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ÖSTERREICH Völlig losgelöst Conchita nimmt Wien mit auf den Event-Höhenflug Eurovision und präsentiert ein weltoffenes Alpenland. Auch Salzburg und Graz sind international wie nie. AUS- UND WEITERBILDUNG Entwickeln und motivieren Unternehmen müssen rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellen. Wissen veraltet schnell und Mitarbeiter brauchen die richtige Motivation. DAS MICE-MAGAZIN | www.tw-media.com August 2015 | 39. Jahrgang | D3285 tagungswirtschaft MBT EXPO HCC Meetingplace am 1. Dezember Einladend und offen Kuppelsaal wird renoviert BERLIN LEGT WEITER ZU Der frühere Intergerma-Prokurist Bernd Fritzges spricht über die turbulentesten Wochen seines Berufslebens. INSOLVENZ-STRUDEL Zwischen Abschied und Neustart 3 KEYNOTE Verbände sind für mehr als jede fünfte Veranstaltung in Berlin verantwortlich. Die deutsche Hauptstadt klettert im weltweiten ICCA-Städteranking weiter nach oben. Doch die Kapazitäten werden knapp.

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ÖSTERREICH

Völlig losgelöstConchita nimmtWien mit auf den Event-HöhenflugEurovision und präsentiert ein weltoffenes Alpenland.Auch Salzburg und Graz sind international wie nie.

AUS- UND WEITERBILDUNG

Entwickeln undmotivierenUnternehmenmüssen rechtzeitig dieWeichen für dieZukunft stellen.Wissen veraltet schnell und Mitarbeiterbrauchen die richtige Motivation.

DAS M I C E -MAGA Z I N | www.tw-media.com

August 2015 | 39. Jahrgang | D3285

tagungswirtschaft

MBT EXPO HCCMeetingplaceam 1. Dezember

Einladendund offen

Kuppelsaal wirdrenoviert

BERLIN LEGT WEITER ZU

Der frühere Intergerma-ProkuristBernd Fritzges spricht über die

turbulentesten Wochen seinesBerufslebens.

INSOLVENZ-STRUDEL

Zwischen AbschiedundNeustart

3

KEYNOTE

Verbände sind für mehr als jede fünfteVeranstaltung in Berlin verantwortlich.Die deutsche Hauptstadt klettert im weltweitenICCA-Städteranking weiter nach oben.Doch die Kapazitäten werden knapp.

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3|2015check in

Auf die Suche nach dem „großen Dingsda“machten sichdie Teilnehmer und Teilgeber desMICE-Lab von BodenseeMeeting in diesem Juni (Siehe ab S.14). Für die bessereBegegnung auf Tagungen. „Dingsda“ – das war doch dieseherzige TV-Show in den 80ernmit Fritz Egner, bei derKinder Begriffe erklärten, die Promi-Teams erraten durften.Hatteman damals nicht schon das große Dingsda gefun-den? Allemachtenmit, ob Groß oder Klein, und durch dieunterschiedlichen Perspektiven erhielt man auf kurzweiligeArt undWeise neue Einsichten in das Leben.

Warum sind wir seitdem nicht weiter, sondern beklagennach wie vor inzwischen fast überall, dass wir in dunklenSälen gefangen sind und langatmigen Präsentationenlauschenmüssen,wenn wir eine Tagung oder einen Kon-gress besuchen (Siehe zwei prominente Stimmen dazu abS.22)?Weil sich unser Kommunikationsdrang auf digitaleWege verschoben hat. Doch kommenwir trotzdem noch zurealen Versammlungen zusammen und schreiben dort perMessenger, dass wir uns langweilen. Das heißt, wir wollenmitmachen, aber wir wollen, dass uns jemand sagt, dasswir mitmachen sollen.Warum eigentlich?Weil sonst Eigen-initiative gefragt wäre und diemüssen wir erst wiederlernen – sicher nicht im Internet.

Die Unternehmen erkennen zumindest, dass sie ihreMitarbeiter nicht nur ausbilden, sondern auchmotivierenmüssen (Siehe unseren Schwerpunkt Aus- undWeiter-bildung ab S.35).Wenn von zehn eingeladenen Bewerbernkeiner erscheint (Siehe S.38), sagt das viel aus über dieAttraktivität der MICE-Branche, aber auch über das ver-änderte Verhalten jungerMenschen.Nicht sie wollen zumUnternehmen passen, sondern das Unternehmenmuss zuihnen passen, so die gegenwärtige Geisteshaltung. Dasstellt die Branche, in derWissen so schnell veraltet wieMobiltelefone, vor große Herausforderungen.

Mittel undWege finden sich immer für jene, die das großeDingsda längst verinnerlicht haben. Dazu zählt ganz sicherBernd Fritzges, der nach der Insolvenzanmeldung seinesArbeitgebers Intergermamal eben schnell mit enormempersönlichen Einsatz die Veranstaltung „Werte 2.0“ rettete,den Vorstand von Veranstaltungsplaner.de übernahm undschwups zum1. Juli als geschäftsführender Gesellschafterin ein neu gegründetes Unternehmen einstieg. „Mein sozia-les Umfeld ist vonMachern geprägt“, sagt er undmachtsich an die Arbeit (Siehe ab S.32).

In diesemSinne wünsche ich Ihnen einen aktiven Sommerauf Ihrer eigenen Bühne!

Participants and exhibitors at theMICE-Lab by BodenseeMeeting inJune of this year were in search ofthe „great Dingsda" (see fromp. 14). They were doing this toimprove interaction at conventi-ons. German-speaking readers willremember the „Dingsda / approx.whatchmacallit" TV show in the1980's where children explainedwords which were then guessedby teams of celebrities. Hadn't thegreat whatchmacallit already beenfound in those days? Everybodyjoined in, children and adults aswell, and the different views andperspectives on things led to newand unconventional perceptionsof life.

Why haven't we advanced anyfurther since those days,but asbefore are almost consistentlycomplaining always and every-where that we are holed up in darkhalls listening to endless drearypresentations at conventions orcongresses (read two expertopinions on that from p.22)? It'sbecause our need for communica-tion has shifted to the digital rail,but we nevertheless convene atreal physical meetings and use amessenger service to tell othersthat we're being bored. So thatmeans wewant to join in but wewant someone to tell us that weought to join in. But why actually?Because otherwise we would haveto show live initiative, and that'ssomething we have to learn again.

The corporate world has atleast come to realize that it isn'tenough tomerely qualify andeducate employees, it also takesmotivation (see from page 35). Iften applicants are invited andnone of them shows up, that saysa whole lot about the changedconduct of the younger generationas well. Their present attitude is:they don't want to adapt to acompany's profile, the companyneeds tomeet their expectations.That is indeed a great challenge onour industry, where expertise andskills are outdated faster than newmobile phonemodels.

Those that are willingwillalways find new options. BerndFritzges is certainly one of thesepersons: after his employer Inter-germa filed for bankruptcy, he putin considerable personal effort tosalvage the event „Werte 2.02, hetook over chairmanship of Ver-anstaltungsplaner.de and on July 1startet on a new business. „Mysocial environment is packed withdoers!“ he said, and rolled up hissleeves to tackle the next job (seefrom p.32).

„Dingsda“

DR. [email protected]

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„Dingsda“

FOTO: THOMAS FEDRA

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check in

03 „Dingsda“

kick off

06 NewsWorld ConferenceCenter Bonn,Lobbying fürdeutscheMeetingbranche,Kongresshalle amZoo Leipzig, Rotarierkommen nachHamburg,MeetingPlace Berlin,Adobe-Event

08 Personalien

get together

10 Imex 2015„Nicht schlechter,aber anders“

13 mbtMeetingplaceMünchen-Terminrückt näher

14 MICE-Lab 2015Das große Dingsda

16 ICCA-StatistikBerlin legt weiter zu

18 Verbände„Europa hat Berlinentdeckt“

20 „Verband&Tagung“Straffes Programm

22 „Verband&Tagung“Zurück zu denUrsprüngen

24 Degefest-FachtageWeg von„Schnittchen-Veranstaltungen“

26 HannoverGesundheit auf demVormarsch

28 ENDA&WANSCongress 2015„Welten verbinden“

30 Medcon&MorePartner vor Ort

14 „Freudiges Lernen" ent-steht vor allem durchsMitmachen.

06 Was lange währt: DasWorld Conference CenterBonn wurde nun eröffnet.

22 Prof. Schulze stellt dieZukunft von Kongressenauf den Prüfstand.

30 Sarah Kertess führtMedcon & More ins zweiteJahr.

keynote

Verbände-tagungen

16 Berlin zieht immer mehr Verbände und Tagungenan. Doch werden die Kapazitäten knapp.

FOTOS (VON OBEN NACH UNTEN): VISIT BERLIN / WOLFGANGSCHOLVIEN, MICHAEL SONDERMANN / PRESSEAMT DER BUNDES-STADT BONN, PRIVAT, HCC, BODENSEE MEETING / WOLFGANGSCHNEBLE; TITEL (VON OBEN NACH UNTEN): PRIVAT, VISIT BERLIN/ WOLFGANG SCHOLVIEN, ANDRES PUTTING / EBU

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tw supports the following associations:.......................................................................................

agenda3|2015

16

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3|2015 5

forum

32 Bernd Fritzges„Sprunghafte“Intergerma-Gesellschafter

35 THMNeues Studium zumEvent-Allrounder

36 Josephine v. Brühl„Unser Kapital liegtinunseremPersonal“

38 PersonalstrategieEntwickeln undmotivieren

40 Michel MaugéWer nicht „tough“genug ist, hatverloren

workshop

42 Expo 2015Einladend und offen

44 Commerzbank-ArenaMit festen PartnernGroßes bewegen

46 „PilsoderSchampus?“Bewertung oderZertifizierung?

47 Web, Tools & Apps

48 MittelgroßeKongressstädteMehr alsKraftmeierei

50 Veranstaltungs-zentrenDie Allrounder unterdenVeranstaltungs-stätten

54 Olympia 2014„Aufmerksamkeits-strahl“ auf Hamburg

55 DeutscheMesse AGMehr Flexibilität

56 HCCNeuer Glanz fürhistorischenKuppelsaal

58 ESC inWienDieJahrhundertchance

62 Pioneers FestivalWienGründerbühnemitShow-Effekt

64 LandeshauptstädteÖsterreichSmart imGeschäft

transfer

68 Nahtlos buchenVon Tür zu Tür

partner

70 AIPC-KolumneSchlüssel zurHarmonisierung

72 GCB-Mitglieder-versammlungDigital braut sich waszusammen

checkout

73 tr tagungsregionen

79 rprahmenprogramme

80 Meeting Services

81 Vorschau undImpressum

82 Wewoda blickthinter die Kulissen

32 Bernd Fritzges erlebte dieturbulentesten Wochenseines Berufslebens.

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MittelgroßeKongressstädte

agungen

48 Mit mehr als Kraft-meierei bringen sich Städtewie Kassel ins Spiel.

42 Nach anfäng-lichen Pro-blemen läuft dieExpo in Mailandnun richtig rund.

location

48

FOTOS (VON OBEN NACH UNTEN): PRIVAT, TW, DEUTSCHERPAVILLON EXPO 2015 / B. HANDKE

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Bonn hofft auf Ende der LeidenszeitWas lange währt: Nach

Grundsteinlegung imMai 2007und begleitet von einer beispiel-losen Betrugsaffäre rund um dasBauprojekt, dessen Fertigstel-lung sich um Jahre verzögerte,wurde der Neubau desWorldConference Center Bonn jetzteröffnet. Bis zu 7 000 Teilnehmerfasst der gesamte Komplexeinschließlich der neuen Flächen.Anfang 2016 soll auch das vonAnfang an geplante Hotel fertig-gestellt werden, betrieben vom

US-HotelunternehmenMarriott.OB Jürgen Nimptsch hatte beider Einweihungszeremonie Uno-Generalsekretär Ban Ki-moonund Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier neben Um-weltministerin Barbara Hen-dricks an seiner Seite. „Dies istein Tag der Freude für Bonn“, riefNimptsch den rund 800Gästenim Foyer zu. Das Bauprojekt warals Public-Private-Partnershipgestartet und nach der Insolvenzdes ursprünglichen Bauherrn

UNCCBonn gescheitert. DieFirma gehörte dem später wegenschweren Betrugs zu einer 6,5Jahre langen Haftstrafe ver-urteilten koreanischen InvestorMan-Ki Kim.Nach der Insolvenzwurden alle Bauarbeiten kom-plett eingestellt. Nach dem„Heimfall“ des Projekts an dieStadt wurde das schließlich seit2014 bis zuletzt nun unter öffent-licher Regie fertiggestellt – Endegut, alles gut also? Darauf hoffenjetzt die Verantwortlichen.

ERÖFFNUNG DESWORLD CONFERENCE CENTERKinder mit den Flaggender 193 Mitgliedsstaatender Vereinten Nationenumrahmten die Eröff-nungszeremonie.

forderungen vorstellen zu dürfen,ist für unsere Branche unschätz-bar wertvoll. Insbesondere daviele Fragen, die die Kongress-und Veranstaltungswirtschaftbewegen, von der Zuständigkeither klassische Querschnitts-themen sind, ist es fast nur imdirekten Austauschmöglich,Fragestellungen imGesamt-zusammenhang verständlichdarzulegen und zu erörtern“,

sagte Joachim König, Präsidentdes Europäischen Verbands derVeranstaltungs-Centren. „Deraktive Austauschmit den Gre-mien ist ein wichtiger Bestandteilzur Sicherung der internationa-lenWettbewerbsfähigkeitDeutschlands als Standort fürTagungen, Kongresse undEvents“, kommentierteMatthiasSchultze, Geschäftsführer desGerman Convention Bureau.

Vor demAusschuss für Tou-rismus des Deutschen Bundes-tages stellten GCB und EVVC ihr„Positionspapier für den Ver-anstaltungsstandort Deutsch-land“ vor, das fünf für die deut-sche Branche wichtige Hand-lungsfelder benennt. „DieMög-lichkeit, vor einem politischenFachausschuss konkrete Hand-lungsfelder,Maßnahmen unddaraus resultierende Heraus-

LOBBYING FÜR DEUTSCHE MEETINGBRANCHE

In Bundestags-Ausschuss präsentiert

EVVC und GCB machtensich für die deutscheVeranstaltungsbranchebei Abgeordneten stark.

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FOTOS: MICHAEL SONDERMANN, PRESSEAMT DER BUNDESSTADT BONN (OBEN), GCB6 3|2015

kick off

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Großen Saal finden nun bis zu1 200 Personen Platz. Die Kon-gresshalle wird vomCongressCenter Leipzig (CCL) betrieben.Erst 2016 startet der reguläreBetrieb als Tagungszentrum.

120 Delegierte des GermanConvention Bureau (GCB) ver-sammelten sich dort am 8. Junizur Mitgliederversammlung alserste Tagungsgäste der Pre-Opening-Phase (siehe S. 72).

In fünf Jahren Sanierungs-und Umbauzeit sind in derKongresshalle am Zoo in Leipzig15 Veranstaltungssäle in his-torischemAmbiente entstan-den.Mit 37,5Mio. € schlug dieInvestition zu Buche, bestrittenunter anderemmit Förder-mitteln aus demKonjunkturpa-ket II. Das 1900 eröffnete Ge-bäude war einst das kulturelleHerz Leipzigs. Nach demKriegdiente es von 1947 bis 1981demGewandhausorchester als Spiel-stätte. Die Stadt entschloss sichnach 25 Jahren Dornröschen-schlaf der Halle erst 2009 zurSanierung und zumUmbau inein Kongresszentrum.Allein im

NACH 25 JAHREN DORNRÖSCHENSCHLAF IN LEIPZIG

Wachgeküsst dank Konjunkturpaket II

1 000Besucher sindin den aufwendig umge-stalteten PostbahnhofBerlin geströmt underlebten dort die Markt-einführung eines neuenAdobe-Produkts. So„interaktiv, live undonline“ wiemöglichsollte das Erlebnis für dieGäste der Softwarefirmagestaltet werden. AlleBlicke richteten sich aufdie 118m2 große Projek-tionsfläche beim „Crea-

tive Cloud 2015Release-Event“, geplantund umgesetzt von derAgentur Upstairs ausSeligenstadt. Ihr Kon-zept ging auf: Die vielsei-tigenMöglichkeiten desdirekten Ausprobierensund ausgiebigeMöglich-keiten zumNetworkingkamen an. In der „Makeit“-Area testeten dieBesucher an verschiede-nen Stationen die Funk-tionen der neuen Soft-ware eigenhändig undkamen darüber im Ideal-fall miteinander insGespräch. 4 000 Zu-schauer verfolgten dasEvent zudem im Live-stream über eine 100-Mbit/s-Internetanbin-dung.

ADOBE-EVENT

Software,maximal inter-aktiv präsentiert

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demRotary District 1890 Ger-many um die Großveranstal-tung. Die Rotarier sind nebenden Lions einer der großen, inden USAgegründeten „Service-Klubs“, die sich vielfältig sozialengagieren und inzwischen eineweitflächige internationalePräsenz erreicht haben. Bernd

Aufderheide, GeschäftsführerHamburgMesse und Congress,und selbst Rotarier im ClubHamburg-Hafentor sagte: „Wirfreuen uns, nach der LionsClubs International Convention2013 erneut Gastgeber für einso bedeutendes internationalesTreffen sein zu können.“

Hamburg richtet vom1. bis 5.Juni 2019 die Rotary Interna-tional Convention aus.Rund22 000 Rotarier aus 180 Län-dern werden dazu auf demGelände von HamburgMesseund Congress erwartet. DasHamburg Convention Bureaubewarb sich zusammenmit

22 000 TEILNEHMER ERWARTET FÜR 2019

Hamburg: Nach Lions kommen die Rotarier

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Berlin-Euphorie entfachtÜber 130 Veranstaltungs-

planer brachte das Berlin Con-vention Office (BCO) zum„Meeting Place Berlin“ vom 2.bis 6. Juli in die Stadt. Das vomBCO/Visit Berlin organisierteProgramm konzentrierte sichauf Möglichkeiten für Kongressemitmehr als 100 Teilnehmern,unter anderem im neuenWest-hafen Event & Convention Cen-ter und bei der Eröffnung imAxica (Foto). Bei Touren präsen-tierten sich Klassiker undNewcomer wie die Bolle Event-location und das Estrel Conven-

tion Center. Ulrike Großbauer,Reiseagentur Kuoni InteractiveausWien, sagte: „Ich bin regel-mäßig in Berlin, aber die Stadtverändert sich sehr schnell. DerMeeting Place Berlin war dieideale Möglichkeit, neue Hotelsund Locations kennenzulernen.Der Input während der Führun-gen durch Berlin war sehr gut.“Fast euphorisch war ChungheeYogi, Reiseveranstalter ausMumbai: „Es war eine groß-artige Veranstaltung. Ich werdesicher baldmit Kunden zurück-kommen.“

MEETING PLACE 2015

FOTOS: LEIPZIGER MESSE (OBEN), VISIT BERLIN / MIKE AUCHERBACH (UNTEN), UPSTAIRS

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® Inge Tremmel leitet die neu gegrün-dete Niederlassung der NürnbergmesseAustria inWien. Tremmel ist in der Mee-tingbranche vor allem als frühere Leite-rin der Kongresssparte „abcn“ der Ös-terreichWerbung bekannt. Von 2009 bis2012 führte sie dasWiener Büro derkanadischen Agentur InternationalConference Services. Inge Tremmel sollden Kontakt zu österreichischen Aus-stellern und Besuchern der Nürnberg-messe intensivieren. Für die war bis datoKurt G. Regenscheidt zuständig, langeJahre Vertreter der Nürnbergmesse inÖsterreich, dessen Arbeit die beidenGeschäftsführer Peter Ottmann (re.)undRoland Fleckwürdigten.

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®Während der Feiern zum zehnjährigen Be-stehen des Convention Bureau Tirol (CBT) in denSwarovski Kristallwelten Anfang Juli 2015 hatChristine Stelzer, langjährige CBT-Leiterin, dieVerantwortung offiziell anVeronika Handl überge-ben. Für Christine Stelzer war es nach eigenenWorten nach „elf intensiven Jahren“ Zeit für eineVeränderung. Innerhalb der Tirol Werbung wech-selt sie in den BereichMarkenmanagement.Veronika Handl zeichnete zuletzt für Christopho-rus Reisen, einen Tiroler Reiseveranstalter ausdemZillertal, als Bereichsleitung für acht Reise-büros und deren Teams verantwortlich. Zuvor hatsie nach eigenenWorten „sämtliche Stationendes Outgoing-Tourismus durchlaufen“ inklusiveeinschlägiger Messe- und Eventerfahrung“. Unteranderemwar Handl auch bei Lauda Air in SalesundMarketing tätig. AuchKatrin Neuner hatnach fast acht Jahren Tirol Werbung das Conven-tion Bureau Tirol verlassen. Bereits seit 1. April2015 istBirgit Mitterer neu im Team des CBT.

ChristineStelzer (li.)sagte servus,Veronika Handl„griaß di“ beimCBT.

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® Karl-Heinz Pawlizki, bisher Vice PresidentOperations bei Dorint Hotels & Resortsmit Zu-ständigkeit für Sales,Marketing und Controlling,wurde im Zuge der strategischen Neuausrichtungals COO in die Geschäftsführung der Dorint-Hotel-gruppe befördert. Der 46-Jährige, erst seit 2014für Dorint tätig, ergänzt damit seit 1. Juni 2015 dieGeschäftsführung umOlafMertens undGuidoRiepe.Zuvor war Pawlitzki als Vice PresidentGlobal Operations bei der Intercontinental HotelsGroup und Geschäftsführer der IntercontinentalHotels Management tätig. Pawlitzki übernimmtden operativen Bereich von Olaf Mertens undentlastet ihn somit.Mertens sei es laut Dorint zuverdanken, dass die Hotelgruppe einen „Turna-round“ geschafft habe.

® Peter Antoni verant-wortet seit kurzem alsneuer Head of Meetings& Incentives alle Ak-tivitäten imMeeting- undIncentivebereich vonKuoni in Europa. Antoniberichtet direkt an LarsIngelius, VPMICE Eu-ropa bei Kuoni. Antonibleibt gleichzeitig Ge-schäftsführer von Confe-rence & Touringmitheute fünf Standorten inDeutschland. Die Berli-ner Agentur, die seit2008 zu Kuoni gehört,wird von ihrer SchweizerKonzernmutter als„größte und profitabels-te Einheit innerhalbEuropas“ bezeichnet.

® Der GeschäftsbereichSteigenberger BusinessHotels wird ab 1. August2015 von Jürgen vonMassow (53) verant-wortet. Daneben gibt esnun die Bereiche „Stei-genberger Resort Ho-tels“, weiterhin geleitetvonDenis Hüttig, denvon JoachimMarusczykgeführten Bereich „InterCity Hotels“ und denBereich „Jaz in the City“unter der Regie vonJoost van Beek.Er wirdGeneral Manager desersten Jaz Hotels, dasnoch dieses Jahr inAmsterdam eröffnet.

® Ab1. September wirdSebastianMaiss neuer LeiterSales +Marketing sowieMit-glied der Geschäftsleitung imKKLLuzern. Der gebürtigeDeutsche ist ausgebildeterHotelkaufmann und in seineraktuellen Tätigkeit als Mitgliedder Geschäftsleitung desSwissôtel Zürich für die strategische Ausrichtungdes Sales +Marketing zuständig. Zuvor betreuteer als Cluster Director of Sales +Marketing dieSwissôtels in Zürich und Basel.

® Nach schwerer Krankheit ist Intergerma-Grün-derDieter Ahrendt auf Mallorca gestorben. Der1946 geborene Unternehmer gründete 1983 zu-

sammenmit Peter Hoffmanndie IntergermaMarketing nachFührungsaufgaben bei Coopund Brillux.1998 war er aucheiner der Mitgründer der spä-ter verkauften Hotelplattform"hotel.de". Noch imMärz hatteAhrendt auf der ITB in BerlinIntergerma repräsentiert.

® AndreasMüller (38) leitet künftig das FürtherHotel Mercure NürnbergWest. Er folgt aufSvenSchlüter,der insMercure Hotel Düsseldorf CityCenter gewechselt ist. Zuletzt war AndreasMüllerimWöhrdersee Hotel Mercure Nürnberg City alsstellvertretender Direktor tätig. Dort zeichnete eran der Seite vonGünther Preissler unter ande-rem für die „Smokernight“ ebenso verantwortlichwie für die neue Eventserie „RumTasting“. Derstaatlich geprüfte Hotelbetriebswirt AndreasMüller kann zudem eine Ausbildung als Koch undHotelfachmann vorweisen.

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kick offpersonalien

FOTOS: (VO. OB. IM UHRZEIGERSINN) NÜRNBERGMESSE, CBT, KKL, INTERGERMA, TW

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FOTOS: IMEX GROUP10 3|2015

get together

SAP-Chef BillMcDermottfaszinierte

sowohl Gästeals auch die

Gastgeber zurEröffnung mitseiner Rede

über Meeting-Kultur.

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sei da aber auchnoch keineRede gewesen.Gleich-zeitig waren die höheren Marketingausgaben ge-trieben von der Eröffnung und Vermarktung derNeubauflächen des 2007 erweiterten und erneuer-ten Mannheimer Kongresszentrums. Dazu kommtfür Fiedler allerdings, dass „immerweniger Top-Ent-scheider“ die Messe besuchen und stattdessen die„zweite und dritte Reihe“ ihres Unternehmens schi-cken angesichts von um sich greifendem Zeitman-gel. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Mcon-Messeauftritts hat sich aus Bastian Fiedlers Sichtnun „sehr positiv entwickelt“ – „die Kontakte wa-ren besser als die beiden Jahre zuvor“ am eigenenStand, so Bastian Fiedler, der deshalb für 2016 eineWiederholung der Messebeteiligung in dieser Formfür wahrscheinlich hält.Die regenKontaktehingen für Fiedler auchmit der

vorab angekündigten Eröffnung des Hauptstadtbü-ros der Mannheimer Mcon zusammen, die als PCOwie Eventagentur im Geschäft ist, was nicht nur inBerlin für Gesprächsstoff sorgte.Amdortigen Standwar Director Conventions Hei-

ke Mahmoud, Berlin Convention Office (BCO), VisitBerlin, mit dem eigenen Auftritt mehr als zufrieden:„Die Imex in Frankfurt hat sich erneut als Top-Branchentreffpunkt der weltweiten Meetings In-dustry erwiesen. FürBerlinwar dieMesse die idealePlattform, um gezielt neue Kunden anzusprechenund sich mit langjährigen Partnern auszutauschen.Erfreulichwar das starke internationale Interesse ander Hauptstadt: Wir konnten noch mehr auslän-dische Kunden als in den Vorjahren amMessestandbegrüßen.“ Für Hosted Buyerin Nicola Christou ausLondon war es zumBeispiel die erste Imex in Frank-furt. Die Mitarbeiterin der Eventagentur „BeyondCertainty“ fand die Messe für sich „sehr effizient,produktiv und aufregend“. Neue Veranstaltungs-häuser und Locations „rund um die Welt“ hatteChristou im Visier. Veranstaltungsplaner MartinClark, der als Hosted Buyer sogar von Australienangereistwar,suchtedagegenDestinationen,die fürCorporate-Gruppen infrage kommen. Für Griechen-land sieht Clark „ein hervorragendes Preis-Leis-tungs-Verhältnis“. Zuletzt machte er dort mit einerGruppe aus den USA „gute Erfahrungen“. Zur Eröff-nung der Imex hielt Bill McDermott, CEO von SAP,

IMEX 2015

3|2015 11

„Eswarnicht schlechter als sonst,aber anders“,fasste GernotMarx, Leiter des Salzburg Conventi-on Bureau, seine Erfahrungen während der Imex2015 in Frankfurt zusammen. Internationaler ge-prägt als in den Vorjahren seien die Gespräche amStand gewesen. „Termine mit Einkäufern und Be-suchern aus Zukunftsmärkten wie Asien habendeutlich zugenommen“, soMarx.Die Nachfrage ausdem deutschsprachigen Bereich war jedoch insbe-sondere am Mittwoch merklich schwächer, ausMarx‘ Sicht zurückzuführen auf die Lokführerstreiksbei der Bahn. Der erste Tag sei stark durch denCorporate-Bereich und internationale Einkäufer ge-prägt gewesen, der Mittwoch mehr durch Gesprä-che mit Vertretern internationaler Verbände. Ins-besondere im Associationsegment verbuchte Salz-burg ein deutliches Plus an Terminen. „Man merkt,dass Salzburg ausgebaut hat und in diesem Seg-ment imMarkt angekommen ist“, betonteMarx.Für die Kongressallianz Wiesbaden als Ausstel-

lerin vorOrtwar dagegenAnneMotzki, diemit bis zuneun Partnern am eigenen 20m2 großen Stand auf-trat.Sie zog eine eher durchwachsene Bilanz: „Mirhat dieses Jahr das direkte Geschäft etwas ge-fehlt“, räumte sie ein. Die konkreten Anfragen ver-misst hätten ihresWissens auch viele Kollegen.Unter dendeutschsprachigenAusstellern amauf-

fälligsten zurück hielt sich bei dieser Imex dieMann-heimer „m:con“. Die Agentur und Betreibergesell-schaft des Kongresszentrums Rosengarten reihtesich erstmals seit vielen Jahren am Deutschland-stand in die Reihe der Counter ein. Dazu erklärtProkurist Bastian Fiedler: „Wir haben festgestellt,dass die Imex für uns nichtmehr die Bedeutung inder Businessanbahnung und Neukundengewin-nung hat und unser Engagement deshalb bewusstzurückgeschraubt.“ 2015 bündelte „m:con“ über-dies zusammen mit Heidelberg und dem Conventi-onBureauRhein-Neckar dieKräfte.Seit einemJahr-zehnt war Mcon während der Imex stets auf Freiflä-chen unabhängig vom Deutschlandstand zu Hause,mit Akrobatik oder Bodypainting nicht zu knapp inSzene gesetzt. „Sicherlich waren die früheren Auf-tritte im Hinblick auf Größe und Darstellung impo-santer und kreativer“, so Bastian Fiedler.Von globa-ler Wirtschafts- und Finanzkrise und Compliance

„Nicht schlechter,aber anders“Die Imex Frankfurt hatte 2015 laut Veranstalter so viele Aussteller wienie, aber wegen des Lokführerstreiks merklich weniger nationale Be-sucher. Der SAP-Boss Bill McDermott bescherte als Eröffnungsrednergroßes Medieninteresse.

„Die Kontaktewaren besserals die beidenJahre zuvor.“Bastian Fiedler, Mcon,,

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get together

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Imex Frankfurt in 2015 registeredmore visitorsthan ever before, but, according tomany Ger-man speaking exhibitors, considerably lessnational visitors showed up due to the trainengineer's strike. The welcome address given bySAP-boss Bill McDermott attracted considerablemedia attention. "It wasn't any worse than before,it was just different", is howGernot Marx, chiefexecutive of Salzburg Convention Bureau, sum-marized his impressions.Many exhibitors descri-bed their negotiations at the stands as "moreinternational" in comparison with prior years;there was a distinctly higher number ofmeetingswith buyers and visitors from futuremarketssuch as Asia. Visitor turnout from the German-speaking regions was distinctly lower, particularlyonWednesday; a consequence also of the Ger-man national railroad's train engineer strike.

"Not worse, but different"

eine Keynoterede. Darin sagte er: „Das, was wirklichzählt, ist,Menschen zusammenzubringen und diesezu inspirieren. Warum ich denke, dass dies der ent-scheidende Unterschied ist? Weil Veranstaltungenperfekt geeignet sind, um Botschaften zu transpor-tieren, Kunden und Mitarbeiter zu motivieren undGeschäfte voranzutreiben." Imex-Group ChairmanRay Bloom sagte dazu: „Es war ein großes Kom-pliment für unsere Branche, dass Bill dieseWochebei uns auf der Imex war. Wir können uns keinenbesseren Fürsprecher für unsere Branche wün-schen.” Er könne insbesondere verdeutlichen, wasMeetings und Events für geschäftliches und wirt-schaftlichesWachstum leisten könnten.Der amEröffnungstag der Imex begonnene Streik

der Lokführergewerkschaft wurde zwar vorzeitig amzweiten Tag beendet. „Wir hatten ziemlich großesGlück“, bemerkte Ray Bloom. Die Notfallfahrpläneder Deutschen Bahnmit einem geringeren Angebotan Verbindungen galten jedoch auch für Mittwochund Donnerstag. Wie immer geizte Bloom nicht mit

Rekordzahlen. Insgesamt „9 000HostedBuyer undBesucher“ sol-len es in diesem Jahr wieder ge-wesen sein, die sich in „mehr als62 000 individuellen Terminen,Präsentationen und Gruppen-Treffen austauschten". Über3 900erstmaligalsHostedBuyereingeladene Besucher hatte dieImex Group zudem eingeflogen.DieRahmenveranstaltungen „Ex-clusively Corporate@IMEX“ und„Association Day & Evening“ zo-gen 80 Einkäufer aus Unterneh-men und 300 Verbandsexpertenan.Bereits zum 13. Mal veranstal-

tete die Imex das Politicians Fo-rum, 2015 in Zusammenarbeitmit European Cities Marketing(ECM) und dem Kongresshaus-Weltverband AIPC unter derSchirmherrschaft des Joint Mee-

tingsCouncil (JMIC). 40Politiker nahmendaran teil.Aus 34 Ländern kamen politische Entscheidungs-träger und führendeMitglieder derMeeting-Bran-che in der Villa Kennedy zusammen. Das TreffenamAbend begannmit Sessions zumThema „GlobalExchange of Best Practice“, die sich mit nationalenund lokalen Strategien befassten.Die stellvertreten-de Tourismusministerin von Südafrika, Tokozile Xa-sa, sagte über ihren Besuch in Frankfurt: „Die Redevon Bill McDermott auf der Opening Ceremony hatmich sehr inspiriert. Ich nehme von hier wirklichviele Lernimpulse mit.“ Ragnheidur Elin Arnadottir,Wirtschaftsminister von Island,meinte: „Was ich alswichtigstenPunktmit nachHause nehme: dass einegute Kooperation zwischen verschiedenen Ministe-rien innerhalb einer Regierung die Basis dafür ist,umGeschäfte imMeeting- und Event-Bereich florie-ren zu lassen. Ich freue mich, dass wir da auf demrichtigen Weg sind. Es ist mir auch klar geworden,welche Möglichkeiten darin liegen, das Geschäftüber Innovationen und Technologie-Transfers weiterzu entwickeln.Mit unserer Expertise zumBeispiel inGeothermik und Themen der Arktis haben wir zweiBereiche, für die wir mehr Kongresse und Meetingsgewinnen können.“2016 wird die Imex in Frankfurt von ihrem an-

gestammten Maitermin einmalig abweichen undvom 19. bis 21. April stattfinden. Für 2016 kündigtedie Professional Convention Management Asso-ciation (PCMA) zudemeine „BusinessSchool“ fürdie Imex Frankfurt an. Dieses Weiterbildungspro-grammwirdeinenTagvorderMessestattfindenundrichtet sich vor allem an erfahrene Meetingplaner.Ebenfalls 2016 wird die Imex Frankfurt mit der In-ternational Special Events Society (ISES) zusam-menarbeiten.Die ISESwird ihren ersten „Weltgipfel“in der Woche nach Ende der Messe ausrichten. Füh-rungskräfte großer Unternehmen aus den USA undweltweit sollen nach ihrer Messeteilnahme als Hos-ted Buyer zumGlobal Summit nach Schottland wei-terreisen. WEW

Das Politicians Forum 2015in der Villa Kennedy gabRegierungsmitgliedernLernimpulse in SachenMeetingbranche, wie eineMinisterin aus Südafrikabekannte.

