UE Newsletter Frühling 2005 Deutsch

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05 Pierre Boulez. 80. Geburtstag am 26. März 2005. Eine Hommage. Werküberblick S. 45 - 46 08 Cristóbal Halffter. 75. Geburtstag am 24. März 2005. Ungebrochene Schaffenskraft 09 Wolfgang Rihm erobert Amerika. Zwei Uraufführungen in New York und Minnesota 12 Arvo Pärt - Komponist des Jahres 2005. Von Musical America ausgezeichnet Pierre Boulez newsletter 02/05 • frühling 2005

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Frühling 2005. Neueste Nachrichten über Komponisten und Werke der Universal Edition

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05 Pierre Boulez.

80. Geburtstag am 26. März 2005.Eine Hommage. Werküberblick S. 45 - 46

08 Cristóbal Halffter.

75. Geburtstag am 24. März 2005.Ungebrochene Schaffenskraft

09 Wolfgang Rihm erobert

Amerika. Zwei Uraufführungen in New York und Minnesota

12 Arvo Pärt - Komponist

des Jahres 2005.

Von Musical America ausgezeichnet

Pierre Boulez

newsletter02/05 • frühling 2005

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AKTUELLESRelaunch Website — 4Suchfunktion, B2B — 4

KOMPONISTENBoulez — 5Halffter — 8Rihm — 9Pärt — 12Haas — 13Baltakas — 15Panufnik — 15 Berio — 16Stockhausen — 17Kurtág — 19Kagel — 19Sotelo / Furrer — 20Finnissy — 20Bennett — 21Sawer — 22Wilson — 22Schnyder — 23Lentz — 23Ruzicka — 24Pousseur — 24Feldman — 25Brown — 25Schönberg — 26Weill — 28Brand — 28Szymanowski — 29Braunfels — 29Martin — 30Schmidt — 30

Inhalt

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inhalt 02/2005

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Milhaud — 31Schreker — 31Rathaus — 32Grosz — 32Mahler / Barshai — 33Krenek — 34Bartók — 34

WIEDERENTDECKTCasella — 35Reznicek — 35Paul von Klenau — 36Tansman — 37Martinu — 37

GEDENKTAGE — 38 - 39

URAUFFÜHRUNGEN — 40

NEUERSCHEINUNGEN — 41 -42

NEU AUF CD — 43 - 44

WERKLISTEBoulez — 45 - 46

IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin,

lieber Leser!

Feiern heißt stets auch Entdecken!Runde Geburtstage und Komponi-sten-Jubiläen liefern - aller Kritikzum Trotz - bewährte, kreative Pro-grammideen. Ist es nicht ein künst-lerisches Wagnis, die Musik einesKomponisten im Glauben an ihreQualitäten in den Mittelpunkteiner Saison, eines Zyklus, eines Fe-stivals zu stellen? Ein Wagnis, dassich bezahlt machen kann: Bereitsals Giganten identifizierte Kompo-nisten überraschen mit noch unbe-kannten Facetten und verleihender Veranstaltung somit wahr-nehmbare Identität. Und Jubiläenvon verkannten Giganten bergendie aufregende Chance auf derenexklusive Entdeckung.

Die Redaktion

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aktuelles

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WWW.UNIVERSALEDITION.COM

Suchfunktion

Unsere Website www.universaledi-tion.com ist in den letzten Wochenwiederum um zwei sehr wichtigeTools erweitert und verbessertworden: Durch einen Klick auf denSuch-Button rechts oben auf derStartseite wird Ihnen eine umfas-sende Suchmöglichkeit innerhalbunserer Website auf der Basis un-serer gesamten Verlagsdatenbankgeboten! Sie können mit eigenenSuch-Navigationsleisten nicht nurNoten - Kauf- bzw. Leihmaterialund Neuerscheinungen - finden,sondern auch auf Downloads, Hör-beispiele, Biografien, Fotos undAufführungsdaten zugreifen!

B2B - Business

to Business

Mit dem zweiten neuen Tool möch-ten wir als erster Verlag interessier-ten Konzertveranstaltern, Musik-dramaturgen, Intendanten etc. einespeziell auf Musikveranstalter aus-gerichtete Information anbieten.

Zunehmend werden Sie in unse-rem B2B-Bereich auf UE-Werke zu-rückgreifen können, die nach be-stimmten Themenschwerpunktensortiert sind wie zB. BildendeKunst, Celloensemble, Faust, Japan-bezug, Kinder, Mozartbezug zeitge-nössischer Komponisten, Musik imRaum, Nacht, Tod ua. Breiten Raumnehmen darin auch Vertonungenvon literarischen Werken ein bzw.sind Vertonungen von Werken vonArtaud, Brecht, Heine und Rilke als eigene Such-Buttons konfiguriert.Wir bemühen uns, diese Themen-bereiche laufend zu ergänzen.Weiters können Sie im B2B-Erstaufführungs-Check feststellen,ob ein bestimmtes Werk in IhremLand schon aufgeführt wurde bzw.im Bereich Jubiläen & Gedenktageeine Auflistung aller wichtigenrunden Geburtstage oder Todes-tage unserer Komponisten undTextdichter abrufen.Ein weiterer Klick auf den ButtonUE-Music for Film zeigt Ihnen, inwelchen bekannten Filmen bereitsMusik von UE-Komponisten ver-wendet wurde.

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boulez

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BOULEZ

Weltweit...

Auf der ganzen Welt feiern Kon-zertveranstalter, Orchester, Ensem-bles, Solisten und Dirigenten inzahlreichen Veranstaltungen den80. Geburtstag von Pierre Boulez.Im Jahr 2005 wird sein gesamtesOeuvre in ca. 80 Konzerten mehrals 130 mal präsentiert (Stand Februar 2005).Die genauen Aufführungsdatenund Details sind auf unserer Web-site www.universaledition.com /Komponisten / Aufführungsdaten-bank abrufbar (Angaben ohne Ge-währ).Boulez und sein Ensemble Inter-contemporain sind mittendrin! Andie 60 Mal steht er selbst am Pult,und absolviert mit dem EIC ge-meinsam Konzerte in Paris, Mün-chen, Köln, Orléans, Amsterdamund Berlin.

Zu den Boulez-Dirigenten/Solisten2005 zählen ua.::Daniel Barenboim, George Benja-min, Reinbert de Leeuw, Zsolt Nagy,Sir Simon Rattle, David Robertson,Hugh Wolff; Pierre-Laurent Aimard,Hae-Sun Kang, Hidéki Nagano,Tamara Stefanovich

Zu den Boulez-Orchestern/Ensem-bles 2005 zählen ua.:Berliner Philharmoniker, ChicagoSymphony Orchestra, Cleveland

Orchestra, London Symphony Orchestra, Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI Torino,Orchestre National de Lille, RSOFinnland, Staatskapelle Berlin,Wiener Philharmoniker; Accentus,Ensemble Intercontemporain,Ensemble Linea, Ensemble Sospe-so, London Sinfonietta, SchönbergEnsemble.

Bon Anniversaire!

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boulez

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BOULEZ

Zum 80.

Geburtstag

Ich erinnere mich: Als ich 1968 imdamaligen Süddeutschen Rund-funk die Redaktion Neue Musikübernahm, gehörte es zu meinenersten Amtshandlungen, Bouleznach Stuttgart einzuladen. Kaumwar die Einladung publik gewor-den, gab es böse Reaktionen vonSeiten des Orchesters, und als dasnicht verfing, von Seiten des HerrnCelibidache, der damals als FirstGuest Conductor engagiert war. Erkönne, so die Quintessenz von Celi-bidaches Einlassung, ein Orchesternicht erziehen, wenn man Leutewie Boulez einlade, die das müh-sam Erreichte wieder kaputt mach-ten.Celibidache besaß genügend Sen-sibilität, um die Gefahr zu wittern,die von der Alternative Boulez aus-ging. Bedeutete doch Boulez nichtsweniger als das Ende der Ära vonPulthistrionen, an denen Adornomonierte, sie würden sich aufspie-len auf Kosten derer, die spielen.Natürlich hatte Boulez den land-läufigen Dirigenten etwas voraus,das ihn zur Aufführung zeitgenös-sischer Musik prädestinierte, dasabsolute Gehör. Aber das alleinhätte ihn von den Primadonnenalten Schlages nicht grundlegend

unterschieden. Vielmehr sind es

seine Schlagtechnik und seine musikalische Intelligenz, die das Un-vergleichliche seines musikali-schen Profils ausmachen. Aber die-ses Profil selbst ist Erscheinungeiner gewissen Grundauffassung:Interpretation soll von den Spurendes subjektiven Eingriffs gereinigtwerden, damit die Musik selbstsprechen kann.

