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268 Kleiner Wanderführer

Kleiner WanderführerMontenegro ist ein Wanderparadies, Punktum. Da mögen sich die Stran-daale noch so dicht an dicht in der Sonne rösten lassen, das Land erfährterst so richtig, wer darin auch zu Fuß unterwegs gewesen ist.

Mit seinen ungemein diversen Landschaftstypen wird auch wirklich jeder Wander-typ bedient: Die Transversalen stehen bei Langstreckenhikern hoch im Kurs(150 km an der Küste, 167 km durchs Bergland), der Orjen prunkt mit bizarremKarst, Durmitor und Prokletije sind anspruchsvolle Hochgebirge und im National-

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Kleiner Wanderführer 269KleinerW

anderführer

park Biogradska streichen romantische Waldgeister um himmelhohe Baumriesen.Das Einzige, was fehlt, sind Sandwüsten.

Das intensive Naturerlebnis potenziert sich noch durch die Ruhe und Einsamkeitauf den allermeisten Wegen, laufen gilt den Haupturlaubergruppen offensichtlichals frevelhaft oder zumindest zu anstrengend und so hat man die meist großartige,manchmal sogar überwältigende Landschaft fast für sich allein. Das bedeutet aller-dings auch, dass eine robuste Grundkondition für die meisten attraktiven Wande-rungen unabdingbar ist, die Strecken sind oft sehr lang und in der Regel ziemlichanspruchsvoll. Gute Ausrüstung ist Conditio sine qua non. Zwar ist Montenegroein sonniges und warmes Land, aber gerade in den Küstengebirgen kann es wüstgewittern und im Fels jenseits der Baumgrenze haben Sandalen und Leinensport-schuhe kein Daseinsrecht am Wanderfuß. Trotz des unbestrittenen Wasserreich-tums des Landes sollte man immer üppige Trinkvorräte dabeihaben, im Karst ver-sickert jeder Regentropfen sofort im Grundwasser und am Ende der langen, heißenSommer sind viele Quellen auch einfach ausgetrocknet.

Die Wandertouren bieten oft auch erheblichen kulinarischen Mehrwert, kaum an-derswo wachsen so viele Speisepilze, Beeren und Kräuter wie hier. Birdspotter undWildbeobachter kommen ebenfalls auf ihre Kosten, sie f inden hier überreichlichAnschauungsmaterial von Steinadler bis Steinbock. Wer das Glück hat, einen derseltenen Bären zu sehen, sollte lieber nicht das Pech haben, ihn wirklich persönlichzu treffen, und auch die zahlreichen Schlangen mögen elegante Weggenossen sein� mitunter sind sie ziemlich giftig.

Die Schuhe geschnürt, das Wämslein geschürzt und die Teleskopstöcke auf richtigeLänge gebracht: Auf geht�s!

Wanderung 1: → Karte S. 270

Rundweg im südlichen OrjenCharakteristik: Angenehme Tour ohne Gipfel, für ältere Kinder problemlos mach-bar, leicht erweiterbar. Höhendifferenz: ca. 600 m. Gehzeit: 5:30�6 Std. Streckeohne Gipfelabstecher: 9,5 km.Ausgangspunkt ist der Parkplatz des (leerstehenden) Hotels Borići 1 unterhalb desSubra-Massivs. Die Anfahrt erfolgt über die Bergverbindung nach Bosnien: vor demTunnel, der Meljine mit Zelenika verbindet, links abbiegen und dann gut 7 km denBerg hinauf. AmWegweiser (aufpassen, ziemlich verwittertes Schild) dann rechts zumHotel Borići. Zu Fuß auf dem anfangs nur schwach ansteigenden Schotterweg bergan,dann über die Weggabelung2 weiter auf dem nun steilen Eselspfad bis zum Bergstei-gerheim Za Vratlom 3. Hier bieten sich zahlreiche Touren auf die Subra (→Wande-rung 1a) und andere Gipfel an. Unser Track führt rechts in den Wald, amWegpunkt4 kann ein ungefähr 2-stündiger Abstecher auf den ca. 1450 m hohen Gipfel des Si-ljevik unternommen werden (Vorsicht: sehr steil, T 4 � T 5, nur mit Klettererfah-rung). Am Wegpunkt 5 geht es ein paar Meter im Wald hinauf zur �lijebski jama 6,einem spektakulären, 90 m tiefen Loch im Karstgestein. Der Hauptweg führt weiterüber den Wegpunkt 7 hinauf bis zum Grat unter dem Radostak � kurz vorher Luftanhalten, der Blick auf die Adria ist gigantisch. VomWegpunkt8 kann in ca. 45 Min.der Gipfel erreicht werden (mittelschwer, T 3). Hinunter geht es etwas beschwerlichauf einem zugewachsenen Eselspfad bis zur Straße 9, von hier ist es nur noch einleichter Spaziergang zurück zum Ausgangspunkt. Wer noch Kondition hat, kann zumhübschenWeiler �lijebi hinabsteigen (leider kein gastronomisches Angebot).