FOTO: IMEX GROUP

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All eyes are on December 1now: themice+business travelmeetingplace (mbtMeetingplace) in the halls of the EisbachStudiosMünchen will again present event planners and travelmanagers an interestingmixture of exhibition and educa-tional programs. Preregistering channels are open.

Munich event drawing closer

Zu den bisher angemel-deten Ausstellern zählennationale und internationaleEvent- und Tagungslocati-ons, Anbieter von Rahmen-programmen sowie Ge-schäftsreise- und Veranstal-tungsdienstleister. Darunterbefinden sich zum Beispieldie Convention Bureaus ausBayern, Leipzig, Tirol undSalzburg, Großunterneh-men wie TUI, Technikdienst-leister wie Xing Events oderCvent ebenso wie einzelneTagungshotels wie dasBachmair Weissach oderdas Dolce Munich Unter-schleissheim (Die vollstän-dige Ausstellerliste wird on-line regelmäßig ergänzt).Der mbt Meetingplace wurde im Dezember 2014

zum ersten Mal gemeinsam von der dfv Medien-gruppe und der børding messe ausgerichtet, auf-bauend auf zuvor jeweils von beiden einzeln organi-sierten Fachmessen. Die diesjährige Veranstaltungknüpft somit andie ErfahrungenderVorjahre anundbietet ein vielseitiges Angebot für MICE-Planer, dieauf der Suche nach Inspiration und nützlichen Kon-takten sind, zielgerichtet und unter einem Dach ineiner außergewöhnlichen Location.Die Fachmesse wird auch in diesem Jahr ergänzt

von einem Vortrags- und Weiterbildungsangebot,das nicht nur über aktuelle Trends der MICE- undGeschäftsreisebranche informieren, sondern dieseauch direkt erlebbar machen wird. Eine Vorregis-trierung ist bereits heutemöglich. JA

WEB: www.mbt-market.de

Face to Face stehtim Dezember wiederauf der Agenda vonEinkäufern undAnbietern, die zummbt Meetingplacezusammenkommen.

MBT MEETINGPLACE 2015

München-Terminrückt näherAm 1. Dezember ist es wieder soweit: Der mice+business tra-vel meetingplace bietet in den Hallen der Eisbach StudiosMünchen Veranstaltungsplanern und Travelmanagern einenMix an Ausstellung undWeiterbildungsmöglichkeiten.

FOTO: FOTOSTUDIO FRANZ PFLUEGL

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diesem Jahr waren die Methoden des MICE-Lab se-hens- und erlebenswert:● Das „FotoDropping“: ein Polaroid von jedemTeil-nehmer, das am Abend mit Statement der ge-wünschten Involvierung am Ausgang befestigt wer-den konnte.● Das „BallonWarmingup“:dieTeilnehmerwählenje nach MICE-Lab-Erfahrung eine Ballonfarbe unddie altenHasen erklären denNewbies (Grün undRoterklären Gelb).● Der „Diskurs Parcour“:Marktstände der Diskus-sionsthemen zum Flanieren und Diskutieren.● Der „One Minute Pitch“: erkläre den Prototypenin einer Minute.● Das Ge(h)spräch: zwei oder drei Teilnehmer ent-wickeln durch den Park flanierend die Ideen weiter.● Der Stimmenfang mit fliegendem (werfbarem)Mikrofon, das die Stimmen der Teilnehmer am Endehörbarmacht.Das alles getragen vom „Gastgeber-Gen“, das es

nicht dem Zufall überlässt, wer wie angesprochenund involviert wird. Und von Inhalten, die wertschät-zend undneugierig hinterfragt undbesprochenwer-den. Und gekonnt moderiert durch die Veranstal-tungsdramaturgin Tina Gadow und den Kommuni-kationsprofi Michael Gleich.Die diskutierten Prototypen reichen von der neu-

en Ausbildung zum „MICETER“ über die Lehr- undLernküche, die zurWissensteilung alle Transportwe-ge bespielen will (vom Wiki bis zum Trainer), das

Während die einen über Trends, Entwicklungenund die Notwendigkeit des Wandels referieren,gestalten ihn die anderen. So geschehen auf demMICE-Lab von Bodensee Meeting Mitte Juni in derStadthalle in Singen. Übrigens ein typisch kommu-nales Stadthallengebäude, aber angereichert mitHerzundMenschen,die infiziert sindvomGedankender besseren Kongresse, des Wandels von der Lan-geweile zur Inspiration.Ziel des Events: Wir entwickeln das große „Dings-

da“. Für die MICE-Branche. Für die bessere Begeg-nung und für Menschen, die ihre Tagungs- und Le-benszeit aktiv mitgestalten wollen. Oder wie die Ma-cher des MICE-Lab sagen: „für die, die vom Teil-nehmer zu Teilgeber mutieren wollen“. DieInitiatorensinddieMarketingkooperationBodenseeMeeting aus der Schweiz, Österreich, Lichtensteinund Deutschland und das Netzwerk „Der Kongresstanzt“, benannt nach dem gleichnamigen Buch, dasdie Notwendigkeit der Infragestellung einer ganzenBranche beschreibt.Der Ablauf des MICE-Lab ist bewährt: Zwei Tage

forscht, denkt und entwickelt ein kleiner Kreis undam dritten Tag werden die Ergebnisse, Ansichtenund in diesem Falle Prototypen den fast 80 Teil-nehmern nahegebracht. Präsentiert wäre das fal-sche Wort. Denn den Mitmachern etwas Fertigesvorzusetzen widerspräche demGrundgedanken.AusThesenwerdenKonzepte,ausKonzeptenviel-

leichtProdukteundauf jedenFallNützliches.Auch in

FOTOS: TW14 3|2015

get together

MICE-LAB 2015

Das großeDingsdaWachsender Komplexität müssen wir mit mehr Flexibilität begegnen.Oder Staunen, Freude, Sehnsucht, Verbundenheit, Berührung – Emo-tionen sind unsere Motoren, wenn wir lernen.

Wer? Wie? Was? Jeder entscheidet selbst, was er zum MICE-Lab beitragen möchte.

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Als Herausgeberin der twkommentiert die Branchen-expertin Gabriele Schulzeregelmäßig aktuelle Entwick-lungen im MICE-Bereich. DieInhaberin von marketing4re-sults, Berlin, ist eine gefragteBeraterin, Moderatorin undSchulungsleiterin.

E-MAIL:[email protected]

Page 15: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

Netzwerk von14Mitgliedern aus Deutsch-land,Österreich, Schweiz und Liechtenstein:● Insel Mainau● Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen● Lindau Tourismus und Kongresse● Meersburg Tourismus● Milchwerk Radolfzell● Singen Congress● Tourist-Information Konstanz● Überlingen amBodensee● Convention Partner Vorarlberg● Kongresskultur Bregenz● Säntis-Schwebebahn● St. Gallen-BodenseeConvention

● Würth Haus Rorschach● SAL– Saal am Linden-

platz in Schaan

Label „Lebendiger Kongress“als Qualitätslabel für Dienstleis-ter, die sich den neuen Anforde-rungen geprüft verpflichtet se-hen, bis zur Conbienale, den großen und kleinenMICE-Labs on tour.Das MICE-Lab 2015 macht Mut, dass das große

Dingsda entsteht und immer mehr Veranstalter, Or-ganisatoren, Locations undDienstleister die bisheri-gen Abläufe und Dramaturgien ihrer Veranstaltun-gen nicht nur in Frage stellen, sondern dafür eineMenge Wissen, Erfahrung und Mutmacher vom Bo-densee und ihren Freunden erhalten. Bleiben wirgespannt und neugierig. GABRIELE SCHULZE

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While some lecture about trends, developments and the needfor changes, others bring them about. That's what was on attheMICE Lab at BodenseeMeeting inmid-June. The objectiveof the event staged at Stadthalle Singen was to develop a newconcept for better interaction for those people who wish toengage actively in shaping their meetings and their lives.

Congress of the future!

MICE-Lab: „für die, die vomTeilnehmer zum Teilgebermutieren wollen“.

BODENSEE MEETING

FOTO: BODENSEE MEETING / WOLFGANG SCHNEBLE

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Mit 193 Verbändekongressen im vergangenenJahr belegt die deutsche Hauptstadt einen sehrguten vierten Platz vor Barcelona (182), London(166) und Singapur (142). Die Plätze eins bis dreigehörenParis (214),Wien (202) undMadrid (200) inder internationalen Rangliste der Kongress-Stand-orte.Das ist das Ergebnis der offiziellen Statistik derInternational Congress & Convention Association(ICCA). Im Vergleich zum Vorjahr konnten für Berlin15 Veranstaltungen mehr gemeldet werden. „2014war unser bisher stärkstes Kongressjahr“, so Burk-

hard Kieker, Visit-Berlin-Geschäftsführer. „Bei Ver-teidigung und Ausbau der Spitzenposition hilft inBerlindasZusammenspiel vonungewöhnlichenVer-anstaltungsorten, State-of-the-Art-Kongresshallenund hochprofessionellen Veranstaltern. Besonderspunktet Berlin mit der modernsten HotellandschaftEuropas.“„Vor allem bei Wissenschaftskongressen behaup-

tet sich die Hauptstadt weltweit mit ihrer Vielfalt anKongressorten“,ergänztCorneliaYzer,Senatorin fürWirtschaft, Technologie und Forschung. „Hier zeigt

AKTUELLE ICCA-STATISTIK

Berlin legtweiter zuEuropäische Städte liegen wieder weit vorne in deraktuellen ICCA-Statistik. Berlin gelang diesmal derSprung von Platz 5 auf Platz 4 in der Anzahl derinternationalen Verbändetagungen.

16 3|2015

keynote | Verbändetagungen

ICCA ASSOCIATION DATABASE ÜBERARBEITETRechtzeitig zur Imex imMai hat der Verbandseine Online-Verbändedatenbank erneuert.Die Suche kann nun einfacher, intelligenter undschneller erfolgen. Eine neue Suchmaschineund ein angepasster Algorithmus erlauben es,Kongressemit relevanten Rotationsgegenden

oder in bestimmten Städten oder Ländern zuidentifizieren. Eine vergrößerte Anzahl an Filter-und Sortieroptionen erleichtert es den ICCA-Mitgliedern, für die die Datenbank offen ist,potenzielles Verbändetagungsgeschäft aus-findig zumachen.

FOTO: VISIT BERLIN / WOLFGANG SCHOLVIEN

Blick auf die Berliner Innen-stadt mit dem Fernsehturm.

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sich, dass die Berliner Forschungslandschaft unddie technologiestarken Unternehmen auch denKongressstandort vorantreiben.“Berlin rangiert seit 2004 unter den Top 10 der

Standorte für Verbändekongresse. Laut Kongress-Statistik des Berlin Convention Office von Visit Ber-lin fanden 2014 insgesamt mehr als 131000 Ver-anstaltungen in Berlin statt (Siehe S.18). In der IC-CA-Statistik werden jedoch ausschließlich interna-tionale Kongresse von Verbänden gezählt, um einenweltweiten Vergleich zu gewährleisten. Die Veran-staltungenmüssenmindestens von 50 Teilnehmernbesucht werden, regelmäßig stattfinden und zwi-schen mindestens drei verschiedenen Ländern ro-tieren.DieStatistik ist ein international angesehenesVergleichsinstrument. Destinationen in den Top 10der ICCA werden von den Veranstaltungsplanernweltweit als führende Kongressdestination wahrge-nommen.Unter denTop20befindet sich keineweiteredeut-

sche Stadt. Deutschland steht dennoch insgesamt

bereits zumelftenMal in FolgeaufPlatz zweimit 659Kongressen hinter den USA mit 831. Die Plätze dreibis fünf belegen Spanien (578), das Vereinigte Kö-nigreich (543) und Frankreich (533).Österreich unddie Schweiz halten die Plätze 11 (287) und 16 (226).Europa positioniert sich imVergleich der Kontinentemit55%der internationalenVerbändekongresseer-neutmit Abstand auf Platz eins.„Mit einem scharfen Profil konnte Deutschland im

Jahr 2014 seinen international führenden Rang si-chern: Neben der hervorragenden Infrastruktur unddem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis tragenvor allem die Kompetenzen deutscher Städte undRegionen in wichtigen Branchen aus Wissenschaftund Wirtschaft zu diesem unverwechselbaren Profilbei“, betontMatthias Schultze,Geschäftsführer desGCB German Convention Bureau. Deutschland bie-tet vor allem für Veranstaltungen mit Themen ausdem Bereich Technologie und Innovation den pas-senden Rahmen: Mehr als 30%der großen interna-tionalen Tagungen konnte 2014 diesemKompetenz-feld zugerechnet werden. Über 20% der interna-tionalen Verbändekongresse in Deutschland be-leuchtete Themen aus demKompetenzfeldMedizinund Gesundheit. Von internationaler Bedeutung istzudemdie Expertise Deutschlands imBereich Ener-gie und Umwelt – fast 10% der Verbändekongresseentfielen auf diese Branche. Die Mehrzahl der Ver-bände, die sich im Jahr 2014 für den StandortDeutschland entschieden haben, hat laut Auskunftdes GCB ihren Hauptsitz in Deutschland sowie indenUSA,Großbritannien,BelgienundFrankreich. JA

European cities are again in the lead in the topical ICCAstatis-tics. Berlinmanaged to jump from rank 5 to 4 in the category„number of international associationmeetings“. Positions 1through 3 in the international ranking of congress venues wentto Paris (214), Vienna (202) andMadrid (200). In comparisonwith the prior year, Berlin registered 15 eventsmore.

Berlin gaining further ground

VoninternationalerBedeutung istdie ExpertiseDeutschlands imBereich Energieund Umwelt.||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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nen zum Veranstaltungsaufkommen in Berlin bei(2013 waren es noch 20%). Damit leisten sie einenerheblichen Anteil an den Einnahmen durch dasTagungs- und Kongressgeschäft.Die Planung für Verbändeveranstaltungen ist sehr

umfangreich und zumeist langfristig angesetzt. Die-ser Aufwand steigt zusätzlich bei internationalenVerbänden. Mit dem in diesem Frühjahr neu ge-gründeten Visit Berlin Convention Partner e.V. gibtes ein Netzwerk an stadtweiten Partnern, die seitJahren in Berlin aktiv sind und sich durch einenhohenService-Standardbewiesenhaben.Dazuzäh-len unter anderemLocations,Dienstleister für Tech-nikundAusstattung,LogistikfirmenundCaterer.MitVisit Berlin Convention Partner soll sich der Pla-nungsaufwand für die Verbände reduzieren, da sieab jetzt über einen zentralenAnsprechpartner inderStadt verfügen.Nach Angaben von Visit Berlin tagen Verbände

überwiegend in Hotels. Bevorzugt würden Häuserder 3- und 4-Sterne-Kategorie. Oft würden sie auchkleinereRäumebenötigen, so dass Locations fast zugroß seien. Um den wachsenden Bedarf für Ver-

In Berlin haben rund 1500 Verbände ihren Sitz.Diesentspricht etwa10%allerVerbände inDeutsch-land. Damit weist die Hauptstadt neben der soge-nannten Rheinschiene, München und Hamburg diehöchste Dichte an Verbänden auf. Entsprechendgroß ist auch das Angebot an Verbändetagungen:„Die Zahl der Verbändeveranstaltungen in Berlinsteigt seit Jahren kontinuierlich“, vermeldet HeikeMahmoud, Director Conventions des Visit BerlinConvention Office. „Jede fünfte Veranstaltung wirdheute von Verbänden durchgeführt. Sie können auseinemumfangreichenAngebot vonHotellerie, Loca-tions sowie Dienstleistern wählen – und profitierenvon einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis.Berlin überzeugt außerdemmit sehr guten Kontakt-möglichkeiten zu Entscheidern aus Politik, Wirt-schaft und Forschung.“Laut aktueller Kongress-Statistik des Berlin Con-

vention Office kamen im vergangenen Jahr rund 11Millionen Teilnehmer (+3% im Vergleich zum Vor-jahr) zu mehr als 131000 Veranstaltungen (+4%) indie deutscheHauptstadt.Mit 22%dieser Veranstal-tungen trugen 2014 die Verbände und Organisatio-

HOHE DICHTE AN VERBÄNDEN

„Europa hat Berlin entdeckt“Hinter mehr als jeder fünften Veranstaltung in Berlin steht ein Verband. Tendenz stei-gend. Damit die Kapazitäten der Hotels für kleinere und die der Kongresshäuser fürgroße Pläne den Bedarf in Zukunft decken können, wird kräftig investiert.

„Die Zahl derVerbände-

veranstaltungensteigt

kontinuierlich.“Heike Mahmoud,

Visit Berlin Convention Office,,18 3|2015

HansjörgSchneider,Marriott:„Europa hatBerlin ent-deckt, dieWelt nochnicht.“

FOTO: VISIT BERLIN / DIRK MATHESIUS

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keynote | Verbändetagungen

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anstaltungen und Übernachtungsgäste zu decken,wirdaktuell enorm indenAusbauderHotelkapazitä-ten investiert. Hansjörg Schneider, Marriott Hotelsund Vorsitzender der „Kongress-Säule“ von VisitBerlin Partnerhotels, erklärte während des Infotags„Verband & Tagung“ (Siehe ab S. 20) in Berlin: „Esgabeinen regelrechtenBettenboom. InzwischenhatBerlin mehr Betten als New York City zu bieten.“ 40neue Hotelprojekte seien aktuell außerdem in Pla-nung. 2003 habe es noch 70000 Betten in der

Hauptstadt gegeben, 2014 seien es schon 135000gewesen, wovon etwa ein Drittel auf Kongresshotelsentfallen. „Europa hat Berlin entdeckt“, so Schnei-der, „die Welt noch nicht.“ Sobald das der Fall seinwerde, stehe ein entsprechend großes weiteresWachstum bevor.Was die Kapazitäten an Kongressflächen an-

geht, musste die Stadt sogar eine ganze Reihe anAnfragen abweisen (Wir berichteten). Die derzeitigeDiskussion bezieht sich laut Visit Berlin jedoch aufKapazitätsfragen für Großkongresse, bei denen essich in der Regel um internationale Veranstaltungenhandelt.Seit dem letztemJahr gibt es denCityCubeBerlin: „Er ist ein Vermarktungsschlager und wurdeseit seiner Eröffnung voll angenommen, alle größe-ren Kongresse konnten wir dorthin umlenken. Den-noch begrüßt Visit Berlin die Absicht, das Interna-tionale Congress Centrum Berlin zu sanieren undverfügbar zu machen. Berlin ist im weltweiten Kon-gress-Rankingder ICCAgeradeauf den viertenPlatzvorgerückt und spielt in der internationalenSpitzen-liga der Kongress-Metropolen mit. Damit das sobleibt,müssenwir auch inZukunft der großenNach-frage gerecht werden können. Ein wiedereröffnetesICC in absehbarer Zeit wäre wichtig, um neben demCity Cube Berlin und dem Estrel Convention Centerals dritte große Spielstätte die weltweite Nachfragenach unserer Stadt zu bedienen.“ JA

More than 20%of all events staged in Berlin are hosted by asso-ciations, and that trend has not leveled out yet! Considerable in-vestments are beingmade to assure that hotel capacities for smallerevents and congress center capacities for larger ones will be suffi-cient in the future as well. Visit Berlin: „It is important for the ICC toreopen in the near future, so that we in addition to the City CubeBerlin and the Estrel Convention Center will have a third large-sizedevents venue to accommodate the international interest in our city.“

„Europe has discovered Berlin!“

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Visit Scotland machte dieselbe Erfahrung: „Alsinternationales Kongressbüro mit Interesse an eu-ropäisch operierenden Verbänden blieb der Verbän-de-Infotag leider etwas hinter unseren Erwartungenzurück. Das Konzept der Veranstaltung mit durch-gehendenWorkshopswar sicherlich fürPlaner nütz-lich, die Messestände der anwesenden Partner wa-ren jedoch wenig frequentiert, so dass Networkingeine echte Herausforderung war. Unser Vorschlagfürs nächste Jahr wäre, mehr Networkingmöglich-keiten zu schaffen, beispielsweise durch längerePausen zwischen den Vorträgen oder ein gemein-sames Mittagessen“, so die konstruktive Kritik vonNatascha Langhein, Visit Scotland Business Events.Visit Scotland war der einzige zwar deutsch spre-

chende,aber nicht deutschsprachigeAussteller undnutzte die Gelegenheit, zusätzlich zumMessestandin einem Vortrag die Unterschiede seiner Regionenhervorzuheben und auch deren Kompetenzfelderherauszuarbeiten.DieübrigenVorträgevonAusstel-lern befassten sich mit verschiedenen planungs-

Ein Infotag für Tagungsplaner aus Verbänden:Das fehlte bisher noch gänzlich im Kalender. Nunfand am 16. Juni in der Station-Berlin der erste ver-baende.com-Infotag „Verband & Tagung“ statt. 58Aussteller trafen auf über 320 Vertreter aus Ver-bänden und vergleichbarenOrganisationen, die sichwährend der Veranstaltung in der Halle 5 des altenBerliner Postbahnhofs in über 40 PraxisvorträgenAnregungen für ihre Planungen holten.Genau das war gleichzeitig auch der größte Kri-

tikpunkt der Aussteller: dass die Vorträge die Be-sucher meist stärker interessierten als die Messe-stände: „Der Infotag ‚Verband & Tagung‘ war eineinteressanteVeranstaltungmit vielenVorträgen undder Gelegenheit, mit Verbänden ins Gespräch zukommen. Durch die große Anzahl an Vorträgen mitnur wenigen Pausen gab es allerdings für die Be-sucher nur wenig Zeit zumNetworkingmit den Aus-stellern – wir hätten uns mehr Zeit dafür ge-wünscht“, lautet die Bilanz von Miriam Kisch ausdemDarmstadtium.

„Wir hätten unsmehr Zeit zum

Networkinggewünscht.“

Miriam Kisch,Darmstadtium,,

„VERBAND & TAGUNG“

StraffesProgrammVolle Vortragsareale, relativ leere Stände: Das Interesse der Besucherwar zwar recht ungleich verteilt, aber durchaus vorhanden. Insgesamtein Format mit Perspektive.

Gut fre-quentiertwaren vorallem dieSpeaker-corner.

20 3|2015 FOTO: AGENTUR BILDSCHÖN, BERLIN

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3|2015 21

keynote | Verbändetagungen

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relevanten Aspekten wie der Wahl der richtigen Lo-cation oder rechtlichen Fragen zuSponsoring,Com-plianceundHaftung.GunarBergemannvonMaritimgab praktische Tipps,worauf es bei der Planung undDurchführung von größeren Veranstaltungen an-kommt, und zeigte, welche Möglichkeiten Maritimdafür bietet. Korbinian Kohler, Inhaber des HotelsBachmair Weissach, erklärte den Ansatz seinesHauses: „Uns geht es nicht nur um Effizienz. Zwarmuss eineTagungslocation gut erreichbar sein,aberauch die Sinne ansprechen.“ Der Vortrag „Wie Sieimmer das beste Hotel oder die richtige Location fürIhre Veranstaltungen finden“ berief sich vor allemauf den Nutzen der Zertifizierungen von Certified.Andere Zertifikate seien nicht objektiv. M:Con ausMannheim gab einen Ausblick über die steigendenAnsprüche der Kunden und wie sie bedient werdenkönnen. Ein erster Schritt dazu sei es, direkt vor Ortzu sein, weshalbM:Con amVorabend der Veranstal-tungeinBüro inBerlineröffnethatte,derHauptstadtder Verbände. Einen Blick über den Tellerrand unddas eigene Produkt hinauswagten die Vorträge überden Kongress der Zukunft von Prof. Dr. GerhardSchulze für die Congress Group Austria und vonMichel Maugé für das Bodenseeforum Konstanz(Siehe Seite 22).Die Besucher waren mit dem Angebot insge-

samt sehr zufrieden: „Ich wusste nicht, was beimInfotag auf mich zukommt, und war positiv über-rascht: Es gab ein paar schöne Ideen, Veranstaltun-geneinmal anders durchzuführen“, lautete zumBei-spiel das Fazit des Landesverbands Baden-Würt-temberg des Börsenvereins des Deutschen Buch-handels. Der ZentralverbandOrthopädieschuhtech-nik fand, „dass die Veranstaltung für uns ein voller

Erfolg war und sehr viel Spaß gemacht hat. Trotzjahrelanger Erfahrung haben wir viel dazugelernt.“Auch auf Ausstellerseite gab es zufriedene Stim-

men: „Mit dem Infotag Verband & Tagung hat dasRegion Stuttgart Convention Bureau eine neuePlattform genutzt, um sich gezielt mit seinen Ser-vices und der vorhanden Tagungs-Infrastruktur Ver-bänden zu präsentieren. In vielenGesprächen konn-ten wir Stuttgart gut positionieren“, sagt KarinaGrützner, Stuttgart Convention Bureau.Das neue Veranstaltungsformat wurde von der

Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement(DGVM) initiiert mit dem Ziel, ein Veranstaltungs-format zu etablieren, das sich genau den Bedürf-nissenderZielgruppewidmet.Der InfotagbietetdenAusstellern zudem eine Veranstaltung, zu der nurVertreter ausVerbändenundvergleichbarenOrgani-sationen als Teilnehmer zugelassen sind.„Der verbaende.com-Infotag war eine gelunge-

ne Premierenveranstaltung. Hervorzuheben sinddie vielen praxisrelevantenVorträge,welche vondenTeilnehmern sehr gelobtwordensind.AuchdieMög-lichkeit, sich direkt mit Dienstleistern der Veranstal-tungsbranche vor Ort auszutauschen, stieß auf gro-ßes Interesse“, so Stefan Kirchner, Kölner VerbändeSeminare. „Mit einer Fortsetzung ist im Frühjahr2017 zu rechnen. Wir werden den verbaende.com-Infotag als Kommunikationsplattform ausbauenund wieder auf praxisrelevante Inhalte setzen.“ JA

Um die 60 Aussteller präsentierten sich den Verbänden.

An info day for association event planners: thathad beenmissing entirely in event calendars. OnJune 16 of this year, the first verbaende.com-Info-tag „Verband & Tagung“ was staged at the Station-Berlin complex.More than 58 exhibitorsmet withover 320 representatives of associations andsimilar organizations,who in the course of theevent in Hall 5 of the former Berlin postal rail stati-on attendedmore than 40 lectures to pick up somenew ideas and concepts for their planning.

Packed program

FOTO: AGENTUR BILDSCHÖN, BERLIN

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ze die Zuhörer des voll besetzten „Speakercorners“.Sie müssten einen Rahmen bieten für die persönli-che Begegnung, als Kontrapunkt zu online, und wie-der an ihre Gründungsidee anknüpfen.„Kongress“ ist ausdemLateinischenentlehnt und

bedeutet ‚zusammengehen‘. Mehr als 2000 Jahresei geistiger Austausch vorwiegend an das Hier undJetzt desZusammengehensgebundengewesen,er-klärte der Professor im Rückblick. Daneben ent-stand, ebenfalls schon in der Antike, „eine virtuelleÖffentlichkeit der geschriebenen Texte“. Ursprüng-lich habe die Welt der geschriebenen Texte die Be-deutung der physischen Zusammenkünfte keines-wegs geschmälert. Im Gegenteil: Nur Kongresse er-möglichen den Austausch und die Auseinanderset-zung von These und Antithese. „Übrig geblieben istdieEinschätzung,Kongresseseien irgendwiegut.“„Wozu sollte es sie weiter geben", fragte er pro-

vokant. Veranstalter müssen sich zunehmend Sor-genmachenwegen der virtuellen Konkurrenz. „Stelldir vor,es istKongressundkeinergehthin.WürdedieWelt dadurch ärmer?“ Ein vergessenes Potenzialliege in ihnen verborgen, das sich in Zukunft wiedererschließen lasse. Es sei an der Zeit, sich mit denGrenzen der Digitalisierung zu beschäftigen. Dennanders als früher seien geschriebene Texte heutenicht Voraussetzung, sondern Anlass für das Zu-sammentreffen von Menschen. Orientierung sei nö-tig geworden in der verwirrenden,expansiven digita-lenWelt.Der Kongress der Zukunftmüsse das Stim-mengewirr in Kommunikation verwandeln. Klassi-sche Reden und Pseudodiskussionenmit möglichst

Kongresse von heute seien in vielerlei Hinsichtnützlich, ohne großen Schaden anzurichten, kriti-sierte Soziologe Prof. Dr. Gerhard Schulze von derOtto-Friedrich-Universität Bamberg in seinem Re-debeitrag für die Congress Group Austria währenddes verbaende.com-Infotags imJuni in Berlin.Ange-regt durch seine Teilnahme am ersten MICE-Lab2013, veranstaltet vomNetzwerkBodenseeMeetingunter Federführung von Kongresskultur Bregenz,kam er zu folgenden Erkenntnissen:Kongresse bieten eine „Aura der Wichtigkeit, eine

Suggestion des Nicht-versäumen-dürfens“. In ihrerUnumstößlichkeit erinnerten sie an den „jährlichenWeihnachtszirkus“ undwürden insgesamtnicht hin-terfragt. „Sie gelten als erfolgreich, wenn sie halb-wegs normal über die Bühne gehen. Sie zählen zumrituellen Bestand von Institutionen. Sie eignen sichzur Symbolisierung von Zugehörigkeit.“ Die vorhan-dene Kongress-Infrastruktur verlange außerdemnachBespielung: „Kongresshallen,Tagungszentren,AkademienundBegegnungsstättenerzeugendurchihre bloße Existenz einen permanenten Legitimati-onsdruck.“Dabei sei der ursprüngliche Hauptzweck in der

Antike „gemeinsames Denken in Echtzeit, Verstän-digung über aktuelle Deutungen derWelt“ gewesen.Heute sei das im Internet für ein Minimum an Auf-wand zu erreichen. Kongresse böten fragwürdigeRendite bei einem vergleichsweise hohen Einsatzvon Zeit und Geld. Viele Kongresse der Gegenwartließen sich virtuell ersetzen. Deshalb müssten Kon-gresse der Zukunft völlig anders sein, warnte Schul-

„VERBAND & TAGUNG“

Zurück zu den UrsprüngenMuss sich der Kongress der Zukunft auf seine Anfänge zurückbesinnen? Gleich zwei Red-ner auf dem Infotag im Juni in Berlin plädierten dafür – mit stichhaltigen Argumenten.

„Wir müssenwieder lernen zu

diskutieren.“Michel Maugé,,

Michel Maugè, Boden-seeforum Konstanz.

Prof. Dr. Gerhard Schulze,Universität Bamberg.

FOTOS: FOTOLIA.COM / SPECTRAL-DESIGN (OBEN), PRIVAT (MITTE), ARCHIV22 3|2015

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keynote | Verbändetagungen

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prominenterBesetzungseienvongestern.Esmüssein Zukunft vor allem umDenk-Abenteuer, intellektu-elle Suchprozesse, also Kopfarbeit, gehen, so seinFazit. „Für alles andere gibt es Spaßbäder.“Auch Michel Maugé, langjähriger MICE-Experte

und aktuell Leiter des Voreröffnungsbüros Boden-seeforum Konstanz, betonte in seinem Vortrag amspäterenNachmittag: „Wirmüssenwieder lernen zudiskutieren.“ Als Urform nannte er das englischeParlament, wo man sich kommunikationsförderndgegenübersitzt. Im Gegensatz dazu stünde der ein-same Redner mit großer Bühne gegenüber einerpassiven Zuhörerschaft in einem dunklen Saal. „BeisolchenSet-ups kannnichts entstehen,aber so ken-nen wir es seit Jahrzehnten“, kritisierte er. Früherhabe es Posterwände bei medizinischen Kongres-sen gegeben, die die Diskussion anregten. Heutegebe es E-Poster, die die Teilnehmer für sich alleinam Rechner ansehen können. „Da ist die Spannungraus. So wird es in Zukunft nicht funktionieren. Heu-te sind wir in den Schulen schon viel weiter als beiKongressen. Der Generation Facebook dürstet esnach Einmischung, nach innovativen Formen. DieWissensgesellschaft braucht Orte für kreatives Ler-nen, sie braucht Atmosphäre. Warum gibt es dannimmer noch Kongresszentren ohne Fenster? Kön-nen Sie sich eine Schule ohne Fenster vorstellen?Wir habendurchdieTechnik heute so vieles verlernt.