Damit ist aber auch schon die Mo-tivation beschrieben, die seinekompositorische Arbeit leitet. Esgalt, das Komponieren von den Zu-fälligkeiten einer brüchig geworde-nen Subjektivität zu säubern,damit sich in Musik mehr artiku-liert als die privaten Vorlieben undAbneigungen des Komponisten. Ansolcher Objektivierung des Kompo-sitionsprozesses nahmen nebenBoulez auch andere Komponistenteil, von denen die meisten früheroder später von der Fahne gegan-gen sind. Mit Improvisation und of-fenen Formen, mit Zitat und Para-phrase reinstallierte man die altesubjektive Praxis. Boulez hat an sei-ner Verfahrensweise festgehaltenauch um den Preis einer gewissenVereinsamung. Und als er mit derBBC London und mit New York Phil-harmonic seine große dirigenti-sche Karriere begann, unterstellteman ihm, er wolle damit nur sein

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boulez

Doch die Zeit arbeitete für ihn.Als man die Postmoderne, das any-thing goes ausrief, bemerkte manbald, dass man sich selbst einesproduktiven Widerstandes beraubthatte. Das macht die Faiblesse vie-ler Elaborate dieser Zeit aus. Undmit einem Mal wurde, zumal nachden grandiosen Notations, die Bou-lez'sche Musik wieder aktuell. Fandsich in ihr doch etwas aufbewahrt,was in der postmodernen Maske-rade abhanden gekommen war,das produktive Widerspiel von Frei-heit und dem, was Freiheit be-grenzt.

Heute, da Boulez das achte Lebens-jahrzehnt vollendet, kann er auf einWerk zurück blicken, in dem sichFortschritt und Tradition, Freiheitund Nicht-Freiheit auf eine unver-gleichliche Weise vermittelt fin-den. Man kann das nicht kopieren,aber man wird sich so lange daranorientieren, so lange das, was men-schenwürdige Musik genannt wer-den kann, nicht dem progredieren-den musikalischen Analphabeten-tum zum Opfer gefallen ist.

Clytus Gottwald

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halffter

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ben klingen, doch scheint justdiese höchste Form der Kommuni-kation unser Innerstes zu errei-chen. Wie sonst erklärt sich die mi-nutenlange gefesselte Stille deseher ‘traditionellen’ Publikumsnach der UA des Don Quijote, oder40 völlig gebannte Geiger des dt.Bundesjugendorchesters währenddes ersten Satzes der Elegías? Halffter berührt, fasziniert! SeineFaszination ist das „Spiel“ im dop-pelten Wortsinn. Im Spiel verändertman die Realität. Eine Geige ist nurHolz und Metall, und plötzlich wirddaraus Kunst, Kultur, Schönheit.Dessen Initial ist eine Idee, einKlang. Ich schaffe eine Zelle, die lebt,und versuche, diese Zelle sich weiter-entwickeln zu lassen, wie sie will.Hintergründe sind schwer erklär-bar. Als im Wozzeck gesagt wird:„Duhast ein Kind, ohne den Segen derKirche.“, sagt Wozzeck:„Es kommt somanchmal die Natur.“ – so ist esmanchmal bei mir. Die Naturkommt und mit ihr ein Fortissimo,ganz intuitiv. Aber der Komponistmuss die Intuition bewusst durchar-beiten. Schön, dass auch zum75sten weiter durchgearbeitetwird!Cristóbal Halffter feiert am 24.März 2005 seinen 75. Geburtstag.Wir gratulieren herzlichst!

HALFFTER

„Es kommt so

manchmal die

Natur!“

Cristóbal Halffter – Spanier, Ästhe-tiker, Ethiker, ‘Spieler’. Vier Charak-tere vereint in einer Musik. EinerMusik, die, mehr als alles andere,Kommunikationsmedium ist zwi-schen Komponist, Musiker undHörer. Ich suche die höchste Formder Kommunikation, die unser Hirnwahrnimmt! Halffters Aussagemag bei den bekannten Akzeptanz-problemen Neuer Musik abgeho-

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rihm

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RIHM

... in den USA

und in Europa

Das Frühjahr bringt für WolfgangRihm eine ganze Reihe von bemer-kenswerten Ereignissen. Allenvoran steht die Uraufführung einesAuftragswerkes für Lorin Maazelund das New York Philharmonic Or-chestra: Two Other Movements –ein Titel, der neugierig macht undFragen provoziert. Die Antwort be-kommen diejenigen, die am 8.März der open rehearsal beiwoh-nen oder sich eine der vier Auffüh-rungen anhören (10., 11., 13., 15. 3.).Für das Minnesota Orchestra unddas Orchestre National de Franceist Dritter Doppelgesang für Klari-nette, Viola und Orchester entstan-den. Osmo Vänskä dirigiert die UAam 14.4. in Minneapolis, mit BurtHara, clar und Tom Turner, vla. Zurfranzösischen EA kommt es am16.2.2006 in Paris unter Kurt Masur.Am 18.4. dirigiert George Benjamindie US Erstaufführung von Gedrängte Form in der MusicNowReihe des Chicago SO. Dieses kurzeEnsemblewerk ist in den ‘Schmelz-

tiegel’ Jagden und Formen aufge-gangen; diese herausragende, 50-minütige Komposition für großesEnsemble erfährt ihre US Erstauf-führung am 25.5.2005 im LincolnCenter(EIC/JonathanNott).

Das Hotel Römerbad in Badenwei-ler ist wieder einmal Auftraggeberund Ort einer Uraufführung: Rihmhat En plein air für Hf., Fl., Kl. undStreichquartett komponiert (13.3.)Das Holocaust Mahnmal in Berlinwird am 9. Mai mit Memoria. DreiRequiem-Bruchstücke für Altsolo(Cornelia Kallisch), Knabensopran,Chor und Orchester eingeweiht.Lothar Zagrosek dirigiert die JungeDeutsche Philharmonie und denRundfunkchor Berlin.

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pärt

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PÄRT

Komponist des

Jahres 2005

Im Rahmen eines feierlichen Aktesin der Carnegie Hall, New York, ver-lieh Musical America am 6.12. seineAwards an die herausragendstenMusiker des Jahres. Arvo Pärtwurde dabei zum Komponistendes Jahres ernannt. Der MusicalAmerica Award zählt zu den be-deutendsten Auszeichnungen, dieein Komponist erhalten kann.2005 feiert Arvo Pärt einen rundenGeburtstag (70) und wird vielerortsmit Portrait-Konzerten gewürdigt:München: Pinakothek der Moder-ne. Portrait-Konzert des MünchnerKammerorchesters unter ChristophPoppen am 5. März 2005.Berlin: Passio mit dem EnsembleUnitedBerlin unter Stefan Schuckin der Philharmonie am 23. März.

Tallinn: In Anwesenheit des Kom-ponisten dirigiert Eri Klas am 8.4.das Estonian National SymphonyOrchestra mit Werken aus mehre-ren Schaffensperioden: Pro et con-tra (1966), Credo (1968), Lamentate(2003) und als estnische Erstauf-führung Da Pacem Domine fürChor und Orchester (2004). EestiTV ist mit dabei.Te Deum auf Tour: Paavo Järvi unddie Deutsche Kammerphilharmo-nie, verstärkt durch den EstonianPhilharmonic Chamber Choir, be-streiten vier Aufführungen des TeDeum (29./30.3. Bremen; 1.4. Inns-bruck, 2.4. Heidelberger Frühling).Winnipeg: Andrey Boreyko, Chefdi-rigent des Winnipeg Symphony Orchestra, der sich seit mehrerenJahren bereits mit großem Ergeizund Erfolg für Pärts Werk einsetzt,dirigiert dessen Caecilien-KantateCecilia, vergine romana in Kon-zerten am 28. - 30. Mai 2005 als kanadische Erstaufführung.

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haas

HAAS

Bewegter

Frühling

Das Klangforum Wien wird GeorgFriedrich Haas' neues Werk Haikufür Bariton und 10 Instrumente am24. April 2005 bei den WittenerTagen für neue Kammermusik ur-aufführen, zwei Tage später erfolgtdie österreichische Erstaufführungin Wien, Solist ist Georg Nigl.Die Nacht so kurz - oh!Und im Haar der RaupePerlen von Tau Buson Yosa, 1716 - 1784(dt. Übersetzung G. F. Haas)‘Haiku’ ist eine traditionelle japani-sche Gedichtform, definiert durchdie Zahl der Silben pro Zeile (5/7/5)und durch die Forderung, dass dieJahreszeit durch eine (und nur eine)Aussage definiert wird ("Die Nachtso kurz" = Sommer).