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Variante zur Wanderung 1: Auf die SubraCharakteristik: Athletisch durchaus herausfordernde Bergtour, wegen des starkzerklüfteten Gesteins Trittsicherheit erforderlich und für Kinder nicht wirklichgeeignet � auch wenn sich im Gipfelbuch schon 6-Jährige eingetragen haben.Hervorragend markiert! Gehzeit: vom Parkplatz in Boriči 6:15 Std. Distanz: ca.11 km.Eine etwas schärfere Variante auf den wahrscheinlich schönsten Gipfel im Orjen.Ausgangspunkt ist hier die Hütte Za Vratlom 3, von hier aus bewegt man sich zu-nächst eine ganze Zeit fast horizontal auf einer Hochebene, der Anstieg beginnterst nach der Wasserquelle (im Selbstversuch als unbedenklich getestet) hinter demmalerisch gelegenen und bemerkenswert fruchtbaren Kleingarten. Jetzt geht es ab-wechselnd über das faszinierend zerklüftete Calciumcarbonatgestein und durchWaldstücke bis hinauf zum Gipfel der Subra auf 1680 m. Zurück zur Hütte sei derWeg über den Grat in nördlicher Richtung unbedingt empfohlen, nur dann be-kommt man einen Blick auf die faszinierende Landschaftsformation des �amf i-teatr�, ein halbkreisförmiges Becken unterhalb der Gipfellinie. Wegen sehr schlech-ten Wetters konnte dieser Weg bei der Aufzeichnung leider nicht begangen werden,deshalb führt der Track auf gleicher Spur zurück wie beim Aufstieg.

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Wanderung 2: Über den Vrmac 271KleinerW

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Wanderung 2: Über den Vrmac → Karte S. 272Charakteristik: Leichte Halbtagswanderung, die Richtung sollte man mit derTageszeit abstimmen: Morgens (sehr früh!) in Tivat starten oder am späten Nach-mittag wie beschrieben von Kotor � sonst wird es heiß am Hügel. Keine Trinkwas-serquellen am Weg! Auch als Mountainbike-Tour möglich, dazu über die Asphalt-straße von Kotor über den Trojica-Pass zur Festung radeln, der alte Pfad ist mitdem Rad nicht passierbar. Höhendifferenz: ca. 750 m (mit Sv. Ilja). Gehzeit: ca. 4�5 Std. Strecke: ca. 13 km.Diese einfache Wanderung über die Hügelkette zwischen äußerer und innererBucht besticht mit einem fantastischen Rundumblick auf den ganzen Fjord und dassich darüber türmende Orjen-Gebirge. Startpunkt ist der Parkplatz des ELA-Super-markts im Stadtviertel �kaljari/Kotor 1. Auf der Straße geht es zunächst einigeHundert Meter bis zur Treppe am Wegpunkt2 in der Reihenhaussiedlung. Nacheinigen Metern auf Trampelpfaden erreicht man dann den alten Versorgungspfadzur Festung oben auf dem Hügelkamm. Dieser infrastrukturellen Meisterleistungdes 19. Jh. folgt man dann in vielen Windungen fast bis unter den ersten Gipfel 3,die große österreichisch-ungarische Festung 4 bietet einen willkommenen Vor-wand zum Durchatmen nach fast 500 bewältigten Höhenmetern.

Weiter führt der nun gut markierte Weg auf dem Grat sanft ansteigend bis zum Ab-zweig 5 unterhalb des Sv. Ilja, mit 765 m der höchste Punkt des Bergriegels zwi-schen Kotor und Tivat. Wenn auch nur noch kleine konditionelle Reserven vorhan-den sind, sollte man diese letzten 80 Höhenmeter nicht auslassen. Der Rest desWegs führt bergab. An der Gabelung 6 zweigt der Weg rechts ab Richtung GornjaLastva 7 bis hinunter zur Uferstraße nach Tivat 8. Von hier ist es nicht mehr weitbis zur Haltestelle des Busses zurück nach Kotor.

