UE Newsletter Sommer 2007 Deutsch

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13 Harrison Birtwistle. Eine neue Zeremonie 04 Luke Bedford. Neu bei UE 05 Saed Haddad. Neue Farbe auf der UE Palette 32 Gustav Mahler. Die fünf Sätze der 10. Symphonie Victoria Borisova- Ollas v e r t o n t S a l m a n R u s h d i e i n M a n c h e s t e r newsletter 03/07 • sommer 2007

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Sommer 2007. Neueste Nachrichten über Komponisten und Werke der Universal Edition

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13 Harrison Birtwistle.

Eine neue Zeremonie

04 Luke Bedford.

Neu bei UE

05 Saed Haddad.

Neue Farbe auf der UE Palette

32 Gustav Mahler.

Die fünf Sätze der 10. Symphonie

Victoria

Borisova-

Ollas

vertont Salman Rushdie

in Manchester

newsletter03/07 • sommer 2007

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inhalt 03/2007

KOMPONISTENLuke Bedford — 4Saed Haddad — 5Borisova-Ollas — 7Rihm — 9Staud — 11Baltakas — 11Sotelo — 12Panufnik — 12Birtwistle — 13Pärt — 14Haas — 15Schnyder — 15Schwartz — 17Halffter — 18Kurtág — 18Berio — 19Boulez — 21Stockhausen — 21Kagel — 22Schnittke — 22Ligeti und Kodály — 23Bartók — 24Casella — 24Weill — 25Weigl — 25Braunfels — 27Schmidt — 28Schoeck — 28Martin — 29Milhaud — 29 Szymanowski — 30Marx — 30Schreker — 31Strauss — 32Gustav Mahler — 32Alma Mahler — 32Janácek — 33

Inhalt

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Berg — 34Schönberg — 35Webern — 36David Bedford — 37Patterson — 37

RÜCKBLICKRespighi — 26Liebermann — 26

GEDENKTAGE — 38 - 39

URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41

NEUERSCHEINUNGEN — 42 - 43

NEU AUF CD + DVD — 44 - 45

WERKLISTEStockhausen — 46 - 47

IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin,

lieber Leser

Kurz vor Redaktionsschluss diesesNewsletters erreichen uns zweiMeldungen:Nach zweijähriger Planung hatMitte April in Dortmund der Baueines Opernhauses für Kinder be-gonnen. Das Gebäude in der Innen-stadt soll 99 Besuchern Platz bietenund in der nächsten Spielzeit eröff-net werden. Zwei Produktionen proSaison mit 30 Veranstaltungen sindgeplant. Kinder sollen auf derBühne des neuen Hauses dieHauptrolle spielen.Die Kölner Kinderoper feiert diesesJahr hingegen schon ihr 10-jährigesBestehen. Zu dieser Erfolgsge-schichte wird es einen schönenBildband geben. Dem Boom derKinderoper tragen wir Rechnung.Ab sofort gibt es bei der UE auchDas Kinderfüchslein, eine kindge-rechte Fassung von Leos JanáceksOper Das schlaue Füchslein. Die Ur-aufführung in Zürich wurde von1300 begeisterten Kindern gefeiert.Sie sind das Publikum von morgen.Wir wollen uns schon heute um siebemühen!

Die Redaktion

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luke bedford

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LUKE BEDFORD

Neu bei UE

Wir freuen uns, auf den jungen bri-tischen Komponisten Luke Bedford(geb. 1978) als neuen Namen imUE-Katalog hinweisen zu können.

Im April wurde Bedfords neues Or-chesterwerk Outblaze the Sky mitgroßem Erfolg von Daniel Hardingmit dem London SO uraufgeführt,einen Monat später wurde der Liederzyklus Or voit tout en aven-ture für den angesehenen RoyalPhilharmonic Society Prize in derKategorie Große Komposition nominiert.

Bedfords Werke sind bereits erfolg-reich in Europa, Japan und den USAaufgeführt worden. Er studierteKomposition bei Simon Bainbridgeund Edwin Roxburgh mit einemStipendium am Royal College ofMusic, machte seinen Studienab-

schluss an der Royal Academy ofMusic, und setzte seine Studien beiBainbridge mit dem MendelssohnStipendium fort.