Emotionen bleiben ausgespart, dasGedicht bildet aber einen Rahmen,der den Raum für verschiedene -auch gegensätzliche - Gefühlegeben kann. In meiner Vertonungdes Textes von Buson erscheint die-ser vielfach wiederholt, wobei je-weils die selben Worte durch dieWahl der musikalischen Mittel eineFolge unterschiedlicher Farben er-halten und dadurch den Ausdruckdes Textes und seine hintergründigeBedeutung verändern. G. F. HaasDas Violinkonzert, das 1998 imWiener Musikverein uraufgeführtwurde, erfährt am 6. April 2005seine japanische Erstaufführungmit dem New Japan PhilharmonicOrchestra und Ernst Kovacic unterder Leitung von Christian Armingin der Suntory Hall in Tokyo.Der Andrzej-Dobrowolski-Kompo-sitionspreis 2004 des LandesSteiermark wird Haas, ‘einem Kom-ponisten, dessen Weg ins musikali-sche Neuland führt’, so die Jury, am25. April 2005 in Graz verliehen.

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baltakas / panufnik

BALTAKAS

Ein neues Lied

Der Liederzyklus, mit oder ohneStimme, den Vykintas Baltakas mitDas Lied für Klavier und Tonband2000 begonnen hat, ist in den letzten Monaten um drei weitereWerke gewachsen: wir haben vonOuroboros für Kammerensemblebeim Klangspuren in Schwaz und(co)ro(na), einem weiteren Ensem-blestück, bei das neue werk, Ham-burg berichtet.

Dank eines Auftrags von HarryVogt für die Wittener Tage für neueKammermusik (Rita Balta) ist einneues Lied für Sopran und Instru-mente entstanden, das das Klang-forum Wien unter Johannes Kalitzkeam 24. April 2004 aus der Taufeheben wird.

PANUFNIK

Drei Glaubens-

richtungen

vereint

Abraham ist der Titel von RoxannaPanufniks neuem Violinkonzert,das am 25.3. beim Savannah Festi-val in den USA uraufgeführt wird.Panufnik war lange fasziniert vonder Musik des Islam, des Christen-und des Judentums, und ihr neuesWerk verknüpft diese auf eindrucks-volle Weise. Die dramatische Ge-schichte von Abraham, der vonGott aufgefordert wird, seinen ein-zigen Sohn zu opfern und in letzterMinute erlöst wird, schien für diejunge Komponistin sehr passend,da Abraham als der Begründer derdrei Glaubensrichtungen betrach-tet wird. Daniel Hope, der vielfachausgezeichnete junge Geiger undstellvertretender künstlerischer Di-rektor des Savannah Festivals wirddas Stück unter John Axelrod mitdem Festival Orchestra interpretie-ren. Bald darauf folgt die europäi-sche Premiere in Luzern.

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berio

BERIO

Ensembles ehren

ihren Meister

Die Neuen Vocalsolisten Stuttgarthatten das Glück, noch mit demKomponisten an A-Ronne für 5Schauspieler arbeiten zu können.Seither ist das Werk fix im Reperto-ire der Truppe. Von März bis Mai2005 steht das Werk gleich vier Malam Programm: 7.4. (Donaueschin-gen), 8.4. (Ravensburg), 3.5. (Genf),7.5. (Saarbrücken).Genf: Das Ensemble Contrechampsunter der Leitung von Pascal Rophéhat für 3. Mai eine ‘Hommage à Luciano Berio’ angesetzt mit Wer-ken, die das facettenreiche Schaf-fen Luciano Berios eindrucksvollpräsentieren: A-Ronne (1974),Circles (1960), Chemins II (1967),Canticum Novissimi Testamenti(1989). Die Solisten dieses Abends

sind allesamt erfahrene Berio-Interpreten: Luisa Castellani, eineder bevorzugten Stimmen Berios,Geneviève Strosser,Viola, SébastienCordier, François Volpé, Schlagzeug,das Quatuor Xasax und die NeuenVocalsolisten Stuttgart.Das Nieuw Ensemble Amsterdamunter der Leitung des Komponi-sten/Dirigenten Fabio Nieder hatseine ‘Hommage à Luciano Berio’-Konzert zwei Mal angesetzt: 14.4.in Utrecht und 19.4. in Maastricht:u.a. am Programm die Folk Songs(mit Alda Caiello als Solistin), O Kingund Glosse, sowie Fabio NiedersOmaggio in memoriam LucianoBerio.Tallinn: Coro für 40 Stimmen undInstrumente gehört zu den wich-tigsten Werken Berios, in dem ereine Vielzahl von Techniken ausunterschiedlichsten Kulturkreisenanwendet. Tõnu Kaljuste dirigiertCoro am 23.4. in Tallinn mit demRATS–koor und dem Estonian National Symphony Orchestra.

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stockhausen

STOCKHAUSEN

Retrospektive

in Brüssel

Das Festival Ars Musica (künstleri-scher Leiter: Tino Haenen) prä-sentiert einige der Hauptwerke Karlheinz Stockhausens der 50erund 60er Jahre – Kompositionen,die sich als wegweisend für dieEntwicklung der Musik der Nach-kriegsjahre erwiesen haben. Es erklingen Schlüsselwerke, andenen sich die nachfolgenden Ge-nerationen jüngerer Komponistenorientiert haben.

So spielt am 4.3. das ASKO Ensem-ble unter Etienne Siebens Kreuz-spiel (1951) und Kontra-Punkte(1952/1953). Im ersteren wird dieIdee einer Kreuzung von zeitlichenund räumlichen Vorgängen in dreiStadien dargestellt – so der Kompo-nist. Zum letzteren schrieb er, es seiaus der Vorstellung entstanden,dass in einer vielfältigen Klangweltmit individuellen Tönen und Zeitver-hältnissen die Gegensätze gelöstwerden sollen, bis ein Zustand er-reicht wird, in dem nur noch ein Ein-heitliches, Unverändertes hörbar ist.

Die MusikFabrik NRW interpre-tieren mit dem Choeur de Chambre de Namur unter JamesWood Mikrophonie II (1965), lautStockhausen der Versuch einer Synthese von Gesang und Elektroni-scher Musik. Das Dunedin Consortsingt Stimmung (1968) und horchtins Innere des Klanges, ins Innere desharmonischen Spektrums, ins Innereeines Vokales, ins Innere (3.3.).Benjamin Kobler spielt Klavier-stücke VI-IX und XI am 5.3., am selben Tag erklingt Refrain (1959)mit dem Ensemble Recherche. Mit-glieder des EIC spielen Zeitmaße(1955/1956) am 20.3., Wim Koninktritt am 18.3.mit Zyklus (1959) auf.

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kurtág / kagel

KURTÁG

und die unga-

rischen Dichter

Die Dresdner Musikfestspielehaben ein selten zu hörendes Werkvon György Kurtág angesetzt:Erinnerung an einen Winterabend,op.8, vier Fragmente nach den Ge-dichten von Pál Gulyás, für Sopran,Violine und Cymbal.Das Trio ist 1969 entstanden undweist Ansätze der Musik der 80erJahre auf, etwa im 4. Fragment,dessen Anfang den der Trussova -Lieder vorwegnimmt (22. Mai).Der Bariton Georg Nigl singt dieösterreichische Erstaufführung derDrei Lieder op. 11a (1986) nach Ge-dichten von János Pilinszky, mitUeli Wiget am Klavier (17. Mai inWien).Kurtágs erstes Ensemblewerk VierCapriccios, op.9 (1970/71, rev.1997)nach Gedichten von István Bálintfür Sopran und Ensemble (miniatu-re opera soliloquies, laut Paul Grif-fiths) erfährt zwei Aufführungen:am 2. März 2005 in Wien (DonnaEllen / Wiener Kammerphilharmo-nie / Traunfellner) und zwei Tagespäter in Birmingham (Lixenberg /BCMG / Mälkki).

KAGEL

Frühe Kammer-

musik

Das früheste Stück MauricioKagels im UE-Katalog, das Streich-sextett (1953/57), wird am 18.5. inSaarbrücken gespielt (Veridian En-semble). Kagels Hommage anBeethoven Ludwig van (1969)sowie Unguis incarnatus est (1972)werden am 2.4. in Paris aufgeführt.Zwei Schlagzeuger des SchönbergEnsembles interpretieren am 5.4.Zwei-Mann-Orchester (1971/73) inMonte Carlo. Match (1964) stehtam 14. Mai 2005 in München aufdem Programm.

