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Inhalt Seite Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW 07/08 2012 www.gew-thueringen.de Occupy Union Fahrtenbericht Seite 9 Fachleiter – Akueller Stand Seite 13f. Tag der offenen Tür Seite 3 Wir wünschen Ihnen erholsame Urlaubstage GEW Aktuell Tag der offenen Tür 3f. Was braucht gute Bildung? 4f. Alltag eines Kassenpatienten 10f. Schule Interview „Erfurt im NS“ 6f. Hochschule Beschäftigungssituation Hochschule 8 Junge GEW Occupy Union. Fahrtenbericht 9 Rechtsstelle Anteiliger Ausgleich für Mehrarbeit 12f. Fachleiter – Aktueller Stand 13f. EuGH Urlaubsabgeltung 14 Aus den Kreisen 15f. Tipps und Termine Lesepeter 2

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Ausgabe 07-08/2012 der thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

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Inhalt Seite

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

07/082012

www.gew-thueringen.de

Occupy UnionFahrtenbericht

Seite 9

Fachleiter –Akueller Stand

Seite 13f.

Tag der offenen Tür

Seite 3

Wir wünschen Ihnen erholsame Urlaubstage

  GEW Aktuell

Tag der offenen Tür 3f.

Was braucht gute Bildung? 4f.

Alltag eines Kassenpatienten 10f.

  Schule

Interview „Erfurt im NS“ 6f.

  Hochschule

Beschäftigungssituation Hochschule 8

  Junge GEW

Occupy Union. Fahrtenbericht 9

  Rechtsstelle

Anteiliger Ausgleich für Mehrarbeit 12f.

Fachleiter – Aktueller Stand 13f.

EuGH Urlaubsabgeltung 14

  Aus den Kreisen 15f.

  Tipps und Termine

Lesepeter 2

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Herausgeber:Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftLandesverband Thüringen im DGBHeinrich-Mann-Straße 22 • 99096 ErfurtTelefon: (03 61) 5 90 95 - 22 • Fax: (03 61) 5 90 95 - 60E-Mail: [email protected] • Internet: www.gew-thueringen.deE-Mail an die Redaktion: [email protected] Redakteurin: Kathrin VitzthumRedaktionsschluss: 10.06.2012Herstellung: PROOF Maik Stock „Druckproduktion“ Charlottenstraße 3 • 99096 Erfurt • Telefon: 03 61/5 41 87-58E-Mail: [email protected] • Internet: www.proof-ef.deGestaltung: awosDesign. Nadine Sowa • www.awosdesign.deLayout: PROOF Druckproduktion. Loreen Scheit • www.proof-ef.deE-Mail: [email protected]ültige Anzeigenpreisliste Nr. 02 vom 01.04.2011Manuskripte und Beiträge:Die in den einzelnen Beiträgen wiedergegebenen Gedanken entsprechen nicht in jedem Falle der Ansicht des GEW-Vorstandes oder der Redakteure. Die Beschlüsse des Vorstandes sind verbindliche GEW-Meinungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. In den Textbeiträgen gilt die männliche Anredeform für beide Geschlechter, wenn nichts anderes ausgewiesen ist. Bei allen Veröffentlichungen behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Manuskripte und sonstige Zuschriften für die Redaktion der thüringer zeitschrift (tz) werden an die Adresse der Geschäftsstelle erbeten. Einsendeschluss für Beiträge ist immer der 10. des Vormonats.Bezugspreis:Der Bezugspreis für die tz beträgt ab 01. Januar 2002 für Nichtmitglieder 1,80 Euro pro Einzelexemplar zuzüglich Porto, das Jahresabo (11 Hefte) – davon eine Doppelausgabe – 18,50 Euro zuzüglich Porto. Das Jahresabonnement kann drei Monate vor Ablauf des Kalen-derjahres gekündigt werden. Erfolgt bis zu diesem Zeitpunkt keine Kündigung, wird das Abo um ein Jahr verlängert. Die Lieferung erfolgt gegen Vorkasse an die GEW-Wirtschaftsdienst GmbH, DKB Bank Berlin, Kto.-Nr.: 1005400559, BLZ: 12030000.Die Abo-Gebühr für Mitglieder der GEW Thüringen ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Kurznachrichten

Der Sommer lässt wie in den vergangenen Jahren auf sich war-ten. Umso mehr wünschen wir Ihnen sonnige und erholsame Urlaubstage.Doch bevor Sie sich in Ihren wohlverdienten Urlaub verabschieden, möchten wir Ihnen mit der Doppelausgabe Juli/August noch ein paar Gedanken mit auf den Weg geben.Diese Ausgabe enthält einige Rückblicke auf das vergangene Schul-jahr und die letzten Monate – Tag der offenen Tür auf Seite 3f. und Was braucht gute Bildung? auf Seite 4f – sowie Ausblicke auf die anstehenden Aufgaben, so zum Beispiel im Hinblick auf die Beschäftigungssituation an den Hochschulen auf Seite 8.Wie immer gibt es viele Nachrichten aus den Kreis- und Betriebsver-bänden (Seite 15f.) und wichtige Informationen aus der Rechtsstelle (Seite 12f.). Wichtig: Die Sprechzeiten der Landesrechtsstelle haben sich geändert. Bitte beachten Sie dazu den Informationskasten.Auch während der Sommerferien sind die Kolleginnen und Kol-legen der GEW Thüringen für Sie erreichbar. Rufen Sie also an oder schreiben Sie eine E-Mail an [email protected]. Wir werden uns kümmern.

Herzlichst,Kathrin Vitzthum

Im Juli 2012 erhält den LesePeter das Sachbuch:Andreas Venzke

Die Brüder Grimm und das Rätsel des Froschkönigs

Im August 2012 erhält den LesePeter das Bilderbuch:Edward van de Vendel & Alain Verster

Die Taube, die sich nicht traute

In seinem 7.Band „Lebendige Biografien“ widmet sich Venzke pünktlich zum Brüder-Grimm-Jahr 2012 den Brüdern Jakob und Wilhelm, die mit ihren Märchenbüchern Welt-ruhm erlangten. Sie waren rastlose Sammler und Sprachforscher und wollten angesichts der absolutistischen Kleinstaaterei mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur deutschen Einheit leisten. In diesem Taschenbuch kommen sie als Ich-Erzäh-ler zu Wort. Neben Informationsabschnitten und historischen Bildern erfreuen ironische Schwarz-Weiß-Zeichnungen junge Leser.

Ausgerechnet «Telemark» heißt die Tau-be, die bei der Jungtaubenprüfung eine perfekte Landung neben den Menschen hinlegen soll, denn der Name steht für eine perfekte Landung der Skispringer bei den Menschen. Telemark aber ist ein Verlierer, er weiß, dass er die Landung in die Brotkrumen bei den Menschen niemals schaffen wird. Er ist der achte Prüfling. Sieben sind vor ihm.

Coverillustration:

Joachim Knappe

Innenillustration: Klaus Puth

Arena Verlag GmbH

Würzburg 2012

112 Seiten, TB

8,99 €

ab 10 Jahren

ISBN:

978-3-401-06775-9

Aus dem Niederländischen

von Rolf Erdorf

Hildesheim: Gerstenberg 2012

32 Seiten, gebunden

12,95 €

ab 4 Jahren

ISBN:

978-3-8369-5419-8

www.gew-thueringen.de/LesePeter.html

Juli - unsere Jubilare!