Er gewann den Royal PhilharmonicSociety (RPS) Competition Prize derunter 29-jährigen (2000), den 2.Preis des Toru Takemitsu Wettbe-werbs in Tokyo (2001) und den BBCRadio 3 Listeners’ Award des BritishComposer Awards (2004). 2005 ge-wann er in der Kategorie der unter30-jährigen beim UNESCO Interna-tional Rostrum of Composers. DieBBC, der NDR und der RPS (für dieLondon Sinfonietta) erteilten ihmKompositionsaufträge, und 2004wurde er ausgewählt, beim erfol-greichen Projekt der London Sinfo-nietta Blue Touch Paper mitzuwir-ken. Das Ergebnis war Or voit touten aventure, das bereits vom En-semble Modern und BCMG aufge-führt wird (am 15. Juni beim Alde-burgh Festival, mit dem BCMGunter Olivier Knussen).

Unter den künftigen Aufträgen istein 20-min-Stück für BBC NOW, dasim Dezember 2007 zur Urauffüh-rung kommt, ein neues Stück fürdie BCMG (Uraufführung Frühling2008) und ein Werk für die Sing-Akademie zu Berlin anlässlich des400. Geburtstages von Milton.

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saed haddad

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SAED HADDAD

Neue Farbe auf

der UE-Palette

Das erste, was auf der Website des1972 in Jordanien geborenen Kom-ponisten Saed Haddad auffällt, istdie stolze, energische und elegantverzierte arabische Kalligraphieseines Namens – und gleich darun-ter sein Name in einfachen, lateini-schen Buchstaben: Saed Haddad.Man braucht über diesen Gegen-satz nicht lange nachzudenken.Der Komponist hilft mit einem inEnglisch verfassten Statement.Gleich der erste Satz bringt es aufden Punkt: er sei ein Araber christ-lichen Glaubens und ein Kompo-nist zeitgenössischer Musik okzi-dentalischer Prägung. Als solchersei er ‘anders’ in jedem Sinn desWortes. Das ‘Anderssein’ (‘other-ness’) sei ein Schlüsselbegriff für

sein Schaffen. Und doch hat es derin Norddeutschland lebende Had-dad geschafft, sich auch im Musik-leben Europas heimisch zu ma-chen. Seine Werke werden durchführende Ensembles (EnsembleModern, Nieuw Ensemble, LondonSinfonietta) aufgeführt und vonden wichtigsten Festivals – etwaDonaueschingen – in Auftrag ge-geben. So hat das Arditti QuartetJoie voilée bei den Musiktagen2006 aus der Taufe gehoben –diese durch die Kritik und das Fach-publikum enthusiastisch aufge-nommene Premiere hat zu einemzweiten Auftrag geführt: Haddadsoll ein Werk für Donaueschingen2008 komponieren, betreut wiede-rum durch das Ensemble Modern.Saed Haddads Musik ist eine neueFarbe auf der UE-Palette – Verlagund Komponist begeben sich aufein Abenteuer, dem sie voller Optimismus und Freude entgegen-sehen. www.saedhaddad.com

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borisova-ollas

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BORISOVA-OLLAS

Salman Rushdie

vertont

Kurz nachdem Salman RushdiesRoman Der Boden unter ihrenFüßen (The Ground Beneath HerFeet) 1999 erschien, fiel das Buch indie Hände von Victoria Borisova-Ollas. Dieses Buch übte einen ganzbesonderen Sog auf sie aus. Einkomplexer, vielschichtiger Roman,in dessen Mittelpunkt eine Liebes-geschichte steht, eine moderne Variante des Orpheus und EurydikeMythos, der gleichzeitig zahllosewestliche und östliche Mythenkunstvoll verwebt. Es war geradediese Vielschichtigkeit und multi-kulturelle Dimension, die Borisova-Ollas faszinierten und sie war sichgewiss, dass dieser Roman den idealen Stoff für ein musikdrama-tisches Werk abgeben würde, dassich ebenso auf verschiedenen

Ebenen der Realität und der Imagi-nation manifestiert.

