Kamera notfalls selbst stoppen kann.« Wenn alle Stricke reißen sollten, können sich die Moderatoren zwischen die beiden Moderationspulte flüchten: die einzige Stelle im Studio, an der sie keiner der Roboterarme erreichen kann. doch dazu wird es nicht kommen – auch Bernd Nowoczyn will sich schließlich täglich um 20 Uhr über das neueste Weltgeschehen informieren.

Der Deckenscanner soll als wichtiger Teil des Sicherheitssystems Kollisionen zwischen Kamera und Moderator verhindern.

Der rote Knopf gibt Moderatoren auch ein Gefühl von Sicherheit.

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026 VERBESSERN

und Tablets – der Bedarf an sicherer mobiler Kommu-nika tion ist größer denn je.

untER DiE LupE GEnoMMEnTÜViT, Vertrauensvermittler für IT-Sicherheit sowie IT-Qualität, kooperiert deshalb mit mediaTest digital, einem auf die Sicherheitsprüfung mobiler Applikatio-nen spezialisierten Unternehmen, um diesem Bedürf-nis nachzukommen. Gemeinsam entwickelten und starteten die Kooperationspartner die Internetplatt-form Application Security Center als Anlaufpunkt für die Absicherung der Enterprise Mobility: »die dynamische, mobile Arbeitswelt macht es für Unter- nehmen zunehmend schwierig, IT-Sicherheit jederzeit zu gewährleisten«, sagt Antonius Sommer, Geschäfts-führer von TÜViT. »Wir freuen uns, gemeinsam mit mediaTest digital unsere jeweiligen Stärken zu bündeln und mit neuen Lösungen diese Sicherheit zu erhöhen.«

die Spezialisten für Informationssicherheit und datenschutz bieten mit dem Application Security Center kleinen und mittleren Unternehmen sowie Konzernen eine Rundum-Plattform für die Sicherheit mobiler Endgeräte. App-Entwicklern hilft es wiederum, ihre Anwendungen sicherheits- und datenschutzrecht-lich prüfen zu lassen. Nach erfolgreicher Prüfung wird das Prüfsiegel »TRUSTEd APP« ausgestellt, das den Herstellern einen entscheidenden Vermarktungs-vorteil für ihre Apps bietet.

In einem Prüfprozess werden sämtliche App-Funktio-nen getestet. die im Test gefundenen, realen datenzu-griffe werden mit den angegebenen Zugriffen aus der

apps auf dem prüfsTand Viele Anwendungen auf mobilen Geräten, so genannte Apps, sammeln ungefragt und unbemerkt daten und leiten diese unautorisiert weiter. das Application Security Center ist eine Rundumlösung für ein sicheres Enterprise Mobility Management.

Ob Nachrichten, Börsenkurse oder das Wetter – Apps bringen die Inhalte unabhängig von Tageszeit und Aufenthaltsort zum Benutzer. Was wenige wissen: Viele dieser Miniprogramme übertragen unverschlüs-selt daten, verschaffen sich Zugriff auf Mikrofon und Kamera oder legen Bewegungsprofile an.

DAtEnKRAKEnEin Albtraum für Benutzer, datenschützer und Sicherheitsverantwortliche in Unternehmen, doch längst kein Einzelfall. Tatsächlich basieren die Geschäftsmodelle vieler App-Anbieter auf dieser Sammelwut. Sie speichern Benutzerdaten und ver- kaufen sie an Werbetreibende weiter. Auch Hacker interessieren sich für sensible Informationen, bei- spielsweise Zugangsdaten zu Firmen-E-Mail-Konten oder Kreditkartendaten. Selbst Geheimdienste wie der US-amerikanische NSA und der britische GCHQ verfolgen die Kommunikation über Smartphones

Das tRuStED-App-prüfsiegel garantiert Benutzern von mobilen Geräten Sicherheit in einer von datenskandalen beherrschten Zeit.

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027VERBESSERN

Selbstauskunft des Herstellers abgeglichen. Alle übermittelten daten werden geprüft: Stimmt der Empfänger? Sind die erhobenen daten für das Funktionieren der App relevant? Wurde die Kom- munikation verschlüsselt?

AppViSoRy HiLft bEi DER AuSwAHL Von AppS das Appvisory ist das Herzstück des Application Security Center. Es ist ein Verzeichnis aller Apps, welche nach den hohen Prüfstandards von mediaTest digital und TÜViT bewertet wurden. das Appvisory hilft somit den Unternehmen bei der Auswahl von Apps. »In Zeiten wachsender Unsicherheit, wie nach dem Verkauf von WhatsApp an Facebook oder den Enthüllungen von Edward Snowden, hilft das App-visory, sichere von unsicheren Apps zu unterscheiden«, sagt Tobias Berlin, Geschäftsführer von mediaTest digital. Geprüfte Apps erhöhen die datensicherheit auf mobilen Endgeräten, stellen Transparenz über Sicher- heitsrisiken für Unternehmen her und lösen damit eine der größten Herausforderungen für die IT von Unternehmen.

die SIMSme-App der deutschen Post ist die erste Anwendung, die das TRUSTEd-APP-Prüfsiegel von mediaTest digital und TÜViT erhalten hat. der Messen- ger-dienst erfüllte die Testkriterien und entspricht den Anforderungen zu datenschutz und datensicherheit gemäß der Vorgaben des Bundes datenschutzgesetzes. Im Application Security Center wird neben App-Prü- fungen auch angeboten, mobile Web-Anwendungen und komplexe mobile Lösungen auf ihre Sicherheit zu prüfen. daneben kann dort die Überprüfung der mobilen Infrastruktur beauftragt werden.

im Essener Labor testen die TÜViT-Spezialisten Apps auf Schwachstellen.

apps auf dem prüfsTand

AntoniuS SoMMER übER GEpRüftE App-SicHERHEit

warum ist es sinnvoll, Apps auf ihre Sicherheit zu überprüfen? Antonius Sommer: das Sicherheitsbewusstsein der Nutzer ist bei Smart-phones und Tablets schwächer ausgeprägt als bei der Arbeit mit desktop-Computern. das Risiko für sensible daten ist bei mobilen und stationären Geräten aber nahezu gleich groß. daher besteht eine außerordentlich große Notwendigkeit, Apps überprüfen zu lassen.

wie schätzen Sie die aktuelle Situation in den App-Stores ein: Sind sichere Apps eher die Ausnahme oder die Regel?Sommer: Sichere Apps sind heute leider die Ausnahme. Viele der Apps, die wir tagtäglich nutzen, sammeln ungefragt daten, um sie an dritte verkaufen zu können. das Application Security Center schafft Transparenz, welchen Anwendungen vertraut werden kann. nach welchen Kriterien werden die Apps getestet?Sommer: Ein umfangreiches Audit-Verfahren prüft die Apps auf Herz und Nieren. Zunächst wird der App-datenverkehr gescannt und analysiert. Anschließend werden die Zugriffsberechtigungen ausgelesen und überprüft. die Testergebnisse werden danach mit der Selbstauskunft des Herstellers abgeglichen. Auf Wunsch wird der Quellcode auf Sicherheitsrisiken geprüft. Abschließend wird ein AGB/Privacy-Policy-Check durchgeführt. Apps, welche die Tests erfolgreich bestehen, erhalten das Prüfsiegel »TRUSTEd APP«.

AntoniuS SoMMER

Geschäftsführer von TÜViT > inTerVieW

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028 VERBESSERN

forTbildung für führungskräfTeMit decatus hat TÜV NORd im Juni 2014 eine Akademie speziell für Manager aus dem Mittelstand ins Leben gerufen. Alle Seminare sind am Tagesgeschäft ausgerichtet und auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt.

2014 mit decatus eine Akademie speziell für den Mittelstand gegründet. »Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen haben mit dem operativen Tagesgeschäft alle Hände voll zu tun. Wenn sie sich dennoch für eine Weiterbildung entscheiden, muss diese haargenau auf sie und ihr Unternehmen zu- geschnitten sein«, sagt der Leiter der decatus Mittel-standsakademie, Jonas Linke. Genau hier setzt decatus an. »Kleine und mittlere Unternehmen brauchen andere Seminarinhalte als Großkonzerne. Zu unserem Konzept gehört eine Vorabfrage bei den Teilnehmern nach persönlichen Vorstellungen und gewünschten Lern-zielen. Auf Basis dieser Informationen gestalten unsere Referenten dann die Agenda der Veranstaltung«, erklärt Jonas Linke. Es werden also keine vorgefertigten Inhalte nach dem Gießkannenprinzip über die Teilnehmer aus- gegossen. »Wir präsentieren Inhalte und Themen so, dass jeder einzelne Teilnehmer ganz persönlich den

dass lebenslanges Lernen in unserer globalisierten Welt eine Investition in die Zukunft ist, bestreitet heute kaum noch jemand. Wie sehr die persönliche Weiterentwicklung zum entscheidenden Kriterium für beruflichen Erfolg wird, zeigt sich besonders bei Führungskräften. Ihre Aufgabe, alle Abläufe im Unternehmen zu überblicken und wichtige Impulse zu geben, erfordert viel mehr als bloßes Fachwissen. Gefragt sind auch soziale Kompetenz, strategisches Verständnis und Techniken der Mitarbeiterführung. doch durch hohe Belastungen im Alltag bleibt Ent- scheidern gerade in kleineren mittelständischen Unternehmen oft wenig Zeit, diese Fähigkeiten zu erlernen und zu vertiefen.

KEinE AnGEbotE Von DER StAnGEdiesen Bedarf hat TÜV NORd, seit 25 Jahren Anbieter von Weiterbildungsprogrammen, erkannt und im Juni

Renommierte Referenten und Partner machen decatus zu einer der allerersten Ansprechpartner des Mittelstands.

DEcAtuS – DiE AKADEMiE füR DEn MittELStAnD–––der name der neuen akademie leitet sich ab aus den lateinischen Wörtern »decanus« (dekan, Vorgesetzter) und »catus« (klug, weise, wissend). angeboten werden unter anderem seminare und Tagungen zu unternehmens- führung und strategie, marketing und Vertrieb, personalentwicklung oder mitarbeiterführung und soziale kompetenz. Weitere informationen sind unter www.decatus.de zu finden.

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029VERBESSERN

Erstklassige Veranstaltungsorte und vielseitige Rahmenprogramme stehen neben den praxisnahen Seminaren für das hohe Niveau von decatus.

maximalen Gewinn erzielt, sowohl für sich selbst, als auch für sein Unternehmen«, betont Linke.

das Spektrum der Weiterbildungsprogramme ist breit gefächert. Es umfasst Aspekte der Unternehmens- führung und -steuerung ebenso wie Themen rund um Personalmarketing, den Vertrieb, interkulturelle Kompetenzen, Mittelstandsfinanzierung, Rhetorik oder Selbstorganisation. Zusätzlich bietet decatus gesonderte Qualifizierungsprogramme an, zum Beispiel für Key-Account-Manager. Neben den offenen und firmen-individuellen Seminaren können Führungs- kräfte zudem eine persönliche Begleitung durch einen professionellen Coach in Anspruch nehmen. In allen Fällen arbeitet decatus ausnahmslos mit renommier- ten Referenten zusammen und kooperiert mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft. die Seminare finden an unterschiedlichen Veranstaltungs-orten in Nord- und Westdeutschland statt, schwer-punktmäßig in Hamburg und Bielefeld.

Große Bedeutung kommt überdies dem Gedanken des Netzwerkens zu. »der unmittelbare Erfahrungs- austausch bringt interessante neue Perspektiven und bereichernde Kontakte. Als Besonderheit stellen wir Instrumente zur Verfügung, die den Austausch auch über den Seminarrahmen hinaus fördern«, sagt Linke. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Business-Breakfast« nutzten Führungskräfte zum Beispiel Mitte September in Hamburg die Gelegenheit, mit dem Social-Media-Experten und Buchautor Professor Manfred Leisenberg (»WEB 2.0 in Unternehmen«) ihre Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

DER MEnScH iM MittELpunKt

wo wollen Sie sich im weiterbildungsmarkt positionieren? jonas Linke: Wir spezialisieren uns auf die hohen Ansprüche des Top-Manage- ments mittelständischer Unternehmen. Uns ist es wichtig, eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten, da das Niveau im Weiterbildungsmarkt doch sehr unterschiedlich ist. Für diesen Qualitätsanspruch stehen wir auch als Teil der TÜV NORd GROUP.

wie hebt sich Decatus vom wettbewerb ab?Linke: Eine Besonderheit sind unsere Qualifizierungsprogramme als ganz- heitliche fünftägige Ausbildung. Anders als bei klassischen Seminaren behandeln wir hier nicht ein einzelnes Themengebiet, sondern bündeln unterschiedliche Themen, die einem frisch gekürten Vertriebsleiter oder Key-Account-Manager alle erforderlichen Kompetenzen vermitteln. Sie sehen sich häufig mit völlig neuen Aufgaben konfrontiert und sind dankbar für einen Werkzeugkasten, mit dem sie ihre methodischen, fachlichen und sozialen Kompetenzen für ihre Tätigkeit auffrischen können. wie wichtig sind individuelle weiterbildungslösungen heute?Linke: Jeder Manager bringt andere persönliche und soziale Kompetenzen mit. Und jede Position erfordert andere Ausprägungen dieser Kompeten- zen. daher betrachten wir jeden Kunden individuell. das heißt, wir passen Inhalte und didaktische Vorgehensweisen an die einzelnen Teilnehmer an.

jonAS LinKE

Leiter der decatus Mittelstandsakademie> inTerVieW

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030 VERBESSERN

algerisches gold: phosphor aus der sTeinWüsTeOhne Phosphate kein dünger, ohne dünger keine Lebensmittel. Algerien ist eines der wenigen Länder mit großen Phosphorvorkommen. Beim Abbau steht der algerischen SOMIPHOS das Ingenieur- und Consultingunternehmen dMT zur Seite.

»Phosphor ist das Nadelöhr allen Lebens.« Was der Biochemiker und Autor Isaac Asimov bereits in den 1970er-Jahren auf den Punkt brachte, ist heute spürbarer denn je. In Indien kam es 2008 zu einem Aufstand der Bauern: die Preise für phosphathalti- gen dünger waren aufgrund wachsender Nachfrage und der Einführung von Zöllen in China um 800 Pro- zent gestiegen und damit für die indischen Bauern nicht mehr zu bezahlen. Zwei Menschen mussten im Zuge dieser Proteste ihr Leben lassen. Ginge das Phosphor auf der Erde aus, würden es Abermillionen sein; denn ohne Phosphor kann der Nahrungsbedarf der wachsenden Weltbevölkerung nicht mehr gedeckt werden. Bereits heute werden 90 Prozent des abge- bauten Phosphors für die Produktion von dünge- mitteln verwendet.

das Element findet sich vor allem in sedimentärem Gestein, aus dem 80 Prozent des heute verwendeten Phosphors stammen. Abgebaut wird es im Tagebau,

Die erbohrten Gesteinsproben aus Bled El Hadba geben Aufschluss über Qualität und Menge des Phosphats.

DiE EinzELnEn ScHRittE–––RESSouRcEnbEwERtunGum zu prüfen, ob genug rohstoffe für einen wirtschaftlichen abbau vorhanden sind, werden gesteinsproben im labor analysiert. daraufhin wird ein geologisches modell erstellt. die Qualitätsverteilung wird mithilfe von geostatischen Verfahren interpoliert. die ressourcenmenge wird geschätzt und in drei kategorien eingeteilt.

bERGbAupLAnunGressourcen sind das eine – sie müssen aber auch tatsächlich abgebaut werden können. hier kommt die Technik ins spiel: können die nötigen geräte vor ort betrieben werden? gibt es bestimmte geologische zwänge – darf beispielsweise nicht gesprengt werden, da sonst das gelände abrutschen würde?

AufbEREitunGum das gewünschte phosphorkonzentrat herzustellen, muss das abgebaute gestein in anlagen aufbereitet, also gebrochen, gesiebt, gemahlen oder auch zentrifugiert werden. dmT konzipiert und prüft diese einrichtungen.

wiRtScHAftLicHKEitSpRüfunGin einem cashflow berechnet dmT, in welchem Verhältnis zu erwartende erträge und die prognostizierten aufwendungen zum betrieb der abbaustätte stehen.

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031VERBESSERN

vor allem in den USA, dem Nahen Osten, China, Marokko und weiteren afrikanischen Ländern wie etwa Algerien. die dortigen Phosphorvorkommen lagern in schwer zugänglichem Wüstengebiet, gebunden als Phosphat. Um dort einen komplexen Tagebau einzurichten, ist es unerlässlich, das Unter-fangen zunächst auf seine Machbarkeit – und nicht zuletzt auch seine Rentabilität – zu überprüfen. die algerische Société des Mines des Phosphates (SOMIPHOS) beauftragte daher im dezember 2013 dMT – ein international tätiges Ingenieur- und Consultingunternehmen – mit einer Machbarkeits-studie. Algerien war für dMT kein Neuland: »Bereits in der Vergangenheit haben wir dort mehrere Projekte erfolgreich begleitet«, sagt Julia Ridder, Bergbau - in genieurin bei dMT.

zwEi LAGERStättEn – Ein GRoSSpRojEKtdas Projekt umfasst zwei Lagerstätten im Nordosten Algeriens: In djebel Onk Sud wird in zwei Tagebauen bereits seit 50 Jahren Phosphat abgebaut; Bled El Hadba ist eine unverritzte Lagerstätte, in der zudem eine Aufbereitungsanlage eingerichtet werden soll. Beide zu begutachtenden Tagebaue sollen zusammen jährlich zehn Millionen Tonnen Phosphatkonzentrat liefern. Nach dem US Geological Survey von 2011 betragen die Gesamtreserven an Phosphor in Algerien 2.200 Millionen Tonnen, demzufolge könnte das Land nach Marokko, China und dem Irak der größte Phosphor lieferant der Welt werden, womit dem Ab- bau des lebenswichtigen Elements auch eine immen- se wirtschaftliche Bedeutung zukommt.

Der tagebau Kef Snoun – hier soll eine Aufbereitungsanlage vergrößert werden.

algerisches gold: phosphor aus der sTeinWüsTe

Das bergbauteam von dMT und SOMIPHOS.

Die Geologen von DMt begutachten die Lagerstätte in Kef Snoun.

Für das Projekt bildete dMT sechs Fachteams in den Themenbereichen Bergbau, Geologie, Aufbereitung, Infrastruktur, Hydrologie und Umwelt sowie Geotech-nik. drei Aufgabenfelder waren von ihnen zu bear-beiten. Am Anfang stand die bereits abgeschlossene geologische Modellierung der Lagerstätten, anhand derer die vorhandenen Ressourcen geschätzt und zer- tifiziert wurden. dazu gehört auch die anschließende Bergbaudetailplanung vom Tagebauaufschluss bis zur späteren Renaturierung des Gebiets, an der die Spezialisten von dMT zurzeit noch arbeiten.

Im zweiten Schritt erfolgte ein Update der bestehen-den Aufbereitungsanlage in djebel Onk Sud, deren jährlicher Output von zwei auf vier Millionen Tonnen gesteigert werden soll. Für Bled El Hadba steht der Entwurf einer noch produktiveren Aufbereitungs-anlage auf dem Programm: Sechs Millionen Tonnen Phosphatkonzentrat sollen hier pro Jahr produziert werden. die Bearbeitung dieser Aufgaben steht kurz vor dem Abschluss. Für den dritten Teil des Projekts, die »Bankable Feasibility Study« müssen die Fachleute dann zurück an die Schreibtische. Ein komplexer wie wichtiger Baustein sei dies, so Julia Ridder: »Für die Finanzierung des jeweiligen Bergbauprojekts benö- tigen Banken und potenzielle Investoren genaue Angaben gemäß internationalen Standards. der Wert des Projekts wird auf der Basis eines Cashflow- Modells abgeschätzt.« Nach diesem letzten Schritt kann SOMIPHOS in die konkrete Planung gehen – und womöglich bald das globale Phosphatangebot erweitern.

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032 VORdENKEN

Autos mit immer ausgefeilteren technischen details ausstatten, die Abgaswerte von Nutzfahrzeugen ermitteln und kategorisieren, Fahrzeuge für Raumfahrtmissionen auf ihren Einsatz vorbereiten, die Stilllegung von Kernkraftwerken begleiten – die Herausforderungen der Zukunft verlangen bereits heute ein Vordenken über nachhaltige Lösungen. daran wirken die Unternehmen der TÜV NORd GROUP durch ihre Ideen mit. die Spezialisten entwickeln Prüfverfahren für die Fahrzeugkommunikation via Ethernet, befassen sich mit der Analyse von CO

2-Werten von Lkw oder unterziehen die vielen elektronischen

Bauteile des Raumschiffs Orion vielen Härtetests.

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VORdENKEN

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034 VORdENKEN

reVoluTion im auTomobildie Komplexität der Fahrzeugkommunikation bringt Entwickler an die technologischen Leistungsgrenzen. die Lösung: Ethernet und IP. TÜV NORd entwickelt Prüfverfahren zur funktionalen Absicherung der hierfür erforderlichen Steuergeräte.

Autofahrer von gestern haben mit heutigen Fahr-zeuglenkern nur noch wenig gemein. Früher Beherr-scher eines Fahrzeugs mit überschaubarer Technik, sind sie heute ganz nebenbei auch Bediener von komplexen Computersystemen und Anwendungen. Ein Auto ohne Radio ist heute unvorstellbar. Genauso undenkbar ist ein Radio, dessen Funktionen sich auf Nachrichten, Musik und Verkehrsservice beschrän-ken. Mindestens ein Cd-Player steckt inzwischen in jedem modernen Autoradio. Oft gehen Autobesitzer aber noch einige Schritte weiter und ordern dVd- und MP3-Player sowie ein Navigationsgerät. Auch Bordcomputer, Abstandshalter, Einparkhilfen, ESP und Reifendruck-Kontrollsysteme sind Standard und werden von den meisten Autoherstellern angeboten.

DAtEnAuStAuScH wiRD iMMER wicHtiGERdoch das ist erst der Anfang der automobilen Hightech-Zukunft. die in den Autos verbauten elektronischen Komponenten sind enorm leistungs-fähig, die Möglichkeiten noch lange nicht ausge-schöpft. Zu den gängigen Funktionen gehören neben der Reduzierung von Verbrauch und Emissionen be- sonders auch die Steigerung der Fahrdynamik, die Fahrzeugindividualisierung sowie nicht zuletzt auch die Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Fahrer-assistenzsysteme. Bereits heute bieten die Fahrzeug-hersteller justierbare Fahrwerke und stufenweise wählbare Fahrmodi an, die auf mehrere Systeme im Fahrzeug Einfluss haben. Wählt der Fahrer den Eco- oder den Sport-Modus, werden damit beispiels-weise Getriebe, Lenkung, dämpfung und ESP auto- matisch abgestimmt und eingestellt. In Zukunft wird der Fahrer dann unterschiedliche Konfigurationen

wählen und diese bei jeder Fahrt nach persön- lichen Vorlieben und den Umgebungsbedingungen anpassen können.

Einschränkung bei den Fahrerassistenzsystemen von heute: Bislang kontrollieren und steuern sie nur jedes Fahrzeug für sich. das wird sich bald ändern. Künftig werden Fahrzeuge die Informationen an andere Verkehrsteilnehmer (Car-to-Car) und an die Verkehrsleitstellen (Car-to-X) weitergeben, damit sich die nachfolgenden Fahrzeuge rechtzeitig auf Gefahren einstellen können — dann etwa, wenn man im Stau steckt oder auf glatten Straßen ins Rutschen gekommen ist. Anders ausgedrückt werden Fahrzeuge einerseits ein Ad-hoc-Netz aufbauen und unterein- ander relevante daten über das Verkehrsgeschehen austauschen, andererseits die Verkehrszentrale in- formieren.

VERnEtztE KoMMuniKAtion »Voraussetzung dieser komplexen elektrischen und elektronischen Systeme mit vielfältigen verteilten Funktionen ist die Entwicklung zuverlässiger und leistungsfähiger Kommunikationstechnologien für den Einsatz im Automobil«, sagt Heiko Ehrich, Leiter der Abteilung Automotive Electronics & Car IT im Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) von TÜV NORd. die Herausforderung: In heutigen Fahrzeugen kommunizieren bis zu 80 Steuergeräte über bis zu sechs unterschiedliche Vernetzungs- technologien. dabei sind Bandbreite, Signallaufzeit, Verfügbarkeit, Störsicherheit, Ausfallsicherheit, Informationssicherheit, Topologie sowie Skalierbar-keit und Kostenreduktion wichtige Faktoren.

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035VORdENKEN

Durch die Absicherung von fahrzeugnetzwerken im Laborprüfstand können in frühen Entwicklungsphasen Fehler erkannt werden.

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036 VORdENKEN

fachkompetenz und professionelle Laborausstattung ermöglichen effizientes Testen.

damit sich Steuergeräte unterschiedlicher Anwendungsdomänen austauschen können, werden so genannte Gateways eingesetzt. Sie fungieren quasi als Übersetzer zwischen den nicht kompatiblen Protokollen. »Aufgrund ihrer Komplexität und den zu bewältigenden datenmengen bilden Gateways mittlerweile einen Engpass in der Entwicklung mo- derner Fahrzeugnetzwerke«, so Ehrich.

nEuE LöSunGSAnSätzE finDEnBei der Lösung der Aufgabe stoßen Entwickler zunehmend an die technologischen Leistungsgren- zen. Vor allem wegen der Öffnung des Fahrzeugnetz-werks nach außen, etwa mittels Smartphone, Internet und Car-to-X, ergeben sich neue Herausforderungen an eine durchgängige Kommunikation sowie an Zugriffs- und Manipulationssicherheit. Gestiegener Kostendruck und die damit einhergehende, optimierte Systemdimensionierung entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall, würden die Einführung neuer Technologien, Systemarchitekturen und Kommunika-tionsparadigmen in das Automobilnetzwerk erforder-lich machen, ergänzt der Spezialist des IFM.

die Einführung von Ethernet und IP ins Fahrzeug-netzwerk ermöglicht neue Lösungsansätze. Ethernet ist eine Familie von Netzwerktechniken, die bislang vorwiegend zur Verbindung von Computer-Netz- werken zum Einsatz kam; IP ist quasi die individuelle Adresse einer Komponente innerhalb eines Computer-

netzes. Seit mehreren Jahren befasst sich auch die Automobilbranche mit dem Einsatz der Ethernet- und IP-Technologie in Fahrzeugnetzwerken. »Ether-net werden wir überall dort einsetzen, wo große datenmengen anfallen«, sagt dr. Kirsten Matheus, Ethernet Project Manager bei BMW (siehe auch Interview auf Seite 37). »dazu gehören vor allem Video und Kameras, Musik und andere Arten des Infotainments wie das Surfen im Internet und Navigation. dann wird es im Rahmen des automati-schen Fahrens viele daten geben, die ebenfalls die Bandbreite des Ethernet benötigen.« Vor dem Einsatz müsse diese Technologie allerdings auf ihre Einsatz-fähigkeit untersucht und hinsichtlich spezifischer Automobilanforderungen erweitert werden, so Ehrich.

die optimale Lösung sei Ethernet aber in jedem Fall, weil damit die Interoperabilität zwischen den Subnetzen gewährleistet und eine durchgängige,

Elektronische Systeme im Automobil unterliegen besonderen technischen Anforderungen.

Die interoperabilität einzelner Komponenten wird genau geprüft.

»die neuen Technologien müssen erst auf ihre einsatzfähigkeit im fahrzeug untersucht werden.«heiko ehrich, leiter der abteilung automotive electronics & car iT im institut für fahrzeugtechnik und mobilität (ifm)

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037VORdENKEN

tüV noRD-ingenieure entwickeln kontinuierlich die Prüfleistungen weiter, um sichere Kommunikation von Fahrzeugkomponenten zu prüfen.

verteilte Kommunikation zwischen heterogenen Teilnetzen hergestellt werden kann. dabei kommt das von Ehrich geleitete Kompetenzfeld innerhalb des IFM ins Spiel. Als Anbieter von Engineering- und Testing-Services auf dem Gebiet der eingebetteten Systeme und Vernetzungstechnologien arbeitet das Institut seit mehr als zehn Jahren für Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie. darüber hinaus engagiert sich das IFM seit Gründung der OPEN Alliance im Jahr 2012 in mehreren Arbeitsgruppen und leitet sogar eines der derzeit neun Technical Committees. die OPEN Alliance ist ein Interessen- verband mit derzeit mehr als 200 Firmen und etwa 500 Mitgliedern, der die Einführung von Ethernet im Automobil fördert. Als konsequente Weiterentwick-lung der dienstleistungen im Bereich der Fahrzeug-vernetzung arbeiten die Ingenieure des IFM am Aufbau eines Testlabors zur Prüfung und Analyse Ethernet- und IP-basierter Fahrzeugkommunikation. dabei geht es um die Erstellung von Prüfaufbauten, die je nach Untersuchungsgegenstand unterschied-liche Teile des Gesamtsystems integrieren.

