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Typografie und Computer › grafik › typografie › Typo... · 2020-02-27 · zen die...
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Der vollständig überarbeitete Typografieleitfaden richtet sich an Berufsanfänger in allen
gestaltenden Berufen, halbprofessionelle Anwender, sowie an in Typografie unkundige Laien.
Er ist kein Lehrbuch für “fertige” Schriftkünstler, Typografen, Schriftsetzer oder Grafiker. Der
Leitfaden soll der genannten Personengruppe einen roten Faden an die Hand geben um sie zu
befähigen, mit den marktüblichen Büro-, Grafik- und Schneidprogrammen, (z. B. Open Office,
Corel-Draw oder Eurocut), gestalterisch und typografisch akzeptable Ergebnisse aufs Papier zu
bringen.
Gerade für Berufe, die nicht aus dem Gra-
fik- und Druckbereich kommen, sind diese
Kenntnisse heutzutage wichtig. Besonders
der Bereich Werbetechnik und Gestaltung
wird hier angesprochen.
Auch Kaufleute und Büroangestellte benö-
tigen typografische Grundkenntnisse, um
Schriftstücke im Geschäftsverkehr anspre-
chend gestalten zu können. Auch Vereins-
mitglieder, welche für die Öffentlichkeits-
arbeit verantwortlich sind, benötigen heu-
te diese Grundkenntnisse.
Eine Kurzgeschichte der Schrift im Über-
blick, die Bedeutung der Sprache und der
Schrift im Alltag und der Werbung, ergän-
zen die typografischen Grundlagen.
Auch die Rechtschreibung von Fraktur-
schriften wird behandelt. Die auf dieser
Seite aufgeführten PDF-Dokumente stel-
len einen Ausschnitt aus „Typografie
und Computer“ dar.
Die Lern-CD ist mit vielen farbigen An-
wendungsbeispielen versehen, die durch
Textverknüpfungen aufgerufen werden
können. Links aus dem Dokument heraus
verweisen auf Internetseiten zum Thema.
Elektronische Notizzettel geben weitere
Tipps und Hintergrundinformationen.
Clipartdateien im *.cdr- und *.png und an-
deren Formaten ergänzen die CD.
Auf vielen farbigen Beispielseiten und Gratiszugaben sind Gestaltungsbeispiele abgebildet.
Die CD eignet sich fürs Selbststudium, aber auch besonders für berufliche und allgemeinbil-
dende Schulen, da sie Übungseinheiten und Lösungsblätter enthält. Der Inhalt kann fachüber-
greifend eingesetzt werden. Die CD ist als Einzel-, Raum- und als Schullizenz zu erhalten. Der
Leitfaden wird bereits in vielen Schulen eingesetzt.
Zum Arbeiten mit der CD benötigen Sie Acrobat Reader in einer aktuellen Version.
Der ausführliche zweite Teil greift das auch heute noch, bzw. wieder wichtige Thema des
Schriftzeichnens und -konstruierens mit herkömmlichen Zeichenwerkzeugen und/oder Gra-
fikprogrammen wie Corel-Draw auf und gibt Aufgaben und Lösungen vor. Obwohl heute
Schriftgestaltung und Beschriftungen am Rechner durchgeführt werden, sollte man die zeichne-
rischen Grundlagen beherrschen, ohne die das Grundprinzip der typografischen Besonderheiten
bei einer Schriftgestaltung nicht richtig verstanden werden.
Eine Sammlung Cliparts für Co-
rel-Draw ist ebenso Bestandteil
der als Ergänzung zum ersten Teil
gedachten und für 8 Euro erhältli-
chen Ausgabe. Der zweite Teil ist
nicht alleine erhältlich.
Als Ergänzung sind die beiden
PDF-Dateien Beschriftung und
Bilderalbum vorgesehen. Als Bil-
dungseinrichtung können Sie die
PDF-Dokumentationen auf Anfra-
ge kostenlose erhalten.
2
INHALTSVERZEICHNISDie Computertechnik 5
VORWORT 5
Der Leitfaden 5
Struktur des Leitfadens 5
SPRACHE - SCHRIFT - KULTUR 6
Sprachentstehung. 6
Spracherwerb, Denken und Handeln 6
Lernvoraussetzungen 6
Die Sprache 6
Schrift-Zeichen.
Sprache und Schrift als Merkmal derKulturzugehörigkeit
Kleine Witzecke:
UNSERE EUROPÄISCHE SCHRIFT 7
Mesopotamien 7
Die Ägypter 7
Die Phönizier 7
Die Griechen 7
Die Römer 7
In Deutschland 7
MÖGLICHKEITEN DERVERSTÄNDIGUNG
SCHRIFTGRUPPEN-EINTEILUNG
1. Antiqua-Schriftarten
1.1 Kapitalis Romana
1.2 Unziale
1.3 Minuskel
1.4 Renaissance-Antiqua
1.5 Barockantiqua
1.6 Klassizistische Antiqua
1.7 Antiquavarianten
1.8 Jugendstilschriften
1.9 Serifenlose Antiqua
1.10 Serifenbetonte Antiqua
2. Fraktur-Schriftarten
2.1 Textur
2.2 Rotunda
2.3 Schwabacher
2.4 Renaissance-Fraktur
2.5 Barock-Fraktur
2.6 Klassizistische Fraktur
2.7 Historisierte Frakturvarianten
3.0 Schreibschriften / Handschriften
3.1 Antiquaformen
3.2 Frakturformen
4. Fremde Schriften
4.1 Arabisch
4.2 Griechisch
4.3 Hebräisch
4.4 Kyrillisch
4.5 Chinesisch
4.6 Japanisch
4.7 Sanskrit
SCHRIFTARTEN UNTERSCHEIDEN 9
FACHAUSDRÜCKE 10
3
Schriftnamenendungen Englisch,Französisch, Deutsch.
KURSIVSCHRIFTSCHNITTE 11
Die Kursivschriften 11
SCHRIFT UND SCHREIBEN 12
Die Schrift und das Schreiben 12
Die Schriftgröße 12
Die Lesbarkeit 12
Schriftarten 12
Zeilenbreite und Spaltenbreite
Schriftfamilien
Anwendungsempfehlungen
Die Textanordnung
Die Laufweite
BEISPIELE FÜR MEHRSPALTIGETEXTE. 13
BEISPIELE FÜR TEXT- UNDAUSZEICHNUNGSSCHRIFTEN 1
Beispiele für Antiqua-Textschriften(Buchschriften)
Beispiele für (dekorative) Antiqua-Auszeichnungsschriften
BEISPIELE FÜR TEXT- UNDAUSZEICHNUNGSSCHRIFTEN 2
Hand- und Schreibschriften von derAntiqua abgeleitet
Frakturschriften, sowie Hand- undSchreibschriften von gebrochenenSchriften abgeleitet.