Wir brauchen eine neue Kultur der Begegnung,denMut, die traditionellenWege zu verlassen.“Der Kongress der Zukunft müsse eine Plattform

für echte Diskussionen bieten,mahntMaugé analogzu Schulze. „Aber er soll diejenigen in Ruhe lassen,die nicht ständig beteiligt werden wollen. Kongressewerden auch in Zukunft Jahrmärkte der Eitelkeitensein, gerade bei Verbänden spielt das eine großeRolle.“Veranstaltungsplanermüsstenaußerdemer-kennen, dass die Ästhetik eine wichtige Rolle spiele.Wohlfühlen sei wichtig.Auch Fachfremde sollten be-teiligt werden, das sei das Salz in der Suppe. Und:„Technische Lösungen sollen das Zustandekommenpersönlicher Kontakte unterstützen, aber nicht zumSelbstzweck werden.“ JA

Must future congresses orient themselves back again to their origins? Twospeakers at the Berlin Infotag in June of this year put forward a number ofsound arguments for that conception. In his speech delivered for CongressGroup Austria at verbaende.com-Infotag, the sociologist Prof. Dr. GerhardSchulze from the Otto-Friedrich-Universität Bamberg criticized that congressestoday are useful inmany respects without causing any significant damages. Hisbottom line is that these functionsmust again incorporate and drivementalexperiences and intellectual challenges.Michel Maugé, long-timeMICE expertand currently director of the pre opening office BodenseeforumKonstanz, in hisspeech in the late afternoon emphasized: „Wemust again learn to discuss.“

Back to the roots

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24 3|2015

schule Heilbronn und Mitglied des Wissenschaftli-chen Beirats des Degefest mit der Studie „Der Ver-band als Kunde der Veranstaltungsstätte – seineErwartungen, seine Erfahrungen“ (siehe Kasten),Bernd Fritzges, neuer Vorsitzender des Degefest-Partnerverbands Vereinigung der Veranstaltungsor-ganisatoren über „Verbände vs. Unternehmen – Ge-meinsamkeiten und Unterschiede in der Veranstal-tungsplanung“, Klaus Lorenz von Anne Lorenz Ma-nagement&Eventsmit „Verbands-Veranstaltungen:Eine Veranstaltungs-Zielgruppe im Wandel“ undClaus Bühnert, selbständiger Coach in der Kon-gressbranche zum Thema „Ideen und Methoden-kompetenz zu vermieten – Das Kongresszentrumals Produktmanager“.

Verbändetagungen waren das Leitthema derFachtage des Degefest – Verband der Kongress-und Seminarwirtschaft in diesem Juni im wieder-eröffnetenCongress CentrumWürzburg.Neben derquantitativen Bedeutung hat aus Sicht des Ver-bands auch der qualitative Anspruch an Bedeutunggewonnen – von „Schnittchen-Veranstaltungen“ hinzu professionell organisierten, mehrwerthaltigenVeranstaltungen.Zu den Referenten der dreitägigen Veranstaltung

zählten Tim Richter, Redaktionsleiter des Deut-schenVerbändeForumundzugleichLeiterdesBerli-ner Büros, zum Thema „Verbände in Deutschland –Einblicke in Struktur und Organisation deutscherVerbände“, Prof. Dr. Jerzy Jaworski von der Hoch-

DEGEFEST-FACHTAGE 2015

Weg von „Schnittchen-Veranstaltungen“Verbände und ihre Veranstaltungen: Die Degefest-Fachtage gingen den Bedürfnissen der Ver-bände ebenso auf den Grund wie der Haltung der Veranstaltungsstätten ihnen gegenüber.

ERWARTUNGEN UND ERFAHRUNGENWas gefällt den Veranstaltungshäusern an derZusammenarbeit mit den Verbänden?● Der ständige Austausch, Inspiration für Neue-rungen.● Es sind immer sehr dankbare Kunden,wennman ihnen ein „Rundum-sorglos-Paket aus einerHand“ anbieten kann und dann auch noch allesbestens läuft.● Marketing-Effekt – breite Streuung, verhält-nismäßig sichere Finanzierung.● Siemüssen alljährlich ihre Veranstaltungdurchführen.● Offenheit, neue Konzepte auszuprobieren.● Regelmäßigkeit, Basiskunden.Ihre Vorschläge an die Verbände:● Den Veranstaltungshäusernmehr Zeit in derVorbereitung der Veranstaltung geben.● Die Arbeit dermeisten Verbändemuss pro-fessionalisiert werden.● Verbesserung der Prozesse,weg von „Klünge-lei“.● Einen –maximal zwei – konkrete und kom-petente Ansprechpartner/-innen, diemit derDurchführung einer Tagung betraut sind.● Einbindung von PCOs in Planung und Durch-führung der Veranstaltung.Welche Leistungen der Veranstaltungshäuserhalten die Verbandsvertreter für verbesse-rungswürdig?● Mit ihrer „Liebe zumDetail“ sollten die Ver-anstaltungshäuser nicht übertreiben.

● Die Veranstaltungshäuser sollten die Verbändeberaten und nicht belehren.● Die Rechnungen sollten transparenter werden.● Die Angebote der Veranstaltungshäuser solltenschlichter sein.● Die Angebote der Veranstaltungshäuser solltenpreiswerter sein.● Keine Vorauszahlungen! Diese zerstören dasVertrauen zwischen demVeranstaltungshaus unddemVerband.Ihre Vorschläge an die Veranstaltungshäuser:● Kostentransparente Angebote, ohne „ver-steckte“ Zusatzleistungen, die nachgebuchtwerdenmüssen.● Keine exklusiven Partner für Catering, Technik,Personalvermittlung, ...● Das Veranstaltungshaus soll ein Partner undnicht ein Gegner sein.● Mehr Flexibilität bei den Ausstellungsflächenund Tagungsräumen.● Das Veranstaltungshaus soll engermit derTourismuszentrale / den Abendlocations ar-beiten.● Viele Verbände sind knapp bei Kasse, sie brau-chen bezahlbare, schlichte, funktionale Angebote.● Die Buchungsmodalitäten sind streng: DieDepositzahlungen betragen inmanchen Ver-anstaltunghäusern 100%.

Quelle: Prof. Dr. Jerzy Jaworski: „Der Verband als Kundeder Veranstaltungsstätte – seine Erwartungen, seineErfahrungen“

Page 25: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

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Associationmeetings were themain topic at this year'sexpert meeting of Degefest staged at the reopened CongressCentrumWürzburg in June of this year. The association for thecongress and seminar industry is certain that quantity andquality are of identical significance and ranking.

No more „canapés andrefreshments“ events

In der abrundenden Podiumsdiskussion kamendie Macher aus den Verbänden zu Wort, darunterMara Michel vom Verband Deutscher Mode- undTextildesigner,Michael Bischoff von der Vereinigungder bayerischen Wirtschaft, Sarah Kehasse vomBundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Lo-gistik (BME) sowie Hermann Schmitt vom Fränki-schenWeinbauverband.Prof.StefanLuppold,Studi-engangsleiter BWL-, Messe-, Kongress- und Event-managementanderDHBWRavensburg,moderiertedie Fachtage.Die Veranstaltung war hybrid angelegt: Neben ei-

ner Live-Übertragung hatten die Teilnehmer die

Möglichkeit mit einer eigenen Teilnehmer-App inEchtzeit zu interagieren. Möglich machten das Hei-delberg Mobil (Erstellung der App) und UptownMe-dia (Livestream). JA

Wahlen gab es auch: DerVorstand mit Geschäfts-stellenleiterin JuttaSchneider. Die Herrenv.l.n.r.: Martin Leber,Martin Näwig, HelkoRiedinger, Stefan Luppold,Andreas Kienast, NilsJakoby, Peter Runge, JörnRaith, Dr. Jerzy Jaworski,Michael Klinger, GerhardHoetger. (Nicht im Bild:Curt Rahn)

FOTO: DEGEFEST

keynote | Verbändetagungen

Page 26: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

Der MedicalPark Hannoverbefindet sich

mitten imZentrum

internationalführenderForschung.

werkpartnern. Zu den in der Region ansässigenIndustrieunternehmen gehören Boehringer Ingel-heim, Kind Hörgeräte und Solvay Arzneimittel.Mehr als 62000 Menschen sind in über 3000Betrieben beschäftigt. Somit arbeitet etwa jedersiebte Beschäftigte in und um Hannover in derGesundheitswirtschaft. Eine beachtliche Zahl.Auch das Ausland schätzt Niedersachsen als

Top-Adresse im Gesundheitswesen. So wählte et-wa Saudi-Arabien für angehende Fachärzte dieMHHals Ausbildungsstandort.Das DeutscheHör-zentrum Hannover an der MHH ist beispielsweiseweltweit bekannt für seine Cochlea-Implantat-Operationen. Die Qualität sowie die internationaleVernetzung sorgen dafür, dass Patienten aus der

Unternehmensgründer und Ansiedler aus derGesundheitsbranche finden in Hannover güns-tige Rahmenbedingungen. Neben der Medizini-schenHochschuleHannover (MHH)gibt es vorOrtdas Klinikum Region Hannover, das NeuroscienceInstitute (INI) und die Diakonischen Dienste Han-nover. Schwerpunkte sind Biomedizintechnik,Transplantation, Implantate, regenerative Medi-zin, Diagnostik und Ausbildung. Stark in der For-schung sind außer der MHH die TierärztlicheHochschule, die Leibniz Universität, das ClinicalTrial Center und Fraunhofer ITEM.DerMedical Park Hannover bietet jungen Unter-

nehmen der Life-Science-Branche Räumlichkei-ten für Büros und Labore sowie Kontakte zu Netz-

HANNOVER

Gesundheit aufdem VormarschHannover verbindet man erst einmal mit den beiden Großmessen HannoverMesse und Cebit. Informations- und Kommunikationstechnologie, Energie-wirtschaft, Automotive und intelligente Produktionstechnik zählen auch tat-sächlich zu den regionalen Kompetenzfeldern. Die Stadt hat sich aber auchzu einem begehrten Standort für die Gesundheitswirtschaft entwickelt.

Stefan Köster, Leiter NeueMessen, Events & Gastver-anstaltungen, DeutscheMesse AG.

FOTOS: MEDICAL PARK HANNOVER (OBEN), DEUTSCHE MESSE AG26 3|2015

Page 27: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

keynote | Verbändetagungen

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ganzen Welt zu Behandlungen nach Hannoverkommen. In der MHH befindet sich außerdem dasgrößte Zentrum für Lungentransplantationen derWelt.Von diesemGesundheitscluster profitiert auch

der Tagungsstandort Hannover. So fanden aufdem Messegelände im Convention Center CC inden letzten Jahren zum Beispiel der 54. Kongressder Deutschen Gesellschaft für Pneumologie undBeatmungsmedizin mit rund 4000 Experten, dieJahrestagung der DeutschenGesellschaft für Pro-thetische Zahnmedizin und Biomaterialien oderder Neurologische und Intensivmedizinische Kon-gress ANIM statt. Die alle zwei Jahre auf demMessegelände ausgerichtete Leitmesse Biotech-nica ist Europas Branchentreff für Biotechnologie,Life Sciences und Labortechnik. Dem ThemaHightech für Labore widmen die Messeveranstal-ter vom Herbst 2015 an mit der Labvolution eineeigene Veranstaltung und ergänzen damit die Bio-technica-Themen.„Gesundheit ist – wie das Internet of Things und

Industrie 4.0 – einer der Megatrends der Zukunftund hat unterschiedliche Ausprägungen“, kom-mentiert Stefan Köster, Leiter der Abteilung NeueMessen, Events & Gastveranstaltungen bei derDeutschen Messe AG. „Das allein erklärt schon,warum viele Standorte individuelle Kompetenzen

haben oder sie zunehmend entwickeln. Für denweiteren Ausbau unseres Tagungsgeschäfts inHannover sind insbesondere die Forschungs- undHochschulaktivitäten an derMedizinischen Hoch-schule Hannover (MHH) entscheidend. Die MHHbeschäftigt unter ihren mehr als 7000 Mitarbei-tern etwa 850 Wissenschaftler und bildet in 17Fachzentren mit 70 Kliniken fast 3000 Medizineraus. Das ist nicht nur ein enormes Potenzial anWissenschaft und Forschung, sondern auch einstarkes Pfund für medizinische Tagungen amStandort Hannover, der unsere Kunden immerwieder aufsNeuemit seiner exzellentenVeranstal-tungsinfrastruktur überzeugt.“ JA

Hannover has established itself as hotspot for thehealthcare industry.Next to the HannoverMedicalSchool (MHH), there's the KlinikumRegion Hannover,the International Neuroscience Institute (INI) andDiakonische Dienste Hannover. Their clinical researchfocus is on biomedical engineering, transplantation,implants, regenerativemedicine, diagnostics, andeducation. Hannover as congress center benefitsconsiderably from this health cluster.

Focus on healthcare

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Mit wie vielen nationalen und internationalenTeilnehmern rechnen Sie?Insgesamt rechnen wir mit 300 bis 400 Teilneh-mern.Wovon etwa die Hälfte aus dem deutschspra-chigen Raum kommt.

Wie sahen die ENDA-Kongresse in der Vergangen-heit aus?ENDA-Kongresse finden alle zwei Jahre in einemanderen europäischen Land statt. Die Kongressewerden jeweils mit dem landestypischen Flair ge-staltet. Dadurch können die Teilnehmer nebenbeinoch „hautnah“ das Gesundheitswesen und diePflege vor Ort praktisch erkunden. Netzwerke wer-denausgebautunddie internationaleVerständigunggefördert.

Haben Sie zuvor schon einen Kongress in Hanno-ver durchgeführt?Ja, wir haben schon einige Kongresse mit demSchwerpunkt Gesundheitswesen und Pflege hier inHannover durchgeführt.

Unter demMotto „Welten verbinden“ richten diebeiden Verbände ENDA (European Nurse DirectorsAssociation) undWANS (WorldAcademyofNursingScience) im Oktober zum ersten Mal einen gemein-samen Kongress aus. Die Präsidentin des europäi-schen Verbands der Pflegemanager ENDA Iris Mey-enburg-Altwarg fühlt sichmit diesemProjekt inHan-nover gut aufgehoben.

tw:Könnten die nationalen Interessen der Pflege-manager und -wissenschaftler nicht zu kurz kom-men bei einer gemeinsamen Veranstaltung iminternationalen Umfeld?Iris Meyenburg-Altwarg: Nein, ganz im Gegenteil.Die ENDA-Kongresse der letzten Jahre haben sehrdeutlich gemacht, dass Interessen, berufliche He-rausforderungen sowie neue Entwicklungen nichtregional/national eingegrenzt sind. Vielmehr gibtder internationale Austausch die Chance eigeneSichtweisen neu und anders zu beleuchten und vonden Erfahrungen der Pflegenden aus anderen Län-dern zu lernen.

28 3|2015

ENDA & WANS CONGRESS 2015

„Welten verbinden“Pflegemanagement und Pflegewissenschaft suchen nach Synergien. Ein ge-meinsamer Kongress in Hannover soll in diesem Sinne einen übergreifendenErfahrungsaustausch für Entscheidungsträger aus beiden Bereichen bieten.

FOTOS: ENDA

2013 fand der ENDA-Kongress noch ohneWANS statt. Das ändertsich in diesem Jahr.

Iris Meyenburg-Altwarg, ENDA-

Präsidentin,vertraut aufHannover.

„NeueEntwicklungen

sind nichtregional

eingegrenzt.“,,

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traditionell die Küche ausNiedersachsen probieren.Zusätzlich gibt es noch einen Spaziergang durchHannover mit dem Nachtwächter und die Möglich-keit die MHH von innen kennenzulernen.

Was ist Ihr Part bei der Planung in der Zusam-menarbeit mit Medcon &More?Wir geben natürlich den kompletten inhaltlichenfachlichen Part vor. Wir stehen im engen Dialog mitMedcon & More und sind bei der Planung Diskussi-onspartner und geben zusätzlich unsere fachlichenErfahrungen und Ideen speziell auf die Zielgruppebezogen ein. INTERVIEW: DR. ANJA WAGNER

Warumhaben Sie sich für diesen Standort sowiefür die Location HCC entschieden?Hannover und das HCC bieten eine ideale Plattformfür unsere Zielgruppe. Neben der exzellenten Ver-kehrsanbindung (Flug/Bahn) gibt es auch ein sehrklar strukturiertes und gut ausgebautes Verkehrs-netz innerhalb und um Hannover. Durch die vielenstattfindenden Messeveranstaltungen verfügen so-wohl Hannover als auch die Hannoveraner über vielErfahrung im Umgang mit internationalen Gästen.Gäste fühlen sich dadurch wohl und kommen gern.Das wiederum spiegelt sich auch in einer positivenKongressatmosphäre wider. Das HCC mit seinenganz unterschiedlichen Raumangeboten eröffnetdie Möglichkeit sowohl tradierte Veranstaltungen inganz unterschiedlicher Größe anzubieten, hat abergleichzeitig die Voraussetzungen durch das ausge-zeichnete Tagungsmanagement sich auf ganz neueund innovativeKonzeptideen einzustellen.Man fühltsich als Kongressveranstalter gut aufgehoben, be-treut und kann sich deshalb voll auf die Kongress-inhalte konzentrieren.

Werden Sie noch weitere Locations für Abendver-anstaltungen oder andere Events in Anspruchnehmen?Ja, fürdiesenKongresswerdenwir zumAbendessennoch in den Zoo gehen und dort in Meyers Hof

keynote | Verbändetagungen

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Under themotto „Connecting theWorld“, the twoassociations ENDA (European Nurse DirectorsAssociation) andWANS (World Academy of Nur-sing Science) in October of this year are for the firsttime organizing a joint congress. The president ofthe European Nurse Directors Association ENDA,Iris Meyenburg-Altwarg, is confident this project isin competent hands in Hannover.

„Connecting the World“

Page 30: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

haben Interessenten aus Wissenschaft und For-schung in Hannover einen Ansprechpartner, der ih-nen die Vorbereitung und Durchführung von Ver-anstaltungen professionell und mit viel Branchen-kenntnis abnimmt. Medcon & More zeichnet sichdurch die hohe Veranstaltungsexpertise ihrer Ge-sellschafter Deutsche Messe und HCC aus. Bereitsin denersten zwölfMonaten seitGründunghatMed-con & More zahlreiche Veranstaltungen, darunterauch größere Konferenzen, erfolgreich ausgerichtetund betreut.Wir sind gut gestartet.“StefanKöster,LeiterNeueMessen,Events&Gast-

veranstaltungen bei der DeutschenMesse, erläutertdie nächsten Meilensteine: „Das Themenpotenzialspeziell an der MHH ist enorm. Gemeinsammit denvielen MHH-Wissenschaftlern müssen nun sukzes-sive Themen für neue medizinische Fachveranstal-tungen erschlossen und in innovative Eventformateübertragen werden. Darüber hinaus gibt es zahlrei-chebestehendeVeranstaltungen,dieUnterstützung

Diedrei zugleichenTeilenanderMedcon&MoreGmbH beteiligten Gesellschafter MedizinischeHochschule Hannover (MHH), Deutsche Messe AGund Hannover Congress Centrum (HCC) ergänzensich hinsichtlich ihrer Fach- und Durchführungs-kompetenz: Für kleinere Tagungen und Seminarebieten sich die MHH und das Forum Niedersachsenan, für mittlere Kongressformate das HCC und fürgrößere bis große das Gelände der Deutschen Mes-se AG (Siehe auch ab Seite 55). Medcon & Moreakquiriert, plant und führt Veranstaltungen jederGröße durch.„Mit der Medcon & More haben wir ein echtes

Start-up in den Markt gebracht“, so das Fazit vonJoachim König, Geschäftsleiter des HCC, nach demersten Jahr. „Unser Ziel ist es, die jeweiligen Kom-petenzen der Gesellschafter MHH, Deutsche Messeund HCC zu bündeln und gezielt zum Nutzen desGesundheitswirtschafts- und Veranstaltungsstand-orts Hannover einzubringen. Mit Medcon & More

Kleinere Veranstaltungenkönnen direkt im Forum

Niedersachsen im MedicalPark realisiert werden.

MEDCON & MORE

Partner vor OrtFast genau vor einem Jahr, am 1. Juli 2014, ging in Hannover die Medcon& More GmbH zur Vermarktung und Organisation von medizinischenund wissenschaftlichen Kongressveranstaltungen an den Start. Die Ge-sellschafter ziehen eine erste positive Bilanz.

30 3|2015 FOTO: HANS & JUNG GBR

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keynote | Verbändetagungen

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im Tagungsmanagement benötigen. Das sind dieKernaspekte der Medcon & More, die in den kom-menden Jahren Schritt für Schritt ausgebaut wer-den.“Seit 15. Juni 2015 ist Sarah Kertess neue Ge-

schäftsführerinderGesellschaft.Sie trat dieNach-folge von Friedrich Danne an, der viele Jahre dasVeranstaltungsmanagement der MHH geleitet hat.Mit Sarah Kertess ist ein Tagungsprofi an der SpitzederMedcon&More.Die gebürtige Bad Pyrmonterinverfügt als ausgebildete Veranstaltungskauffrauund Betriebswirtin über ausgezeichnete Kenntnisseim Tagungsmanagement und war zuletzt Verkaufs-leiterin für das HCC sowie das Congress Hotel amStadtpark in Hannover.„Wir haben unseren Sitz im ForumNiedersachsen

inmitten des Medical Park Hannover in unmittel-barer Nähe zur MHH“, erklärt Kertess. „Ein absolutperfekter Standort, denn wir können kleinere Ver-anstaltungen direkt bei uns im Forum Niedersach-sen realisieren. Grundsätzlich sind wir in der Lage,standortunabhängig zu agieren. Für viele Themenbietet sich Hannover, speziell mit den Top-LocationsHCC und Messegelände, an. Selbstverständlich be-treuen wir auch Veranstaltungen an anderen Stand-orten,wie zumBeispiel Anfang des Jahres, denKon-gress der Deutschen Gesellschaft für experimentel-

le und klinische Pharmakologie und Toxikologie –DGPT– in Kiel.“Laut Andrea J. Aulkemeyer, Vizepräsidentin für

das RessortWirtschaftsführung undAdministrationan der MHH, zählt es zu den Aufgaben des Hoch-schulpräsidiums, weiterhin gute Rahmenbedingun-gen für Forschung und Lehre vor Ort zu ermöglichenundauszubauen.EinBausteindazuseien vielzähligeVeranstaltungen, in denen Wissen vermittelt unddiskutiertwird. „Hunderte vonLehrveranstaltungen,Tagungen und Konferenzen finden jährlich in derMHH statt. Um das abzuwickeln, bedarf es einesprofessionellen Veranstaltungsmanagements undgeeigneterVeranstaltungsräume.MitMedcon&Mo-re können wir genau diesen Bedarf mit einem zu-sätzlichen und qualifizierten Angebot bedienen.“ JA

Joachim König, HCC, ziehtnach einem Jahr Bilanz:„Mit der Medcon & Morehaben wir ein echtesStart-up in den Marktgebracht.“

FOTOS: HCC

Sarah Kertess, zuvorHCC, hat Mitte Juni dieGeschäftsführung derMedcon & More über-nommen.

„Das Themenpotenzialspeziell an der MHH istenorm.“Stefan Köster,Deutsche Messe AG,,

TheMedcon &More GmbH specialized onmarketing and organization ofmedical andscientific congress events was established inHannover almost exactly one year ago on July1, 2014. The stakeholders struck a first positivebalance; Sarah Kertess was appointedmana-ging director on June 15 of this year.

Local partners

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Ein Machermacht einfach

weiter: Nach derInsolvenz von

Intergerma retteteBernd Fritzges dieWerte 2.0, bevor er

zum beruflichenNeustart ansetzte

(siehe KastenS.34).

rigenSituationenemotional einenextremenRück-halt. Darüber hinaus ist mein gesamtes sozialesUmfeld eher vonMachern geprägt, die mir mit Ratund Tat zur Seite stehen. Ferner besitze ich selbstsicherlich auch einen starken Willen, Dinge, vondenen ich überzeugt bin, in die Tat umzusetzen.

Mit welchen Gedanken und Gefühlen reagiertenSie auf den Tod von Dieter Ahrendt kurz nachdem Insolvenzantrag der von ihm gegründetenFirma Intergerma?Ich war extrem geschockt, als ich die Nachrichtvon meiner Kollegin Silke Offermann erhielt. Ichwusste zwar von den gesundheitlichen Proble-men, jedoch war mir die schnelle Verschlimme-rung seines Zustandes nicht bewusst. In diesemMoment erinnerte ich mich sofort an Erlebnisse,die ich mit Dieter Ahrendt hatte. Ich kann michzum Beispiel noch sehr gut an mein Einstellungs-gespräch bei Intergerma erinnern.Daswar genau-so, wie man Dieter kannte: schnörkellos und di-rekt!

„Ich bin ein Mann der Praxis mit dem Mut zurVeränderung“, sagt Bernd Fritzges in einemVideofür die Mitglieder von Veranstaltungsplaner.deüber sich. Diese Aussage hat er in den Wochenzuvor eindrucksvoll belegt. Nachdem Intergermafür viele überraschend Insolvenz angemeldet hat-te, orientierte sich Fritzges beruflich im Handum-drehen neu und leitete eine Rettungsaktion für dieVeranstaltung Werte 2.0, bei der Intergerma Mit-veranstalter war, in die Wege. Obendrein ließ ersich, als ob das alles nicht genug wäre, zum Vor-standsvorsitzenden von Veranstaltungsplaner.dewählen.Was für ein Stakkato der Ereignisse.

tw: Sie haben nach dem Insolvenzantrag vonIntergerma,Mitveranstalter derWerte 2.0 , dieVeranstaltungmit persönlichemRisiko gerettet– wie haben Sie all das emotional gestemmt?BerndFritzges:Das größteGlück,das ich besitze,sind meine tolle Frau und Tochter, die in solchenSituationen die meisten Zugeständnisse machenmüssen.Gerademeine Ehefrau gibtmir in schwie-

„Mein gesamtessoziales Umfeldist von Machern

geprägt.“,,32 3|2015

forum

INTERVIEW

„Sprunghafte“ Intergerma-GesellschafterBernd Fritzges (38) erlebte zuletzt die turbulentesten Wochen seines Berufslebens. Imtw-Interview spricht der frühere Intergerma-Prokurist über emotionale Hochs und Tiefs;ferner, warum er sich gerade jetzt bei Veranstaltungsplaner.de zum Vorstand wählen ließ.

FOTO: GERMAN CONVENTION BUREAU (GCB)

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3|2015 33

Was hat Sie ausgerechnet jetzt bewogen, Vor-stand bei der Vereinigung Deutscher Veranstal-tungsorganisatoren zu werden?Zuerst motivierten mich Aufrufe von einigen Ver-einsmitgliedern und Branchenteilnehmern zu die-sem Schritt. Als ich mich dann stärker mit demGedanken auseinandergesetzt hatte, reizte esmich sehr, die starken Marktveränderungen unddaraus resultierenden neuen Anforderungen derMitglieder undpotentiellenMitglieder imVerein zuthematisieren und umzusetzen. Ich bin gespannt,obmir das gelingen wird.

Wie soll sich die Vereinigung Deutscher Ver-anstaltungsorganisatoren weiterentwickeln, wassehen Sie als Stärken und Schwächen?Mir ist schon klar, dass man in einer ehrenamtli-chen Position nicht innerhalb weniger Wochen dieWelt verändern kann. Daher habe ich mir einigeKernthemen auf die Fahne geschrieben, die ichden Mitgliedern auch mit meinem Antrittsschrei-ben mitgeteilt habe: Ich möchte mehr fachlicheInhalte in Arbeitsgruppen verankern, Ergebnisseund Hilfestellungen für Mitglieder erarbeiten unddies auch in der Öffentlichkeit stärker kommuni-zieren. Die letzte Umfrage bei den Mitgliedernzeigt mir auch, dass dies der richtige Weg ist. DieVereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisa-toren wird sich wieder zu einem Verband entwi-ckeln, der als Ansprechpartner und NetzwerkNummer eins für die MICE-Branche fungiert. Da-raus abgeleitet müssen wir Maßnahmen entwi-ckeln für die weitere aktive Mitgliedergewinnungsowie neue Sponsorenangebote. Unsere Stärkensehe ich in einer sehr gut funktionierenden undengagierten Geschäftsstelle mit Mandy Hänne-s’chen an der Spitze, unserer Mitgliederstärke,den über die Jahre aufgebauten, starken Stellen-wert im Markt und das damit verbundene Netz-werk. Unsere Schwächen resultieren sicherlich

aus den Turbulenzen der letzten Zeit und die feh-lende Positionierung und Herausstellung unsererVorteile unseres breiten Angebotes und die Ab-bildung unserer Kompetenzen. Daran müssen wirarbeiten, da der Verein im Vergleich zu den Spit-zenzeiten auch anMitgliedern verloren hat.

Was gibt Ihnen die Zuversicht, die Doppelbelas-tung aus Hauptjob und Ehrenamt besser zubewältigen als Ihre Vorgänger?Die Frage ist leicht zu beantworten: Das funktio-niert nur über persönlichen Einsatz!

Welche großen Public Events haben Sie früherorganisiert – wie und warum entschieden Siesich dann, zu Intergerma zu wechseln?Der Sprung von meinem „Veranstalterleben“ imPublic-Bereich hin zu Intergerma hatte noch ei-nige Etappen dazwischen. Die größten bzw. fürmich prägendsten Events waren unter anderemmeine erste Veranstaltung im Alter von 18 Jahren.Aus einem einfachen Erntedankfest wurde eineGroßveranstaltung mit Einholung einer Start- undLandeerlaubnis für die Nationalmannschaft derKunstflieger,dasersteBungee-JumpingdesLand-kreises, Ballonfahrten, dazu drei Bühnen, Fahr-geschäfte, Festumzug und die Betreuung vielergastronomischer Outlets. Am Ende kam der da-malige Landwirtschaftsminister Edwin Zimmer-mann aufmein Veranstaltungsgelände und fragte:„Wer ist dieser Fritzges, mit dem möchte ich jetzteinmal ein Bier trinken!?“

Für welches Unternehmen waren Sie tätig?Mein Vater war ein sehr großer Gastronom in Ber-lin. Ich habe mich nach dem Gymnasium mit 18Jahren an der Firmameiner Eltern beteiligt, die beiJüterbog ein großes Gelände mit 20 000m2 Flä-che inklusive mehreren gastronomischen Outlets,Ausstellungsfläche,Freilichtbühne und einemVer-

anstaltungssaalmit1 000m2be-trieben. Dort war ich bis Ende2003 geschäftsführender Ge-sellschafter. Es erforderte einenenormen persönlichen Einsatz,im geografischen Dreieck Ber-lin–Leipzig–Dresden mit einemsolchen Angebot erfolgreichsein zu können. Neue kreativeIdeen fürAktionenundneueVer-anstaltungsformate waren stän-diggefragt,umLeuteaufdasGe-lände zu locken. Das war sehrnervenaufreibend, denn natür-lich klappt nicht alles. Dochwenn man mal einen Misserfolghat, darf man den Kopf nichthängen lassen. Es braucht Aus-dauer und Kontinuität, sich im-mer wieder neu zu erfinden. Ne-ben Messen, Ausstellungen, wie

Veranstaltungs-planer.desoll „NetzwerkNummer einsder Branchewerden“.,,

INTERGERMA-GESCHICHTEIntergerma,Herausgeber bzw. Lizenzgeber der Hand-bücher „Hotels und Tagungsstätten (D, A, CH)","Event-locations", Leistungen: Tagungs-Service und Veranstal-tungsorganisation für Unternehmen, Service- undMar-ketingleistungen für Hotellerie und Tagungsstätten.● 1982 Firmengründung Intergerma● 1998 Gründung Hotel.de● 2001 Intergermawird Hauptaktionär bei Hotel.de● 2002 Einführung Verzeichnis „Eventlocations“● 2003 Einführung Onlinesystem für Tagungshotels● 2007 Verkauf des Onlinesystems an Hotel.de● 2010 Einführung Intergerma Solutions● 2011Einführung Intergerma Analytics● 2014 Einführung Intergerma Rocket● 2015 Tod von Firmengründer Dieter Ahrendt,Eröffnung des Insolvenzverfahrens (1. Juli 2015)

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FOTO: GERMAN CONVENTION BUREAU (GCB)34 3|2015

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der größtenDinosaurier-Wanderausstellung inEu-ropa oder einemeigenenMärchenwald der BrüderGrimm, Konzerten und Familienfesten bleibt mirsicherlich auch noch in Erinnerung, dass ich diegrößteWahlveranstaltung der FDPmitGuidoWes-terwelle und Cornelia Piper mit 3000 Zuschauernim Bundestagswahljahr 1998 konzeptioniert unddurchgeführt habe – dem Wahlergebnis half esdamals allerdings nicht…Später verspürte ich den Wunsch, mich dem

Veranstaltungsgeschäft im Business-to-Busi-ness-Bereich zu widmen. Damals wollte ich in die-sem Bereich noch einmal studieren, jedoch ent-schloss ichmich dazu,meinWissen direkt im ope-rativen Geschäft zu erlernen und erhielt 2006 dieChance als Projektleiter in einerHamburgerMICE-Agentur, bevor ich 2008 zu Intergermawechselte.

Wie lautet nach Ihrem Ausscheiden am 30. Juni2015 Ihre persönliche Bilanz bei Intergerma?Es ist eine Mischung aus Dankbarkeit und Enttäu-schung. Ich bin sehr dankbar über die Entwick-lungsmöglichkeiten, die ich persönlich durch mei-ne Aufgabenbereiche bei Intergerma erhielt, unddass ich viele Projekte entwickeln und mitgestal-ten konnte.

Auf der anderen Seite bin ich jedoch auch ent-täuscht, dass durch die Sprunghaftigkeit der Ge-sellschafter und die daraus resultierenden Fehl-entscheidungen Intergerma nun dieses Ende fin-den musste. Ich verlasse Intergerma in guter Er-innerungundhabe fürmicherkannt,dass ichmichnur noch Aufgaben stellen werde, bei denen ichselbst direkten Einfluss auf die Entscheidungennehmen kann. INTERVIEW: FRANK WEWODA

„Ich binenttäuscht, dass

Intergermadurch Fehlent-scheidungen

nun dieses Endefinden musste.“,,

Bernd Fritzges (38), the former Intergerma exe-cutive officer talked to tw about themost turbulentweeks in his vocational life. After Intergerma hadfiled for bankruptcy, Fritzges immediately took upnew challenges, he directed a salvagemission fortheWerte 2.0 event, at which Intergerma had beenco-host, and, as if that all wasn't already enough,had himself elected chairman of Veranstaltungs-planer.de.What a firework of events!