LesePeter

Titel, Vorname, Nachname Ort, AlterWerner Seiferth Altenburg,88Helga Melerski Wiehe,86Thea Denzin Großheringen,85Helga Jürgens Erfurt,83Alexander Tauch Jena,82Prof. Dr. Gisela Kahl Jena,81Rosa Rassmann Sünna,81Rolf Heymann Leutenberg,80Marianne Francke Apolda,80Helmut Seidenstücker Sonnenstein OT Werningerode,80Hermann Naß Suhl,75Raimund Schrickel Seligenthal,75Therese Leinweber Arnstadt,75Edda Wolf Helmershausen,70Rosmarie Kirmse Schmölln,70Monika Raatz Eisenach,70Helmut Klemm Marksuhl,70Helga Hugk Saalfeld,70Ingrid Hoffmann Erfurt,70Werner Tellhelm Arenshausen,70Sabine Bühl Ilmenau,70Gabriele Krauße Ranis,65Peter Herrmann Sömmerda,65Heinz Berndt Jena,65Rosemarie Brendel Schleiz,65Heidelinde Zotemantel Erfurt,65Roswita Lohse Stadtilm,65Dr. Albrecht Rosenstiel Meiningen,65Eva-Maria Volknant Gotha,65

Vorwort

IMpREssuM

August - unsere Jubilare!Hans Christ Georgenthal,86Thea Bauerfeld Jena,85Rosemarie Schmidt Bad Sulza,83Ilse Zypprecht Weimar,81Ursula Hoffmann Greiz,80Wolfgang Hopf Schmalkalden,80Renate Bimberg Erfurt,80Marie-Luise Spiller Meiningen,75Rosemarie Busch Petersdorf,75Evelin Schmidt Wechmar,75Rosemarie Gebhardt Vacha,70Klaus Pohl Gera,70Edeltraud Pinkwart Bettenhausen,70Rudolf Kuchenbecker Schleiz,70Rolf Walter Niederorschel,70Karl-Eike Walter Sondershausen-Schernberg,70Dieter Riebisch Bürgel/ OT Silbertal,70Erika Widrich Schlotheim,65Sigrid Dey Jena,65Annelie Winkler Krölpa,65Sonja Mann Gerstungen,65Ingrid Schäller Hermsdorf/ Thrg.,65Heinz Hemmelmann Erfurt,65Hannelore Friebel Suhl,65Gabriele Schreiber Schleiz,65Ingrid Winselmann Niedersachswerfen,65Ingolf Zellin Suhl,65Gabriele Scholpp Altenburg,65Ute Leipe Altenburg,65Burckhard Rosenbaum Lichte,65

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tzEs war eine Herausforderung. Frei-tag nachmittag, gutes Wetter und am Abend der Beginn der Fußball-Europameisterschaft. Doch wir haben es gewagt und können jetzt sagen: Offene Türen stehen der GEW Thü-ringen richtig gut.

Am Freitag, den 8. Juni 2012 hat sich die GEW Thüringen in ihrer Landesgeschäftsstelle interessierten Menschen, Politiker/innen, Mitglie-dern und zukünftigen Mitgliedern im (Vor-)Schulalter vorgestellt. Mit einem bunten Programm, verteilt über acht Stunden, war die GEW Thüringen mit ihren verschiedenen Arbeitsbereichen zu erleben.

Endlich konnten zwei der insgesamt vier Preisträgerinnen unseres Ende letzten Jahres beendeten Malwettbe-werbs „Ich bleibe nach der Schule gern im Hort“ ausgezeichnet werden und stolz ihre Preise entgegen nehmen. Begleitet wurden Maxi-Michelle und Laura von ihren Müttern und, welch leider noch seltenes Exemplar, von ihrem Horterzieher.

Es ist gelungen, alle(!) im Landtag ver-tretenen Parteien und einen Vertreter aus dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur an einen Tisch zu bringen und aktuelle bildungspolitische Positionen zu dis-kutieren. Fragen der Besucher/innen wurden dabei genauso beachtet wie die Nachfragen des GEW-Vorsitzenden Torsten Wolf. Überraschend und deswegen „hängengeblieben“ ist die Aussage von Volker Emde (CDU): „Wir haben das Geld, wir haben die

Stellen.“ Nehmen wir ihn beim Wort, dann sollte es keine Probleme mehr mit dem Ausbau der Einstellungen in Kita und Schule geben.

Das Tischkickerturnier als gelungener Auftakt zur Fußball-Europameister-schaft begeisterte vor allem die jün-geren Teilnehmer/innen. Fair-Play und Spaß standen im Vordergrund, auch wenn selbstverständlich der Titelge-winn nicht vom Himmel gefallen ist.

Für alle nicht so fußballbegeisterten kleinen Besucher gab es ebenfalls ge-nug zu erleben:

Bastelstraße, Kinderschminken und Blumengestecke herstellen waren das eine, die Hausralley das andere. Be-waffnet mit Zettel und Stift flitzten die Mädchen und Jungen durchs Haus und versuchten die teils kniffeligen Fragen zu beantworten. Wenn gar nichts mehr ging, standen auch alle

Mitarbeiter/innen des Hauses für kleine Hilfestellungen zur Verfügung.

Die Aktionen in den Büroräumen der Landesgeschäftsstelle liefen mit unterschiedlicher Beteiligung. Die lange Arbeitswoche zollte wohl bei den Besucher/innen ihren Tribut. Den-noch waren die Diskussionen und Ge-spräche in den Referaten intensiv und spannend. Es gab wichtige Impulse zu den Fragen, welche Aufgaben vor der GEW liegen und wie es um die Zu-kunft der Gewerkschaften insgesamt bestellt ist. Klar geworden ist dabei, dass Gewerkschaften und vor allem ihre Mitglieder in den Einrichtungen präsent sein müssen. „Gesicht zeigen“, dass gilt nicht nur gegen Rechts, woher der Slogan so bekannt ist, nein, es gilt auch gerade für die Gewerkschafts-bewegung. Nur wenn Beschäftigte aktive Mitglieder erleben, mit ihnen ins Gespräch kommen, ihre Fragen und Meinungen loswerden, werden sie verstehen, wie sehr sich ehrenamtliches

Ein gelungenes erstes Mal

Tag der offenen Tür der GEW Thüringen

GEW Aktuell

Foto: M. Puffert

Foto: M. Puffert

Foto: K. Vitzthum

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Foto: K. Vitzthum

Foto: K. Vitzthum

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Geschafft! Endlich Zeit für mich, meine Kinder oder Enkel, meinem Partner oder Partnerin. Endlich hält das Laufrad einmal an, endlich kann ich selbst bestimmen, wie mein Tag aussieht, bin nicht mehr gehetzt durch

Termine und zusätzliche Aufgaben, kann einfach mal abschalten. Vielen von uns geht es dieser Tage so. Und auch wenn manche außerhalb der Schulen immer noch nicht zur Kennt-nis genommen haben, dass die meisten Lehrer im Sommer selten länger als vier Wochen frei haben, sage ich: wir haben uns das verdient! Eine erholsame Ferienzeit, mit vielen erfrischenden und aufbauenden Erlebnissen und natürlich das je passende Wetter sei Ihnen allen gewünscht!