Außerdem ist das IFM mit seiner flexibel einsetz-baren Testumgebung in der Lage, Architekturkon- zepte und Topologievarianten frühzeitig zu erproben. dazu gehören Untersuchungen hinsichtlich verschie-dener Charakteristiken wie beispielsweise Stabilität, Robustheit, Echtzeitverhalten sowie Zugriffs- und Manipulationssicherheit.

KoMpLExE SyStEME funKtionAL ERwEitERn

welche fahrzeugsysteme von bMw sind aktuell über Ethernet vernetzt?Dr. Kirsten Matheus: Bereits seit 2008 werden in BMW-Fahrzeugen diagnose und Softwareupdates über eine Ethernetschnittstelle realisiert. 2013 wurde unser Pilotsystem BroadR-Reach Ethernet eingeführt, in welchem die Kameradaten des Surroundview-Systems über ungeschirmte Leitungen übertragen werden. Aufgrund des Erfolgs des Piloten wird BMW ab 2015 eine große Zahl weiterer Steuergeräte mit Ethernet vernetzen.

welche technischen Herausforderungen sehen Sie in bezug auf Ethernet bei Standardisierung und Systementwicklung?Dr. Matheus: Grundsätzlich gilt: die Technologie ist bereits im Auto, d.h. sie funktioniert. Mehrere Halbleiterhersteller bieten entsprechende Produkte an, und mit der OPEN Alliance existiert ein Gremium, welches mögliche Lücken in der Standardisierung schließen kann. Eine wichtige Neuerung in den kommenden Jahren wird die Nutzung von Ethernet für hochgetaktete, sicherheits relevante Kontrolldaten sein, wie sie beim automatischen Fahren erwartet werden. die Herausforderung dabei ist, das System funktional zu erweitern und zugleich die Komplexität im Rahmen zu halten.

DR. KiRStEn MAtHEuS

Ethernet Project Manager bei BMW> inTerVieW

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038 VORdENKEN

der Treibhausgas-Emissionen in Europa. Bevor die Europäische Kommission jedoch erste Maßnahmen zur Verringerung beschließen kann, müssen zunächst die Verbrauchswerte von schweren Nutzfahrzeugen erfasst und miteinander verglichen werden. das ist bislang nicht möglich.

der Grund: Es gibt unzählige Fahrzeugvarianten. In Europa zählen 3,5- ebenso wie 40-Tonner zu den schweren Nutzfahrzeugen. die Vielfalt reicht vom Baustellen kipper über Lieferfahrzeuge und Fernver-kehrs-Lkw bis hin zu Stadt- und Reisebussen – mit unterschiedlichen Ausstattungen, Aufbauten und Anhängern. Ingenieur Schulte erklärt die Schwierig- keit hinsichtlich der Ausweitung des neuen Verfahrens: »Es galt, eine Anwendung zu entwickeln, die einmal diese Bandbreite an Fahrzeugen abbilden und realistische Kohlendioxid-Werte für jedes schwere Nutzfahrzeug errechnen kann.«

kohlendioXid im Visierdie CO

2-Werte von schweren Nutzfahrzeugen können bislang nicht verglichen werden.

das ändert sich dank einer Anwendung, die den Kraftstoffverbrauch simuliert. das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität von TÜV NORd ist an der Entwicklung beteiligt.

Leif-Erik Schulte und dr. Jan Hammer vom Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) von TÜV NORd, werten Messdaten am Computer aus. die daten sind Bestandteil eines Programms, das den Kohlendioxid-ausstoß von schweren Nutzfahrzeugen simuliert. VECTO – Vehicle Energy Consumption Calculation Tool – heißt die Anwendung. das Verfahren dazu entwickeln seit 2010 europäische Automobilhersteller sowie Experten für Fahrzeugtechnik und Mobilität unter Leitung der Technischen Universität Graz. Gut ein halbes dutzend Ingenieure des IFM begleiten das Programm.

GRoSSE ViELfALt iM tRAnSpoRtSEKtoRdie Europäische Kommission hat VECTO in Auftrag gegeben, weil sie den durch den Transportsektor verursachten Kohlendioxidausstoß reduzieren möchte. das Ziel: Bis 2050 sollen die CO

2-Werte von 1990

um 60 Prozent verringert werden. der Güterverkehr auf der Straße verursacht laut Kommission ein Viertel

Die Kohlendioxidwerte von schweren Nutzfahrzeugen können erstmals miteinander verglichen werden.

Die ingenieure des tüV noRD-teams analysieren die Ergebnisse einer Versuchsreihe.

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039VORdENKEN

die entwickelte Methodik stützt sich dafür auf hinter-legte Fahrprofile von definierten Fahrzeugsegmenten. die CO

2-relevanten Parameter dieser speziellen Fahr-

zeugkonfigurationen werden zuvor messtechnisch ermittelt. dazu zählen zum Beispiel Luft- und Rollwider-stand sowie die Wirkungsgrade von Motor, Achse und Getriebe. Weitere Komponenten wie Nebenaggregate, die nicht direkt der Fortbewegung dienen, aber zum Kraft-stoff- beziehungsweise Kohlendioxidverbrauch beitragen, werden zunächst nicht gemessen, sondern durch Standardwerte abgebildet. Für die eigentliche Simulation der Abgaswerte verknüpft das Programm anschließend sämtliche wichtigen Komponenten mit unterschiedlichen Fahrzyklen – zum Beispiel für den Stadtverkehr oder Autobahnfahrten.

für die Simulation des co2-Ausstoßes von schweren Nutzfahrzeugen werten dr. Jan Hammer (l.) und Leif-Erik Schulte große datenmengen aus.

inStitut füR fAHRzEuGtEcHniK unD MobiLität Von tüV noRD–––das institut für fahrzeugtechnik und mobilität (ifm) von TüV nord in essen gehört europaweit zu den führenden einrichtungen seiner art. es berät die automobilindustrie zu Themen wie Verringerung der abgas-/co

2-emissionen zum

schutz der umwelt, funktionaler sicherheit/vernetztes fahren und elektromobilität. am ifm sind 150 mitarbeiter beschäftigt.

Seit dem Start begleitet das Institut die Entwicklung der neuen Vorgaben. »Erste Messungen und Analysen haben wir bereits 2009 durchgeführt«, sagt Schulte. damals ging es um die Grundsatzfrage, mit welcher Anwendung die Verbrauchswerte von schweren Nutzfahrzeugen erfasst und verglichen werden sollen. Nach der Entscheidung für eine Simulation halfen die Ingenieure aus Essen, die relevanten Eingabedaten zu identifizieren und darzustellen. In einem weiteren Schritt haben sie geprüft, wie der Einfluss der Kompo-nenten am besten getestet werden kann. In der nächsten Phase wird das IFM mit daran arbeiten, weite-re Fahrzeugtypen festzulegen und zu erfassen. »die Arbeit ist sehr vielfältig. Es ist eine große Herausforde-rung, an der Entwicklung dieses komplexen Programms mitzuwirken«, sagt dr. Hammer.

uMwELt unD VERbRAucHER pRofitiEREn2015 wird die erste Version von VECTO für einige schwere Nutzfahrzeuge zur Verfügung stehen. Sukzessive werden weitere Fahrzeugtypen hinzukom-men. Erste Empfehlungen, wie die Ergebnisse in die EU-Gesetzesgebung eingebunden werden könnten, sind 2016 denkbar. darüber hinaus wird die künftige Ermittlung der C0

2-Werte weitreichende Folgen

haben. »da die C02-Werte direkt mit dem Kraftstoff-

verbrauch zusammenhängen, wird die Industrie sämtliche Fahrzeugkomponenten für schwere Nutz- fahrzeuge hinsichtlich des Verbrauchs optimieren müssen. davon werden Umwelt und Fuhrpark- betreiber profitieren«, ist Schulte überzeugt.

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040 VORdENKEN

TECHNOLOGy TÜV NORd (ATN) in Sevilla. Neben der kosmischen Strahlung müssen die empfindlichen Bauteile das Vakuum, extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen aushalten. »Hinzu kommen die enorme Beschleunigung und Vibrationen beim Start«, sagt Eva diaz.

LAnGjäHRiGE ERfAHRunGdiaz und ihr Team von vier Ingenieuren sorgen dafür, dass Orion seine Missionen sicher erfüllen wird. Sie wählen die elektronischen, elektrischen und elektrome-chanischen (EEE) Bauteile aus, die für das europäische Servicemodul des Raumschiffs benötigt werden. Auf- traggeber ist die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die das Modul für die NASA konzipiert (siehe Kasten). die Basis für das Servicemodul liefern die auto- matischen Transferfahrzeuge, kurz ATV, der ESA. die unbemannten Weltraumfrachter pendeln seit 2008 zwischen der Erde und der Internationalen Raumstation ISS. Für das Servicemodul entwickelt die ESA aber auch neue Technologien.

ATN ist seit 1997 an der Entwicklung der ATV beteiligt. »Unsere Arbeit endet lange vor dem Start eines Raum- schiffs«, erklärt diaz. »Wir wählen in der Konstruktions-

TüV-geprüfT ins allMit dem Orion-CEV-Raumschiff wollen sich Menschen tiefer in den Weltraum vorwagen als je zuvor. damit die Missionen des Raumschiffs sicher gelingen, unterzieht ALTER TECHNOLOGy TÜV NORd (ATN) die EEE-Bauteile des Servicemoduls echten Härtetests.

Beim ersten Start des Orion-CEV-Raumschiffs, am 5. de- zember 2014, waren über eine Million Menschen an Bord. Während des vierstündigen Testflugs umkreisten sie zwei Mal die Erde und entfernten sich 5.800 Kilome- ter vom blauen Planeten. Anschließend landeten sie mit der Kapsel, von Fallschirmen gebremst, im Pazifik.

fEinDLicHE uMGEbunGdie Passagiere gingen selbstredend nur virtuell mit Orion in die Luft: Ihre Namen waren auf ihren Wunsch auf einem Mikrochip gespeichert worden, den das Raumfahrzeug der amerikanischen Weltraumbehörde NASA mit ins All nahm. Bis Menschen mit Orion bei Flügen zu Asteroiden, zum Mond, zum Mars und sogar tiefer ins All vordringen als jemals zuvor, werden die Konstrukteure noch einige Jahre benötigen.

»der Weltraum ist eine äußerst feindliche Umgebung«, erklärt Eva diaz, Programmmanagerin bei ALTER

EEE-bauteile für das Servicemodul von orion werden bei ATN einer eingehenden Prüfung unterzogen.

»Wir sorgen dafür, dass orion menschen dank fortschrittlichster Technologien, die in der raumfahrt noch unerprobt sind, sicher ins all und zurückbringt.«eva diaz, alTer Technology TüV nord

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041VORdENKEN

phase die notwendigen Komponenten aus und über- prüfen ihre Eignung.« 5.000 EEE-Teile untersuchen die Spezialisten jährlich auf Verhalten und Verlässlichkeit.

SiMuLAtion iM StRAHLEnLAboR Eva diaz und ihr Team testen Material, Konstruktion und Verarbeitung. »Standardbauteile sind nicht für den Einsatz im All konstruiert. Wir prüfen, ob sie den realen Bedingungen standhalten«, sagt die Programmmanage-rin. So untersucht ATN etwa in zerstörenden Prüfungen Konstruktion, Material und Verarbeitung der Teile. Zudem testen die Ingenieure die Reaktion der Bauteile auf die bei der jeweiligen Mission zu erwartenden Strahlendo-sen. Während sich die ATV nur kurz in einer niedrigen Flugbahn bewegen, wird Orion auf den Reisen in die Tiefen des Alls einer weit höheren Strahlung ausgesetzt sein. ATN führt seit über 28 Jahren Strahlentests durch, seit 1993 in Sevilla, im modernsten Gammastrahlen-Labor der Welt. »Mit unserem RAdLAB können wir die Bedin gungen im All verlässlich simulieren«, erklärt diaz.

Wenn Orion 2021 zu seiner ersten bemannten Mission startet, ist das ESA-Servicemodul dabei. dann bringt die Kapsel Menschen zum Mond und erstmals seit 1972 wieder aus dem Schwerkraftfeld der Erde hinaus. 2030 ist ein bemannter Flug zum roten Planeten geplant. Eva diaz und ihre Kollegen gehen zwar nicht mit an Bord. doch wenn sie den Start an den Monitoren verfolgen, werden sie wissen, dass dieser große Schritt für die Menschheit nur möglich ist, weil sie jedes noch so kleine EEE-Teil sorgfältig ausgewählt haben.

Labortests garantieren, dass sich die elektronischen Komponenten im Weltraum bewähren.

TüV-geprüfT ins all

oRionS SERVicEMoDuL–––das servicemodul mit einer länge von 2,7 metern und einem durchmesser von 4,5 metern wird von der esa für das nasa-raumschiff orion konstru-iert. es ist direkt hinter das crewmodul gekoppelt. die sonnensegel des servicemoduls werden mit bis zu elf kilowatt so viel strom erzeugen, wie ein typischer haushalt in spitzenzeiten verbraucht. das servicemodul versorgt das crewmodul mit Wasser, sauerstoff und stickstoff. es beherbergt das haupttriebwerk, die schubdüsen und den Treibstoff, der für orbittransfers, die positionskon- trolle und zum abbremsen von steilen steigflügen benötigt wird. zudem reguliert das servicemodul die Temperatur an bord und bietet platz für zusätzliche ladung, beispielsweise ausrüstungs-gegenstände für wissenschaftliche experimente.

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042 VORdENKEN

herausforderung für generaTionenEnde 2022 geht in deutschland das letzte Kernkraftwerk vom Netz. dann wandelt sich die Herausforderung vom sicheren Betrieb zur sicheren Stilllegung, dem Abbau und der Entsorgung – ein komplexes Unterfangen.

Erfahrungen und Fachkenntnisse der Mitarbeiter aus dem Betrieb zurückgreifen kann. Außerdem liegen inzwischen alle technischen Voraussetzungen, Methoden und ausreichend Erfahrungen für den sofortigen Abbau von kerntechnischen Anlagen vor, so dass sich in den meisten Fällen kein sicher-heitstechnischer Vorteil aus einem Sicheren Ein-schluss ergibt.«

tüV noRD ALS GutAcHtER An DER SEitE DER bEHöRDEn Bevor der Abbau einer kerntechnischen Anlage be- ginnen kann, stehen umfangreiche Genehmigungsver-fahren an. Zuständig für Genehmigung und Aufsicht sind die jeweiligen Länderbehörden, die wiederum Gutachterorganisationen wie beispielsweise TÜV NORd mit der Begutachtung und der begleitenden Kontrolle beauftragen. dr. drotleff: »Wir als sicherheitstechni-scher Gutachter prüfen, ob die einschlägigen Regel-werke eingehalten werden und ob die Planungen des Betreibers dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Bei ihren Entscheidungen stützt sich die Behörde auf unsere Gutachten und Stellungnahmen.«

99 Prozent des Materials aus einem Kernkraftwerk ist nicht kontaminiert oder kann nach einem, jeweils von der Behörde festgelegten Verfahren, bei dem die Unterschreitung von Kontaminationswerten nachzu-weisen ist, dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. dr. drotleff: »Hierfür ist ein hoher Prüf- und Kontroll-aufwand erforderlich, um die Stoffströme entspre-chend zu separieren. Es muss sichergestellt werden, dass keine unzulässige Vermischung stattfindet und

dafür ist jede Menge Spezialwissen nötig. TÜV NORd stand und steht als sicherheitstechnischer Gutachter den Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden über den gesamten Lebenszyklus einer kerntechnischen Anlage zur Seite – und nun auch bis das Gelände schließlich nach erfolgreichem Abbau wieder zur »grünen Wiese« wird. Lubmin, einst größtes Kernkraftwerk der ddR, ist heute das größte kerntechnische Rückbauprojekt in deutschland. das Aus für das Kernkraftwerk kam direkt nach der Wende. Seit 1995 sind Mitarbeiter von TÜV NORd mit der gutachterlichen Begleitung des Abbaus beschäftigt. Lubmin ist ein Beispiel für das, was allen deutschen Kernkraftwerken in den kommen-den Jahren bevorsteht; denn der beschlossene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie sieht vor, das letzte Kraftwerk spätestens 2022 vom Netz zu nehmen.

zwEi StRAtEGiEn: SofoRt oDER SpätERGrundsätzlich stehen laut Atomgesetz zwei Formen des Abbaus zur Wahl – sofortiger Abbau oder Siche- rer Einschluss. Beim sofortigen Abbau beginnt der Be- treiber zeitnah mit dem Abbau der nuklearen Anlage. Beim Sicheren Einschluss wird das Kernkraftwerk für einen längeren Zeitraum in einen fast wartungs-freien Zustand überführt, der endgültige Abbau wird auf später verschoben. »derzeit praktizieren die Betreibergesellschaften in deutschland in der Regel den direkten Abbau«, sagt dr. Heinz-Walter drotleff, Leiter der Projektabteilung Stilllegung, Abbau und Entsorgung im Kerntechnikbereich von TÜV NORd und Mitglied der Entsorgungskommission, die das Bundesumweltministerium in allen Fragen der Still- legung und Entsorgung berät. »dafür spricht, dass man bei der Stilllegung noch auf die vorhandenen

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043VORdENKEN

dass die radioaktiven Stoffe zuverlässig dem radio- ak tiven Abfall zugeführt werden. das gilt auch für den sicheren Nachweis, dass die Stoffe in dem überwiegenden Massestrom tatsächlich die Freigabe-werte der Strahlenschutzverordnung unterschreiten und damit von der Behörde aus der atomrechtlichen Überwachung entlassen werden können.«

In deutschland werden die radioaktiven Abfälle danach charakterisiert, ob sie aufgrund ihrer Aktivi- tät und der dadurch freigesetzten Energie Wärme entwickeln oder nicht. Für die Endlagerung der nicht Wärme entwickelnden Abfälle ist das Endlager Konrad vorgesehen, das zurzeit errichtet und nach aktuellen Planungen in 2022 fertiggestellt wird. Über 99 Prozent der Gesamtaktivität eines Kernkraftwerks sind in den abgebrannten Brennelementen oder den Abfällen aus der Wiederaufarbeitung konzentriert. Für diesen volumenmäßig deutlich kleineren Abfall-strom der Wärme entwickelnden radioaktiven Abfälle

Von der Genehmigung des nuklearen Rückbaus eines Kernkraftwerks bis zur »grünen Wiese« können Jahrzehnte vergehen.

wird bundesweit in einem neu gestarteten Prozess ein geeigneter Endlagerstandort gesucht. dr. drotleff: »da dieser Prozess und die folgende Erkundung und Errichtung des Endlagers noch mehrere Jahr- zehnte dauern wird, ist die sichere Zwischen- lagerung der abgebrannten Brennelemente und hochradioaktiven Abfälle eine Herausforderung, der wir uns noch mindestens 50 bis 100 Jahre stellen müssen.«

die Themen rund um den Abbau der kerntechni - schen Anlagen und die Entsorgung von radioaktivem Abfall bietet Ingenieuren und technischen Sach- verständigenorganisationen in deutschland noch viele Jahre wichtige und herausfordernde Tätigkeits- felder. dr. Heinz-Walter drotleff: »Wir als TÜV NORd sind hier mit unserem Know-how sehr weit vorn in deutschland, aber auch im Ausland ist dieses Know-how zunehmend gefragt. das bietet interes- sante Marktchancen für TÜV NORd.«

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konzernabschluss2014

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047konzernabschluss 2014

Konzern-Lagebericht

grundLagen des Konzerns

geschäftsmodell

Die TÜV NORD GROUP ist ein global agierender tech-nischer Dienstleistungskonzern mit Kernaktivitäten in den Geschäftsbereichen Industrie Service, Mobilität, Bildung, Rohstoffe, Aerospace und IT. Dabei nehmen wir regional führende Marktpositionen ein. Wir be-gleiten unsere Kunden seit mehr als 145 Jahren mit unseren umfangreichen und innovativen Beratungs-, Engineering-, Qualifizierungs-, Prüfungs- und Zertifizie-rungs-Dienstleistungen. In mehr als 70 Ländern sorgt die Kompetenz der rd. 10.000 TÜV NORD Mitarbeiter für Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Mit der Führungsgesellschaft TÜV NORD AG, die als Management-Holding fungiert, umfasst der Konzern 86 vollkonsolidierte Gesellschaften zum 31. Dezember 2014, davon 44 im Inland und 42 im Ausland. Der Kon-zernabschluss der TÜV NORD AG bezieht alle wesentli-chen Gesellschaften im In- und Ausland ein, bei denen die TÜV NORD AG direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält.

Das breite Zertifizierungs-, Service- und Prüfprogramm der Gesellschaften des Geschäftsbereichs Industrie Service umfasst sowohl spezifische Einzelprüfungen als auch das Management komplexer Sicherheitslö-sungen. Das Dienstleistungsangebot des Geschäftsbe-reichs Mobilität beinhaltet die klassischen, gesetzlich geforderten Fahrzeug- und Führerscheinprüfungen ebenso wie Fahrzeugbegutachtungen und entwick-lungsbegleitende Beratungen für die Automobil- und Zulieferindustrie. Der Geschäftsbereich Bildung schließt alle Ebenen von Ausbildung über die gewerb-liche Weiterbildung bis zum Management-Training ein. Die Schwerpunkte des Geschäftsbereichs Rohstoffe liegen auf Ingenieurs- und Consultingleistungen für Rohstofferkundung und Exploration, Bergbau und Kokereitechnik, Bau und Infrastruktur, Produktprü-fung und Gebäudesicherheit sowie auf industrieller Prüf- und Messtechnik. Im Geschäftsbereich Aerospace erfolgen Auswahl, Beschaffung, Modifizierung, Prüfung und Zertifizierung von Elektronikkomponenten für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Dienstleistungen des Geschäftsbereichs IT umfassen die Prüfung und Zertifizierung sämtlicher IT-Produkte und -Komponen-ten sowie Schulungen für ausgewählte Sicherheits- und Qualitätsthemen in den Bereichen der IT-Security und IT-Quality.

Wirtschaftsbericht

gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene rahmenbedingungen

Im Geschäftsjahr 2014 fiel das globale Wirtschafts-wachstum erneut eher verhalten aus und bewegte sich unter den Erwartungen. Europa verzeichnete insgesamt eine schwächere Entwicklung, angesichts von Konsolidierungszwängen öffentlicher Haushalte in Verbindung mit einem zurückhaltenden Konsum. Dabei verlief die regionale Entwicklung unterschiedlich. Wäh-rend Westeuropa insgesamt stagnierte und in einigen Ländern eine rückläufige wirtschaftliche Tätigkeit festzustellen war, erzielte Deutschland erneut einen erfreulichen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes, wel-cher jedoch unter dem Niveau der Vorjahre lag. Neue Dynamik gewannen die für uns relevanten übersee-ischen Volkswirtschaften in Indien, China und Arabien.

Insgesamt konnte sich die TÜV NORD GROUP in die-sem Umfeld sehr gut behaupten. Unsere Unternehmen im Inland wie im Ausland verzeichneten einen erfolg-reichen und gegenüber dem Vorjahr verbesserten Ge-schäftsverlauf. Ausgesprochen positiv entwickelte sich dabei unser Geschäftsbereich Industrie Service. Auch die 2014 erstellten Marktstudien für unsere Branche zeigen fortgesetztes Wachstum und Nachfrage für un-sere Dienstleistungen.

geschäftsverlauf

Klassische TÜV-Dienstleistungen im Geschäftsbereich Industrie Service waren erneut die Grundlage der gu-ten Geschäftsentwicklung 2014. Der Geschäftsbereich Mobilität hat auf unterjährige schwierige Rahmenbe-dingungen im Markt flexibel reagiert und erreichte eine Verbesserung des operativen Geschäftes. Die Ergebnis-situation der Geschäftsbereiche Bildung und Rohstoffe hat sich aufgrund der durchgeführten Ergebnisver-besserungsprogramme ebenfalls positiv entwickelt. In einem wettbewerbsintensiven gesamtwirtschaftlichen Umfeld zeigen die Geschäftsbereiche Aerospace sowie IT stabile Kennzahlen.

Der TÜV NORD Konzern hat durch gezielte Unterneh-mensakquisitionen sein Portfolio im Geschäftsbereich Industrie Service erweitert.

Mit Akquisition des Unternehmens TÜV NORD Bau-technik GmbH, Hamburg, zum 1. Januar 2014 baute der TÜV NORD Konzern seine technologische Kompe-tenz im Aufgabenfeld Brandschutz für kerntechnische Anlagen aus.

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048 konzernabschluss 2014

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

46

28

10

4

11

1

2014

2013

2012

2011

2010

Mio EUR

1.089,5

1.056,4

1.085,5

1.025,1

922,6

2014

2013

2012

2011

2010

9.764

9.843

9.904

9.881

9.027

ENTWICKLUNG DER ZAHL DER MITARBEITER

UMSÄTZE DER LETZTEN 5 JAHRE

Weiterhin hat der TÜV NORD Konzern Anteile an Ase-soría y Control en Protección Radiológica, S.L., Barce-lona/Spanien, zum 1. Januar 2014 erworben, um seine Marktpräsenz in Spanien zu stärken und Dienstleistun-gen im Bereich Strahlenschutz und Röntgendiagnostik z.B. für Medizinprodukte gezielt zu ergänzen.

Im Rahmen eines Asset Deals wurden zum 1. Januar 2014 die wesentlichen Vermögenswerte der WPL Werkstatt-Prüf-Labor-GmbH, Moers, übernommen. Da-mit erfolgte eine Ergänzung des Produktportfolios um die Aktivitäten der mechanisch-technischen Prüfung und Analysetechnik.

Der TÜV NORD Konzern hat sich im Jahr 2014 positiv weiterentwickelt. Die zu Beginn des Berichtsjahres for-mulierten Ziele in Bezug auf die Geschäftsentwicklung wurden erreicht oder übertroffen. Wie im Lagebericht 2013 und in der Prognose für 2014 angekündigt wur-de eine Umsatzsteigerung bei gleichzeitiger Verbesse-rung der Profitabilität erzielt. Die Mitarbeiterzahl ist entgegen der Prognose leicht gesunken. Die Ergebnis-steigerung basiert auf den positiven Ergebnissen aller Geschäftsbereiche. Die Entwicklung wurde unterjährig durch ein Ergebnissicherungsprogramm mit Ergebnis-verbesserungsmaßnahmen sowie Kostensenkungen begleitet. Der Geschäftsbereich Bildung entwickelte sich besser als in der Prognose dargestellt und konnte erstmals ein positives Ergebnis erzielen. Die Innovati-onstätigkeiten wurden unverändert fortgeführt und es wurden neue Systeme und Dienstleistungen in allen Geschäftsbereichen entwickelt.

Im Geschäftsjahr 2014 hat sich der Konzern im Ver-gleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

s Der Umsatz erhöhte sich um 3,1 % von Mio € 1.056,4 auf Mio € 1.089,5. Die Umsatz-steigerung in Höhe von Mio € 33,1 ist im Wesent-lichen auf die Geschäftsbereiche Industrie Service und Mobilität zurückzuführen.

s Das Betriebsergebnis (EBIT) vor neutralem Ergebnis ist um 34,6 % auf Mio € 58,8 gestiegen. Die Ergeb-nissteigerung in Höhe von Mio € 15,1 ist vornehm-lich auf die gute Entwicklung im Geschäftsbereich Industrie Service zurückzuführen, sowie die kon-zernweit durchgeführten Kosteneinsparungen und Ergebnisverbesserungsprogramme.

s Die Umsatzrendite, gemessen am EBIT, betrug so-mit 5,4 % nach 4,1 % im Vorjahr.

s Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ist um Mio € 14,7 auf Mio € 49,2 gestiegen und enthält Mio € 10,1 Vorsorgen, Wertberichtigungen und Ergebnisver-besserungsmaßnahmen.

s Die Zahl der Mitarbeiter hat sich einschließlich Neueinstellungen, Akquisitionen und Portfoliobe-reinigungen von 9.843 auf 9.764 (Durchschnitt, umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte) im Jahr 2014 reduziert, damit stieg die Produktivität deutlich an.

s Die Aufwendungen für Innovationen und Inves-titionen des TÜV NORD Konzerns betrugen im Geschäftsjahr 2014 Mio € 7,5 (2013: Mio € 14,0). Der Rückgang ist bedingt durch den Abschluss der Investition in das IT-Rechenzentrum, welches neue innovative IT-Dienstleistungen für unsere Kunden bietet.