Mauricio Kagel

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sotelo/furrer finnissy

SOTELO / FURRER

Ohren auf Europa

2006

Von Beat Furrer stammt die Kon-zeption des diesjährigen Ohren aufEuropa Festivals in der TonhalleDüsseldorf, bei dem das notabu en-semble am 22. April Furrer's nuuninterpretiert und am 2.5. MauricioSotelo's Appassionato für Flöte undEnsemble zur deutschen Erstauf-führung bringt. Ebenfalls an die-sem Tag am Programm: MortonFeldman For Frank O'Hara, GeorgFriedrich Haas Nach-Ruf ... ent-glei-tend und Haubenstock-RamatiCredentials.

Sotelo's Wall of light red, das er sei-nem Freund Beat Furrer gewidmethat und zu dem ihn der irischeMaler Sean Scully inspirierte, wirderneut in Spanien aufgeführt:Furrer dirigiert das Klangforum(3.5. Sevilla, 4.5. Granada, 8.5. Valen-cia). Die Uraufführung fand anläss-lich seines 50. Geburtstages am6.12. in Graz statt.Artemis wird vom Artemis Quartettam 11.5. in Burghausen und am30.5. in Berlin gespielt.

FINNISSY

Turner und

Constable...

Als Teil des "Encore"-Projektes derRoyal Philharmonic Society / BBCRadio wird Michael Finnissy's Seaand Sky am 1.4. vom BBC SO in Lon-don gespielt. Dieses Werk wurde inEngland zum letzten Mal vor fast20 Jahren aufgeführt, nachdem esdas London Philharmonic Orche-stra als Auftraggeber unter ElgarHowarth 1980 uraufgeführt hatte.Es ist ein großartig konzipiertesStück, inspiriert durch die engli-sche Landschaft und die Gemäldevon Turner und Constable.

Beat Furrer

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bennett

BENNETT

The Mines

of Sulphur

Teils Gespenstergeschichte, teilsKrimi, entpuppte sich Richard Rod-ney Bennett’s Oper The Mines ofSulphur als das triumphale Ersatz-stück der vergangenen Saison ander Glimmerglass Opera in Cooper-stown, NY. Demnächst steuert die-ses selten gehörte Juwel New YorkCity an, wo es an der New York CityOpera am 23., 25., 27.10. und am 2.und 5.11.2005 gezeigt wird. GeorgeManahan dirigiert die Produktion,Daniel Schweizer führt Regie.1965 vom Sadler’s Wells Theatre inAuftrag gegeben, wurde BennettsOper mit ihrer farbenreichen Musiknach der Première sehr positiv auf-genommen, geriet danach aberrasch in Vergessenheit.Es war so eine wundervolle Überra-schung, sagte der Komponist, mit-zuerleben, wie diesem Werk neuesLeben eingehaucht wurde. Und dasin so einer phantastischen Produk-tion. Über das Ergebnis könnte ichnicht glücklicher sein! Stewart Robertson, der musikali-sche Direktor der GlimmerglassOpera erinnerte sich an die Operaus seiner Studienzeit in Glasgowund schlug sie vor, als die geplantePremière eines Auftragswerkes ver-schoben werden musste.Die groteske Geschichte spielt in

einem englischen Landhaus des 18.Jhs., wo der wohlhabende Grund-besitzer Braxton von einem Triovon Gesetzlosen ermordet wird.Eine Theatertruppe kommt uner-wartet hinzu und zeigt ein Stück,das die verräterische Tat enthüllt.Aber wer sind diese Schauspielerwirklich und welche Pläne habensie?Wie schon Shakespeare Jago inOthello sagen ließ: ArgwöhnischeEinbildungen bergen in sich dieNatur des Gifts ... und es brennt wieeine Schwefelmine. Der fesselndeHöhepunkt folgt!

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sawer / wilson

SAWER

Tiroirs in

Birmingham

Am 4.3. wird Susanna Mälkki DavidSawers Tiroirs in Birmingham mitder BCMG dirigieren. 1996 ge-schrieben, entfaltet das Ensemble-werk seine Magie bei jedem Hörenaufs Neue: Jede Textur hat Elan,jedes Detail hat Verstand und Origi-nalität, keine Note ist verschwen-det (The Guardian).Angeregt durch das Werk des Sur-realisten Raymond Roussel, ist es...eine herrlich geschickte Übungvon Andeutungen ohne etwas zukonkretisieren, ausgeführt in bezau-bernden, irisierenden Farben (DailyTelegraph).

WILSON

Spanische

Première

Die vierte Aufführung von Ian Wilsons Atlantica ist die irische Erstaufführung, die das Amstel Saxophone Quartet am 2. März inder Aula Maxima der University ofGalway in Ireland spielen wird.Am 5. April interpretiert das TrioArbos die spanische Erstauffüh-rung von Negro negro elegía imTeatro Alhambra in Granada. Kom-poniert im Jahre 2004, ist das WerkWilsons viertes Piano Trio und Teilseiner Unterwelt-Serie. Es wurdeschon in Wien und Dublin aufge-führt. Inspiriert durch RobertMotherwells ikonische BilderserieElegies to the Spanish Republic wares Wilsons Absicht, ein musikali-sches Drama zu schaffen, als kleinesEcho auf Motherwells Serie, um derFrustration, die ich über viele Ereig-nisse des Weltgeschehens der letz-ten Jahre empfunden habe, Aus-druck zu verleihen (Ian Wilson).Es entstand ein kraftvolles, dunkelmusikalisches Werk.Ian Wilson

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schnyder / lentz

SCHNYDER

Violinkonzert

in Schweden

Daniel Schnyder komponierte seinViolinkonzert für Nora Chastain,die sich ein Stück wünschte, das so-wohl Wurzeln klassischer Traditionaufweist als auch zeitgenössischeKlänge reflektiert. Am 3.3. wird esvom Helsingborgs Symfoniorkestermit Nora Chastain unter Sebastian Weigle aufgeführt. Seit 1997 desöfteren programmiert, ist es einBeweis für Schnyders dauerhaftenStil, der sich in gleichem Maße zwi-schen Jazz und Avantgarde bewegtund eine impulsive Mischung pro-duziert - melodisch, rhythmisch, an-sprechend.

LENTZ

in Australien

Der in Australien ansässige, aus Lu-xemburg stammende KomponistGeorges Lentz vollendet geradesein Bratschenkonzert Monh (Ur-aufführung im Juli 2005). In seinerWahlheimat werden seine Werkeregelmäßig aufgeführt. Das Orche-sterstück Ngangkar steht am 29.April in Perth auf dem Programmdes West Australian SO unter Christopher Franklin.

Caeli enarrant 4 für Streichquartettund 4 Becken nimmt das Australi-an String Quartet im Mai mit aufTournee. Dieses Stück ist neben an-deren Kammerwerken bei Naxos(8.557019 CD) erschienen.

Daniel Schnyder

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ruzicka / pousseur

RUZICKA

Mahler-Hommage

Der UE Katalog enthält ein Orche-sterwerk des deutschen Kompo-nisten Peter Ruzicka: das 1981 ent-standene Bratschenkonzert ...denImpuls zum Weitersprechen erstempfinge. Es kreist, laut Ruzicka,um die Musik Gustav Mahlers: Teileder Komposition nehmen jeweilsBezug auf ein Moment des 1. Satzesder 9. Symphonie... Hier hat Mahlersehr weit vorausweisende Formulie-rungen von bestürzender Zeitnähegewagt, die ein musikalisches‚Weiterdenken’ geradezu herausfor-derten. Immer wieder nimmt dieMusik Gestalt an, als ob sie ‚wäh-rend des Sprechens den Impuls zumWeitersprechen erst empfinge’(Adorno). Nun dirigiert Ruzicka dasWerk zusammen mit Mahlers 9.Symphonie am 29. Mai 2005 in Kassel, als Eröffnung eines Mahler-Festes, ausgetragen vom Staats-theater und seinem GMD RobertoPaternostro. Es spielt das Orchesterdes Staatstheaters, Solist ist PaulWiederin.

POUSSEUR

in Leipzig

Ende der 50er, Anfang der 60erJahre komponierte Henri Pousseurdrei Werke unter dem Titel Madrigal: 1958 entstand Madrigal Ifür Klarinette solo (4’), 1961 erfolgteMadrigal II für 4 alte Instrumente:Flöte, Violine, Viola da gamba undCembalo (3’). Madrigal III (1962, 12')ist für Klarinette solo, Violine, Vio-loncello, zwei Schlagzeuger undKlavier besetzt und steht am 4. Mai2005 auf dem Programm des En-sembles Avantgarde in Leipzig. DasStück ist dem Andenken WolfgangSteineckes gewidmet.