Anordnung und Verteilung vonSchriftzügen
SCHRIFTANWENDUNGEN
Der Wortabstand
Der Zeilenabstand
ABSTÄNDE UND ZWISCHENRÄUME 14
Das Ausgleichen 14
Grundregel für den optischen Ausgleich. 14
TEXTGESTALTUNGSBEISPIELE 15
Textgestaltungsbeispiel 2
Textgestaltungsbeispiel 3
Textgestaltungsbeispiel 4
Textgestaltungsbeispiel 5
Textgestaltungsbeispiel 6
Textgestaltungsbeispiel 7 16
DIE RECHTSCHREIBUNG VONFRAKTURSCHRIFTEN 17
Rechtschreibung der Fraktur 17
Die „S“ Schreibweise in einerFrakturschrift 17
Aus historischen Unterlagen 17
Antiqua und Fraktur nach der neuendeutschen Rechtschreibung
Herkunft und Entstehung des ß
Frakturtext am Beispiel.
Alte Rechtschreibung
Neue Rechtschreibung
TEXTE RICHTIG SCHREIBEN - DIE DIN5008, DUDEN & CO 18
Ziffern, Nummern und Zahlen 18
Zeichensetzung 18
Und, & oder + 18
Apostroph, Bindestrich, Trennstrich,Punkt und Komma.
4
Die häufigsten Fehler in der Werbung
DIE ERFINDUNG DER ZAHLEN
Die Römischen Ziffern.
Die Arabischen Ziffern
Standardbriefform
Gestaltung eines Geschäftsbriefes 19
SPRACHE UND WERBUNG 20
Werbesprache - Alltagssprache 20
Vorher - Nachher 20
Alternativen 20
WERBETEXTE 21
Weniger gute Werbetexte 21
Gute Werbetexte 21
HANDARBEIT ODER COMPUTER 22
Der Umgang mit Schrift 22
Anwendungsgebiete 22
Die Einheit von Hand und Maschine 22
SCHRIFTRKONSTRUKTION
Grafikprogramme
Gestaltungsregeln der Schriftkonstruktion
SCHRIFT UND FARBE
Die Lesbarkeit
Optische Täuschungen
Die themenbezogene Farbgebung
Anwendungsempfehlungen:
TESTBOGEN UND LÖSUNGEN
Beantworten Sie nachfolgende Fragen zumThema Textgestaltung!
LÖSUNGSBLÄTTER
Lösungen.
Lösung zu: Ordne folgende ...
Lösungen von Seite 30
Quellenangaben Buchempfehlung
Urheberrechte 22
5
Die Computertechnikhat neue Spezialistenberufe hervorgebracht
und alte Berufe rasant verändert oder langsamsterben lassen. Profis im Bereich der Werbe-technik, der Grafik, im Schrift- und Fotosatzoder Mediengestaltung kommen schon langenicht mehr ohne Computer aus.
Andererseits hat die Computertechnik vie-len Menschen ermöglicht, bestimmte Arbeitenfür die früher ein Spezialist oder eben derFachmann benötigt wurde, selbst zu erledigen.Dies trifft insbesondere auf Textverarbeitungund Grafik zu. Jeder kann sich die entspre-chende Software kaufen und einsetzen. Ge-schäftsbriefe, Rundschreiben, Einladungen,Plakate für Vereinsfeste usw. werden selbsterstellt. Es wird dann munter drauflos de-signed. Nur noch der Druck wird evtl. von ei-ner Firma ausgeführt.
Die Ergebnisse auf dem Bildschirm werdenals gut erachtet, weil diese ja vom Rechnergemacht sind. Man vertraut blind der Technik.Da gestalterisch Grundlagen unbekannt sind,macht sich eine reine Funktionsästhetik breit.Aber selbst den Profis unterlaufen noch Fehlerund häufig sind sie gezwungen, dem Kun-denwunsch zu entsprechen, um den Auftragnicht zu verlieren.
Gute Ergebnisse in Werbung und Schriftge-staltung setzen deshalb ein Mindestmaß anTypografiekenntnissen voraus (Typografie =Buchdruckerkunst, Typograf = Schriftsetzer).
Diese typografische Allgemeinbildung imComputerzeitalter ist notwendig, um das Be-wußtsein für die Schrift als allgemeines Kul-turgut zu bewahren. Die Beherrschung derTechnik alleine, sprich des Computers und derentsprechenden Programme, der Software,reicht nicht aus.
Der Leitfadenist kein Lehrbuch für fertige Schriftkünstler,
Typografen, Schriftsetzer oder Grafiker. Ob-wohl auch diesen heute oft einige Grund-kenntnisse abhanden gekommen sind. Zieldieses Leitfadens ist es, Berufsanfängern,halbprofessionellen Anwendern sowie schrif-tunkundigen Laien, einen roten Faden an dieHand zu geben, der sie befähigt, mit dermarktüblichen Software, gestalterisch und ty-pografisch akzeptable Ergebnisse aufs Papier
zu bringen. Auch für Berufe, die nicht aus demGrafik und Druckbereich kommen, sind dieseKenntnisse wichtig. Auf ein Minimum anFachausdrücken kann dabei jedoch nicht ver-zichtet werden. Wer mit Computerfachaus-drücken wie Bit und Byte, RAM und Rom um-gehen lernt, um „Fachmann“ zu sein, der solltesich auch nicht scheuen, schriftkundliche, ty-pografische Fachausdrücke zu lernen. Auf ei-nem gesonderten Blatt sind diese aufgelistetund eingehend erläutert. Für Leser, welchesich noch eingehender mit dem Thema be-schäftigen wollen, seien die Bücher im Anhangempfohlen.
Struktur des LeitfadensDer Text ist in kleine, inhaltlich zusam-
menhängende Teile gegliedert. Kursiv und fettgeschriebene Textteile sind in ihrem Bedeu-tungsgehalt vorrangiger als nur Fettdruck.
Die fettgedruckten Worte heben die Wich-tigkeit hervor und sind als Stichwortwieder-holung zu lesen. Nur kursiv geschriebeneTextteile sind in ihrer Bedeutung hinter demFettdruck einzuordnen, jedoch wichtiger alsder Normaltext. Unterstreichungen sollen diewörtliche Bedeutung des Textes bzw. des je-weiligen Wortes verstärken.
Der in einem grauen Feld vorhandene Textgibt eine thematische Einleitung, eine Zu-
sammenfassung oder weitergehendeHinweise.
Verknüpfungen mit einer anderen Stelle imDokument oder ins Netz sehen so aus:Verknüpfung
Der Text in Klammern ( ) gibt weiterge-hende Erläuterungen und Hinweise.