Zum Schuljahresende ist man ver-sucht, eine Bilanz zu erstellen. Er-

reichtes fällt leichter in Erinnerung zu rufen als die vielen „Baustellen“, denen man sich noch stellt oder bei denen man noch nicht weiter gekommen ist. Wir als GEW Thüringen haben uns vorgenommen, Mitgliederinteressen noch besser zu vertreten. Dazu ist es notwendig, diese genau zu kennen. Wir haben uns daher entschieden, Sie in unseren Prozess der Aufgabendefi-nition mit einzubeziehen. Wir haben Verhandlungen mit dem TMBWK für ein zukunftsweisendes Personalent-wicklungskonzept aufgenommen. Um Sie möglichst unmittelbar zu beteili-gen, haben wir Sie nach ihren

Engagement für die eigenen Interessen und der Interessen von Kolleg/innen lohnt. Und wie wichtig eine solidarische Beziehung zur Durchsetzung besserer Arbeitsbedingungen und Formulierung tariflicher Forderungen ist.

Einen vergnüglichen Abschluss bot das Leipziger Kabarett-duo „Ensemble Weltkritik“. Frech, mit den Themen des Tages improvisierend, musikalisch brillant und pointiert unterhielten Frau Silke Sumpf-Pretzsch (alias Bettina Prokert) und Herr Thomas Lühmlich (alias Maxim Hof-mann) das Publikum. Sie hielten sich mit Anspielungen auf pädagogisches Handeln nicht zurück, selbstverständlich augenzwinkernd und einladend.

Für den einen oder die andere Beschäftigte/n in der Lan-desgeschäftsstelle waren die Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür wohl ein Spagat zwischen den alltäglichen Pflichten und der Ausgestaltung ihrer Räume und Planung der Aktivitäten. Aber es war auch ein Arbeiten Hand in

Hand, alle packten mit an und planten, räumten, bastelten. Und die Spende an die GEW-Stiftung fair-childhood in Höhe von 57 Euro wäre ohne selbstgebackenen Kuchen nicht möglich gewesen. Auch hier können wir feststellen: Aus Ideen gemeinsames Handeln werden zu lassen, bringt Kolleginnen und Kollegen immer wieder einander näher.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitstreiter/innen und an alle Ehrenamtlichen, die Ideen und Zeit investiert haben. Für alle anderen gilt: Ihr habt etwas verpasst.

Kathrin Vitzthum

Ein Dankeschön geht auch an unsere Unterstützer, ohne deren finanzielle und technische Hilfe der Tag nicht möglich gewesen wäre: bfw – das Berufsfortbildungswerk der GEW e. V., DGB Thüringen, DGB Jugend Thüringen und GEW.

GEW Aktuell

Was braucht gute Bildung?

Rück- und Ausblick

Foto: K. Vitzthum

Foto: M. Puffert

Foto: K. Vitzthum

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Arbeitsbedingungen und der Perso-nalsituation an Ihren Schulen mittels einer Online-Umfrage befragt. Über 1.600 Kolleginnen und Kollegen ha-ben sich beteiligt. Herzlichen Dank dafür! In diesen Tagen laufen die Ge-spräche mit der Ministerpräsidentin, dem Minister und allen Fraktionen des Landtages über die Ergebnisse der Online-Umfrage und den notwendi-gen Schlussfolgerungen. Sie können uns jederzeit zu einer Personalver-sammlung an Ihre Schule einladen, auch bei Ihnen sollen die Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden. Un-sere Ziele bestehen dabei aus einem Dreiklang: Verbesserung der Personal-situation – notwendige Entlastungen – moderne Bildungspolitik personell, sachlich und räumlich ermöglichen. Denn gute Schule braucht mehr!

So haben wir z. B. Anfang des Schul-jahres mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Thüringer Ganztagsschule, in Form der Ein-heit von Grundschule und Hort, ver-teidigt. Mit 25.000 Unterschriften, über 1.000 eingesandten und von Hortkindern gemalten Bildern und ungezählten Veranstaltungen haben

wir es erreicht, das die Einheit von Grundschu-le und Hort er-halten geblieben ist. Vorerst. Ein schlüssiges Kon-zept muss nun von allen Betei-ligten erarbei-tet werden, wir sind es unseren

Kleinsten schuldig! Gute Ganztagsschule braucht mehr!

Im April diesen Jahres haben die GEW-Bezirkspersonalräte erneut um Ihr Vertrauen geworben und ein überzeugendes Ergebnis erreicht: an allen Schulämtern hat die GEW die Stimmenmehrheit. Gute Gewerk-schaftspolitik ist nur mit starken Personalräten zu machen. Danke für Ihr Vertrauen in die starke Inte-ressenvertretung durch Ihre GEW-Personalräte!

Die nächsten Wochen und Monate versprechen wieder spannend zu wer-den. Die GEW will nun, nach den Schulen, die Arbeitsbedingungen an den Thüringer Hochschulen erfragen. Hier arbeiten nahezu 100 Prozent der wissenschaftlich Beschäftigten

in Teilzeit und/ oder mit befri-steten Verträgen, also hoch prekär. Eine Situation die es sonst nur noch bei den k o m m u n a l e n Horten gibt!Ebenso gilt es, die nächste Ta-rifrunde, welche am 01.01.2013

beginnt, gut vorzubereiten. Denn Sie wollen doch sicherlich ebenso Ihren Teil von der guten wirtschaftlichen Entwicklung abhaben, wie dies z. B. den Kollegen in der Metallindustrie, den Kommunen und anderen Be-reichen 2012 gelungen ist. Denn gute Schule und Hochschule braucht auch gute Bezahlung!

Und wir werden uns verstärkt der Bezahlung und die Bedingungen bei den freien Trägern, an den Schulen und Kitas, annehmen. Denn obwohl hier ebenso gute pädagogische Arbeit geleistet wird wie an den staatlichen Schulen und kommunalen Kitas liegt das Einkommensgefälle zum Teil bei 40 Prozent unterhalb des TV-L und TVöD.

Sie alle sind aufgerufen mitzumachen, wenn es um die Verbesserung der Ar-beits- und Einkommensbedingungen im Bildungsbereich geht. Das Wich-tigste haben Sie bereits getan: Ihre Mitgliedschaft in der GEW, welche unsere Arbeit erst ermöglicht! Gute Bildung braucht eine starke GEW!

Schöne Ferien und schönen Urlaub wünscht Ihr,

Torsten Wolf!

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Rück- und Ausblick

Foto: S. Ruge

Foto: K. Vitzthum

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Schule

„Erfurt im Nationalsozialismus“ – Worum geht es dabei überhaupt?

Viele Leute, gerade Jüngere, haben nur sehr schematische Vorstellungen vom Nationalsozialismus. Unterhält man sich über den Nationalsozia-lismus, entsteht ein Bild, in dem die Gruppe der Nazis abstrakt als ‘Täter’ wahrgenommen wird, denen die Gruppe der Juden als ‘Opfer’ ge-genübersteht. Zu den damals in Er-furt lebenden Menschen wird meist keinerlei Verbindung hergestellt. Genau hier setzen wir an, indem wir versuchen zu vermitteln, dass Mörder wie Ermordete gleicherma-ßen in Erfurt lebten und handelten und es darüber hinaus auch noch

Mitläufer, Widerstandskämpfer, Unzufriedene oder Fanatische gab. Der abstrakten Vorstellung vom Nationalsozialismus wollen wir konkrete Bilder und Geschichten von Menschen und Häusern dieser Stadt gegenüberstellen.

