TV5 A 1 - Schoenmuth€¦ · TV5-assoziiertes Projekt A1: „Dendrotoleranz gegenüber STV in...
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Humboldt-Universität, Fachgebiet Phytomedizin, Berlin-Dahlemin Zusammenarbeit mit der Biologischen Bundesanstalt, (BBA), Berlin-DahlemB. Schoenmuth, KORA-TV 5 Rüstungsaltlasten, 25.10.06 Marburg, Folie 1
Biologische Bundesanstalt für Land-und Forstwirtschaft (BBA)
TV5 A 1TV5 A 1Toleranz von NadelgehToleranz von Nadelgehöölzen gegenlzen gegenüüber TNT und Hexogenber TNT und Hexogen
sowie deren Metabolite – eine alternative Möglichkeit für die Nachnutzung von Rüstungsstandorten?
Bernd Schönmuth und Carmen Büttner
Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)Fachgebiet Phytomedizin
www. schoenmuth.de/kora/schoenmuth-marburg2006.pdf
TV5-assoziiertes Projekt A1: „Dendrotoleranz gegenüber STV in Altlastböden und Langzeitschicksal von [14C]-Trinitrotoluol und [14C]-Hexogen in Nadelgehölzen.“
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Ausgangssituation
Ein Teil der Rüstungs-Standorte ist mit STV belastet.
3240 Rüstungs-Altstandorte in der Bundesrepublik (UBA 1995)
9.997 km² = 2,8 % der Fläche Deutschlands nehmen Rü-Altstandorte und gegenwärtig militärisch genutzte Liegenschaften ein.
Viele STV-Vorkommen und STV-Verdachtsflächen sind großflächig bewaldet,vorrangig mit Nadelbäumen.
Es bietet sich an, das Potenzial von Bäumen zur natürlichen Verringerung der Boden-Kontamination mit STV zu untersuchen.
Während es für Laubbäume Hinweise für STV-Aufnahme und Metabolisierung gibt, liegen für Nadelgehölze kaum Ergebnisse vor.
Insbesondere zur Hexogen-Aufnahme durch Nadelgehölze gab es bisher keinerlei Informationen.
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Wiederbelebung forstlicher Nutzungsmöglichkeiten von Rü-Altstandorten
Fichtenbestand in CZ, November 2004Sanierte Brandplatzhalde Elsnig, Juni 2006
Nebenziel: Erwirtschaftung von Mitteln zur techn. Sanierung von „hot spots“
Revitalisierung STV-kontaminierter, devastierter Flächen durch Neubepflanzung mit Gehölzen
Künftige Artengestaltung und Holzbewirtschaftung bereits bewaldeter STV-Flächen
Bedingung: Bäume sollen wachsen und gleichzeitig zur STV-Minderung beitragen(Duale Nutzung von Bäumen als Repositions- und Remediationspflanzen)
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Bewaldeter Altstandort „Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld
Gehölze:Gehölze: Vorwiegend Fichten auf saurem BodenVorwiegend Fichten auf saurem Boden
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Kiefern-bewaldeter Altstandort Torgau-Elsnig
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Altstandort Stadtallendorf
Kiefernbewaldung der Außenbereiche
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Zu klärende Fragen
STV-Aufnahme über Transpirationssog
STV-TransformationSTV-Bindung, Inkorporation
STV-Rhizo-Filtration STV-Rhizosphären-Transformation
# Was passiert nachhaltig mit inkorporierten „STV“ nach dem Absterben der Baumorgane ?
# Welche Bäume ertragen STV-Kontaminationen am Besten ?
Fragen bei der dualen Nutzung von Rüstungs-Altstandort-Wäldern
- Haben Nadelbäume eine höhere DendroToleranz als Laubgehölze ?- Welche (einfachen !) DendroToleranzparameter können genutzt werden ?
# Welche Bäume können zur Gestaltung von Rü-Altstandortwäldern empfohlen werden ?
# Gibt es toxikologische Risiken bei der Holznutzung von Rü-Altlastwäldern ?
# Welche Akkumulationsorte für STV-Inkorporationen sind möglich ?
- In welche biochemische Fraktionen werden STV inkorporiert ?
STV-Akkumulation Mikrobielle STV-Mineralisierung zu CO2
Wurzeln ?, Holz ?, Nadeln Streuschicht ?
- Gibt es Risiken bei der Verrottung von Resten der Zweige, Nadeln und vor allem Wurzeln ?