Für konstruktive Kritik und Verbesse-rungsvorschläge habe ich stets ein offenes Ohr.
Harald Reinhardt, Laudenbach 2003
VORWORT
6
Sprachentstehung.Der aufrechte Gang des Menschen ermög-
lichte den Anfang der Sprache, da der Kehl-kopf dadurch seine Stellung im Hals verän-derte und erstmals sinngebende Laute gebildetwerden konnten. Dies war in dieser Perfektionnur dem Menschen möglich.
Aus den einzelnen Lauten entwickelte sichdie Sprache. Sprache erlaubte Gedankenaus-tausch, und dieser brachte die kulturelle Ent-wicklung voran, weil Wissen und erworbeneFähigkeiten an die nachfolgende Generationweitergegeben werden konnten (Werkzeugge-brauch, Nahrungszubereitung).
Sprache ist auch eine Möglichkeit demWillen und den seelischen Regungen des Men-schen Ausdruck zu verleihen.
Sprache ist der Informationsaustausch vonMensch zu Mensch.
Spracherwerb,Denken und Handeln
Beim Spracherwerb des Kindes geht dasDenken dem Sprechen voran. Das Gehirn - derMensch - lernt durch Begreifen der Dinge mitder Hand und durch Bezeichnen der Gegen-stände mit Namen. Die Worte sind lange vordem Verwenden der Schriftsprache im Men-schen gefestigt. Erst dann folgt das Schreiben.
Das soll heißen, lerne richtig denken dannlernst du richtig sprechen und auch richtig-schreiben!
Die Schule kann den vorhandenen Sprach-schatz nur erweitern, vervollständigen unddem lernenden Menschen zum eigenständigenDenken und Handeln anleiten. Rechtschrei-bregeln sind nur Anweisungen zum Werk-zeuggebrauch. Das Werkzeug heißt Schrift!Die Werkzeugform - die Form, das Aussehendes Wortes - und der Buchstaben unterliegtdem Wandel.
„Die Rechtschreibung ist nur der optisch wahr-nehmbare Teil der Normalsprache. Das Verstehendes Lesenden stützt sich auch auf Wortwahl undSatzbau. Vor allem steuert der Sinnzusammenhangdas Verstehen. Er ist das Allerwichtigste!“(Quelle: www.ids-Mannheim.de)
Aber viele Menschen haben Rechtschreib-probleme, können nicht richtig schreiben. IhreZahl wird im deutschen Sprachraum aufca. 60 % der Bevölkerung geschätzt. DieseMenschen vermeiden das Schreiben, um sichnicht zu blamieren; denn eine gute Recht-schreibung gilt vielen Leuten fälschlicherweiseals Ausweis von Intelligenz.
LernvoraussetzungenLernen kann nur funktionieren, wenn man
beim Lernen und Lehren nicht gegen biologi-sche Grundgesetze verstößt. Die biologischenAbläufe und Voraussetzungen der Lernpro-zesse des Menschen sind zu berücksichtigen.
Familie und Gesellschaft in der ein Indivi-duum lebt, setzen die sozialen und kulturellenRahmenbedingungen des Lernens. Lernen istdabei als allumfassender Begiff zu verstehen.Lernen findet überall und zu jeder Gelegenheitstatt.
Lernen ist Verhaltensänderung durchWissenszuwachs und Einsichtgewinnung.Erst daraus wird Bildung.
Die Sprachewird allgemein unterschieden in Hochspra-
che und Dialekt (oder Mundart). Es hat sehrlange gedauert, bis es in Deutschland eineHochsprache gegeben hat, in der sich die ver-schiedenen Dialektgruppen verständigenkonnten. Jedoch gibt es im Dialekt eine Füllevon Ausdrucksmöglichkeiten, die in der Hoch-sprache unmöglich sind. Der Dialekt unterliegtkeiner amtlichen Rechtschreibung. Hier wer-den die Bausteine der Sprache eben regional-typisch kombiniert. Man spricht pfälzisch,schwäbisch, allemannisch, fränkisch, bayrischusw.
Dass Dialekt auch erfolgreich sein kann,beweisen Mundartdichter und Mundartsängerjeden Tag auf Neue.
„Für die Menschen, die, eine Sprache spre-chen, geht mit deren Aussterben eine Art, dieWelt zu sehen, verloren"; sagt Anthropolo-gieprofessor Rob Moore von der UniversitätNew York. „Geschichten sind nicht mehrdieselben, wenn sie in eine andere Spracheübersetzt werden. Die Natur sieht andersaus, wenn sie über andere Maßstäbe einge-ordnet wird, in einer anderen Sprache."
SPRACHE - SCHRIFT - KULTUR
7
MesopotamienErste Hochkulturen entstanden am Unter-
lauf des Nils und in Mesopotamien am Eu-phrat und am Tigris. Dieses Mesopotamieneroberten um 3400 v. Chr. die Sumerer, einNomadenvolk unbekannter Herkunft. Um3300 v. Chr. wohnen die Sumerer an denMündungen der beiden mesopotamischenFlüsse in wohlgeordneten Städten wie Ur,Lagasch, und später auch Babylon. Der Königwar auch der Gott (Theokratie = Gottesherr-schaft). Die Sumerer entwickelten die Keil-schrift. Sie hatten große astronomische undgeometrische Kenntnisse. Das Jahr wurde vonden Sumerern in 12 Monate geteilt, der Tag in24 Stunden und die Stunde in 60 Minuten zu60 Sekunden. Auch die Kreiseinteilung in 360Grad ist eine sumerische Erfindung.
Die Ägypterim Altertum bedienten sich zur Mitteilung
eines Sachverhaltes noch der Hieroglyphen,einer Art Bilderschrift, die jedoch auch allge-meine Zeichen hatte. Durch Handel gelangtenim Laufe der Jahrhunderte die sumerischenund ägyptischen Kenntnisse auch zu anderenVölkern in der Umgebung. So auch zu denPhöniziern, ein Volk an der Mittelmeerküste,welches etwa dem Gebiet des heutigen Liba-non entspricht.
Die Phönizierentwickelten dann um 1300 v.Chr. ihr se-
mitisch - phönizisches Alphabet. Dieses wareine Ansammlung von „Zeichen“ (also keineBilderschrift), welche stellvertretend für be-stimmte menschliche Laute geschrieben wur-den. Alle anderen Schriften sollen auf diesesAlphabet zurückzuführen sein.
Die Griechenübernahmen dieses phönizische Alphabet
und haben es entsprechend ihrer Sprache ver-ändert, ergänzt, erweitert und weiterentwik-kelt. Auch heute noch wird die griechischeSchrift fast unverändert im griechischen undkyrillischen Alphabet (Russland) angewendet.