Gibt es spezielle Themen, die Ihr behandelt?

Angefangen haben wir mit der Erarbeitung eines allgemeinen Stadtrundgangs zur lokalen NS-Geschichte, der allen Interessierten offen stand. Mit der Zeit kamen im-mer mehr Informationen hinzu, so dass wir Rundgänge mit spezielleren Themen anbieten konnten. “Juden-

verfolgung und Antisemitismus” beispielsweise, aber auch das Thema “Frauen im Nationalsozialismus” oder einen Stadtteilrundgang durch das “Rote Ilversgehoven”.

Ihr macht die Stadtrundgänge jetzt seit zehn Jahren. Wie würdest du das Interesse einschätzen?

Bei unseren offenen Angeboten ist das Interesse ungebrochen. Gerade viele Erfurterinnen und Erfurter wollen ihre Stadt von einer anderen Seite kennenlernen. Etliche kom-men auch mehr als einmal mit, gerade, wenn es um einen neuen Aspekt geht.

Neben den Stadtrundgängen bie-tet Ihr auch Stadtrundfahrten und Stadterkundungen an? Worin unter-scheiden sich diese Angebote?

Die Rundgänge führen durch die Erfurter Innenstadt und dauern rund zwei Stunden. Um auch Orte außerhalb der Innenstadt zu errei-chen, haben wir eine Fahrradrund-fahrt konzipiert, die auch Orte wie das “wilde KZ” in der Feldstraße erreicht oder das Gelände der ehe-maligen Firma Topf & Söhne, wo die Krematorien für die Vernich-tungslager produziert wurden. Die Stadterkundung wiederum richtet sich vor allem an Jugendgruppen und Schulklassen, denn sie ermög-licht eine aktivere und eigenverant-wortliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

In Erfurt kann man sich seit zehn Jahren auf die lokalen spuren des Nationalsozialismus begeben. Möglich macht das eine projektgruppe des DGB-Bildungswerkes Thüringen. Ob stadtrundgang, stadtrund-fahrt oder stadterkundung, die projektgruppe bietet unterschiedliche methodische Varianten an. Auch für schulklassen. Über das projekt und seine Möglichkeiten sprach die tz mit Frank Lipschik, Bildungs-referent im DGB-Bildungswerk Thüringen.

Interview „Erfurt im Nationalsozialismus“

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tzWas genau macht Ihr mit den SchülerInnen? Wie werden die LehrerInnen einbezogen?

Für eine Stadterkundung braucht man einen ganzen Schultag, denn die Teilnehmenden bewegen sich nach einem gemeinsamen Start selbständig in Kleingruppen durch die Stadt und beantworten an unterschiedlichen Orten Fragen. Eine Gruppe geht beispielsweise zum Deserteursdenkmal auf dem Petersberg, eine andere zur Jüdischen Landesgemeinde. Am Ende werden die unterschiedlichen Perspektiven und Geschichten zusam-mengetragen. Auch die eigenen Fragen der Jugendlichen an das Thema Erfurt im Nationalsozialismus haben hier mehr Platz. Die begleitenden LehrerInnen sollen sich dabei zurücknehmen, können aber später im Unterricht daran anknüpfen.

Wie sind denn die Rückmeldungen?

Das Feedback ist meist positiv. Gelobt wird vor allem die Möglichkeit, eigenständig arbeiten zu können.

Außerdem freuen sich die meisten Schülerinnen und Schüler, wenn sie das Klassenzimmer mal verlassen und Geschichte an authentischen Orten erleben können.

Zum guten Schluss noch ein letzte Frage. Wie kommt man denn zu Euren Angeboten?

Zum einen bieten wir von Mai bis Oktober einmal im Monat einen kostenlosen Rundgang für alle Interessierten an, in der Regel am ersten Sonntag im Monat. Darüber hinaus kann man man die Angebote bei uns anfragen. Sämtliche Anfragen werden vom DGB-Bildungswerk Thüringen koordiniert, denn die rund achtköpfige Gruppe arbeitet ehrenamtlich. Die konkreten Abspra-chen werden dann mit denjenigen getroffen, die den Rundgang oder die Erkundung übernehmen. Da wir versuchen, die Inhalte und Länge individuell auf jede Gruppe abzustimmen, ist jeder Rundgang anders.

Vielen Dank für das Gespräch.

Von Mai bis Oktober bietet die Projektgruppe jeden ersten Sonntag einen kostenlosen, offenen Rundgang an. Weitere Informationen zur Pro-jektgruppe und ihren Angeboten gibt es unter www.erfurt-im-ns.dgb-bwt.de/.

Die nächsten Stadtrundgang-Termine:

04. August 2012 (18 Uhr), Treffpunkt StaatskanzleiStadtrundgang „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“

02. September 2012 (14 Uhr), Treffpunkt FischmarktStadtrundfahrt „Erfurt im Nationalsozialismus“ (Zur Denkmalwoche)

07. Oktober 2012 (14 Uhr), Treffpunkt Alte SynagogeStadtrundgang „Judenverfolgung und Antisemitismus“

Erfurt im NS

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GEW Aktuell

Große Umfrage der Fraktion DIE LINKE zu Beschäftigungsverhält-nissen an Hochschulen.

Wir gehen zwar nicht davon aus, dass sich die Zahl der befristet eingestellten Beschäftigten an den Hochschulen verringert hat, aber wir wollen dies – und noch mehr – genau wissen, z.B. wie es um die Bezahlung aus Haus-halts- bzw. Drittmitteln bestellt ist, in welcher Situation u.a. studentische Beschäftigte, Promovierende sowie die Lehrbeauftragten und Honorarkräfte sind. Daher haben wir uns maßgeblich an der Erarbeitung der Großen Anfrage zu den Beschäftigungsverhältnissen an den Thüringer Hochschulen, die Susanne Hennig von der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag gestellt hat, beteiligt. Da es sich um eine Große Anfrage handelt, haben die entspre-chenden Stellen jetzt sechs Monate Zeit, um die von uns gewünschten Daten zusammenzutragen und aufzubereiten.

Online-Umfrage der GEW Thü-ringen zur Arbeitssituation von Kolleginnen und Kollegen mit Lehraufgaben

Aber wir möchten nicht nur diese Zahlen für unsere Argumentation zur Verfügung haben. Daher wird das Re-ferat Hochschule und Forschung in der nächsten Zeit eine Online-Umfrage starten, die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter mit Lehraufgaben an Thürin-ger Hochschulen und Forschungsein-richtungen zu ihrer Arbeitssituation befragt. Wir zählen darauf, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen an den entsprechenden Einrichtungen beteiligen, um ein umfangreiches Mei-nungsbild zu erhalten.Wir werden Euch zeitnah informieren und fordern Euch bereits jetzt auf, nicht nur selbst die Online-Umfrage auszufüllen, sondern ebenso Eure Kol-leginnen und Kollegen aufzufordern, dies zu tun.