"Shareholders were skittish"

INSOLVENZ-FOLGENDie Intergerma-Geschäftsführung darf seitdemAntrag auf Insolvenz Ende April nur nochunter Aufsicht des jetzigen Insolvenzverwal-ters, Rechtsanwalt Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger, handeln. Beurlaubt war zu diesemZeitpunkt bereits Geschäftsführer Tobias Neu-dek. Zum 30. Juni verließ auch Bernd FritzgesIntergerma: „Ich werde als geschäftsführenderGesellschafter die Führung eines neuen Unter-nehmens imUmfeld der MICE Portal GmbHübernehmen.“ Zielgruppe sind klein- undmit-telständische Unternehmen, das Geschäft sollsich auf „die Einführung einer Portallösung imTagungsmarkt fokussieren“. Von 29Mitarbei-tern in Voll- oder Teilzeitanstellung waren abdiesem Tag nur noch vier Angestellte und eineAuszubildende bei Intergerma beschäftigt.„Der Geschäftsbereich Eventplanung wirddeshalb nichtmehr von Intergermaweiterge-führt“, sagte Schulte-Kaubrügger der tw. ZehnMitarbeiter folgten Fritzges in sein Unterneh-men. Verblieben ist bei Intergerma damit alleinder Bereich Handbuch, für den es bei Redak-tionsschluss einen „Übernahmeinteressenten“gab laut Schulte-Kaubrügger. WEW

Page 35: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

Ab Herbstkönnen

80 Plätzeim neuen

Studiengangbelegt

werden.

3|2015 35

Eventmanager müssen in ihrem Berufsalltaghäufig nicht nur die betriebswirtschaftliche Seiteeiner Veranstaltung beherrschen, sondern sichauch mit technischen und kreativen Fragen aus-einandersetzen. Im neuen Studiengang EMT kön-nen Studierende in sieben Semestern inklusive ei-nes Praxissemesters mit dem Bachelor of Arts ei-nen wissenschaftlich fundierten, praxisorientiertenund berufsqualifizierenden HochschulabschlusserwerbenundvonKooperationenmitVertreternderVeranstaltungsbranche profitieren.Die zukünftigen Absolventen sollen in der Lage

sein,dieSchnittstelle zwischenKundenundSpezia-listenzubesetzen.DeshalbentstandanderTHMdieVision vombreit aufgestellten Event-Allrounder, derwirtschaftlich denkt, die Technik versteht und krea-tiv ist,weil er „der“ Ansprechpartner für ganz unter-schiedlicheMenschen und Themen ist.Das soll ab dem Herbst nun Realität werden: Das

Studium gliedert sich in vier Bereiche – BWL (u.a.Marketing, Rechnungswesen, Logistik, Projekt-management), Technik (u.a. Beschallung, Beleuch-tung, Raumgestaltung, Videotechnik), Kreation(Entwurfs- und Konzeptentwicklung, Inszenierung)und Praxis (semesterbegleitende Fallstudie, Pro-jektarbeiten, interdisziplinäres Projekt, berufsprak-tisches Semester, u.a. in enger Zusammenarbeitmit Kooperationspartnern des Studiengangs).Die Studiengangsleitung liegt bei Prof. Dr. Harald

Möbus, der über langjährige Erfahrung im Marke-ting-, Vertriebs- und Generalmanagement verfügt,indenzurückliegendensiebenJahrendenLehrstuhlfür Marketing & Messewesen an der HTWK Leipziginnehatte und dort das Institut für innovative Ab-satzförderung aufbaute und leitete. Zum KernteamzählenaußerdemMichelleCarolineSpeth,DozentinfürMarketingundEventmanagement, interkulturel-le Trainerin mit langjähriger Hotel- und Agentur-erfahrung, und Dr. Sandra Berger, die für die Studi-engangsentwicklung und -koordination verantwort-lich zeichnet. Zurzeit sind darüber hinaus eine wei-tere Professur sowie eine Mitarbeiterstelle für denBereich Technische Veranstaltungskonzeption zurVerstärkung des Teams ausgeschrieben.80 Studienplätze können im Herbst belegt wer-

den.Anlässlich der Hochschulinformationstage derTHM im Februar interessierten sich mehrere hun-dert Schülerinnen und Schüler für die Vorstellungdes Studiengangs. „Wir freuen uns über das großeInteresse, das uns nicht nur seitens der zukünftigen

Studierenden, sondern auch von der Praxis ent-gegengebracht wird“, erklärt Möbus. „So konntenwir bereits namhafte Vertreter der Veranstaltungs-branche gewinnen und werden zukünftig unserNetzwerk auch weiter ausbauen.“Insgesamt kommen jährlich mehr als 4000 neue

Studierende an die THM mit ihren über 50 praxis-nahen Bachelor- und Masterstudiengängen. Fast15000 Studierende sind es insgesamt an den dreiStandorten in Gießen, Friedberg undWetzlar. JA

E-MAIL: [email protected]

TECHNISCHE HOCHSCHULE MITTELHESSEN

Neues Studium zumEvent-AllrounderIm kommenden Wintersemester 2015/16 startet die Technische Hochschule Mittel-hessen (THM) einen weiteren Studiengang am Standort Gießen. In Analogie zum Be-rufsbild des Architekten wird der Studiengang „Eventmanagement und -technik(EMT)“ Event-Allrounder ausbilden.

FOTOS: THM

Das Kernteam desneuen Studien-gangs (v.l.n.r.):Dr. Sandra Berger,Prof. Dr. HaraldMöbus und MichelleCaroline Speth.

This coming winter semester, the TechnischeHochschuleMittelhessen in Gießen/Germany(THM; university of applied sciences) will launchanother new degree course. The study course„Eventmanagement und -technik (EMT)“ in sevensemesters including internship semester willqualify event all-rounders. The bachelor gradua-tes are designated to act as interface betweencustomers and specialists.

New study course for all-rounders

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Führungspositionen. Unser Kapital liegt in unseremPersonal und deshalb haben wir extra einen Aus-bildungsbeauftragten,derauch fürdiewöchentlicheinterne Auszubildendenschulung zuständig ist. Wirhaben einen Bildungsauftrag. Dieser hört nicht imFachbereich auf. Unsere Auszubildenden sind auchTeil unseres CSR-Teams, das sich mit der nachhalti-gen Entwicklung unseres Unternehmens befasst.Entsprechend ihremWissensstand und fachlich ge-führt, führen sie schon früh Aufgaben am Kundenaus und sind ein fest integrierter Bestandteil jederAbteilung.

Sie selbst haben noch ein internationalesMaster-studium nachgelegt und 2012 abgeschlossen.Was war IhreMotivation dafür?Ja, das stimmt. Ich durfte zwei Jahre lang an derUniversity of Brighton International Event Manage-ment studieren. Die Herausforderung und der Reizbestanden für mich darin, meine praxisnahe Weltmit der wissenschaftlichen Arbeitsweise zu verbin-den. Neue Sachverhalte selber zu erforschen, umaus diesen Erkenntnissen neue Strategien abzulei-ten, gabmir die Basis heute unser Unternehmen fürden internationalen Markt auszurichten. Es warenzwei sehr intensive Jahre, die mir heute die Sicher-heit geben,mein Unternehmenweiter auszubauen.

Was raten Sie jungen Leuten, die sich für dieTagungsbranche interessieren, aber nicht wissen,welchenWeg sie einschlagen sollen?Ich würde ihnen raten, zunächst einmal mindestenszwei Monate ein Praktikum zu machen. Das hilftschonmal für ein erstesGefühl.Als Praktiker tendie-re ich persönlich eher für die Ausbildung zum Ver-anstaltungskaufmann/-frau und im Anschluss zumFachwirt.Dies ist die idealeGrundlage für denEvent-manager vonmorgen.

INTERVIEW: DR. ANJA WAGNER

tw:Sie sind seit vielen Jahren ehrenamtlich in derberuflichen Aus- undWeiterbildung tätig. Umwelchen Ausbildungszweig handelt es sich dabei?Josephine von Brühl: Ich selber bin Vorsitzendedes Prüfungsausschusses der Veranstaltungskauf-leute. Dabei besteht meine Tätigkeit im Wesentli-chendarin,diemündlichenPrüfungen fürVeranstal-tungskaufleute abzunehmen. Als Vorsitzende leiteich dasPrüfungskomitee.Darüber hinaus stellenwirdie Prüfungsaufgaben zusammen und korrigierenden offenen Teil der schriftlichen Prüfung. WeitereAufgaben liegen darin, den ständigen Dialogmit derBerufsschule zusuchen,um imdualenAusbildungs-wesen die beiden Komponenten Schule und Praxissinnvoll zu vernetzen.

Welche Stärken und Defizite stellen Sie beimheutigen Nachwuchs fest?Das Berufsbild Veranstaltungskaufmann setzt aufdem kaufmännischen Berufsbild auf. Ideale Voraus-setzungen haben Schulabgänger, die die Wirt-schaftsschule oder Realschule im kaufmännischenZweig abgeschlossen haben. Leider bewerben sichzu90%Abiturienten für diesenBeruf.Diesebringenkeine kaufmännischen Vorkenntnisse mit und diesist für die Ausbildungsbetriebe eine große Heraus-forderung. Gerade die Office-Programme sowie daskaufmännische Rechnungswesen wären als Vorbil-dungschoneinegroßeErleichterung.Dieswürde ichauch gern als Aufruf deklarieren: Liebe Jugendliche,egal ob Ausbildung oder Studium, an den gängigenOffice-Programmen führt kein Weg vorbei. Das istwie der Schraubenschlüssel für den Mechaniker –essentielles Werkzeug. Ebenso haben die BewerberNachholbedarf in der Geschäftskommunikation.Sachverhalte klar und einfach per E-Mail zu kom-munizieren ist für viele noch schwierig. Durch dieBank loben kann ich unsere Auszubildenden für ihrEngagement und ihre Leidenschaft zum Beruf. Siesind alle zuverlässig und wissenshungrig. Das isterfreulich. Zunehmend stellen wir auch fest, dasssich immer mehr für das Duale Studium zum/zurEventmanager/-in bewerben, welches wir ebenfallsim Zusammenhangmit der DHBWanbieten.

Was erwartet die Auszubildenden in IhremUnter-nehmen?Unsere Auszubildenden waren und sind für micheine Investition für die Zukunft. Viele unserer ehe-maligen Auszubildenden sind lange Jahre im Unter-nehmen beschäftigt oder bekleiden heute eine der

INTERVIEW

„Unser Kapital liegt inunserem Personal“Josephine von Brühl bildet als Geschäftsführerin des MICE Portals nicht nur selbst aus,sondern ist auch im Prüfungsausschuss der IHKMünchen und Oberbayern tätig. VomNachwuchs wünscht sie sich mehr Praxisnähe.

„Bewerberhaben Nach-

holbedarf in derGeschäfts-

kommunikation.“,,Josephine von Brühl is not only familiar withtrainee qualification programs asmanaging di-rector of theMICE Portal, she also sits on the IHKvocational examination committee. She wishesjunior forces hadmore practical experience andknow-how. In her company, apprentices and trai-nees learn to bear responsibility right from the verybeginning.

"Our personnel is our capital"

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FOTO: MICE PORTAL

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Prof. StefanLuppold(im Bild)fordert

sinnvollesLernen, umnachhaltige

Begeisterungzu erzeugen.

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kommunizieren. Nur so können wir die richtigen Mit-arbeiter finden. Einfach so kommt niemand mehr zuuns in die Veranstaltungsbranche.“

Best Ager hingegen haben ein immenses Wissen,dafür aber eventuell auch gewisse EinschränkungenimVergleichzuden jungenKollegen,soLuppold. „DieMenschen sind unterschiedlich, auch in der Art,wie sie lernen.Deshalb ist es wichtig, sinnvolles Ler-nen anzubieten und nachhaltig Begeisterung zu er-zeugen.“

„Entwickeln und motivieren“ seien die Stichworte.Ein Unternehmen habe oft nicht die falschen Mit-arbeiter, sondern gebe ihnen die falschen Aufgaben.Sie bräuchten Freiräume, um eigene Ideen zu ent-wickeln. Die Chance, Fehler machen zu dürfen, seiwichtig. Ein Out-of-the-box-Denken sollte gefördertwerden. Denn es stellt sich die Frage, ob man Trend-setter oder Second Mover sein möchte. „Das KapEuropa der Messe Frankfurt zumBeispiel ist neu underfolgversprechend in seiner Konzeption. Die MesseFrankfurt tut auch sonst sehr viel an Innovations-leistung, zum Beispiel im virtuellen Bereich. So solltesich jedes Unternehmen fragen: Wollen wir auf einenTrendwartenoderunsselbstkümmern,auchwennesunsere Kunden noch nicht fordern?“Methodenwissen ist haltbarer als Faktenwissen,

dennFakten können sichmit derZeit ändern. „Wissenveraltet schnell im Veranstaltungsbereich. Hier ist

„BeidemeineGroßväterwarenvonder Lehrebiszur Rente im selbenUnternehmenbeschäftigt. Soetwas funktioniert heute nicht mehr.“ Mit diesemprivaten Beispiel eröffnete Prof. Stefan Luppold, Stu-diengangsleiter BWL-, Messe-, Kongress- und Event-management an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Ravensburg, seinen Vortragauf der Eventplaza im Rahmen der Prolight+SoundimApril in Frankfurt.

„Was gelehrt wird, hält nicht ein ganzes Leben lang.Es gibt viele Veränderungen, vor allem im techni-schen Bereich. Meine Kinder finden mein iPhone 3heute sogar schon peinlich“, so Luppold. Deshalb seieine Personalstrategie für Unternehmen sehr wich-tig. „Wie müssen wir in fünf bis zehn Jahren auf-gestellt sein?“ Das sei eine Frage, die unbedingt ge-stellt werden muss. Wichtig sei der Blick auf die Al-tersstruktur und die nötige Weiterbildung der Mit-arbeiter.

Hinzu komme, dass die Vertreter der Generation YallmählichkeineBerufsanfängermehrseien,sondernnun auch in Führungspositionen kämen. „Wie führtjemand aus dieser Generation?“ Schon das Bewer-bungsverhalten der Generation Y sei anders, als Per-sonalchefs das gewohnt sind: „Wir hatten auf eineStelle 150 Bewerber und haben zehn davon einge-laden. Alle zehn haben kurzfristig abgesagt!“ Lup-polds Fazit zu diesemProblem: „Wirmüssen genauer

„Die Chance,Fehler machenzu dürfen, ist

wichtig.“,,

PERSONALSTRATEGIE

Entwickeln undmotivierenUnternehmen müssen rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellen, warntStefan Luppold, Professor an der DHBW Ravensburg. Wissen veraltet schnell inder Veranstaltungsbranche und Mitarbeiter brauchen die richtige Motivation.

FOTO: DHBW

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ständige Weiterbildung wichtig. Wir brauchen dierichtige Balance zwischen Spezialisten und Genera-listen in denUnternehmen.Durch eine bewusste Feh-lerkultur und die Delegation von Verantwortung anjunge Mitarbeiter wird die Motivation gesteigert undzum Methoden- auch Erfahrungswissen erworben;‚Kennen‘ und ‚Können‘ sind das, was in Kombinationerfolgreichmacht!“

Die Ansätze an der DHBW konzentrieren sich lautLuppold auf die Vermittlung von Methoden-, Fach-,Sozial- und internationaler Kompetenz und wollendamit einen guten Start ins Berufsleben ermögli-chen. Ein Integrationsseminar, gemischte Kurse mitMechanismen zum Wechsel von Perspektiven, Aus-landssemester, Kamingespräche und Sonderprojek-te, Dozenten aus der Praxis, ein Alumni-Netzwerksowie ein breit gefächertes Literaturangebot erlau-ben eine Ausbildung nicht nur in die Tiefe, sondernauch in die Breite. JA

„‚Kennen‘ und‚Können‘ sinddas, was inKombinationerfolgreichmacht.“,,

FOTO: DHBW

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In the course of his lecture at the Eventplaza in context with Prolight+Soundstaged in Frankfurt in April of this year, Stefan Luppold, professor at the DHBWRavensburg, emphasized that businessesmust set switches for their future in duetime. Expertise is soon outdated in the event-staging industry, and staff membersneed to be properlymotivated. It's often not somuch a question of having thewrong staff; businesses frequently just give them the wrong assignments.

Develop and motivate

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Michel Maugé:„Ein Studien-gang fehlt, der

neben BWL auchPsychologie,Dramaturgie,Inszenierung,

Pädagogik, Technik,Film und Musik

vermittelt.“

öffentliche Häuser sind immer noch auf die reineVermietung, also letztlich eine Hausmeisterfunk-tion, fixiert.Wer jedochnichtweiß,wie die Produktedes Kunden aussehen, sondern nur, wie viele Stüh-le er aufstellen muss, kann nicht im Sinne seinesKunden agieren. Ich habe immer wieder versucht,dies zu formulieren und habe mich mit Sicherheitnicht beliebt gemacht, wenn ich Kollegen immerwieder aufgefordert habe: Versucht doch malselbst zusammen mit einem Partner einen Kon-gress, angefangen bei der Finanzierung über dieBewerbung,dasMarketing, in Inhalt undDramatur-gie mitzuentwickeln! Ich will meine Branche nichtschlechtreden, aber ich bin überzeugt, dass 90%aller Hallenleiter noch nie einen Kongress von AbisZ organisiert haben. Und wie so oft wird ein Chefniemanden dazu erziehen, noch innovativer zu seinals er selbst. Das ist aber auch ein Führungspro-blem in anderen Branchen und Bereichen.

Als bessere Hausmeister wird das Personal vonkommunalen Kongresshäusern bei Corporate-Kunden oder auch fortschrittlichen Verbandsma-nagern keinen Blumentopf, geschweige denn rele-vantesGeschäft fürs eigeneHausegewinnen: dieseÜberzeugung vertrittMichelMaugé imRedaktions-gespräch bei der tw. Beratung und Service aufAugenhöhe ist für Michel Maugé die Mindestan-forderung, zu erreichen nur über Aus- und Weiter-bildung auf angemessenem „Denklevel“.

tw:Was braucht es in Zukunft, um kreative undinnovative Führungskräfte für die Kongress- undVeranstaltungsbranche zu gewinnen?Michel Maugé: Solange wir uns in den Verbändennicht gegenseitig wehtun und solangewir uns nichtkritisch mit dem auseinandersetzen, was unsereAngestellten indenkommunalenKongresshäusernfürdieKunden leisten,springenwir zukurz. Zuviele

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REDAKTIONSGESPRÄCH AUS- UND WEITERBILDUNG

Wer nicht „tough“genug ist, hat verlorenEine neue Generation von Planern bei Unternehmen, aber auch in den Verbänden, fordertdie Kongresshäuser und Dienstleister mit klaren Zielen und „toughem“ Auftreten. Da sindHallenprojektleiter alter Schule ein Auslaufmodell, findet Michel Maugé.

FOTO: ANNIKA DAMMANN

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Wiewollen wir in diesemUmfeld die besten Köpfeanziehen?Ausgehendvonder imHerbst 2013veröffentlichtenStudie „Tagung und Kongress der Zukunft“ habendie deutschen Verbände der Veranstaltungsbran-che die Aus- und Weiterbildung als ein Handlungs-feld für die Zukunft definiert.

Ist das nur ein Lippenbekenntnis oder werden dienotwendigen Veränderungen von EVVC,GCB undweiteren Verbänden nicht doch bereits angegan-gen und auf denWeg gebracht?Es bewegt sich was. Vor wenigen Tagen hat dieArbeitsgemeinschaft Bodensee Meeting im soge-nannten MICE-Lab einen hochinteressantenWork-shop für Mitarbeiter von Kongress- und Eventzen-trendurchgeführt.Zielwar es,neue innovativeKon-zepte für eine erfolgreiche Umsetzung zu entwi-ckeln (siehe S. 14/15 in diesem Heft, Anm. d. Red).Ich empfehle jedem sich die Homepage www.bo-denseemeeting.com anzuschauen.

Wie sehen Sie Deutschland in Forschung undLehre imBereich Veranstaltungsplanung und-management derzeit aufgestellt?Die Hochschulen, insbesondere die dual angeleg-ten Studiengänge, haben inzwischen ein gutes Le-vel erreicht, was Event- und Veranstaltungsmana-gement, weniger, was das Kongresshausmanage-ment betrifft. Dass diese Absolventen das Umden-ken in unsererBranche einleiten,mehr denKundenund damit mehr Service im Kopf haben, gibt mirHoffnung. Wir müssen die Sprache der Kundensprechen. Ich hoffe, dass es uns gelingt über dieseStudiengänge das notwendige Wissen in die Köpfezu bringen und den Absolventen Lust auf die Bran-che zumachen.

Das dürfte insbesondere imCorporate-Bereichwichtig sein?Der Corporate-Bereich profitiert von dieser Aus-bildung am meisten. Hier werden die Anforderun-gen und ein Umdenken an die Dienstleister zumBeispiel Kongresszentren und Kongresshotels he-rangetragen. Wer hier nicht mithalten kann, hatverloren. Im Verbandsbereich und vor allem beiwissenschaftlichen Verbänden sind Innovationennoch schwer umzusetzen.Aber auchhier zeigt sichzunehmend, dass eine neue gut ausgebildete Ge-neration nach demSinn und demROI einer Tagungoder Kongresses fragt und mit vielen alten Ge-wohnheiten bricht. Wir treffen hier wie auch imCorporate-Bereich oft schon auf genaue Vorstel-lungen, klar definierte Ziele und finanzielle Vorga-ben. Die Dienstleister müssen sich darauf einstel-len und diese Challenge auf gleichem Niveau undDenklevel führen. Der Dienstleister sollte nicht nurausführendes Organ sein, sondern Berater undPartner. Und damit sind wir wieder am Ausgangs-punkt unseres Interviews. Die Kongresszentrenbrauchen entsprechend ausgebildete Mitarbeiter,die weit über das eigene Vermietungsgeschäft hi-naus den Kunden beraten. Die Gruppe der alther-gebrachten Hallenprojektleiter hat ausgedient. In

der Hotellerie hat sich das schon rumgesprochen.Dortweiß dasManagement,dass es Leute braucht,die im Eventbusiness ausgebildet wurden und dasGeschäft in- undauswendigkennen.DennwennSieda nicht tough genug sind, werden sie über denTisch gezogen! Wir müssen in der Branche lernen,dass hier ganz andereAnforderungen anBeratung,an Service, an Hilfestellung gefordert ist, als dies inder Vergangenheit der Fall war.

Wird die Bedeutung von Veranstaltungen alsInstrument imMarketing in der Betriebswirt-schaftslehre in Deutschland heute genügendgewürdigt und abgebildet?In den vergangenen zehn Jahren hat sich bei allenMarketing- und Betriebswirtschaftlern herumge-sprochen, dass sich unsere Kommunikationsin-strumente grundlegend gewandelt haben. DasEvent als Marketinginstrument wird als Gegenge-wicht zu allen anderen virtuellen Instrumenteneineimmer größere Rolle spielen.Das ist einhelligeMei-nung, aber wir reden von einem hochriskanten In-strument. Im Gegensatz zu allen anderen Kommu-nikationsinstrumenten könnenwir das Event leidernicht imLabor testen.UmdiesesRisiko so kleinwiemöglich zu halten, braucht es nicht nur betriebs-wirtschaftlich gut ausgebildete Mitarbeiter, son-dernMitarbeiter,diezumindestKenntnisseausdenBereichen Psychologie, Dramaturgie, Inszenierungund Pädagogik, Technik, Film und Musik haben.Dieser umfassende Ausbildungsgang muss nochentwickelt werden. Hier müssen die allgemein sogelobten Hochschulen weniger Logistiker, sondernEventmanager ausbilden.

INTERVIEW: FRANK WEWODA

„Es brauchtLeute mitAusbildung imEventbusiness.Sonst werdenSie über denTisch gezogen!“,,

Anew generation of planners on the corporate aswell as the associations side is challenging centersand service providers. AsMichel Maugé put it inour tw editorial interview, traditional conferencecenter projectmanagers are phase-outmodels.

If you're not tough enough,you've lost with corporate clients

MICHEL MAUGÉGeboren am6.September 1947, arbeiteteMaugé nach Studium inWien u.a. als Ge-schäftsführer der Aachener Congress undTouristik. 1989 kam er als Abteilungsleiter desKongresszentrums Rosengarten nachMann-heim.Nach der Ausgründung seiner Abteilungals „Mannheim Kongress und Touristik GmbH(MKT)“ – der heutigen „m:con“ – wirdMaugéam1. Januar 1991dort erster Geschäftsführer.2007 wird der Rosengarten nach einem 57Mio. € teuren Um- und Ausbau eröffnet, dervielen als Maugés Lebenswerk gilt. Heutearbeitet er als Berater in seiner eigenen Firma„M.CCC“, Congress Consulting Coaching.

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Bunt wiedie Welt: Nachanfänglichen

Problemen läuftdie Expo nunrichtig rund.

Verschwendung und Korruption“ sehen, kann Ita-liens Umweltminister Gian Luca Galletti nicht nach-vollziehen und hatte auch wenig Verständnis für dieProteste.Was ihn irritiert, istderGegensatzzwischendemThema der Expo und den Demonstranten. „DasThema ist eine große moralische Botschaft. Es gehtumNahrungundumdieMöglichkeit, eine Lösung füreinglobalesProblemzu finden.“DerAnsatz,gemein-sam in Mailand Wege aus dem weltweiten Hungerund der Überernährung zu finden, wird auch gelobt.Dass die Veranstaltung unter anderem von großenNahrungsmittelkonzernen bezahlt wird, ist indesnicht ganz so leicht nachzuvollziehen. Kostenpunktdes sechsmonatigen Großevents: etwa 2,5 Mrd. €.Die Verantwortlichen rechnen mit 20 Millionen Be-suchern und10Mrd.€ an Einnahmen.Das Expo-Gelände befindet sich in derNähe des

bestehendenMailänderMessegeländes.Universa-le Weltausstellungen, sogenannte große Expos, fin-den alle fünf Jahre statt. Die letzten waren 2000 inHannover, 2005 in Aichi/Japan und 2010 in Schang-hai/China. Die Ausrichtung der Weltausstellungenhat sich im Laufe der Zeit geändert. War sie in ihrenAnfängen eine industrielle und kunsthandwerklicheLeistungsschau, geht es heute um globale Heraus-forderungen und zukunftsorientierte Lösungen. DasThema der städtischen Entwicklung in Schanghaimachte die neue Ausrichtung besonders deutlich.

Als Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi dieExpo 2015 feierlich eröffnete, gab es Protest undRandale. Demonstranten warfen Brandsätze, die Po-lizei setzte Tränengas ein. Inzwischen läuft die Expo.Und zwar gut. Der Bestechungsskandal um die Bau-stelle ist zwar nicht vergessen und der enormeKraft-akt im April, als Tag undNacht gebaut werdenmuss-te, hat sich gelohnt: Die Italiener und Mailänder ins-besondere sind von der Expo 2015 begeistert undnehmen siemit Verve an.

Morgens, 10.00 Uhr: Kaum öffnet das Ausstel-lungsgelände im Südwesten der lombardischen Me-tropole, wird es auch schon überrannt und vor denersten Pavillons bilden sich Warteschlangen, beson-ders an den Wochenenden. Der Neuling erkennt da-ran sofort, welche Länderpräsentationen sehens-wert sind. Dass die Italiener vor dem italienischenPavillon Schlange stehen – Ehrensache. „Diese Expowird nicht nur das Schaufenster Italiens sein, son-dern auch eine Herausforderung Italiens“, hatte Pre-mier Renzi bei der Eröffnung gesagt und betont:„Diese Expo ist die einzigartige Gelegenheit für Ita-lien,wieder Italien zuwerden.“Unter demLeitgedan-ken „Was wäre die Welt ohne Italien?“ ist der impo-sante Bau Balsam für die Volksseele.

Die Weltausstellung steht unter dem Motto „Fee-ding the planet, Energy for life“ (Die Erde ernähren,Energie fürs Leben).Dass Kritiker sie als „Symbol für

Kostenpunkt dessechsmonatigen

Großevents:etwa 2,5 Mrd. €.

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EXPO 2015

Einladend und offenIm Vorfeld gab es Skandale – und die Voraussagen, das Vorhaben werde nie fertig.Nur unerschütterliche Optimisten waren der Meinung, dass die Weltausstellung wielange geplant wirklich am 1. Mai in Mailand beginnen würde.

FOTO: DEUTSCHER PAVILLON EXPO 2015 / B. HANDKE

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Der gut besuchteund ambitionierteDeutsche Pavillonsteht unter demMotto „Fields ofIdeas“.

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Die Expo 2015 in Mailand stellt nun einen ex-pliziten Paradigmenwechsel dar. Der im Vorfeldentworfene konzeptionelle Masterplan der Arbeits-gruppe Jacques Herzog, Mark Rylander, Ricky Bur-dett, Stefano Boeri und William McDonough inter-pretiert die Expoals großenNachhaltigkeitspark, derauf repräsentative Monumentalbauten verzichtetund von Leichtigkeit undSchönheit geprägt sein soll:ein „planetarischer botanischer Garten“, offen fürdie Bürger Mailands und der Welt. Das städte-bauliche Vorbild ist die römische Stadt mit ihrenbeidenAchsen „Cardo“und „Decumanus“mit einemForum am Kreuzungspunkt. Die Ost-West-Achse mit1,4 km Länge ist ein breiter Boulevard von den Ab-messungen der Ramblas oder der Champs-Élysées.Hier ruhen Besucher aus oder versorgen sich mitverschiedenen Länderspezialitäten. Die zweite, or-thogonal dazuangelegteAchsedient alsBasis fürdieUnterteilung des Geländes in Parzellen für die Län-derpavillons, die alle gleich groß präsentieren, un-abhängig von der geopolitischen Bedeutung des je-weiligen Landes,umarchitektonischeRivalitäten derLänder und ausstellenden Organisationen unterei-nander zu vermeiden. Die Atmosphäre ist friedlich,völkerverbindend, einmalig – und emotional.145 Länder nehmen an der Weltausstellung teil.

Deutschland präsentiert sich einladend und offen.Mit seiner frei begehbaren Landschaftsebene ist derDeutsche Pavillon keine explizite Repräsentations-architektur, sondern ein angenehmer Ort für Begeg-nung und Austausch und damit die programmati-sche Umsetzung der Botschaft von „Field of Ideas“.Der Deutsche Pavillon will viel, manchmal zu viel,überrascht aber auch mit vielen pfiffigen Tools undeiner unerwarteten Show.Die Aufforderung der Aus-stellung lautet „be active“ und zieht sich gekonntdurch. Das hohe Maß an Interaktion will jedem Be-sucher zeigen, dass er die Zukunft aktivmitgestaltenkann, gemeinsames Handeln Freudemacht und ver-bindet, so Dietmar Schmitz, der Generalkommissar

des Deutschen Pavillons. Innovative Produkte lassenauch die Herzen der Technik-Interessierten höherschlagen dank der Integration der Organischen Pho-tovoltaik-Technologie (OPV). Der Pavillon ist das ers-te große internationale Architekturprojekt, bei demdiese innovativen Produkte eingesetzt werden.Zu den Nationentagen reisen Staatssekretäre,

Minister und Ministerpräsidenten mit ihren Ge-folgen an: Es gibt – gerade zum Thema der Expo –viel zu besprechen. Die Ernährung der wachsendenMenschheit und die Bekämpfung des Hungers gehtalle an. „Gute und ausreichende Ernährung für alleMenschen ist ein sehrdringendesundwichtigesThe-ma–wennnicht daswichtigste überhaupt.Deutsch-land zeigt mit seinem Pavillon ‚Fields of Ideas‘, dasswir uns unserer Verantwortung bewusst sind undviele Ideen haben, wie wir mit diesem Thema heuteund in Zukunft umgehen“, erklärte die Parlamentari-sche Staatssekretärin Iris Gleicke schon im Vorfeldihres Besuchs. Sandro Gozi, Staatssekretär für eu-ropäische Angelegenheiten der Regierung des Prä-sidenten desMinisterrats Matteo Renzi, betonte, dieExpo sei eine Investition in die Zukunft der ganzenWelt. Es gehe eben nicht um eine Leistungsschau,sondern darum, gemeinsame Lösungsansätze zufinden. Im Zusammenkommen vieler Völker zeigesich der zusätzliche Wert einer solchen Veranstal-tung. Die sehenswerte Weltausstellung bietet über-raschende Ein- und Aussichten und läuft noch biszum 31.Oktober. CH

There were numerous scandals before it all came true, and there weremanywho believed they wouldn't live to see the day.Only unwavering optimistsbelieved that theWorld Expo would actually open its doors for visitors asplanned inMilan onMay1.When Italy's PrimeMinister Matteo Renzi openedthe Expo 2015 with grand fanfare, there were numerous protests and riots.The expo has now switched into runningmode, and is presently doing well.

Inviting and open

DER DEUTSCHE PAVILLONIm Auftrag des Bundesministeriums fürWirtschaft und Energie verant-wortet die Messe Frankfurt Organisation und Betrieb des Deutschen Pavil-lons auf derWeltausstellung 2015 inMailand. Konzept, Planung und Realisie-rung übernahm die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der UnternehmenMilla &Partner (Stuttgart), Schmidhuber (München) und Nüssli Deutschland (Rothbei Nürnberg). Dabei zeichnenMilla & Partner für das inhaltliche Konzept,die Ausstellungs- undMediengestaltung verantwortlich, Schmidhuber fürdas räumliche Konzept, die Architektur und Generalplanung sowie Nüssli fürAusführung und Projektmanagement.Mit der Konzeption und Durchführungdes Kulturprogramms amDeutschen Pavillon wurde Voss+Fischer (Frank-furt) unter der programmlichen Gesamtverantwortung vonWolfgangWey-and undMike P.Heisel beauftragt.

FOTOS: DEUTSCHER PAVILLON EXPO 2015 / B. HANDKE

„Es gehtnicht um eineLeistungsschau.“Sandro Gozi,Staatssekretär,,

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ung decken die Kollegen der Event-Abteilung fastsämtliche Dienstleistungen ab“, schildert Urs Pfeif-fer, Projekt Manager Marketing und Kommunikationder Stadion Frankfurt Management.