Peter Ruzicka

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feldman / brown

FELDMAN

auf zwei

Kontinenten

Martyn Brabbins wird MortonFeldmans Coptic Light am 23. Maiim CUB Malthouse in Melbour-ne/AUS dirigieren. In Paris steht am9. März Rothko Chapel mit den LesJeunes Solistes am Programm, undin der Schweiz wird Voices and In-struments I vom Ensemble PhoenixBasel am 15. (Zürich) und 16. April(Basel) gespielt. In Deutschlandwird Feldmans 1. Streichquartettam 7. Mai vom Pellegrini Quartetaufgeführt (Konzerthaus, Berlin),

und 3 Clarinets, Cello and Pianowird am 28. Mai in einer Auffüh-rung des Ensemble Modern in Ber-lin zu hören sein. Am selben Tagbringt das Prague Festival in derSmetana Hall Violin and Orchestra.Was Feldman-Bewunderer erfreu-en wird: seine Bearbeitung vonKurt Weills Alabama Song ist nunals Leihmaterial erhältlich.

Brown

in Deutschland

Event: Synergy II, ein dynamischesEnsemblestück, in dem 2 Dirigen-ten spontan auf die musikalischeEntscheidungen des anderen rea-gieren, wird von den BochumerSymphonikern am 19. und 20. Maiin Bochum und am 22. Mai in Dort-mund aufgeführt.Earle Brown selbst sagte, dass sichsein gesamtes Oeuvre ab 1950 inden zwei Bereichen der Auffüh-rungsmobilität bewege ... und dassdie spontane Erzeugung dieser Mobilität im Ingangsetzen des Aufführungsprozesses durch das Zusammenwirken von Partitur,Interpret und Dirigent resultiere.

Morton Feldman

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schönberg

SCHÖNBERG

Schönberg

Festival Ruhr

Seit dem 21.11. läuft das SchönbergFestival Ruhr in der neuen Philhar-monie Essen. Der Initiator, Inten-dant Michael Kaufmann, hat sichvorgenommen, der Faszination desZeitzeugen, Menschen und Kompo-nisten Arnold Schönberg gerecht zuwerden und durch die Qualität undVielfalt der Ereignisse das Ruhrge-biet als herausragende Kulturre-gion vorzustellen. Das Programmumfasst Werke all jener Kompo-nisten, die Arnold Schönberg selbstschätzte und für sein eigenesSchaffen als wichtig erachtete.Der März beginnt mit einer Klavier-nacht aus vier Teilen, mit Schön-berg eingebettet in die Musik vonBach, Haydn, Beethoven bis Liszt,

Busoni und Ravel. Am 14.4. dirigiertMichael Gielen Erwartung (IngaNielsen), die 5 Orchesterstücke op.16 (Peters) und die Variationen fürOrchester op. 31 mit dem SWR SOBaden-Baden/Freiburg. Am 24.4.stellt das Abschlusskonzert dieStreichorchesterfassung des 2.Streichquartetts (Juliana Banse) derLyrischen Symphonie von Schön-bergs Lehrer und Schwager, Ale-xander Zemlinsky gegenüber (Juli-ane Banse, Olaf Bär, BochumerSymphoniker, c. Steven Sloane). Am2.4. findet im Aalto Ballett Theaterdie Premiere eines Ballettabendszur Musik Schönbergs statt, mitChoreografien von Ralf Dörnen undRobert North (10 weitere Auffüh-rungen bis 7.7.). Als Begleitpro-gramm gibt es ein Wochenende(8.- 10.4.) im Museum Folkwang,mit Vorträgen und Lesungen zuSchönbergs Kunst und Musik.

Alban Berg und Arnold Schönberg

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weill / brand

WEILL

Jubel um

Happy End

Der Mahagonny-Boom reißt nichtab: In der letzten Ausgabe des UE-Newsletters berichteten wir vonMahagonny-Aufführungen in Nürn-berg, Darmstadt, Pforzheim, Rom,Zürich, Reggio Emilia und Bari.Die Semperoper Dresden hat jetzt,75 Jahre nach der UA in Leipzig,Aufstieg und Fall der Stadt Maha-gonny auf ihren Spielplan gesetzt.Premiere der neuen Produktionvon Harry Kupfer ist am 6. Mai(weiters: 8., 15., 20., 22.5. und 2.7. 05).Eine Neuproduktion (Regie ErhardPauer) des zu Unrecht zur Raritätverdammten Happy End machte inden letzten Wochen am WienerVolkstheater auf sich aufmerksam.Die Inszenierung dieses „halbenBrecht“, wie die Presse das Stück

von Brecht/Hauptmann nannte,wurde vom Publikum einhellig be-jubelt. Eine Entdeckung, die schonlängst fällig war. (Jan/Feb 2005).

BRAND

Maschinist

Hopkins in

Augsburg

Im Jahr der Weltwirtschaftskrise1929 in Duisburg uraufgeführt, er-eilte Max Brands Oper MaschinistHopkins das übliche Schicksal derals „entartet“ gebrandeten Musik:zunächst großer Erfolg, dann inVergessenheit geraten. Nach 1945ist das Werk immer wieder ange-setzt worden. Im Theater Augsburgist es ab dem 5. März 2005 in einerNeuproduktion zu sehen. Regie: Ul-rich Peters, Dirigent: Thomas Kalb.

Kurt Weill, Happy End, Volkstheater Wien

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braunfels / szymanowski

BRAUNFELS

Die Vögel in

den USA

Eine der erfolgreichsten Wieder-entdeckungen der letzten Jahre,Walter Braunfels’ „lyrisch-phanta-stisches Spiel“ Die Vögel (1912/1919), frei nach Aristophanes, erlebtseine US Premiere am 27.5. beimSpoleto Festival in Charleston, SC.Musikalische Leitung: Julius Rudel,Inszenierung: Jonathan Eaton. An-lässlich der UA 1920 meinte Braun-fels: Wer etwas vom ‚Drama’ in denVögeln suchte, der ginge fehl. DreiWelten werden nebeneinander ge-stellt: die Menschenwelt, die Phan-tasiewelt und die der Gottheit.Er machte auch klar, was er vomPublikum erwartete: Ich verlangevon meinen Hörern nur eins, sichvöllig dem luftigen Phantasiespielhinzugeben.

SZYMANOWSKI

Erstaufführung

in Holland

Karol Szymanowski hat Demeterfür Alt, Frauenchor und Orchesterzu Worten seiner Schwester Zofia1917 skizziert und erst 1924 orche-striert. Die etwa 7-minütige Kanta-te ist zweifellos eines seiner apar-testen Werken, ein lyrisches La-mento einer Mutter auf der Suchenach ihrer Tochter. Demeter ist ausunverständlichen Gründen kaumbeachtet geblieben. Am 26. März2005 kommt es zur niederlän-dischen Premiere in Utrecht, mitAurélia Legay, dem Groot Omroep-koor und dem Netherlands RSOunter Kees Bakels.

Walter Braunfels, Die Vögel, Volksoper Wien 1999

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martin / schmidt

MARTIN

Der Cornet

szenisch in Genf

Rilkes Gedicht Die Weise von Liebeund Tod des Cornets Christoph Rilkeist von mehreren Komponisten ver-tont worden: Viktor Ullmann, Paulvon Klenau, Siegfried Matthus undFrank Martin haben die 23 balla-desken Gedichte in ihrer eigenerWeise verarbeitet.Martin schrieb ein Werk für Alt undkleines Orchester, eines seiner poe-tischsten, ergreifendsten Schöp-fungen, in der die ganze Meister-schaft des 52-Jährigen zum Tragenkommt. Jedes Gedicht beschreibteine Szene mit Soldaten, die in denKrieg reiten. Die aufgezeichnetenDialoge werden alle von der Alti-stin erzählt. Manche Gedichte sindlyrisch, andere durch eine unge-heure dramatische Spannung ge-kennzeichnet. Nun wagt sich dasGrand Théâtre de Genève an eineszenische Umsetzung des 55-minWerkes. Solistin: Monica Groop. Di-rigent: Patrick Davin, Inszenierung:Nicolas Brieger. Premiere: 6. Mai.

SCHMIDT

Das Buch mit

sieben Siegeln

Franz Schmidt (1874-1939) kompo-nierte sein opus summum, DasBuch mit sieben Siegeln, Oratoriumaus der Offenbarung des heiligenJohannes für Soli, Chor, Orgel undOrchester (Dauer: etwa 110’) in denJahren 1935-1937. Er habe zu demWerk einzig vom Standpunkte destiefreligiösen Menschen und desKünstlers aus Stellung genommen.Trotz seines gewaltigen Ausmaßeswird das Werk auch im Auslandimmer wieder angesetzt; in dennächsten Monaten gleich dreimal:am 22. März in Hildesheim sowieam 15. und 16. April in Stockholm.