Warum ist es so wichtig, ein um-fassendes Bild zu erhalten?

Begründet wird die hohe Zahl von Befristungen im wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterbe-reich damit, dass der wissenschaftliche Nachwuchs befristete Qualifikations-stellen benötigt und außerdem die Innovationsfähigkeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen nur gewährleistet wäre, wenn es aufgrund von befristeten Beschäftigungsverträ-gen genügend Personalfluktuation gäbe.

Wir sagen: Daueraufgaben in Lehre und Forschung müssen auf Dauerstel-len geleistet werden. Dass das bei 90 Prozent befristetem wissenschaftlichen Personal der Fall ist, bezweifeln wir. Wir sagen: Befristungslängen müssen sinnvoll sein. Die Befristungsdauern werden immer geringer, so dass selbst bei einer mehrjährigen Projektlaufzeit oder einer Qualifizierung viele ca. ein-jährige Befristungen vergeben werden. Wir sagen: Auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen eine sinnvolle Personalpolitik betreiben, wenn sie die besten Köpfe haben wollen. Auf Unsicherheit und Abhän-gigkeit durch dauerhafte (Kurzzeit-)Befristungen zu setzen, kann nicht der Weg sein. Wir müssen zu einem Kodex guter Beschäftigung an den Hochschulen und Forschungseinrich-tungen kommen. Dazu brauchen wir Daten für Argumente, die wir mit den beiden Umfragen erhalten wollen.

Marlis BremischReferentin Hochschule

und Forschung

Die Zahl der befristeten Beschäftigungsverhältnisse an Thüringer Hochschulen war 2009 besonders im Bereich der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr hoch. Das lässt sich aus den Zahlen des statistischen Bundesamtes und der Kleinen umfrage der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag von 2010 entnehmen. Fast 90 prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind befristet angestellt, auf die Zahl aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Hochschulen (ohne Klinikum) bezogen, sind es immer noch ca. 50 prozent, die befristet beschäftigt sind.

Umfragen zu Beschäftigungsverhältnissen an den Thüringer Hochschulen

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Junge GEW

Occupy Union. Bildungsgewerkschaft in Bewegung.

Occupy (zu Deutsch: ‚besetzen‘, aber auch ‚in Anspruch nehmen‘) – mit diesem Begriff verbindet sich die Suche nach innovativen Lösungsansätzen für gesellschaftliche Probleme, getragen von einer aktiven, demokratischen Öffentlichkeit. Unter diesem Vorzeichen fand vom 25. bis zum 28. Mai im hessischen Rotenburg an der Fulda die erste bundesweite Konferenz der Jungen GEW und der GEW-Studis statt. Das Organisationsteam hatte bewusst den provokanten Titel „Occupy Union. Bildungsgewerkschaft in Bewegung“ gewählt, um auf die Verantwortung des GEW-Nachwuchses für die Gestaltung ihrer Gewerkschaft aufmerksam zu machen. Der Hinweis auf die Occupy-Bewegung beinhaltet aber auch den Blick über den Tellerrand der Gewerkschaft hinaus und damit die Frage nach dem gesellschaftlichen Anspruch der GEW.

Die erste Bundesjugendkonferenz sollte eine Platt-form für die Vernetzung und den Ideenaustausch unter den jungen Kolleginnen und Kollegen bieten. „Was erwartest Du Dir von der GEW?“, „Wie soll die GEW aussehen, damit Du Dich engagierst?“ – diese Fragen begleiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Programm. Ein Fokus lag auf Workshops zu zahlreichen Themen aus den unter-schiedlichen Bildungsbereichen. So konnten sich etwa Neumitglieder über die Strukturen der GEW informieren, Interessierte Einblick in die Personal-ratsarbeit erhalten, sich mit dem Menschenrecht auf Bildung, Aspekten der Inklusion, der Rolle der Gewerkschaften in der europäischen Krise oder den Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Mittelbaus an den Hochschulen beschäftigen. Insgesamt wurden 22 unterschiedliche Workshops

angeboten. Zusätzlich stand eine freie Workshop-Phase zur Verfügung, in der die Teilnehmenden in Eigeninitiative Arbeitsgruppen anboten.

Neben den Arbeitsphasen hatte das Organisations-team mit fünf Hauptvorträgen für weiteren Input gesorgt. Alex Demirovic, Sozialwissenschaftler an der TU Berlin, betonte in seinem Vortrag die ge-sellschaftliche Verantwortung der Gewerkschaften. Katja Urbatsch stellte ihre Initiative arbeiterkind.de vor, die Beratung für Studierende der ersten Ge-neration in ihrer Familie anbietet. Jule Schulz und Costantino Gianfrancesco von Occupy Frank-furt gaben Einblicke in Anspruch und Alltag des Occupy-Camps in Frankfurt. Slave Cubela von der IG Metall präsentierte das Konzept des Or-ganizings am Beispiel der eigenen Erfahrungen in seiner Gewerkschaft. Einen besonderen Höhe-punkt stellte der Vortrag von Giorgos Alevizakis, Vize-Präsident von OLME, dem griechischen Verband der Sekundarschullehrerinnen und -lehrer an staatlichen Schulen, dar, der von der Situation in Griechenland berichtete.

Das inhaltlich beeindruckende und perfekt organi-sierte Programm schuf die besten Voraussetzungen für angeregte Diskussionen, neue Kontakte und nicht zuletzt für einen ordentlichen Motivations-schub für das gewerkschaftliche Engagement. Dem Organisationsteam ist gelungen, was sie sich auf die Fahnen geschrieben hatten: dazu beizutragen, die Gewerkschaft in Bewegung zu halten!

Tabea Dörfelt-Mathey Junge GEW

Foto: J. Haller

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Aus dem Alltag eines Kassenpatienten

„Und wie war der Tag so?“Das fragte mich meine Liebste, nachdem ich aus der Klinik zurück war. Ich dachte nach:

„Mist, ich bin viel zu früh da“, denke ich, nachdem ich wie immer die vier Stockwerke zur Station hoch gelaufen war: Chemotherapie bei Lungenkrebs für Nichtraucher – dumm gelaufen. 9:00 Uhr und die Visite hatte noch nicht einmal begonnen, dafür herrscht Gewusel auf dem Gang. Patientenlotsen begleiten dieselben per pedes, Roll-stuhl oder Bett zur Behandlung. Der Reinigungsdienst manövriert gekonnt seinen Wagen durchs Gedränge. Schwestern, Krankenpfleger, Pflegeassistenten, medizi-nische Fachangestellte huschen hin zu den Bettlägerigen. Die Stationsärzte bereiten die Visite vor. Später wird der Container voll salzarmer, aromastoff- und glutenfreier Mittagsmenüs in die Küche bugsiert.

Ich gebe meine Unterlagen im Schwesternzimmer ab, wo sie erstmal verschollen gehen sollen, ohne Folgen allerdings. Dann belege ich den Fensterwarteplatz in Besucher-WC-Nähe, genehmige mir eine Tasse Früchtetee, packe mich und die Süddeutsche Zeitung aus und gehe geduldig ans Lesen. Ich sollte alle interessanten Texte in den nächsten drei Stunden auf dem Flur schaffen.