Das Alphabet hat seinen Namen von denbeiden Buchstaben des griechischen Alphabe-tes: Alpha und Beta. Die Griechen wurdendamit zum Ursprung der abendländischenKultur.
Die Römerübernahmen ihrerseits das griechische Al-
phabet und veränderten es wiederum so, dasses ihrer italienischen Lebensart entsprach.Durch die Römer bekam die Schrift um 9 - 30n. Chr. die zeichnerisch vollkommenste Form.Diese römische Schrift heißt noch heute„Capitalis Romana“ oder einfach Kapitalis.Die Kapitalis ist von ihrem Ursprung her eineGroßbuchstabenschrift (Majuskelschrift). Sie istdie Grundlage aller späteren Antiquaschriften(antik = alt). Durch die Kolonialisierung undChristianisierung der durch die Römer be-setzten Länder (Germanien) kam die Schriftauch zu uns.
Die Kapitalis der Römer entwickelte sichüber Zwischenformen und der „Karolingi-schen Minuskel“ durch mehrere Jahrhundertezum heutigen Alphabet mit Groß- undKleinbuchstaben.
Am Übergang von Mittelalter zur Renais-sance vollzog sich eine Zweiteilung derSchriftformen.
In Deutschlandund Mitteleuropa wurden die gebrochenen
Schriften weiter kultiviert, während im roma-nischen und südeuropäischen Raum die alteSchrift der Römer (Antiqua) eine Wiedergeburterfuhr. Die dort vorhandenen Frakturen wur-den romanisiert, indem sie gerundet wurden(Rotunda). Somit lässt sich die Schrift grob ingebrochene Schriften bzw. Frakturschriften(Fraktur = Bruch) und in gerundete Schriftenbzw. Antiquaschriften einteilen. Jede dieserSchriftarten besitzt auch noch Handschriftfor-men.1. Antiquaschriften.2. Frakturschriften.3. Handschriften und Schreibschriften.4. Fremde Schriften(die nicht lateinischen Ursprungs sind), wie Japa-nisch, Chinesisch, Hebräisch.
UNSERE EUROPÄISCHE SCHRIFT
8
SCHRIFTEN
Schriftarten
Fraktur„Textur“
RundgotischSchwabacher
Renaissance-FrakturBarock-Fraktur
Fraktur VariantenDekorative
2
Handschriften /Schreibschriften
handgeschriebene Antiqua
Frakturschreibschrift
Antiquaschreibschrift
3
Anmerkung:Die Einteilung ist als Überblick gedacht. Die DIN 16 518 von 1964 unterteilt die Schriften
in 11 Gruppen nach einem komplizierteren Schema.
Fremde SchriftenDas sind alle Schriften, welche nicht lateinischen Ursprungs sind.
Arabisch, Kyrillisch, Chinesisch, Japanisch
4
Antiqua1
Serifenlose Antiqua
Serifenbetonte Antiqua
Egyptienne Italienne
Antiqua-Varianten
Renaissance- Barock -Klassizismus - Antiqua
9
Ordne folgende Schriften nach:
1. Antiquaschriften2. Frakturschriften3. Handschriften / SchreibschriftenFremde Schriftenund markiere sie mit der entsprechen-den Nummer im Kästchen.
Kennzeichne hinter den SchriftnamenMajuskel- / Versalschriften mit V
Unterstreiche alle Textschriften
0123456789:;<=>?@
6789:;<=>?@
Alte Schwabacher
Typewriter fett
Antiqua
Arnold Böcklin
Bodoni
Braggadocio
Brush Script
Cooper Black
Deutsche Schrift
Eckmann
Englische Schreibschrift
Euromode
Fette Fraktur
Futura Helvetica fett
ITC Garamond
ITC Souvenier
Lithograph
Handwriting
Kalligraph
Nimbus schmalhalbfett Old English
Old Town
Schulsch>rÚft
STENCIL
Technikal
Times VAG Rundschrift
Walbaum Fraktur
Weis# Rundgotisch
Zürich Kalligraphie
SCHRIFTARTEN UNTERSCHEIDEN
10
Antiqua Schriftart, die der „alten“ römischen Schrift (Capitalis) nachempfunden ist.
Alphabet Zeichensatz von Buchstaben, welche gesprochene Selbst-und Mitlaute symbolisieren. Selbstlaute sind A, E, I, O, U, der Rest des Alphabetes sind Mitlaute, z. B. iX. Das Alphabet hat seinen Namen von den ersten Buchstaben des griechischen Alphabetes, den Buchstaben Alpha und Beta.
Druckstrich (veraltet) Senkrechter, breiter Strich eines Buchstabens.
Frakturschriftart Fraktur = Bruch. 1. Schriftart mit kantigem, gebrochenen Schriftbild. Hauptanwendungszeit im Mittelalter (Schwabacher). Auch in der Renaissance und im Klassizismus in Deutschland stark verbreitet. Mit eigenständigen deutschen Schriftformen und noch heute gültigen eigenen Rechtschreib-regeln. 2. Schrifttype mit Namen Fraktur (Walbaum Fraktur).
Font (engl. Quelle / Ursprung). Gemeint ist eigentlich die „Quelle“ der Ziffern, Zahlen und Zeichen, der Zeichensatz einer bestimmten Schriftkollektion. Deren Aufbewahrungsort. Was früher der Setzkasten im Bleisatz, der Filmstreifen mit der Schrift im Fotosatz war, ist heute in der Systemsteuerung das Schriftenverzeichnis. Der Begriff Font meint also Schriften(kollektionen) und wird bildhaft verwendet.
Gleichzug Gegenteil von Wechselzug. Die Buchstaben sind überall gleich dick.
Grotesk Bezeichnung für die geschichtlich ersten Entwürfe von serifenlosen Schriften. Heute Serifenlose Linearantiqua genannt.
Haarstrich (veraltet) Waagerechter, schmaler, dünner Strich eines Buchstabens.
Handschrift Mit der Hand geschriebene Antiqua. Die Buchstaben stehen einzeln und ohne Verbindungslinien. Siehe auch Schreibschrift.
Kapitalis oder „Capitalis Romana“. Von lat. Caput = Kopf, Haupt bzw. von Kapitell = Säulenkopf. Name der alten römischen GROSSBUCHSTABENSCHRIFT.
Kerning (engl., kernel, der Kern). Gemeint ist der Zwischenraum, der Zeichenabstand, um den Buchstaben(kern), den das Programm einfügt. Siehe auchSpationieren.
Kurrent Gotische Kursive. Schreibschrift aus dem deutschen Mittelalter. Gegenstück zur Kursive aus Italien (siehe dort).
Kursiv Lateinisch, von Cursus = Lauf, Laufschrift, Schreibschrift. Aus der italienischen Kursive, entwickelte sich unsere Latei>nische Schulsch>rªibâch>rÚft.