„Das Catering kam von unserem StadionpartnerAramark. Aramark fungiert als unser exklusiver Ca-teringpartner für sämtliche Arena- und Business-Events. Mit ihm wie auch mit den anderen Partnernarbeiten wir seit langem zusammen und habenschon vieles gemeinsam auf die Beine gestellt. Prak-tisch sind auch die damit verbundenen kurzenDienstwege.“Ein Novum gab es dennoch: Die Arena arbeitete

zum ersten Mal mit der KommunikationsagenturBallcom zusammen, die hauptsächlich in den Be-reichen Einladungsmanagement, Pressekommuni-

Bilfinger HSG Facility Management und Sport-five sind die beiden Gesellschafter hinter StadionFrankfurt Management – der Betreibergesellschaftder Commerzbank-Arena. Entsprechend konnte dieLocation aus dem Vollen schöpfen, als sie eine ex-klusive Veranstaltung zum eigenen Jubiläum kon-zipierte. Die Projektleitung zeigte sich im Gesprächmit der tw sehr zufrieden, vom reichen Know-howund der erprobten Zusammenarbeit aller Beteiligtenprofitieren zu können: „Unser langjähriges Partner-und ‚Schwesterunternehmen‘ Bilfinger HSG EventServiceswarmit der direktenUmsetzungbetraut. Esist unser exklusiver Partner für sämtliche Veranstal-tungen im Business Club der Commerzbank-Arena.Vom Mietmobiliar über die passende Veranstal-tungstechnik bis zur Eventkonzeption und Betreu-

COMMERZBANK-ARENA

Mit festen PartnernGroßes bewegen250 Besucher, darunter Vertreter aus Stadtgesellschaft, Politik und Sport, feierten am 1. Julidas zehnjährige Bestehen der Commerzbank-Arena Frankfurt. Für dieses Event arbeitete einerprobtes Team verschiedenster Dienstleister Hand in Hand.

„Praktisch sinddie kurzen

Dienstwege.“Urs Pfeiffer,

Stadion FrankfurtManagement,,Das ThemaFußball istnatürlich

omnipräsentin der Arena.

FOTOS: COMMERZBANK-ARENA

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workshop

kation und veranstaltungsbegleitende Kommunika-tionsmaßnahmen unterstützte.Außerdem wurde gemeinsam mit Ballcom die

Geschichte des Unternehmens in zehn Geschich-tenmedial inszeniert.Diesewurdenbereits imVorfeldderVeranstaltung inverschiedenenMedienpubliziertund am Veranstaltungstag dann vor Ort in Szenegesetzt. So erfuhren die Besucher zumBeispiel, dassder Rasen der Commerzbank-Arena aus178500000Grashalmenbesteht.Sie trafen auf VictoriaBeckham– zwar lebensgroß, jedoch nur aus Pappe –, die 2006vom damaligen Trainee und heutigen Geschäftsfüh-rer Henning Enste von der VIP-Loge zu den anderenSpielerfrauen auf der Tribüne gebracht werden woll-te. Auch andere Promis sorgten für unterhaltsameGeschichten: Mario Barth brauchte vor seinem Auf-tritt im Jahr 2011 unbedingt eine Currywurst, für Ma-donna wurde eine eigene Toilette installiert und Rob-bieWilliams durftemit seiner Crew im leeren StadionFußball spielen.

Jedoch sollten die Geschichten den Abend nichtdominieren,sonderneinfach für „Aha-Momente“sor-gen: „Wir wollten die Jubiläumsfeier explizit nicht zuvoll packen“, erklärt Pfeiffer, „sondern allen Gästen,wie auch Kollegen und Partnern, einen entspanntenSommerabend bei guter Musik und in angenehmerAtmosphäre bieten.“Rund ums Jahr ist das Team sonst für seine

Kunden da: „In unseren Business-Räumlichkeitenfinden 200 bis 250 klassische Veranstaltungen proJahr statt – vom kleinen Meeting bis zur großenWeihnachtsfeier für 2500 Personen. So unterschied-lich die Veranstaltungen sind, so unterschiedlich istauch die Organisation. Es gibt immer andere Kon-stellationen. Deshalb sind wir auch nicht nur ‚Raum-vermieter‘, sondern gestalten oft auchmit undbietenunseren Kunden Unterstützung in den verschiedens-ten Bereichen, je nachdem,was gefragt wird. So wer-den wir dem heutigenMarktumfeld gerecht.“ JA

Zehn Storysgaben beispielhaftdie zehnjährigeGeschichte desUnternehmenswieder.

ZAHLEN AUS 10 JAHREN● 13Millionen Besucher● 200Mio. € Umsatz● 350Großveranstaltungen● 2014:Rekordjahrmit 48Großveranstaltungen

250 visitors, among these city socialites,politicalheavyweights and sports celebrities, on July 1of this year cele-brated the tenth anniversary of the Commerzbank-Arena Frank-furt's inauguration. A proven team composed of various ser-vice-providers worked hand in hand tomake this event happen.

Make things move with reliable partners

Ziel war es,den rund 250Gästen einenentspanntenSommerabendzu bieten.

FOTOS: COMMERZBANK-ARENA

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Der Veranstaltungsorganisator ist zwar regel-mäßigmit Emotionen– insbesonderediederBud-gethalter – konfrontiert, jedoch haben sie in derSache selten geholfen. Letztlichmüssenwir uns anFakten wie Deckenhöhe, Bodenlast oder Stark-stromverfügbarkeit halten, um eine Veranstaltungsauber auf die Beine stellen zu können. Insofern istder Blick in die Vielzahl von Bewertungsportalenmöglicherweise amüsant, jedoch in der Regel über-flüssig.Abgesehen davon, dass manipulierte Einträge

nicht unmittelbar als solche zu identifizieren sind,wissen wir zudem nicht, mit welcher Erwartungs-haltungderHotelgast sein Zimmer gebucht hat.DasUrteil kanndannnur zutiefst subjektiv und vonEmo-tionen geleitet sein. Wir Tagungsplaner wärenschlecht beraten, uns von diesem Urteil leiten zulassen. Zudem können wir mit Aussagen wie „Ichhabe toll geschlafen und lecker gegessen“ relativwenig anfangen, da das subjektive Empfinden keineobjektiven Rückschlüsse zulässt.Bleiben wir ruhig beispielhaft beim Bett, dem Ort

mit der höchsten „Verweildauer“, trotzBar- undRes-taurantbesuch oder der Nutzung des Fitnessraums.Ich gebe zu, dass diese Aussage eher einem Bauch-gefühl entstammt, als dass ich sie empirisch bele-genkönnte,dennochdürftesichein fachmännischerBlickunterdieBettdecke lohnen:SinddieMatratzenverschmutzt?Werden sie durch einen atmungsakti-

venMilbenschutzbezug geschützt undwie alt ist dieMatratze eigentlich?DiesePunkte finden sich imKriterienkatalog einer

Zertifizierung und können als „hard facts" für denTagungsplaner hilfreich sein.Zugegeben,auchdieseKriteriengarantierennicht zwangsläufig einengutenSchlaf. JedochsinddieChancendarauf– zumindestfür die vielen Allergiker unter uns – erheblich höher.Ein weiteres Beispiel: Es mag ja sein, dass Mann

oder Frau bei manch morgendlichem Besuch desBads ein eher schummriges Licht mit wenig Aus-sage- beziehungsweise Leuchtkraft bevorzugt. Inder Regel dürfte jedoch zur Rasur oder zur erfolg-versprechenden Nutzung von Make-up ein gut aus-geleuchtetes Bad hilfreich sein. Auch dies ein „hardfact", der sich in den Kriterien einer Zertifizierungwiederfindet.Ob Bett, Bad oder Konferenzraum – objektive

Kriterien, die für jedermann nachvollziehbar sind,helfen dem Tagungsplaner wirklich. Wer eine Ver-anstaltung zu organisieren hat, sollte sich bei denInhalten gerne auch von Emotionen leiten lassen.Wenn es allerdings um die Auswahl des optimalenHotels für diese Veranstaltung geht, sollten aus-schließlich Fakten entscheiden.Insofern ist eine Zertifizierung auf der Basis von

branchenspezifischen Kriterien nicht nur ein Segen,sondern immer und in jedem Fall den Aussagen derBewertungsportale vorzuziehen. RALF KREISCHE

Die alte Geschichte: Männer und Frauen ziehen sichan, ergänzen sich auf wundersameWeise und be-trachten dieWelt doch oft sehr unterschiedlich.Ralf Kreische, lange Zeit Leiter des Veranstaltungs-managements der Deutschen Telekom, und Jose-phine Gräfin von Brühl, Gründerin und Geschäfts-führerin der MICE Portal GmbH, schildern abwechselnd

ihre Eindrücke und Erlebnisse rund um den Tagungsmarktaus ihrer ganz persönlichen Sicht.

KOLUMNE

Bewertung oderZertifizierung?Was hilft dem Tagungsplaner tatsächlich? Ralf Kreische, BereichsleiterEinkauf, Vertrieb und Service für das MICE Portal in Bonn und CertifiedHotelprüfer, bricht eine Lanze für die Hotelzertifizierung.

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„PILS ODER SCHAMPUS?“

Bei der Auswahldes Hotels

sollten Faktenentscheiden.

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FOTOS: MICE PORTAL

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workshop | Web, Tools & Apps

„Interessante Themen knackigpräsentiert – alles andere alslangweilig. So könntemeinBürotag öfter beginnen",meinteTeilnehmerin Britta Böhne vomVerband Deutscher Verkehrs-unternehmen.RechtsanwaltThomasWaetke referierte zu„Datenschutz und Realität:Risiken für den Veranstalter?“.Seine unterhaltsamewie bei-ßende These: „Die weltgrößtenInternetdienstleister habenihren Sitz in einem Land, in demdie Datenschutzbehörde un-gefähr die Größe eines durch-schnittlichen Toilettencontai-ners hat.“Den „entstaubten“ Auftritt derfrüheren Regionaltreffen vonVeranstaltungsplaner.de alsheutige Netzwerkstatt lobte

Sigrun Brümmer nach der Auf-taktveranstaltung in Köln. DieLeiterinMessen/Veranstaltun-gen bei der Securitas Holdingwar von den Vorträgenwie Vor-tragenden angetan: „Man spürtdie neue Energie im Verein.Weiter so!" Die Netzwerkstattsoll sich künftig sogar, ergänztumweitere Veranstaltungs-formate, zu einer ganzen Event-reihe auswachsen.Geplant sindlautMandy Hännes’chen vonVeranstaltungsplaner.de dieFormate „Denkpause“ und„Feierabendimpuls“.NächsteTreffen sind am24. Septemberin Frankfurt und am25. Septem-ber inMünchen.

WEB: www.netzwerkstatt.veranstaltungsplaner.de

Ein „Praxisfrühstück in derNetzwerkstatt“ präsentierteVeranstaltungsplaner.de alsneues Veranstaltungsformat inKooperationmit App-SpezialistEventmobi.149 ausgeschlafenePlaner kamen unter diesemMotto jeweils um8.30 Uhr imJuni und Juli in Köln,Hamburgund Berlin zusammen. Eventmo-bi steuerte eine Event-App bei.Sie diente neben der Vernetzungauch als Abstimmungstool. ImPraxisfrühstück gibt es, nebendemwachmachenden Kaffee,drei kurze Impulsvorträge. Ka-tharina Behrenbeck, AlthoffHotel Collection, befragte dieZuhörer in ihremVortrag zuGesundheitscoaching etwa,wieviele Tage sie im Vorjahr imBeruf wegen Krankheit gefehlthatten.Die Antworten der Anwe-senden verglich sie sofortmitbundesweiten Statistiken. Zu-dem sendeten die Teilnehmerüber die App auch Fragen an dieReferenten.

NETZWERKSTATT VON VERANSTALTUNGSPLANER.DE

Planer beim Praxisfrühstück sind ausgeschlafen – oder schütteln sich wach.

Eine Neuheit imBe-reich der Anzeige- undHinweissysteme, neu-deutsch „Digital Sig-nage“, hat die Firma„m.i.b.“ bei den Dege-fest-Fachtagen 2015 inWürzburg vorgestellt. Eshandelt sich um denneuen Outdoor-Monitor„Airtank“ (Foto). Der sollauch bei Regen,Hagelund Sturm,Kälte undHitze zuverlässig Infor-mationen anzeigen,geschützt zudem gegenVandalismus. Dabeisollen die Anzeigen dank„sonnenlichttauglicherMonitore“ auch bei

starker Sonnenein-strahlung lesbar sein.Damit eigne sich dasSystem besonders fürden Einsatz in Kongress-undMessenzentrensowie als Hinweis- undInformationsdisplays inInnenstädten und aufEvents. Neben der Pre-miere des Airtanks zeig-te „m.i.b.“ eine auf denTagungs- und Kongress-markt zugeschnitteneGesamtlösung, be-stehend unter anderemaus digitalen Türschil-dern, einem virtuellenConcierge sowie einerIndoor-Stele.

OUTDOOR-MONITOR

Virtueller Concier-ge für Tagungen

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App für webbasierte Zusammenarbeit„Smashdocs“, eine-App für

die Zusammenarbeit an Doku-menten in Echtzeit, ist neu ineiner speziellen Version fürVerbände erschienen. Die An-wendung unterstützt bei Ab-stimmung und Koordinierung inVerbänden und soll die Zu-sammenarbeit an Dokumentenwie Positionspapieren oderStellungnahmen beschleuni-gen. Leitfäden, Richtlinien oderjuristische Praxishilfen sind nureinige Beispiele für Unterlagen,an denen gearbeitet wird.

Bei derWeb-Anwendung wer-den Änderungsvorschläge nachHerstellerangaben nichtmehrverteilt auf viele Versioneneines Dokuments gespeichert,sondern zentral in einem ein-zigen Dokument. So könne beiBedarf die komplette Entste-hungsgeschichte jedes Ab-satzes nachvollzogen werden.„Wichtig für das Verständnisaller, die an unterschiedlichenOrten über das Internet aufsolche gemeinsamen Doku-mente zugreifen, ist es nach-

vollziehen zu können, ob Än-derungswünsche oder Kom-mentierungen anderer berück-sichtigt wurden.„Wir habenschon vor zwei Jahren erkannt,dass sich solche Anforderun-gen und Anwendungsfälle nichtmehrmit herkömmlichen Text-verarbeitungskonzepten lösenlassen", erläutert ChristianMarchsreiter, CEO des Soft-wareanbieters . Die Nachfragevon Verbänden sei hoch.

WEB: www.verband.smashdocs.net

SPEZIELLE VERSION FÜR VERBÄNDE

FOTOS: FOTOLIA.COM / ATSCENE (OBEN RECHTS), EVENTMOBI (OBEN), M.I.B. (RE.)

Experimenteller Spielplatz für Visionen

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DerechteKasselerHerkules ist ausKupfer, derbei der Imex aus Fleisch und Blut. Dank grünerBodypainting-Farbe auf der Haut hat sich ArtjemRauchmann seinem Vorbild jedoch optisch so weitwie möglich angenähert. Die identitätsstiftende,kupferspangrüne Statue ist Ausgangspunkt derWasserspiele im Bergpark in Kassel. 2013 wurdedas barocke Ensemble in die Liste des Weltkultur-erbes der Unesco aufgenommen und damit Kas-sels Name deutschland- und weltweit (noch) be-kannt(er).Bei der Meetingmesse Imex ist Artjem Rauch-

mann im Auftrag des Kassel Convention Bureauin den Gängen unterwegs, um Laufkundschaft anden Stand und bestenfalls nach Kassel zu locken.Spärlich bekleidet und mit aufblasbarer Keule inder Hand, posiert Rauchmann aber auchmit vielenBesuchern, die sich gerne neben dem sympathi-schen Herkules ablichten lassen. Neben dem Her-kules ist AnkeMüller das Gesicht für Kassel bei derImex. Anders als Herkules ist Anke Müller aberganzjährig für Kunden und Interessenten in Kasselim Einsatz, die Tagungen planen. „Kassel ist diezentralsteStadtDeutschlands“,hebtMüllerhervor.25 Partner haben sich 2013 im Kassel ConventionNetwork zusammengefunden unter dem Dach vonKasselMarketing,darunter etwadie privat geführteMesseKassel. Ein gemeinsamesBudget fürMarke-ting und Verkaufsaktivitäten steht bereit, zweimaljährlich treffen sichdiePartner in rotierendenLoca-tions zu Netzwerktreffen, um sich über die Ver-wendung der Mittel und die gemeinsame Strategieabzustimmen. „Wir legen Wert darauf, partner-übergreifende Tagungspauschalen anzubieten“,erklärt Anke Müller. Diese werden sogar in dreiVarianten ausgearbeitet: als Basisangebot, geho-benes und nachhaltiges Angebot. Die nordhessi-scheStadt positioniert sich stark über erneuerbareEnergien: Der Global Player SMASolar Technologyhat seinen Hauptsitz bei Kassel. Dazu kommt in

Kassels Herkules stahl beider Imex in Frankfurt vielgrößeren Städten die Show,an seiner Seite Anke Müller.

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location

Aus dem (Marketing-)Schattender großen Kongressmetropolentreten die beiden „kleinen“ Lan-deshauptstädte Wiesbaden undMagdeburg ebenso clever wieKassel. Gefragt sind Ideen fürkleinere Budgets, die mit Köpf-chen gebündelt werden.

FOTO: WEWODA/TW

MITTELGROSSE KONGRESSSTÄDTE

Mehr alsKraftmeierei

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Kassel das Fraunhofer-Institut für Windenergie undEnergiesystemtechnik. So war es kein Zufall, dass2011 der Solar World Congress mit 800 Teilnehmernin Kassel stattfand. Daneben sind Mobilität und Ge-sundheit Themen, zu denen sich wirtschaftliche undwissenschaftliche Kompetenzen in Kassel konzen-trieren.

2007hat sich auch inWiesbadendie „Kongress-allianz“ alsMarketingkooperation undAnlaufstel-le für die Information von potenziellen und beste-henden Kunden formiert. Anne Motzki, die für dasdortige Kongressmarketing und die Kongressallianzzuständig ist, sagt zur Philosophie: „Wir müssen alsDestination auftreten – das in die Köpfe zu bekom-men war und ist entscheidend.“ Zusammenge-schlossen sind hier die beiden großenKongress- undTagungszentren Rhein-Main-Hallen Wiesbaden, diederzeit neu gebaut werden, und das Kurhaus Wies-baden. Dazu kommen das Jagdschloss Platte, dieCasino-Gesellschaft, das Schloss Biebrich sowie 15Hotels. Transparenz, etwa auch über die nach Größeund Unternehmensart gestaffelten Mitgliedsbeiträ-ge, nennt Motzki als eine wichtige Grundlage derZusammenarbeit. Bei den Aktivitäten gehören im-mer noch dieMessen Imex und EIBTM (künftig IBTMWorld) zum Pflichtprogramm. Roadshows und Ver-kaufsreisen sind allerdings eine Herausforderung.Über über eine Vollzeitstelle plus Vertriebsunterstüt-zung verfügt die Kongressallianz. So versucht Wies-baden Synergien zu nutzen. Lufthansa mit ihrer Ba-sis im nahe gelegenen Frankfurt lädt etwa Kundenregelmäßig insTrainingszentrumderPilotenein. „Wirhaben uns dort mit fünf Partnern der Kon-gressallianz präsentiert.“ Die Airline stellteihrerseits eigene Angebote für den MICE-Be-reich vor. Auch die regionale Nähe zur Frank-furter Imex nutzt Wiesbadenmittlerweile mitKöpfchen. 2015 kamen zu einem „Post Imex FamTrip“ englische Einkäufer in die hessische Landes-hauptstadt.

In vier Jahren hat sich die Mitgliederzahl derMagdeburger Kongressallianz von 12 auf mehr als25 verdoppelt. „Wir sind sehr stolz auf die Kon-gressallianz“, sagt Thomas Zomack, Abteilungslei-ter im Kongressbüro von Magdeburg, angesiedeltbei Magdeburg Marketing. Für Magdeburg spielenUniversität, (Fach-)Hochschule und die Universi-tätsklinik eine große Rolle. „Wir haben einen ehernationalen Fokus“, erklärt Thomas Zomack. DieMagdeburger Kongressallianz wurde 2011 gegrün-detundhatderzeit einennationalenFokus.Dashabesowohlmitder Infrastrukturalsauchmit finanziellenMöglichkeiten zu tun. „Wir wollen noch wesentlichmehr Veranstaltungen nach Magdeburg holen“, be-kräftigt Zomack aber. Neben den Einnahmen ausMitgliedsbeiträgen und städtischem Zuschuss er-zielt Magdeburg deshalb zusätzliche Einnahmenüber eigene Aktivitäten, die den Leistungen vonPCOs nahekommen. Dazu gehört ein Onlineregis-trierungstool, das für Veranstaltungen hinzuge-buchtwerdenkann.Unddieses istnichteinmalzwin-gend an Veranstaltungen in Magdeburg gebunden.„Wirkönnen fürKundensogarOrganisationdesKon-gresses von A bis Z übernehmen“, wirbt Zomack.Das Motto „Service für jede Kragenweite“ wirkt dadurchaus stimmig. WEW

WEB: www.magdeburg-kongress.de,www.wiesbaden.de, www.kassel-marketing.de

Britische Ein-käufer reistennach der Imex inFrankfurt nachWiesbaden weiter,um die Kongress-stadt kennen-zulernen.

2007 saw the formation of the „Kongressallianz“ inWiesbaden asmarketing cooperation and contact for information to potential buyersand established clientele. AnneMotzki, who as head of local congressmarketing is at the same time also director of this congress alliance,explained their philosophy: „We need to act as destination – it is and wasdecisive to get that idea across to stakeholders' minds." In Kassel, theKassel Convention Network is responsible formarketing this city „at theheart of Germany" as center of excellence for scientific and business-related core competencies in the domains of energy,mobility, and health.

More than flaunting your assets

Anne Motzki nutztSynergien für Wiesba-den in Kooperationmit der nahe gelege-nen FrankfurterLufthansa-Basis.

FOTOS: WIESBADEN MARKETING

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die Tagungshotels, oder gar für gänzlich andere Zwe-cke,wie die SEL.

Dabei sind Veranstaltungszentren Spezialisten fürdie verschiedenstenArtenvonVeranstaltungen–vorallem aber für die großen. Nicht umsonst liegen dieWurzeln dieser Gattung in den repräsentativen Fest-und Stadthallen, die ab der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts in immer schnellerer Folge errichtetwurden und Theater- und Konzertaufführungenebenso beherbergen sollten wie Kongresse. Was siebis heute tun.1718 Veranstaltungszentren zählte das Europäi-

sche Institut für Tagungswirtschaft (EITW) 2014 –das entspräche einem Viertel der insgesamt 7000Versammlungsstätten in Deutschland mit mehr als100Sitzplätzen imgrößtenSaal.Undähnlichhoch istauch ihr Anteil an der Menge aller durchgeführtenVeranstaltungen, nämlich 23%. Doch diese 23%machen über die Hälfte (53%) aller Veranstaltungs-teilnehmer aus (Quelle: Meeting- und Event-Baro-meter 2013/14)! Was bedeutet, dass es gerade dieüberproportional großen Veranstaltungen sind, die

Wenn es um Locations geht, haben Veranstal-tungsplaner die Qual der Wahl – zwischen Ver-anstaltungszentren, Tagungshotels und den soge-nannten Special Event Locations.Die SELwurden imMärz (siehe tw1/2015) vorgestellt,dieTagungshotelsim Mai (siehe tw2/2015). Heute sind nun die Ver-anstaltungszentren an der Reihe: Veranstaltungs-zentren zählen, wie Tagungshotels auch, zu den„konventionellen“ Veranstaltungsstätten, weil sie ei-gens für die Durchführung von Veranstaltungen er-richtet wurden. Das unterscheidet sie von den „un-konventionellen“ Special Event Locations wie Mu-seen, Kinos, Klöster, Burgen, stillgelegte Zechen,Lokschuppenunddergleichenmehr,die nur inZweit-oder Umnutzung Veranstaltungsstätten sind. VondenTagungshotelswiederumunterscheiden sichdieVeranstaltungszentrendadurch,dass sie–vonselte-nenAusnahmenabgesehen–keineÜbernachtungs-möglichkeit im eigenen Haus anbieten. Kurz gesagt:Veranstaltungszentren sind „Veranstaltung pur“. Siebieten ausschließlich Infrastruktur für Veranstaltun-gen – und nicht auch noch für Übernachtungen, wie

HistorischesFlair, moderneInfrastruktur:der Rosengar-ten in Mann-

heim.

VERANSTALTUNGSZENTREN

Die Allrounder unter denVeranstaltungsstättenVeranstaltungszentren dienten schon immer dazu, verschiedenste Veranstaltungenunter einem Dach ausrichten zu können. Sie punkten aber nicht nur bei der Vielseitig-keit, sie sind auch die Spezialisten für die ganz großen Veranstaltungen.

FOTOS: HOCHSCHULE WORMS (OBEN), M:CON / EDUARDO PEREZ50 3|2015

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Prof. Dr. Hans Rück (50) istDekan des FachbereichsTouristik/Verkehrswesen ander Hochschule Worms undlehrt dort Marketing undEvent-Management. Er verant-wortet unter anderem dasStichwort „Event Locations“im renommierten GablerWirtschaftslexikon.

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location

in Veranstaltungszentren zur Durchführung gelan-gen. Ein Drittel bis die Hälfte davon sind Tagungen(Kongresse, Konferenzen, Seminare), gefolgt von 20bis 30% „lokalen Veranstaltungen“ (z.B. von Ver-einen) sowie10 bis 15%Kultur- und Sportevents (dieAngaben imMeeting- und Event-Barometer schwan-ken von Jahr zu Jahr ziemlich stark, und die Katego-rien sind leider nicht überschneidungsfrei).

Ihren vielfältigen Zwecken entsprechend verfügenVeranstaltungszentren in derRegel über eine ebensovielfältige räumliche Ausstattung: Da gibt es großeund kleine Säle mit oder ohne Bühnen, da gibt es(Tagungs-)Räume, und meist gibt es auch Ausstel-lungsflächen. Das Differenzierungsmerkmal imWettbewerb sind vor allem die großen Säle – ähn-liche Kapazitäten bieten nur einige Special EventLocations (wie z.B. Hangars oder alte Fabrikhallen)und Tagungshotelsmit eigener Kongresshalle.

Doch die großen Säle sind Fluch und Segen zu-gleich, denn sie führen zu einer strukturellen Aus-lastungsproblematik: Viele kleine Räume lassen sichleichter füllen als wenige große, da es weit mehrkleinealsgroßeVeranstaltungengibt (runddieHälftealler Veranstaltungen entfällt auf die Größenklassebis 50Teilnehmer).Auf drohende Leerstände reagie-ren Veranstaltungszentren deshalb zunehmend mitflexiblen Raumkonzepten, die eine Unterteilung gro-ßerRaumeinheiten inmehrerekleinereRäumedurchabsenkbare oder klappbare Trennwände gestattet.Das birgt zusätzlich denVorteil, dass schnell Flächenfür begleitende Produktausstellungen oder Break-out Areas und Ruhezonen für Pausen und Cateringgeschaffen werden können.

Bei alldem gilt es zu bedenken: „Das“ Veranstal-tungszentrum gibt es nicht. Die Gattung der Ver-

anstaltungszentren ist im Gegenteil extrem vielge-staltig. Bei genauerer Betrachtung kann man vierKategorien unterscheiden, wenn man Kapazität,Kundenstruktur und Geschäftsmodelle vergleicht:Die erste Kategorie bilden die großen Messe-

Kongresszentren, zum Beispiel Berlin, Düsseldorf,Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mün-chen, Nürnberg, Stuttgart. Sie sind in aller Regel dendortigenMessegesellschaften angegliedert undwer-den auch zunächst von dort ausgelastet, weshalbihre Eigenvertriebsstrukturen weniger stark ausge-prägt sind. Zu solchen Messe-Kongress-Komplexengehören häufig großeMehrzweckhallen wie etwa dieFesthalle Frankfurt mit 10000 Sitzplätzen oder dieMultifunktionshalle („O2 World“) in Hamburg mit12500 Sitzplätzen.

In die zweite Kategorie fallen die Einzel-Kon-gresszentren von überwiegend nationaler Bedeu-tung, hierzu zählen zum Beispiel Mannheim oderMainz, aber auch Kongresszentren, die von Hotel-konzernen betrieben werden (z.B. Maritim in Dres-den oder Estrel in Berlin). Häuser dieser Kategoriehaben überwiegend nationale, aber auch interna-tionale Kunden und richten Ein- und Mehrtagesver-anstaltungen aus. Dazu benötigen sie eine hinrei-chende Hotelinfrastruktur im Umfeld und unterhal-ten deshalb zur örtlichen Hotellerie eine symbioti-sche Beziehung – nicht nur mit Blick auf dieÜbernachtungskapazität, sondern häufig auch aufdenBezug vonCatering-Dienstleistungenoder,nochwichtiger, als „Überlaufventil“, an das man kleinereVeranstaltungen abgeben kann, um kurzfristig Ka-pazität für größere zugewinnen.EinBeispiel dafür istdie Kooperation des CC Rosengarten mit demWandan Wand gelegenen Dorint-Hotel in Mannheim. In

Klassisch undvielseitig: dasICM in München.

VERANSTALTUNGSZENTRENsind Großbauten,welche eigens für die Durchführungbestimmter Veranstaltungen errichtet wurden und dafürdauerhaft genutzt werden,mit entsprechender undmulti-funktionaler Raum- und Technikausstattung. Zu den Ver-anstaltungszentren zählen Kongress- und Tagungszen-tren,Messehallen,Mehrzweckhallen sowie Arenen, Kon-zert- und Sporthallen/-stadien.

FOTOS: MESSE MÜNCHEN

Kurz gesagt:Veranstaltungs-zentren sind„Veranstaltungpur“.||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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jedem Fallmüssen Häu-ser dieser Ka-tegorie mehreigene Ver-triebsan-strengungenunternehmenals dieMesse-Kongresszen-tren. Das giltauch für dienächsteGruppe:

Die dritte Kategorie bilden die Einzel-Kongress-zentren von überwiegend regionaler Bedeutung –Beispiele sind Frankenthal, Hanau, Lübeck, Münster– sowie Stadthallen. Deren verbindende Merkmalesind die Lage in Mittelzentren, eine überwiegend re-gionale Kundenstruktur und eine Ausrichtung aufEintagesveranstaltungen wegen der meist schwa-chen Hotel-Infrastruktur im Umfeld. Häuser dieserKategorie unterhalten zur Hotellerie weniger einsymbiotisches als vielmehr ein intensives Konkur-renzverhältnis, wenigstens bei Veranstaltungen un-ter 200 Teilnehmern. Und auch in diesem Segmentfinden sich Tagungshotels mit eigenem Kongress-zentrum,wie das BestWestern Palatin inWiesloch.Die vierte und letzte Kategorie sind die Arenen,

das heißt Kultur- und Sporthallen beziehungsweise-stadien. Auch sie zählt man zu den Veranstaltungs-zentren; zum ersten, weil sie ebenfalls Mehrzweck-Veranstaltungsstätten sind, zumanderenwohl auch,weil einige unter dem Management des örtlichenKongresszentrums stehen, wie die Esprit-Arena inDüsseldorf mit 66000 Plätzen, die zur DüsseldorfCongress Sport & Event GmbHgehört. Die vier Kate-gorien kann man zusätzlich noch in Kapazitätsklas-

sen unterteilen, zum Beispiel entsprechend den Ar-beitsgemeinschaften (AGs) im EVVC.

Nicht zufällig haben sich in den letzten JahrenMarketing-Allianzenherausgebildet,diedieseMarkt-struktur spiegeln; sie betreiben jeweils gemeinsa-mes Empfehlungsmarketing und bemühen sich umeine Bindung beziehungsweise Rotation ihrer Kun-den innerhalb ihresMitgliederkreises:● Die Allianz „Seven Centers of Germany“(www.sevencenters.de) wird gebildet von großenMesse-Kongresszentren der Kategorie 1, und zwarBerlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg,Köln,München und Stuttgart.● Die „CongressAllianz“ (www.congressallianz.de)vereint Einzel-Kongresszentren von nationaler Be-deutung der Kategorie 2, nämlich Aachen, Bochum,Hannover, Kassel, Mainz, Münster, Pforzheim, Ros-tock undWeimar.

Veranstaltungszentrensindmeist verkehrsgünstiggelegen. Qualitätsunterschiede ergeben sich vor al-lem mit Blick auf die Verkehrsträgeranschlüsse: Diegroßen Messe-Kongresszentren liegen grundsätz-lich in Flughafennähe, Schnellzugverbindungen sindselbstverständlich.Wie elementar die Verkehrsinfra-struktur für ein Veranstaltungszentrum sein kann,verdeutlicht der Aufstieg des CC Rosengarten, derohne den Mannheimer ICE-Anschluss und die relati-ve Nähe zum Flughafen Frankfurt am Main, demdrittgrößten Airport Europas, wohl kaum denkbargewesen wäre.

Strategisch bedeutsam für den geschäftlichen Er-folg speziell von Kongresszentren ist auch in hohemMaß die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen,HochschulenundwissenschaftlichenEinrichtungen.Das bringt nicht nur lokale Kundschaft, sondern istauch ein Argument für andere (inter)nationale Un-ternehmen und Verbände, ihre Veranstaltungen andembetreffenden Ort durchzuführen.

Die über100 Jahre alteFesthalle der

Messe Frankfurtist ebenso

atmosphärischwie wandelbar.

FOTOS: MESSE FRANKFURT

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location

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Werfen wir anschließend noch einen Blick auf dieStärken und Schwächen von Veranstaltungszentrenim Vergleich zu Tagungshotels und Special EventLocations:● Der erste und größte Pluspunkt von Veranstal-tungszentren ist – neben der guten Erreichbarkeit –das vielfältige Raumangebot vom großen Saal biszum kleinen Seminarraum, das unterschiedlichsteBedarfe decken kann. Ausreichende Ruhezonen undAusstellungsflächen kommen hinzu.● Auch der Ausstattungsstandard ist in der Regelhoch, mindestens jedoch zweckmäßig – von aus-reichendemTageslicht samtVerdunkelungsmöglich-keiten über dieSchallisolierungbis hin zurVeranstal-tungstechnik.● Ein dritter Trumpf ist das professionelle, qualifi-ziertePersonal:Hier arbeiten Veranstaltungsprofis.● Die Logistik von Veranstaltungszentren ist auf ho-he Teilnehmerzahlen ausgelegt, das gilt auch für die

Sicherheitskonzepte. Das schont bei Großveranstal-tungen die Nerven.● Und noch ein fünftes Plus zum Schluss: Der Ver-anstaltungsplaner weiß, was er bekommt! Denn dieMarkttransparenz ist bei Veranstaltungszentrensehr hoch – bedingt durch einheitliche Branchen-standards und Gütesiegel, die zwar (noch) nicht im-mer allerhöchste Anforderungsniveaus verbürgen,aber doch in jedem Fall das sichtbare Bemühen derBranche um eine Steigerung der Qualität darstellen.● Die wichtigste Schwäche ist aus Kundensicht si-cher die fehlende Übernachtungsmöglichkeit imeigenen Haus – ein „Killerargument“ bei Mehrtages-veranstaltungen. Deshalb sind umfangreiche Hotel-kapazitäten in unmittelbarer Nähe für Veranstal-tungszentren ein strategischer Wettbewerbsvorteilersten Ranges.● MancherKundemagsichauchanderoftnüchter-nen Ausstattung stoßen. Doch solche Veranstaltersollten ihr Glück vielleicht lieber bei Special EventLocations suchen, dort findetman eher „exotisches“Flair.