Trennt Kotor und Tivat: der Vrmac


Wanderung 3: Von Dobrota nach Mali ZalaziCharakteristik: Anstrengende Kurztour, möglich ist eine sehr anspruchsvolle Er-weiterung nach Südosten über den 1500 m hohen Pestingrad (nur mit ortskundigemFührer) zurück nach Kotor. Vor allem im Hochsommer unbedingt zeitig starten,scheint die Sonne erst einmal auf den Steilhang, wird es mörderisch heiß. Im Felsbe-reich sonnen sich dann auch viele Schlangen! Wasser nur am Dorfbrunnen. Höhen-differenz: ca. 750 m. Gehzeit: (Auf- und Abstieg): ca. 3�4:30 Std. Strecke: ca. 6 km.Das Segelschulschiff der Marine vor Dobrota

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273KleinerW

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Die relativ kurze, aber knackig-sportlicheBergwanderung führt in eins der vielenverlassenen Dörfer in den unzugängli-chen Bergen Montenegros � in diesemFall besonders spannend, weil MaliZalazi nur wenige Kilometer Luftlinievom rummeligen Buchtufer entfernt liegtund doch so gar nichts Mediterranesmehr an sich hat.

Der Track beginnt am Fuß der steilenWände an einer gesichtslosen Hochhaus-siedlung in Dobrota 1. Hier entwederparken (Gegend ist sicher) oder von derDurchgangsstraße anmarschieren (Ent-fernung zur Altstadt Kotors ca. 30 Min.).Der Weg ist ein alter, kaum noch zu er-kennender Eselspfad (ohne elektronischeNavigation wird es sehr schwierig) undwindet sich steil zwischen Geröllfeldernhinauf. Auf ca. 530 m ü. NN 2 gehendann die engen Serpentinen in eine Tra-verse über, der anstrengendste Teil desAnstiegs ist hier geschafft. Also durchat-men und gucken: Das Panorama über dieBucht ist atemberaubend.

Auf dem weiteren Weg passiert man einaltes Viehgatter 3 und übersteigtschließlich die Bergflanke 4 nach MaliZalazi. In dem einzigen Haus mit noch intaktem Dach 5 bef indet sich eine provi-sorische Unterkunft der Bergfreunde aus Kotor, der Brunnen ca. 50 m östlich führtsauberes Trinkwasser (pumpen). Der Exodus des Dorfs liegt noch nicht langezurück: Die letzten Bewohner verließen Mali (= Klein) Zalazi erst Anfang der1970er Jahre. Das Pendant Veliki (= Groß) Zalazi etwas weiter südöstlich ist � wiealle anderen Bergdörfer rund um die Bucht (Ausnahme ist Gornja Lastva überTivat) � ebenfalls eine Wüstung.

Wanderung 4: → Karte S. 274

Von Njegu�i zum Njego�-MausoleumCharakteristik: Relativ leichte Bergwanderung durch fast durchgängig bewaldetesGebiet. Höhendifferenz: ca. 800 m. Gehzeit einfach: ca. 2:30�3 Std. Distanz ein-fach: ca. 7,5 km. Keine Trinkwasserquellen.Und es gibt ihn doch, den Fußweg vom Dorf zum heiligen Berg Montenegros.Allerdings wird er ausgesprochen selten benutzt und ist zum Teil nur mehr schwer

Achtung beim Erkunden eigener Routen im Lovćen: Der Stirovnik ist militäri-sches Sperrgebiet!

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274 Kleiner Wanderführerzu erkennen. Da auch die Viehhirten denbeschwerlichen Weg zu den hoch gelege-nen Sommerweiden nicht mehr auf sichnehmen, hat man hier den Lovćen biskurz vor dem Gipfel ganz für sich allein.Der Weg beginnt im vorderen der beidenOrtskerne 1 und führt zunächst mode-rat ansteigend über Grünflächen in denWald. Hier wird es allmählich etwas stei-ler, bis man an einem Mauerrest 2 dieBefestigung eines anderen Pfads kreuzt,der sich mit unserer Route vereinigt. Un-gefähr die Hälfte des Wegs ist geschafft,wenn man eine aufgegebene Hochalm 3