Pünktlich 11:15 Uhr ist Mittagszeit. Wie gewohnt schlen-dere ich zum Servierwagen, um warmes „Aufnahmees-sen“ in Empfang zu nehmen. Dieses Privileg haben alle Neuankömmlinge – sie sind auf Gedeih und Verderb der Auswahl des Computers ausgeliefert und der der Köche. Doch heute steht kein Essen mit meinem Namen auf dem Wagen. Schüchtern frage ich die Pflegeassistentin, ob denn irgendwo ein Essen für Stötzer herumvagabundiere? Das nicht, aber eine herrenlose Portion Hackklops mit Misch-

gemüse und Kartoffeln findet sich. Das Schweinefleisch fein beiseite legend, mache ich mich ans Vegetarische. Gerade als ich die letzte Kartoffel durch zarten Druck meiner Gabel mit der Soße Marke „Bulette“ vermählen möchte, steht die Ärztin i.P. mit den Blutentnahmeu-tensilien vor mir.

Es muss jetzt wieder schnell gehen: Oberarme frei legen, heißes Wasser drüber laufen lassen, hinlegen, Andock-station, sprich Vene, suchen und rein die Flexüle. Erster Versuch an einer der Winzigblutleitungen am linken Handknöchel und geschafft. Das gelingt selten, ich bin erleichtert. Also Blut raus, später Chemo da rein.

Gegen 12:30 Uhr verbreitet sich das Gerücht, ein Bett sei nun für Herrn Stötzer frei. Ich gehe also den Flur entlang, sehe die Türschilder und muss entsetzt feststel-len, dass die Station wieder von 3- auf 4-Bettzimmer umgestellt wurde.

Ich lande in der Sieben, links das Waschbecken hinterm hellgrünen Vorhang, der die zonalen Blaufliesen verdeckt. Rechts die Tür zum Innen-WC, der mit Glasfliesen der Marke „Boizenburg“ ausgekleidet ist und das typische „Weltniveau“-Gefühl des Arbeiter- und Bauernstaates der frühen 1980er auf erstaunliche Weise konserviert.

Die beiden Betten links sind mit zwei Herren belegt, die den letzten großen Krieg noch erlebt haben dürften. Gleich rechts liegt ein schmächtiger Mann unbestimmbaren Alters. Ich erhalte ein Fensterbett! Im Vorbeigehen fällt mein Blick auf seine Telefonanlage, weder Medienkarte noch Kopfhörer. Bingo! Ich muss mir den in fünf Metern Entfernung angeschraubten Röhrenfernseher mit einer 50cm-Bilddiagonale nicht mit ihm teilen. Ich begrüße die Herren mit einem freundlichen „Guten Tag“ und ignoriere die neugierigen Blicke der Alten. Ich deponiere Waschutensilien, Tasche und Kleidung an den vorgese-

Aus dem Alltag eines Kassenpatienten

„Herbert GEWöhnlich - eine Ergänzung aus ganz persönlicher Sicht

In der letzten tz hat Herbert GEWöhnlich die Abschaffung der Praxisgebühr befürwortet und deutliche Worte gefunden.Mittlerweile rechnen die Gesetzlichen Krankenkassen mit bis zu 27 Mrd. Euro Überschuss bis 2014. Da fällt mir ein, dass erkrankte Menschen neben der Praxisgebühr für den Arztbesuch auch eine Rezeptgebühr, eine Medikamentengebühr und auch Krankenhaustagegeld (10 Euro/Tag) zahlen. So stellt sich die Frage, ob diese Geldschneiderei noch zeitgemäß ist?

Wie es dem Kassenpatienten im Behandlungsfalle ergehen kann, möchte ich in folgendem Erfah-rungsbericht aus dem Februar schildern. Er ist zudem eine Hommage an all die Beschäftigten im Gesundheitswesen, die selten ahnen, wie es wirklich hinter den Türen der Patientenzimmer zugeht.

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tz„Herbert GEWöhnlich - eine Ergänzung aus ganz persönlicher Sicht

henen Stellen und lege mich erstmal hin. Die neugierigen Blicke prallen am Wirtschaftsteil der Süddeutschen ab, die beste Art Distanz zu wahren – weil es eben nicht die in solchen Etablissements omnipräsente BLÖDzeitung ist.Ich mag im Krankenzimmer einfach keine Krankenge-schichten mit wildfremden Leuten besprechen!Zur weiteren Schutzabschottung hilft Fernsehen mit Kopfhörer, zwei Stunden Biathlon, zwei Stunden „Two and a half Men“ inklusive 10-Minuten-Abendbrot.

Mittendrin werden mir professionell und human durch einen Stationsarzt Antiallergika, Cortison, Vitamine gespritzt, bevor das gute Zellgift der Chemotherapie in meine Venen tropfen darf.

19:00 Uhr ist Nachrichtenzeit, alle drei Männer haben schon die Zähne geputzt und betrachten die Wetterkarte. Da begehe ich den Fehler und stelle das TV-Gerät ab. Als ich aus der Waschzelle heraustrete, umgibt mich Dunkel-heit, aber keine Stille. Eine böse Vorahnung krallt sich ins Hirn – ich hole vorsorglich die Ohrstöpsel. Die habe ich noch von der Streetparade in Zürich. Sie sind optimal für den Schutz der Gehörgänge, lassen aber Technobässe angenehm passieren. Diese 1A-Livetechnostöpsel sollten sich den Livebässen dieser Nacht nicht gewachsen zeigen.Bevor ich die Waschkajüte betrat, hatte ich das Fenster geöffnet. Vier Männer = Gestank. Ich nehme mich da nicht heraus, denn nachdem die Chemo meinen ganzen Körper durchdrungen hat, umgibt mich eine metallen duftende Aura, das Odeur von Eisenbahnwaggonbrems-klotzabrieb. Dieses Fenster wurde justament vor meinen Augen vom Schmächtigen mit Verve so zugekracht, dass die Wände wackelten. Reden konnten wir nicht darüber, denn er ist taubstumm. Da ist ein Zwergenfernseher am anderen Ende des Zimmers wirklich überflüssig.

Allerdings entgeht er auch so einer mittlerweile beein-druckenden Geräuschkulisse zweier Lungenkranker. Der eine schnarcht kurz und hart und spricht dabei Sätze wie: „‚sissähmdso‘“ oder auch „nüdsdjenüschd“. Der zweite mit der Statur eines Seeelefanten besticht durch ein intensives Labialtraining im Dauerbassmodus. Ich bin jedenfalls froh, weit genug von seinen Schleimspei-chelbömbchen entfernt zu liegen. Nur der Taubstumme schweigt. Wie gesagt, es ist 19:30 Uhr und alles schläft irgendwie. Da auch mich die Müdigkeit zu übermannen droht, schließe ich die Äuglein, um ins Land der Träume zu entschweben.