Es ist festzuhalten, dass der TÜV NORD Konzern sich erfolgreich weiterentwickelt. Verantwortlich hierfür ist ein breit aufgestelltes Produktportfolio von Dienst-leistungen, welches von den Gesellschaften des TÜV NORD Konzerns in nahezu allen wichtigen Ländern der Welt angeboten wird.

ertragslage

Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Umsatz von Mio € 1.089,5 (2013: Mio € 1.056,4) erzielt. Die Umsatzentwicklung des TÜV NORD Konzerns in den vergangenen fünf Jahren zeigt die folgende Abbildung (Mio €):

Das Inlandsgeschäft des TÜV NORD Konzerns schloss 2014 mit Umsatzerlösen in Höhe von Mio € 811,2 (2013: Mio € 793,0) ab. Der Anteil des internationalen Geschäftes am Konzernumsatz erreichte rd. 25 % und betrug Mio € 278,3 (2013: Mio € 263,4).

Page 49: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

049konzernabschluss 2014

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

46

28

10

4

11

1

Der Umsatz verteilt sich auf die Geschäftsbereiche 2014 wie folgt (in %):

Aufgrund der heterogenen Marktpräsenz und regiona-len Ausrichtung haben sich die einzelnen Geschäftsbe-reiche im Berichtsjahr unterschiedlich entwickelt.

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Industrie Service betrug Mio € 503,7 (2013: Mio € 475,6), und einmal mehr hat sich das inländische Industriegeschäft als Wachstumstreiber erwiesen. Der Umsatz in Deutsch-land ist um Mio € 20,8 auf Mio € 350,3 gestiegen. Im Ausland lag der Umsatz aufgrund der Geschäfts-zuwächse in Südeuropa und Asien mit Mio € 153,3 um 4,9 % über dem Vorjahr. Der Umsatz des Geschäfts-bereichs Mobilität lag mit Mio € 304,8 um 2,1 % über dem Vorjahresniveau von Mio € 298,7. Nach einem guten Start in das Geschäftsjahr war die Entwicklung ab Mai 2014 durch gesetzgeberische Maßnahmen (Wegfall der HU-Rückdatierung) geprägt. Der Ge-schäftsbereich Bildung konnte seinen Umsatz um 1,1 % auf Mio € 115,9 (2013: Mio € 114,6) steigern und das trotz des nach wie vor vorhandenen struk-turell schwierigen öffentlich geförderten Bildungs-markts, auf dem ein hoher Konkurrenz- und Preisdruck herrscht. Der Geschäftsbereich Rohstoffe hat mit Mio € 112,1 einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau (2013: Mio € 113,0) erzielt. Die Geschäftsentwicklung ist weiterhin durch rückläufige Rohstoffmärkte beein-trächtigt. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Aero- space sank um 6,4 % und betrug Mio € 40,2 (2013: Mio € 43,0) bedingt durch Projektverzögerungen in Südamerika, China und Korea, die nur teilweise durch Aufträge in Europa und Japan kompensiert werden konnten. Der Umsatz im Geschäftsbereich IT betrug Mio € 12,8 (2013: Mio € 11,4).

Die Konzernaufwendungen sind im Berichtsjahr um 1,2 % auf Mio € 1.080,4 gestiegen. Der Material-aufwand hat sich von Mio € 194,0 im Vorjahr auf Mio € 180,0 verringert, was im Wesentlichen auf gesunkene Aufwendungen für bezogene Leistungen zurückzuführen ist.

Die Personalaufwendungen sind um 3,7 % auf Mio € 663,4 gestiegen. Ursache hierfür waren im Wesentlichen die Geschäftsausweitung der TÜV NORD Transfer GmbH sowie tarifliche Gehaltssteigerungen. Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit der TÜV NORD Transfer GmbH ist mit einer Zunahme der Personalauf-wendungen verbunden, da die zur Qualifizierung und Vermittlung übernommenen Mitarbeiter sich in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft befinden.

Weitere Informationen zu den Aufwendungen enthält der Konzern-Anhang unter Pkt. 3. »Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung«.

Das neutrale Ergebnis betrug Mio € -10,1 nach Mio € -10,3 im Vorjahr und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit Risikovorsor-gen, Wertberichtigungen und Ergebnisverbesserungs-maßnahmen.

Zum positiven Gesamtergebnis des Konzerns haben fast alle Geschäftsbereiche beigetragen. So konnten beispielsweise die Geschäftsbereiche Rohstoffe und Bildung im Vergleich zu 2013 wieder positive Ergeb-nisse zum Konzernergebnis beisteuern. Das Vorsteuer-ergebnis (EBT) betrug Mio € 49,2 und lag somit 42,6 % über dem Vorjahresergebnis von Mio € 34,5.

Der Jahresüberschuss lag mit Mio € 29,4 um 54,5 % über dem Vorjahreswert von Mio € 19,0.

Vermögenslage

Der TÜV NORD Konzern weist solide Bilanzrelationen auf.

Die Bilanzsumme stieg im Berichtsjahr auf Mio € 776,6 (2013: Mio € 745,9).

Das langfristige Vermögen ist von Mio € 460,3 auf Mio € 488,0 gestiegen. Hintergrund ist hierbei ins-besondere der Anstieg der latenten Steueransprüche als Folge der erhöhten Pensionsrückstellungen. Der Deckungsgrad des langfristig gebundenen Vermögens (Eigenkapital zuzüglich Pensionsrückstellungen/lang-fristiges Vermögen) lag bei 94,0 % (2013: 84,3 %).

Das kurzfristige Vermögen betrug, mit einem Anteil von 37,2% an der Bilanzsumme, Mio € 288,6 (2013: Mio € 285,6). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmit-teläquivalente sind auf Mio € 61,6 (2013: Mio € 54,0) gestiegen.

Page 50: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

050 konzernabschluss 2014

Zudem verfügt der Konzern auf Basis von, im Ge-schäftsjahr 2014 aktualisierten, Gutachten über stille Reserven vorwiegend im Immobilienbesitz. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand im gegenwärtig posi-tiven Marktumfeld von stillen Reserven in Höhe von mehr als Mio € 120 im Immobilienbesitz aus.

Das Eigenkapital in Höhe von Mio € 100,8 lag unter dem Niveau des Vorjahres (2013: Mio € 120,5). Die Eigenkapitalquote betrug 13,0 % (2013: 16,2 %).

Im Geschäftsjahr 2014 wurden Mio € 706,2 des Plan-vermögens mit den Pensionsrückstellungen saldiert (2013: Mio € 685,5). Der nicht durch Planvermögen ausfinanzierte Teil der Rückstellung für laufende und künftige Pensionsverpflichtungen lag bei Mio € 358,2 (2013: Mio € 267,5). Ursächlich hierfür ist die deut-liche Absenkung des Diskontierungszinssatzes der Pensionsrückstellungen. Die Rückstellung für Alters-teilzeitverpflichtungen betrug Mio € 15,4 (2013: Mio € 20,3).

Die Rückdeckung der Pensionsverpflichtungen wurde um Mio € 20,2 auf Mio € 738,3 erhöht. Durch die Zuführung konnte die Rückdeckungsquote der Pensi-onsrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr, bereinigt um Effekte aus der Änderung des Diskontierungszins-satzes, erneut gesteigert werden.

Weitere Informationen zur Vermögenslage enthält der Konzern-Anhang unter Pkt. 5. »Erläuterungen zur Konzern-Bilanz«.

finanzlage

Die konservative Finanzstrategie wurde auch 2014 fortgesetzt. Die wichtigsten Ziele bleiben die weitere Erhaltung des guten Ratings, die Sicherstellung einer angemessenen Liquidität und die bedarfsgerechte zen-trale Konzernfinanzierung der Tochtergesellschaften. Darüber hinaus sind die Sicherstellung einer weitrei-chenden finanziellen Flexibilität und das transparente Risiko- und Chancenmanagement Grundlage der Fi-nanzstrategie.

Die Deutsche Bundesbank hat dem TÜV NORD Kon-zern zum achten Mal in Folge die Notenbankfähigkeit bescheinigt. Damit gehört er zum Kreis der Unter-nehmen, die von Geschäftsbanken als Sicherheit für bestehende Kreditforderungen bei der Deutschen Bun-desbank eingesetzt werden können und im Wettbe-werbsvergleich eine bevorzugte Position beim Zugang zu finanziellen Ressourcen hat. Vorausgegangen ist eine detaillierte Bonitätsanalyse der Bilanzkennzahlen. Bei diesem Finanzrating wird das betriebswirtschaft-

liche Profil des Konzerns anhand von Kennzahlen zur Rentabilität, Innenfinanzierungskraft, Liquidität und Kapitalstruktur auf Basis testierter Jahresabschluss-zahlen untersucht.

Der Cashflow (siehe »Konzern-Kapitalflussrechnung«) betrug Mio € 67,0 und wurde im Wesentlichen für die Rückdeckung der Pensionsrückstellungen, für Investi-tionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Beteiligungen verwendet. Das Investitionsvolumen ohne Unternehmensakquisitionen lag im Geschäftsjahr bei Mio € 31,1 (2013: Mio € 36,1). Davon entfielen Mio € 27,6 auf die inländischen und Mio € 3,5 auf die ausländischen Gesellschaften. Im Fokus standen Sachinvestitionen in Gebäude und Prüfungsausrüstun-gen. Im Jahr 2014 erfolgte der Endausbau des neuen Rechenzentrums in Hannover und die Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerks sowie der weitere Ausbau des Standortes Hamburg.

Zum Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Zahlungsverpflichtungen aus Investitionen. Im Ge-schäftsjahr gab der Konzern insgesamt Mio € 3,2 für Unternehmens- und Beteiligungserwerbe aus (2013: Mio € 2,6). Alle Projekte wurden nach wertschaffenden Kriterien beurteilt. Dabei wurde jedes potenzielle Ak-quisitions- oder Investitionsprojekt sowohl nach seiner Rendite als auch hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Konzern-Bilanz geprüft und analysiert.

Die Nettofinanzposition des TÜV NORD Konzerns betrug zum Jahresende Mio € 18,2 und lag, bedingt durch den gestiegenen Jahresüberschuss, deutlich über dem Vorjahresniveau (2013: Mio € 0,2). Ferner hat der Konzern zum Jahresende 2014 eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von Mio € 20,0 aufgenommen.

Der Konzern hat Zugriff auf eine Konsortialkreditlinie in Höhe von Mio € 175,0. Zum 31. Dezember 2014 wurden hiervon Mio € 20,0 in Anspruch genommen.

Der Konzern war in der Lage, jederzeit seinen Zah-lungsverpflichtungen nachzukommen.

nicht finanzieLLe LeistungsindiKatoren

innovationsbericht

Die TÜV NORD GROUP setzt zur Erreichung ihrer strategischen Ziele neben dem gezielten Zukauf von Gesellschaften und der Pflege bestehender Mitarbei-ter- und Kundenbeziehungen auf eine Kultur der Inno-vation. Im Zuge neuer Industrietrends und der damit

Page 51: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

051konzernabschluss 2014

verbundenen neuen Technologien (Industrie 4.0, Big Data, Smart Sensors, Augmented Reality, Wearables usw.) sind auch traditionelle Prüf- und Inspektions-dienstleistungen einem zunehmenden technologischen Wandel unterworfen. Diesen Wandel aktiv mit neuen Produkten und innovativen Technologien zu gestalten, ist für einen technischen Dienstleistungskonzern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Prüf- und Zertifizie-rungsgesellschaften sind eine treibende Kraft für die weltweiten Innovationen und Weiterentwicklungen tra-ditioneller TÜV-Tätigkeitsfelder. Innovationen und tech-nischer Fortschritt fördern in den Gesellschaften des TÜV NORD Konzerns Wachstum und Wettbewerbsfä-higkeit und sind damit strategische Schlüsselfaktoren für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Gleichzeitig wird dem wachsenden Bedürfnis von Unternehmen und Kunden nach Qualität und Sicherheit Rechnung getragen. Das Know-how der TÜV NORD-Mitarbeiter und die globale Präsenz bieten dazu die besten Voraus-setzungen.

Hervorzuheben ist, dass Mitarbeiter in allen relevanten Gremien der nationalen und internationalen Entwick-lung von Regelwerken präsent sind. Neuerungen und Entwicklungen können somit Kunden schnell vermit-telt werden. Darüber hinaus engagiert sich der TÜV NORD Konzern an Universitäten und kooperiert mit Forschungsinstitutionen sowie forschenden Unterneh-men und Organisationen.

Innovationsziele bestimmen im hohen Maße die In-vestitions- und Investmentstrategie des Konzerns. Investiert wird in Unternehmen, die in Wachstums-märkten des Konzerns tätig sind. Der Fokus liegt dabei auf Gesellschaften, die ein stabiles und nachhaltiges Geschäftsmodell haben und deren Bestand somit lang-fristig gesichert ist.

Die Selektion der Investments erfolgt nach einem gründlichen mehrstufigen Due-Diligence-Prozess. Dabei besteht der Anspruch, das zu erwerbende Un-ternehmen von Grund auf zu verstehen. Bevor eine finale Entscheidung über die Investition getätigt wird, werden die finanziellen Kenngrößen und das Wettbe-werbsumfeld, der technologische Status und die End-kundenrelevanz der Dienstleistungen analysiert. Ein sehr hoher Wert wird auch auf einen intensiven Kon-takt mit dem Management des zu erwerbenden Unter-nehmens gelegt. Das profunde Verständnis über das zu erwerbende Unternehmen ermöglicht es, zielgerichtet vorzugehen und anschließend dieses Unternehmen er-folgreich in die Unternehmensgruppe zu integrieren.

Im Jahr 2014 beliefen sich die Innovationsaufwendun-gen und Investitionen auf insgesamt rd. Mio € 7,5 und gliedern sich wie folgt:

Von den Mitarbeitern waren wie im Vorjahr rd. 300 ausschließlich oder teilweise mit F&E- Aufgaben be-fasst. Das Thema Innovation und Wachstum ist ein Schwerpunkt in den Führungskräfteveranstaltungen. Unsere Mitarbeiter bekommen den notwendigen Frei-raum, um neue Ideen und Ansätze zu entwickeln und weiter zu verfolgen. Mit unserer Ingenieurkompetenz ermöglichen wir auch unseren Kunden, sich Vorteile im weltweiten Wettbewerb zu erarbeiten sowie innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend her-zustellen.

Für den künftigen Innovationsfortschritt ist der Strate-gieprozess 2020plus, der sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung über das Jahr 2020 hinaus beschäftigt, von großer Bedeutung. Innovation ist dabei einer der Hauptaspekte in den Zukunftswerkstätten in allen Geschäftsbereichen. Als Ideenbasis dienen hierfür vor allem Megatrends, wie z.B. Globalisierung, demografi-scher Wandel und Industrie 4.0. Die Geschäftsbereiche identifizieren globale Trends, an denen die Entwicklung von Schwerpunkten ausgerichtet ist, z.B. Werkstoffe und Energie sowie Umwelt und Ressourcen. Die Vor-gehensweise wird von führenden Strategieberatern begleitet. Der Austausch zwischen den Gesellschaften und den Geschäftsbereichen wird gefördert. Dazu wer-den Fachleute zielgerichtet miteinander ins Gespräch gebracht und vernetzt.

Im Geschäftsjahr 2014 standen in den einzelnen Geschäftsbereichen z.B. folgende Projekte im Fokus.

industrie service: Das Innovationsprojekt »Cyber Inspection« von TÜV NORD Systems hat zum Ziel, den Einsatz von speziell programmierten sowie angepass-ten Datenbrillen (Wearable) für die Aufzugsprüfungen in Kooperation mit dem Fraunhofer IFF aus Magdeburg zu entwickeln. Die für die Prüfung relevanten Daten werden automatisch an die Datenbrille übermittelt, und die gesamte Prüfung kann mit der Datenbrille erfolgen. Dem Sachverständigen wird somit ein er-gonomisches Prüfgerät zur Verfügung gestellt, mit

Mio € 2014IT-Services Rechenzentrum 1,8Explorationsverfahren und Explorationsseismik 1,6

Strahlenschutz, Werkstoffprüfungen 1,6Brandschutz – Kerntechnik 1,4

Verfahrensentwicklung im Institut für Fahrzeugtechnik 1,1summe 7,5

Page 52: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

052 konzernabschluss 2014

dem er Aufzugsprüfungen effizient durchführen kann. Perspektivisch wird der Transfer der Technologie auf weitere Dienstleistungen erfolgen.

Von TÜV NORD SysTec wurde »LOOP« zur Berechnung der Lebensdauer von Pipelines entwickelt. Wird bei einer Pipelineprüfung eine Korrosionsstelle gefunden, muss der Betreiber den Schaden je nach Schwere sofort oder später beheben. Um einen Schaden genau bewerten zu können, wird auf der Basis der Daten hochauflösender Inspektionsmolche, die bei jeder Pipe-lineinspektion anfallen, ein realitätsnahes 3D-Modell des geschädigten Pipelinebereichs erstellt. Auf dessen Grundlage werden die Eigenschaften der geschädigten Stelle berechnet. Im Vergleich zum Standardbewer-tungsverfahren können erhebliche Reserven in der Grenztragfähigkeit aufgedeckt werden. Diese Entde-ckungen führen dazu, dass der Austausch des geschä-digten Pipelineabschnitts wesentlich besser geplant und kostengünstiger umgesetzt werden kann.

Mit dem neuentwickelten SIL-Approved Assessment von TÜV NORD kann die funktionale Sicherheit von automatisierten Anlagen wirksam erhöht werden, denn in der Praxis verzögert sich mehr als ein Drittel der Inbetriebnahmen der Anlagen aufgrund gravierender Sicherheitsmängel. Zusätzlich zu Schulungen, Beratun-gen zur Sicherheitsplanung, Gefährdungs- und Risiko-analysen runden die unabhängigen Vorprüfungen der Spezifikationen, der Entwurfsdokumentation und der Software ein individuell auf die Bedürfnisse der Kun-den zugeschnittenes Dienstleistungsspektrum ab.

Mobilität: Die Anzahl der sicherheitsrelevanten elek-tronischen Fahrzeugsysteme wächst kontinuierlich, und damit auch ihre technologischen Anforderungen. 2015 wird nach einer intensiven Entwicklungs- und Probephase mit dem HU-Adapter ein neues technisches Prüfsystem eingeführt, mit dem die elektronischen Fahrzeugsysteme ausgelesen und geprüft werden. Die neue Prüftechnologie gewährleistet, dass der techni-sche Zustand auch künftiger Fahrzeuggenerationen sicher erhoben und beurteilt werden kann.

Mit dem von TÜV NORD entwickelten Portable Emissi-on Measurement System (PEMS) wurde die Grundlage für die Messung des Abgasverhaltens von Fahrzeugen im laufenden Betrieb gelegt. Die hier gewonnenen Erfahrungen und Messergebnisse sind in die neue EU-Richtlinie zur Bestimmung des Abgasverhaltens von Nutzfahrzeugen eingeflossen.

bildung: Der Geschäftsbereich Bildung geht neue Wege bezüglich seiner Schulungen. So entwickelt TÜV NORD Bildung z.B. im Rahmen des Verbundprojekts »EmoTal – Nutzerzentrierte Elektromobilität Wupper-tal« Schulungen entlang der Wertschöpfungskette der Elektromobilität, bei denen Sicherheit und Umwelt-nutzen im Zentrum stehen. Es handelt sich hierbei um Schulungen für neue Zielgruppen wie Versicherungen oder Hersteller/Händler von Pedelecs, für die nicht nur der Sicherheitsaspekt eine Rolle spielt.

rohstoffe: Das Geschäftsfeld Exploration & Geosurvey leistet in zahlreichen Projekten einen wichtigen Beitrag zur messtechnischen Überwachung von Gefahrenbe-reichen. Für die Handhabung und Analyse verschie-dener Messdaten hat das Geschäftsfeld die Hard- und Softwarelösung DMT SAFEGUARD entwickelt, die alle aufkommenden Informationen komplexer Geo-Moni-toringnetzwerke zusammenführt, zentral und sicher speichert und für eine gemeinsame Nutzung online verfügbar macht. Ein integriertes Frühwarn- und Mel-desystem erlaubt schnelle und fundierte Entscheidun-gen zur Unterstützung eines professionellen Risikoma-nagements. Aktuelle Einsatzgebiete sind beispielsweise die Überwachung von Böschungsstabilitäten im Berg-bau und die Messung von Lärm und Erschütterungen während Tunnelbauarbeiten.

Des Weiteren wurde mit dem Wireline Shaft Surveying System ein Spezialmesssystem zur hochgenauen Ver-messung und Zustandsdokumentation von Schächten entwickelt. Mit einem Kollisionskontrollsystem ausge-stattet, ist das Messsystem speziell konzipiert für den Einsatz in stillgelegten Schächten bzw. in Schächten ohne eigene Befahrungseinbauten. Das Wireline Shaft Surveying System ist in dieser Konstellation das der-zeit weltweit einzige kommerziell verfügbare Mess-system. Es wird in Zukunft durch zusätzliche Sensorik weiter ausgebaut werden.

it: Die Informations- und Kommunikationstechnik ist auf dem Weg, sich von der kommerziellen Welt in Richtung zur Industrie zu entwickeln. Beispiele für diesen Trend sind Industrial-Control-Systeme, Industrie 3.0/4.0, Smart Grids und Car2Car-Kommunikation, sowie Identitätsmanagement. Die in der kommerziellen IT-Welt vorhandenen Verfahren und Mechanismen werden auf die Industrie übertragen und an die Be-dürfnisse der jeweiligen Industrie angepasst. Damit dient die Informations- und Kommunikationstechnik als Prozessbegleiter für viele Branchen und somit auch für alle Geschäftsbereiche der TÜV NORD GROUP.

Page 53: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

053konzernabschluss 2014

Mitarbeiterbericht

Unser Konzern ist für die Zukunft gut aufgestellt. Zum 31. Dezember 2014 waren im Durchschnitt, umgerech-net auf Vollzeitbeschäftigte, 9.764 Mitarbeiter gegen-über 9.843 im Vorjahr in den in- und ausländischen Konzerngesellschaften beschäftigt. Die durchschnitt-liche Mitarbeiterkapazität entwickelte sich wie folgt:

Einschließlich der von den Vereinen gestellten Sachver-ständigen betrug die durchschnittliche Zahl der Voll-zeitbeschäftigten 9.840 (2013: 9.925). Zum Stichtag 31. Dezember 2014 betrug die Mitarbeiterzahl 12.532 nach Köpfen.

In Deutschland beraten, prüfen, zertifizieren und qua-lifizieren 7.442 Mitarbeiter. Die Anzahl internationaler Mitarbeiter ist 2014 auf 2.398 gestiegen. Der größte Geschäftsbereich ist der Geschäftsbereich Industrie Service mit 4.951 Mitarbeitern im In- und Ausland, gefolgt vom Geschäftsbereich Mobilität mit 2.487 Beschäftigten.

Die TÜV NORD GROUP gehört zu den Universum TOP 100 Arbeitgebern für Young Professionals und Studen-ten. Insbesondere für Absolventen der Ingenieur- und Naturwissenschaften ist der Konzern ein interessanter und attraktiver Arbeitgeber. Zu dem Gütesiegel »Top Company« ist 2014 ein neues hinzugekommen: Das Gütesiegel »Open Company« steht für eine offene und authentische Kommunikation eines Arbeitgebers in der Öffentlichkeit.

Dem Konzern ist das Wohlergehen seiner Mitarbeiter wichtig. Durch konzernweite Mitarbeiterbefragun-gen erhalten wir regelmäßig eine Rückmeldung über die Zufriedenheit auch intern. Im Mai 2014 wurde erstmalig weltweit eine Online-Mitarbeiterbefragung in der TÜV NORD GROUP durchgeführt, an der sich etwa 6.000 Mitarbeiter aus 70 Ländern beteiligten. Im Fokus stand dabei die Ermittlung des Mitarbeiter-Engagements, also des Grades, mit dem sich die Beschäftigten mit ihrem Unternehmen identifizieren. Der hierfür ermittelte Wert kann als ausgezeichnet an-gesehen werden. Daneben gab es aber auch zahlreiche Hinweise auf Verbesserungspotenzial im Hinblick z.B. auf die Prozesse oder die Kommunikation im Unterneh-men. Diese werden nun im Rahmen eines Folgeprozes-ses aufgegriffen. Es ist vorgesehen, dass in etwa zwei Jahren eine Folgebefragung gestartet wird.

Als Technischer Dienstleister ist uns die lebenslange Qualifizierung und Weiterentwicklung unserer Mitar-beiter besonders wichtig. Im Konzern gibt es ein sehr breites Weiterbildungsangebot für Mitarbeiter sowie eine strategieorientierte und kompetenzbasierte Perso-nalentwicklung. Für die Nutzung von internen und ex-ternen Schulungsangeboten wurden 2014 Ausgaben in Höhe von Mio € 7,4 (2013: Mio € 7,1) getätigt. Das Ziel der Führungskräfteentwicklung ist über die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung der beteiligten Unternehmen hinaus, letztendlich durch »gute« Führung auch die Arbeitszufriedenheit der Mit-arbeiter zu verbessern. »Umsetzungsstarke Führungs-persönlichkeiten machen Unternehmen erfolgreicher«. Getreu diesem Motto werden in den Geschäftsberei-chen die Führungs- und Managementkompetenzen von Führungskräften der 2. und 3. Führungsebene gezielt und systematisch gefördert. Ziel ist es, die Teilnehmer bei ihren Führungs- und Managementaufgaben best-möglich zu unterstützen und ihre Kompetenzen stetig zu erweitern. Im Rahmen der geschäftsbereichsbezo-genen Führungskräfteentwicklung werden bedarfsge-recht zahlreiche Führungsseminare und »Soft-Skills«-Trainings angeboten. Für jede Führungskraft gibt es gemeinsame und individuelle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, Schlüsselkompetenzen wie Entschei-dungsfähigkeit, strategisches Denken, ergebnisorien-tiertes Handeln und zielorientiertes Führen zu ent-wickeln. Weiter werden die Teilnehmer systematisch vernetzt, um so ein nachhaltiges und leistungsstarkes Netzwerk innerhalb des Unternehmens zu garantieren.

2014

2013

2012

2011

2010

Mio EUR

1.089,5

1.056,4

1.085,5

1.025,1

922,6

2014

2013

2012

2011

2010

9.764

9.843

9.904

9.881

9.027

ENTWICKLUNG DER ZAHL DER MITARBEITER

UMSÄTZE DER LETZTEN 5 JAHRE

Page 54: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

054 konzernabschluss 2014

Aktuell bereiten sich 96 Auszubildende und duale Studierende auf ihre berufliche Laufbahn vor. Das Spektrum der Berufe, in denen wir ausbilden, reicht von klassischen Bürotätigkeiten bis hin zu technischen Berufsbildern. Somit bietet der Konzern für Schulabsol-venten attraktive Einstiegsmöglichkeiten an. Mit der Verzahnung von Theorie und Praxis werden die dual Studierenden optimal auf künftige verantwortungs-volle Positionen in verschiedenen Gesellschaften des Konzerns vorbereitet. Der Schwerpunkt liegt hierbei insbesondere im technischen/informationstechnischen Bereich, wie bspw. auf einem Maschinenbau- oder Informatikstudium. Die Ausbildung sowie das duale Studium werden in verschiedenen Modellen an vielen Standorten innerhalb Deutschlands angeboten.

Seit 2014 fördert die TÜV NORD GROUP Schüler. Sie gibt Stipendiaten mit Migrationshintergrund die Mög-lichkeit, ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen herauszufinden, bestehende Talente auszubauen und in Projekten zu erproben und zu festigen. Als Voraus-setzung für das Stipendium bringen die Jugendlichen gesellschaftliches Engagement und gute schulische Leistungen mit.