Fassen wir zusammen: Veranstaltungszentrensind für eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Ver-anstaltungen die richtige Wahl – und für Großver-anstaltungen nahezu alternativlos.Wer gute Erreich-barkeit, ein vielfältiges Raumangebot mit umfang-reichen technischen Vorrichtungen und professio-nelles, spezialisiertes Personal sucht, wird hierschnell fündig werden. PROF. DR. HANS RÜCK

Der Rosengartenbietet zwar alsKongresshauskeine eigenenÜbernachtungs-möglichkeiten.Jedoch bestehteine enge Koope-ration mit dembenachbartenDorint.

FOTO: M:CON / SVEN BRATULIC

Convention centers have always been designed toaccommodate a vast variety of events and functionsunder one roof – congresses, exhibitions, charity andassociation functions, concerts and sportsmeetings, justto name a few. These venues are not only ideally suiteddue to their versatility, they are also specialists for large-sized events. Anybody looking for good traffic connecti-ons, a range of roomswith an array of technical facilitiesas well as professional qualified personnel will find every-thing they're looking for there.

The all-rounders amongevent venues

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reau bereits im Kleinen“, erklärt Kausch. „Mit denVeranstaltungen, die wir in die Stadt bringen, lenkenwir einen Aufmerksamkeitsstrahl nicht nur auf dasKongresszentrum oder die Hamburger Hotellerie,sondern auf Hamburg insgesamt – als eine attraktiveund interessante Destination für Tagungen, Kongres-se und Events. Durch die Benennung Hamburgs alsdeutscheOlympiabewerbungsstadthatdas Interessenoch deutlich zugenommen.Egal ob es sich dabei umTagungen von Sportfachverbänden, Sportmedizin-kongresse oder sonstige Veranstaltungen zum Bei-spiel zum Thema Smart City / Moderne Stadtent-wicklung handelt, wir merken die gesteigerte Wahr-nehmung bereits jetzt. Wir müssen nun die Bewer-bungszeit nutzen, um diese Aufmerksamkeit, die unsbereits jetzt zuteilwird, zu kanalisieren.“Olympia wäre für Hamburg mehr als ein Sport-

ereignis: „Es würde unsere Stadtentwicklung voran-bringen, ebenso wie den interkulturellen Austausch“,so Kausch. „Dinge, die wir sowieso bereits in der Pla-nung haben, würden dadurch beschleunigt werden.Beispielhaft stehen hier die Entwicklung zu einerSmartCityoderderAusbauderBarrierefreiheit. Auchdas Thema Digitalisierung – was heißt das für dieStadt?Wirmüssen genau analysieren,welche Art derKommunikation und welche gesellschaftlichen Pro-zesse es künftig geben wird. Wir würden eine Vor-reiterrolle für andere Städte übernehmen, indem wirunsquasi alsVersuchslabor verstehen.Esgäbenatür-lich architektonischeHerausforderungen zumeistern– Bauten, die kurzfristig für das Megaevent hoch-gefahren,aber später noch imkleinerenMaßstabwei-tergenutzt werden können. Ab dem Herbst müssendann Zahlen unter allen Plänen stehen und dann se-henwir weiter.“ JA

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB)sprach sich im März einstimmig für Hamburg alsDeutschlands Bewerberstadt für die Ausrichtung derOlympischen und Paralympischen Spiele 2024 aus.Auch in der Bevölkerung war die Zustimmung größerals in Berlin, was den Zuschlag zugunsten der Hanse-stadt begünstigte. Am 29. November 2015 wird nunendgültig ineinemBürgerschaftsreferendumüberdieBewerbung entschieden. Verfehlt das Votum dieMehrheit,bedeutet diesdasAus fürHamburgundderDOSB muss die Bewerbung für Deutschland für dieSpiele 2024 insgesamt zurückziehen.

„BevordieBevölkerungbefragtwird,müssen indennächsten Wochen und Monaten überhaupt erst dieGrundlagen erarbeitet werden, wonach abgestimmtwerden kann“, sagt Thorsten Kausch, Geschäftsfüh-rer der Hamburg Convention Bureau GmbH und derHamburg Marketing GmbH. „Die Unterstützung derBevölkerung ist wichtig, denn wenn wir die Olympi-schen und Paralympischen Spiele bekommen, wäredas eine unglaubliche Chance für Hamburg undDeutschland. So wie die Fußballweltmeisterschaft2006 können auch Olympische und ParalympischeSpiele innerhalb von wenigen Wochen die Wahrneh-mung der ganzen Nation im Ausland wandeln.Deutschland wurde 2006 mit einem Schlag für seineWeltoffenheit bekannt und konnte einen signifikantenImagegewinn verzeichnen.“Hamburgs größte bereits vorhandene Sport-

stätte sind die Hamburger Messehallen, in denendie Athletinnen und Athleten der Olympischen undParalympischen Spiele in rund einemDutzend Sport-arten umGold,Silber undBronze kämpfen sollen. „ImPrinzip machen wir das, was Olympia für die Stadtbedeuten würde, mit dem Hamburg Convention Bu-

OLYMPIA 2024

„Aufmerksamkeitsstrahl“auf HamburgIn der Hansestadt wächst die Spannung: Ende November werden die Bürger entschei-den, ob sich Hamburg tatsächlich als Olympiastadt bewirbt. Thorsten Kausch, Ham-burg Convention Bureau und Hamburg Marketing, zeigt Perspektiven auf.

Ob die Hamburger wirklich„Feuer und Flamme“ für dieSpiele sind, wird EndeNovember geklärt.

Tension is growing in Hamburg: in late Novemberof this year, the city's inhabitants will flock to thepoll booths to decide if the seaport will actually be acontestant for the Olympic Games. To provide thelegal basis for such a public poll, local parliamentwent so far as to change the city's by-laws. If theelections fail to produce amajority in favor of suchapplication, Hamburg would cancel all nominationactivities and the GermanOlympic CommitteeDOSBwould be forced to withdraw its applicationfor the 2024 Summer Olympics altogether. Thors-ten Kausch,Hamburg Convention Bureau andHamburgMarketing, has a look at the options.

Bright focus on Hamburg

54 3|2015 FOTOS: HCB (OBEN), WWW.MEDIASERVER.HAMBURG.DE / WITTERS SPORTFOTOGRAFIE

Thorsten Kausch,Geschäftsführer HCB undHamburg Marketing.

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lungs- und Veranstaltungssegment parallel abbildenkönnen. Viele dieser Veranstaltungen laufen oft zeit-gleich in verschiedenen Bereichen und Hallen desMessegeländesabunddürfensichdabeinichtgegen-seitig beeinträchtigen. Die Struktur unseres Messe-geländesrichtenwirdaheraufdieseDualitätaus.Undeine zentrale Maßnahme, neben dem abgeschlosse-nen Bau der neuen Messe- und Tagungshalle 19/20,ist die räumliche Verbindung der Halle 7 mit demConvention Center. Der Trend geht klar zu immermehr kleineren undmittleren Veranstaltungen, dieMesse und begleitende Tagung koppeln. Mit unsererneuen Verbindungsbrücke entsprechen wir dem da-mit verbundenen Raumbedarf und sind gewisserma-ßen ‚state of the art‘.“

Selbst eine Gala für 5000Menschen in einer Mes-sehalle sei auf dem Gelände gut machbar, für dasCatering gibt es mit der Messegastronomie Hanno-ver, einer Tochter der DeutschenMesse, einen Event-gastronomen vor Ort. Für Tagungen, Kongresse undEvents stehenganzunterschiedlicheLocationsoffen:das Convention Center mit zahlreichen Tagungsräu-menundeinerKapazität fürbiscirca2000Personen,verschiedene Säle,Messehallen, ehemalige Expo-Pa-villons, das Freigelände sowiemehrere Restaurants.„Mit jederBaumaßnahmesteigtunsereFlexibili-

tät, so auchmit demneuenÜbergang zwischenCon-vention Center und Halle 7. Dadurch erreichen wirKapazitäten für Kongressgrößen, die wir bislang aufunserem Messegelände nicht abbilden konnten“, re-sümiert Frese. JA

In unmittelbarer Nähe zum Convention Center(CC) steht die Halle 7mit einer stützenfreien Flächevon10555m2 fürVeranstaltungenzurVerfügung.VonOktober 2015 an wird es zusätzlich einen überdach-tenÜbergangvoncirca40mLängeund4mBreite füreinedirekteVerbindungzwischenHalle7unddemCCgeben. Besucher können so trockenen Fußes undmantelfrei zwischen beiden Gebäuden hin- und her-pendeln. Das macht eine gemeinsame Nutzung bei-der Räumlichkeiten für größere Veranstaltungen at-traktiv.

Oliver Frese, Mitglied des Vorstandes der Deut-schen Messe, erklärt die Hintergründe: „Unser Mes-segelände muss zwei Dinge können: Es muss einer-seits Raum bieten für große, flächendeckende Mes-sen wie die Hannover Messe oder die Agritechnicamit ihren jeweils vielen tausend Ausstellern und hun-derttausendenBesuchern.Andererseitsmuss es un-terschiedliche Veranstaltungen im kleineren Ausstel-

Eine Brücke wird abOktober elegant dieHalle 7 mit dem CCverbinden.

DEUTSCHE MESSE AG

Mehr FlexibilitätDa neben Großveranstaltungen auch immer mehr kleinere und mittlereEvents auf der Suche nach einem passenden Raumangebot sind, setztdie Deutsche Messe in Hannover einige Baumaßnahmen um, um denKundenwünschen gerecht zu werden und ihre Flexibilität zu erhöhen.

Oliver Frese, Vorstands-mitglied Deutsche MesseAGHannover.

As an ever-increasing number of small andmedi-um-sized events are on the look-out for adequatefacilities, DeutscheMesse in Hannover has laun-ched a number of constructionmeasures tomeetthese customer needs and to increase the expofacility's flexibility. This would create capacities forevent sizes which the expo had previously not beenable to properly accommodate.

More flexibility

GRAFIK/FOTO: DEUTSCHE MESSE AG 3|2015 55

location

RAUMWUNDEREinen Überblick über die ver-schiedenen Locations auf demMesse- und Expo-Gelände sowieimHannover Convention Centergibt es auf www.raumwunder-hannover.de.Dort finden Planer auch Unterstüt-zung in Sachen Catering, Dekorati-on, Technik, Logistik usw.

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de als auch der Deckenbereich restauriert und zumTeil wieder in ihren historischen Originalzustandüberführt. „Besonders die Möglichkeit, in Teilberei-chen des Obergeschoss-Foyers aufgrund der über-raschend guten Befundlage Originalmalereien wie-derherzustellen,war für uns eine besonders positiveEntwicklung,dadamit dasHaus inderLage ist, seine100-jährigeGeschichteauchoptischwieder vorzeig-bar zu machen“, erklärt HCC-Direktor Joachim Kö-nig.

ImvergangenenJahr ist dasHannoverCongressCentrum (HCC) 100 Jahre alt geworden.Was zumeinen seinen Reiz ausmacht, bringt zum andern ei-nigen Renovierungsbedarf mit sich. Festsäle, Funk-tionshallen und über 30 Konferenz- und Seminar-räumewurden bereitsmodernisiert.Deraktuell vorletztegroßeBauabschnittwurde im

Sommer 2013 mit dem Obergeschoss-Foyer desKuppelsaals abgeschlossen. In diesem Zusammen-hangwurden außerdemsowohl die Böden undWän-

HANNOVER CONGRESS CENTRUM

Neuer Glanz fürhistorischen KuppelsaalNach und nach wird das HCC für sein zweites Jahrhundert fit gemacht. Jetzt startet dassicher anspruchsvollste Projekt: die akustische, technische und optische Modernisierungdes für unterschiedlichste Veranstaltungen genutzten Kuppelsaals bis Februar 2016.

Zukunftsmusik:So soll der

Kuppelsaal desHCC ab 2016

aussehen.

56 3|2015 VISUALISIERUNG: ARGE SYMBIOSE

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Zuletzt konntedasHCCnunEndeMärz ein großesmehrmonatiges Renovierungsprojekt im Bereichder größten Konferenzraumebene des Hauses imlaufenden Betrieb zum Abschluss bringen. Nun ste-hen die Konferenzräume 1 bis 22, der größte Kon-ferenzraumbereich des HCC, der im Jahr 2000 an-lässlich der Weltausstellung in Hannover in Betriebgegangen ist, grundrenoviert für Tagungen,Semina-re undMeetings zur Verfügung.Ein besonderer opti-scher Effekt wird dadurch erzielt, dass attraktiveStücke der Plakatausstellung „100 Jahre HCC“ ausdem Jahr 2014 in einer eigenen kleinen Ausstellungdauerhaft im Foyer der Konferenzraumebene zu be-sichtigen sind.Dochnun folgtdassicherlichgrößteProjekt:Die

Renovierung des Kuppelsaals mit seinen 3642 Sit-zen. Von Mitte Juli bis Ende Januar dauern die Ar-beiten an. Da der Saal durch seine runde Form und24m hohe Deckenkuppel in Sachen Akustik auchheute noch eine Herausforderung darstellt, mussjeder Platz einzeln behandelt werden, da keine ein-heitliche akustische Optimierung möglich ist. Diesbedeutet eine unterschiedliche sektorale Optimie-rung. Dies heißt vereinfacht, für den zweiten Rangdes Kuppelsaalsmuss eine Optimierung des Klangsin FormvonVerstärkung undVerkürzung der „Trans-portwege“ stattfinden. In anderen Bereichen mussdurch eine Kombination von baulichen und elektro-akustischenMaßnahmen an Echos und Reflexionender Akustik gearbeitet werden.Insgesamt wird der schwerpunktrenovierte Kup-

pelsaal ab Februar 2016 durch diese Maßnahmeneine deutliche Verbesserung der akustischen Quali-tät erfahren und gleichzeitig ebenfalls optisch einSpiegelbild der 100-jährigen Geschichte des Fest-saals werden. Dies ergänzt um eine Reihe von in-novativen technischen Möglichkeiten im Licht- undTonbereich. „Neben den schon beschriebenenakustischenMaßnahmengehtes imWesentlichendarum, die Wandbereiche nicht nur akustisch,sondern auch optisch zu sanieren. Hier wird durchden Einbau von sogenannten Diffusorenwänden imunteren Bereich die große Renovierung der 1960erJahre optisch erhalten bleiben, aber technisch undakustisch eine Verbesserung erfahren“, erklärt Kö-nig. „ImBereich der Rangplätze oberhalb des erstenRangs wird eine Wiederbelebung des Originalbau-zustandes des Jahres 1914 erfolgen, denn hinter den

Holzverkleidungen sind eine ganze Reihe von Origi-nalmalereien und Reliefs aus dem Eröffnungsjahr1914 erhalten geblieben. Dies soll dann gemeinsam100 Jahre Geschichte des Kuppelsaals in attraktiverFormwiedergebenunddamit einen einmaligenRah-men für Veranstaltungen abbilden. Die zukünftigmobilenAkustiksegel imDeckenbereicherlaubenesdarüber hinaus, die in den 1960er Jahren einge-hängte Kuppeldecke wieder als Kuppeldecke zu er-fahren und gleichzeitig an verschiedene technischeAnforderungen viel besser als bisher anzupassen.Dies gilt auch für eine Reihe von bühnen-, ton-, undlichttechnischenOptimierungenundEinbauten.Da-neben wird sowohl die fest eingebaute Bestuhlungim zweiten Rang, mit den dort vorhandenen 2000Plätzen, als auch die mobile Bestuhlung eine Kom-plettrenovierung beziehungsweise eine Neube-schaffung erfahren.“Der Betrieb in allen anderen Sälen und Räumen

des Hauses soll während der gut halbjährigen Re-novierungsphase ungestört weitergehen. In eini-genangrenzendenRaumbereichensoll es lautKönigspezielle zeitlich befristeteRaumsperrungengeben,da eventuell akustische Beeinträchtigungen durchBaulärm auftreten. Dies sei allerdings für die Mehr-zahl der Säle nicht anzunehmen.Die erstenBelegungen nach der Renovierung sind

nach Auskunft von Joachim König unmittelbar nachder geplanten Bauzeit bereits am 29. Januar sowieam 1. Februar 2016 und bestehen aus nicht öffent-lichen Großveranstaltungen von Kunden, die auf-grund terminlicher Anforderungen unbedingt dieseTermine nutzenmöchten. Für eine öffentlicheWahr-nehmung sei dann der 3. Februar mit einer Kunden-veranstaltung vorgesehen sowie, nach dem Ball desSport, Tage der offenen Tür, am 6. und 7. Februar,welche am 7. Februar von einem Eröffnungskonzertmit Opus112, dem großen Blasorchester der Feuer-wehr Hannover, abgeschlossen werden. Die großeEröffnung für das Klassikthema, veranstaltet vonProMusica,sei dann fürden11.Februar angesetzt.JA

TheHCC is gradually being readiedfor its second century in operation.Banquet facilities, function halls andmore than 30 conference and semi-nar rooms have already been refur-bished, and themost ambitiousproject is due to be launched soon:the acoustic, technical and opticalmodernization by 2016 of the domehall used for a large variety of events.

New splendor forhistoric dome hall

THE MEETING PLANETUnter diesemNamen bündeln das HannoverCongress Centrum (HCC), die DeutscheMesseund die HannoverMarketing und TourismusGesellschaft (HMTG) seit 2011 ihre Aktivitäten.Das gemeinsame Konstrukt will Planern ein„Rundum-sorglos-Paket“ bieten. Infos gibt esauf der eigenen Facebook-Seite.

Die erstenBelegungen sindbereits am29. Januar und1. Februar 2016.||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Joachim König,Direktor des HCC,

bleibt eisern am Ball.

FOTO: HCC

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Mans Zelmerlöwfeiert den Sieg

mit 11 000 in derStadthalle und

220 Mio. anTV-Geräten

weltweit. Liveübertragenwurde sogarnach China.

Union (EBU) ist, dem Hauptveranstalter des Eurovi-sion Song Contest.Graz und Innsbruck galten ebenso wie Wien als

aussichtsreiche Konkurrenten für die Ausrichtungdes TV-Spektakels. Die nationalen Herausfordererunterstrichen ihr Interessemit einer Budgetplanungfür den ESC, die deutlich mehr öffentliches Geld zurVerfügung gestellt hätte als die Hauptstadt. Die Ar-gumenteproWien lagen zwar klar auf derHand– fürdie Hauptstadt und einzige Millionenstadt des Lan-des sprachen Infrastruktur, Flugverbindungen, Ho-tels und Image.Doch nachdem der ESC im Vorjahr in Kopenha-

gen finanziell badengegangenwar– insbesonderewegen einer riskanten Locationwahl, die umfang-reiche Um- und Einbauten in einer leerstehendenalten Wertfthalle erforderte –, spielten Budgetfra-genund -risikeneinenochwichtigereRolle als sonst.Auch deshalb setzte Wien mit seiner bereits 1958eröffneten, aber zuverlässigen Stadthalle auf einesichere Bank. Es handelt sich um die größte ohne

„Unser Marketing begann fünf Minuten, nach-demConchita den Eurovision Song Contest in Ko-penhagen gewonnen hat“, erzählt Michael Draxler,Geschäftsführer von StadtWienMarketing. Conchi-ta Wurst alias Tom Neuwirth hatte Österreich unddemORFals Vorjahresgewinnerinmit dem Titel „Ri-se like a Phoenix“ die Ausrichtung desWettbewerbsbeschert – zum ersten Mal, seit Udo Jürgens 1966beim damaligen Grand Prix d‘Eurovision für Öster-reich gesiegt hatte.Doch dass der europäische Gesangswettstreit ein

Heimspiel für Wien sein würde, die Großveranstal-tung also erneut wie 1967 in der Hauptstadt statt-finden würde, war diesmal keineswegs sicher. Meh-rere österreichischeGroßstädtehaben sich imVer-anstaltungs- und Eventbereich über die Jahreauch international etabliert. „Der Gewinner war jaÖsterreich, nicht Wien. Wir mussten erst den ORFüberzeugen“, erklärt daherMichael Draxler.Die Ent-scheidung lag bei der österreichischen Rundfunk-anstalt ORF,dieMitglied der EuropeanBroadcasting

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EUROVISION SONG CONTEST IN WIEN

Die JahrhundertchanceBeim Eurovision Song Contest (ESC) glänzte Wien als Eventmetropole vor 220 Mio. TV-Zuschauern. Die Hürden waren aber hoch: Der jährliche Life Ball kam dem ESC terminlichins Gehege, Innsbruck und Graz hätten das Großevent gerne selbst ausgerichtet.

FOTO: EBU/ANDRES PUTTING

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Umbauten verfügbare Eventlocation des Landes.NachAufbauderEurovision-Bühneunddesoffenen,gegenüber der Hauptbühne im Innenraum platzier-ten „Green Room“, in dem die Künstler die Punkte-vergabe verfolgten, passten noch 11 000 Zuschauerin die Halle, die sonst bis zu 16 000 Gäste fasst. Dendurch Conchita verkörperten Imagefaktor stellteWiens Bürgermeister Michael Häupl nach der ORF-Entscheidung für seine Stadt besonders heraus:„Wien als weltoffene Stadt ist für dieses Event derbeste Austragungsort und wird dieseWeltoffenheitauch international unter Beweis stellen.“Praktisch alles, was rund um den ESC außerhalb

der Wiener Stadthalle zu organisieren und zu koor-dinieren war – etwa der Empfang der Delegationenim Rathaus mit Eröffnungszeremonie –, lag in denHänden von Stadt Wien Marketing, die als Agentur1999 gegründet wurde und nur für die Stadt ätig ist.

Größte Herausforderung dort: Ursprünglich warder Life Ball am 30. Mai geplant. Der ESC wurdejedochvomVeranstalterEBU inderVorwoche termi-niert. Das hätte dem Life Ball Medienwahrnehmungund Berichterstattung genommen, so die Sorge derWiener Verantwortlichen,was sichwiederumauf dieInvestitionen von Sponsoren ausgewirkt hätte. „DerSong Contest hätte einfach das ganze Geld aufsich vereint und abgezogen.“Bereits seitMärzsei espraktischunmöglichgewe-

sen, für andere Veranstaltungen inWienSponsoren-gelder einzuwerben. „Alles floss in den Song Con-test“, so Draxler. Das ist aus seiner Sicht jedochkeine Überraschung, schließlich war der Wettbe-werb zum letztenMal vor 48 Jahren in Österreich.„Das war eine Jahrhundertchance!“ Die Lösung:Der Life Ball wurde auf die Zeit vor dem ESC ver-schoben. Das brachte jedoch eine zeitliche Über-schneidung, Life-Ball-Fest und ESC-Public-Viewingkamen sich dort zeitlich in Auf- und Abbau ins Ge-hege. „Wir entschieden uns schließlich dafür, diegleiche Bühne zu benutzen“, erzählt Draxler, derletztlich beide Veranstalter mit seinem Konzept zu-friedenstellte.Dabei half auch, dass Life Ball und der Eurovision

SongContestmit seiner österreichischen Identifika-tionsfigur Conchita beide in ihrer externen Kommu-

ESC-Vorjahres-siegerin Conchitaverkörperte denGeist des Eurovisi-on und eines mo-dernen Österreichs:GleichberechtigtesMiteinander überalle Grenzen undUnterschiedehinweg.

„Der Gewinnerwar jaÖsterreich, nichtWien. Wirmussten erstden ORFüberzeugen.“Michael Draxler,Stadt Wien Marketing,,

FOTO: EBU/ANDRES PUTTING

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nikation für ähnlicheWerte warben, gleichberechtig-tesMiteinander über alleUnterschiedehinweg.Ganzin diesem Geist installierte die Stadt an 49 Fußgän-gerampeln zumEurovisionSongContest neue Licht-zeichen. Sie zeigten statt des üblichen grünen undroten Männchens die Silhouetten von je zwei Män-nern, zwei Frauen und einemMann und einer Frau –alle händchenhaltend – als Symbol für gleichbe-rechtigte homo- und heterosexuelle Liebe (sieheauchS.82 in diesemHeft).Dieser Schachzug, übri-gens ein eher zufälliger Alleingang einer städtischenAbteilung,erwies sichals äußerst gelungenundstießauf ein gehöriges internationalesMedienecho.

Stadt Wien Marketing sorgte zudem für das CityBranding und organisierte die EröffnungszeremonieimRathaus.Auch als Bindeglied zwischenVeranstal-tern undBehördenbewährten sichdie17Mitarbeiter.Bevor Anfragen für Genehmigungen und Ähnlichesbeantwortetwurden,musstensichalle erstmitStadtWienMarketingabstimmen.ZudemwardieAgenturdie „letzte Rettung“, wenn unbürokratische,schnelle Hilfe gefragt war, etwa, wenn am Endedoch ein Parkverbotsschild fehlte.

Danebenmusste auchdasübrigeGeschäftweiter-laufen, die Organisation großer öffentlicher Eventsim Auftrag der Stadt. Dazu gehört etwa der „Ei-straum“, der alljährlich zum winterlichen Eislaufenvor das Rathaus einlädt. Auch für die Organisationder Fanzone während der Fußball-Europameister-schaft 2008 war Stadt Wien Marketing verantwort-lich. Im Eurovision Village am Rathausplatz verfolg-ten am Finaltag trotz nasskalten Wetters rund25 000 Fans ab 21 Uhr das Public Viewing, die an-grenzende Ringstraßemusste gesperrt werden.

Von den reibungslosen Abläufen in Wien berichte-ten am Ende 1 565 Journalisten, die akkreditiert wa-ren. Auch sonst waren die Zahlen rekord-verdächtig: Die 40 teilnehmenden Nationenvereinten 1 269 Delegierte in der WienerStadthalle. Aus 1 506 Bewerbungen wur-den 800 ESC-Volunteers ausgesucht, diedasMotto „Building Bridges“ vorleben sollten.Siekamen aus 41 Ländern und konnten sich – inklusiveder österreichischen Gebärdensprache – in insge-samt 50 Sprachen verständigen. Der jüngste ehren-amtliche Helfer war 18, der älteste 77 Jahre alt. Auch

online verzeichnete derORFRekordwertemit fast 25Mio. Abrufen der Webseite. Die Live-Streams undVideo-on-Demand-Angebote vom Finale wurden amFinaltag 680 000Mal abgerufen. Alle Songs wurdenin digital abrufbaren Zusatzangeboten sogar in in-ternationale Gebärdensprache übersetzt. Dazu ent-wickelte der ORF eigens ein Konzept, wie Musik fürgehörlose und schwerhörige Menschen visuellgrenzüberschreitend ausgedrückt werden kann.Gewinner wurde der Schwede Måns Zelmerlöw

mitdemPopsong„Heroes“ imStil vonDavidGuet-ta und dem überzeugenden Einsatz vonMultimedia-Technik. ImAnschluss folgteder ersteSieger-Auftrittin der Ottakringer Brauerei, wo insgesamt 2 000akkreditierte Fans, Journalisten und Delegationenden Abschluss des größten TV-Unterhaltungseventsder Welt feierten. Insgesamt präsentierte der ORFzwölf mit dem ESC verbundene Shows zwischen 18.und 23. Mai vor rund 100 000 Besuchern in derWiener Stadthalle, neben „schlappen“ 220 Mio. amFinaltag vor den TV-Geräten. „Diese sahen nicht nureine einzigartige Live-Show,sondern auch ein vielfäl-tiges und modernes Österreich – und spürten dieBegeisterung, mit der das Motto ,Building Bridges‘umgesetzt wurde. Hier haben alle Verantwortlichendie Chancen, die sich für Österreich nach dem Siegvon Conchita Wurst im Vorjahr geboten haben, er-kannt und das Beste – auch für den Tourismus –herausgeholt", erklärte Petra Stolba, Geschäftsfüh-rerin der ÖsterreichWerbung (ÖW). WEW

At this year's Eurovision Song Contest (ESC),Vienna wore its Sunday best as eventmetropolisto impress 220million TV viewers all over theworld. Timing was quite a problem: the Life Ballcoincided with the ESC; Innsbruck and Graz weremore than willing to substitute Vienna as host cityfor the event. In the end Life Ball and the ESC, asthey share similar values with its Austrian ID figureConchita, shared their stage, too, at the publicparty area at Rathausplatz.Moreover ever sincethe ESC 49 pedestrian lights have been displayingsilhouettes of twomales, two females, and amaleand female couple all holding their hands as sym-bol for equality of same sex and heterosexual love.

An opportunity not to be missed

Life Ball und das Eurovisi-on-Fest am Rathausplatzteilten sich wegen zeitli-cher Nähe dieselbe Bühne.Rechts ein Foto vor demEmpfang der Delegationenzur Eröffnung im Rathaus.

FOTOS: EBU/ANDRES PUTTING

Public Eventsund Viewings

vor demherrschaftlichenRathaus sind dieSpezialität von

Stadt WienMarketing.

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schen alten und neuen Denkmustern rund um kon-troverse Themen aller wichtigen Industriefelder undderen Zukunftstrends verlangte dann nach einembesonderen Rahmen. Daraufhin haben wir uns ent-schieden, dass das gerade erst geborene PioneersFestival nur in derWiener Hofburg stattfinden kann.Seit 2012 hat sich am Grund-Set-up des Eventsnichts geändert: 2 500 ausgewählte Teilnehmer, zu-sammengesetzt aus innovativenStart-ups, etablier-ten Industrieführern und den besten Investorenweltweit, versammeln sich unter dem Motto „In-spire. Empower. Connect." Sich über die ZukunftGedanken zu machen wird immer relevant sein undwir bieten dafür weltweit einen einzigartigen Rah-men mit einer ansteckenden Energie und fühlbarinspirierenden Atmosphäre.Wir sind immer am Puls der Zeit und einen halbenSchlag voraus – es gibt global niemanden, mit demwir uns vergleichen können, das gibt uns die Freiheitalle bekannten Konventionen zu überdenken unddasmacht die Sache erst richtig prickelnd.

Waswaren 2015 die größten organisatorischenHerausforderungen undwie wurden sie gelöst?MitderHofburgViennaals treuemPartnerhabenwirgewagt, das gesamte Parterre als „Innovation Won-derland" zu gestalten und alle bekannten Set-up-Denkmuster zu hinterfragen. Die Registratur habenwir auf den Heldenplatz gelegt, was nicht einfachund ohne Beispiel war, aber es hat sich als die ab-

Natalie Thonhauser, Director des Pioneers Fes-tival, mag es eher nicht kleinlaut. Da geht es ihrganz wie ihrer Zielgruppe, Gründern und Start-ups,die gegenüber Kapitalgebern und Business Angelssich auch lautstark bemerkbarmachen sollten. „Un-vergessliche Wow-Momente" sind daher auch daserklärteZiel derVeranstalter desPioneers Festival inder Hofburg Vienna. 2016 wird das Festival noch

erheblich weiterentwickelt. Dann soll sich dieTeilnehmerzahl der Start-up-Competition aufeinen Schlag verdoppeln. 2015 konkurriertendabei schon 1 600Gründer.

tw:Wie hat sich das Pioneers Festival bisheute so rasend schnell entwickelt?Natalie Thonhauser: Auslöser des Ganzenwar die globale Wirtschaftskrise 2008. AlskleineStudentenorganisationausdenWienerHochschulen WU und TU entwickelten wirregionale Community-Events, die 2011 über-gingen zu einer Vorversion des heutigen Pio-neers Festival mit einer Woche voller Start-up-Aktivitäten im Wiener Haus der Industriefür knapp 1 500 Teilnehmer. Nach diesemüberraschend erfolgreichen Experiment ha-benwir die Ausrichtung gründlich überdacht,

da wir nicht nur Arbeitsplätze und erfolgreiche Un-ternehmen schaffen wollten, sondern uns immerschon die Nachhaltigkeit und der „Impact onHuma-nity“ sehr am Herzen liegen. Dieser Kontrast zwi-

INTERVIEW PIONEERS FESTIVAL WIEN

GründerbühnemitShow-EffektDas Pioneers Festival erfindet sich immer wieder neu. 2009 startete es mit 30 Be-suchern, 2015 kamen 3 000 in die Hofburg Vienna. Gründer treffen in einer Event-At-mosphäre, die „prickelt“, auf Kapitalgeber.

In der Hofburg Viennafanden die Pioneers-Veranstalter diegewünschten Location-Wow-Effekte.

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Nathalie Thonhauser grün-dete das Festival und führtweiter die Geschäfte.

FOTOS: PIONEERS FESTIVAL/LEONARDO-RAMIREZ-CASTILLO

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solut richtige Entscheidung herausgestellt und wur-de von allen Teilnehmern positiv angenommen.

Was könnte sich 2016 an ProgrammundDurch-führung ändern?2016 wagen wir den nächsten Schritt – wir ver-anstalten seit 2011 jährlich eine internationale Start-up-Competition, zu derwir jedes Jahr die Bewerber-zahlen nahezu verdoppeln. Heuer waren es 1600Start-ups aus 98 Ländern. Nächstes Jahr wird dieszur Global Pioneers Challenge, wo wir nicht mehrwillkürlich durch alle Branchen Start-ups suchen,sondern bis zu sieben Sub-Challenges veranstalten,zu jeder Kernindustrie mit der Patronage eines In-dustrieführers.Das große Announcement dazuwirdim Herbst 2015 stattfinden. Dieser Entwicklungs-schritt veranlasst uns gleichzeitig breiter und tieferin die einzelnen Thematiken zu gehen.

Wie viele Sessions wurden 2015mitgeschnitten?WirhabendreiHauptbühnenbeimPioneersFestival,die heuer zum ersten Mal alle über Ustreammitver-folgtwerden konnten.Über die Jahre habenwir über130 000 Unique Live Viewers aus allen Ecken derWelt begrüßendürfen.Zudemwarheuer zumerstenMal eine zweitägige CNBC-Liveberichterstattungund ein Reuters-Videojournalisten-Team vor Ort, dieeinen immensen medialen Buzz für das Event er-

zeugt haben. Der Show-Aspekt ist uns beim Pio-neers Festival sehrwichtig undüberdas Jahr hinwegarbeiten auf der technischen Seite des Events si-cherlich an die 120 Experten an der einzigartigenKonzeption und Inszenierung. Hierfür arbeiten wirseit der ersten Stunde mit unserem Partner, derjungen Produktionsfirma Media Apparat, zusam-men, die dem Festival Jahr für Jahr die unvergess-lichen Wow-Momente schenkt. Unser Bühnenpro-gramm hat absolute TV-Show-Qualitäten – Equip-mentPartner ist hier auch seit JahrenConceptSolu-tions,die vor allemdemFestsaal derHofburgViennaden besten Sound und die fantastische Lichtinsze-nierung entlocken.