Gegen neun muss ‚sissähmdso das erste Mal zur Toilette. Dabei stolpert er über einen Infusionsständer, öffnet die Tür zum WC, schaltet das Licht ein und pinkelt mit den entsprechenden Nebengeräuschen im Stehen, löscht das Licht, klappt die Tür zu und tritt auf dem Rückweg gegen einen Stuhl. Dieser Vorgang, in der Werbung bekannt als „Nachts müssen müssen“, wiederholt sich

ca. alle zwei Stunden, gefolgt vom Hartkurzschnarch mit ‚sissähmdso‘-Einlage.Um eine Stunde verschoben, also genau zwischen den ‚sissähmdso‘-Intervallen, überfällt auch den Schmächtigen der periodisch wiederkehrende Harndrang. Er ist offen-hörlich Sitzpinkler und bedauerlicherweise Türzukracher.

Der Seeelefant wird diese Nacht zwei Mal seine Verkabe-lung zum Überwachungsmonitor abreißen, vielleicht auch abquetschen, was dazu führt, dass Nachtschwester Uschi mit viel Schwung ins Zimmer tritt, das Licht einschaltet, ein kurzes Gespräch mit Eli beginnt, dabei die Drähte ord-net, den Alarm abstellt, geschwind aus dem Raum rauscht und die erwachten Gesellen wieder sich selbst überlässt.

Gegen 3:00 Uhr rette ich mich ermattet in Morpheus‘ Reich. Bis 5:45 …

Die Antwort auf die Frage meiner Liebsten? „Ooch, fast so wie immer! Es ist halt ein Krankenhaus und kein Strandhotel“.

Andreas Stötzer, gewöhnlicher Kassenpatient

Foto: A. Stötzer

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§§§ Rechtsstelle

Streit um anteiligen Ausgleich für Mehrarbeit teilzeit-beschäftigter Beamtinnen und Beamter beendet

Mit einer Musterprozessvereinbarung haben sich die Ge-werkschaft Erziehung und Wissenschaft und das damalige Thüringer Kultusministerium am 23. April 2004 verständigt, die Rechtsfragen

1. ob auch von verbeamteten Lehrern in Teilzeit über die Pflichtstundenzahl hinaus geleistete Unter-richtsstunden ausgleichs- bzw. vergütungspflichtig sind, wenn der Umfang der Mehrarbeit drei Unter-richtsstunden je Monat nicht überschritten wird.

und2. ob, soweit sich eine Vergütungspflicht in der Fallgestaltung nach Ziffer 1 ergibt oder eine Vergü-tungspflicht besteht, weil die in der Mehrarbeitsver-gütungsverordnung bzw. der Verwaltungsvorschrift zur Mehrarbeitsvergütungsverordnung festgelegte Grenze der Mehrarbeit von drei Unterrichtsstunden je Monat überschritten wurde, die Vergütung auf die Höhe der Vergütungssätze nach der Mehrar-beitsvergütungsverordnung beschränkt ist oder anteilige Besoldung aus der entsprechenden Be-soldungsgruppe zu zahlen ist.

durch ausgewählte Musterverfahren höchstrichterlich ent-scheiden zu lassen.

Was haben wir erreicht?

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Wie weiter?

Die nächsten Schritte:

9. die Musterprozessvereinbarung gilt ausschließlich für GEW-Mitglieder.

Nachweis über zusätzlich angeordneten Unterricht:

GEW-Mitglieder wenden sich mit ihren Fragen an die GEW-Landesrechtsstelle.

GEW-Mitglied zu sein lohnt sich.Heike Schiecke

Landesrechtsstelle / Referat Angestellten-und Beamtenrecht

Datum Zusätzlich ange-ordnete Unter-richtsstunde (Fach)

Bestätigung durch Schulleiter bzw. ständigen Vertreter

davon abgegolten durch Freizeit

Fachleiter in der Ausbildung von Lehramtsanwärtern

Inwieweit die Gesetzesänderung zulässig und verfassungs-gemäß ist und mit der Zahlung einer Stellenzulage dem

Anspruch nach amtsangemessener Alimentation gerecht wird, soll nun das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) überprüfen.

§§§Rechtsstelle

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Europäischer Gerichtshof stellt Urlaubsabgeltungsanspruch für Beamtinnen und Beamten klar – Übertragungszeitraum von neun Monaten ist mit dem Unionsrecht nicht vereinbar.

Wir berichteten in der letzten tz-Ausgabe über die Ansprüche bei Angestellten nach der aktuellen BAG-Rechtsprechung.

Heike SchieckeLandesrechtsstelle / Referat Angestellten-und Beamtenrecht

Fachleiter in der Ausbildung von Lehramtsanwärtern führen den dringend notwendigen Lehrernachwuchs zum 2. Staats-examen und tragen somit eine besondere Verantwortung für diese Phase der Ausbildung nach dem Lehrerbildungs-gesetz. Die GEW-Landesrechtsstelle setzt sich aktiv dafür ein, dass den speziellen Besonderheiten des Tätigkeitsfeldes des Fachleiters in der Ausbildung von Lehramtsanwärtern angemessen Rechnung getragen wird. Wir werden aktuell über die Ergebnisse der Verfahren berichten.

Heike SchieckeLandesrechtsstelle /

Referat Angestellten-und Beamtenrecht

Ab sofort sind die Juristinnen der GEW-Landes-rechtsstelle zu folgenden Zeiten erreichbar:

persönliche Rechtsberatung (nach vorheriger An-meldung)

Dienstag und Donnerstag von 14:00-17:00 Uhr und nach Vereinbarung

sowie telefonische Rechtsberatung

Mittwoch von 14:00-16:00 Uhr undDienstag und Donnerstag von 13:00-17:00 Uhr

Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass in den GEW Kreisverbänden ehrenamtliche Rechtsschutz-beauftrage den Pädagoginnen und Pädagogen zur Beratung zur Verfügung stehen.

Über Sprechzeiten und Erreichbarkeit vor Ort in-formiert das Sekretariat der GEW-Landesrechtsstelle

GEW-Landesrechtsstelle Tel.Nr.: 03 61 / 5 90 95 50 FAX: 03 61 / 5 90 95 60

Achtung geänderte Sprechzeiten der GEW-Lan-desrechtsstelle

§§§ Rechtsstelle

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Aus den Kreisen

Ein- und Ausblicke

Der Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wis-senschaft (GEW) lud seine Mitglieder zum 6. Stammtisch nach Meiningen ein. Diesmal sollten Körper und Geist angesprochen werden.

So trafen sich die Mitglieder am Parkplatz des Schwimmbades zu einer Wan-derung auf der Ostseite der Stadt.

Einen sachkundigen Wanderleiter, der viele interessante Details über unsere Kreisstadt vermittelte, hatten die Organisatoren mit Herrn Axel Wirth gewinnen können. Von der Hoßfeld-hütte aus konnte z.B. das Schloss durch das Joachimstal und den Stiefelsgraben in einmaliger Umrahmung betrachtet wer-den. Bei der Umrundung des Flugplatzes sahen wir die ersten Erschließungsarbeiten für das neue Gewerbegebiet. Recht unterschiedliche Meinungen stießen bei der Betrachtung der umfangreichen Erdbewegungen aufeinander. Nochmals lag uns unsere Kreisstadt mit all ihrer Schönheit und Abwechslung mit dem Blick vom Oberen Waldweg zu Füßen.