Durch überregionale Partnerschaften mit akademi-schen Einrichtungen nehmen wir an Messen für Hoch-schulabsolventen und für Berufserfahrene teil. In die-ser Zusammenarbeit fördern wir seit 2008 Studierende aus dem In- und Ausland. Durch Stipendienvergabe nehmen wir gleichzeitig unsere gesellschaftliche Ver-antwortung wahr: Wir fördern viele Bildungsaufsteiger und Studierende der Studiengänge von gesamtgesell-schaftlicher Verantwortung. Zu unseren Partnern dabei gehören die Leibniz Universität Hannover, die Hoch-schule Hannover und die Technische Universität Dres-den. Als internationaler Konzern vergeben wir auch ein internationales Stipendium für Bachelor-Absolventen aus dem Ausland mit ersten Berufserfahrungen in Zusammenarbeit mit dem Northern Institute of Techno-logy Management (NIT) an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.

Die TÜV NORD GROUP bietet als Einstiegsmöglichkeit neben Ausbildung, dualem Studium oder (Werk-)Stu-dententätigkeit auch ein Konzern-Traineeprogramm an. Dieses bietet eine individuelle Gestaltungsmöglichkeit und die Gelegenheit, den Konzern international und/oder interdisziplinär über zwölf Monate hinweg ken-nenzulernen.

Zur Nachwuchskräftesicherung durch Personalent-wicklung gibt es im Unternehmen unterschiedliche Laufbahnmodelle für Führungskräfte, Projektmanager, Mitarbeiter im Vertrieb und Spezialisten. Die Mitar-beiter werden je nach Laufbahn in einer Reihe von unterschiedlichen Entwicklungsprogrammen intensiv begleitet.

Wenn es darum geht, Höchstleistungen für das Unter-nehmen zu erbringen, ist Work-Life-Balance ein wichti-ger Aspekt. Wer im Beruf erfolgreich sein will, braucht Rückhalt in der Familie. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist keine leere Floskel. Die TÜV NORD AG und viele ihrer Tochtergesellschaften sind bereits nach dem Audit berufundfamilie zertifiziert, weitere werden folgen.

Zur Familienförderung dienen flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit. Haben Mitarbei-ter besondere Herausforderungen bei der Betreuung von Kindern oder Senioren zu bewältigen, berät ein externer Dienstleister. Für Kindergartenkinder gibt es Betreuungsangebote und für größere Kinder Ferien-programme. Das betriebliche Gesundheitsmanagement veranstaltet vielfältige Seminare, eine Gesundheits-woche und eine Augenschule, bietet Gesundheitscoa-ching, medizinische Vorsorgeuntersuchungen, einen Stress-Check. An vielen Standorten werden unter-schiedliche Betriebssport-Aktivitäten angeboten.

Für unsere Gesellschaften ist besonders wichtig, eine Kultur zu pflegen, die die Loyalität zwischen den Mit-arbeitern und den Unternehmen stärkt. Ein Maßstab dafür ist die Betriebszugehörigkeit. Sie beträgt, alle Mitarbeiter des Konzerns betrachtet, durchschnittlich mehr als zehn Jahre und liegt damit über vergleichba-ren Kennzahlen des Wettbewerbs.

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern sowie den Unternehmensleitungen im In- und Ausland für das Engagement, die Initiative und das Einbringen von neuen Ideen und Wissen. Ebenso gilt unser Dank den Arbeitnehmervertretern für die ver-trauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

gesamtaussage zur Lage

Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Lage sind wir trotz der herausfordernden Umstände mit dem Verlauf des Geschäftsjahres zufrieden. Wir arbei-ten auch weiterhin stetig an der Identifikation und an der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage. Wir gehen auch für die Zukunft von einer weiterhin stabilen Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage aus.

Page 55: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

055konzernabschluss 2014

nachtragsbericht

Es liegen keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres vor, die eine we-sentliche Auswirkung auf den Geschäftsverlauf des Konzerns haben.

Prognose-, risiKo- und chancenbericht

Prognose

Für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir im Gleich-klang mit vorliegenden Prognosen, dass das weltweite Wachstum rd. 3 % betragen wird. Ein noch stärkeres Wachstum erwarten wir im Bereich Anlagen und In-dustrie sowie im verarbeitenden Gewerbe. Vorsichtig zurückhaltend bewerten wir die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten.

Das monetäre Umfeld ist nach wie vor expansiv. Dieses sollte das Wachstum ebenfalls weiter unterstützen. Al-lerdings bleibt der Ausblick unsicher. Insbesondere die rückläufigen Rohstoffmärkte können ein Zeichen nach-lassender Nachfrage sein. Weitere mögliche Gefahren ergeben sich aus geopolitischen Spannungen.

Zusammengefasst erwartet die TÜV NORD GROUP für das Geschäftsjahr 2015 weitere Herausforderungen. Unsere Planung zeigt zusammengefasst folgende Er-gebnisse:

Wir rechnen für das Geschäftsjahr 2015 mit einem leicht steigenden Umsatz. Mögliche Effekte aus Unter-nehmensakquisitionen und -verkäufen sind dabei nicht berücksichtigt. Zu den geplanten Wachstumsraten tragen alle Geschäftsbereiche bei.

Für das Kerngeschäft des Geschäftsbereichs Industrie Service wird eine weiterhin günstige Entwicklung er-wartet aufgrund des umfangreichen und innovativen Dienstleistungsspektrums. Die Wachstumsstrategien bei den Gesellschaften in den Niederlanden, Südafrika und China sollen besonders zu einem gesteigerten Umsatzzuwachs beitragen. Im Geschäftsbereich Mo-bilität wird von profitablem Wachstum basierend auf der Optimierung und Weiterentwicklung bestehender Dienstleistungen in bestehenden und neuen Märkten im In- und Ausland ausgegangen. Im Geschäftsbereich Bildung wird 2015 aufgrund der geplanten Schließung von zwei Berufskollegs ein Umsatzrückgang erwartet, wobei aber TÜV NORD Bildung weiter auf dem Weg ist, sich zu stabilisieren. Im Geschäftsbereich Roh-stoffe wird nach der Restrukturierung eine operative Verbesserung in den Geschäftsfeldern Kokereitechnik,

internationaler Bergbau und Exploration & Geosurvey erwartet. Der Geschäftsbereich Aerospace erwartet ein Wachstum bedingt durch die langsame Erholung des europäischen Raumfahrtmarktes. Im Geschäftsbereich IT sind das Hardwarelabor und Mobile Security die Wachstumstreiber.

Gleichzeitig wird auch die Verbesserung der Profitabi-lität als ein wesentliches Unternehmensziel definiert. Hierzu wurden u.a. Kostensenkungsprogramme auf-gelegt und gezielte Portfoliobereinigungen vorgenom-men. Damit stärken wir unsere finanzielle Basis und gewinnen Freiheit, unsere Geschäftsaktivitäten strate-gisch ausbauen zu können.

In Bezug auf das Ergebnis erwarten wir 2015 eine Stabilisierung, die u.a. durch den Abschluss der Ergeb-nisverbesserungsprogramme in den Geschäftsberei-chen Bildung, Rohstoffe und Industrie Service Ausland sowie durch erwartete Effekte aus den Kostenoptimie-rungsprogrammen im Beschaffungsbereich unterstützt werden soll. Geplant ist, dass 2015 alle Geschäftsbe-reiche positive Ergebnisse erwirtschaften. Ziel ist es, positive Konzernergebnisse zu erzielen, welche leicht über dem operativen Niveau des vergangenen Jahres liegen.

Die Mitarbeiteranzahl soll 2015 wachsen. In der Perso-nalentwicklung wird das Ziel verfolgt, die Produktivität weiterzuentwickeln.

Die Innovationstätigkeiten sollen 2015 fortgeführt werden, um den Anteil neuer Dienstleistungen nach-haltig zu steigern. Alle Geschäftsbereiche befassen sich mit globalen Megatrends wie Digitalisierung, Ur-banisierung und Demografie. Diese Entwicklungen sind in weiterentwickelte und innovative Geschäftsmodelle umzusetzen.

risiko- und chancenmanagementsystem

Für einen international tätigen Konzern ist ein umfas-sendes Risiko- und Chancenmanagement ein wesent-liches Steuerungselement. Das Risiko- und Chancen-management ist als integraler Bestandteil des internen Kontrollsystems nicht nur ein Informations- und Steu-erungsinstrument für den Umgang mit identifizierten Risiken, sondern dient auch dem Erkennen und Umset-zen von Chancen und Potenzialen im Konzern.

Es werden regelmäßig und systematisch externe und interne Risiken bei allen Mehrheitsbeteiligungen er-fasst und konzernweit einheitlich nach ihren potenziel-len Schadenshöhen bewertet. Gemäß der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit erfolgt die Eingruppierung

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056 konzernabschluss 2014

in Stufen, und anschließend werden geeignete Gegen-maßnahmen geplant und umgesetzt.

Soweit erforderlich, wird für die aus den unterschied-lichen Bereichen stammenden Risiken durch Rückstel-lungen vorgesorgt. Für potenzielle Schadensfälle und Haftungsrisiken bestehen adäquate Versicherungs-verträge, welche die finanziellen Auswirkungen von eintretenden Schäden in Grenzen halten oder gänzlich ausschließen. Der Umfang dieser Versicherungen wird laufend optimiert.

Konsequente Qualitätssicherung und die Optimierung des Ressourceneinsatzes auf allen Konzernebenen tragen zu einer Reduzierung der identifizierten Risiken sowie zu einer verbesserten Nutzung von Chancen und somit zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Konzerns bei.

Die Risiko- und Chancenberichterstattung erfolgt quar-talsweise an den Vorstand und Aufsichtsrat. Zusätzlich sind die Unternehmen im Bedarfsfall zu Ad-hoc-Mel-dungen verpflichtet.

Das Risiko- und Chancenmanagement wird stets ge-mäß den aktuellen Anforderungen weiterentwickelt. Die Effizienz und die Wirksamkeit des Systems werden regelmäßig durch die interne Revision sowie durch ex-terne Wirtschaftsprüfer überwacht.

risiken und chancen des tÜV nord Konzerns

Der international tätige TÜV NORD Konzern wird mit unzähligen Risiken und Chancen konfrontiert, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln ver-bunden sind. Chancen ergeben sich durch die Präsenz in Wachstumsbranchen und dynamischen Märkten. In-vestitionen in innovative Bereiche und im Ausland bie-ten die Chance, auf den steigenden Wettbewerbsdruck zu reagieren und die Marktposition zu stärken.

Im Geschäftsjahr 2014 waren keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Konzerns gefährden oder die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten. Aus heutiger Sicht drohen auch in absehbarer Zukunft keine bestandsgefährdenden Risiken.

Zinsrisiken können sich im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen ergeben. Das Planvermögen zur Finanzierung der Pensionsverpflichtungen wird von dem 2008 gegründeten TÜV NORD PENSION TRUST e.V. treuhänderisch verwaltet. Veränderungen des Rechnungszinses in der Bewertung der Altersver-sorgungsverpflichtungen können zu entsprechenden Auswirkungen auf den Barwert der diskontierten Pen-sionsverpflichtungen führen und so das Eigenkapital und Gesamtergebnis nennenswert beeinflussen.

Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Preisände-rungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen für den Konzern vor. Die finanziellen Vermögenswerte des Konzerns sind so angelegt, dass aus heutiger Sicht keine wesentlichen Risiken bestehen.

Für die Geschäftsbereiche werden folgende Risiken und Chancen berichtet:

Im Geschäftsbereich Industrie Service wird in den nächsten Jahren mit einer weiterhin positiven Ge-schäftsentwicklung gerechnet. Als wesentliche Ein-flussfaktoren auf den Geschäftsverlauf lassen sich die folgenden Risiken und Chancen zusammenfassen: Risiken ist der Geschäftsbereich vor allem in seinem Kernmarkt Europa ausgesetzt. Ein starker Wettbewerb in Bezug auf Preise, aber auch in Bezug auf potenzielle Mitarbeiter (Ingenieure) kann dazu führen, dass die Zielerreichung negativ beeinflusst wird. Des Weiteren besteht in Deutschland das Risiko, dass die Verord-nungen geändert werden, was zum Entfall bislang ver-pflichtend durchzuführender Prüfungen führen kann und dass Prüfungen neben Sachverständigen auch von anderen Fachbetrieben durchgeführt werden dürfen. Dies hätte Umsatz- und Ergebnisrückgänge sowie einen erhöhten Wettbewerb zur Folge. Chancen zur Ausweitung der Geschäftstätigkeit liegen im Angebot neuer und in der Erweiterung bestehender Dienstleis-tungen sowie im weltweiten Ausbau der Tätigkeiten (z. B. in den Bereichen Windenergie und Lebensmittel). Des Weiteren ergibt sich aus der Umsetzung von Maß-nahmen das Potenzial, die Effizienz des Leistungser-bringungsprozesses weiter zu steigern.

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057konzernabschluss 2014

Bei den Kerntechnikgesellschaften bestehen in den nächsten Jahren Risiken durch Auftragsrückgänge in Deutschland, bedingt durch die Novellierung des Atomgesetzes im Jahr 2011. Chancen bieten sich durch Tätigkeiten im inländischen Entsorgungsbereich und durch den Ausbau der kerntechnischen Aktivitäten im Ausland. Dienstleistungen im nicht kerntechnischen Aufgabenbereich werden intensiver genutzt und vor-angetrieben.

Im Zertifizierungsgeschäft besteht unverändert das Risiko, dass Akkreditierer drastische Sanktionen bis zur Suspendierung eines Zertifizierungsunternehmens für bestimmte Bereiche im Falle von Regelverstößen einzelner Mitarbeiter aussprechen. Chancen bestehen sowohl durch Prozessoptimierungen als auch durch Investitionen in die Bereiche Energie- und Verbraucher-schutz. Im Ausland wurden als Wachstumsregionen besonders Ost- und Südostasien identifiziert. Die Ge-schäftsausweitung soll zum einen im Zuge organischen Wachstums, zum anderen mittels Akquisitionen erfol-gen. Die erwartete positive Entwicklung kann durch Ri-siken aus Änderungen der lokalen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in einigen Ländern beeinflusst werden.

Der Geschäftsbereich Mobilität sieht sich einem weiter verschärften Wettbewerb – insbesondere auf dem deutschen Markt – gegenüber. Wegen der Verwendung der gleichen Kernmarke besteht zwischen den TÜV- Organisationen ein Interbrandwettbewerb. Übernah-men und Zusammenschlüsse in der Autohaus- und Werkstattbranche führen immer mehr zu überregio-nal bis national aufgestellten Autohausgruppen und -ketten. Damit wächst der Bedarf an übergreifenden Dienstleistungsbündeln und nationaler Dienstleistungs-produktion. Die technologischen Entwicklungen im Fahrzeugbau sowie die weltweiten Anstrengungen zur Schadstoffreduktion führen zu einer stärkeren Diversi-fizierung bei den Antriebskonzepten. Verbunden damit ist ein weltweit höherer Bedarf der Automobilindustrie an der Begleitung der Fahrzeugentwicklung und an der Homologation der Fahrzeugkomponenten. Die In-formationstechnologie ist ein wesentlicher Bestandteil im modernen Fahrzeugbau. Dabei entstehen komplett neue Anforderungen an die Datensicherheitssysteme sowie an die Methoden zur Überprüfung und Kontrolle. Als langjähriger Entwicklungspartner verfügt TÜV NORD Mobilität über das Wissen und die Methoden zur Überprüfung der im Fahrzeug verbauten elektroni-schen Systeme und kann auch deren Wechselwirkun-gen untereinander simulieren. Gerade im Ausblick auf die Entwicklung zum autonomen Fahren bekommt die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Fahrzeugelektronik eine nochmals erweiterte Bedeutung. In den automobi-

len Wachstumsmärken wie China entwickelt sich auch der Gebrauchtwagenhandel mit zunehmender Dyna-mik, wodurch das Interesse an neutralen und unabhän-gigen Gebrauchtwagenbewertungen steigt. Angepasst an die landesspezifischen Gegebenheiten entwickelt die TÜV NORD Mobilität in Kooperation mit den örtli-chen TÜV NORD-Gesellschaften neue Geschäftsmodel-le zur Implementierung der Gebrauchtwagenbewertun-gen. Die Marke TÜV NORD bildet dabei einen echten Mehrwert, schafft einen Vertrauensvorschuss und erleichtert den Marktzutritt.

Für die Gesellschaften des Geschäftsbereichs Bildung können sich aufgrund sinkender Anzahl der Arbeitslo-sen auch in den nächsten Jahren Risiken durch redu-zierte Beauftragungen im Bereich der öffentlich geför-derten Bildung ergeben. Die Gesellschaften werden ihr freiwirtschaftliches Dienstleistungsportfolio z. B. für die Gesundheits- und Pflegebranche weiter ausbauen. Chancen, die Marktposition zu verbessern, bestehen sowohl durch die nationale als auch die internationale Ausweitung der freiwirtschaftlichen Geschäftstätigkei-ten.

Der Geschäftsbereich Rohstoffe unterliegt in seinem Projektgeschäft einer Reihe exogener Einflussfaktoren. Außer dem zunehmenden Wettbewerbsdruck in der Großseismik sind volatile Rohstoffpreise und Wechsel-kurse, staatliche Regulierung sowie das Geschäftsklima bei Investoren als wesentliche Risiken zu nennen. Mit-telfristige Wachstums-Chancen bestehen insbesondere im Ausland. Anorganisches Wachstum durch Unter-nehmensakquisitionen wird durch zusätzliche Interna-tionalisierungsmaßnahmen ergänzt und soll die globale Präsenz der DMT-Gruppe stärken.

Die Gesellschaften des Geschäftsbereichs Aerospace sind von einer erfolgreichen Partnerschaft mit den Komponentenherstellern abhängig. Insbesondere in einem wachsenden Markt der Satellitenherstellung besteht ein Risiko, dass die Komponentenhersteller mit den Satelliten- oder Systemherstellern in eine direkte Geschäftsbeziehung eintreten. Chancen zur Geschäftserweiterung bestehen durch verstärktes Wachstum in aufstrebenden Märkten sowie die Erwei-terung des bestehenden Dienstleistungsangebots und die Vermarktung dieser Dienstleistungen auch für den Luftfahrtbereich.

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058 konzernabschluss 2014

Für den Geschäftsbereich IT ergeben sich Risiken auf-grund der durch die NSA-Affäre begründeten Tendenz zur nationalen Souveränität im hoheitlichen Bereich und dem damit einhergehenden Misstrauen in auslän-dische, insbesondere chinesische, russische, aber auch amerikanische Produkte. Dies kann zu Protektionismus bei IT-Sicherheitsprodukten führen. Andererseits hat die NSA-Affäre eine große öffentliche Wahrnehmung gefunden. Das daraus resultierende veränderte Sicher-heitsbewusstsein kann zu einer erhöhten Nachfrage nach IT-Security-Dienstleistungen, z.B. bei Behörden führen. Chancen ergeben sich dadurch, dass die stra-tegische Innovationspolitik der Bundesregierung The-men wie Industrie 4.0, kritische (IT-)Infrastrukturen, Energiewende mit ihren intelligenten Netzen sowie Elektromobilität weiter forciert. Die Verhandlungen der EU-Datenschutzgrundverordnung für ein einheitliches Datenschutzniveau in Europa sind auf einem guten Weg, und das IT-Sicherheitsgesetz in Deutschland ist in der Planung. Die Entwicklung einer Cybersi-cherheitsstrategie auf EU-Ebene ist weiterhin in der Diskussion. Die Weiterentwicklung und Verbreitung von Chipkartentechnologie, Kryptografie, DE-Mail und sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen sowie ver-trauenswürdiger Hard- und Software sind die Schwer-punktthemen der Zukunft.

corporate governance

Corporate Governance im TÜV NORD Konzern steht für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle bei allen Konzerngesellschaften im In- und Ausland. Der Vorstand hat eine zentrale Anlaufstelle mit einem Ansprechpartner Compliance eingerichtet, der Compli-ancethemen und -aufgaben koordiniert. Er steht allen Beschäftigten als Ansprechpartner zur Verfügung. Grundlegende Bestandteile für die Sicherstellung der Corporate Governance sind darüber hinaus angemes-sen ausgestaltete und eindeutige Regelungen und Be-stimmungen, auf die alle Mitarbeiter im Intranet stets Zugriff haben. Die verbindliche Festlegung von Unter-nehmensleitlinien und Verhaltenskodexes unterstützt die Mitarbeiter anhand konkreter Handlungsanweisun-gen in ihrem gesetzeskonformen geschäftlichen Verhal-ten. Die Leitlinien und der Kodex werden regelmäßig überprüft und aktualisiert. Informationsveranstaltun-gen und Schulungen für die Mitarbeiter sensibilisieren für das Thema Compliance.

Ein Ombudsmannsystem mit dem Ziel der Korruptions-bekämpfung ist eingerichtet. Damit hat der TÜV NORD Konzern einen geschützten Raum für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner geschaffen, in dem ein renommierter Rechtsanwalt Hinweise auf mögliche Ge-setzes- oder Richtlinienverstöße, wie z.B. Korruption, entgegennimmt. Die Einhaltung der Regelungen und Bestimmungen zur Corporate Governance wird durch die Konzernrevision kontinuierlich auf der Basis einer risikoorientierten Auditplanung überwacht. Effizienz und Effektivität der Konzernrevision werden regelmä-ßig gemäß DIIR-Standard durch ein externes Quality Assessment bestätigt.

Im Geschäftsjahr 2014 hat der Vorstand eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Prüfung des Compliancemanagementsystems auf der Basis des IDW-Prüfungsstandards PS 980 beauftragt. Zu-sammen mit dem 2012/2013 durchgeführten und abgeschlossenen Complianceprojekt einschließlich Am-nestiephase ist dies eine weitere Maßnahme, mit der die Effizienz und Effektivität des Compliancemanage-mentsystems in der TÜV NORD GROUP kontinuierlich sichergestellt werden. Darüber hinaus finden regel-mäßig in allen Bereichen durch die Konzernrevision Complianceaudits vor Ort statt. Risikoorientierte pro-zessinterne Kontrollen, wie z.B. ein Compliancecheck für Geschäftspartner, vermindern systematisch mög-liche Compliancerisiken. Verfolgung, Sanktionierung, Auswertung und Dokumentation von Compliancever-stößen stellen einen wesentlichen Bestandteil des kon-tinuierlichen Verbesserungsprozesses dar. Zusätzlich zur kontinuierlichen aktuellen Information an den Vor-stand legt der zentrale Ansprechpartner Compliance halbjährlich den Compliancebericht vor. Damit werden die bewährten Compliancestrukturen weiter gestärkt, und die Verbindlichkeit der TÜV NORD Compliance im Unternehmensalltag nachhaltig erhöht.

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059konzernabschluss 2014

zusätzliche informationen

Die TÜV NORD AG ist aufgrund der Personenidentität von einigen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern nach § 17 AktG von TÜV Nord Holding GmbH & Co. KG, Hamburg, sowie TÜV HSA Holding GmbH & Co. KG, Hannover, unmittelbar und vom TÜV Nord e.V. und TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e.V., mittelbar abhängig. Der Vorstand der TÜV NORD AG hat für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 sowie für relevante Sondervorgänge im Geschäftsjahr 2014 einen Bericht gemäß § 312 AktG über die Beziehungen der Gesell-schaft zur TÜV Nord Holding GmbH & Co. KG, zur TÜV HSA Holding GmbH & Co. KG, zum TÜV Nord e.V., zum TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e.V. und den verbunde-nen Unternehmen erstellt.

Am Schluss dieses Berichts wurde folgende Erklärung abgegeben:

»Wir erklären, dass die TÜV NORD AG bei jedem Rechtsgeschäft mit verbundenen Unternehmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, angemessene Ge-genleistungen erhalten hat.

Über die berichteten Aktivitäten hinaus waren keine weiteren berichtspflichtigen Rechtsgeschäfte, Maßnah-men oder Unterlassungen zu verzeichnen.«

Hannover, 27. Februar 2015

TÜV NORD AG

Der Vorstand

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060 konzernabschluss 2014

Konzern-geWinn- und VerLustrechnungfÜr die zeit VoM 1. Januar bis 31. dezeMber 2014

t € anhangsangabe 2014 2013

Umsatzerlöse 3.1. 1.089.493 1.056.359Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen -1.642 4.624Andere aktivierte Eigenleistungen 58 116Sonstige betriebliche Erträge 3.2. 41.438 40.080Materialaufwand 3.3. -179.989 -194.006Personalaufwand 3.4. a) Löhne und Gehälter -524.379 -509.375 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -139.050 -130.149Abschreibungen 3.5. -32.231 -29.336Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.6. -204.726 -204.796

betriebsergebnis 48.972 33.517

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 709 538Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 193 234Zinserträge 1.595 1.895Zinsaufwendungen -1.996 -1.508Sonstiges Finanzergebnis -235 -152

finanzergebnis 3.7. 266 1.007

ergebnis vor steuern (ebt) 49.238 34.524

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.8. a) Laufender Steueraufwand -20.009 -15.260 b) Latente Steuern 153 -241

Konzernjahresüberschuss 29.382 19.023

Der Konzernjahresüberschuss entfällt aufGesellschafter der TÜV NORD AG 27.429 17.360Nicht beherrschende Anteile 1.953 1.663

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061konzernabschluss 2014

Konzern-gesaMtergebnisrechnung

t € 2014 2013

Konzernjahresüberschuss 29.382 19.023

Posten, die zukünftig nicht in die gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werdenVersicherungsmathematische Gewinne und VerlusteErfolgsneutrale Änderung1) -102.891 -16.115Steuereffekt 31.734 5.077

gesamtsumme der Posten, die zukünftig nicht in die gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden -71.157 -11.038

Posten, die zukünftig in die gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werdenZur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Erfolgsneutrale Änderung -37 -80

zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte gesamt -37 -80

WährungsumrechnungErfolgsneutrale Änderung 2.330 -3.392

Währungsumrechnung gesamt 2.330 -3.392

gesamtsumme der Posten, die zukünftig in die gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 2.293 -3.472

sonstiges ergebnis -68.864 -14.510

gesamtergebnis -39.482 4.513Davon entfallen aufGesellschafter der TÜV NORD AG -40.586 3.829Nicht beherrschende Anteile 1.104 684

1) Einschließlich der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von T € -1.837 (Vorjahr: T € -390).