Franz Schmidt

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milhaud / schreker

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SCHREKER

Unveröffent-

lichtes endlich

erhältlich

Anlässlich des 70. Todestages vonFranz Schreker erscheint ein neuerBand (UE 32955) mit sämtlichenLiedern. Hierzu zählen vor allemeine Reihe unveröffentlichter Kom-positionen sowie Lieder, die zwarzu Lebzeiten erschienen waren, je-doch keine große Verbreitung fan-den. Die 26 Lieder dieser Samm-lung bieten einen Überblick überseine stilistische Entwicklung.Durch die anhaltende Schreker-Re-naissance wurden unbekanntereFacetten der Wiener Moderne wie-der ans Tageslicht geholt. Schrekerfolgte nicht dem Weg seines gutenFreundes Schönberg zur atonalenoder zwölftönigen Kompositions-weise. Stattdessen schuf er auseinem breiten Spektrum stilisti-scher Möglichkeiten eine flexibleund ausdrucksvolle musikalischeSprache, mit der er dem vielschich-tigen seelischen Innenleben desMenschen nachging. Die Lieder derneuen Ausgabe, die 25 Jahre vonSchrekers kompositorischer Ent-wicklung umfassen, sind das Resul-tat einer kompositorischen Reiseauf eben diesem Pfad.

MILHAUD

operas-minutes

1927 komponierte Darius Milhauddrei Opern von je 10 min Dauer: DieEntführung der Europa, Die verlas-sene Ariadne und Der befreite The-seus (Libretto: Henri Hoppenot). DieIdee stammte von Hindemith, derfür sein Baden-Badener Festival1927 das Motto “Opern, aber sokurz, wie möglich“ wählte. Der Er-folg der Entführung der Europa gabEmil Hertzka den Einfall, Milhaudvorzuschlagen, sie zu einer Trilogiezu ergänzen. Sie hat am 17. März2005 im Teatro de la Maestranza inSevilla Premiere.

Darius Milhaud

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grosz / rathaus

RATHAUS

Der letzte

Pierrot

Der polnische Komponist KarolRathaus (1895-1954) schrieb das ca.40-min Ballett Der letzte Pierrot1925/26 für Max Terpis, der auchMitautor des Librettos wurde. Nachder heftigen Ablehnung seiner bei-den Symphonien (deren erste vonder UE verlegt wurde) zog sie derSchreker-Schüler zurück.Das Ballett ist ein Versuch, seineAusdrucksmittel zu ändern; er voll-zog einen stilistischen Wandel. Ineinem Aufsatz über das Stückschreibt Martin Schüssler: Rathaus’Musik ist von solch illustrativerKraft, dass es nicht schwer fällt, dieHandlung zu verfolgen, ohne dasSzenarium auf der Bühne zu sehen:Den Figuren sind musikalische Er-kennungsmotive zugewiesen.Der letzte Pierrot erlebt seine ver-spätete holländische konzertantePremiere am 28. Mai 2005 in Am-sterdam (RSO / Israel Yinon) als Teilvon Jan Zekvelds Zaterdagmatinee-Konzerten.

WILHELM GROSZ

Achtung,

Aufnahme!

Das ist Musik der 20er Jahre voneinem der ‘entarteten’ Komponi-sten, der an der Schwelle einer er-folgversprechenden Karriere 1939in den USA plötzlich gestorben ist.Wilhelm Grosz arbeitete zwei Malmit dem Bartók-Librettisten BélaBalázs, so entstand die tragikomi-sche Burleske Achtung, Aufnahme!,die am 26. März mit Werner Herbers und seiner Ebony Band imAmsterdamer Concertgebouw mitder Cappella Amsterdam halbsze-nisch aufgeführt wird.

Wilhelm Grosz

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mahler / barshai

MAHLER / BARSHAI

Notierte

Visionen

Im August 1910 schreibt GustavMahler in einem Brief über seineArbeit an der 10. Symphonie:Die Visionen sind so stark, dass ichAngst vor mir selbst bekomme.

Seit die CD-Einspielung der 10.Symphonie in der Fassung von Rudolf Barshai erschienen ist(Brilliant Classics 92205), wurde dieDiskussion um die zukunftswei-sende, musikalische Dimensiondieser Symphonie ‚hörbar’ er-weitert. Auch das Ausmaß der Ar-beit, die Barshai seiner Rekonstruk-tion und Orchestrierung zu Grundegelegt hat, ist jetzt zu erahnen. Dieersten 4 Sätze der 10. Symphoniewaren erstmals im Herbst 2000 in

Ljubljana zu hören. Es folgten bereits 21 Aufführungen aller fünfSätze (75’) weltweit von Japan überEuropa bis in die USA.

Aufgrund des großen Interesseswird die Partitur in wenigen Wo-chen auch als Studienpartitur(UE31504) auf den Markt kommenund auf der Musikmesse in Frank-furt erstmals präsentiert werden.

Rudolf Barshai

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krenek / bartók

KRENEK

1. Violinkonzert

in England

Ernst Kovacic wird am 5. März diezweite englische Aufführung (dieerste fand 1962 in Epsom statt) vonErnst Kreneks 1. Violinkonzertinterpretieren. Peter Tregear diri-giert das Cambridge UniversityChamber Orchestra in der WestRoad in Cambridge. Eine typische,geschickte Kombination von neo-klassischem, rhythmischem Elan,weitausholender Lyrik und Virtuo-sität, ist das Werk eines der großenViolinkonzerte des frühen 20. Jahr-hunderts.Jonny spielt auf wird ab dem 4.März 2005 acht Mal im OpernhausKöln in einer Inszenierung vonGünter Krämer aufgeführt.

BARTÓK

in der Ver-

botenen Stadt

Ein Konzert mit Béla Bartóks Kon-zertfassung des WunderbarenMandarin op. 19 in der VerbotenenStadt in Beijing am 28. Jänner 2005(Long Yu leitet das China Philhar-monic Orchestra) war Auftakt einerTournee, die von China bis in die

USA (Irvine, 28. Februar, Los Ange-les, 3. März, San Francisco, 6. März,ua.), Kanada und Europa (Italien,Großbritannien, Deutschland, Bel-gien, Niederlande) führt.Die Konzertfassung schrieb Bartók1927, als die Bühnenfassung bei derUraufführung 1926 in Köln einenSkandal auslöste und bis 1945 nichtmehr gespielt wurde. Seither sindbeide Fassungen weltweit unzähli-ge Male aufgeführt worden undaus dem Repertoire nicht mehrwegzudenken.

Béla BartókDer Wunderbare MandarinBudapest 1958

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wiederentdeckt

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ALFREDO CASELLA

Serenata

op. 46

Im eifrigen posthumen Wettstreit,sich doch einen bleibenden Platzim Konzertrepertoire zu ergattern,ist Alfredo Casella einer der Sieger.Eine stattliche Anzahl seiner Werkescheint immer wieder in den Pro-grammen auf, so auch die 1930komponierte Serenata op. 46bis fürkleines Orchester. Sie ist eine Bear-beitung des für Klarinette, Fagott,Trompete, Violine und Cello besetz-ten gleichnamigen Kammerwer-kes. Am 21. Mai 2005 erklingt dieSerenata mit dem Havant Chamber Orchestra unterPeter Craddock in Fareham,England.

EMIL NIKOLAUS VON REZNICEK

Symphonie D-Dur,

im alten Stil

Dirigent Asher Raboy hat sich fürdiese 1918 komponierte, klein be-setzte Symphonie in D-Dur desösterreichischen KomponistenEmil Nikolaus von Reznicek (1860-1945) entschieden, die er am 9. und11. Jänner 2005 mit seinem NapaValley Symphony in Napa / USA

interpretierte.Witz und Geist, um reizvolle Einfällein Wohlklang zu verwandeln ...einen reichen Fundus an musikanti-schem Gespür attestierte DietherSteppuhn dem Komponisten. DasStück ist originell, interessant,eigenwillig, im besten Sinne unter-haltend...