Kursivschrift Heute werden alle schrägliegenden Schriften als Kursivschriften bezeichnet. Siehe aber Kapitel Kursivschriftschnitte!
Italique/Italic Franz. bzw. engl./amerik. Bezeichnung für Kursivschrift.
Majuskel oder Versalie. Großbuchstabe.
Majuskelschrift GROSSBUCHSTABENSCHRIFT.
Minuskel oder Gemeine. Kleinbuchstabe.
Minuskelschrift Kleinbuchstabenschrift (karolingische minuskel).
FACHAUSDRÜCKE
11
Die Kursivschriftenund Kurrentschriften sind ursprünglich
Handschriften, die mit Pinsel oder Feder aufPapier oder in Wachstafeln geschrieben wur-den. Erst der Buchdruck übernahm dieseHandschriften als Schriftschnitte. Die Kursiv-schriftschnitte waren als eigenständiges Al-phabet zur geraden Antiquaform geschaffenworden.
Dieser Gestaltungswille ist an der Ausfor-mung einzelner Kleinbuchstaben und der Seri-fen gut zu erkennen. Besonders die Buchstabena, e, und f unterscheiden sich auffallend. DieAbstammung der Kursive von den Schreib-schriften ist noch zu erkennen.
Neuzeitlich entworfene Schriften habenmanchmal keinen eigenständigen Kursiv-schriftschnitt. Dies trifft besonders auf die seri-fenlosen Schriften zu. Auch erlauben oft diemitgelieferten Schriften in vielen Programmennur elektronisch imitierte Schräglagen der ge-raden Form. Gegebenenfalls muss der Kursiv-schriftschnitt gesondert gekauft werden. (ImDialogfeld Schriftformat wird am unteren Randmeistens angezeigt, ob die Anzeige der Schrift undder Ausdruck original oder imitiert erfolgt). DieSchriftbeispiele zeigen die Unterschiede.
Arial Narrow
BauernhofBauernhofUnivers dünn/light
BauernhofBauernhof
Schneidler
BauernhofBauernhofSouvenir
BauernhofBauernhofTimes
BauernhofBauernhofCentury Schoolbook
BauernhofBauernhofBook Antiqua
BauernhofBauernhof
KURSIVSCHRIFTSCHNITTE
12
Die Schrift und das Schreibensind die Elemente, mit denen Worte und
Gedanken sichtbar gemacht werden.Schriftkenntnisse und das Schreiben kann
man erlernen. Die Maschine Computer liefertvon sich aus keine guten Gestaltungsergebnis-se. Der Computer ist nur Werkzeug undHilfsmittel des Textgestalters, mit dem derUmgang geübt werden muß.
Einige wenige typographische Grundregelnder Textverarbeitung und Schriftgestaltungsollten jedem Anwender bekannt sein und vonihm beachtet werden. Erst recht dann, wenn eraus keinem grafischen Gewerbe oder werben-den Beruf kommt. Denn trotz großer Verbrei-tung der Computertechnik bleibt diese nurHandlanger der Kreativität des Anwenders.
Die typografische GestaltungDie typografische Gestaltung eines Textes
gibt der Drucksache ein bestimmtes Aussehen,ein Gesicht, den ersten Eindruck. Sie soll In-teresse wecken und den Informationsgehaltgut transportieren.
Die Typografie dient der Verbreitung von In-formationen, dient der Kommunikation mitdem Leser.
Typografie formt und bringt unter Berück-sichtigung des technisch Machbaren, den Tex-tinhalt zu einer gestalterischen Einheit.Das Zieleiner guten Typografie ist die optische Erfass-barkeit, die gute Lesbarkeit eines Textes. DieLesbarkeit wird durch die richtige Schriftaus-wahl beeinflusst. Die Aufmachung und Les-barkeit des Textes ist abhängig vom Inhaltdes Textes und dem Verwendungszweck(Buch, Plakat, Handzettel, Prospekt usw.). Soll eingutes Ergebnis erzielt werden, ist vom Bear-beiter Sorgfalt und Einfühlungsvermögen ge-fordert.
Die SchriftgrößeSie wird in der Textverarbeitung und im
grafischen Gewerbe in Punkt angegeben (histo-risch überlieferte Maßeinheit aus dem Bleisatz).DieSchriftgröße ist gleichbedeutend mit derSchrifthöhe. Diese kann auch in Millimeternund Zentimetern angegeben werden.
Sie richtet sich nach der Größe der Versali-en.(Versalie = Großbuchstabe; Minuskel =Kleinbuchstabe )
Millimeter und Zentimeterangaben derSchrifthöhe findet man meistens in der Wer-betechnik, also außerhalb des grafischen Ge-werbes, in Berufen die weniger mit dem Buch,als mehr mit der Platzierung von Werbung aufUntergründen, also den Beschriftungstechni-ken zu tun haben (Fahrzeugbeschriftung, Schau-fenstergestaltung, Fassadenbeschriftung, Großre-klame, Schilder, Plakatgestaltung).
Die LesbarkeitEine gute Lesbarkeit der Mengentexte wird
mit Schriftgrößen zwischen 9 und 12 Punktenerreicht (Lesegröße).
8 pt Schriftgröße10 pt Schriftgröße
16 pt Schriftgröße
24 pt Schriftgröße
36 pt Schrift48 pt Sch
Kleinere Schriftgrößen werden für untergeordnete Aufga-ben, wie Bildunterschriften und Fußnoten eingesetzt.
Schriftgrößen über 12 pt hinaus sindSchaugrößen wie sie bzw. für ÜberschriftenVerwendung finden, oder Auszeichnungs-schriften. Sie werden auch bei Drucksachen fürLeseanfänger und Sehbehinderte eingesetzt(bis ca. 20-26 pt). (ab ca. 20 mm).
Schriftartenwerden in Deutschland eingeteilt in:1. Antiquaschriften2. Frakturschriften4. Schreibschriften und Handschriften5. 4. Fremde Schriften.
SCHRIFT UND SCHREIBEN
14
Das Ausgleichender Buchstabenzwischenräume, das Spa-
tionieren, oder Kerning, geschieht in Schrift-,Grafik- und Textprogrammen heute automa-tisch. Je nach Qualität des Programms werdenalle erdenklichen Kombinationen von Buch-stabenpaaren und damit Buchstabenzwischen-räume berücksichtigen.
Trotzdem braucht der Schriftgestalter dasrichtige Auge, um Fehler zu erkennen. Diesgilt zumindest bei Schlagzeilen, bei Plakat-und Schildergestaltungen und ähnlichenAufgaben, wo große Schriftgrößen oder nurGroßbuchstaben verwendet werden, und so-mit jeder Fehler sofort ins Auge fällt.