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Toleranz-Test-Methodik für Gehölze
Fichten
Dochtapplikations-Systeme
Kiefern
Weiden
# Lassen Transpirationsmessungen in Großserien gravimetrisch durchführen# Quantifizieren zeitnah die Masse des STV-Inputs in das Boden/Baum-System
# Ermöglichen Permanent- und Impuls-Applikationen von STV
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Laubgehölze: „Schwache“ Toleranz gegen STV
Relative Transpirations-Rate (rel TR) von Salix EW13
0%
25%
50%
75%
100%
125%
150%
-7 0 7 14 21 28Dauer-Applikation von 40 mg/l RDX [d]
rel T
R [
% d
er K
ontr
olle
]
N
N
NO2N
NO2
NO2
0.d +40 mg/l RDX Quarzsand
Relative Transpirations-Rate (rel TR) von Salix
0%
25%
50%
75%
100%
125%
150%
0.d TNT 14.d TNT 28.d TNT 42.d TNTZeit nach TNT-Applikation [d]
rel T
R [
% d
er K
ontr.
]
BBA-Boden
+TNT -TNTRDXRDX
TNTTNT
90 mg/l -> 188 mg/kg
45 mg/l -> 122 mg/kg
5 mg/l -> 16 mg/kg15 mg/l -> 45 mg/kg
482 mg RDX / kg
Die Transpiration von Weiden (Salix EW13) wird schon nach 14 Tagen durch TNTTNT und auch durch RDXRDX gehemmt.
Erste RDX-Symptome schon nach 7 Tagen sichtbar
Kontrolle = 100 %
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Einfluss von RDX auf Transpiration von Weiden(Konzentrationsabhängigkeit)
Re lative Trans pirations -Rate (re l TR) von Sa l ix EW13 in Quarzs and
0%
25%
50%
75%
100%
125%
150%
-STV 7 d +STV 0 d +STV 7 d +STV 14d
+STV 21d
+STV 28d
Ze it nach RDX-Applik ation [d]
rel T
R [
% d
er K
ontr
olle
]Kontrolle1 = 100 %
2,5 mg/l RDX
5 mg/l RDX
15 mg/l RDX
30 mg/l RDX
40 mg/l RDX
N
N
NO2N
NO2
NO2RDX0.d + RDX
Quarzsand
Schwache RDXRDX--Konzentrationen Konzentrationen können die Transpiration von Weiden sogar fördern.
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Toleranz von Fichten gegenüber TNT
0%
25%
50%
75%
100%
125%
150%
-7.d TNT 7.d TNT 21.d TNT 35.d TNTZeit nach TNT-Applikation [d]
rel T
R [
% d
er K
ontr
.]
5 mg/l TNT
15 mg/l TNT
45 mg/l TNT
90 mg/l TNT
Quarzsand+TNT
0
200
400
600
0 14 28 42Zeit nach TNT-Applikation [d]
TNT-
Zufu
hr [m
g/kg
]
Quarzsand 90 mg/l -> 482 mg/kg
45 mg/l -> 246 mg/kg
15 mg/l -> 86 mg/kg
5 mg/l -> 27 mg/kg
Relative Transpirations-Rate (rel TR) von Picea glauca in Quarz + TNT
kumulative TNT-Zufuhr je kg Quarzsand-TM bei Picea glauca
# Trotz hoher kumulativer TNT-Zufuhr von bis zu 480 mg TNT je kg Substrat
hat TNTTNT selbst in Quarzsand kaum einen Effekt auf die Transpiration von Fichten
# RDXRDX hat bewirkt ebenfalls keine Transpirationshemmung
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Kein TNTTNT-Einfluss auf die Biomasse bei Kiefern
Kein Einfluss von TNT auf die Frischmassen- und Trockenmassenverteilung bei zweieinhalbjährigen KiefernKiefern nach 133-tägiger TNT-Applikation (ca. 4 1/2 Monate).