Alfredo Casella

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wiederentdeckt

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PAUL VON KLENAU

Klein Idas

Blumen, Paolo

und Francesca

Der dänische Komponist und Diri-gent Paul von Klenau (1883-1946),ein Freund Bergs und ein Bewun-derer Schönbergs, wirkte inDeutschland und Österreich. Erst in letzter Zeit wird er in seiner Heimatwiederentdeckt: es sind zwei CDsmit Orchesterwerken erschienen,die einen Eindruck seiner Musikvermitteln. Zwei der eingespieltenWerke werden demnächst dem Pu-blikum vorgestellt: das AmericanSO unter Leon Botstein führt diemärchenhafte Ballett-OuvertüreKlein Idas Blumen (1916) auf (11.3.,Avery Fisher Hall, New York). DasBallett nach Andersen erfuhr 1916seine UA in Kopenhagen.Paolo und Francesca (1913) aus derDante-Phantasie für Orchester be-handelt Dantes Abstieg in die Höllesowie die tragische Liebe, dieTschaikowsky zu seinem WerkFrancesca da Rimini inspirierte. (1.3,.Birmingham University Philharmo-nic Orchestra / Martin Leigh).

Paul von Klenau

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wiederentdeckt

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TANSMAN

Le Serment

Die lyrische Episode Le Serment vonAlexandre Tansman nach BalzacsErzählung La Grande Bretêche (Li-bretto: Dominique Vincent) wurde1955 in Brüssel uraufgeführt undist in den letzten Jahrzehnten ausdem Blickfeld geraten. Am 13.11.wurde die etwa einstündige Operin Paris konzertant aufgeführt undim Rundfunk übertragen. Durchden entstandenen Mitschnitt hatdas Werk eine neue Chance, auf derBühne wieder erlebbar zu sein.(Marie Devellereau, Gräfin, Jean-Sébastien Bou, Graf, Orchestre Phil-harmonique de Radio France/Alain

Altinoglu). Die Handlung weistÄhnlichkeiten mit Zemlinskys Eineflorentinische Tragödie auf: es gehtum eine außereheliche Liebesbe-ziehung und die tödliche Rache deseifersüchtigen Ehemannes. Tans-mans nachimpressionistische Musikwirkt wie ein romantischer Nach-klang vergangener Zeit. (WolfgangRingelband)

MARTINU

Das Gilgamesch

Epos

Der tschechische Komponist Bo-huslav Martinu (1890-1959) hatsich jahrelang mit dem babyloni-schen Gilgamesch Epos (dem älte-sten schriftlichen Denkmal derWeltkultur aus dem 9. Jh. v. Chr.)beschäftigt, bevor er sich 1954 andie Arbeit heranwagte. Es ist ein55-minütiges Oratorium in drei Tei-len entstanden, besetzt für Sopran,Tenor, Bariton und Bass Soli, ge-mischten Chor und kleines Orche-ster. Sylvain Cambreling dirigiertdas SWR Sinfonieorchester Baden-Baden u. das SWR VokalensembleStuttgart am 18.6.2005 in Koblenz.

Bohuslav Martinu

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gedenktage

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2005

100. Geburtstag Theodor Berger * 18.05.190580. Geburtstag Luciano Berio * 24.10.192580. Geburtstag Pierre Boulez * 26.03.192575. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930

60. Geburtstag Vic Hoyland * 11.12.194570. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.193580. Geburtstag Gunther Schuller * 22.11.1925

100. Geburtstag Eric Zeisl * 18.05.1905

2006

70. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.1936125. Geburtstag Béla Bartók * 25.03.188170. Geburtstag Richard Rodney Bennett * 29.03.193650. Todestag Bertolt Brecht † 14.08.195680. Geburtstag Earle Brown * 26.12.192680. Geburtstag Francis Burt * 28.04.192680. Geburtstag Friedrich Cerha * 17.02.192610. Todestag Gottfried von Einem † 12.07.1996

60. Geburtstag Michael Finnissy * 17.03.194680. Geburtstag Morton Feldman * 12.01.192675. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.193170. Geburtstag Ladislav Kupkovic * 17.03.193680. Geburtstag György Kurtág * 19.02.1926250. Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozart * 27.01.175670. Geburtstag Steve Reich * 03.10.1936

100. Geburtstag Dmitri Schostakowitsch * 25.09.1906125. Geburtstag Karl Weigl * 06.02.188170. Geburtstag Hans Zender * 22.11.1936

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gedenktage

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2007

75. Todestag Eugen d'Albert † 03.03.193270. Geburtstag David Bedford * 04.08.193720. Todestag Morton Feldman † 03.09.198780. Geburtstag Michael Gielen * 20.07.1927125. Geburtstag Zoltán Kodály * 16.12.1882125. Geburtstag Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882125. Geburtstag Joseph Marx * 11.05.188270. Geburtstag Gösta Neuwirth * 06.01.193760. Geburtstag Paul Patterson * 15.06.194750. Geburtstag Thomas Daniel Schlee * 26.10.195750. Todestag Othmar Schoeck † 08.03.1957

125. Geburtstag Karol Szymanowski * 06.10.188270. Todestag Karol Szymanowski † 29.03.193750. Geburtstag Julian Yu * 02.09.1957

2008

80. Geburtstag Cathy Berberian * 04.07.192825. Todestag Cathy Berberian † 06.03.198390. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.191870. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.193880. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.190860. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.194860. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.194870. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.193875. Todestag Max von Schillings † 24.07.193380. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908

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uraufführungen

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VYKINTAS BALTAKAS Neues Lied (AT) für Ensemble und Stimme Klangforum Wien, c. Johannes Kalitzke, Rita Balta, S24. 04. 2005 · Wittener Tage für Neue Kammermusik/D

GEORG FRIEDRICH HAAS "... aus freier Lust ... verbunden ..." für 2 Schlagzeugspieler Solisten des Ensemble Modern03. 05. 2005 · Happy New Ears, Oper Frankfurt/DHaiku für Bariton und 10 Instrumente Klangforum Wien, c. Johannes Kalitzke, Georg Nigl, Stimme24. 04. 2005 · Wittener Tage für Neue Kammermusik/D

CRISTÓBAL HALFFTER Cuatro piezas para orquesta für OrchesterOrquesta Municipal de Valencia, c. Pedro Halffter18. 05. 2005 · Auditorio Municipal de Valencia/E

ROXANNA PANUFNIKAbraham. A Concerto for Hope für Violine und Orchesterc. John Axelrod, Daniel Hope, vln25. 03. 2005 · Lucas Theatre, Savannah Music Festival/USA

WOLFGANG RIHM Two Other Movements für OrchesterNew York Philharmonic, c. Lorin Maazel10. 03. 2005 · Avery Fisher Hall, New York/USA

En plein air für Harfe, Flöte, Klarinette und StreichquartettMinguet Quartett, Lucas Fels, vlc, Barbara Maurer, vla 13. 03. 2005 · Hotel Römerbad, Badenweiler/D

3. Doppelgesang für Klarinette, Viola und OrchesterMinnesota Orchestra, c. Osmo Vänskä, Burt Hara, clar, Tom Turner, vla14. 04. 2005 · Orchestra Hall, Minnesota/USA

Memoria. Drei Requiem-Bruchstücke für Knabenstimme, Alt, Chorund Orchester, Junge Deutsche Philharmonie, c. Lothar Zagrosek,Rundfunkchor Berlin, Cornelia Kallisch, A, Knabensopran des Staats-und Domchores Berlin (Eröffnung des Holocaust-Denkmals in Berlin)09. 05. 2005 · Philharmonie Berlin/D

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neuerscheinungen

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MARY KAREN CLARDY (HG.)Classic Duets for Flute Vol.2 für zwei Flöten UE 70078

MIKE CORNICKEasy Blue Piano. Selected titles in popular styles für KlavierUE 21260

GEORG FRIEDRICH HAAS Finale für Flöte UE 32748

ARVO PÄRT Spiegel im Spiegel für Klarinette und KlavierUE 32764

JAMES RAE Play it cool - Trumpet mit CD 10 leichte Stücke für Trompete und Klavier UE 21265

WOLFGANG RIHM Quartettstudie für StreichquartettPartitur UE 32932, Stimmen UE 32933

ERIK SATIE Trois Gymnopédies bearbeitet von Sylvia C. Rosinfür Blockflöte (T/S/A) und Klavier UE 32922

DAVID SAWER Parthenope für Viola UE 21247

THOMAS DANIEL SCHLEE 3. Streichquartett op. 56 – Tempus floridum für StreichquartettPartitur UE 32611

CENTRE STAGE 2 Weill, Mack the Knife - Bizet, Habanera bearbeitet von James Raefür Ensemble in variabler BesetzungUE 21266

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neuerscheinungen

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MAGIC FLUTE ON STAGE

Notenbüchlein

der Anna Magda-

lena Bach

bearbeitet von Ulrich Müller-

Doppler und Peter Ludwig

für Flöte und Klavier

UE 32921

Hausmusikabend bei den Bachs!Diese berühmte Sammlung kleine-rer Stücke, auch bekannt als Clavierbüchlein der Anna Magdale-na Bach, diente Johann SebastianBach und Generationen von Klavierlehrern nach ihm als wert-volles Unterrichtsmaterial zur Ver-mittlung barocker Spielweisen.