Das Projekt reifte über mehrereJahre in ihrem Kopf, bis Alex Pootsvom Manchester International Festival davon erfuhr und sie ein-lud, diese Idee-fixe doch in Man-chester zu realisieren. Es entstandein musikdramatisches Werk fürzwei Sänger, einen Erzähler und Orchester. Der Librettist EdwardKemp hat die Handlung auf dasSchicksal der beiden ProtagonistenOrmus (Bariton) und Vina (Sopran)fokussiert. Um bei der Umsetzungder Komplexi-tät des Romanesmöglichst gerecht zu werden, hatder Filmemacher Mike Figgis(Oscar-Nominierung 1996 für seinen Film Leaving Las Vegas)einen Stummfilm gedreht, der dieAufführung begleitet.Die Uraufführung von The GroundBeneath Her Feet findet am 29.6. inManchester statt, Mark Elder dirigiert das Hallé Orchestra.www.manchesterinternationalfestival.com

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Zerfliessen, schwärmen, nach Atem ringen,

anhimmeln, Trost und Ruhe finden – Davos,

die Liebe, die Luft, die Musik. Zwei Wochen

voll inspirierter Rendez-vous, überraschender

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und atemberaubender Gedanken zur Musik

mit den vielversprechendsten Nachwuchs-

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rihm

RIHM

Klassische

Inspiration

In zweien seiner neuen Werke setztsich Wolfgang Rihm mit Klassikernder deutschen Literatur auseinan-der: die Goethe-Lieder werden am Klavier-Festival Ruhr durch die ver-sierten Rihm-Interpreten ChristophPrégardien (T) und Siegfried Mau-ser (pn) uraufgeführt (Essen, 3.6.).

Der Bitte Harry Vogts (WDR), für einKonzert, das im Umfeld des evan-gelischen Kirchentages in Kölnstattfindet und Werke von Varèse,Scelsi und Ginastera beinhaltet,eine neue Komposition beizutra-gen, hat Rihm gerne entsprochen.Das neue Stück heißt Diptychon.Die (hohe) Stimme ist erst späterdazugekommen wie auch die Idee,Gedichte Hölderlins zu vertonen, soVogt. Stefan Asbury dirigiert dasWDR Sinfonieorchester am 8.6. inKöln – Solistin ist Mojca Erdmann.

Rihms Oeuvre ist um 2 konzertanteWerke reicher geworden: Rihm hatdem für Daniel Barenboim ent-standenen Klavierkonzert Sottovoce (1999) ein Schwesterwerk fol-gen lassen. Sotto voce 2 ist im Auf-trag des Busoni Klavierwettbewerbs,des BolzanoFestivalBozen und desLuzerner Sinfonieorchesters ent-standen (Uraufführung am 21. Juli

im Passionsspielhaus in Erl/Tirol,mit Nicholas Hodges und demHaydn Orchester Bozen-Trientunter Gustav Kuhn).

Der Fagottist Pascal Gallois spieltdie Premiere von Psalmus mit demBayerischen Staatsorchester unterKent Nagano am 27.7. in München.Rihm verbringt einen Teil des Monats August in Davos, wo dasFestival seinem Schaffen gewid-met ist. Ältere Kammerwerke, etwadas Klaviertrio Fremde Szenen IIIund neuere, wie das Klarinetten-quintett oder das Septett En pleinair, stehen auf dem Programm.Information: www.davosfestival.ch

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60TH Aldeburgh Festival 8–24 JUNE 2007

Thomas Adès Artistic Director

John Woolrich Associate Artistic Director

A selection of concerts from the 60th Aldeburgh Festival

FRIDAY 8, MONDAY 11 & TUESDAY 12 JUNE

Death in Venice

Directed by the great Japanese actor, director and teacher Yoshi Oida, this

production promises a fresh look at Britten’s last opera.

SATURDAY 9 JUNE

Faster Than Sound

Classical and Electronica meet Digital Art. For more information, see

www.fasterthansound.com

FRIDAY 15 JUNE

Going a Journey

The Birmingham Contemporary Music Group play Knussen, Stravinsky,

Bedford, Woolrich and Sydenham Music by Johannes Maria Staud (premiere).