erreicht. Weiter geht�s durch den Wald,man passiert einen aus Natursteinengemauerten Unterstand 4, von dem aussich ein schöner Ausblick nach Ostenöffnet. Nach einigen Kehren auf demzeitweise nur noch zu ahnenden Hohl-weg wird an der Nordostflanke desJezerski Vrh die Route wieder deutlicherund auch einfacher. Kurz vor Erreichender Asphaltstraße zum Gipfel zwingenumgeknickte Bäume zu einiger Kletterei.Auf der Straße sind es dann nur nochwenige Hundert Meter bis zur Parkplatz-plattform. Falls die Billetverkäufer amMausoleum Sie zu Fuß haben herauf-wandern sehen, erlassen sie Ihnen denEintritt � so innige Njego�-Verehrung er-leben sogar diese patriotismusgestähltenJungs selten.

Für den Rückweg nach Njego� könnenwir leider nur dieselbe Route anbieten,den über die kahle Nordflanke führendenPfad haben wir bislang nicht f indenkönnen. AmWegpunkt 2 kann man aberdem rechten Weg folgen und stößt beim

Gasthaus Kod Pero na Bukovicu auf die Straße nach Cetinje. Nach einer großenSchinkenplatte sind es dann noch ca. 2 km bergab nach Njegu�i.

Wanderung 5: Obod und Obodska pećinaCharakteristik: Einfache Wanderung mit wenigen steilen Passagen, teilweise sehrdicht bewachsen (feste Schuhe und lange Hose!). Da der Wasserstand des Flus-ses je nach Jahreszeit und aktuellem Niederschlag erheblich differieren kann,sollte man � will man nicht nach einem Teil des Wegs vor einem unpassierbarenFlussbett umkehren müssen � die Tour am besten im beschriebenen Gegenuhr-zeigersinn angehen. Höhendifferenz: ca. 150 m. Gehzeit: ca. 2�3 Std., Distanz (mitAbstechern): ca. 5,5 km. Trinkwasser im sehr sauberen Fluss.

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Die Besichtigung des kleinen Orts nimmt nur relativ wenig Zeit in Anspruch, vordem Genuss der kulinarischen Spezialitäten des Skadar-Sees ist dieser recht kurzeRundweg ein äußerst attraktiver Appetizer durch die sehr grüne Natur in dem en-gen Flusstal. Ausgangspunkt ist die Uferpromenade im Ortskern 1; von dort gehtman in westlicher Richtung am Fluss entlang. Das Gelände des kleinen Gefällekraft-werks darf durchquert werden, danach wird der Weg enger. Am Wegpunkt 2

Verlassenes Fischerdorf am Skadar-See

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276 Kleiner Wanderführerkommt man am besten über den Fluss, vorher empfehlen wir aber einen Abstecherzur Obodska pećina, einer tiefen Höhle im Quellbereich.

Dazu folgt man dem Fluss weiter stromaufwärts und passiert dabei die Ruinenehemaliger Mühlen. Oberhalb des Flusses verläuft ein künstlicher Kanal, der mehr-fach gequert wird. Vor der Höhle öffnet sich eine Lichtung, die große Öffnung erfor-dert etwas Kletterei über große Steine. Aus dieser Sackgasse geht man zurück zumFlussübergang, balanciert über die aus dem Wasser ragenden Steine zum anderenUfer, anschließend geht es recht steil bergauf durch Disteln und Gestrüpp über denWegpunkt 3 (großartige Aussicht auf Rijeka Crnojevića!) bis nach Obod bzw. RiječkiGrad (so heißt der Ortsteil heute). AmWegpunkt 4 stößt man auf eine asphaltierteStraße. Wer noch Energie hat, stürmt 500 m die steile Asphaltstraße bergauf zu eini-gen Einsiedlerhöfen und stopft sich mit den hier wachsenden Brombeeren, Trau-ben, Walnüssen, Feigen und Kiwis voll (außerdem wachsen noch Quitten und Ho-lunder, auch Bienenstöcke haben wir gesehen: ein echter Garten Eden). Die ande-ren sind derweil schon das letzte Stück bergab bis zur Alten Brücke5 gegangen.