Page 62: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

062 konzernabschluss 2014

Konzern-biLanz zuM 31. dezeMber 2014

aKtiVa anhangsangabe 31.12.2014 31.12.2013t €

a. Langfristiges VerMögenImmaterielle Vermögenswerte 5.1. 82.921 82.959Sachanlagen 5.2. 210.704 212.648Nach der Equity-Method bilanzierte Finanzanlagen 5.3. 6.017 4.248Andere finanzielle Vermögenswerte 5.4. 55.700 61.397Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 5.6. 209 259Sonstige Vermögenswerte 5.7. 3.912 3.374Latente Steueransprüche 3.8. 128.560 95.392

suMMe Langfristiges VerMögen 488.024 460.277

b. Kurzfristiges VerMögenVorräte 5.5. 61.198 61.842Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 5.6. 143.433 151.142Sonstige Vermögenswerte 5.7. 15.549 13.589Ertragsteuerforderungen 4.664 4.972Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.8. 61.607 54.006

suMMe Kurzfristiges VerMögen 286.451 285.551

c. zur Veräusserung Vorgesehene VerMögensWerte 5.9. 2.099 57

summe aKtiVa 776.574 745.885

Page 63: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

063konzernabschluss 2014

PassiVa anhangsangabe 31.12.2014 31.12.2013t €

a. eigenKaPitaLGezeichnetes Kapital 5.10. 10.000 10.000Kapitalrücklage 5.10. 114.413 115.332Nachrangige Namensschuldverschreibung 5.10. 20.000 0Gewinnrücklagen 5.10. 57.516 29.127Sonstige Eigenkapitalpositionen 5.10. -109.672 -41.657Nicht beherrschende Anteile 5.10. 8.511 7.721

suMMe eigenKaPitaL 100.768 120.523

b. Langfristige VerbindLichKeiten und rÜcKsteLLungenRückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.11. 358.158 267.538Sonstige langfristige Rückstellungen 5.12. 47.226 49.988Finanzschulden 5.13. 727 967Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 5.13. 19.059 25.183Latente Steuerschulden 3.8. 11.226 10.282Übrige Verbindlichkeiten 5.13. 52 30

suMMe Langfristige VerbindLichKeiten und rÜcKsteLLungen 436.448 353.988

c. Kurzfristige VerbindLichKeiten und rÜcKsteLLungenKurzfristige Rückstellungen 5.12. 49.643 40.710Finanzschulden 5.13. 21.447 51.867Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 5.13. 94.457 105.690Ertragsteuerverbindlichkeiten 9.744 7.015Übrige Verbindlichkeiten 5.13. 64.065 66.092

suMMe Kurzfristige VerbindLichKeiten und rÜcKsteLLungen 239.358 271.374

summe PassiVa 776.574 745.885

Page 64: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

064 konzernabschluss 2014

Konzern-KaPitaLfLussrechnung fÜr das geschäftsJahr 2014

t € anhangsangabe 2014 2013

Konzernjahresüberschuss 29.382 19.023Berichtigungen zahlungsunwirksamer Vorgänge Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 32.231 29.336 Abschreibungen auf Finanzanlagen 235 152 Pensionsaufwand 5.175 4.262 cashflow 67.023 52.773

Ergebnisvereinnahmungen aus assoziierten Unternehmen -356 -334Zinsaufwendungen/-erträge 401 -387Erfolgswirksame Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern -153 241Verlust/Gewinn aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen -6 27

Veränderungen der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 7.976 8.181

Veränderungen der Verbindlichkeiten, sonstigen Rückstellungen und sonstigen Passiva 5.750 -11.170

Ertragsteuerzahlungen -12.019 -7.651cashflow aus laufender geschäftstätigkeit 6. 68.616 41.680

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 20 144Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 822 491Einzahlungen aus Abgängen von anderen finanziellen Vermögenswerten 40.142 39.642Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -2.245 -1.380Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -28.859 -34.682Auszahlungen für Investitionen in andere finanzielle Vermögenswerte -59.877 -52.485Erwerb von konsolidierten Unternehmen 69 -914cashflow aus investitionstätigkeit 6. -49.928 -49.184

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzmitteln 20.944 8.024Zinseinzahlungen 1.331 1.664Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Anteilseigner -1.759 -1.726Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen -31.266 -313Zinsauszahlungen -1.458 -1.286cashflow aus finanzierungstätigkeit 6. -12.208 6.363

zahlungswirksame Veränderung des finanzmittelbestandes 6.480 -1.141

Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes 1.121 -1.425

finanzmittelbestand am anfang der Periode 54.006 56.572

finanzmittelbestand am ende der Periode 61.607 54.006

ergänzende informationen:Im operativen Cashflow enthaltene Einzahlungen aus Dividenden 546 438

Page 65: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

065konzernabschluss 2014

Page 66: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

066 konzernabschluss 2014

Kumuliertes other comprehensive income

t €gezeichnetes

KapitalKapital-

rücklage

nachrangigenamensschuld-verschreibung

gewinn-rücklagen

Währungs-differenzen

zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte

Versicherungs-mathematische

gewinne und Verluste

anteil der gesellschafter der tÜV nord ag

nicht beherrschende anteile

Konzern-eigenkapital

stand zum 1. Januar 2013 10.000 115.332 0 13.085 -1.190 -66 -26.870 110.291 7.742 118.033Gesamtergebnis 0 0 0 17.360 -2.683 -80 -10.768 3.829 684 4.513Gezahlte Dividenden 0 0 0 -1.000 0 0 0 -1.000 -726 -1.726Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 0 0 0 21 21Übrige Veränderungen 0 0 0 -318 0 0 0 -318 0 -318

stand zum 31. dezember 2013 10.000 115.332 0 29.127 -3.873 -146 -37.638 112.802 7.721 120.523

stand zum 1. Januar 2014 10.000 115.332 0 29.127 -3.873 -146 -37.638 112.802 7.721 120.523Gesamtergebnis 0 0 0 27.429 1.908 -37 -69.886 -40.586 1.104 -39.482Entnahme/Zuführung 0 -919 0 919 0 0 0 0 0 0Einzahlung aus nachrangiger Namensschuldverschreibung 0 0 20.000 0 0 0 0 20.000 0 20.000Gezahlte Dividenden 0 0 0 -1.000 0 0 0 -1.000 -759 -1.759Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 0 0 0 445 445Übrige Veränderungen 0 0 0 1.041 0 0 0 1.041 0 1.041

stand zum 31. dezember 2014 10.000 114.413 20.000 57.516 -1.965 -183 -107.524 92.257 8.511 100.768

Konzern-eigenKaPitaLVeränderungsrechnung

Page 67: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

067konzernabschluss 2014

Kumuliertes other comprehensive income

t €gezeichnetes

KapitalKapital-

rücklage

nachrangigenamensschuld-verschreibung

gewinn-rücklagen

Währungs-differenzen

zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte

Versicherungs-mathematische

gewinne und Verluste

anteil der gesellschafter der tÜV nord ag

nicht beherrschende anteile

Konzern-eigenkapital

stand zum 1. Januar 2013 10.000 115.332 0 13.085 -1.190 -66 -26.870 110.291 7.742 118.033Gesamtergebnis 0 0 0 17.360 -2.683 -80 -10.768 3.829 684 4.513Gezahlte Dividenden 0 0 0 -1.000 0 0 0 -1.000 -726 -1.726Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 0 0 0 21 21Übrige Veränderungen 0 0 0 -318 0 0 0 -318 0 -318

stand zum 31. dezember 2013 10.000 115.332 0 29.127 -3.873 -146 -37.638 112.802 7.721 120.523

stand zum 1. Januar 2014 10.000 115.332 0 29.127 -3.873 -146 -37.638 112.802 7.721 120.523Gesamtergebnis 0 0 0 27.429 1.908 -37 -69.886 -40.586 1.104 -39.482Entnahme/Zuführung 0 -919 0 919 0 0 0 0 0 0Einzahlung aus nachrangiger Namensschuldverschreibung 0 0 20.000 0 0 0 0 20.000 0 20.000Gezahlte Dividenden 0 0 0 -1.000 0 0 0 -1.000 -759 -1.759Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 0 0 0 445 445Übrige Veränderungen 0 0 0 1.041 0 0 0 1.041 0 1.041

stand zum 31. dezember 2014 10.000 114.413 20.000 57.516 -1.965 -183 -107.524 92.257 8.511 100.768

Page 68: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

068 konzernabschluss 2014

1. allgemeine grundsätze

1.1. unternehmensinformation

Der TÜV NORD Konzern ist einer der größten techni-schen Dienstleistungskonzerne in Deutschland. Er bie-tet ein breites Beratungs-, Prüf- und Servicespektrum in den Geschäftsbereichen Industrie Service, Mobilität, Bildung, Rohstoffe, Aerospace sowie IT in mehr als 70 Staaten weltweit an.

Die TÜV NORD AG mit Sitz in Hannover, Deutschland, ist als Mutterunternehmen des Konzerns im Handels-register beim Amtsgericht Hannover unter der Nr. HRB 200158 eingetragen.

Der Vorstand der TÜV NORD AG hat den Konzernab-schluss zum 31. Dezember 2014 und den Bericht über die Lage des Konzerns für das Geschäftsjahr 2014 am 27. Februar 2015 aufgestellt und zur Vorlage an den Aufsichtsrat weitergegeben.

1.2. grundlagen des Konzernabschlusses

Unter Inanspruchnahme des Wahlrechts gem. § 315a Abs. 3 HGB hat die TÜV NORD AG ihren Konzernab-schluss zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und unter Beachtung der ergänzenden han-delsrechtlichen Vorschriften nach § 315a Abs. 1 HGB aufgestellt. Alle bis zum 31. Dezember 2014 vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten IAS/IFRS sowie die Verlautbarun-gen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) wurden für das Geschäftsjahr 2014 angewandt, soweit sie bis zur Ver-öffentlichung des Konzernabschlusses durch

die Kommission der Europäischen Union anerkannt wurden und verpflichtend anzuwenden sind. Zusätzlich zu der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung wird eine Aufstellung der im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge (Gesamtergebnisrechnung) gezeigt.

Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrecht-lichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erzielen, werden alle über die Regelungen des IASB hinausgehenden gesetzlichen Angabe- und Erläu-terungspflichten, insbesondere die Erstellung eines Konzern-Lageberichts, erfüllt.

Der Konzernabschluss ist in Euro und auf Basis his-torischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente, die zu Zeitwerten ausgewiesen sind, aufgestellt. Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig vermerkt, in Tausend Euro (T €) angegeben. Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzel-ne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Der Konzernabschluss basiert auf der Konzernbuchfüh-rung. In der jeweiligen Landeswährung erstellte Jahres-abschlüsse werden in Euro umgerechnet.

Der Abschlussstichtag des TÜV NORD Konzerns sowie aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochter-gesellschaften ist der 31. Dezember des jeweils gelten-den Kalenderjahres.

1.3. im geschäftsjahr erstmalig angewandte rechnungslegungsvorschriften

Das IASB hat folgende Standards und Änderungen zu bestehenden Standards verabschiedet, die von der EU in europäisches Recht übernommen wurden (Endorsement) und im Geschäftsjahr 2014 verpflich-tend anzuwenden sind:

Konzern-anhangfÜr das geschäftsJahr 2014

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069konzernabschluss 2014

Alle ab dem Geschäftsjahr 2014 verpflichtend anzu-wendenden Rechnungslegungsnormen wurden von der TÜV NORD AG umgesetzt, ohne dass dies wesentliche Auswirkungen auf die Darstellung im Konzernab-schluss hatte.

1.4. neu herausgegebene, nicht vorzeitig angewandte rechnungslegungsvorschriften

Folgende Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB verabschie-det und in europäisches Recht übernommen wurden, sind im Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend anzu-wenden. Auf die Ausübung des Wahlrechts zur vorzei-tigen Anwendung wurde verzichtet.

Verzicht auf vorzeitige anwendungStandard/Interpretation

Verpflichtende anwendung

IAS 19 (amendments): »Defined Benefit Plans: Employee Contributions«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.2.2015 beginnen

IFRIC 21: »Levies« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 17.6.2014 beginnen

Annual Improvements to IFRSs 2010 – 2012 (issued 12.12.2013)

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.2.2015 beginnen

Annual Improvements to IFRSs 2011 – 2013 (issued 12.12.2013)

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.7.2014 beginnen

Verpflichtende anwendungStandard/Interpretation

Verpflichtende anwendung

IFRS 10: »Consolidated Financial Statements« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IFRS 10, 11, 12 (amendments): »Transition Guidance« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IFRS 10, 12, IAS 27 (amendments): »Investment Entities« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IFRS 11: »Joint Arrangements« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IFRS 12: »Disclosure of Interests in Other Entities« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IAS 27 (revised): »Separate Financial Statements« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IAS 28 (revised): »Investments in Associates and Joint Ventures«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IAS 32 (amendment): »Offsetting Financial Asssets and Financial Liabilities«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IAS 36 (amendment): »Recoverable Amount Disclosures for Non-Financial Assets«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

IAS 39 (amendment): »Novation of Derivatives and Continuation of Hedge Accounting«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen

Page 70: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

070 konzernabschluss 2014

Die TÜV NORD AG geht davon aus, dass die Anwen-dung der zum Bilanzstichtag herausgegebenen, aber noch nicht verbindlich umzusetzenden Standards, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben wird.

Für die folgenden Standards und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB bzw. IFRS IC verabschiedet wurden, ist die Übernahme durch die EU bislang noch nicht erfolgt. Eine vorzeitige Anwendung ist daher unzulässig.

2. zusammenfassung der wesentlichen grundsätze der rechnungslegung

2.1. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der TÜV NORD AG 43 (2013: 41) inländische und 42 (2013: 41) aus-ländische Unternehmen einbezogen, bei denen die TÜV NORD AG über die direkte oder indirekte Mehrheit der Stimmrechte verfügt oder auf andere Weise die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik ausübt und aus deren Tätigkeit Nutzen ziehen kann. Bei der Bestimmung eines Kontrollverhältnisses finden auch potenzielle Stimmrechte Berücksichtigung, die gegen-wärtig ausgeübt oder umgewandelt werden können.

Nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden Gesellschaften, die für die Vermittlung eines den tat-sächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nur von untergeordneter Bedeutung sind. Die Auswirkung des Verzichts auf die Vollkonsolidierung bedeutet eine Verringerung des Konzernumsatzes um 1,1 % (2013:

0,7 %) und eine Änderung des Konzernergebnisses vor Steuern (EBT) um -2,0 % (2013: 1,2 %).

Ferner wurden 4 Unternehmen (vgl. 5.3.) nach der Equity-Methode (Equity Method) bewertet.

In einer Aufstellung des Anteilsbesitzes sind die ver-bundenen Unternehmen und Beteiligungen des TÜV NORD Konzerns, unter Angabe des Beteiligungsanteils, dargestellt. Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesit-zes des Konzerns wird im Bundesanzeiger als Bestand-teil des Anhangs bekannt gemacht.

2.2. unternehmenserwerbe

Der Konsolidierungskreis wurde im Geschäftsjahr 2014 durch den erstmaligen Einbezug von drei Unternehmen erweitert. Es handelt sich dabei um die Neugründung TÜV NORD NC GmbH & Co. KG (TN NC), Hannover, so-wie die Akquisitionen Asesoría y Control en Protección Radiológica, S.L. (ACPRO), Barcelona/Spanien, und TÜV NORD Bautechnik GmbH (TN Bautechnik; vormals Ger-manischer Lloyd Bautechnik GmbH), Hamburg.

unzulässigkeit der vorzeitigen anwendungStandard/Interpretation

Verpflichtende anwendung

IFRS 9: »Financial Instruments« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen

IFRS 10, 12, IAS 28 (amendments): »Investment Entities: Applying the Consolidation Exception«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IFRS 14: »Regulatory Deferral Accounts« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IFRS 15: »Revenue from Contracts with Customers« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2017 beginnen

IFRS 10, IAS 28: »Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IFRS 11 (amendments): »Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IAS 1 (amendments): »Disclosure Initiative« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IAS 16, 38 (amendments): »Clarification of Acceptable Methods of Depreciation and Amortisation«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IAS 16, 41 (amendments): »Bearer Plants« Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

IAS 27 (amendments): »Equity Method in Separate Financial Statements«

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

Annual Improvements to IFRSs 2012 –2014 (issued 25.9.2014)

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen

Page 71: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

071konzernabschluss 2014

Der Stichtag der Erstkonsolidierung der neu einbe-zogenen Gesellschaften war der 1. Januar 2014 oder der Zeitpunkt der Gründung bzw. des Erwerbs.

TN NC wurde am 22. September 2014 als 100 % Tochtergesellschaft der TÜV NORD AG gegründet.

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hamburg, hat am 16. Januar 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 60 % der Anteile an ACPRO erworben. Der Kaufpreis betrug T € 960. Aus der Erstkonsolidie-rung des Unternehmens resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T € 310.

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hamburg, hat am 28. Februar 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 100 % der Anteile an TN Bautechnik erworben. Der Kaufpreis betrug T € 1.400. Aus der Erstkonsolidierung des Unternehmens resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T € 737.

Im Rahmen eines Asset Deals wurden zum 1. Januar 2014 die wesentlichen Vermögenswerte der WPL Werkstatt-Prüf-Labor-GmbH (WPL), Moers, übernom-men. Aus dem Erwerb resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T € 255.

2.3. Konsolidierungsgrundsätze

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen werden nach konzerneinheit-lichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der TÜV NORD AG aufgestellt.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbs-methode (Purchase Method) gemäß IFRS 3 Business Combinations. Die Bilanzierung von Unternehmens-zusammenschlüssen nach der Erwerbsmethode setzt im Erstkonsolidierungszeitpunkt voraus, dass alle Vermögenswerte, Schulden, Eventualverbindlichkeiten und zusätzlich zu aktivierende immaterielle Vermö-genswerte der erworbenen Gesellschaft mit ihrem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet werden. Die Unterschiedsbeträge zwischen den Anschaffungs-kosten der Beteiligungen und den neu bewerteten anteiligen Eigenkapitalien zum Erwerbszeitpunkt werden den Bilanzposten der Tochtergesellschaften bis zur Höhe ihrer Zeitwerte zugeordnet. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert. Entsteht ein passiver Unterschiedsbetrag, ist dieser im Geschäftsjahr des Unternehmenszusammenschlusses ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird mindestens einmal jährlich einem Impairment-Test unterzogen.

Die Ergebnisse der im Laufe des Geschäftsjahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen wurden ab dem Zeitpunkt des Kontrollerwerbs oder bis zum effektiven Abgangszeitpunkt in die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung einbezogen.

Wesentliche assoziierte Unternehmen und Joint Ven-tures werden nach der Equity-Methode (Equity Me-thod) bewertet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern durch Mitwirkung an der Finanz- und Geschäftspolitik maßgeblichen Einfluss hat, jedoch keine Kontrolle ausüben kann. Maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich angenom-men, wenn der Konzern einen Stimmrechtsanteil von 20 % oder mehr hält. Das anteilige Ergebnis der Equity-Beteiligungen ist in der Position »Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen« enthalten. Die Wertansätze der Equity-Beteiligungen werden bei nachhaltigen Wertminderungen abgeschrieben. Sofern ein Konzernunternehmen mit einem assoziierten Un-ternehmen Transaktionen vornimmt, werden daraus resultierende, nicht realisierte Gewinne oder Verluste entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assozi-ierten oder gemeinschaftlich geführten Unternehmen eliminiert.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. So-weit bei konzerninternen Lieferungen und Leistungen von Vermögenswerten, die in den Konzernabschluss zu übernehmen sind, Zwischenergebnisse realisiert werden, werden diese, sofern sie nicht von unterge-ordneter Bedeutung sind, eliminiert. Umsatzerlöse und andere Erträge zwischen den konsolidierten Gesell-schaften werden mit den entsprechenden Aufwendun-gen verrechnet.

Im Rahmen der Konsolidierungsbuchungen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und gegebenenfalls latente Steuern in Ansatz gebracht.

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen werden gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Die nicht beherrschenden Anteile am Ergebnis von Tochterunternehmen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausge-wiesen.

Page 72: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

072 konzernabschluss 2014

2.4. Währungsumrechnung

umrechnung in die berichtswährung

Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesell-schaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in die Konzernberichtswährung Euro umgerechnet. Grund-sätzlich ist die funktionale Währung der ausländischen Konzerngesellschaften die jeweilige Landeswährung.

Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Kon-zerngesellschaften werden mit dem Kurs zum Bilanz-stichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu histori-schen Kursen geführt. Aufwendungen und Erträge wer-den zu Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Die Differenzen aus der Umrechnung werden ergebnis-neutral im Eigenkapital erfasst. Eine erfolgsneutral im

Eigenkapital erfasste Umrechnungsdifferenz wird erst dann ergebniswirksam, wenn das entsprechende Unter-nehmen entkonsolidiert wird.

umrechnung in die funktionale Währung

Fremdwährungsgeschäfte werden mit Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfül-lung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden ergebniswirksam erfasst.

Für die Währungsumrechnung wurden bezüglich der relevanten Währungen der Länder, die nicht an der Europäischen Währungsunion teilnehmen, u. a. folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:

2.5. Verwendung von schätzwerten

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verlangt von der Unternehmensleitung bestimmte Schätzungen und Annahmen, die Auswirkungen auf die Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -schulden zum Bilanzstichtag und die ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres haben. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses waren insbesondere Schätzungen bezüglich der Wertansätze der Leistungen gegenüber Arbeitnehmern gemäß IAS 19, der Werthal-tigkeitsbeurteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte,

der Restrukturierungsrückstellung und der Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erforderlich.

Die Leistungen gegenüber Arbeitnehmern betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen aus den leistungsorien-tierten Pensionszusagen, die auf Basis versicherungs-mathematischer Parameter ermittelt werden. Dazu sind Annahmen über die künftige Lohn- und Gehaltssteige-rung, den Rententrend sowie den Diskontierungssatz notwendig.

Währungen iso-codestichtagskurs Jahresdurchschnittskurs

31.12.2014 31.12.2013 2014 2013Brasilianischer Real BRL 3,2410 3,2519 3,2464 2,9476Britisches Pfund GBP 0,7818 0,8331 0,8066 0,8241Bulgarischer Lew BGN 1,9559 1,9558 1,9558 1,9558Chinesischer Renminbi Yuan CNY 7,5550 8,3314 7,9242 8,2711Dänische Krone DKK 7,4457 7,4599 7,4528 7,4599Hongkong-Dollar HKD 9,4373 10,6753 10,0182 10,4420Indische Rupie INR 77,4731 85,2224 81,1622 78,1861Indonesische Rupiah IDR 15.128,5930 16.666,6667 15.873,0159 14.705,8824Kanadischer Dollar CAD 1,4117 1,4635 1,4372 1,3833Koreanischer Won KRW 1.337,3454 1.452,8549 1.392,7577 1.431,8442Kroatische Kuna HRK 7,6610 7,6198 7,6403 7,5906Lettischer Lats1) LVL - 0,6997 - 0,6990Malaysischer Ringgit MYR 4,2622 4,5204 4,3875 4,2630Polnischer Złoty PLN 4,2902 4,1508 4,2194 4,1217Schwedische Krone SEK 9,4277 8,8261 9,1158 8,7032Südafrikanischer Rand ZAR 14,0575 14,5035 14,2769 12,6330Thailändischer Baht THB 40,0245 45,2182 42,4628 42,6476Tschechische Krone CZK 27,7434 27,4033 27,5725 26,2103Türkische Lira TRY 2,8327 2,9446 2,8877 2,6178US-Dollar USD 1,2166 1,3767 1,2917 1,3468

1) Lettland ist seit 01.01.2014 Mitglied der Eurozone

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073konzernabschluss 2014

Veränderungen der Parameter für die Bestimmung der Verpflichtung aus den leistungsorientierten Pensions-zusagen und des Planvermögens haben jedoch keinen Einfluss auf den Konzernjahresüberschuss des laufen-den Jahres, da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sofort im Eigenkapital erfasst werden.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt jährlich auf Basis der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, sowie der genehmigten operativen Dreijahresplanung des Managements. Keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestim-mung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerie-renden Einheiten getroffenen Grundannahmen könnte dazu führen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt.

Der Ansatz und die Bewertung der Restrukturierungs-rückstellung und der Rückstellung für Drohverluste erfolgt auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlich-keit des künftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekann-ten Umständen. Der tatsächliche Nutzenabfluss kann insofern von der Rückstellung abweichen.

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden auf Basis der Einschätzung über die künftige Realisier-barkeit der steuerlichen Vorteile bilanziert, d.h. wenn mit ausreichenden steuerpflichtigen Erträgen oder Minderbelastungen zu rechnen ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in künftigen Perioden, und damit die tatsächliche Nutzbarkeit von Verlustvor-trägen, kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

2.6. bilanzierungs- und bewertungsmethoden

Bilanzierung und Bewertung werden im Einzelnen nach den folgenden Grundsätzen vorgenommen:

umsatzrealisierung

Die Umsatzerlöse enthalten im Wesentlichen Erlöse aus Dienstleistungen und werden erfasst, sobald die Leistungen erbracht wurden. Erlösschmälerungen wie Rabatte, Boni und Skonti werden in Abzug gebracht.

Die Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden entsprechend dem Fertigstellungsgrad des Auftrags erfasst, sofern die Kriterien des IAS 18.20 erfüllt sind. Die Bilanzierung dieser Dienstleistungsverträge erfolgt nach der Percentage of Completion Method, nach der die Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad ausgewiesen werden. Dieser Fertigstellungsgrad wird durch das Verhältnis der bis zum Stichtag aufgelau-fenen Auftragskosten zu den insgesamt geschätzten Auftragskosten (Cost to Cost Method) ermittelt.

Andere Erträge werden erfasst, wenn die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzu-stufen ist.

immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte umfassen entgeltlich erworbene und selbsterstellte immaterielle Vermögens-werte sowie Geschäfts- oder Firmenwerte.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, wie z.B. Software und Akkreditierungen, werden zu Anschaffungskosten bewertet. Diese Position bein-haltet auch die im Rahmen von Kaufpreisallokationen identifizierten Werte, wie z.B. Kundenbeziehungen und Markenrechte.

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, wie z.B. Software oder Forschungs- und Entwicklungskosten, werden mit ihren Herstellungskosten angesetzt, wenn diese die Aktivierungskriterien des IAS 38 erfüllen.

Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer werden abhängig von ihrer erwarte-ten wirtschaftlichen Nutzungsdauer planmäßig über einen Zeitraum von in der Regel 3 bis 15 Jahren linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer unterliegt einer jährlichen Überprüfung und wird gegebenenfalls entsprechend den künftigen Erwartungen angepasst. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten An-schaffungs- oder Herstellungskosten, wird eine außer-planmäßige Abschreibung vorgenommen. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungs-dauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungsbedarf überprüft.

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074 konzernabschluss 2014

Entfallen die Gründe für die außerplanmäßigen Ab-schreibungen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, wobei der infolge einer Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaf-fungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenskäu-fen sind im Zeitpunkt der Kontrollerlangung (Erwerbs-zeitpunkt) zu aktivieren. Sie entstehen immer dann, wenn die Anschaffungskosten des Unternehmenszu-sammenschlusses den beizulegenden Nettozeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden im Erwerbszeitpunkt übersteigen. Geschäfts- oder Firmenwerte unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Sie werden mindestens einmal im Jahr und zusätzlich bei Vorliegen von Anzei-chen einer Wertminderung (Triggering Events) einer Werthaltigkeitsprüfung (Impairment-Test) unterzogen und gegebenenfalls abgeschrieben (Impairment-only-Ansatz). Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt auf Basis zahlungsmittelgenerierender Einheiten (Cash Gene-rating Units) durch Vergleich des erzielbaren Betrags mit dem Buchwert. Gemäß IAS 36 werden Wertmin-derungen erfasst, wenn der Buchwert einer zahlungs-mittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, den erzielbaren Betrag übersteigt. Einmal vorgenommene Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts dürfen nachfolgend nicht wieder aufgeholt werden.

Seit 2013 entsprechen die zahlungsmittelgenerieren-den Einheiten den weltweit geführten Geschäftsberei-chen Industrie Service, Mobilität, Bildung, Rohstoffe, Aerospace und IT.

Der erzielbare Betrag ist der höhere aus beizulegen-dem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Fair Value less Costs to Sell) und Nutzungswert (Value in Use) einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer zahlungs-mittelgenerierenden Einheit erfolgt durch Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungs-kosten mithilfe der Discounted-Cash-Flow-Method auf Basis der genehmigten Dreijahresplanung des Ma-nagements. Die wesentlichen Annahmen im Rahmen der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts sind die Wachstumsraten der operativen Ergebnisse im Pla-nungszeitraum, die Kapitalkosten sowie die erwartete nachhaltige Wachstumsrate nach Ende der Dreijahres-planung. Die Kapitalkosten basieren auf dem gewichte-ten durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC).

sachanlagen

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sind mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskos-ten bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch zurechenbare Gemeinkosten.

Die Neubewertungsmethode nach IAS 16.31 wird nicht angewendet. In den Immobilien des TÜV NORD Kon-zerns sind dementsprechend im jetzigen Marktumfeld stille Reserven enthalten.

Sachanlagen werden grundsätzlich linear abgeschrie-ben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Ab-schreibungsverlauf dem Nutzenverlauf angemessener ist. Für die Abschreibungen werden die folgenden Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

Gemäß IAS 36 Wertminderungen von Vermögens-werten werden außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag (siehe auch »Immaterielle Vermögenswerte«) des betroffenen Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Sind die Gründe für eine vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen, maximal bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, erfolgswirksam verrechnet.

nutzungsdauernsachanlagen in Jahren

Verwaltungsgebäude 30 – 50Prüfhallen 20 – 30Technische Anlagen und Maschinen 5 – 12Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 20

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075konzernabschluss 2014

Leasing

Miet- und Leasingverhältnisse sind entweder als Ope-rating Lease oder als Finance Lease zu klassifizieren. Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den TÜV NORD Konzern übertragen werden, sind in Übereinstimmung mit IAS 17 als Finance Lease, die übrigen als Operating Lease zu klassifizieren.

Im Fall eines Finance Lease wird das entsprechende Miet-/Leasingobjekt ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Nutzung mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert und Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert und über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit linear abgeschrieben. Die korrespondierende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber ist in der Bilanz als Verpflichtung aus Fi-nance Lease zu erfassen und in der Folgezeit nach der Effektivzinsmethode zu tilgen und fortzuschreiben. Die Nettomietzahlungen aus Operating-Lease-Verhältnissen werden über die Laufzeit des entsprechenden Leasing-verhältnisses erfolgswirksam erfasst.

nach der equity Method bilanzierte finanzanlagen

Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden im Erwerbszeitpunkt mit den Anschaffungskosten aktiviert und in den Folgeperioden nach der Equity Method mit ihrem anteiligen Eigenkapital bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteili-gen Ergebnisse, die ausgeschütteten Dividenden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen fortgeschrieben. Gemäß IAS 28.33 erfolgt die Equity-Bewertung auf Basis des Vorjahresabschlusses. Eventuell bestehende Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung der Beteiligung (IAS 39) oder des Joint Ventures untersucht. Eine planmäßige Ab-schreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt nicht.

andere finanzielle Vermögenswerte

In den anderen finanziellen Vermögenswerten werden insbesondere Anteile an nicht einbezogenen verbunde-nen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen, Wert-papiere und Ansprüche aufgrund von Rückdeckungs-versicherungen ausgewiesen.