SUNDAY 17 JUNE

Philharmonia Orchestra · Thomas Adès conductor

Liszt, Busoni, Respighi and Thomas Adès Orchestral Suite from Powder Her

Face (premiere)

WEDNESDAY 20 & THURSDAY 21 JUNE

Elephant and Castle

Directed and devised by Tim Hopkins with Mira Calix and Tansy Davies

(music), this new opera incorporates film, digital sounds, installations and

live performance, to project an urban vision into a rural landscape...

For your free copy of the programme

please call 01728 687100 or visit

www.aldeburgh.co.uk

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baltakas / staud

der nie vollständig präsent ist, nurdessen unterschiedliche Aspekte. Ichstrebe eine Dramaturgie der Hör-perspektiven an. Die Uraufführungfindet am 6. Juli 2007 in Münchenstatt, Peter Rundel dirigiert das SOdes Bayerischen Rundfunks.

STAUD

Sydenham Music

Im Auftrag des Aldeburgh Festivalssowie des Europäischen ForumsAlpbach entsteht Sydenham Music,ein Trio für Flöte, Viola und Harfe,das den Namen des Londoner Stadt-teils trägt, in dem Johannes MariaStaud derzeit lebt. Diese Besetzunghat mich immer schon angezogen,sagt der Komponist, der für die dreiInstrumente große Bewunderungempfindet (z. B. in Debussys Sonate).Die Besetzung sei eigenartig ge-dämpft und geradezu für Zartheitprädestiniert; die Sonate sei dieKondensation des musikalischenImpressionismus, ein Abgesang aneine ganze Epoche. Die Urauffüh-rung findet am 15. Juni in Alde-burgh/GB statt, die österreichischeErstaufführung ist für den 16.8. inAlpbach anberaumt.In Hamburg wurde das Konzertpro-gramm am 1.6. um ein weiteresStaud-Stück ergänzt: das NDR SOinterpretiert Violent Incidents fürSaxophon solo (Marcus Weiss),Bläser und Schlagzeug.

BALTAKAS

Hörperspektiven

Vykintas Baltakas kommentiertScoria für Orchester (Auftrag dermusica viva München) wie folgt:Seit längerem versuche ich, einenicht-lineare Dramaturgie zu schaf-fen. Dies ist nicht einfach, da wir Er-eignisse immer in der Zeit und imRaum wahrnehmen. Auch versucheich, einen Klang zu erkunden, einenimaginären Urklang des zu kompo-nierenden Werkes. Er soll reich undlebendig sein,einen Zustand aufweisen,

Vykintas Baltakas

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sotelo / panufnik

speziell angefertigten Schlegeln.Dazu entwickelt sich in der Solisten-Stimme allmählich eine Art vonimmer lauter werdenden Kaskaden-Klängen: Wie ein Rausch von sehrschnellen rhythmischen Bewegun-gen, die an die rhythmische Präzi-sion des äußerst schnellen Auf-stampfens eines Flamenco-Tänzerserinnert (Mauricio Sotelo).Die Uraufführung findet am 16.6.mit dem Remix-Ensemble in Portostatt (c. Emilio Pomárico).

PANUFNIK

Ein neuer Tanz

für London

Roxanna Panufniks Cavatina andMoravian Dance wurde vom Cavatina Music Trust in Auftrag gegeben, auch um im Musikschul-unterricht eingesetzt zu werden.Die Cavatina ist eine Kennmelodie,die sehr leicht von jungen Hörernwieder erkannt wird, dennoch istsie herausfordernd genug, um vonprofessionellen Gruppen gespieltzu werden. Der Moravian Dancebasiert auf einer traditionellentschechischen Volksweise. DasWihan Quartet wird das Werk am26. Juni in der Wigmore Hall in Lon-don uraufführen und am 21. Juli inWallingford präsentieren.