Wandern im DurmitorWanderung 6: Um den Crno Jezero (sehr leicht)

Ohne weitere Orientierungshilfen erschließt sich die Umrundung des Crno Jezeroam Eingang zum Nationalpark. Der Weg rund ums Ufer des Sees ist nicht zu ver-fehlen und auch recht stark begangen, den ca. einstündigen Spaziergang um dasgroße und kleine Becken des malerischen Bergsees muten sich auch die in derMehrzahl wenig gehfreudigen einheimischen Urlauber hin und wieder zu. Der

Hauptressourcen des Durmitor: Schafe und Berge

Wanderung 9: Ćurevac und Tara-Schlucht 277KleinerW

anderführer

46 ha große Crno Jezero ist, zusammen mit dem im Hintergrund darüber thronen-den Bobotov Kuk, das mit Abstand beliebteste Fotomotiv in �abljak. Geschichtsbe-wusste Flaneure erweisen noch der Titovo pećina ihre Referenz: Wenn nicht der ju-goslawische Übervater Tito im Partisanenkrieg hier Zuflucht gesucht hätte, könnteman es glatt für ein gewöhnliches Erdloch halten.

Das Wasser des Sees ist sehr sauber, und so wird im Sommer auch gerne darin ge-badet, in den flachen, ufernahen Regionen ist es auch angenehm warm; in der Mit-te des immerhin 49,1 m tiefen Gewässers wird es allerdings ziemlich frisch.

Wanderung 7: Zum Zminje Jezero (leicht)Nur etwas weiter ist es bis zum rund 100 m höher gelegenen Zminje Jezero (Schlan-gensee) � für das Gros der Gäste �abljaks aber anscheinend schon zu weit. Der ko-baltblaue See im dichten Wald liegt meist völlig ruhig und verlassen, nur Myriadenvon Fliegen leisten treu Gesellschaft (Insektenschutz mitnehmen). Schlangen gibtes nur im See, für die giftigen Landgeschwister liegt der Zmiinje Jezero zu hoch.

Die Orientierung ist auch hier denkbar einfach: Entweder geht man vom Parkplatzan der Schranke zum Nationalpark über die Alm Ivan Do und den � im Sommertrockenfallenden � Barno Jezero auf dem befestigten Weg, oder alternativ vom Re-staurant am Crno Jezero durch den Wald; die Pfade sind sehr gut markiert.

Wanderung 8: Savin Kuk (leicht)Mit ziemlich geringer Anstrengung bekommt man sogar ein Gipfelerlebnis. DieSkilifte am Savin Kuk an der Straße über die Hochebene nach �avnik laufen näm-lich auch im Sommer, und so kann man sich für 5 � bequem bis 100 m unter den2313 m hohen Gipfel schaukeln lassen. Der Weg über die grasige Südflanke bis zumhöchsten Punkt des markanten Bergs ist nicht zu verfehlen, zwischendurch kannan einer heiligen Quelle noch etwas Bargeld geopfert werden (der Hintergrund die-ser kultischen Handlung ist uns aber verschlossen geblieben). Vom Savin Kuk über-blickt man die Hochebene von �abljak, den Crno Jezero, das Schneefeld Debeli Na-met und die benachbarten Gipfel �ljeme, Međed und Bobotov Kuk. Den Blick kannman sich natürlich auch mit viel Schweiß verdienen und die Skiabfahrten hinaufstei-gen � ergibt 900 anstrengende Höhenmeter und ratlose Blicke des Liftpersonals.

Wanderung 9: Ćurevac und Tara-Schlucht (leicht)Höhenunterschied: ca. 200 m. Gehzeit: ca. 3 Std. Distanz: ca. 5 km.Dieser nette Bergspaziergang beginnt in der nördlichen Ortshälfte von �abljak. Zu-erst wandert man einige Kilometer auf der hier noch asphaltierten Straße um dasDurmitor zahm bergauf. Am Abzweig zum �tulac geht es schräg rechts (weiterhinbefestigte Straße) fast bis zur Passhöhe. Den manchmal nur schlecht zu erkennen-den Wanderwegmarkierungen folgend, schlägt man sich an einer Biegung rechtsins Unterholz und steigt bis zum Gipfel des Ćurevac hinauf. Am Scheitelpunkt an-gekommen, holt man einmal tief Luft und lässt dann den Blick fallen: Nach 1300 mschlägt er auf � ganz, ganz unten im Tal schlängelt sich die Tara.

Zurück geht es durch den hier sehr lieblichen Bergwald wieder bis zur asphaltiertenStraße und dann hinab nach �abljak. Wer sich den Anmarsch sparen möchte, kannauch bis zur Passhöhe mit dem Auto fahren.

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