Gemäß IAS 39 erfolgt die Unterscheidung in vier Ka-tegorien:

s Finanzinstrumente, die Handelszwecken dienen und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (At Fair Value through Profit or Loss)

s Finanzinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind (Available for Sale)

s Finanzinstrumente, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden (Held to Maturity)

s originäre Kredite und Forderungen (Loans and Receivables).

Der Kategorie »Available for Sale« werden Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und zur Veräußerung verfügbare Wert-papiere zugeordnet. Die Bewertung der Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs-kosten, da beizulegende Zeitwerte nicht verfügbar sind und andere zulässige Bewertungsverfahren nicht zu verlässlichen Ergebnissen führen. Die Bewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Wertänderungen werden unter Berücksichtigung latenter Steuern mit dem Eigenkapital verrechnet.

Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert unter die Anschaffungskosten sinkt, werden ergebniswirk-sam abgeschrieben.

Ausleihungen fallen unter die Kategorie »Kredite und Forderungen« und werden mit ihren fortgeführten An-schaffungskosten angesetzt.

Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen, die kein Planvermögen darstellen, werden gemäß IAS 19 mit dem Zeitwert bilanziert.

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076 konzernabschluss 2014

Vorräte

Vorräte umfassen im Wesentlichen unfertige Leistun-gen und sind zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten, neben den direkt zure-chenbaren Personaleinzelkosten, auch auf Basis einer üblichen Kapazitätsauslastung zurechenbare Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Abschrei-bungen. Darüber hinaus werden die Kosten für die be-triebliche Altersversorgung sowie für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen, wenn sie dem Herstellungsbereich zuzuordnen sind. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, sollten sie auf den Herstellungsbereich entfallen.

Abwertungen für auftragsbezogene Risiken werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenom-men. Sofern erforderlich, wird der niedrigere realisier-bare Nettoveräußerungserlös angesetzt. Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung der Vorräte geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufho-lung vorgenommen.

forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige forderungen und Vermögenswerte

Die Forderungen umfassen Forderungen aus Lieferun-gen und Leistungen sowie sonstige Forderungen und Vermögenswerte des Unternehmens. Sie sind mit den Nominalwerten oder Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bewertet. Langfristige Forderungen, die un- oder niedrigverzinslich sind, werden unter Ver-wendung eines risikoadäquaten Zinssatzes abgezinst, wenn der Zinseffekt wesentlich ist. Der dabei entste-hende Diskontierungsbetrag wird bis zur Fälligkeit der Forderung ratierlich im Zinsertrag erfasst.

Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte enthalten auch Forderungen aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen, die in Übereinstimmung mit IAS 18.20 nach der Percentage of Completion Method bilanziert werden. Die erhaltenen Anzahlungen aus Kundenaufträgen werden saldiert mit den Forderungen ausgewiesen.

zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente

Zu den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquiva-lenten gehören frei verfügbare Barmittel, Schecks und Bankguthaben, die eine Laufzeit von bis zu drei Mona-ten haben. Sie werden zum Nominalwert angesetzt.

Latente steueransprüche und -schulden

Aktive und passive latente Steuern werden für sämtli-che temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen sowie auf ergebniswirksa-me Konsolidierungsmaßnahmen gebildet und, soweit zulässig, in der Bilanz saldiert. Latente Steueransprü-che werden in dem Umfang erfasst, im dem wahr-scheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähi-ge temporäre Differenz verwendet werden kann. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminde-rungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Sofern temporäre Differenzen im Rahmen von Unternehmenskäufen entstehen, werden aktive und passive latente Steuern angesetzt, mit der Ausnahme von temporären Differenzen auf Geschäfts- oder Firmenwerte.

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach derzeitiger Rechtslage in den einzel-nen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten oder er-wartet werden. Die Steuersätze künftiger Jahre werden zur Berechnung herangezogen, wenn sie gesetzlich festgeschrieben sind oder der Gesetzgebungsprozess im Wesentlichen abgeschlossen ist.

Die Veränderungen der aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz führen grundsätzlich zu einem latenten Steueraufwand oder -ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung, es sei denn, sie betreffen erfolgs-neutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

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077konzernabschluss 2014

Zum Bilanzstichtag wurden auf temporäre Unter-schiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochter-unternehmen, Zweigniederlassungen und assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Joint Ventures keine latenten Steuern bilanziert (Outside Basis Differences). Der Betrag dieser nicht bilanzierten passiven Steuerab-grenzung ist nicht sinnvoll schätzbar.

Für die Berechnung der inländischen latenten Steuern wird, wie im Vorjahr, ein Steuersatz in Höhe von 32,0 % angewendet.

zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte wer-den in der Bilanz gesondert ausgewiesen, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden kön-nen und die Veräußerung wahrscheinlich ist. Bei der erstmaligen Klassifizierung als »Zur Veräußerung vor-gesehen« werden die entsprechenden Vermögenswerte mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizule-gendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt. Wertminderungen aufgrund der erstmaligen Klassifizierung als »Zur Veräußerung vorgesehen« werden ebenso wie spätere Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine planmäßige Abschrei-bung entfällt.

rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeits-verhältnisses werden in Abhängigkeit von ihrem wirt-schaftlichen Gehalt, der sich aus den grundlegenden Leistungsbedingungen und Leistungsvoraussetzungen des Plans ergibt, entweder als Leistungszusagen (De-fined Benefit Plans) oder als Beitragszusagen (Defined Contribution Plans) klassifiziert. Pläne werden als leis-tungsorientiert eingestuft, wenn das Arbeitgeberunter-nehmen das versicherungsmathematische Risiko oder das Investitionsrisiko trägt. Altersversorgungszusagen, die nicht eindeutig als Leistungszusagen klassifiziert werden können, werden als beitragsorientierte Zusa-gen angesehen.

Die Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Versorgungszusagen werden versicherungsmathe-matisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Berech-nung wird von Versicherungsmathematikern zu jedem Bilanzstichtag vorgenommen. Die anfallenden versi-cherungsmathematischen Gewinne und Verluste wer-den außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Eigenkapital erfasst und in der Zusammenfassung aller im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge (Konzern-Gesamtergebnisrechnung) dargestellt.

Durch die Übertragung von Ansprüchen aus Rückde-ckungsversicherungen auf den TÜV NORD PENSION TRUST e.V., Hannover, wurde Planvermögen gebildet, das zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen dient.

Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Dienst-zeitaufwand sowie der enthaltene Nettozinsaufwand werden innerhalb der Personalaufwendungen ausge-wiesen.

Zahlungsverpflichtungen gegenüber beitragsorientier-ten Pensionsplänen (gesetzliche Rentenversicherung) werden in der Gewinn- und Verlustrechnung perioden-gerecht erfasst.

sonstige rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines Ereignisses der Vergangenheit besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstel-lungsbetrags zuverlässig schätzbar ist. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt mit der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags und wird nicht mit etwaigen Rückgriffsansprüchen saldiert. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Zinseffekt wesentlich ist.

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078 konzernabschluss 2014

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-tuten werden mit dem Auszahlungsbetrag abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten bilanziert. Finanzierungskosten werden erfolgswirksam über die Laufzeit verteilt und erhöhen jeweils im Zeitablauf den Buchwert der Verbindlichkeit. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlich-keiten werden nach IAS 39 zu fortgeführten Anschaf-fungskosten angesetzt. Bei langfristigen Verbindlich-keiten, die unverzinslich sind, wird eine Abzinsung unter Anwendung der Effektivzinsmethode vorgenom-men, wenn der Zinseffekt wesentlich ist. Verbindlich-keiten aus Finanzierungsverhältnissen werden mit dem niedrigeren Wert aus dem beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstands und dem Barwert der Leasingra-ten angesetzt. In den Folgejahren werden die Leasing-zahlungen in ihren Tilgungs- und Zinsanteil aufgeteilt, wobei nach IAS 17.25 von einem konstanten Zinssatz für die Verzinsung der Restschuld ausgegangen wird.

eventualschulden

Bei Eventualschulden handelt es sich um mögliche Ver-pflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen resul-tieren und deren Bestehen von künftigen Ereignissen abhängt, die nicht unter der Kontrolle des TÜV NORD Konzerns stehen. Ferner kann es sich um bestehende Verpflichtungen handeln, die nicht passiviert werden können, weil ein Ressourcenabfluss nicht wahr-scheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht hinreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Diese Eventualschulden werden mit ihrem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang angegeben.

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079konzernabschluss 2014

3. erläuterungen zur Konzern- gewinn- und Verlustrechnung

3.1. umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse teilen sich auf die sechs Geschäfts-bereiche wie folgt auf:

In den Umsatzerlösen sind T € 22.985 (2013: T € 34.552) aus angearbeiteten Dienstleistungsauf-trägen enthalten, die zum Bilanzstichtag anteilig nach ihrem Leistungsfortschritt (Percentage of Completion Method) realisiert wurden.

In Deutschland wurden Umsatzerlöse in Höhe von T € 811.174 (2013: T € 793.000), im übrigen Europa von T € 181.928 (2013: T € 153.366) und im übrigen Ausland von T € 96.391 (2013: T € 109.993) erzielt.

3.2. sonstige betriebliche erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T € 41.438 (2013: T € 40.080) betreffen im Wesentli-chen Erträge aus der Erstattung von Remanenzkosten in Höhe von T € 8.452 (2013: T € 0), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen T € 4.880 (2013: T € 8.990), Erträge aus Zulagen und Zuschüssen T € 2.855 (2013: T € 4.011), Kantinenerlöse T € 1.908 (2013: T € 2.070), Erträge aus der Auflösung von Ein-zelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferun-gen und Leistungen T € 984 (2013: T € 977), Miet- und Pachteinnahmen T € 702 (2013: T € 704), Erträge aus Nebenleistungen T € 228 (2013: T € 621) sowie Zahlungseingänge auf abgeschriebene Forderungen T € 127 (2013: T € 354).

3.3. Materialaufwand

3.4. Personalaufwand

Im Jahresdurchschnitt waren bei den konsolidierten Gesellschaften 9.764 Mitarbeiter (2013: 9.843) (umge-rechnet auf Vollzeitbeschäftigte) beschäftigt. Bei den Konzernmitarbeitern handelt es sich überwiegend um Angestellte.

3.5. abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen

3.6. sonstige betriebliche aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T € 204.726 (2013: T € 204.796) enthalten hauptsächlich Miet- und Raumkosten von T € 60.475 (2013: T € 63.009), Reisekosten T € 39.884 (2013: T € 40.350), Betriebs- und Verwaltungskosten T € 20.266 (2013: T € 21.298), sonstige Dienstleis-tungen T € 15.785 (2013: T € 16.586), Werbe- und Kommunikationskosten T € 14.464 (2013: T € 16.102), Rechts- und Beratungskosten T € 7.791 (2013: T € 5.992) sowie Spenden und Beiträge T € 2.031 (2013: T € 2.068). Wertberichtigungen auf zweifelhaf-te Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Höhe von T € 3.185 (2013: T € 3.589) enthalten. Weiterhin sind in dieser Position die sonstigen Steuern in Höhe von T € 2.160 (2013: T € 1.827) ausgewiesen.

t € 2014 2013Industrie Service 503.670 475.552Mobilität 304.850 298.723Bildung 115.852 114.649Rohstoffe 112.091 113.045Aerospace 40.185 42.953IT 12.845 11.437summe 1.089.493 1.056.359

t € 2014 2013

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 33.002 38.439

Aufwendungen für bezogene Leistungen 146.987 155.567summe 179.989 194.006

t € 2014 2013Löhne und Gehälter 524.379 509.375Soziale Abgaben 96.401 90.928

Aufwendungen für Altersversorgung 38.594 35.393

Aufwendungen für Unterstützung 4.055 3.828summe 663.429 639.524

t € 2014 2013

Planmäßige Abschreibun gen auf immaterielle Vermögens-werte und Sachanlagen 30.489 29.025

Wertminderungs-aufwendungen 1.742 311summe 32.231 29.336

Page 80: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

080 konzernabschluss 2014

3.7. finanzergebnis

3.8. steuern vom einkommen und vom ertrag

Die Ertragsteueraufwendungen des Konzerns betragen:

Die latenten Ertragsteuern ergeben sich aus der wäh-rend des Geschäftsjahres vorgenommenen erfolgswirk-samen Bildung oder Auflösung von Steuerabgrenzun-gen. Die latenten Steuern sind in beiden Geschäftsjah-ren überwiegend auf die Entstehung oder Umkehrung von temporären Differenzen zurückzuführen.

Bei der folgenden Überleitungsrechnung werden die einzelnen gesellschaftsbezogenen und mit den jeweili-gen länderspezifischen Steuersätzen erstellten Ermitt-lungen der latenten Steuern unter Berücksichtigung von Konsolidierungsmaßnahmen zusammengefasst. Dabei wird der erwartete Steueraufwand in den tat-sächlich ausgewiesenen Steueraufwand übergeleitet.

Der erwartete Steuersatz wurde für beide Geschäfts-jahre unter Berücksichtigung eines Körperschaftsteu-ersatzes von 15,0 % zzgl. eines Solidaritätszuschlags von 5,5 % und eines Gewerbesteuerhebesatzes von 462 % ermittelt.

Steuerlatenzen aufgrund von Ansatz- und Bewertungs-unterschieden sind bei den folgenden Bilanzposten entstanden:

t € 2014 2013

Ergebnis aus at-equity-bewerteten Beteiligungen 709 538

Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 193 234

Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen und Wertpapiere -235 -152

finanzergebnis (ohne zinsergebnis) 667 620

Zinserträge aus Bankguthaben und kurzfristigen Geldanlagen 1.595 1.895

Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.996 -1.508

a) Zinsaufwendungen aus Bankverbindlich- keiten und Darlehen -1.569 -1.501

b) In Leasingraten enthaltene Zinsen -14 -5

c) Übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -413 -2zinsergebnis -401 387

finanzergebnis (inkl. zinsergebnis) 266 1.007

t € 2014 2013Laufender Steueraufwand -20.009 -15.260Latenter Steuerertrag/ -aufwand 153 -241summe -19.856 -15.501

t € 2014 2013

Ergebnis vor Ertragsteuern 49.238 34.524

Erwarteter Ertragsteuer-aufwand (Steuersatz: 32,0 %; 2013: 32,0 %) 15.756 11.048

Effekt aus abweichenden ausländischen Steuer-sätzen/sonstige Abweichungen -291 -397

Änderungen von Steuer-sätzen oder -gesetzen 73 83

Permanente Differenzen aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen, steuer-freien Erträgen u.a. 1.527 3.996

Laufende Steuern für Vorjahre 964 -63

Latente Steuern für Vorjahre 248 235

Effekte aus Wertberichtigungen 1.579 599ertragsteueraufwand 19.856 15.501

Page 81: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

081konzernabschluss 2014

t €

2014 2013aktive

latente steuernpassive

latente steuernaktive

latente steuernpassive

latente steuernImmaterielle Vermögenswerte 1.742 5.906 1.904 5.703Sachanlagen 658 10.744 772 10.709Vorräte 0 1.869 0 1.640Übrige Aktiva 2.055 2.533 1.517 2.471Pensionsrückstellungen 118.568 0 87.830 0Sonstige Rückstellungen 10.233 372 9.192 286Übrige Passiva 922 191 730 261Steuerliche Verlustvorträge 4.771 0 4.235 0bruttowert 138.949 21.615 106.180 21.070Saldierungen -10.389 -10.389 -10.788 -10.788bilanzansatz 128.560 11.226 95.392 10.282

Aktive latente Steuern werden nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile hinrei-chend wahrscheinlich ist. Die Bestimmung etwaiger Wertberichtigungen erfolgt unter Berücksichtigung al-ler zurzeit bekannten positiven und negativen Einfluss-faktoren auf die künftigen steuerlichen Ergebnisse. Die dabei vorgenommenen Einschätzungen können künftig Änderungen unterliegen.

Im Eigenkapital wurden latente Steuern in Höhe von T € 31.734 (2013: T € 5.077) erfolgsneutral verrech-net. Wesentliche Ursache ist die erfolgsneutrale Ver-rechnung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus den Pensionsrückstellungen.

Zum Bilanzstichtag werden für im Konzern bestehende steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T € 26.166 (2013: T € 23.436) aktive latente Steuern angesetzt. Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T € 35.683 (2013: T € 25.772) wurden zum Bilanz-stichtag keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Realisierbarkeit nicht mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die steuerlichen Verlustvorträge sind in voller Höhe nach der zurzeit geltenden Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig.

3.9. dividende je aktie

Im Geschäftsjahr 2014 wurde eine Dividende in Höhe von T € 1.000 gezahlt. Dies entspricht bei einer im Handelsregister eingetragenen Aktienzahl von 100.000 einer Ausschüttung von € 10 pro Aktie.

Page 82: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

082 konzernabschluss 2014

4. erläuterungen zur Konzern- gesamtergebnisrechnung

Die im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen latenten Steuern in Höhe von T € 31.734 (2013: T € 5.077) entfallen auf die im Geschäftsjahr verrechneten ver- sicherungsmathematischen Verluste in Höhe von T € 102.891 (2013: T € 16.115). Die versicherungs-mathematischen Verluste nach latenten Steuern betragen T € 71.157 (2013: T € 11.038). Das sonstige Ergebnis vor latenten Steuern beträgt T € -100.598 (2013: T € -19.587).

5. erläuterungen zur Konzern-bilanz

Die Konzern-Bilanz ist unter der Anwendung des IAS 1 nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei werden solche Vermö-genswerte und Schulden als kurzfristig angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind. Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unabhängig von ihrer Fälligkeit auch dann als kurzfris-tig angesehen, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres, sondern innerhalb des normalen Geschäftszyklus ver-kauft, verbraucht oder fällig werden. Entsprechend IAS 12 werden die latenten Steuern als langfristige Vermö-genswerte und Schulden ausgewiesen.

5.1. immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:

entwicklung 2014t €

Konzessionen, gewerbliche rechte und ähnliche rechte

und Werte sowie Lizenzen an solchen rechten und Werten

geschäfts- oder firmen-

werte

geleistete anzahlungen

summe

anschaffungs-/herstellungskosten Stand 1. Januar 54.205 76.083 18 130.306Veränderungen Konsolidierungskreis 13 1.047 0 1.060Zugänge/laufende Investitionen 2.138 309 55 2.502Abgänge -783 -15 -1 -799Umbuchungen 5 -5 -16 -16Währungsdifferenzen 28 73 2 103stand 31. dezember 55.605 77.491 59 133.155

Kumulierte abschreibungen und WertminderungsaufwendungenStand 1. Januar 46.232 1.115 0 47.347Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0Zugänge 3.642 0 0 3.642Abgänge -780 0 0 -780Umbuchungen 0 0 0 0Währungsdifferenzen 18 7 0 25stand 31. dezember 49.111 1.122 0 50.234nettowerte 6.494 76.369 59 82.921

Page 83: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

083konzernabschluss 2014

Die unter Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesenen Veränderungen des Konsolidierungskreises betreffen den Erwerb von TN Bautechnik (T € 737) sowie ACPRO (T € 310).

Der Zugang bei den Geschäfts- oder Firmenwerten resultiert im Wesentlichen aus dem Kauf von Vermö-genswerten der WPL – Werkstatt-Prüf-Labor-GmbH.

Der Zugang bei den Geschäfts- oder Firmenwerten re-sultiert aus dem Kauf von Vermögenswerten der INSTA Ingenieurtechnik Ingenieurgesellschaft für Elektro-, Meß-, und Regeltechnik m.b.H.

Die Überprüfung aller in der Konzern-Bilanz offen ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte führte zu keinem außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf, da der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten über den Buchwertansätzen der jeweiligen Cash Ge-nerating Unit liegt. Der zur Diskontierung verwendete durchschnittliche Gesamtkapitalkostensatz (WACC) beträgt 4,85 % (2013: 4,83 %) unter Berücksichtigung

von Unternehmenssteuern, wobei nach Ende des drei-jährigen Planungszeitraums ein Wachstumsabschlag von 1,0 % vorgenommen wird.

Die getesteten Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich im Wesentlichen auf die Geschäftsbereiche Roh-stoffe (2014: T € 34.763; 2013: T € 34.763), Industrie Service (2014: T € 28.768; 2013: T € 27.367) sowie Aerospace (2014: T € 12.465; 2013: T € 12.465).

entwicklung 2013t €

Konzessionen, gewerbliche rechte und ähnliche rechte

und Werte sowie Lizenzen an solchen rechten und Werten

geschäfts- oder firmen-

werte

geleistete anzahlungen

summe

anschaffungs-/herstellungskosten Stand 1. Januar 53.027 74.911 33 127.971Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0Zugänge/laufende Investitionen 1.371 1.360 17 2.748Abgänge -166 -163 -2 -331Umbuchungen 28 0 -29 -1Währungsdifferenzen -55 -25 -1 -81stand 31. dezember 54.205 76.083 18 130.306

Kumulierte abschreibungen und WertminderungsaufwendungenStand 1. Januar 42.215 1.108 0 43.323Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0Zugänge 4.218 7 0 4.225Abgänge -151 0 0 -151Umbuchungen 0 0 0 0Währungsdifferenzen -50 0 0 -50stand 31. dezember 46.232 1.115 0 47.347nettowerte 7.973 74.968 18 82.959

Page 84: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

084 konzernabschluss 2014

entwicklung 2014t €

grundstücke, grundstücks-gleiche rechte und bauten

einschließlich der bauten auf fremden grundstücken

technische anlagen und

Maschinen

andere anlagen, betriebs- und

geschäftsaus-stattung

geleistete anzahlungen und anlagen

im bau

summe

anschaffungs-/herstellungskosten Stand 1. Januar 286.337 115.890 187.230 2.152 591.608

Veränderungen Konsolidierungskreis 0 43 13 0 56

Zugänge/laufende Investitionen 2.369 6.585 18.562 1.438 28.954

Abgänge -1.069 -760 -6.262 -1 -8.092Umbuchungen -6.236 1.392 273 -1.664 -6.235Währungsdifferenzen 273 183 428 1 885stand 31. dezember 281.674 123.333 200.243 1.927 607.177

Kumulierte abschreibungen und Wertminderungs-aufwendungen

Stand 1. Januar 147.162 78.497 153.111 190 378.960

Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0

Zugänge 5.960 8.170 14.458 1 28.589Abgänge -771 -716 -6.005 0 -7.492Umbuchungen -4.007 101 -101 0 -4.007Währungsdifferenzen 24 74 324 0 421stand 31. dezember 148.368 86.126 161.788 191 396.472nettowerte 133.306 37.207 38.455 1.736 210.704

5.2. sachanlagen

Das Sachanlagevermögen entwickelte sich wie folgt:

Page 85: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

085konzernabschluss 2014

Der unter Zugänge auf Abschreibungen erfasste Wert-minderungsaufwand nach IAS 36 beträgt T € 1.742 (2013: T € 311).

entwicklung 2013t €

grundstücke, grundstücks-gleiche rechte und bauten

einschließlich der bauten auf fremden grundstücken

technische anlagen und

Maschinen

andere anlagen, betriebs- und

geschäftsaus-stattung

geleistete anzahlungen und anlagen

im bau

summe

anschaffungs-/herstellungskosten Stand 1. Januar 266.778 109.463 177.504 12.410 566.155

Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0

Zugänge/laufende Investitionen 10.977 7.769 14.983 998 34.727

Abgänge -2.566 -726 -4.575 -22 -7.889Umbuchungen 11.715 -410 54 -11.173 186Währungsdifferenzen -565 -207 -735 -62 -1.570stand 31. dezember 286.337 115.890 187.230 2.152 591.608

Kumulierte abschreibungen und Wertminderungs-aufwendungen

Stand 1. Januar 145.966 71.347 144.410 13 361.736

Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0

Zugänge 3.421 7.992 13.699 0 25.111Abgänge -2.145 -629 -4.414 -13 -7.201Umbuchungen 0 -155 -45 190 -11Währungsdifferenzen -78 -58 -538 0 -674stand 31. dezember 147.162 78.497 153.111 190 378.961nettowerte 139.175 37.393 34.118 1.962 212.648

Page 86: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

086 konzernabschluss 2014

Die folgenden Vermögenswerte unterliegen Verfü-gungsbeschränkungen:

Sachanlagen in Höhe von T € 3.563 (2013: T € 3.430) sind als Sicherheit für Schulden im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsverkehrs verpfändet. Die be-sicherten Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2014 betragen T € 1.113 (2013: T € 1.013).

Entschädigungszahlungen von Dritten sind in Höhe von T € 178 (2013: T € 448) in den sonstigen betrieb-lichen Erträgen erfasst.

Der Buchwert des Sachanlagevermögens entfällt auf gemietete Vermögenswerte im Rahmen von Finance Lease wie folgt:

Aus den bestehenden Finance Lease-Verträgen werden künftig folgende Mindestleasingzahlungen fällig:

Es bestehen keine Mindestleasingzahlungen mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre.

Die Verpflichtungen aus Finance Lease-Verträgen sind unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen (vgl. 5.13.).

Die künftigen Verpflichtungen aus Operating Lease-Verhältnissen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum nicht beim TÜV NORD Konzern als Leasingnehmer liegt, sind unter den »Sonstigen finanziellen Verpflich-tungen« ausgewiesen (vgl. 5.16.).

t € 31. 12. 2014 31. 12. 2013Technische Anlagen und Maschinen 162 101Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 869 593

t €bruttowerte

Kumulierte abschreibungen und Wertminderungs-

aufwendungennettowerte

2014 2013 2014 2013 2014 2013

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung 904 268 449 176 455 92

t € bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre summe2014 2013 2014 2013 2014 2013

Summe der Mindestleasing-zahlungen 225 64 226 35 451 99

Enthaltener Zinsanteil -8 -1 -6 -1 -14 -2barwerte 217 63 220 34 437 97

Page 87: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

087konzernabschluss 2014

5.3. nach der equity Method bilanzierte finanzanlagen

In der folgenden Tabelle sind Name und Sitz der nach der Equity Method bewerteten Unternehmen sowie der Anteil am Kapital, das Eigenkapital und das Ergebnis dargestellt:

Es handelt sich ausschließlich um assoziierte Unter-nehmen.

Die Gesellschaft TÜV Middle East W.L.L., Manama/ Bahrain, wurde zum 31. Dezember 2014 erstmalig nach der Equity Method bewertet.

Für die wesentlichen Gesellschaften sind im Folgenden die Ergebnis- und Bilanzdaten sowie eine Überleitung zum Buchwert der Gesellschaften dargestellt.

name und sitz anteil am Kapital in %

eigenkapital 100 % in t €

ergebnis 100 % in t €

National Inspection and TechnicalTesting Company Ltd. (FAHSS), Damman/Saudi-Arabien 25,11 8.261 1.265

TÜV Middle East W.L.L., Manama/Bahrain 25,10 5.727 808UAB TÜVLITA, Vilnius/Litauen 50,00 4.707 489OutSmart B.V., Velp/Niederlande 25,10 413 -209

t € 31.12.2014 31.12.2013ergebnisdaten fahssUmsatzerlöse 18.887 14.453Ergebnis nach Steuern/Gesamtergebnis 1.265 1.164anteiliges Ergebnis nach Steuern/anteiliges Gesamtergebnis 276 245bilanzdaten fahsskurzfristige Vermögenswerte 10.579 8.273langfristige Vermögenswerte 4.381 3.564kurzfristige Verbindlichkeiten -3.536 -2.644langfristige Verbindlichkeiten -3.163 -2.251Eigenkapital 8.261 6.942

anteiliges Eigenkapital 1.896 1.743Sonstiges -362 -553buchwert der at-equity bewerteten fahss 1.534 1.190

t € 31.12.2014 31.12.2013ergebnisdaten tÜV Middle eastUmsatzerlöse 16.145 0Ergebnis nach Steuern/Gesamtergebnis 808 0anteiliges Ergebnis nach Steuern/anteiliges Gesamtergebnis 203 0bilanzdaten tÜV Middle eastkurzfristige Vermögenswerte 9.290 0langfristige Vermögenswerte 669 0kurzfristige Verbindlichkeiten -2.896 0langfristige Verbindlichkeiten -1.336 0Eigenkapital 5.727 0

anteiliges Eigenkapital 1.437 0Sonstiges -160 0buchwert der at-equity bewerteten tÜV Middle east 1.277 0

Page 88: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

088 konzernabschluss 2014

Für die beiden übrigen at-equity bewerteten individuell nicht materiellen Gesellschaften zeigt die folgende Ta-belle zusammenfassende Finanzinformationen:

Das Ergebnis der nicht materiellen Gesellschaften zeigt die folgende Tabelle:

Bei der Ermittlung wurde auf testierte Vorjahresab-schlüsse zurückgegriffen (vgl. 2.6.).