SOTELO

Nachtstück

Ausgangspunkt von Night ist einStich von Sean Scully, den MauricioSotelo aus dessen New Yorker Studiobekommen hat, nachdem er demKünstler die Uraufführung vonWall of Light Black gewidmet hatte.Night beginnt mit einer vibrieren-den, sehr raschen und rhythmischschattenhaften Textur. Wie einNachtbild nähert und entfernt essich wieder. Das gesamte Ensemblewird zu einem feinen Schlagzeug-apparat, der die spezielle Spieltechnikdes Schlagzeugers (Miguel Bernat)übernimmt. Dieser spielt mit

Roxanna Panufnik

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birtwistle

BIRTWISTLE

Eine neue

Zeremonie

Der Juni 2007 ist ein wichtigerMonat für das musikalische London, denn die neu renovierteRoyal Festival Hall wird dem Publi-kum wieder zugänglich gemacht.Nachdem dieser Spielort fast zweiJahre lang wegen einer radikalen,umfassenden Verschönerung ge-schlossen war, wird er nun miteiner 48 Stunden dauernder Per-formance wiedereröffnet.Um dieses Ereignis gebührend zuwürdigen, hat sich Sir HarrisonBirtwistle einverstanden erklärt,sein 1990 entstandenes, bahn-brechendes Werk Ritual Fragment –ursprünglich für die London Sinfo-nietta komponiert – zu überdenken.Das Ergebnis ist Cortege, eine Zere-monie für 14 Musiker, in memoriam

Michael Vyner, das wieder von derLondon Sinfonietta aus der Taufegehoben wird.Die neu komponierten Solostückefolgen demselben Prinzip wie Ritual Fragment, sie werden voneiner Soloposition aus gespielt. DieSolisten werden sich teilweise ausihrer Soloposition wegbewegenund wieder dahin zurückkehren.

Ein anderes Werk aus BirtwistlesSerie für die London Sinfonietta –Secret Theatre – wird ebenfalls imJuni zu hören sein. Die erste Auf-führung findet als Teil des Spital-fields Festival am 15. Juni mit demManson Ensemble unter BaldurBronniman statt. Das 2. Konzert istam 25. Juni in Madrid angesetzt,mit dem Modus Novus Ensembleunter Santiago Serrate.

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pärt

PÄRT

Sonning

Music Prize

Seit er 1959 ins Leben gerufenwurde, hat sich der Léonie SonningMusic Prize (EUR 80,000) als daswichtigste Musik- und Kulturereig-nis Dänemarks etabliert. Der Preiswird jährlich an einen internatio-nal renommierten Komponisten,Musiker, Dirigenten oder Sängervergeben. Die Jury hat soeben ArvoPärt als Preisträger 2008 bekanntgegeben. Die Jury bezeichnet inihrer Begründung Pärts Schaffenals reich an spirituellen Obertönenund als eine der originellsten Stim-men unserer Zeit. Die Überreichungdes Preises findet im Mai nächstenJahres statt.www.sonningmusik.dk

Ein Präsent der ganz besonderenArt erhielt Gidon Kremer zu seinem60. Geburtstag: Arvo Pärt über-reichte ihm die Partitur der Passa-caglia (ursprünglich für Violine undKlavier) in einer Fassung für 1 oder2 Violinen, Vibrafon (ad lib.) undStreichorchester. Kremer wird dasneue Werk am 30. Juni in Riga zurUraufführung bringen.

‘Arvo Pärt Triathlon’ (als Teil des Festivals ‘Nordische Musik 2007’)nennt sich ein programmatischerSchwerpunkt der MusikfestspieleSaar/D. An drei Tagen werden vomEstonian Philharmonic ChamberChoir unter Tõnu Kaljuste und PaulHillier wichtige Chor- und Orche-sterwerke aufgeführt, darunterPassio und die deutsche Erstauf-führung von In Principio für ge-mischten Chor und Orchester. Esspielt das Orchester des Pfalzthea-ters Kaiserslautern.www.musikfestspielesaar.de