Das Spationieren der Buchstabenzwi-schenräume, kann mit der Transparentpauseoder einzelnen losen, beweglichen Buchsta-ben am besten erlernt werden. Wenn man mitdieser handwerklichen Methode vertraut ist,hat man sich das richtige Augenmaß antrai-niert. Erst jetzt kann das Auge mangelhafte,computererzeugte Texte erkennen. Mit denentsprechenden Programmenüs sind dann dieBuchstaben auf die richtigen Zwischenräumezu bringen. (Wort- und Zeilenabstände siehe Ka-pitel Schriftanwendung)
Deshalb gilt: Schmale Schriften dürfen imText nicht zu eng gesetzt werden, weil sonstdie Lesbarkeit darunter leidet (ein leichtesSperren durch prozentuale Zugabe oder Zugabenach Punktgrößen ist möglich).
Die großen Buchstabenzwischenräume,die bei Buchstabenkombinationen wie LA, LT,LO entstehen, geben die Zwischenräume füralle anderen Buchstaben vor.
Breit laufende Schriften können etwas en-ger gesetzt werden, wenn es notwendig ist.
Grundregel für den optischenAusgleich.
Zwischen senkrechten Buchstabenbalkenwie HI sind die auf der Grundlinie abmess-baren Abstände am größten.
Buchstaben mit offener oder runder Außen-form (C, D, O) rücken enger zusammen, derAbstand ist kleiner.
Die Zwischenräume der Buchstaben müssenoptisch gleich groß aussehen. Darum ist es oftnotwendig, die Buchstaben enger zusammen-zurücken (AT).
Manchmal ist ein Überschneiden der Buchsta-ben in den Minusbereich (LT) oder ein Nullabstand(LO, LA) erforderlich.
Beispiel: (Helvetica) Switzerland condensed
Die Zwischenräume sind optisch ausgeglichen. Rundungen gehen über die Grund- und Oberlinie hinaus. Das Verhältnis zwi-schen Buchstabenfläche und Hintergrundfläche ist ausgewogen. Da es sich um eine schmale Schrift handelt, wurden die Zwi-schenräume etwas größer gemacht.
Normal geschriebener Schriftzug ohne nachträgliche Bearbeitung der Zwischenräume. Der Textanfang scheint enger als dasTextende zu sein. Der Zwischenraum ist unterschiedlich groß. Besonders die LT Kombination reißt ein Loch.
ABSTÄNDE UND ZWISCHENRÄUME
15
Die äußere Form des Textes, sowie die aus-gewählte Schrifttype /-schriftart,soll zu dem Textinhalt passen. NachfolgendeTexte als Beispiel und Anregung.
Altdeutsche Weinstube
Blumenhaus Floralis
Sporthaus Turnschuh
Technischer Großhandel
Betonwerk Pfenning & Sohn
Musik der Renaissance
Chinarestaurant Peking
WES T E RN S H OW m i t d e n H I L L C L IMB ER S
Wissenschaft und Forschung
Disco - Lightshow
Romantische Gedichte
Die Zeit der Gotik in Italien
Werbegrafik und Design
Modehaus Femina
Frisör für den Mann
Autohaus Volkswagen
Kirchen der Romanik
Henrys Tauchsportklub
Club Espaniol
Orient Kaffeehaus
Glas und Spiegelpalast
Weinstube zum lustigen Winzer
Digitalgeräte
Metzgerei Wutz & Sohn
Der treue Ritter des Königs
Freizeitparadies Dilldabbes
Kunstschätze de# Barock
Sonnenstudio Aurora
Schuhmacherei Walterson
Franzi#ku# Klosterbrauerei
Bäckerei Bruno Becker
Kommunikationselektronik
Getränkehandel Schluckspecht
Rechtsanwälte Schwarz & Gröner
10. Speyerer Kirchenmusikfest
Gasthau# zum goldenen Löwen
Durchblick Augenoptik
Porzellan- und Haushaltswaren
Kinopalast
Wollhaus Schnatterbeck
Museum für Archäologie
American Railroad Company 1870
Beerdigungsinstitut Humanitas
Fahrzeuglackierbetrieb Spritzer
Nürnberger Weihnachtsmarkt
Fleischerei Frühbrodt
TEXTGESTALTUNGSBEISPIELE
16
Textgestaltungsbeispiel 6 Textgestaltungsbeispiel 7
Trachtenmoden
Zum weißen Roß
Autohaus
Reparaturen Inspektion Mietwagenneu- und gebrauchtwagen
G.Cardano
KommunikationstechnikSkalli &Moulder GmbH
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Rechtschreibung der FrakturDie richtige „S“ Schreibweise der Fraktur-schriften kann heute, wo gebrochene Schrif-ten (Fraktur = Bruch) wieder modern sind, fürdie Nachkriegsgenerationen nicht mehr alsselbstverständlich angesehen werden. Mankann jedoch erwarten, dass sich hauptberufli-che Schriftanwender mit der korrekten Frak-turschreibweise befassen.Leider wimmelt es inder Werbepraxis diesbezüglich von Fehlern.Erschwerend kommt hinzu, dass die aus Ame-rika oder England kommenden Frakturschrif-ten in den Anwendungsprogrammen nichtden deutschen Frakturschriftsatz mitliefernDies liegt daran, dass es im Englischen keinscharfes ß gibt und die Einsicht in die Not-wendigkeit bei den ausländischen Software-herstellern fehlt. Oft muss der deutscheSchriftsatz muß also extra gekauft werden!
In letzter Zeit liefern die Anbieter von Gra-fikprogrammen zunehmens auch Fraktur-schriften mit. Hier muss genau darauf geachtetwerden, wo das Schluss - S auf der Tastaturliegt! Oft findet man dieses auf der # Taste!
Gelegentlich wird der Gebrauch einerFraktur abgelehnt, weil man diese Schrifttypefälschlich mit dem Nationalsozialismus asso-ziiert. Nur wenig ist bekannt, dass die Natio-nalsozialisten 1941 durch Erlaß alle Fraktur-schriften und die deutsche Schreibschrift ver-boten haben (deutsche Schreibschrift). DieseSchriften wurden als jüdisch angesehen.Frakturschriften gab es aber schon im Mittel-alter. Das lange s war bis Mitte des 18. Jahr-hundert auch in England und Frankreich ge-bräuchlich, was alte Urkunden beweisen.
Die Verwendung des # in Frakturschrif-ten, an den Stellen, wo nach der gültigenRechtschreibung ein s stehen soll, ist einkrasser Stilbruch!
Gebrochene Schriften werden gerade we-gen ihrem historischen Bezug und ihres tradi-tionsbetonenden Aussehens und Ansehensverwendet. Darum ist die historisch korrekteSchreibweise auch heute noch die einzig rich-tige!