INTERVIEW: FRANK WEWODA

The Pioneers Festival was launched in 2009with30 attendees; 2015 the event saw 3,000 at theHofburg Vienna. Pioneers and their ideasmeetwith investors; the inspiring event character of thismeeting consistently enthuses all participants. Inher interview with tw,Natalie Thonhauser, Directorof the Pioneers Festival, talks about the early daysand the event's contemporary ambitious concept,which will be further expanded in 2016.

Still going strong

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nom Jeremy Rifkin und Ken Livingstone, der frühereBürgermeister von London. Gerald Sutter: „Die Be-sonderheit unserer Konferenz sehe ich darin, dasssich selbst unsere internationalen Speaker in vielenSessions als Teilnehmer einbrachten. Somit konnteInformations- und Wissenstransfer noch unmittel-barer und unkomplizierter stattfinden.“ Die Veran-staltung widmete sich intensiv Fallstudien und Er-fahrungsberichten von Städtevertretern und inter-nationalen Beratungsexperten mit Projektbeispie-len aus mehr als 30 Städten. Die Bilanz in Zahlenlautete: 19 Keynotes, 43 Sessions,mehr als 190 Vor-träge und Diskussionsrunden.

tw:Welche Ziele hat sich die Führung des GrazConvention Bureau für 2015 bis 2017 gesetzt?Heinz Kaltschmidt, Leiter Graz Convention Bu-reau: Wir wollen unsere Stärkefelder – wissen-schaftliche und wirtschaftliche Verbändetagungen– weiter forcieren. Primär dafür ist die enge Zu-sammenarbeit mit Wissenschaftlern, Universitäten,Fachhochschulen sowie auch international tätigenForschungsbetrieben in Graz und Österreich.

WelcheMaßnahmenwerden neu durchgeführt,um diese Ziele zu erreichen?

Großes öffentliches Interesse an der „Urban Fu-ture Global Conference“ stärkte 2014 die Stellungvon Graz als Kongressmetropole. Organisiert wurdesie in Zusammenarbeit mit derWirtschaftskommis-sion für Europa der Vereinten Nationen (UNECE).Städtische Nachhaltigkeitsinitiativen „abseits vonProjekten in denMegacitys dieser Welt und Hoch-glanz-Projektbroschüren“ waren das Anliegen derVeranstalter. Ihre Premiere erlebte diese „Smart Ci-ty“-Konferenz mit 1000 Teilnehmern aus 43 Län-dern am 18. und 19. November 2014 im Tagungs-zentrum des Messe Congress Graz. Für den Ver-anstalter, die 1947 als NichtregierungsorganisationgegründeteOrganization for InternationalEconomicRelations (OIER) mit Sitz in Wien, sagte Gerald Sut-ter amEnde: „Besonders beeindruckt hatmich ganzpersönlich, dass sich unsere Teilnehmer bis spätabends und sogarmehr als zwölf Stunden amStückhochengagiert thematischen Inhalten widmeten.Vielleicht liegt der Reiz unserer Konferenz darin,dass es uns gelungen ist, wirklich die Entscheiderund Projektverantwortlichen zu versammeln undnicht nur auf große Namen zu vertrauen.“ Mit denThemenschwerpunkten Mobilität, Energie, Wohnenund Stadtplanung sowie Kommunikation setztensich so profilierte Redner auseinander wie US-Öko-

Abendver-anstaltungdes „AVLList"-Motor-und Umwelt-kongress,GrazerKasematten-bühneSchlossberg.

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LANDESHAUPTSTÄDTE ÖSTERREICH

Smart im GeschäftSalzburg und Graz ziehen nach Wien die meisten Teilnehmer zuTagungen und Kongressen in Österreich an. Chanel und Karl Lagerfeldbrachten zuletzt Glamour nach Salzburg, während Graz mit seinerersten „Smart City“-Konferenz ein Ausrufezeichen setzte.

FOTOS: AVL LIST/PHOTOWORKERS (OB.), GRAZ TOURISMUS/HANNES LOSKE

Heinz Kaltschmidt, GrazConvention Bureau, suchtZusammenarbeit mit Wis-senschaftlern für Kongresse.

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Wir müssen unsere Unterstützungsleistungenund Services noch weiter optimal auf die Bedürf-nisse der Veranstalter anpassen. Früher wurden vonConvention Bureaus mehrheitlich touristische Leis-tungen und Know-how erwartet und verlangt. Wirentwickeln uns aber immermehr in Richtung Spezi-alagentur beziehungsweise PCO und bieten auchmehr und mehr umfassenden Kongressservice undspezifische Unterstützung an. Ein weiterer Schwer-punkt liegt auch darauf, die vielen international tä-tigen Experten in Graz noch mehr als „Graz-Bot-schafter“ zu gewinnen. Die jährliche Ehrung undVerleihung der Graz Congress Awards durch denGrazer Bürgermeister ist nur eine – aber eine ganzwichtige – Geste der Anerkennung und Dankbarkeitder Stadt Graz gegenüber den Veranstaltern.

Wie hat sich das Kongress-Portfolio von Graz inden letzten fünf Jahren verändert undwarum?Wir haben mehr und dafür im Durchschnitt etwaskürzere und in den letzten beiden Jahren etwas klei-nere Tagungen: 70% unserer 148 Tagungen im Jahrsind offene Kongresse von Verbänden und circa30%Firmentagungen–generell rechnenwir erst ab100 Personen und mindestens einen ganzen TagDauer. Im Durchschnitt hatten wir 2014 dabei 289Teilnehmer.DieAufteilungnachWissensgebieten istrelativ ausgeglichen in Humanmedizin, Technik,Wirtschaft, allgemeine Wissenschaften, wobei die

Humanmedizin traditio-nell die meisten Teilneh-mernächtigungen nachGraz bringt. Wir arbeitendaran nochmehr interna-tionale Tagungenmit zwi-schen 500 bis 1 500 Teil-nehmern nach Graz zubringen, da dies für dieStadtunddasAngebotanHotelzimmern und Loca-tions eine optimaleGrößeist. Für die Bewerbungenund Durchführung derartiger Tagungen können wirauch die größte Unterstützung anbieten.

Wiewird sich die Entwicklung in den nächstenJahren IhrerMeinung nach fortsetzen?Ich denke, das Kongressgeschäft wird weiterhin sta-bil bleiben und leicht anwachsen. Die Anfragen undVorbuchungen für die kommenden Jahre sind sehrpositiv. Im Geschäftstagungsbereich, also demCor-porate Business, hängt dies natürlich sehr stark mitder allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung derRegion, des Landes und von Europa insgesamt engzusammen, daher sind in dem Bereich schwer län-gerfristige Prognosen zumachen.

INTERVIEW: FRANK WEWODA

Mit der Urban Future GlobalConference setzte die StadtGraz Akzente in Kongressund Ausstellung.

WEITER AUF SEITE 66

FOTO: KEVIN GRIEBAUM/HOLDING GRAZ

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2 700 Firmentagungen,Kongresse und Semina-

re wurden 2014 inSalzburg gezählt. Damitist die Stadt, überragtvon der imposanten

Festung Hohensalzburg,bei Planern so beliebt

wie noch nie zuvor.Inspiration für Rahmen-Events bieten etwa dieFestspielnächte (u.).

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Mit 424 Kongressen 2014, einem Plus von 12%,vereinte Salzburg 16,1% des gesamten österrei-chischen Geschäfts in diesem Segment auf sich.„Salzburg ist so beliebt wie noch nie“, folgert Ger-not Marx, Leiter des Salzburg Convention Bureau(SCB),das für dieVermarktungvonStadt undLandals Event-Destination verantwortlich ist. Nebendem Kongressgeschäft macht Salzburg aber auchimBereichderCorporateEvents, insbesondereausdem Automobilbereich, und mit hochwertigen In-centives von sich reden. Für Firmen- und Produkt-präsentationen bietet die Stadt außergewöhnlicheLocations wie das Rokoko-Schloss Leopoldskronaus dem 18. Jahrhundert. Dort fand Karl Lagerfeldeine ihmund seiner extravagantenModeangemes-sene Kulisse für seine „Métiers d'Art“-Show am 2.Dezember 2014, die Prominenz und Glamour in dieStadt brachte. Einer Anekdote zufolge war die

sprichwörtliche „kleine schwarze Jacke“ von Cha-nel-Gründerin Coco Chanel von der Uniform einesLiftboys in einem Salzburger Hotel inspiriert. DerChanel-Kreativdirektor Lagerfeld stellte seineneuste Kollektion vor, die Bezüge zum Rokoko her-stellte. Das stilistisch harmonierende Gebäude ge-hörte einst Max Reinhardt, dem Gründer der Salz-burger Festspiele. Heute wird es sowohl als ex-klusives Hotel wie auch für Seminare undWissens-austausch von einer Nichtregierungsorganisationaus den USA genutzt. Der Meierhof von SchlossLeopoldskron aus dem 17. Jahrhundert wurde An-fang 2014 renoviert, an die Gegebenheiten des 21.Jahrhunderts angepasst und in ein ganzjährigesHotel umgebaut. Ermöglicht wurde die Renovie-rung durch einzelne Unterstützer der unabhängi-genNon-Profit-OrganisationSalzburgGlobalSemi-nar,derdieAnlagegehört.SalzburgGlobalSeminarwurde einst vom Österreicher Clemens Heller undzwei amerikanischen Harvard-Studenten 1947 ge-gründet. Das Schloss wurde 1959, der Meierhof1973 gekauft, um international renommierte Pro-gramme für „aktuelle und zukünftige Führungs-kräfte, die globale Probleme lösen“, auszurichten.Der Meierhof beheimatet die Büros von SalzburgGlobal Seminar, die wichtigsten Konferenzräumeund 55 neu renovierte Hotelzimmer.

tw:Welche Ziele hat sich die Führung des Salz-burg Convention Bureau für 2015–2017 gesetzt?GernotMarx, Leitung,SalzburgConvention Bu-reau: Natürlich möchten wir unsere Position alsÖsterreichs Nummer eins nach Wien verteidigen.Unser Marktanteil liegt bereits 10% über anderenBundesländern – das soll natürlich so bleiben.Möglich wird das aber erst aufgrund der Investitio-nen vieler Betriebe in Stadt und Land Salzburg.Salzburgs Hotels und Locations, aber auch Zu-lieferer, haben in den letzten Jahren so viel in-vestiert wir ganz Österreich in einem Jahr. Bei unsstimmt die Qualität – und das wird weiterhin dasoberste Ziel bleiben.

FOTOS: TOURISMUS SALZBURG

Karl Lagerfeldbrachte Ende

2014 Prominenzund Glamournach Salzburg.

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Gernot Marx unddas Salzburg Con-vention Bureauwollen ÖsterreichsNummer eins nachWien bleiben.

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WelcheMaßnahmenwerden durchgeführt, umdiese Ziele zu erreichen?Eine Qualitätsoffensive und weitere Investitionen indie Hotel- und Tagungsinfrastruktur sind geplant.Ob technische Ausstattung, Servicelevel oder re-gionale,nachhaltigeAngebote,nur sobleibt alles aufdemhohenNiveau,dasunsvonanderenunterschei-det und sich Kunden von Stadt und Land Salzburgerwarten.

Wie hat sich das Kongressgeschäft in den letztenfünf Jahren verändert, wie wird sich die Entwick-lung fortsetzen?Salzburg bleibt nach Wien das beliebteste österrei-chischeBundesland imBereichKongresse,Semina-re undFirmentagungen.Wasnicht zuunterschätzenist, sind die vielen Seminare und Lehrgänge. Fort-,Aus- und Weiterbildung spielen in Firmen sicherlichwieder eine Rolle, aber auch Verbände nutzen Salz-burg als Austragungsort für ihre Aus- und Fortbil-dungsangebote. Eines der größten Investments derletzten Jahre wurde imMessezentrum Salzburg ge-tätigt. Ein neuer Konferenzbereich, eine MessehalleundFoyershabendazugeführt,dasswirnunauchzueinem Kongress mit 3000 Teilnehmern ja sagenkönnen. Es entstehen neue Hotels für Kongress-

gäste und der Salzburger Flughafen wächst in sei-nen internationalen Fluganbindungen. So fliegt Tur-kish Airlines etwa zweimal täglich von Istanbul nachSalzburg, British Airways hat sein Angebot nachGatwick ausgebaut und aus Deutschland haben wirnach wie vor die meisten Flüge aller BundesländeraußerWien.Das führt natürlich dazu, dass sich D-A-CH-Konferenzen, aber auch Kongresse mit interna-tionalem Publikum wie EPMA, ESVD oder ESGARSalzburg als Destination aussuchen.

INTERVIEW: FRANK WEWODA

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location

.

It’s not always the capital that counts! SalzburgandGraz come in right behind Vienna in the ran-king of Austria'smost popular cities in terms ofattracting attendees according to the AustriaMeeting Industry Report 2014 published by theAustrian Convention Bureau and the AustrianNational Tourist Office. Thus in Salzburg in 2014,2700 conferences, seminars and conventions wereheld. The „Urban Future Global Conference“ in2014 was certainly amilestone in public awarenessof Graz as congressmetropolis; the event washosted in cooperation with the United Nations.

A milestone in public awareness

ländern derWelt – und kannmit der typisch österreichischenGastfreundschaft, innovativen und zukunftsorientieren Touris-musunternehmen sowie einer professionellen Angebotsqualität

punkten. In Verbindungmit derhervorragenden Infrastrukturund der besonderen Lage imHerzen Europas nimmt Öster-reich damit international einenSpitzenstatus als Gastgeber-land ein.Die Bedeutung Österreichs alsTagungsland geht weit in derGeschichte zurück, dennschon immer war Österreichein Treffpunkt Europas, ein„neutraler Erholungs- undVerhandlungsort“.Meilen-steine wie derWiener Kongressvor genau 200 Jahren, bedeu-tende Konferenzen der Nach-kriegszeit und Gipfeltreffensowie als Sitz internationalerBehörden festigten den RufÖsterreichs als Tagungsort vonWeltformat.Mehr Informatio-nen zumConvention LandÖsterreich unter:

http://convention.austria.info

Die Kongress- und Incentivebranche ist global einmilliarden-schwererWirtschaftsfaktor.Schon seit Langem zählt Öster-reich,mit Wien an der Spitze, zu den führenden Veranstaltungs-

Österreich im Spitzenfeld des Kongressbereiches

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„Durchbuchen“lassen sich Reise-ketten praktischnoch nicht. AnLösungen wird

aber gearbeitet.

sendengebenadressgenau ihrenAbfahrts- undZiel-ort in ein Portal ein, und alles andere macht dieMaschine: Sie sucht die je nach Wunsch kürzeste,billigste, CO2-ärmste oder für Unterwegsarbeit ambesten geeignete Verbindung heraus. Und zwar, in-dem sie alle nur denkbaren Verkehrsmittelangebotekombiniert, Flugzeug, Bahn und Mietauto ebensowie Firmenwagen, Taxi, Nahverkehr, Fernbus, Car-sharing,MitfahrgelegenheitundFahrrad.Vorteil:DerReisende hat einen kompletten Plan in der Hand,und für den Travel Manager besteht von Anfang anKostensicherheit – er kennt die „Total Costs of Trip“,wie es auf Neudeutsch heißt. Und da der Reisendevon unterwegs via App auf das System zugreifenkann, weiß er sofort, welche Alternativen ihm sichbieten, wenn es in der Reisekette mal einen Bruchgibt – durch Verspätungen, Stau oder Ausfälle.EinTraum,dernochnichtzuerfüllen ist,deraber

näher rückt, getrieben durch den technischen Fort-schritt.Aber auchdurch die Investitionsbereitschaftder Kapitalgesellschaften: Da sie sich Profite vonTür-zu-Tür-Systemenerhoffen,statten sie dieAnbie-ter mit viel Geld aus. Bei einer FinanzierungsrundeAnfang des Jahres hat etwa die auf den öffentlichenNahverkehr spezialisierte Mobilitätsplattform Moo-vit bei Investoren 45 Mio.€ eingesammelt. Zu denGeldgebern zählen BMWundNokia.Der 2012 gegründete Internet-Anbieter zählt zu

einer ganzen Reihe von Mobilitätsplattformen, dieseit einiger Zeit auf den Markt drängen und denklassischen Suchmaschinen Konkurrenz machen.NebenMoovit sind das Anbieter wie FromA to B, GoEuro, das zur Daimler-Gruppe gehörende Start-upMoovel und die Bahn-Tochter Qixxit. ImUnterschied

Fährst du mit dem Auto, oder nimmst du denZug? Eine Frage, die sich laut Manuel Rehkopf baldniemand mehr stellen wird. „Die klassischen Nur-Auto- oder Nur-Bahn-Fahrer sterben aus“, sagt derMarketing-ManagerderDeutschenBahn.„Dominie-ren wird künftig das Sowohl-als-auch.“ Soll heißen:„In Zukunft buchen die Reisenden keine Ticketsmehr vonBahnhof zuBahnhof.Siewollen eine Kom-plettverbindung von Tür zu Tür.“Travel Manager träumen schon länger davon; das

Zauberwort heißt Intermodalität. Die Geschäftsrei-

68 3|2015

transfer

NAHTLOS BUCHEN

Von Türzu TürStatt einzelner Tickets soll eskünftig möglich sein, ganze Reise-ketten in einem Schritt zu buchen.Und zuvor die besten Verkehrs-mittel nach Kriterien wie Zeit undKosten herauszusuchen. Die erstePlanungssoftware gibt es schon.

FOTO: FOTOLIA.COM / GLASER

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zu Moovit geht es den übrigen Portalen nicht alleinum den Nahverkehr. Sie verfolgen mit der Zusam-menfassung der verschiedensten Verkehrsmittelden erwähnten Tür-zu-Tür-Ansatz. Dabei zielen siederzeit noch auf die Privatreisenden. Ihr Angebot istaber auch für Geschäftsreisende interessant. „Wirwissen von kleineren und mittleren Unternehmen,die keine eigene Travel-Management-Lösung habenund stattdessen unsere Seite zur Recherche undBuchung nutzen“, sagt Veit Blumschein, Gründerund Chef von FromA to B.Problem: Unternehmen, die echtes Travel Mana-

gement betreiben, ist mit solchen Lösungen kaumgeholfen.Dennweil es sich um reine Planungssyste-me handelt, sind wichtige Faktoren wie Reisericht-linien, ausgehandelte Firmenraten und bevorzugtePartner nicht in die Abfragen integriert, die Ergeb-nisse sind ungenau.Der Schweizer Jochen Mundinger hingegen po-

sitioniert seine Plattform Route Rank gezielt als Fir-menanwendung.DenVerkehrsmittelvergleichbieteter sowohl als standardisierte wie als maßgeschnei-derte Version an. Vorteil: Sein Portal lässt sich ingängige Online-Buchungssoftware einbauen. „Da-durch werden Reiserichtlinien sowie Firmenratenberücksichtigt“, sagt Mundinger. Aktuell hat RouteRank – 2006 gegründet – gut 50 Firmenkunden,Concur bietet eine Verlinkung über sein Triplink-Systeman.Und: DasSystem rechnet auch für Pend-ler und Firmenbesucher die besten Routen aus.Kunden sind unter anderem die Geschäftsreise-

bürokettenBCDundHRG. „Es lohnt sich,Tür-zu-Tür-Ansätze zu verfolgen“, sagt auch René Zymni, Ver-triebschef bei BCD für Mitteleuropa. „Nicht jederReisende wohnt in direkter Nähe eines Flughafens.Oft kommen mehrere Airports infrage oder auchalternative Reiseoptionen wie Bahn oder Mietwa-gen.“ Wettbewerber CWT kooperiert hingegen mitAbrechnungsspezialist KDS: Dessen System „Neo“,das sich wie Route Rank in den klassischen Bu-chungsablauf integrieren lässt, liefert ebenfalls Rei-sepläne von Tür zu Tür samt Prognose der Reise-kosten.Nochallerdings sinddiePlänehöchst bruch-stückhaft, da sich beispielsweise etliche ÖPNV-An-bieter gar nicht übers Internet buchen lassen. „DieGeschäftsreisenden erwarten, dass sich die Prozes-se im dienstlichen Umfeld nicht von den privatenunterscheiden“, nennt KDS-Manager Torsten Grosals weiteren Grund für die Nachfrage nach solchenSystemen. Das Reservierungssystem Amadeus ar-beitet ebenfalls an einer Lösung.Es beteiligt sich amEU-Projekt „All Ways Travelling“ und will eine Eu-ropanorm für den Zugriff auf die Tarife aller Ver-kehrsträger entwickeln.Zugreifen können die Portale natürlich nur auf

solche Anbieter, die dies möglich machen – beimNahverkehr etwa sind es in der Regel dieje-nigen, die auch Bing und Google in ihrenKartendiensten anzeigen. Als Konkurrenzwerden die beiden US-Riesen nicht gese-hen, da bei ihnen die Antworten schnellkommen sollen und es oft bei der Genauigkeit ha-pert: Komplexes lässt sich nicht in Millisekundenerrechnen.

Aber auch bei anderen Tür-zu-Tür-Portalen sindZweifel an der Vollständigkeit der Antworten be-rechtigt. Zu sehr steckt das Ganze noch in denKinderschuhen; zu unausgereift ist die Technik der-zeit noch. „Es wird in naher Zukunft keine technischzufriedenstellende Tür-zu-Tür-Lösung geben, dieplanen und buchen kann“, sagt Route-Rank-ChefMundinger: „Das liegt überhaupt nicht im InteresseeinesVerkehrsmittelanbieters.“ ImschlimmstenFallverliert er nur Kunden – weil die Konkurrenz alsschneller oder günstiger angezeigt wird.„Tür zu Tür“ – das bedeutet für viele Firmenkun-

den denn auch gar nicht, über eine komplexe Pla-nungssoftware zu verfügen. Meist ist es schon einriesiger Fortschritt, wenn sich im eingesetzten On-line-Buchungssystem ineinemSchrittmit demKaufdesFlug- oderBahntickets auchdieAbholungdurcheinen Flughafenbus oder der Transfer mit einemFuhrparkwagen organisieren lässt.Noch unklar ist zudem, wie Portalanbieter mit

ihren Lösungen verdienen können. Für maßge-schneiderte Versionen,wieMundinger oder Gros siebieten, zahlen die Unternehmen zwar – aber dasdürften sich wohl nur die Großen leisten. Standard-versionen bleiben für die Nutzer kostenlos, und an-ders als bei der Hotelvermittlung fließen seitens derVerkehrsmittelbetreiber auch keine Provisionen andie Portale.„Was konkret unser Geschäftsmodell ist, wissen

wir derzeit noch nicht“, sagt denn auch Birgit Bohle,Vertriebschefin der Deutschen Bahn: „Qixxit ist einetotaleWette.“ Allerdings eine auf die Zukunft – dannjedenfalls, wenn Tür-zu-Tür-Plattformen zu einemunabdingbaren Faktor der Kundenbindung werden.

OG/MAJ

It's every travel manager's dream, this principle of intermodali-ty. Business travelers input the exact particulars of their place ofdeparture and their destination in an Internet portal, and themachine does everything else. Instead of booking a string ofindividual tickets, the vision is to book the entire itinerary in asingle step.Of course, not before the best travel options in termsof costs and time have been selected.

From door to door

WAS HEISST ...● Door-to-Door:Die komplette Geschäftsreise vonTür zu Tür lässt sich im Vorfeldmit einer Softwareplanen und buchen. Bei Verspätungen oder Ausfällennennt die Software auch unterwegs via App sofortigeAlternativen.● End-to-End:Wird oft mit Door-to-Door verwech-selt. End-to-End ist der bruchlose firmeninterneProzess von der Genehmigung und Buchung einerReise bis zur Abrechnung.● Intermodalität: Verkehrsmittel wie Bahn, Flug-zeug,Mietwagen oder Fernbus sind optimal auf-einander abgestimmt. Im Idealfall reicht ein einzigesTicket.

Noch allerdingssind die Portalehöchstbruchstückhaft.||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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wicklungderStadt insgesamtbeitragen.Dazugehörtaber dieBereitschaft, sichbeiBedarf auch inüberge-ordnete kommunale Entwicklungsprozesse einzu-lassen und auch ein Bewusstsein für die allgemeine-ren Vorteile und Auswirkungen eines solchen Cen-ters einzubringen.Und was also sind das für Prozesse? Als Erstes,

und auch als Wichtigstes, sind da die wirtschaftli-chen Entwicklungs- und Investitionsprogrammeder Destination.Die in Tagungszentren durchgeführ-ten Veranstaltungen sind üblicherweise solche, dieTeilnehmer anziehen,die in diesemBereich einegan-zeMenge beisteuern können –Wirtschaftsexperten,Fachleute und Wissenschaftler, deren Expertise undInvestitionspotenzial im Allgemeinen genau das ist,was solche Programme brauchen. Mit Hilfe der Ta-gungszentren können Prioritäten gesetzt werden,wenn diese denn bekannt sind – und im Gegenzugkönnen diese Veranstaltungsstätten die Kontakteund Beziehungen nutzen, die diese Wirtschaftsför-derungsstellen in das Marketingkonzept eines Cen-ters einbringen können.Zweitens gibt es die städteplanerischen Prozes-

se, in denen allgemein festgelegt wird, welchen An-forderungen Gebäude entsprechen müssen. DieseGremien sind häufig nicht mit den Bedürfnissen dermodernen Tagungswirtschaft und den Anforderun-gen, die erfüllt werden müssen, um im Wettbewerbzu bestehen, vertraut. Es sind diese Gremien, dieüblicherweise alles festlegen oder zumindest beein-flussen: von Standortbestimmung über Flächennut-zungsvorschriften bis hin zu Betriebsbeschränkun-gen. Dies sind natürlich alles Bereiche, die das Um-feld und die Bedingungen für den erfolgreichen Cen-terbetrieb erheblich beeinflussen. Und was denErwartungen und Hoffnungen der Stadtplaner ent-spricht, muss nicht unbedingt dem Erfolg auf demTagungsmarkt zuträglich sein: klärende Gesprächesollten also wirklich so früh wiemöglich geführt wer-den.Und schließlich muss es mehr als je zuvor einen

gutenAustausch zwischen denOrganisationen ge-ben, die das Image einer Stadt durch ihreMarketing-botschaftenhäufig andiegleicheZielgruppe formen.Diese Botschaften müssen koordiniert werden, da-mit sie überhaupt funktionieren, gar nicht zu spre-

Gleichzeitig sind sie sehr häufig selbst heraus-ragende Bauwerke, ja sogar Wahrzeichen – üb-licherweise an einem markanten Standort und mitMerkmalen versehen, die das Selbstverständnis ei-nerDestinationsowieseineEinzigartigkeitundWertewiderspiegeln sollen. Das bedeutet, dass sie nichtnur das Erscheinungsbild ihrer Umgebung entschei-dend mitprägen, sondern auch andere essentielleDingewieVerkehrsfluss,Besucherstrom,denStand-ort relevanter Infrastruktur wie Hotels sowie vieleandere Dinge, die direkte Auswirkungen auf das Le-ben der Einwohner haben, beeinflussen.Folglich sollten Hallenmanager gemeinsam mit

Planern, Entwicklern und Eigentümern – Letztereshäufig die öffentliche Hand auf verschiedenen Ebe-nen – vollumfänglich in die strategischen Planungs-prozesse für den Standort eingebunden sein. Aller-dings ist dies häufig nicht der Fall, sei es wegenverschiedener Zuständigkeiten oder einfach wegender sehr hohenAnforderungen in einemvomstarkenWettbewerb geprägten Umfeld. Dementsprechendkönnen die betroffenen Parteien häufig nicht die er-heblichenSynergieeffekte generieren,die ansonstendie Interessen der an der Entwicklung ihrer Stadtbeteiligten Parteien zum Vorteil aller bündeln und inEinklang bringen könnten.Aber es ist nunmal so, dass ein solches Kongress-

zentrum eines der umfangreichsten Einzelinvestitio-nen der öffentlichen Hand bei städtebaulichen In-frastrukturmaßnahmen darstellt – und die verant-wortlichen Hallenbetreiber müssen schon ziemlichüberzeugend darlegen können, dass ihre Einrichtun-gennichtnurdirekteEinnahmenausdemGeschäfts-betrieb erzielen, sondern auch erheblich zur Ent-

AIPC-KOLUMNE

Schlüssel zurHarmonisierungTagungszentren sind wichtige Faktoren im Leben und Erscheinungsbild einer jedenStadt. Sie sind nicht nur ein Magnet für Besucherströme, sie sind auch auf Grund derbei ihnen durchgeführten Veranstaltungen Impulsgeber für die Wohnqualität, das aka-

demische Leben und den Ruf einer Stadt als Wirtschaftsstandort.

FOTOS: AIPC70 3|2015

partner

FeriaValencia

Convention& Exhibiti-on Centre

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Geoff Donaghy ist Präsidentder AIPC, CEO des Interna-tional Convention CentreSydney sowie Director Conven-tion Centres der Venue-Management-Gruppe AEGOgden.

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chen von der Erfüllung verschiedener Erwartungen,aber solche Gespräche finden auch häufig gar nichterst statt. Ein Marketingkonzept, das den Freizeit-und Erholungswert betont,muss nicht notwendiger-weise für potenzielle Investoren und Gewerbetrei-bende oder gar für den dem Compliance-GedankenverpflichtetenTagungsmarkt ansprechendsein.Einesolche Harmonisierung ist möglich – aber nur, wennes eineBereitschaft gibt, diemöglichen unterschied-lichen Anforderungen und Erwartungen der ver-schiedenen Interessengruppen zu erkennen und da-rauf zu reagieren.Das Leitmotiv der AIPC 2015 Annual Conference

Anfang Juli in Boston („Engagement“) zielte ab aufdenerweitertenAustauschüberdiesenHauptaspektdesManagements von Tagungszentren.VomKeyno-te-Speaker bis hin zur Interaktion zwischen Zen-trumsmanagern selbst wurden hier einige der wich-tigsten Aspekte dieser Schnittstelle beleuchtet, ein-schließlich der Rolle, die Veranstaltungsstätten beider Entwicklung einer Stadt als Wirtschaftsstandortwie auchals Lebensraumspielenkönnenundspielensollten.Das Wissen um das Zusammenspiel dieser ver-

schiedenen Elemente ist ein wichtiger Schritt hin zueiner besseren und effizienteren Strategie – dazugehörtauchdieErkenntnis,dass InputvonManagernsolcher Veranstaltungszentren, die sich mit den Ge-setzmäßigkeitenderTagungswirtschaftwirklichaus-kennen, letztendlichauchdenZielsetzungenanderernützt: von kommunalen Mandatsträgern über Pla-nungsbehörden und Stadtmarketingverbänden bishin zuWirtschaftsförderungsstellen.Bei den erfolgreicheren Destinationen ist exem-

plarisch zu sehen, wie diese Harmonisierung zumVorteil aller ist und darüber hinaus die Frustrationenvermeidet, die dann auftreten, wenn verschiedeneTeamspieler unweigerlich ihreMitspieler behin-dern, einfach weil sie nicht erkennen können,wie ihr Spielzug deren Taktik verdirbt. Aber Zu-sammenarbeit erfordert ein gutes Verständnisdafür, was andere erreichen wollen und wie sie diesanstellen–hierkönnenwirunsallemehranstrengen,umunserer gemeinsamenVerantwortung für unsereStädte undGemeinden besser gerecht zu werden.

GEOFF DONAGHY

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Square-Brussels Meeting Centre

By any measure, convention centresare generally very big factors in boththe life and the built formof a city.They aremajor drivers not simply ofvisitor traffic but also, by virtue of theevents they host, of a city’s economic,academic and professional reputationand engagement. At the same time,they are often very prominent andeven iconic structures in their ownright – usually occupying key locationsand featuring qualities that representmuch of what a destinationwants toproject about its uniqueness andvalues. Thismeans they drive not onlythe appearance of the city butmanycritical issues such as the flow ofpeople and traffic, the location ofrelated infrastructure like hotels andmany other issues that directly impactthe lives of the local citizenry.

As a result, centremanagers, alongwith planners, developers and owners– very often local or regional govern-ment – should be deeply engaged inthe broader overall strategic planningprocesses for the destination.Howe-ver, for reasons ranging from juris-dictional divisions to simply having theongoing demands of operating ademanding business in what today is avery competitive environment, that isoften simply not the case. The result isthe loss of what otherwisemight be animportant set of synergies that wouldstrengthen and align everyone’s inte-rests in supporting city strategy.

But the simple fact is that centresrepresent one of the largest singleinfrastructure investments govern-ments are called upon to finance in ourrespective cities – and theirmanagersneed to be able to support thoseinvestment decisions with some verygood rationale as to how centrescontribute to overall city advancementrather than just in the narrowly definedterms of the revenues they generate.That implies a willingness to par-ticipate in broader city developmentprocesses when called upon, and tobring an awareness of the broaderbenefits and impacts associatedwithcentres to those conversations.

Andwhat are those processes?First, andmost importantly, are theeconomic development and inwardinvestment programs of the destinati-on. Events taking place in conventioncentres are typically those that attractparticipants with themost to con-tribute in this regard – business,professional and academic leaderswhose expertise and investmentpotential is generally exactly whatsuch programs are looking for. Centrescan help target priority areas if theyknowwhat these are – and in turn, canbenefit by the contacts and leveragethat economic development agenciescan deliver to a centre’smarketingefforts.

Secondly is the city planning pro-cess that generally shapes the require-ments that buildings have to live up to,andwho can be unfamiliar with thenature of today’s industry and thekinds of expectations that have to bemet in order to be competitive. It isusually these agencies that determineor at least influence everything fromlocation to site constraints via zoningand building requirements, areas thatimpact the kinds of proximities andrelationships critical to a successfulcentre operation.Andwhatmay suitthe aspirations of city plannersmaynot necessarily bewhat’s needed tosucceed in the eventsmarket so that isa conversation that needs to takeplace sooner rather than later.