5.4. andere finanzielle Vermögenswerte

Die Beteiligungen von TÜV NORD AG sind der Aufstel-lung des Anteilsbesitzes (vgl. 7.7.) zu entnehmen.

Die anderen finanziellen Vermögenswerte entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:

entwicklung 2014t €

anteile an verbundenen unternehmen

anteile an JV und assoziierten

unternehmen (nicht at-equity)

sonstige beteili-gungen

Lang-fristige

Wert-papiere

aus-leihungen

deckungs-kapital-anteile

aufgrund von rück-deckungs-

versiche-rungen

summe

anschaffungs-/herstellungskosten Stand 1. Januar 5.722 331 675 25.936 2.627 32.555 67.845

Zugänge/laufende Investitionen 380 13 0 67 23 4.143 4.625

Abgänge -25 0 -344 -5.045 -1.320 -1.832 -8.565Umbuchungen -6 -15 -32 0 0 -2.775 -2.828Währungsdifferenzen 29 0 2 0 0 0 31stand 31. dezember 6.100 328 301 20.958 1.329 32.091 61.108

Kumulierte abschreibungen und Wertminderungs-aufwendungen

Stand 1. Januar 3.592 265 160 0 2.430 0 6.447Zugänge 235 0 0 0 0 0 235Abgänge -2 0 0 0 -1.279 0 -1.281Umbuchungen 0 38 -38 0 0 0 0Währungsdifferenzen 6 0 0 0 0 0 6stand 31. dezember 3.831 303 123 0 1.151 0 5.407nettowerte 2.269 25 179 20.958 178 32.091 55.700

t € 31.12.2014 31.12.2013Vermögenswerte 6.741 6.185Verbindlichkeiten -1.621 -1.458Eigenkapital 5.120 4.727

t € 2014 2013Ergebnis nach Steuern 280 536Anteiliges Ergebnis nach Steuern 231 293Anteiliges Gesamtergebnis nach Steuern 231 293buchwert der at-equity bewerteten nicht materiellen gesellschaften 3.206 3.057

Page 89: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

089konzernabschluss 2014

Rückdeckungsansprüche gegen die Alters- und Hin-terbliebenen-Versicherung der Technischen Überwa-chungs-Vereine -VVaG- (AHV), Essen, wurden in Höhe von T € 15.894 (2013: T € 15.738) zur Besicherung von Altersteilzeitverpflichtungen verpfändet.

entwicklung 2013t €

anteile an verbundenen unternehmen

anteile an JV und assoziierten

unternehmen (nicht at-equity)

sonstige beteili-gungen

Lang-fristige

Wert-papiere

aus-leihungen

deckungs-kapital-anteile

aufgrund von rück-deckungs-

versiche-rungen

summe

anschaffungs-/herstellungskosten Stand 1. Januar 5.484 305 722 27.194 7.236 37.696 78.637

Zugänge/laufende Investitionen 287 0 6 171 15 1.195 1.673

Abgänge 0 -3 0 -1.430 -4.624 -699 -6.756Umbuchungen 22 31 -53 0 0 -5.636 -5.636Währungsdifferenzen -70 -3 -1 0 0 0 -74stand 31. dezember 5.722 331 675 25.936 2.627 32.555 67.845

Kumulierte abschreibungen und Wertminderungs-aufwendungen

Stand 1. Januar 3.531 268 160 0 2.485 0 6.444Zugänge 152 0 0 0 0 0 152Abgänge -86 -3 0 0 -54 0 -143Umbuchungen 0 0 0 0 0 0 0Währungsdifferenzen -6 0 0 0 0 0 -6stand 31. dezember 3.592 265 160 0 2.430 0 6.447nettowerte 2.130 66 515 25.936 197 32.555 61.397

Page 90: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

090 konzernabschluss 2014

5.5. Vorräte

In den Vorräten sind Abwertungen in Höhe von T € 3 (2013: T € 0) enthalten.

5.6. forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige forderungen

Entsprechend ihrer restlichen Laufzeit lassen sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen wie folgt aufgliedern:

t € 2014 2013Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.292 1.492Unfertige Leistungen 52.360 53.975Fertige Erzeugnisse und Waren 3.650 3.478Geleistete Anzahlungen 3.896 2.897summe 61.198 61.842

t € 2014 2013kurzfristig langfristig summe kurzfristig langfristig summe

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 124.286 166 124.452 130.453 243 130.696

aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen 15.848 0 15.848 18.788 0 18.788

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 819 43 862 714 15 729

Forderungen gegenüberJoint Ventures, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen 2.480 0 2.480 1.187 1 1.188

summe 143.433 209 143.641 151.142 259 151.401

Page 91: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

091konzernabschluss 2014

t € 2014 2013stand 1. Januar 7.489 6.345Zuführung 3.185 3.589Verbrauch 1.963 1.280Auflösung 984 977Währungsumrechnungseffekte 129 -188stand 31. dezember 7.856 7.489

In der Berichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen in Höhe von T € 3.185 (2013: T € 3.589) vorgenommen.

Die Entwicklung der Einzelwertberichtigungen stellt sich wie folgt dar:

Die Fälligkeiten der nicht einzelwertberichtigten Forde-rungen gliedern sich wie folgt:

5.7. sonstige Vermögenswerte

Sonstige Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden als langfristig und von we-niger als einem Jahr als kurzfristig eingestuft.

Im Wesentlichen werden Abgrenzungsposten und Steuererstattungsansprüche ausgewiesen. Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:

Zum Abschlussstichtag bestanden keine Posten, die mehr als 180 Tage überfällig und nicht wertgemindert waren.

t € 2014 2013forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dritten, brutto 132.308 138.185a) davon weder überfällig noch wertberichtigt 43.485 41.969b) davon in der folgenden Altersstruktur überfällig, vor Wertberichtigungen 1 – 30 Tage 56.006 58.41231 – 60 Tage 12.120 15.86761 – 90 Tage 4.807 5.27891 – 180 Tage 4.976 5.938mehr als 180 Tage 10.914 10.721Wertberichtigungen -7.856 -7.489forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dritten, netto 124.452 130.696

t € 2014 2013kurzfristig langfristig summe kurzfristig langfristig summe

Sonstige Vermögenswerte 15.549 3.912 19.461 13.589 3.374 16.962

Page 92: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

092 konzernabschluss 2014

5.8. zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente

Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalen-ten handelt es sich um Schecks, Kassenbestände sowie um Guthaben bei unterschiedlichen Kreditinstituten in unterschiedlicher Währung. Die Guthaben werden marktüblich verzinst.

5.9. zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte

In der Position »Zur Veräußerung vorgesehene Ver-mögenswerte« gemäß IFRS 5 werden bebaute und unbebaute Grundstücke ausgewiesen, für die Veräuße-rungsmaßnahmen eingeleitet sind.

5.10. eigenkapital

Zur Entwicklung des Eigenkapitals vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2014 vgl. »Konzern-Eigenkapital-veränderungsrechnung«.

Das Kapitalmanagement des TÜV NORD Konzerns zielt neben der Sicherstellung der Unternehmensfort-führung darauf ab, eine adäquate Verzinsung über die Kapitalkosten hinaus zu erreichen und damit den Un-ternehmenswert dauerhaft zu steigern.

gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert T € 10.000 und ist eingeteilt in 100.000 auf den Namen lautende Stückaktien. Alle Aktien sind voll einbezahlt.

Die TÜV NORD AG verfügt zum Zeitpunkt der Erstel-lung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2014 weder über bedingtes Kapital noch über ge-nehmigtes Kapital. Die TÜV NORD AG gewährt keine aktienbasierte Vergütung (Aktienoptionsprogramm) an ihre Mitarbeiter.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage des TÜV NORD Konzerns ent-spricht mit einer Höhe von T € 114.413 der Kapital-rücklage der TÜV NORD AG.

nachrangige namensschuldverschreibung

Am 22. Dezember 2014 hat die TÜV NORD AG eine nachrangige Namensschuldverschreibung ohne feste Laufzeit in Höhe von T € 20.000 bei der Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung der Technischen Über-wachungs-Vereine -VVaG- (AHV), Essen, aufgenommen. Der Zinssatz beträgt 4,125 % bis zum 30. Juni 2020 und erhöht sich danach für jede weitere 5-Jahresperi-ode um 100 Basispunkte. Eine Kündigungsmöglichkeit besteht ausschließlich für die TÜV NORD AG erstmals zum 30. Juni 2020, danach jährlich. Die Zinszahlungen liegen im Ermessen der TÜV NORD AG. Sie sind in vol-lem Umfang auch nachträglich zu zahlen u.a. bei Rück-zahlung der Namensschuldverschreibung, Ausschüt-tungen an die Anteilseigner oder Rückzahlung anderer gleichrangiger Verbindlichkeiten bzw. bei wirtschaftlich vergleichbaren Vorgängen.

gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen enthalten die Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Daneben wer-den in den Gewinnrücklagen die Verrechnung aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkon-solidierung für Akquisitionen bis zum 31. Dezember 2006 sowie der Nettobetrag der erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS ausgewiesen.

sonstige eigenkapitalpositionen

Die sonstigen Eigenkapitalpositionen enthalten die erfolgsneutralen Eigenkapitalauswirkungen aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften, aus Wertänderungen der Zeit-werte von Available-for-Sale-Instrumenten, aus versi-cherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus Pensionsplänen und die auf diese Sachverhalte erfass-ten latenten Steuern.

Page 93: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

093konzernabschluss 2014

nicht beherrschende anteile

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremd-anteile am konsolidierten Eigenkapital der einbezoge-nen Gesellschaften.

Die nicht beherrschenden Anteile entfallen im Wesent-lichen auf folgende Konzerngesellschaften:

t € 2014 2013TÜV India Private Ltd., Mumbai/Indien 3.804 3.375TÜV NORD CERT GmbH, Essen 1.161 1.129Höntzsch GmbH, Waiblingen 1.017 984

DMT Consulting Private Limited(vormals IMC-SRG Services & Consultancy (P) Ltd.), Kolkata/Indien 765 695TÜV NORD Mobilität Immobilien GmbH, Essen 721 627Diverse andere Gesellschaften 1.043 911summe 8.511 7.721

Die Stimmrechte anderer Gesellschafter entsprechen ihrem Anteil am Eigenkapital. Auf weitere Angaben zu den Tochtergesellschaften, an denen nicht beherr-schende andere Gesellschafter beteiligt sind, wird man-gels Wesentlichkeit verzichtet. Weitere Informationen finden sich in der Anteilsbesitzliste im Kapital 7.7.

5.11. rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen werden für Verpflichtungen aus An-wartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinterbliebene gebildet, soweit es sich um einen leistungsorientierten Versorgungsplan (Defined Benefit Plan) handelt. Diese Rückstellungen bemessen sich nach versicherungsma-thematischen Bewertungen der bestehenden Versor-gungsverpflichtungen, die in jedem Jahr neu vorgenom-men werden. Die Aufwendungen aus den Zusagen wer-den entsprechend dem versicherungsmathematischen Gutachten über die Dienstzeit der Beschäftigten verteilt und bestehen aus Dienstzeit- und Zinsaufwand.

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verlus-te werden sofort in voller Höhe ausgewiesen und unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. In der Konzern-Gesamtergebnis-rechnung erfolgt eine Überleitung der im Eigenkapital erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste.

Der Nettopensionsaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen.

Zum 30. Dezember 2008 erfolgte die Erstdotierung ei-nes Contractual Trust Agreements (CTA). Dabei wurden Deckungskapitalanteile aufgrund von Rückdeckungs-versicherungen dem TÜV NORD PENSION TRUST e.V. zugeführt, die ausschließlich und unwiderruflich der Deckung und Finanzierung der Pensionsverpflichtungen dienen. Nach IFRS sind die Vermögenswerte dieses CTA als Plan Assets anzusehen. Das Planvermögen besteht ausschließlich aus diesen Rückdeckungsversicherungen.

Die Höhe der Pensionsverpflichtung (versicherungsma-thematischer Barwert der erdienten Versorgungsan-sprüche oder Defined Benefit Obligation (DBO)) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berech-net, für die Schätzungen unumgänglich sind.

Die Höhe der Pensionsverpflichtung wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt, bei der die zum Bewertungsstichtag erdienten künftigen Verpflichtungen nach versiche-rungsmathematischen Verfahren unter Einschätzung der relevanten Einflussgrößen bewertet werden.

Die unter Einbeziehung dynamischer Komponenten bei Eintritt des Versorgungsfalls zu erwartenden Ver-sorgungsleistungen werden dabei über die gesamte Be-schäftigungszeit des betreffenden Mitarbeiters verteilt. Im Geschäftsjahr werden folgende Annahmen bezüglich der anzusetzenden Parameter für die versicherungs-mathematischen Berechnungen in den Gutachten getroffen:

Page 94: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

094 konzernabschluss 2014

Die versicherungsmathematischen Gutachten werden jährlich erstellt. Die versicherungsmathematischen Annahmen in Bezug auf die Sterblichkeit basieren für Deutschland auf den Richttafeln 2005G von Klaus Heubeck. Die versicherungsmathematischen Annahmen in Deutschland und in anderen Ländern unterscheiden sich, mit Ausnahme des Diskontierungszinssatzes, nicht wesentlich.

Im Konzern bestehen sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Versorgungspläne für Zusagen der Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen

auf der Grundlage von Betriebsvereinbarungen sowie tarifvertraglicher- und einzelvertraglicher Basis. Leistungsorientierte Versorgungszusagen wurden nur bei einem Eintritt bis zum 31. Dezember 1991 bzw. 31. Dezember 1993 gegeben. Die Höhe dieser Zusagen bemisst sich nach dem anrechnungsfähigen Einkom-men und/oder der Sozialversicherungsrente sowie der Dienstzeit.

Die Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Pen-sionsverpflichtungen und des Planvermögens ergeben sich wie folgt:

t € Pensions-verpflichtungen

Planvermögen summe

stand 1. Januar 2014 953.034 -685.536 267.498Laufender Dienstzeitaufwand 15.655 0 15.655Nettozinsaufwand (Zinsaufwand/Zinsertrag) 39.823 -25.428 14.395nettopensionsaufwand 55.478 -25.428 30.050Tatsächliche Zinsen Planvermögen abzgl. rechnerischer Zinsertrag 0 -720 -720

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aus Veränderung finanzieller Annahmen 103.611 0 103.611neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne 103.611 -720 102.891Pensionszahlungen -51.151 0 -51.151Zahlungen aus dem Versorgungsplan 0 36.264 36.264Beiträge Arbeitgeber zum Versorgungsplan 0 -28.680 -28.680zahlungen gesamt -51.151 7.584 -43.567Übertragung von Verpflichtungen 917 -1.144 -227Veränderungen Konsolidierungskreis/Wechselkurs- und sonstige Effekte 2.443 -966 1.477stand 31. dezember 2014 1.064.332 -706.210 358.122Andere in der Bilanz angesetzte Beträge 36 0 36bilanzierte Pensionsrückstellung 31. dezember 2014 1.064.368 -706.210 358.158

% 2014 2013Diskontierungszinssatz per 31.12. 3,00 4,20künftige Rentensteigerungen 1,20 1,50künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen 1,50 2,00Mitarbeiterfluktuation 2,00 2,00Verzinsung des Planvermögens 3,60 3,70

Page 95: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

095konzernabschluss 2014

Die Relation zwischen der Leistungsverpflichtung und dem Planvermögen spiegelt den Finanzierungsgrad des jeweiligen Pensionsplans wider, wobei eine das Planvermögen übersteigende Leistungsverpflichtung eine Planunterdeckung darstellt. Sowohl Leistungsver-pflichtung als auch Planvermögen können im Zeitab-lauf schwanken, was zu einer Erhöhung/Verminderung der Planunterdeckung führen kann. Gründe für solche Schwankungen können Veränderungen des Marktzin-ses und damit des Diskontierungszinses oder auch Anpassung an versicherungsmathematische Annahmen sein.

Das Planvermögen des TÜV NORD Konzerns besteht ausschließlich aus Rückdeckungsversicherungen und unterliegt aufgrund der Mindestverzinsung nur gering-fügigen Schwankungen. Eine Preisnotierung an einem aktiven Markt besteht für Rückdeckungsversicherun-gen nicht. Die Planunterdeckung wird durch operative Cashflows gedeckt. Langfristiges Ziel des TÜV NORD Konzerns ist es, das Planvermögen sukzessive zu erhö-hen. Die Beiträge der Arbeitgeber in das Planvermögen werden 2015 voraussichtlich Mio € 25,0 betragen. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensions-verpflichtungen beträgt 13,1 Jahre.

t € Pensions-verpflichtungen

Planvermögen summe

stand 1. Januar 2013 930.908 -668.713 262.195Laufender Dienstzeitaufwand 11.070 0 11.070Nettozinsaufwand (Zinsaufwand/Zinsertrag) 40.075 -24.609 15.466nettopensionsaufwand 51.145 -24.609 26.536Tatsächliche Zinsen Planvermögen abzgl. rechnerischer Zinsertrag 0 -1.749 -1.749

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aus Veränderung finanzieller Annahmen 17.864 0 17.864neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne 17.864 -1.749 16.115Pensionszahlungen -48.962 0 -48.962Zahlungen aus dem Versorgungsplan 0 34.752 34.752Beiträge Arbeitgeber zum Versorgungsplan 0 -22.831 -22.831zahlungen gesamt -48.962 11.921 -37.041Übertragung von Verpflichtungen 2.627 -1.979 648Veränderungen Konsolidierungskreis/Wechselkurs- und sonstige Effekte -548 -407 -955stand 31. dezember 2013 953.034 -685.536 267.498Andere in der Bilanz angesetzte Beträge 40 0 40bilanzierte Pensionsrückstellung 31. dezember 2013 953.074 -685.536 267.538

Page 96: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

096 konzernabschluss 2014

Die nachfolgende Übersicht stellt die Auswirkungen von Parameteränderungen auf die Pensionsverpflich-tungen (DBO) dar. Die Analyse bezieht sich auf die Parameter, bei denen eine Änderung zum Abschluss-stichtag für möglich gehalten wurde. Es handelt sich um Durchschnittswerte, die mit dem Barwert der je-weiligen Pensionsverpflichtung gewichtet wurden. Bei der Berechnung wurden Korrelationen zwischen den Parametern nicht berücksichtigt.

Arbeitgeberbeiträge an die gesetzliche Rentenver- sicherung sowie Beiträge an sonstige beitragsorien- tierte Versorgungspläne wurden 2014 in Höhe von Mio € 41,2 geleistet (2013: Mio € 39,7).

5.12. sonstige lang- und kurzfristige rückstellungen

Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Per-sonal- und Sozialbereich werden im Wesentlichen für Altersteilzeit, Jubiläumszahlungen, Sozialplanmaßnah-men und sonstige Personal- und Personalnebenkosten gebildet.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen Rück-stellungen für Risiken drohender Verluste aus schwe-benden Geschäften und Gewährleistungsverpflichtun-gen sowie Rückstellungen für sonstige Risiken.

Vom Gesamtbetrag der übrigen sonstigen Rück- stellungen zum 31. Dezember 2014 sind T € 32.988 (2013: T € 28.354) kurzfristig und T € 8.737 (2013: T € 7.322) langfristig. Es sind keine wesentlichen Aufzinsungen von langfristigen Rückstellungen vor-genommen worden.

t € rückstellungen aus dem

Personal- und sozialbereich

Übrige sonstige rückstellungen

summe

stand 1. Januar 2014 55.022 35.676 90.698Zuführung 24.151 16.025 40.176Verbrauch 21.858 6.208 28.066Auflösung 2.178 4.013 6.192Umbuchungen/Übertragungen -149 85 -65Währungsdifferenzen 156 162 318stand 31. dezember 2014 55.144 41.725 96.870

sensitivitätsanalysein %

Veränderung des Parameters

erhöhung des Parameters

Verringerungdes Parameters

Rechnungszins 1,0%Rückgang DBO

um 11,8%Erhöhung DBO

um 14,6%

Rententrend 0,5%Erhöhung DBO

um 6,0%Rückgang DBO

um 5,6%

Page 97: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

097konzernabschluss 2014

5.13. Lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Entsprechend ihrer Restlaufzeit lassen sich die Ver-bindlichkeiten folgendermaßen gliedern:

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ent-halten in Höhe von T € 20.000 die Inanspruchnahme einer Konsortialkreditlinie in Höhe von T € 175.000. Die Verzinsung erfolgt bei Inanspruchnahme mit dem 3-Monats EURIBOR zzgl. einer Marge von 100 Basis-punkten.

Verbindlichkeiten aus Finance-Lease-Verträgen betref-fen Leasingverträge für Investitionsgüter und werden in Höhe der künftigen Verpflichtung passiviert.

Die Verbindlichkeiten aus angearbeiteten Dienstleis-tungsaufträgen resultieren aus Aufträgen, bei denen die vereinnahmten Kundenanzahlungen die kumulier-ten Forderungen aus der Abwicklung der jeweiligen Aufträge übersteigen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Belegschaft ent-halten T € 12.389 (2013: T € 12.307) für Verpflichtun-gen aus Freizeitausgleich und T € 7.437 (2013:

T € 8.364) für Verpflichtungen aus rückständigem Urlaub.

In den anderen Verbindlichkeiten ist ein passivischer Rechnungsabgrenzungsposten der TÜV NORD College GmbH aus der Finanzierung des Betriebs der Berufs-kollegs in Höhe von T € 17.513 (2013: T € 26.845) enthalten.

5.14. eventualschulden

Haftungsverhältnisse bestehen für Sachverhalte, für welche die TÜV NORD AG und ihre Tochtergesellschaf-ten Garantien zugunsten unterschiedlicher Vertrags-partner gegeben haben.

Im Berichtsjahr bestehen Haftungsverhältnisse in Höhe von T € 9.341 (2013: T € 9.199) aus Bürg-schaftsverhältnissen, die im Wesentlichen Bankbürg-schaften betreffen. Die TÜV NORD AG übernimmt mit

t € 2014 2013kurzfristig langfristig summe kurzfristig langfristig summe

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 21.230 507 21.737 51.792 932 52.724

Verbindlichkeiten aus Finance Lease 216 220 436 75 34 109finanzschulden 21.447 727 22.173 51.867 967 52.834

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungengegenüber Dritten 19.635 318 19.953 32.232 221 32.453

aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen 1.178 0 1.178 535 0 535

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 393 3 397 354 6 360

Verbindlichkeiten gegenüber Joint Venture Gesellschaften, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen 515 0 515 921 0 921

Ausstehende Rechnungen 17.530 0 17.530 14.675 0 14.675

Verbindlichkeiten gegenüberder Belegschaft 25.252 303 25.555 24.682 247 24.930

Andere Verbindlichkeiten 29.955 18.435 48.389 32.291 24.708 56.999

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 94.457 19.059 113.516 105.690 25.183 130.872

Erhaltene Anzahlungen 48.089 52 48.141 49.696 30 49.727Sonstige Steuern 15.976 0 15.976 16.396 0 16.396Übrige Verbindlichkeiten 64.065 52 64.117 66.092 30 66.123summe Verbindlichkeiten 179.969 19.837 199.806 223.649 26.180 249.829

Page 98: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

098 konzernabschluss 2014

Vertragserfüllungsgarantien die Haftung für Verpflich-tungen von Konzerngesellschaften im Rahmen von gemeinsamen Projekten und Konsortien. Kommt der Konsortialpartner seinen vertraglich geschuldeten Ver-pflichtungen nicht nach, können Zahlungsforderungen bis zur Höhe des vereinbarten Bürgschaftsbetrags auf die TÜV NORD AG zukommen. Im Regelfall werden hier Laufzeiten entsprechend dem zugehörigen Grundge-schäft vereinbart.

5.15. rechtsverfahren

Die TÜV NORD AG und ihre Konzerngesellschaften sind nicht an Gerichtsverfahren beteiligt, die einen er-heblichen Einfluss auf die wirtschaftliche und finanzi-elle Lage der Gesellschaften oder des Konzerns haben könnten. Für entsprechende Belastungen aus anderen Gerichtsverfahren wurden bei der jeweiligen Gesell-schaft Rückstellungen in angemessener Höhe gebildet. Diese belaufen sich zum Bilanzstichtag auf T € 1.311 (2013: T € 946).

5.16. sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2014 besteht ein Bestellobligo für Sachanlagevermögen in Höhe von T € 167 (2013: T € 585).

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen umfassen Miet- und Leasingverpflichtungen für Räumlichkeiten, Betriebs- und Geschäftsausstattungen sowie Geräte, die als Operating Lease gemäß IAS 17 einzustufen sind.

Die Mindestleasingzahlungen werden folgendermaßen fällig:

Die sonstigen finanziellen Mietverpflichtungen sind überwiegend als langfristig einzustufen. Sie haben eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen aus solchen Verträgen betragen T € 39.728 (2013: T € 41.657).

t € bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre summe

Künftige Verpflichtungen aus angemieteten Immobilien 14.165 37.685 37.710 89.560

Künftige Verpflichtungen aus sonstigen Operating-Lease-Verträgen 5.923 20.809 20.309 47.041

Page 99: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

099konzernabschluss 2014

6. erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelbestand der Kapitalflussrechnung um-fasst alle in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, d.h. Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten. Die ausge-wiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-lente unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen durch Dritte.

7. sonstige angaben

7.1. ereignisse nach dem bilanzstichtag

Bis zum Stichtag der Aufstellung des konsolidierten Abschlusses traten keine für die Darstellung der Lage des Konzerns wesentlichen Ereignisse ein.

7.2. angaben zu Konzernabschlussprüferhonoraren

Im Berichtsjahr sind für die Abschlussprüfer des Kon-zernabschlusses, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft, folgende Honorare als Aufwand gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB erfasst worden.

7.3. finanzinstrumente

In den folgenden Übersichten ist für das Berichts- und das Vorjahr die Bewertung der nach IFRS 7 relevanten Kategorien von Finanzinstrumenten dargestellt:

t € 2014 2013Abschlussprüfung 704 665Steuerberatung 74 56Sonstige Beratungsleistungen 19 25summe 797 746

Page 100: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

100 konzernabschluss 2014

finanzinstrumente31. dezember 2014

t €

Kategorie gemäß ias 39

buchwert zu fortgeführten anschaffungs-

kosten bewertete Kredite und

forderungen*

erfolgsneutral zum beizulegen-

den zeitwert bewertete zur Veräußerung

verfügbare Vermögens-

werte

zu fortgeführten anschaffungs-

kosten bewertete Verbindlich-

keiten*

aKtiVaLangfristige VermögenswerteWertpapiere AfS 20.958 20.958Ausleihungen LaR 178 178

Forderungen und sonstige Vermögenswerte LaR 2.018 2.018

Kurzfristige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungenund Leistungen gegenüber Dritten LaR 140.134 140.134

Forderungen und sonstige Vermögenswerte LaR 8.266 8.266

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 61.607 61.607

PassiVaLangfristige VerbindlichkeitenFinanzverbindlichkeiten FLAC 507 507

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten FLAC 318 318

Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 3.603 3.603Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 21.230 21.230

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten FLAC 20.813 20.813

Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 117.182 117.182summe nach bewertungskategorien gemäß ias 39 212.203 20.958 163.653

davon: aggregiert nach Kategorien gemäß ias 39

Kredite und Forderungen (Loans and Receivables – LaR) 212.203

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale Financial Assets – AfS) 20.958

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (Financial Liabilities Measured at Amortized Cost – FLAC) 163.653

* Der Buchwert entspricht dem Zeitwert.