Die „S“ Schreibweise in einerFrakturschrift
Das große Fraktur S, steht bei Hauptwör-tern am Wortanfang. Bei anderen Wortarten,welche mit s beginnen und klein geschriebenwerden, steht am Anfang immer das lange s.Am Wort und Silbenende steht immer dasnormale kleine #. Enden Worte oder Silben mitss (Fluss), so schreibt man s# (Flus#). Die Kom-bination ## gibt es in der Frakturschreibweisenicht! ß st ,sp, sch ss werden als Ligaturen (Zu-sammenbindungen) begriffen, weil sie imWortgefüge stehen. st im Wortgefüge, darfdeshalb niemals getrennt werden
Auch in Antiquaschriften gab es frühervereinzelt ein langes s. Seit in Deutschlandaber die Latei>nische Sch>rÚft und der Anti-quasatz amtlich sind, ging das Wissen um die-sen Zusammenhang immer mehr verloren.
Siehe auch Rechtschreibduden, Richtlini-en für den Schriftsatz oder Duden: "Satz undKorrektur, Materialien.
Aus historischen Unterlagender deutschen (Januar 1876) und österreichischen (Wien
1894) Kultusministerien (Rechtschreibungskonferenzen)
Die S-Laute in der Fraktur. Es gibt einen hartenS-Laut und einen weichen S-Laut. Der weiche S-Laut wird bezeichnet durch s, z. B. Linsen, Binse,hausen. Der harte S-Laut wird durch ß oder ss,wenn er einfacher Auslaut einer Stammsilbe istund vor vokalisch anlautender Nachsilbe hartbleibt, und zwar durch ß nach langem Vokal, z.B.Fuß, Füße, reißt, reißen. Durch ss nach kurzem Vo-kal z. B. hassen, hassest.
Am Ende der Wörter und in Zusammensetzun-gen so wie auch in Inlaut vor Konsonanten trittdafür das Zeichen s# ein. z. B. Gus#, Flus#ufer,has#t. Ansonsten wird der S-Laut durch s oder #bezeichnet und zwar durch s in den Verbindungensp und st so wie im Inlaut vor und nach Konsonan-ten; z. B. fast, List, sechste, Knospe, lispeln, Ochsen,Krebse, Lotse. Durch # in allen anderen Fällen,nämlich: Im Auslaut solcher Wörter, welche vorvokalischer Nachsilbe den weichen S-Laut haben,z. B. Hau#, Häu#chen, Hau#tür. Im Auslaut solcherWörter, welche vor vokalisch anlautender Silbenicht vorkommen wie al#, bi#, wa#, e#. Im Auslautaller Endungen, z. B. Finsterni#, de# Kinde#. AlsZeichen der Zusammensetzung z. B.Ordnung#liebe, Freiheit#krieg, Passion#blume
DIE RECHTSCHREIBUNG VON FRAKTURSCHRIFTEN
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ZeichensetzungEin sehr häufig vorkommender Fehler wird
bei der Benutzung des Apostrophs ( ’ ), desAuslassungszeichens im Wessenfall gemacht.Es muß heißen: Harrys Kneipe und nicht Har-ry´s Kneipe, weil kein Buchstabe fehlt, derdurch den Platzhalter ( ’ ) ersetzt werdenmüsste. Nach den neuen Rechtschreibregelnwird aber der Apostroph bei unklaren, odermissverständlichen Bezeichnungen im Wes-senfall toleriert, beispielsweise bei Ülger’s Ke-bab-Häuschen. Nicht jedoch bei unmissver-ständlichen Bezeichnungen wie SchreiersLexikon.
Englische Schreibungen mit SMehrzahl-S: The car, the cars. the chip, the
chips. Genitiv-S nur mit Apostroph! This is To-bi’s bike. Henry’s pub.
Völlig fehlerhaft sind Schreibungen, welchedas Mehrzahl-S oder Umstandswörter mitApostroph absetzen: Montag’s geöffnet, MusikCD’s, Sakko’s, Lady’s statt Ladies oder Ladys.
Anmerkung:Durch die vielen englischen Worte und Schreib-weisen, die in den letzten Jahren in DeutschlandVerwendung fanden, können viele Deutsche dieenglische Schreibweise nicht mehr von der deut-schen Schreibweise unterscheiden. Jedoch ist dierichtige S Schreibweise englisches Anfängerwis-
sen und wird im ersten Englischjahr in denSchulen gelehrt.
Und, & oder +Mit Abkürzungen sollte prinzipiell sparsam
umgegangen werden, weil sie den Leseflussbehindern können. Bei Firmennamen in denenein „und“ abgekürzt geschrieben wird, mußdas u. durch das Zeichen & ersetzt werden(kaufmännisches und - Zeichen).Das & ist aus dem lateinischen „et“ abgewan-delt und wird im Sinne von Geschäftspartner-schaft eingesetzt. Im Umkehrschluss bedeutetdies, dass in Normaltexten kein & verwendetwerden soll. Das „und“ bedeutet soviel wie„ebenfalls vorhanden“ oder „gleichzeitig vor-handen“. Das + Zeichen bedeutet „plus“ nichtund, nicht u. und nicht &.. Das + Zeichen hatgenausowenig wie das u. in Firmennamen sei-ne Berechtigung! Geschäftspartner werdennunmal nicht dazugezählt.
TEXTE RICHTIG SCHREIBEN - DIE DIN 5008, DUDEN & CO
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Harald Reinhardt, Main-Neckar-Straße 3, 69514 Laudenbach An diese Stelle kann alternativ zur Bezugszeichenzeile der Informationsblock gesetzt werden. Dies ist dann sinnvoll, wenn der Platz in der Bezugszeichenzeile nicht ausreicht.
Einschreiben
Ingenieurbüro Max & MoritzFrau Ella BenzWeg an der Baustelle.12345 Grabenbruch 2..Ihre Zeichen, Ihre Nachricht Unsere Zeichen, unsere Nachricht Telefon Laudenbach
Re 06201 43552 09.04.03..