0 g FM
20 g FM
40 g FM
60 g FM
80 g FM
100 g FM
ohne 15 mg/l 45 mg/l 90 mg/l TNT-Konzentration [mg/l]
FM [g
/Top
f]
FM-Nadeln
FM-Stämme + Zw eige
FM-Wurzeln
0
NOO N
CH
NO
3
22
2
1030522133 TNT-Zufuhr [mg/kg]
85 9610281 Gesamtmasse [g FM]
0 g TM
20 g TM
40 g TM
60 g TM
80 g TM
100 g TM
ohne 15 mg/l 45 mg/l 90 mg/l TNT-Konzentration [mg/l]
TM [g
/Top
f]
TM-Nadeln
TM-Stämme + Zw eige
TM-Wurzeln
0 1030522133 TNT-Zufuhr [mg/kg]
NOO N
CH
NO
3
22
2
38 424335 Gesamtmasse [g TM]
Nadeln Stämme + Zweige Wurzeln
Kein Einfluss von STV auf die Biomasse-Entwicklung bei Fichten Fichten messbar (TNT; 2,4-DNT; 2,4-DNBS; MNTs und RDX)
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40
30 4015 5 2,50 21 Tage RDX mg/l
STV-Schadsymptome an Laubgehölzen
Spezifische RDXSpezifische RDX-Schadsymtome bei Laubbäumen: Weiden, Ahorn, Hainbuchen
28. d
40 mg/l RDX
# Spezifische RDX# Spezifische RDX-Schadsymptome bei Laubbäumen: Weiden, Ahorn, Hainbuchen
# Unspezifische Schadsymptome bei TNTTNT-verwandten Verbindungen
45 mg/l TNT 45 mg/l 2,4-DNT 90 mg/l 2,4-DNBS
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Kontrollpflanzen TNT+RDX-behandelte Pflanzen
Keine visuell erkennbaren Schadsymptome bei Fichten und Kiefern
für TNTTNT; 2,4-DNT; 2,4-DNBS; 2-MNT; 3-MNT; 4-MNT und RDXRDX
Keine STV-Schadsymptome an Nadelgehölzen
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Frage: Sind Nadelhölzer Excluderpflanzen für STV?# # Da keine Schadsymptome und kaum Transpirationshemmungen bei KoniDa keine Schadsymptome und kaum Transpirationshemmungen bei Koniferen durch feren durch STV feststellbar sind STV feststellbar sind Verdacht auf Verdacht auf „„Stress AvoidanceStress Avoidance““
StressStress--Toleranz für STVToleranz für STVStressStress--“Vermeidung“ für STV“Vermeidung“ für STV
Stress ToleranceStress ToleranceStress AvoidanceStress Avoidance
Baum nimmt keine STV aufBaum nimmt keine STV auf Baum nimmt STV auf, Baum nimmt STV auf, akkumuliert STV und akkumuliert STV und
metabolisiert STVmetabolisiert STVBaum ist „Excluderpflanze“Baum ist „Excluderpflanze“
Keine pflanzenKeine pflanzen--bewirkte STVbewirkte STV--BodenabreicherungBodenabreicherung
Zusätzlich mikrobieller STVZusätzlich mikrobieller STV--Abbau in der WurzelzoneAbbau in der Wurzelzone
Direkte STVDirekte STV--Bodenabreicherung durch Bodenabreicherung durch
Gehölze möglichGehölze möglich
Unbedenklichkeit bei der Unbedenklichkeit bei der HolznutzungHolznutzung
Höchstens mikrobieller STVHöchstens mikrobieller STV--Abbau in der WurzelzoneAbbau in der Wurzelzone
Risiko bei der HolznutzungRisiko bei der Holznutzung
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Morphologische Kompartimentierung
des Verbleibes von 14C-TNT und 14C-RDX
Nadeln
Holz
WurzelnDynamische 14C-Dotierung Boden/Sand
Separation der Gehölzteile
TNT (45 mg/l) über 35 TageTNT (45 mg/l) über 35 TageRDX (30 mg/l) über 21 TageRDX (30 mg/l) über 21 Tage
# # PermanentPermanent--Applikation von 14CApplikation von 14C--markierten STV über Dochtgefäßemarkierten STV über Dochtgefäße
33--jährige Fichtenjährige Fichten
22--jährige Kiefernjährige Kiefern
Gravimetrische Kontrolle
der 14C-Zufuhr
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14C-TNT- und 14C-RDX-Verbleib
TNT-eq-Konzentrationen [mg/kg TM]
261
1883
308
0
100
200
300
400
Fichte Kiefer Sand
diesjähr. Nadelnvorjähr. Nadelnalte Nadelndiesjähr. Holzvorjähr. Holzaltes HolzWurzelnQuarzsand
NOO N
CH
NO
3
22
2
TNT-eq-Massen-Verteil. [µg TNTeq]
6211.785
4.1924.735 2.671
0
2.000
4.000
6.000
8.000
Fichte Kiefer Sand
diesjähr. Nadelnvorjähr. Nadelnalte Nadelndiesjähr. Holzvorjähr. Holzaltes HolzWurzelnQuarzsand
RDX-eq-Konzentrationen [mg/kg TM]
2111 1310 1211 1511
258
20
49
1,91,0 1,922
11
0
50
100
150
200
Fichte Kiefer Sand
diesjähr. Nadeln
vorjähr. Nadeln
alte Nadeln
diesjähr. Holz
vorjähr. Holz
altes Holz
Wurzeln
Quarzsand
N
N
NO2N
NO2