Page 101: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

101konzernabschluss 2014

* Der Buchwert entspricht dem Zeitwert.

finanzinstrumente31. dezember 2013

t €

Kategorie gemäß ias 39

buchwert zu fortgeführten anschaffungs-

kosten bewertete Kredite und

forderungen*

erfolgsneutral zum beizulegen-

den zeitwert bewertete zur Veräußerung

verfügbare Vermögens-

werte

zu fortgeführten anschaffungs-

kosten bewertete Verbindlich-

keiten*

aKtiVaLangfristige VermögenswerteWertpapiere AfS 25.936 25.936Ausleihungen LaR 197 197

Forderungen und sonstige Vermögenswerte LaR 2.026 2.026

Kurzfristige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungenund Leistungen gegenüber Dritten LaR 149.241 149.241

Forderungen und sonstige Vermögenswerte LaR 7.091 7.091

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 54.006 54.006

PassiVaLangfristige VerbindlichkeitenFinanzverbindlichkeiten FLAC 932 932

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten FLAC 221 221

Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 2.838 2.838Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 51.792 51.792

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten FLAC 32.767 32.767

Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 115.740 115.740summe nach bewertungskategorien gemäß ias 39 212.561 25.936 204.291

davon: aggregiert nach Kategorien gemäß ias 39

Kredite und Forderungen (Loans and Receivables – LaR) 212.561

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale Financial Assets – AfS) 25.936

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (Financial Liabilities Measured at Amortized Cost – FLAC) 204.291

Page 102: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

102 konzernabschluss 2014

Auf Grundlage der drei in IFRS 13.72 ff. aufgeführten Stufen der Bewertungshierarchie erfolgt die Bewer-tung von finanziellen Vermögenswerten und Verbind-lichkeiten nach Verfügbarkeit relevanter Informationen. Für die erste Stufe sind notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten direkt beobachtbar. Auf der zweiten Stufe wird die Bewertung auf Grundlage von Bewer-tungsmodellen vorgenommen, in welche am Markt beobachtbare Größen einfließen. Die Anwendung von Bewertungsmodellen, die nicht auf am Markt beob-achtbare Inputfaktoren zurückgreifen, sieht die dritte Stufe vor.

Es werden keine Finanzinstrumente zu Handelszwe-cken oder bis zur Endfälligkeit gehalten.

Für die kurzfristigen Kredite und Forderungen sowie für die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer-teten finanziellen Verbindlichkeiten wird aufgrund der überwiegend kurzfristigen Restlaufzeiten angenom-men, dass die beizulegenden Zeitwerte näherungswei-se den Buchwerten entsprechen.

Bei Wertpapieren, die als »Zur Veräußerung verfügbar« klassifiziert sind, entsprechen die Zeitwerte den Marktpreisen eines aktiven Marktes (Stufe 1 der Bewertungshierarchie).

nettoergebnisse nach bewertungskategorien

Die erfolgswirksamen Nettoergebnisse der Finanz-instrumente sind den folgenden Bewertungskategorien zugeordnet:

Dabei werden die Zinsen aus finanziellen Verbindlich-keiten und Wertminderungen für Ausleihungen im Finanzergebnis ausgewiesen. Der Wertminderungsauf-wand für Forderungen (im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie das Ergebnis aus Wertpapierabgängen sind im sonstigen Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

t € 2014 2013aus

zinsenaus der

folge-bewertung

aus abgang

aus zinsen

aus der folge-

bewertung

aus abgang

Kredite und Forderungen 1.595 -2.011 -16 1.895 -3.866 0

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden -1.569 154 0 -1.501 165 0

Page 103: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

103konzernabschluss 2014

7.4. Management der finanziellen risiken

Die Gesellschaften des TÜV NORD Konzerns sind im Rahmen ihrer operativen Tätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Bei diesen Risiken handelt es sich um Kre-ditrisiken, Liquiditäts- sowie Marktrisiken in Form von Währungs- und Zinsrisiken. Die konzernweite Steue-rung und Begrenzung dieser Risiken erfolgt im Rahmen des zentralen Risikomanagements der TÜV NORD AG. Die Grundsätze des Risikomanagements zur Steuerung der Risiken werden im Lagebericht näher erläutert.

ausfallrisiken

Ausfallrisiken existieren insbesondere aus dem ope-rativen Geschäft. Die Forderungen der TÜV NORD-Konzerngesellschaften unterliegen grundsätzlich einem Ausfallrisiko, für das in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten verlangt werden. Bei Bedarf werden für einzelne Vertragspartner Aus-fallversicherungen mit Selbstbehalt abgeschlossen. Des Weiteren wird z.B. Vorkasse gefordert. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, werden vor Vertragsab-schluss Bonitätsprüfungen entsprechend der internen Richtlinien vorgenommen. Außerdem findet eine re-gelmäßige Überprüfung der Kundenbonität während der Vertragslaufzeit statt. Bei konkreten Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen vorgesorgt, die sich an objektiven Hinweisen im Einzelfall oder der Fälligkeits-struktur sowie den tatsächlichen Forderungsausfällen orientieren.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forde-rungen aus Percentage-of-Completion und Ausleihun-gen können maximal in Höhe ihres Buchwerts zum 31. Dezember 2014 ausfallen. Die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist unter 5.6. dargestellt.

Das maximale Kreditrisiko bei zur Veräußerung verfüg-baren Vermögenswerten und den Finanzinstrumenten entspricht zum 31. Dezember 2014 deren Marktwert.

Liquiditätsrisiken

Die Steuerung möglicher Liquiditätsrisiken – der Ge-fahr, dass der Konzern nicht zu jeder Zeit seinen Zah-lungsverpflichtungen nachkommen kann – wird durch eine umfassende kurz- und langfristige Liquiditätspla-nung unter Berücksichtigung bestehender Kreditlinien sichergestellt. Die Deckung des Finanzbedarfs erfolgt größtenteils durch Eigenkapital, Teilnahme an Cash-Pooling-Vereinbarungen oder Darlehen von Banken, bei der AHV und Konzernunternehmen, soweit dies im Rahmen der jeweiligen rechtlichen und steuerlichen Gegebenheiten möglich und sinnvoll ist. Bankguthaben werden ausschließlich bei Kreditinstituten einwandfrei-er Bonität gehalten.

Zur Deckung des konzernzentralen Finanzbedarfs werden unterschiedliche am Markt verfügbare Finan-zierungsinstrumente eingesetzt. Bei Ereignissen, die zu einem unerwarteten Liquiditätsbedarf führen, kann sowohl auf vorhandene Liquidität in Form von Barmit-teln als auch auf einen Kreditrahmen zurückgegriffen werden.

Es besteht eine Kreditlinie in Höhe von T € 175.000, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Die Inanspruchnahme betrug T € 20.000 zum 31. Dezember 2014.

Eine Übersicht über die Fälligkeiten der finanziellen Verpflichtungen und die daraus resultierenden Mittel-abflüsse ergibt sich aus dem Restlaufzeitenspiegel der Verbindlichkeiten (vgl. 5.13.).

Währungsrisiken

Währungsrisiken resultieren aus in der Bilanz ausge-wiesenen Vermögenswerten und Schulden in fremder Währung, deren Zeitwert durch die Veränderung der Wechselkurse negativ beeinflusst werden kann, sowie aus schwebenden Fremdwährungsgeschäften, deren künftige Zahlungsströme sich aufgrund von Wechsel-kursveränderungen nachteilig entwickeln können.

Das Wechselkursrisiko hat nur eine untergeordnete Bedeutung, da die Forderungen und Verbindlichkeiten im Land, in dem die jeweilige Gesellschaft ihren Sitz hat, in lokaler Währung fällig werden. Länderrisiken bestehen derzeit kaum.

Page 104: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

104 konzernabschluss 2014

zinsrisiko

Zinsrisiken resultieren überwiegend aus den im Rahmen der Konzernfinanzierung aufgenommenen kurzfristigen, variabel verzinsten Krediten. Dem Ri-siko, dass sich künftige Zinszahlungen aufgrund von Änderungen des Zinsniveaus ungünstig entwickeln, wird im Risiko- und Chancenmanagementsystem der TÜV NORD AG durch entsprechende Richtlinien hin-sichtlich Berichterstattung sowie die Formulierung von Ausübungskompetenzen und Verantwortlichkeiten bei der Kreditaufnahme begegnet. Auf die Erstellung einer Sensitivitätsanalyse wurde vor dem Hintergrund, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung bereits im Wesentlichen ausgegli-chen waren, verzichtet.

7.5. beziehungen zu nahe stehenden unternehmen/Personen

Nach IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen ergeben sich Offenlegungspflichten zum einen hinsichtlich der Be-ziehungen mit Unternehmen, die nicht vollkonsolidiert werden, und zum anderen mit nahe stehenden Perso-nen.

Als nahe stehende Unternehmen des TÜV NORD Konzerns kommen grundsätzlich die Vereine TÜV Nord e. V., TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e. V., RWTÜV e. V., die „Aktaios“ Verwaltungs-GmbH sowie die RWTÜV GmbH mit ihren Tochtergesellschaften in Betracht. Zudem steht der Konzern neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen, nicht konsolidier-ten Unternehmen und assoziierten Unternehmen in Beziehung. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäfts-tätigkeit wurden sämtliche Liefer- und Leistungsbezie-hungen, die mit den nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen geschlossen wurden, zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen vorge-nommen, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind.

Als nahe stehende natürliche Personen gelten die Mit-glieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

7.6. gesamtbezüge des Vorstands und des aufsichtsrats

Die Vergütung des Managements in Schlüsselpositio-nen des Konzerns umfasst gemäß IAS 24 die Vergü-tung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrats.

Die aktiven Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2014 insgesamt Bezüge in Höhe von T € 1.858 (2013: T € 2.192). Der zusätzlich entstande-ne Dienstzeitaufwand für die Pensionsverpflichtungen beträgt T € 175 (2013: T € 192). Der Barwert der Ge-samtverpflichtung (DBO) für die aktiven Vorstandsmit-glieder beläuft sich zum Bilanzstichtag auf T € 6.042 (2013: T € 5.336).

Die Gesamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen aus Rentenzahlungen und sonstigen Bezügen (Einmalzahlungen und Beratungs-leistungen) beliefen sich auf T € 393 (2013: T € 485). Es bestehen Pensionsverpflichtungen (DBO) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinter-bliebenen in Höhe von T € 6.256 (2013: T € 5.735).

Die Mitglieder des Aufsichtsrats bezogen für ihre Tätigkeit eine Vergütung von T € 243 (2013: T € 252).

Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Auf-sichtsrats gewährt.

Page 105: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

105konzernabschluss 2014

name und sitz anteil am Kapital in %

in den Konzernabschluss einbezogene verbundene unternehmenadapt engineering GmbH & Co. KG, Nordhausen 100,00 1)

ALTER TECHNOLOGY TÜV NORD S.A.U., Sevilla/Spanien 100,00Asesoría y Control en Protección Radiológica, S.L. (ACPRO), Barcelona/Spanien 60,00BRTUV AVALIAÇÕES DA QUALIDADE S.A., São Paulo/Brasilien 75,01Cualicontrol-ACI S.A.U., Madrid/Spanien 100,00DMT Consulting GmbH (vormals IMC-Montan Consulting GmbH), Essen 100,00DMT Consulting Limited (vormals IMC Group Consulting Ltd.), Nottingham/Großbritannien 100,00DMT Consulting Private Limited (vormals IMC-SRG Services & Consultancy (P) Ltd.), Kolkata/Indien 51,00DMT GEOSCIENCES LTD., Calgary/Kanada 100,00DMT Geosurvey spol. s.r.o., Prag/Tschechien 100,00DMT GmbH & Co. KG, Essen 100,00 1)

DMT Petrologic GmbH, Hannover 100,00EE Energy Engineers GmbH, Gelsenkirchen 100,00ENCOS GmbH Engineering + Construction + Service, Hamburg 100,00FS FAHRZEUG-SERVICE GmbH & Co. KG, Hannover 100,00 1)

Guangzhou TÜV Industrial Technical Services Co., Ltd., Guangzhou/China 100,00GWQ Gesellschaft für Werkstoffprüfung und Qualitätssicherung mbH, Moers 100,00HIREX ENGINEERING SAS, Toulouse/Frankreich 100,00Höntzsch GmbH, Waiblingen 75,08Hundt & Partner Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover 100,00 1)

IGN Ingenieurgesellschaft Nord mbH & Co. KG, Greifswald 100,00 1)

MEDITÜV GmbH & Co. KG – Unternehmensgruppe TÜV NORD, Hannover 100,00 1)

Nord-Kurs GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

PT. TÜV NORD Indonesia, Jakarta/Indonesien 100,00THE INSPECTION COMPANY OF KOREA (INCOK), Seoul/Korea 100,00TOP REL S.R.L., Rom/Italien 100,00TÜ-Service Anlagentechnik GmbH & Co. KG, Berlin 100,00 1)

TÜ Service Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Potsdam 100,00 1)

TÜV ASIA PACIFIC LTD., Kwun Tong, Kowloon/Hong Kong 100,00TÜV Croatia d.o.o., Slavonski Brod/Kroatien 100,00TÜV CYPRUS LTD., Nikosia/Zypern 60,16TÜV Eesti OÜ, Tallinn/Estland 100,00TÜV HELLAS (TÜV NORD) S.A., Athen/Griechenland 100,00TÜV India Private Ltd., Mumbai/Indien 50,00TÜV Informationstechnik GmbH Unternehmensgruppe TÜV NORD, Essen 100,00TÜV Nederland QA B.V., Best/Niederlande 100,00TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

TÜV Nord Baltik SIA, Riga/Lettland 100,00TÜV NORD Bautechnik GmbH, Hamburg 100,00TÜV NORD Bildung GmbH & Co. KG, Essen 100,00 1)

TÜV NORD Bildung Opel GmbH, Bochum 80,40TÜV NORD Bildung Saar GmbH, Saarbrücken 100,00TÜV Nord Bulgarien GmbH, Plovdiv/Bulgarien 100,00TÜV NORD CERT GmbH, Essen 94,00TÜV NORD CERT UMWELTGUTACHTER Gesellschaft mbH, Hannover 100,00TÜV NORD College GmbH, Essen 100,00TÜV NORD Czech, s.r.o., Prag/Tschechien 100,00TÜV Nord Danmark ApS, Kolding/Dänemark 100,00TÜV NORD Energieagentur GmbH & Co. KG, Essen 100,00 1)

TÜV NORD EnSys Hannover GmbH & Co. KG, Hannover 100,00 1)

TÜV NORD Finland Oy, Vantaa/Finnland 100,00TÜV NORD Hangzhou Co., Ltd., Hangzhou/China 50,00TÜV NORD HONG KONG LTD., Kwun Tong, Kowloon/Hong Kong 100,00

7.7. aufstellung des anteilsbesitzes

Page 106: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

106 KONZERNABSCHLUSS 2013

name und sitz anteil am Kapital in %TÜV NORD IBERIA S.L.U., Madrid/Spanien 100,00TÜV NORD Immobilien GmbH & Co. KG, Essen 100,00 1)

TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG, Marl 51,00 1)

TÜV NORD INTEGRA BVBA, Berchem/Belgien 70,00TÜV NORD International GmbH & Co. KG, Essen 100,00 1)

TÜV NORD ITALIA S.r.l., Legnano/Italien 100,00TÜV NORD Korea Ltd., Seoul/Korea 100,00TUV NORD (Malaysia) SDN. BHD., Petaling Jaya/Malaysia 100,00TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG, Hannover 100,00 1)

TÜV NORD Mobilität Immobilien GmbH, Essen 94,00TÜV NORD MPA Gesellschaft für Materialprüfung und Anlagensicherheit mbH & Co. KG, Leuna 100,00 1)

TÜV NORD NC GmbH & Co. KG, Hannover 100,00 1)

TÜV NORD Nederland Holding B.V., Rijswijk/Niederlande 100,00TÜV NORD Polska Sp. z o.o., Katowice/Polen 100,00TÜV NORD Service GmbH & Co. KG, Hannover 100,00 1)

TÜV NORD SLOVAKIA, s.r.o., Bratislava/Slowakei 100,00TÜV NORD Sweden AB, Göteborg/Schweden 100,00TÜV NORD SOUTHERN AFRICA (PTY) LTD., Kapstadt/Südafrika 74,00TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

TÜV NORD Technisches Schulungszentrum GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

TÜV NORD (Thailand) Ltd., Bangkok/Thailand 99,97TÜV NORD Transfer GmbH, Essen 100,00TÜV NORD Umweltschutz GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

TÜV Teknik Kontrol ve Belgelendirme A.S., Istanbul/Türkei 100,00TÜV Thüringen Anlagentechnik GmbH & Co. KG, Erfurt 99,94 1)

TÜV Thüringen Fahrzeug GmbH & Co. KG, Erfurt 99,50 1)

TÜV UK Ltd., London/Großbritannien 100,00TÜV USA, Inc., Salem/USA 100,00Unterstützungseinrichtung des Technischen Überwachungs-Vereins Hannover/Sachsen-Anhalt GmbH, Hannover 100,00Verebus Engineering B.V., Rijswijk/Niederlande 100,00Versicherungsvermittlung TÜV NORD GmbH, Essen 100,00

nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene unternehmenadapt engineering Verwaltungsgesellschaft mbH, Nordhausen 100,00British Mining Consultants Ltd., Sutton/Großbritannien 100,00DMT-Kai Batla Pty. Ltd., Bordeaux/Südafrika 51,00DMT-KAI BATLA (Mozambique) Limitada, Maputo Cidade/Mozambique 51,00DMT Mining Consulting Ltd., Nottingham/Großbritannien 100,00DMT Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen 100,00FAHRZEUG-SERVICE Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover 100,00FORMATION SaarLor FSL EURL, Forbach/Frankreich 100,00IGN Verwaltungsgesellschaft mbH, Greifswald 100,00IMC Group Consulting Ltd., Nottingham/Großbritannien 100,00IMC Montan Consulting Limited, Nottingham/Großbritannien 100,00IMC Montan Russia Limited, Nottingham/Großbritannien 100,00International Mining Consultants Ltd., Nottingham/Großbritannien 100,00International Mining Consultants Pty Ltd., Brisbane/Australien 100,00LLC »IMC Montan«, Moskau/Russland 100,00MacKay & Schnellmann Ltd., Nottingham/Großbritannien 100,00MEDITÜV Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover 100,00Montan Consulting Limited, Nottingham/Großbritannien 100,00MONTAN RUSSIA Ltd. (vormals IMC Montan Limited), Nottingham/Großbritannien 100,00Nord-Kurs Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00PT. DMT Exploration Engineering Consulting Indonesia, Jakarta/Indonesien 74,00RWTÜV Akademie GmbH, Essen 100,00SEIQ – Serviços de Engenharia Industrial e Qualidade Ltda., Rio de Janeiro/ Brasilien 100,00

Page 107: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

107konzernabschluss 2014

name und sitz anteil am Kapital in %TN Portugal, Unipessoal Lda, Sines/Portugal 100,00TÜ-Service Anlagentechnik Verwaltungsgesellschaft mbH, Berlin 100,00TÜ Service Verwaltungsgesellschaft mbH, Potsdam 100,00TÜV (B) SDN. BHD., Kuala Belait/Brunei 51,00TÜV GmbH Hannover Hamburg Essen Berlin, Hannover 100,00TÜV NORD Akademie Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00TÜV NORD ARGENTINA S.A., Buenos Aires/Argentinien 100,00TÜV NORD Austria GmbH, Wien/Österreich 100,00TÜV NORD AUTO GmbH, Essen 100,00TÜV NORD Bauqualität Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover 100,00TÜV NORD Bildung Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen 100,00TÜV NORD Certification (Tianjin) Co., Ltd., Tianjin/China 76,90TÜV NORD EGYPT S.A.E., Kairo/Ägypten 60,00TÜV NORD Energieagentur Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen 100,00TÜV NORD EnSys Hannover Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover 100,00TÜV NORD FRANCE S.A.S., La Madeleine/Frankreich 100,00TÜV NORD Immobilien Verwaltungsgesellschaft, Essen 100,00TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH, Marl 51,00TÜV NORD International Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen 100,00TÜV NORD Kft., Budapest/Ungarn 100,00TÜV NORD Luxembourg s.a.r.l., Luxemburg/Luxemburg 100,00TÜV NORD Material Testing GmbH, Duisburg 51,00TÜV NORD MEXICO S.A. DE C.V., Querétaro/Mexiko 100,00TÜV NORD Mobilität Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover 100,00TÜV NORD MPA Verwaltungsgesellschaft mbH, Leuna 100,00TÜV NORD Philippines, Inc., Manila/Philippinen 100,00TÜV NORD ROMANIA S.R.L., Bukarest/Rumänien 100,00TÜV NORD Service Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover 100,00TÜV NORD SysTec Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00TÜV NORD Systems Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00TÜV NORD Transfer Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen 100,00TÜV NORD TS Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00TÜV NORD Ukraina GmbH, Donezk/Ukraine 100,00TÜV NORD Umweltschutz Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00TÜV NORD VIETNAM LTD., Hanoi/Vietnam 100,00TÜV Thüringen Anlagentechnik Verwaltungsgesellschaft mbH, Erfurt 99,60TÜV Thüringen Fahrzeug Verwaltungsgesellschaft mbH, Erfurt 99,50 at-equity bewertete assoziierte unternehmen National Inspection and Technical Testing Company Ltd. (FAHSS), Damman/Saudi-Arabien 25,11OutSmart B.V., Velp/Niederlande 25,10TÜV Middle East Co. W.L.L., Manama/Bahrain 25,10UAB TÜVLITA, Vilnius/Litauen 50,00

nicht at-equity bewertete assoziierte unternehmen (a) und Joint Ventures (JV)ARGE »Technische Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr 21« GbR, Dresden (JV) 25,00EnergieAgentur.NRW GmbH, Düsseldorf (JV) 50,00Energy Agency NRW GmbH (vormals EnergieAgentur.NRW GmbH), Düsseldorf (JV) 50,00IMC MONTAN Ltd. (vormals MONTAN RUSSIA LTD.), Nottingham/Großbritannien (JV) 50,00TÜV NORD ENGINEERING SERVICES (M) SDN. BHD. Selangor/Malaysia (A) 40,00TÜV NORD IRAN JOINT VENTURE CO., Teheran/Iran (A) 49,00

Page 108: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

108 konzernabschluss 2014

name und sitz anteil am Kapital in %

sonstige beteiligungenDEFA-ZERT GmbH, Stuttgart 18,50Engineering Financial Cooperative, Seoul/Korea 0,02FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH, Dresden 13,43Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, Köln 12,00Korea Electric Engineers Association, Seoul/Korea 0,20One TÜV BV Technische Inspektions GmbH i.L., Essen 33,33VIA Consult GmbH & Co. KG, Olpe 2,50WINDTEST Grevenbroich GmbH, Grevenbroich 12,50

1) Diese Personenhandelsgesellschaften nehmen die Befreiungsvorschrift des § 264b HGB in Anspruch.

Page 109: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

109ORGANE

Mitglieder des Vorstands:

dr.-ing. guido rettig, Hannover Vorsitzender,Geschäftsbereiche Rohstoffe, Aerospace

dr. rer. nat. Klaus Kleinherbers, Buxtehude Geschäftsbereich Mobilität

dr. rer. pol. elmar Legge, Schermbeck Konzernbereich Finanzen, Controlling und Administration

harald reutter M.a., Berlin Arbeitsdirektor, Geschäftsbereich Bildung

dr. rer. nat. dirk stenkamp, Bocholt Geschäftsbereiche Industrie Service, IT

Page 110: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

110 ORGANE

Mitglieder des aufsichtsrats:

dr. rer. nat. georg schöning, Rosengarten-NenndorfVorsitzender

dipl.-ing. albert Veldmann*, Nordhorn 1. Stellv. Vorsitzender amtlich anerkannter Sachverständiger, Mitglied des Konzernbetriebsrats TÜV NORD AG

Prof. dr. Karl friedrich Jakob, DinslakenStellv. Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands RWTÜV e. V.

Peter bremme*, Hamburg Stellv. Vorsitzender Landesfachbereichsleiter ver.di Landesbezirk Hamburg

dr.-ing. Klaus-dieter beck, Köln

Prof. dr.-ing. hans-Jürgen ebeling, Peine

dipl.-ing. christine flöter*, Detmold Technische Angestellte TÜV NORD CERT GmbH

dr. Wolfram von fritsch, Hannover Vorsitzender des Vorstands Deutsche Messe AG

Prof. dr.-ing. heinz Jörg fuhrmann, Salzgitter Vorsitzender des Vorstands Salzgitter AG

dipl.- ing. raimund gemballa*, Münster Vorsitzender des Konzernbetriebsrats TÜV NORD AG

Ludger halasz*, Duisburg Bereichsleiter Personalentwicklung TÜV NORD AG

Kurt hay*, Herne Landesbezirksleiter IG BCE Landesbezirk Westfalen

dr. jur. Jürgen-Johann rupp, Dinslaken Vorstand RAG Aktiengesellschaft

dipl.-ing. stephan schaller, München Leiter Motorrad BMW Group

dV-Kfm. Michael schnoor*, Tornesch Vorsitzender des Gemeinschaftsbetriebsrats TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG/ TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG Augsburg-Berlin-Greifswald-Hamburg

Prof. dr. Peter schörner*, Bochum Hochschullehrer an der EBZ BUSINESS SCHOOL

uwe schulze*, Buchholz/Nordheide Vorsitzender des Gemeinschaftsbetriebsrats TÜV NORD AG/TÜV NORD Service GmbH & Co. KGHamburg-Bremen-Kiel

dipl.-ing. rüdiger sparfeld*, Hannover Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrats TÜV NORD AG

regina sparfeld-Möbus*, Schwerte Gewerkschaftssekretärin ver.di

dipl.-ing. Lothar Velde, KöthenConsultant der Geschäftsführung VKK Standardkessel Köthen GmbH

*Vertreter der Arbeitnehmer

Page 111: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

46

28

10

4

11

1

WICHTIGE KENNZAHLEN

UMSATZ

EBDIT (vor neutralem Ergebnis)

EBIT (vor neutralem Ergebnis)

EBT

EAT

BILANZSUMME

EIGENKAPITAL

NETTOFINANZPOSITION

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

2014

Mio EUR

1.089,5

58,8

49,2

29,4

776,6

100,8

18,2

358,2

2013

Mio EUR

1.056,4

73,0

43,7

34,5

19,0

745,9

120,5

0,2

267,5

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

89,5

TÜV NORD GROUP AUF eiNeN Blick

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

46

28

10

4

11

1

MITARBEITER

2014

2013 9.840

9.925

UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in Mio EUR

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN

AMERIKA 73,5

181,9

811,2

22,9

UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHENin %

INDUSTRIE SERVICE

MOBILITÄT

BILDUNG

ROHSTOFFE

AEROSPACE

IT

46

28

10

4

11

1

HERAUSGEBER

TÜV NORD GROUP Am TÜV 1 30519 Hannover

Telefon 0511 998-0 Fax 0511 998 -61237

[email protected] www.tuev-nord-group.com

konTAkT

konzern-kommunikation Telefon 0511 998-61540

[email protected]

konzEpT & GESTAlTUnG

TÜV NORD AG Am TÜV 1 30519 Hannover

JDB MeDiA GmbH Schanzenstraße 70 20357 Hamburg

SATz, lITHoGRApHIE & DRUCk

diaprint kG Planetenring 7 30952 Ronnenberg

BIlDHInWEIS & IllUSTRATIon

Volkmar Baldauf (S. 43) BMW (S. 37)Martin Bühler (S. 7)Ulf Büschleb (S. 7)Oscar cerrudo (S. 19)Dynasol (S. 11, 19)european Space Agency (S. 40)Udo Geisler (Titel, S. 3, 21, 26, 27, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39) Hauke Hass (S. 3, 10, 11, 13, 14, 15, 20, 21, 23, 24, 25, 28, 29) Henning Scheffen (S. 4, 7) Nacho Urben (S. 33, 40, 41) Yuan Xiaoming (S. 16, 17)

WIR DAnkEn FüR DIE UnTERSTüTzUnG

BMW AGDynasol Jungheinrich AGNorddeutscher RundfunkShanghai Zhenhua Heavy industry (ZPMc)

UnSER TITElBIlD zEIGT

leif-eric Schulte und Dr. Jan Hammer, die erste Messdaten direkt am Prüfstand auswerten. Das institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität in essen arbeitet derzeit an einer Anwendung, die den kraftstoffverbrauch und somit den cO2

-Ausstoß schwerer Nutzfahrzeuge simuliert. Mehr dazu auf den Seiten 38 und 39 in diesem Geschäftsbericht.

Page 112: TÜV NORD GROUP Geschäftsbericht 2014

· TÜ

V N

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GESCHÄFTSBERICHT 2014

TÜV NORD AGAm TÜV 130519 Hannover

Telefon 0511 998-0Fax 0511 998-61237

[email protected]