Gestaltung eines Geschäftsbriefes.Sehr geehrte Frau Benz!.Dies ist ein Muster für einen Geschäftsbrief. Die Anrede endet mit einem Punkt, Ausrufungs-zeichen, oder mit einem Komma. Nach dem Ausrufungszeichen oder Punkt schreibt man groß, nach demKomma schreibt man klein weiter. In der Anrede wird auf das „Fräulein“ verzichtet!Frauen werden nicht mehr über den Ehemann angesprochen! Also nicht Fam. Harald Reinhardt, sondern nurFamilie Reinhardt. Oder Herr und Frau XY, bzw. Frau und Herr XY..Die Schrift ist 10 Punkt hoch, wenn viel Text und wenig Platz. Kurzer Text, auch 12 Punkt. Die Punkte am Zeilen-anfang bedeuten Leerzeile. Absätze sind durch Leerzeilen zu gliedern..Das Feld für den Briefkopf nach DIN, darf in der Form B eine max. Höhe von 4,50 cm, gemessen von der oberen Blatt-kante nach unten haben. Briefform A hat ein Briefkopffeld mit einer max. Höhe von 2,7 cm. Die Gestaltungdes Briefkopfes ist innerhalb dieser Rahmen freigestellt. In Geschäftsbriefen werden ein Briefkopf, ein neun-zeiliges Anschriftenfeld mit Absenderangabe, Begrenzungsmarken/-linien und die (8 Punkt ) Bezugszeichen-zeile oder ein Informationsblock eingefügt. Diese entfallen bei Standardbriefen ohne Briefkopf (Privat- undsonstige Briefe). Die Seitenränder dieses Geschäfs- und Standardbriefes sind oben und unten je 2,0 cm; linksund rechts je 2,5 cm. Am linken Blattrand sind drei Markierungen eingedruckt. Von oben nach unten: 1. Fal-tung bei 10,5 cm; 2. Marke an der Blattmitte; 3. Faltung bei 21,0 cm..Die DIN 5008 legt auch die Schreibweise des Datums und der Uhrzeit fest: 1997-07-23, 12:30 Uhr.Alphanumerische Schreibweise alternativ : 23. Juli 1997..Der Brieftext kann in Einleitung, Hauptteil und Schluß gegliedert werden..Mit freundlichen Grüßen.Kunst und Handwerk H. Reinhardt.
i. V. Unterschrift.Name des Unterzeichners
Anlagen
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Werbesprache - AlltagsspracheWie schon an anderer Stelle erwähnt, steht
die Lesbarkeit eines Textes an erster Stelle.Dass jedoch der Inhalt des Textes gut ver-ständlich formuliert sein soll, um die Bot-schaft an den Mann zu bringen, ist mindestensgenauso wichtig. Dies gilt sowohl für Nor-maltexte wie Artikel und Briefe, als auch fürWerbetexte (Plakate, Einladungen, Prospekte).
Es fällt auf, dass in allen Medien und Wer-beagenturen ein starker Hang zur Verwen-dung von anglizistischen (engl./amerik.)Schlagzeilen und Füllworten besteht.Zielgruppe dieser verenglischten Halbsätzeund Schlagzeilen scheint der normale jugend-liche und teilweise der erwachsene deutscheMitteleuropäer mit geringem, oder verlerntenenglischem Grundwortschatz zu sein. Mansuggeriert dadurch dieser Zielgruppe, sie seimodern und gebildet. Aus dieser verkündetenModernität wird wiederum die Berechtigungzur Verwendung von Anglizismen abgeleitet
Kritischen Lesern und Leuten ohne Eng-lischkenntnisse erscheinen dermaßen ge-schönte Wortfetzen aber als „leere Menge“ bzw.als „Etikettenschwindel“.
Oftmals wird Englisch auch dazu benutzt,eine nicht vorhandene Kompetenz zu ver-schleiern.
Vorher - NachherNachfolgenden Sätzen als Negativbei-
spiel.
Die Features und Tools der Software sind ihrGeld wert.
Die Software ist wegen ihrer Bediener-freundlichkeit, Charakteristik und Ausstattungihr Geld wert.
Die Downhiller des Moutain-Biker-Club MBCnehmen am „Special - Cup“ im Downhillraicingteil.
Die Bergabfahrer des „Moutain-Bike ClubMBC“ nehmen am „Spezial Pokal“ Wettbe-werb teil.
Die Family reist im Euro City Night zumSight-Seeing in die City von good old London.
Die Familie reist im „Euro-Stadt-Schlafwagen“zur Stadtbesichtigung von London.
Verkehrsminister Wissmann erwägt auf denAutobahnen ein Road-Pricing einzuführen.
Vehrkehrsminister Wissmann erwägt die Ein-führung einer Autobahngebühr.
Am Wochenende fand das vierte High-Jump-Meeting in Weinheim statt.
Am Wochenende fand das 4. intern. Weinhei-mer Hochsprungtreffen statt.
Alles geknowed?
AlternativenNachstehende Anmerkungen dienen als Richt-schnur. Gebrauche Fremdworte nur:• Wo sie die Verständigung durch Klarheit
erleichtern.• Wo Fremdworte komplizierte Umschrei-
bungen mit deutschen Wörtern unnötigmachen.
• Wo sie gerade als Fachwort, im fachlichenZusammenhang Genauigkeit des Aus-drucks sicherstellen.
• Abzulehnen ist der Gebrauch von Fremd-worten insbesondere dort, wo er einerseitsder Verschleierung, andererseits persönli-cher Selbstdarstellung dient.
allgemeine, weitere Empfehlungen:• Wem will ich was sagen?
• Vermeide das „Veredeln“ von deutschenWörtern um den Text „interessanter“ zu ma-chen.So wenig Fachausdrücke wie möglich, soviel Fachausdrücke wie notwendig.
• Kurze und klare Satzformulierungen ver-wenden.
• Schriftsprache der Zielgruppe des Textesanpassen.
SPRACHE UND WERBUNG
SPAREN FÜR DIE
SOMMER
REDUZIERTREDUZIERTFERIEN
HITS
SPAREN FÜR DIE
SOMMER
REDUZIERTREDUZIERT
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Der Umgang mit Schrift
Anwendungsgebiete
Die Einheit von Hand und MaschineWer außer Programmkenntnissen auch
noch zeichnerische Grundkenntnisse besitzt,ist mit Hilfe eines Einlesegerätes (Scanner)auch in der Lage, seine handgeschriebenenVorlagen, wie vorher schon Buchtexte oderGrafiken, auf dem PC zu nutzen.
Somit ist eine anfangs individuelleTextgestaltung nachträglich auch für Mas-senpublikationen und Werbung verfügbar.
UrheberrechteSämtliche Texte und Grafikentwürfe bei
Harald Reinhardt, Main-Neckar-Str. 369514 Laudenbach
Vervielfältigung und Wiedergabe in jedwederTechnik und Methode - auch auszugsweise – nurnach Absprache mit dem Autor.
Als Textverarbeitungsprogramm wurde MSWord eingesetzt. Die verwendeten Textschriftensind Arial und Book Antiqua. Die übrige Schriftenstammen von Microsoft, Corel und URW.
Die Grafiken entstanden mit Word und Co-rel-Draw. Alle Grafiken sind vom Autor erstellt. Beieinigen Grafiken dienten Corel Clipart-Dateien alsAusgangsbasis und wurden verändert.
Die Entwürfe können exklusiv erworben wer-den. Auf Anfrage können Grafikentwürfe speziellangefertigt werden.
HANDARBEIT ODER COMPUTER