Mit den vorliegenden Arrange-ments profitieren nun auch die Flö-tisten von den Bach’schen Haus-konzerten. Mit den schlichten, abereleganten Vorspielstücken wird so-wohl das Regelwerk der barockenArtikulation, Dynamik, Phrasierungund Verzierungskunst vermittelt,als auch ein wundervoller Einstiegin die barocke Flötenmusik ge-schaffen.

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neu auf cd

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HUGO ALFVÉN Die fünf Sinfonien ua.Stockholmer königl. philharm. Orchester, c. Neeme JärviBIS 501478 / Klassik Center

BÉLA BARTÓK Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und CelestaChamber Orchestra of Europe, c. Nikolaus HarnoncourtBMG Ariola Classics D 82876 59326 2 (Preis der Deutschen Schallplattenkritik)

ALBAN BERG Lyrische Suite Kronos Quartett, Dawn UpshawNonesuch 7559-79696 2

ALBAN BERG LuluChor und Orchester der Wiener Staatsoper, c. Karl Böhm,Anja Silja, Martha Mödl, Waldemar Kmentt, Ernst GutsteinAndante CD AN 3050 (UO2)

ALBAN BERG Wozzeck Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, c. Karl Böhm,Walter Berry, Christel Goltz, 1955 Andante CD AN 3060 (UO2)(Midem Classical Award 2005)

MORTON FELDMAN The Turfan Fragments, For Samuel Beckett The Orchestra of the S.E.M. Ensemble, c. Petr Kotik DOG W / A BONE DWAB04

CRISTÓBAL HALFFTER AttenditeCello Octet Conjunto Ibérico, c. Elias Arizcuren ET'CETERA KTC 1268

GUSTAV MAHLER Lieder eines fahrenden Gesellen, Fünf Rückert-Lieder,Kindertotenlieder Wiener Philharmoniker, c. Pierre Boulez, ThomasQuasthoff, Violeta Urmana, Anne Sofie von Otter Deutsche Grammophon DGG 00289 477 5329

FRANK MARTIN Concertos Orchester Musikkollegium Wintherthur, c. Jac van Steen,Michael Erxleben, vln, Adrienne Soós, Iva Haag, pn Musikproduktion Dabringhaus und Grimm MDG 901 1280-6

FRANK MARTIN GolgothaBerliner Symphoniker, Luzerner Knabenkantorei, Akademiechor Lu-zern, Kantorei der Stiftskirche Stuttgart, c. Alois Koch MIGROS Musiques Suisses MGB CD 6221

EMIL NIKOLAUS VON REZNICEK Donna Diana Kieler Opernorchester und -chor, c. Ulrich Windfuhr, Mauela Uhl,Roman Sadnik, Simon Pauly, Anne-Carolyn Schlütercpo 999 991 - 2

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neu auf cd

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LIVE - THE RADIO RECORDING Kompositionen von

ALBAN BERG Violinkonzert, Sieben frühe LiederLUCIANO BERIO Concerto for two pianos and orchestra,

Concerto II, Folk Songs, Formazioni, RequiesGUSTAV MAHLER Kindertotenlieder, 8. SymphonieWOLFGANG RIHM Schwarzer und roter Tanz ARNOLD SCHÖNBERG Kammersymphonie Nr. 1ANTON WEBERN PassacagliaALEXANDER ZEMLINSKY Die Seejungfrau

Royal Concertgebouw Orchestra, c. Riccardo ChaillyRadio Netherlands Music 13 CD Box MCCM 97033

G. F. HAAS Streichquartett1 und 2Kronos Quartettedition zeitklang ez-19017(Preis der deutschenSchallplatten-kritik)

CRISTÓBAL HALFFTER Don QuijoteOS de Madrid,c. Pedro Halff-ter, Baquerizo,Santamaria,Tiegs, RamónGlossa MusicGSP 98004 D.

A. ZEMLINSKY Die florenti-nische TragödieOrchestre Philh.de France, c.Armin Jordan,Iris Vermillion,Viktor Lutsiuk,Albert Dohmennaive V 4987

D. SCHOSTAKO-WITSCHDie NaseOrchestre deChambre deLausanne,c. Armin Jordan Radio SuisseRomande RSR6183 CD

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Anthèmes 1 für Violine (10') . 1991-1992Anthèmes 2 für Violine und Live-Elektronik (24') 1997cummings ist der dichter für 16 Solostimmen oder 1970/1986gemischten Chor und Instrumente (13 - 14') Textquelle: Poems 1923-1954 von e. e. cummingsDérive 1 für 6 Instrumente (7-8') 1984Dérive 2 für 11 Instrumente (26 - 28') 1988/2005Dialogue de l'ombre double für Klarinette und Tonband (20') 1984Domaines für Klarinette (variable Spieldauer) 1968/1969Domaines für Klarinette und Orchester (29') 1968/1969Éclat für 15 Instrumente (8') 1965Éclat/Multiples für Orchester (25')Multiples darf nicht getrennt aufgeführt werden. 1965... explosante-fixe ... für Midi-) Flöte mit Live-Elektronik 1991/19932 Flöten und Ensemble (36')besteht aus:

Transitoire V (15'30'') 1993Transitoire VII (13'30'') 1991Originel Orchesterversion von Mémoriale (7') 1993

Alle Teile aus ... explosante-fixe ... können einzeln aufgeführt werden.Figures – Doubles – Prismes für Orchester (20') 1963/1968Improvisation I sur Mallarmé: 1957"Le vierge, le vivace et le bel aujourd'hui"für Sopran und 7 Instrumentalisten (Urfassung) (6')Text: Stéphane MallarméDiese Fassung gilt nicht für die Aufführung des Zyklus Pli selon pli.

Incises für Klavier (3'30'') 1994/2001Le Marteau sans Maître für Alt und 6 Instrumente (35') 1953/1955Text: René CharMémoriale für Flöte und 8 Instrumente (7') 1985 (... explosante-fixe ... Originel)

Messagesquisse für Violoncello solo und 6 Violoncelli (7') 1976/1977 Messagesquisse für Viola solo und 6 Violen (7') 1976/2000 12 Notations für Klavier (10') 1945Notations I-IV für Orchester (8') 1945/1978/1984(Notations I (2'20''), II (1'), III (3'10''), IV (1’25”)) Notations VII für Orchester (9') 1945/1997kann zusammen mit Notations I-IV aufgeführt werden, vom Komponisten empfohlene Reihenfolge: I, VII, IV, III, II oder I, III, IV, VII, II.

werkliste boulez

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boulez

Pli selon pli (Portrait de Mallarmé) 1957-1962für Sopran und Orchester (67'), Text: Stéphane Mallarmébesteht aus:

Don (15') 1960-1962/1989Improvisation I "Le vierge, le vivace et le bel aujourd'hui" (6')1957/1962Improvisation II "Une dentelle s'abolit" (12') 1957Improvisation III "À la nue accablante tu" (19') 1959/1983 Tombeau (15') 1959-1962

Alle Teile aus Pli selon pli können einzeln aufgeführt und erworben werden.Pour le Dr. Kalmus für 5 Spieler (4') 1969 Répons für 6 Solisten, Ensemble, Computerklänge und Live-Elektronik, 1981 Solo: 2 Klaviere, Harfe, Vibraphon, Glockenspiel, Cimbalom (45')work in progress.Rituel (in memoriam Bruno Maderna) 1974-1975 für Orchester in 8 Gruppen (27') Première Sonate für Klavier (10') (Editions Amphion) 1946 Troisième Sonate: Sigle für Klavier 1955-1957 Troisième Sonate: Formant 2 - Trope für Klavier 1955-1957 Troisième Sonate: Formant 3 - Constellation-Miroir für Klavier 1955-1957 hrsg. von Robert Piencikowski.Sonatine für Flöte und Klavier (12') (Editions Amphion) 1946 Structures, Premier Livre für 2 Klaviere (12') 1952 Structures, Deuxième Livre für 2 Klaviere (23') 1961 sur Incises für 3 Klaviere, 3 Harfen und 3 Schlagzeugspieler (40') 1996/1998 Ravel Maurice (1875-1937)Frontispice 1918 für Orchester bearbeitet von Pierre Boulez (2') 1987

Pierre Boulez 1959

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