NO2
Nadeln 94
Holz 40
Wurz. 21
RDX-eq-Massen-Verteil. [µg RDXeq]
191 297464
338 179
130143
0
200
400
600
800
1.000
Fichte Kiefer Sand
diesjähr. Nadelnvorjähr. Nadelnalte Nadelndiesjähr. Holzvorjähr. Holzaltes HolzWurzelnQuarzsand
TNT wird vorwiegend in der TNT wird vorwiegend in der WurzelWurzel akkumuliertakkumuliert RDX wird vorwiegend in RDX wird vorwiegend in NadelnNadeln akkumuliertakkumuliert
Bis zu 94 mg RDXeq je kg TM in Ki-Nadeln
Nadelgehölze können TNT-haltige und RDX-belastete Böden deutlich abreichern
Bis zu 300 mg TNTeq je kg TM in Ki-Wurzeln
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Vergleich der Festlegung von RDX und TNT
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Extra
hier
bark
eit [
%]
14C-RDX 14C-TNTFichten Fichten KiefernKiefern
Wurzeln
RDXRDX schwache Festlegung schwache Festlegung und kaum Metabolisierung kaum Metabolisierung des extrahierb. Anteils Extrakte enthalten fast ausschließlich RDX
TNTTNT hohe Festlegung hohe Festlegung und starke Metabolisierung starke Metabolisierung des extrahierbaren Anteils Extrakte enthalten nur polare Metabolite aber nicht TNT, ADNTs, DANTs
50 % Essigsäure
Methanol
Acetonitril
Leichter Aufwärtstransport zu Holz und Nadeln möglichBedenklichkeit bei der Holznutzung; Streuschichtakkumulation möglich
Durch starke Wurzelfestlegung wenig Aufwärtstransport ins Holz möglichLangzeitverhalten in Wurzeln muss abgeklärt werden (Mineralisierung?)
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Zeitverlauf bei Nadel-Aufnahme von 14C-TNT und 14C-RDX
Zeitverlauf der Aufnahme von 14C-RDX und 14C-TNT in diesjährige Nadeln von 4-jährigen Picea glauca
0
5
10
15
0. d 7. d 14. d 21. d 28. d 35. d 42. dSTV-Expositionszeit [Tage]
Kon
z. [
mg
STVe
q/g
TM]
RDX N
N
NO2N
NO2
NO2
NOO N
CH
NO
3
22
2
TNT
Zeitverlauf der Aufnahme von 14C-RDX und 14C-TNT in diesjährige Nadeln von 3-jährigen Pinus sylvestris
0
20
40
60
0. d 7. d 14. d 21. d 28. d 35. dSTV-Expositionszeit [Tage]
Kon
z. [
mg
STVe
q/g
TM]
TNT
RDX
NOO N
CH
NO
3
22
2
N
N
NO2N
NO2
NO2
Fichte Kiefer
Sowohl RDX als auch TNT werden in den Nadeln stetig akkumuliert.Die RDX-Verlagerung in die Nadeln ist wesentlich intensiver als die von TNT.Kiefern zeigen für RDX eine höhere Akkumulationsfähigkeit als Fichten.
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Zusammenfassung
1. Im Vergleich mit Laubgehölzen und krautigen Pflanzen sind Nadelgehölze(Fichte, Kiefer) toleranter gegenüber TNT, RDX und anderen STV.
2. Fichten und Kiefern können erhebliche Mengen an TNT und RDX aus der Bodenlösung extrahieren und TNT- bzw. RDX-Abkömmlinge akkumulieren. TNT-Abkömmlinge werden hauptsächlich in der Wurzel akkumuliert und dort zu ca. 80-90 % nichtextrahierbar festgelegt. RDX wird dagegen bevorzugt oberirdisch im Holz und vor allem in Nadeln akkumuliert.
3. Risiken bei der Holznutzung ergeben sich vor allem auf RDX-Standorten durch die Gefahr der Holz- und Streuschichtakkumulation.
Empfehlungen für den KORAEmpfehlungen für den KORA--Leitfaden:Leitfaden:Empfehlungen zur Artengestaltung müssen standortspezifisch erfolgen. Sie müssen Boden- und Klimafaktoren sowie den vorhandenen Pflanzenbestand berücksichtigen.
Nadelgehölze sind für die künftige Artengestaltung von Rüstungs-Altstandorten wegen ihrer STV-Toleranz und wegen ihrer „Wintertranspiration“ zu bevorzugen und auch wegen ihrer STV-Akkumulations- und STV-Metabolisierungsfähigkeit zur Bepflanzung geeignet.
Nadelwälder auf STV-Standorten sind grundsätzlich zu erhalten. Zur Erhöhung der Artenvielfalt sind Einpflanzungen von ca. 20 % Laubhölzern sinnvoll.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Misch-Bepflanzung einer TNT/ADNT-belasteten Fläche in Clausthal-Zellerfeld
nach ca. 6 Jahren. Gehölze: Fichte, Zitterpappel und Holunder.
BMBF-Projekt des UFT der Universität Bremen
Fichte
Zitterpappel
Holunder verschwunden
Juni 2006