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haas / schnyder

SCHNYDER

Trumpet Concerto

Daniel Schnyders jazzinspiriertesTrumpet Concerto, das das breiteSpektrum des Instruments ge-konnt ausschöpft, ist soeben beiMarsyas auf der CD ‘Brass’ erschie-nen: www.marsyas.biz. KristjanJärvi dirigiert die NDR Radiophil-harmonie mit Reinhold Friedrichals Solisten.Aus diesem Anlass bieten wir ein-malig bis Ende September 2007 dievollständige Partitur dieses Konzer-tes zum kostenlosen Download aufunserer Website www.universaledition.com/schnyderscore an.Gleichzeitig ist der Klavierauszug(UE 70029) über den Musikalien-handel oder gleich direkt über unse-ren Webshop käuflich zu beziehen.www.universaledition-shop.com

HAAS

Wahn(!)Sinn(?)

Jede der 10 Einzelstimmen von …Einklang freier Wesen … für Solisten-ensemble von Georg Friedrich Haasist gleichzeitig ein Solostück ( jeweils mit dem Titel … aus freierLust … verbunden … ). Darüber hinauslassen sich kleinere ‚Unterensem-bles’ bilden. Johannes Kalitzke unddie Sinfonietta Leipzig präsentie-ren am 5. Juli in Leipzig zwei Versio-nen des Werks (zwei Schlagzeugeroder Bassklarinette, Bassflöte undzwei Schlagzeuger) in einem Kon-zertabend unter dem Titel‘Wahn!Sinn(?)’.… aus freier Lust … verbunden … fürPosaune wird am 19. Juni in Rhein-felden von Dirk Amrein urauf-geführt.Bei der Uraufführung von ……. fürViola und sechs Stimmen im Februar2006 in Stuttgart sprach die Pressevon einem lebendig wohltuendenStück voll hintergründigem Humorund Spielwitz. Die Neuen Vocal-solisten Stuttgart geben am 14.Juni in Berlin zusammen mit Bar-bara Maurer die mittlerweile dritteAufführung.

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www.documenta.de

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schwartz

SCHWARTZ

documenta 12

Die documenta ist eine Ausstellunginternationaler moderner Kunst,die seit 1955 in Abständen von 4-5Jahren in Kassel stattfindet undsich das Ziel setzt, die internationaleGegenwartskunst zu dokumentie-ren. Die documenta avancierteschon früh zu einer der weltweitbedeutendsten Ausstellungen zeit-genössischer Kunst.Im Rahmenprogramm der docu-menta 12 wurde Jay Schwartz ein-geladen, seine beeindruckendeKlanginstallation Music for 8 Auto-sonic Gongs (für 8 elektroakustischgesteuerte Tamtams / chinesischeGongs) zu realisieren. Die Installa-tion läuft vom 16.6. bis 23.9. in derKirche St. Martin in Kassel.Schwartz erklärt das Konzept desautosonic Gong wie folgt:Das Instrument wird ohne jeglicheBerührung durch ein elektroakusti-sches Verfahren zum Schwingen

gebracht. Die so entstehenden Klänge sind also ganz organisch,weder elektrisch, noch elektronischverstärkt.Ein Mikrophon wird sehr nah vordas Tamtam platziert. Auf der ande-ren Seite des Tamtams hängt einLautsprecher. Eine elektroakustischeRückkoppelung wird lediglich durchdas Anschalten und die Kontrolledes Lautsprecher-Mikrophon-Kreisesverursacht. Das Tamtam fängt dieRückkoppelung ab, beginnt in seinen ureigenen Resonanzen zuschwingen, und macht sich selb-ständig. Die Rückkoppelung bleibtunhörbar. Das Instrument sprichtmit ur-innewohnenden Lauten.

Im musikalischen Begleitprogrammder documenta 12 wird weiters dieUraufführung von Music for Flute(Evelyn Degen, fl) präsentiert undin einem Portrait-Konzert sindMusic for 12 Cellos, Music for Six Voices und Music for Chamber En-semble zu hören (Kassel, Kirche St.Martin, alle 24. Juni).