Nach dem Abstieg in das Wohngebiet “Am Wandervogel” lud der Vorstand die Wandergruppe als Überraschung zu einer Brotzeit in den Garten von Frau Hartmann ein. Dort empfing uns der Duft von Thüringer Bratwurst und Rostbrätl, da Herr Hartmann bereits am Grill aktiv war. In zwangloser Unterhaltung wurden Aufgaben der Bildungsgewerkschaft in Gegenwart und Zukunft diskutiert, u. a. der Rückgang der Mitgliederzahlen und daraus notwendige Schlussfolgerungen zur Gewinnung junger Mitglieder.

Eine besondere Ehrung nahm die Vorsitzende, Frau Rausch, noch vor: Sie gratulierte Re-gina und Erich Seibt für jeweils fünfzigjährige Mitgliedschaft in der Ge-werkschaft.

Zum Abschluss wurde noch auf die GEW-Fahrt hingewiesen, die auf den 25. August 2012 verlegt wurde, und durch den Schulamtsbereich Südthüringen führt.Alle Teilnehmer möchten sich bei den Organisatoren der gelungenen Veranstaltung, besonders beim Ehepaar Hart-mann für die Gastfreundschaft, bedanken.

Erich Seibt

Meiningen

Weimar – Senioren

Rückblick nach Weissensee

Die Seniorengruppe des Kreisverbandes Weimar besuchte am 24. Mai 2012 bei herrlichstem Wetter den neu eröff-neten chinesischen Garten in Weissensee. Er heißt „Garten des ewigen Glücks“. Eine Mitarbeiterin erklärte uns die

Bedeutung der Symbolik der einzelnen Gestaltungsele-mente für die uns doch so fremde Kultur. Es war für alle ein schönes und bereicherndes Erlebnis und wir empfehlen allen – Fahrt mal hin, es lohnt sich!

Die Anlage ist behindertengerecht gestaltet und auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Renate Schwarz

Ausblick auf Veranstaltungen

Der Kreisverband Weimar lädt seine Seniorinnen und Senioren herzlich zu folgenden Veranstaltungen ein:Fahrt nach Sonderhausenmit Schlossbesichtigung und Besuch des Possen 19. Juli 2012 Abfahrt 9:00 Uhr in Weimar an der katholischen Kirche – Kosten etwa 40 Euro pro PersonKaffeekränzchenam 23. August 2012 im Schlosspark Tiefurt ab 15:00 UhrHalbtagesfahrt nach Zella-Mehlismit Besuch des Meeresaquariums 20. September 2012Abfahrt 12:00 Uhr in Weimar an der katholischen KircheKosten etwa 20 Euro pro Person

Hanni Ogorek

Nordhausen

Am Samstag, dem 22. September 2012 findet unsere diesjährige Studienfahrt des Kreisverbandes nach Leipzig statt. Hauptreiseziel ist der neugestaltete Zoopark. Wir bitten um Anmeldung beim KV - Bus ab Nordhausen Cordula Körner, Bus ab Bleicherode - Jutta Kirchner oder Brigitte Klein. Es wäre schön, wenn die Schulen insgesamt die Teilnehmer melden. Kosten sind wie in den Vorjahren geblieben.

KV Nordhausen, Karin Greiner

Foto: privat

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§§§ Aus den Kreisen

Suhl – Seniorenvertretung

Tipps und Geselligkeit in Evas Garten

Zum diesjährigen Gartentag mit traditioneller Pflanzenbörse (soweit ihr etwas mitbringen könnt) laden wir euch am Mittwoch, den 11. Juli 2012 herzlich ein.

Wir treffen uns um 13:30 Uhr an der Graffitiwand gegenüber vom Suzuki-Autohaus Freiwald & Schaub. Ihr könnt mit dem Bus bis zum Kaufland bzw. Aue 1 fahren oder euer Auto auf dem Parkplatz von Penny abstellen.

Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Gräfenleite empfangen uns Eva-Maria und Armin Thomae in ihrem schönen Garten. In gemütlicher Runde wollen wir unsere Erfahrungen und Tipps austauschen.

Bei Interesse meldet euch bis 10. Juli 2012 unter 03681-761588 oder 03681-306157.

Auf euer Kommen freuen sichEva-Maria Thomae und Margit Fremde

Saale-Orla-Kreises

Frühjahrsfest der GEW–Mitglieder des Saale-Orla-Kreises

Am Freitag, den 20.04.2012 fand das diesjährige Fest für GEW-Mitglieder des SOK in Burgk statt. Auf dem Programm stand eine 90minütige geführte Wanderung entlang der idyllischen Saalelandschaft. Alternativ war eine Schlossbesichtigung auf Schloss Burgk möglich. Nach der eindrucksvollen Wanderung bei schönstem Frühlingswetter, voll von Eindrücken der Schönheiten der Natur, lauschten die zahlreichen Teilnehmer einem Orgelvorspiel auf der Silbermann-Orgel in der Schlosskapelle. Einen schönen Abschluss bildete das Abendessen in anspre-chendem Ambiente der Gaststätte „Schlossterrasse“ auf dem Gelände des mittelalterlichen Schlosses. Nachdem sich alle gestärkt hatten, erfolgte die Ehrung der Jubilare für 60-, 50-,40- und 25-jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft.Noch ein Hinweis in eigener Sache: Unsere diesjährige Ausfahrt findet am 13.10.2012 statt und führt uns nach Bamberg. Die Einladung an alle Mitglieder erfolgt persönlich.

Marina Wolschendorf

BV TU Ilmenau/KV Ilm-Kreis

Schöner Erfolg für afrikanische Studierende der TU Ilmenau

Der Verein Le C.A.R. e.V. der afrikanischen Stu-dierenden der TU Ilmenau erhielt auf der Aus-zeichnungsveranstaltung im Wettbewerb „Mitei-nander studieren in Thüringen“ des TMBWK am 6. Juni 2012 in Ilmenau einen von insgesamt acht Preisen. Staatssekretär Prof. Deufel und Dr. Spiegel von der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung im Deutschen Stifterver-band überreichten den Preis für das Engagement der jungen Afrikaner in der Integrativen Kindereinrichtung

„Am Eichicht“ in Ilmenau. Die afrikanischen Studierenden hatten in der Kita über mehrere Wochen mit den Kindern, Eltern und Erzieherinnen gemeinsam genäht, gebastelt, getrommelt, gesungen, getanzt, gekocht und geschminkt sowie den Kindern vom Leben in Afrika und besonders

natürlich vom Alltag afrikanischer Kinder berichtet. Höhepunkt war eine afrikanische Woche vom 29. Mai bis zum Kindertag, der mit einem gemeinsamen Kin-derfest begangen wurde. Den Kleinen, aber auch Eltern und Erzieherinnen machte das großen Spaß. Auch wenn anfangs bei einzelnen Kindern Skepsis gegenüber dem „Fremden“ zu bemerken war, fiel das beim gemeinsamen Spielen und Handwerken schnell ab. Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache. Das konnte man auch beim Auftritt auf der Auszeichnungsveranstaltung im Audimax der TU Ilmenau erleben.

Das Projekt wurde vom GEW-Betriebsverband der TU Ilmenau und vom DGB-Kreisverband Ilm-Kreis finanzi-ell unterstützt. Der Kontakt zwischen der Kita und den Studierenden soll auch in Zukunft erhalten werden.

Dr. Uwe Holzbecher

Foto: Kinderzentrum, K. Heider

Foto: Kinderzentrum, K. Heider