And finally, there needsmore thanever before to be a good exchangewiththe organizations that are shaping theimage of a city through themarketingmessages being projected to what areoften the same audiences. Suchmes-sages need to be aligned in order tofunction at all, let alonemeet whatmay be an array of different require-ments, yet this is a conversation that inmany cases simply doesn’t take place.What sells as a leisuremessagemaybe very different fromwhat works forrecruiting business and investmentand different again fromwhat’s nee-ded to succeed in today’s compliance-sensitivemeetingsmarket.

AIPC’s 2015 Annual Conferencetheme– Engagement –was aimed atcreating a knowledgeable exchange onthis key aspect of centremanage-ment. From keynote speakers tointeractions amongst centremana-gers themselves, it explored some ofthemost important aspects of theinterface, including the role that cen-tres can and should play in supportinga city’s evolution as both an economicentity as well as a place to live. Kno-wing how these various elements canwork togethermore effectively is a keystep to developing a better andmoreinfluential form of interface – but so ispromoting a better appreciation ofhow getting input from centremana-gers with a good understanding ofmeetings industry dynamics willultimately support the aims of others,from local elected officials to plannersand fromdestinationmarketers toeconomic development authorities. Ashas been seen regularly in themoresuccessful destinations, this kind ofalignment benefits everyone – andhelps limit the frustrations that occurwhen various players end upworkingat cross purposes simply becausethey’re not aware of how their actionsare impacting others. But workingtogether demands a good under-standing of what others are trying toaccomplish and how they go aboutdoing it.

Aligning expectations

3|2015 71FOTO: AIPC

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meisterBurkhardJung,alser120Delegierteam8.Juni2015 launig begrüßte. Einst verfallen, erstrahlt das1900 als Gesellschaftshaus für Stadt und Zoo eröff-nete Gebäude zu den 1000-Jahr-Feiern der sächsi-schen Metropole nach langer Renovierung in neuemGlanz.Die reichste deutscheStadt sei Leipzig vor demKrieg gewesen, erzählt Jung, die Kongresshalle derAusdruck einer „Bürgerlichkeit, die zeigt, wasmanhat undwerman ist“.Man ist wohl wieder wer 2015.

Die GCB-Delegierten waren als „Pre-Pre-Opening“-Gäste die ersten, die imwiederbelebten Kleinod tagendurften. Die Abendveranstaltung fand in der LocationSpinnerei statt, einst größte Baumwollspinnerei Kon-tinentaleuropas und heute Produktions- und Ausstel-lungsstätte für zeitgenössische Kunst und Kultur. BeiPost-Touren am Morgen des 9. Juni gingen das GCBund seine Mitglieder auf Tuchfühlung mit LeipzigerKernkompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft. Inder Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig be-suchten die Teilnehmer das führende Herzzentrumweltweit, wo auch Kongresse stattfinden. Zudem prä-sentierte das Leipziger Max-Planck-Institut für evolu-tionäre Anthropologie seine Forschung anMenschen-affen im Pongoland im Zoo Leipzig. Im BMW-WerkLeipzig erlebte die GCB-Gruppe die Produktion vonElektro-Fahrzeugen.

PetraHedorfer,Vorsitzende derDeutschenZentralefür Tourismus (DZT) und des GCB-Verwaltungsrats,betonteabschließend:„DasGCBbeschreitetmitderstrategischen Neuausrichtung der letzten Jahreeinen erfolgreichen Weg. Mit den SchwerpunktenInternationalisierungsowieDigitalisierungals zentraleHandlungsfelder für die Veranstaltungsbranche ent-wickelt das GCB derzeit eine Zukunftsstrategie, umden Herausforderungen im Sinne der Mitglieder undKunden aktiv und kompetent zu begegnen.“ WEW

Auf „der digitalen Ebene sämtliche ZielgruppenzuerreichensowiealleArbeitsbereicheeinzubezie-hen“ formulierte Schultze bei der GCB-Mitglieder-versammlung in Leipzig am 8. Juni als sein Ziel beimÜbergang ins digitale Zeitalter. Für den Geschäfts-führer desGermanConventionBureau (GCB) brauchtes dafür Mittel. Noch mehr investiert werden soll ent-sprechend inWebservices und das digitaleMarketing.Dabei helfen soll eine ErhöhungderGebühren um5%,die allerdings weniger als ein Inflationsausgleich sei.Zuletzt erhöht wurde 2011. Schultze kündigte an, fort-an in kleineren Schritten anzuheben.AnsonstenwardieVersammlungvonRoutinebei

Entlastung und Bestätigung des Verwaltungsratsgeprägt, der sich zu seiner konstituierenden Sitzungtraf. Noch für den meisten Wirbel sorgte Metafusion-Geschäftsführer Thomas Berghausen, als er den Aus-tritt seiner Firma aus dem GCB ankündigte. „Ich ent-scheidemich lieber für eineSache richtig statt für zweiSachen halb“, begründete Berghausen für sein Unter-nehmen und verwies damit auf verstärktes Engage-ment bei der ICCA, wo er sich einen „kürzeren Draht“zu den Verbänden verspricht. Nach Gesprächen kün-digte Berghausen an, den Austritt zumindest „nocheinmal zu überdenken“. „Stolz wie Bolle“ auf die Kon-gresshalle am Zoo war dagegen Leipzigs Oberbürger-

GCB-MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Digital braut sichwas zusammen„Wenn wir uns nicht digitalisieren, werden wir neutralisiert“, stellte GCB-Chef Matthias Schultzein Leipzig fest. Was das bedeutet? „Wir müssen unsere gesamte Struktur neu denken.“

Matthias Schultzebereitet die GCB-Mitglieder mit viel

Fingerspitzengefühlauf einen großen

Umbruch vor.

„Wir sind stolzwie Bolle aufdie Kongress-halle am Zoo.“

Burkhard Jung,Leipziger OB,,

To "reach all target groups at the digital level and to involve all worksectors" is howMatthias Schultze at the GCB general assembly inLeipzig on June 8 put in brief words his vision of entering the digitalera. The chief executive of the German Convention Bureau (GCB) isconvinced: "If we don't digitalize, we'll be neutralized." What thatimplies? "We have to reconsider our entire structure."

Something brewing at the digital level

72 3|2015

partner

FOTO: WEWODA/TW

Page 73: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

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Page 74: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

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excellence, sehenswerte Kulturgüter und einehohe Lebensqualität lassen die Herzen unsererTagungsgäste vielfach höher schlagen. Das einzigeGroßherzogtum der Welt und drei Mutterspra-chen, (Deutsch Französisch Luxemburgisch), dasist auch Luxemburg!

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Page 75: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

Theodor-Heuss-Platz 145479 Mülheim an der RuhrTelefon: +49 208 94096-14Telefax: +49 208 94096-19Ansprechpartner: Jenny [email protected]

I hre Location für alle EVENTualitäten! Ob Fach-konferenz, Firmenfeier oder Theatergala –

das Kultur | Kongress | Zentrum STADTHALLEMülheim an der Ruhr ist die perfekte Location fürVeranstaltungen jeden Formats. Das Haus bietetnicht nur attraktive Interieurs, sondern auch neu-estes Equipment.Architektonisch präsentiert sich die „Gran-de Dame“ am Ruhrufer im Palazzo-Stil – undist dennoch ein ultramodernes Kultur- undKongresszentrum mit innovativer Medien-, Licht-und Klimatechnik. Ein Theatersaal mit Vollbühne,teilbare Kongressräume, Fest- oder Kammer-musiksaal und Ruhrfoyer bieten ungewöhnlicheVariabilität.Dabei profitieren Sie von einer optimalen Ver-kehrsanbindung und herrlichen Lage. Nur einigeMeter von der City, direkt am Wasser und mittenim Grünen.Und wenn Sie möchten, nutzen Sie die Räume undHofanlagen des benachbarten Schlosses Broichgleich mit.

Lage: im Grünen, Stadtzentrum

Besonders geeignet für: Ball, Firmen-/Vereins-feier, Freiluftveranstaltung, Galaveranstaltung,Kongress, Kongress mit Ausstellung, Konzert,Kundenevent, Messe, Motivationsveranstaltung,Seminar, Sport, Tagung, Teambuilding, Theater

Ausstattung: 150 Garagenplätze, 350 Parkplät-ze, Abstellraum, barrierefrei, Dusche, Fahrstuhl,Freigelände, Garderobe, Heizung, Kfz-befahrbar,

Küche, Künstlergarderobe, Licht, Lkw-Rampe,Messebau, Mietmobiliar, Presseraum, Räumebewirtschaftet, Referentenzimmer, Strom, Ta-gungsbüro, Telefon, Wasser, Wickelraum, WLAN

13 VeranstaltungsräumeAlle: dimmbare Beleuchtung, Klimaanlage, kom-binierbar Einige: barrierefrei, Bodentanks, direk-ter Zugang Garten/Terrasse, ebenerdig, Fens-terlüftung möglich, Fliesenboden, Kfz-befahrbar,

Laminatboden, Marmor-/Steinboden, öffent-licher Internetzugang, Parkettboden, Tageslicht,Teppichboden, verdunkelbar, WLAN

Technik: Beamer, Breitband-Internet (z. B.DSL), Bühne, Diaprojektor, Dolmetscheranlage,DVD-Anlage, Farbdrucker, Faxgerät, Fernse-her, Flipchart, Kopierer, Laserpointer, LCD-TV,Leinwand, Magnettafel, Metaplanwand, Mikro-fonanlage, Mischpult, mobile Bühnenelemente,mobile Lampen, Moderatorenkoffer, Notebook,Overheadprojektor, Pinnwand, Rednerpult, Regie-pult, schnurloses Telefon, Schwerhörigenanlage,Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände, Treppen-elemente, Videokamera, Videokonferenz, Video-rückprojektor, Whiteboard, WLAN

Gastronomie:Bar,Bistro,Café, Exklusivcatering,Restaurant, Spezialitäten für Tagungsgruppen

Übernachtungsmöglichkeiten:Nutzen Sie die Partnerschaft der Stadthalle zuden in unmittelbarer Nähe liegenden Hotels (2 bis4 Sterne). Fußläufig stehen 8 Hotels, 4 weitere imUmkreis von max. 10 km zur Verfügung. Das Teamder Stadthalle nimmt Ihnen gerne die Aufgabender Hotelauswahl, Kontingentabfrage und Zim-merbuchung ab!

Wissenswertes:„Alles aus einer Hand“ lautet die Service-Devise.Veranstaltungskonzepte und -durchführung reali-siert das professionelle Team ebenso für Kultur-events wie für Kongresse, Firmenfeste oder Hoch-zeiten. Rahmenprogrammewerden individuell aufdas Veranstaltungsformat und die Anforderungender Veranstalter, nach Budgetvorgabe zusam-mengestellt. Dazu gehören nicht nur touristischeRahmenprogrammewie die individuelle Stadtfüh-rung, der Ausflug mit dem MST-eigenen Wikinger-schiff oder eine Führung durch das Museum zurVorgeschichte des Films, sondern auch Künstler-programm, Hotelübernachtungen, Ticketing undvieles mehr!

Referenzen/Auszeichnungen:Ausgezeichnet als „TopEventlocation“ sowie „Top-Tagungslocation“, ÖKOPROFIT-zertifiert seit 2010(Rezertifizierung in 2014), Austragungsort desKlavierfestivals Ruhr, dem Theaterfestival NRW„Stücke“ und der Reihe „Kultur.Gut“.Eine umfangreiche Referenzliste, Zitate undPressestimmen finden sich auf www.stadthalle-muelheim.de.

Veranstaltungsräume/Ausstattung

Raumname/Kombination

Veranstaltungsräume

Festsaal (gesamt) 800 4,00 350 100 600 v v

Festsaal (Ost) 600 4,00 180 60 400 v v

Ruhrfoyer 483 4,00 150 50 350 v v

Caruso „Marmorsaal“ 240 5,00 80 50 200 v

Festsaal (West) 200 4,50 50 30 200 v v

Bistrolounge 200 2,80 20 20 40 v v

Foyer Kammermusiksaal 200 3,00 40 20 50 v v

Kammermusiksaal 196 4,50 100 40 250 v

Tagungsraum 1–3 196 2,80 80 50 160 v v

Blauer Saal 120 2,00 40 20 120

Konferenzraum 1 85 2,30 32 18 60 v v

Tagungsraum 1, 2, 3 je 67 2,80 20 12 60 v v

Konferenzraum 2 38 2,30 16 10 30 v v

Theatersaal - 6,00 - - 1.079 v

KULTUR | KONGRESS | ZENTRUM STADTHALLE MÜLHEIM (MST)

45479 MÜLHEIM AN DER RUHR / NORDRHEIN-WESTFALEN

7 km 2 km

DUS

48 km

Page 76: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

Haidkamp 1 · 48739 LegdenTelefon: +49 2566 208-0Telefax: +49 2566 208-104Ansprechpartner: Andreas [email protected]

E in Tagungsort der besonderen Art: Mit biszu 1.400 qm bietet das WELCOME HOTEL

Dorf Münsterland die perfekte Location für jedeGruppengröße und Kundenevent. Neben der, mitmodernster Technik und Bühne ausgestatteten,Multifunktionshalle stehen 6 Tagungsräume zurVerfügung. Das komplette Dorf als Veranstal-tungsort kann bis zu 6.000 Personen bewirtenund verfügt über eine ideale Infrastruktur mit.Optimale Logistik, die vielseitige Gastronomieund das besondere Fachwerkambiente mit gro-ßem Freigelände vervollständigen ein Rundum-Angebot, dass in dieser Form einzigartig ist. DasWELCOME HOTEL Dorf Münsterland bietet 131Komfortzimmern der 3-Sterne-Superior-Katego-rie, liegt direkt im Grünen und ist nur ca. 3 kmvon der Autobahnabfahrt A 31 Bottrop-Emdenentfernt. Besonders geeignet für Tagungen,

Kongresse, Seminare, Firmen-Präsentationenund Messen, heißen wir Sie zu Ihrem nächstenBusiness-Event – getreu unserem Motto – ganzherzlich „Willkommen“!

Lage: im Grünen aber zentral gelegen, Stadtrand

Besonders geeignet für: Galaveranstaltung,Kongress mit Ausstellung, Kundenevent, Seminar,Tagung, Teambuilding

Ausstattung: 1.400 Pkw- und 150 Busparkplätze,barrierefrei, Fahrstuhl, Freigelände, Garderobe,Kfz-befahrbar, Künstlergarderobe, Räume bewirt-schaftet, Strom, Telefon, WC, WLAN

6 VeranstaltungsräumeAlle: barrierefrei, Fensterlüftung möglich, ver-dunkelbar, WLAN Einige: Audimaxx ist Kfz-befahrbar, Bodentanks, dimmbare Beleuchtung,direkter Zugang Garten/Terrasse, ebenerdig,kombinierbar, Tageslicht, Teppichboden

Technik: Beamer, Bühne, Flipchart, Kopierer,Leinwand, Magnettafel, Metaplanwand, mobileBühnenelemente, Moderatorenkoffer, Overhead-projektor, Pinnwand, Rednerpult, Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände, WLAN

Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengas-tronomie, Bierstube, Diskothek, Erlebnisgastro-nomie, Tanzbar

Referenzen/Auszeichnungen:Kompetenz und Infrastruktur für Großveranstal-tungen und Events für bis zu 6.000 Personen.

Veranstaltungsräume/Ausstattung

Raumname/Kombination

Veranstaltungsräume

Dahliensaal 1–3 220 2,50 68 56 216 v

Dahliensaal 1 + 2 170 2,50 65 36 156 v

Dahliensaal 2 + 3 150 2,50 55 36 120 v

Dahliensaal 1 70 2,50 32 20 50 v

Dahliensaal 2 100 2,50 40 24 77 v

Dahliensaal 3 50 2,50 16 18 42 v

Dahliensaal 4 65 2,50 30 24 63 v

Festscheune 1 + 2 880 3,20 400 - 800 v

Festscheune 1 360 3,20 150 - 350 v

Festscheune 2 520 3,20 250 - 450 v

Audimaxx groß 1.400 11,50 600 - 1.400

Audimaxx klein 700 11,50 300 - 600

WELCOME HOTEL DORF MÜNSTERLAND

48739 LEGDEN / NORDRHEIN-WESTFALEN

2,5 km 1,4 km

FMO

59 km

Allee 2874072 HeilbronnTelefon: +49 7131 562271Telefax: +49 7131 564111congress-service@heilbronn-marketing.dewww.heilbronn-tourist.de

D as Konzert- und Kongresszentrum Harmoniegehört mit 280 qm zu den größten Veranstal-

tungsbühnen Baden-Württembergs. Die HarmonieverfügtübervariableRäumlichkeiten fürüber2.000Personen. Als größte Veranstaltungsstätte der Re-gion besitzt das Konzert- und Kongresszentrumhervorragende Verkehrsanschlüsse.Durch die Parkgarage mit ca. 600 Stellplätzen,die Haltestellen der Stadtbahn, den Knotenpunktdes innerstädtischen Busverkehrs sowie Verbin-dungen zu Bundesstraßen (B 27, B 39, B 293)und Autobahnen (A 6 und A 81) ist die Veranstal-tungsstätte im Herzen Heilbronns bequem zuerreichen.

Lage: im Grünen, Stadtzentrum

Besonders geeignet für: Kongress, Kongressmit Ausstellung, Konzert, Seminar, Tagung

Ausstattung: 590 Garagenplätze, barrierefrei,Fahrstuhl, Freigelände, Kfz-befahrbar, Licht, Rau-cherbereich, WC, WLAN

3 VeranstaltungsräumeAlle: barrierefrei, dimmbare Beleuchtung, Klima-anlage, Parkettboden, Tageslicht, verdunkelbar,WLAN Einige: direkter Zugang Garten/Terrasse,ebenerdig, Kfz-befahrbar

Technik: Beamer, Breitband-Internet (z.B. DSL),Bühne, Diaprojektor, DVD-Anlage, Faxgerät, Flip-chart, Kopierer, Laserpointer, Leinwand, Mikro-fonanlage, Mischpult, mobile Bühnenelemente,Notebook, Overheadprojektor, Rednerpult, Re-giepult, Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände,Videorückprojektor, WLAN

Gastronomie: Das Restaurant ist derzeit wegenUmbaumaßnahmen geschlossen. Catering/Saal-bewirtung möglich.

Veranstaltungsräume/Ausstattung

Raumname/Kombination

Veranstaltungsräume

Theodor-Heuss-Saal 1.270 10,00 700 2.015 1.000 v v

Theodor-Heuss-Saal mittl. Saal 700 10,00 426 931 500 v v

Wilhelm-Maybach-Saal 540 6,00 234 688 360 v v

Wilhelm-Maybach-Saal Teil A 360 6,00 144 430 260 v v

Wilhelm-Maybach-Saal Teil B 180 6,00 72 165 120 v v

Seminarraum 88 2,50 48 80 35 v v

KONZERT- UND KONGRESSZENTRUM HARMONIE

74072 HEILBRONN / BADEN-WÜRTTEMBERG

5 km 1 km

STR

65 km

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NürnbergConvention CenterMessezentrum90471 NürnbergTelefon: +49 911 8606-8311Telefax: +49 911 8606-8371Ansprechpartner: Sabina [email protected]

D as NürnbergConvention Center gehört zur„Champions League“ der europäischen

Kongress-Standorte. Über 40 Kongresssäle und-räume mit einer Gesamtkapazität für 15 bis11.000 Teilnehmer stehen Ihnen zur Verfügung:Von der multifunktionalen Frankenhalle bis zumhochmodernen NCC Ost. Fachbegleitende Aus-stellungen können in tagheller Atmosphäre ohneden typischen „Messehallen-Charakter“ durch-geführt werden.Es erwartet Sie ein harmonischer Dreiklang ausVordach, Eingangsbereich und KongresssaalBrüssel im neu gestalteten Bereich „Eingang, Ser-vice und Kongress Mitte“.

Lage: Stadtrand

Besonders geeignet für: Kongress, Kongressemit begleitender Fachausstellung, Tagungen,Hauptversammlungen, Firmen- und Produktprä-sentationen, Messebausysteme vorhanden

Ausstattung:· Parkplätze für 14.000 Pkw’s· Ausstellungsfläche: rund 160.000 qm· Freigelände: 50.000 qm

40 VeranstaltungsräumeAlle: KlimaanlageEinige: dimmbare Beleuchtung, Parkettboden,Teppichboden

Technik: Beamer, Breitband-Internet (z. B. DSL),Bühne, Computerterminals, Diaprojektor, Dis-kussionsanlage, Dolmetscher-/Simultananlage,DVD-Anlage, elektrische Verdunkelung, Farb-drucker, Faxgerät, Fernseher, Flipchart, Groß-bildschirm, Hausbeschallung, Internet, Kopierer,Laserpointer, LCD-TV, Leihcomputer, Leinwand,Magnettafel, Metaplanwand, Mikrofonanlage,Mikrofonanlage mit Handmikrofon, Mischpult,mobile Bühnenelemente, mobile Lampen, Mo-deratorenkoffer, Notebook, Overheadprojektor,Pinnwand, Projektion, Rednerpult, Regiepult,Satellitenanschluss, schnurloses Telefon, Simul-tananlage, Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände,Treppenelemente, Verdunkelung, Videokamera,Videokonferenz, Videorecorder, Videorückpro-jektor, Whiteboard, WLAN

Gastronomie: Biokost, Bistro, Catering· 6 Restaurants mit 2.500. Plätzen· 10 Cafeterien mit 600 Plätzen

Übernachtungsmöglichkeiten:· Umkreis bis 10 km: ca. 2.637· Umkreis bis 20 km: ca. 1.210

Wissenswertes:Angebot und Service: Planung, OrganisationundDurchführung vonKongressen, Ausstellungen,

Veranstaltungen aller Art, inklusive Rahmenpro-gramm und Abendveranstaltungen.Wir bieten umfassende Betreuung und Beratungdurch Fullservice aus einer Hand.

Anreise mit dem Pkw:Nürnberg liegt zentral im süddeutschen und mit-teleuropäischen Autobahnnetz. Gut ausgebauteZubringer verbinden Autobahnen, Stadt und Regi-on mit Messezentrum auf kurzen, schnellen We-gen. Ein in Europa führendes Verkehrs- und Park-leitsystem sorgt für eine komfortable Anreise. IhrNavigationssystem findet die NürnbergMesseunter der Adresse Karl-Schönleben-Straße oderals Sonderziel Messezentrum.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:Das NürnbergConvention Center verfügt über ei-nen eigenen U-Bahn-Anschluss. Die Fahrtzeit zumFlughafen beträgt ca. 20 Minuten, die Fahrt zumICE-Hauptbahnhof 8 Minuten.

Anreise mit der Bahn:Nürnberg ist der Knotenpunkt im europäischenSchnellbahnnetz. Eine optimale Erreichbar-keit per ICE, EC und IC im Ein-Stunden-Takt istgewährleistet.

Anreise mit dem Flugzeug:Der Airport Nürnberg wird von den bedeutendeneuropäischen Metropolen aus nonstop ange-flogen. Die Nähe internationaler Flughäfen wieFrankfurt, Paris, Zürich, München, Wien und Ams-terdam gewährleistet einen optimalen Anschlussan das interkontinentale Flugnetz.Veranstaltungsräume/Ausstattung

Raumname/Kombination

Veranstaltungsräume

Frankenhalle 3.500 12,00 2.500 5.000 2.700 v

Raum Sydney 1.425 5,50 675 1.078 712 v v

RaumTokio 1.240 8,00 756 1.192 640 v v

Saal Brüssel 965 4,50 500 1.001 498 v

Saal München 444 4,40 288 480 304 v

Saal Paris 403 4,50 261 451 252 v v

Raum Kiew 259 3,50 124 216 a. A. v v

Saal London 234 4,50 145 256 140 v

RaumMailand 148 2,70 74 146 60 v v

Raum Stockholm 116 3,50 49 95 a. A. v v

NÜRNBERGCONVENTION CENTER

90471 NÜRNBERG / BAYERN

3,5 km 6,6 km

NUE

13,6 km

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Badangerstr. 3391327 GößweinsteinTelefon: +49 9242 7415-0Telefax: +49 9242 7415-159Ansprechpartner: Maria [email protected]

G rüß Gott und herzlich willkommen imStempferhof in Gößweinstein.

Erleben Sie traditionelle Gastfreundschaft mitWohlfühlfaktor direkt im Herzen der FränkischenSchweiz. Der Stempferhof ist von einer haus-eigenen Park- und Kneippanlage umgeben undpräsentiert sich als modernes 4-Sterne-Hotel amOrtsrand von Gößweinstein. Die zentrale Lagemacht das Haus zu einem attraktiven Ausgangs-punkt für Unternehmungen aller Art. Im geschäft-lichen Bereich eignet sich der Stempferhof unterdem Thema „Tagen im Grünen“ ideal für Mee-tings, Seminare und Konferenzen. 6 individuelleTagungs- und Workshopräume für bis zu 130 Per-sonen, ein professioneller Service, die Bereit-stellung von modernster Tagungstechnik und dieNähe zur Natur fördern nicht nur Konzentrationund Kreativität, sondern lassen jede Veranstal-tung zu einem vollen Erfolg werden.

Lage:FränkischeSchweiz, imGrünen, Landschaft

Hoteleinrichtung: 60 Besucherparkplätze, bar-rierefrei, Fahrstuhl, Freigelände, Hotelsafe, Ka-minlobby, rollstuhlgeeignet, Wickelraum, WLAN

37 ZimmerAlle: Fenster zum Öffnen, Föhn, Kabel-/Sat-TV,Kosmetikspiegel, Lärmschutzfenster, Minibar,Nichtraucherzimmer, Safe, Schreibtisch, ver-dunkelbar, WLAN Einige: Allergikerausstattung,Balkon/Terrasse, barrierefrei, getrennte Betten,Kaffee-/Teebereiter, rollstuhlgeeignet, Überlän-gebetten

6 VeranstaltungsräumeAlle: Fensterlüftung möglich, öffentlicher Inter-netzugang, Tageslicht,WLANEinige: barrierefrei,Bodentanks, dimmbare Beleuchtung, direkter Zu-gang Garten/Terrasse, ebenerdig, Kfz-befahrbar,Klimaanlage, kombinierbar, verdunkelbar

Technik: Flipchart, Leinwand, Metaplanwand,Pinnwand, WLAN

Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengas-tronomie, Bar, Biokost, Frühstücksbuffet, kalori-enreduzierte Küche, Zimmerservice von 7-23 Uhr

Wellness: Dampfbad, Finnische Sauna, Kosme-tikstudio, Massage, Physiotherapie, Ruheräume,Sauna, Wiese

Spor t/Fre ize it :Angeln, Bootsver-leih, Fahrradverleih,Golfplatz, Minigolf,Nordic Walking

Veranstaltungsräume/Ausstattung

Raumname/Kombination

Veranstaltungsräume

Saal Johannes 1–3 210 4,20 130 50 150 v v

Saal Johannes 1 70 4,20 50 20 60 v v

Saal Johannes 2 70 4,20 50 20 60 v v

Saal Johannes 3 70 4,20 60 30 70 v v

Saal Joseph (Clubraum) 60 2,50 30 20 50 v

Salon Frieda 50 2,80 10 10 15 v

Saal Josephine 40 2,50 15 10 20 v

RINGHOTEL STEMPFERHOF****

91327 GÖSSWEINSTEIN / BAYERN

13 km 10 km

NUE

50 km

Dr.-Pfleger-Str. 1792637Weiden i. d. OberpfalzTelefon: +49 961 4808-0Telefax: +49 961 4808-106Ansprechpartner: Johannes Häring, Jürgen [email protected]

S eit ihrer Eröffnung 1991 ist die Max-Reger-Halle aus dem kulturellen, gesellschaft-

lichen und geschäftlichen Leben der Stadt undganz Nordbayerns nicht mehr wegzudenken. ObTheater oder Tagung, Konzert oder Kongress,Ball oder Ballett, dies und mehr erlebt man in derMax-Reger-Halle. Modernste Technik, multifunk-tionale Räume und ein gepflegtes Ambiente mitleistungsfähiger Gastronomie garantieren erfolg-reiche Veranstaltungen aller Art. Die großzügigenFoyers und Außenanlagen bieten den idealen Rah-men für Messen und Ausstellungen.Für Spaß und Erholung sorgen acht Kegelbah-nen nach internationalem Wettkampfstandard.Nicht zuletzt die Nähe zur historischen Altstadtmit ihren hervorragenden Restaurants, Kneipenund Geschäften sowie die guten Parkmöglich-keiten runden den Aufenthalt in der Max-Reger-

Halle ab. Wir organisieren Rahmen- und Unter-haltungsprogramme für Ihre Veranstaltung,sportlich, kulturell oder einfach unterhaltsam.

Lage: nur 5 Gehminuten zur Fußgängerzone,Stadtzentrum

Besonders geeignet für: Ball, Firmen-/Vereins-feier, Kongress mit Ausstellung, Konzert, Tagung,Theater, alle Veranstaltungsarten möglich

Ausstattung: barrierefrei, Dusche, Freigelände,Heizung, Kfz-befahrbar, Küche, Künstlergardero-be, Lkw-Rampe, Mietmobiliar, Telefon, WC

12 VeranstaltungsräumeAlle: barrierefrei, dimmbare Beleuchtung, Fens-terlüftung möglich, Klimaanlage, Tageslicht, ver-dunkelbar, WLAN Einige: Bodentanks, direkterZugang Garten/Terrasse, ebenerdig, Fliesenbo-den, Kfz-befahrbar, kombinierbar

Technik: Beamer, Breitband-Internet (z.B. DSL),Bühne, Mikrofonanlage, Mischpult, mobile Büh-nenelemente, modernste Licht- und Tontechnik,Notebook, Pinnwand, Regiepult, schnurlosesTelefon, Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände,Videokamera, Videorückprojektor, WLAN

Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengas-tronomie, Bar, Bierstube, Café, Restaurant

Referenzen/Auszeichnungen: Gewinner desEVVC-Awards 2009 „Best Center“. Die Max-Re-ger-Halle ist Mitglied im EVVC und der Kongress-Allianz Bayern.

Veranstaltungsräume/Ausstattung

Raumname/Kombination

Veranstaltungsräume

Gustl-Lang-Saal 982 12,00 450 895 480 v v

Gustl-Lang-Saal mit Galerie 982 3,00 - 895 - v v

Foyer EG 600 8,00 150 300 120 v v

Foyer UG 600 8,00 150 300 120 v v

Gustav-von-Schlör-Saal 3/3 422 4,50 180 360 240 v v

Gustav-von-Schlör-Saal 2/3 280 4,50 120 230 152 v v

Foyer OG 200 4,00 40 120 96 v v

Gustav-von-Schlör-Saal 1/3 140 4,50 60 100 64 v v

Konferenzraum II + III 90 3,00 40 80 56 v v

Konferenzraum I 45 3,00 16 36 24 v v

Konferenzraum IV 40 3,00 12 31 24 v

Stimmraum II 35 3,00 14 28 - v

MAX-REGER CONGRESS & EVENT GMBH

92637 WEIDEN i. d. OBERPFALZ / BAYERN

1,5 km 0,5 km

NUE

95 km

Page 79: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

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Page 81: tw Ausgabe 3 | Juli 2015

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SCHWEIZDem starken Frankenzum Trotz

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Was für eine Schmach!Null, nien-te, zero, nix, aber au gar nix gab’s fürdie Österreicher „The Makemakes“zu holen, trotz pyrotechnisch aufge-motztem Klavier, genausowenig wiefür die Deutsche Ann-Sophie. Ihrefür den ESC vielleicht etwas vor-nehm geratene Nummer „BlackSmoke“ floppte im Finale am 23.Juni ebenfalls ultimativ.

Danach war sie, wen wundert’s,bedröppelt, überliefert ist aberauchein trotzigesStatement: „Ichwerdedefinitiv denArschderWeltrocken.“ Welche Inspiration fürTex Rubinowitz! Der Maler undBachmann-Preisträger hatte imVorfeld und zur Einstimmung auf

den Eurovision Song Contest in Wien inseiner Ausstellung „The Nul-Pointers“ die Geschei-terten des europäischen Wettbewerbs hochlebenlassen.Toll übrigens,wie dieÖsterreichWerbungdieAusstellung als Kulisse für einen Empfang nutzte.

Rubinowitz ist bekennender Fan des Song Con-tests. In 34minimalistischenGemälden verewigte eralle Teilnehmer auf Holztafeln, die in der Geschichtedes früheren Grand Prix d’Eurovision je eine Null-Punkte-Abfuhr erlitten. Neben die beiläufig-unför-mig hingepinselten „Ikonen des Scheiterns“ schriebRubinowitz Anekdoten, in denen es teils um die Auf-tritte ging, teils um die Karriere nach der Pleite –rührend bis schaurig-schön ist das alles. Denn wäh-rend Siegern eher Vorhersehbares widerfährt, inte-ressiert es Rubinowitz, was die größten Verlierer inihrer Heimat erwartet: „Der Norweger Jahn Teigen,der 1978 ohne Punkte heimkehrte, wurde wie einVolksheldempfangen,undseinSongwurde inNor-wegenausTrotzzumHit.DieÖsterreicherhingegenhaben ihre Verlierer zusätzlich getreten.“ Der Künst-ler umarmt das Scheitern in seinem Schaffen gera-dezu. Wie großartig traf es sich, dass ausgerechnetDeutschland und Österreich am 23. Juni komplettleer ausgingen. Flugs eilte Rubinowitz ins Leopold-museumund ergänzte die Galerie umTheMakema-kes und eine besonders skurril geratene Ann-So-phie. Ein Hoch auf die Nullen. FRANK WEWODA

WEWODA BLICKT HINTER DIE KULISSEN

Ein Hoch auf Ann-Sophies „Waterloo“Die Ausstellung „The Nul-Pointers“ widmet sich den Losern des europäischenGesangswettbewerbs. Cartoonist Rubinowitz aktualisierte seine Schau der

Gescheiterten nach dem Finale am 23. Juni in Wien spontan.

Tex Rubinowitz ehrt dieGescheiterten des ESC –

und malte direkt nach demFinale die allerneusten„Nullen“: „I’m yours",

The Makemakes (Austria)(li.) und "Black Smoke",Ann Sophie (Germany),

Vienna/2015.

FOTOS: TW (OBEN), TEX RUBINOWITZ, COURTESY OF THE ARTIST

RedakteurFrank Wewoda

(39) war für dietw beim ESC in

Wien vor Ort(siehe auch ab

S.58).