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halffter / kurtág

HALFFTER

Lazarus in Kiel

Der Auftrag zur Komposition einerOper ist oft der Höhepunkt imLeben eines Komponisten, bezeugter doch großes Vertrauen und Wert-schätzung. Selten genug jedochpassiert es, dass einem Komponisteninnerhalb weniger Jahre gleichzwei Mal ein Auftrag von ein unddemselben Opernhaus ereilt.Cristóbal Halffter ist dies ‘passiert’.Die Kieler Oper, die schon die redu-zierte Fassung von Don Quijote2006 zur deutschen Erstaufführungbrachte, erteilte – beflügelt vom Er-folg des Don Quijote – den Auftragzu Halffters nächster Oper Lazarus,die am 4.5.2008 Premiere habenwird. Schon diesen Herbst (Terminfolgt) wird Rafael Frühbeck de Bur-gos die Introduktion und ZweiteSzene beim Festival in Burgos ur-aufführen. Die deutsche Erstauf-

führung wird unter Georg Fritzscham 16./17.3.2008 in Kiel stattfinden.Fandango erfährt am 2.7. seine USErstaufführung beim Aspen Festival.

KURTÁG

Bedeutende

Frühwerke

Fast 10 Jahre vergingen nach demStreichquartett, bis György Kurtág1968 eines seiner bis heute bedeu-tendsten Werke, Die Sprüche desPéter Bornemisza, abschloss. ElenaVassilieva und Pierre-Laurent Aimardpräsentieren dieses Concerto am21.8. in Hamburg. 4 Capriccios wardas erste Werk Kurtágs für Stimmeund Ensemble. 1970/71 kompo-niert, 1997 revidiert, steht es aufdem Programm von ChristineWhittlesey und dem EnsembleKontrapunkte unter Peter Keu-schnig am 18. Juni in Wien.

Cristóbal Halffter Don Quijote Kiel 2006

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berio

BERIO

Synonyme

Luciano Berio galt bereits zu seinenLebzeiten als ein Klassiker der Moderne. Sein Schaffen hat diezweite Hälfte des 20. Jahrhundertsentscheidend mitgeprägt. ZweiWerke werden u. a. als Synonymefür Berio sofort identifiziert: die Sequenzas und Sinfonia. Berios Stücke für Solo-Instinstru-ment, die Sequenzas, sind für Inter-preten geschrieben, deren Virtuo-sität vor allem eine Virtuosität desWissens ist. Die Sequenzas ver-suchen, den Horizont der instru-mentalen Möglichkeiten vom Blick-punkt des Instrumentes selbst auszu vergrößern. Die letzte Sequenza,die Berio hinterließ, Sequenza XIV,widmete er dem Cellisten Rohande Saram, der Berio mit den tradi-tionellen Instrumenten seiner Heimat Sri Lanka vertraut machte.Einflüsse vor allem perkursiverNatur flossen in diese Sequenzaein, die Rohan de Saram seit der Uraufführung 2003 bereits dutzendeMale auf der ganzen Welt zur Auf-führung brachte und die in denkommenden Monaten wieder inToronto (3.6.), York/GB (26.6.) undLissabon (17.7.) angesetzt hat.

Sinfonia für 8 Singstimmen undOrchester entstand 1968 für Leo-nard Bernstein in New York und be-gründete Berios internationalen

Ruf als Komponisten. Im Herzender Sinfonia steht die humorvolle Mahler-Adaptation aus dessen 2.Symphonie, der Auferstehungs-symphonie. Antonio Pappano diri-giert die Sinfonia in den nächstenMonaten gleich fünfmal: am 14.7.in Siena, am 16.7. in London (Proms)und am 13., 14. und 15.10. in Romzum Auftakt der Konzertsaison desOrchestra Nazionale di Santa Cecilia.

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BERIO Sinfonia

ROSSINI Stabat mater

Emma Bell soprano

Joyce DiDonato mezzo-soprano

Lawrence Brownlee tenor

Ildar Abdrazakov bass

Swingle Singers

Chorus and Orchestra of the Academy of Santa Cecilia, Rome

Antonio Pappano conductor

PROMS13 JULY – 8 SEPTEMBER 2007 • ROYAL ALBERT HALL

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Royal Albert Hall box office, or online at bbc.co.uk/proms

bbc.co.uk/proms

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boulez /stockhausen

Orchestra mit Chiara Tonelli als Solistin.Das dritte Werk, Dérive 2, bringt dieLondon Sinfonietta unter SusannaMälkki als Teil der BBC Proms am 31.Juli zur Aufführung. Das 45-minüti-ge Werk für 11 Spieler war in denletzten Monaten mit dem EIC aufTourneé in Nantes, Angers, Aix-en-Provence, Badenweiler, Paris, Mai-land, Bern, Nanterrre, Madrid undEssen, und wurde von wichtigenEnsembles, wie z. B. ASKO und mu-sikFabrik, programmiert.

STOCKHAUSEN

Abstrakte

Schönheit

In dem 1953 uraufgeführten WerkKontra-Punkte für 10 Instrumentehat Karlheinz Stockhausen die Ideeeiner punktuellen Musik voll ausge-bildet. Sie besteht nicht mehr ausmelodische Linien, sondern ausKlangfarben, Rhythmen und Einzel-tonhöhen, die als quasi atomisti-sche Einzelereignisse komponiertwerden. Musikalische Form löst sichin einen streng durchkonstruiertenKlangprozess von abstrakter Schön-heit auf. Am 19.6. ist dieses Stückan der Hochschule für Musik inSaarbrücken zu hören.

BOULEZ

Europäische

Glanzpunkte

Drei wichtige Aufführungen vonrichtungsweisenden Werken vonPierre Boulez werden in den näch-sten drei Monaten stattfinden. Am5. Juni präsentieren Reinbert deLeeuw mit dem ASKO Ensembleund Barbara Hannigan, Sopran, Pliselon pli in Amsterdam.Mémoriale für Flöte und 8 Instru-mente steht am 30. Juni auf demProgramm des Festival d'Aix-en-Provence. Daniel Harding, der dasWerk im April im Londoner Barbi-can mit dem LSO aufgeführt hat,dirigiert das Mahler Chamber

Pierre Boulez

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kagel / schnittke

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Ensemble Modern interpretiertExotica und Morceau de concoursam 7.6. beim Agora Festival in Paris.

SCHNITTKE

Polystilistik

Mit seinem 3. Streichquartett(1983) beschritt Alfred Schnittkeneue stilistische Wege. Hatten diemusikalischen Zitate in frühren Werken oft irritierende Wirkungund wurden bewusst als kontra-stierender Fremdkörper eingesetzt,so wurden die verwendeten Zitate(Beethoven, Orlando di Lasso) hiererstmals integrativ verwendet undim musikalischen Fluss sogar zu-einander in Beziehung gebracht. Diejetzt vorliegende Fassung fürStreichorchester stammt von PeterManning. Zahlreiche nationale Erstaufführungen sind bereits pro-grammiert. Ansichtspartituren stehen zur Verfügung.

KAGEL

Exotica

Für 'außereuropäische Instrumente'besetzt, war Exotica ein Auftrags-werk der 20. Olympischen Spiele inMünchen 1972. Die Uraufführungdirigierte Mauricio Kagel selbst,unter den Interpreten waren nam-hafte Persönlichkeiten der neuenMusik wie Vinko Globokar, Sieg-fried Palm, Christoph Caskel undMichel Portal. Die 6 Mitwirkendenhatten rund 200, in Europa völlig un-bekannte Blas-, Saiten- und Schlagin-strumente zu ‘traktieren’. Der Ein-führungstext von Werner Klüppel-holz macht die Absicht des Kompo-nisten klar: er wollte die Überlegen-heit der abendländischen Musik bzw.Kultur in Frage stellen und zu denUrsprüngen des Musizierens zurück-kehren, wo das Singen noch einswar mit dem Zum-Klingen-Bringenvon alltäglichen Gegenständen. Das

Mauricio Kagel Exotica München 1962

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ligeti / kodály

LIGETI UND KODÁLY

Ungarns

Klassiker

Als 1961 György Ligetis Atmosphèresbei den Musiktagen in Donau-eschingen seine Uraufführung er-lebte, war dies eine Sensation. Dieirisierende Statik des Werks faszi-nierte die Zuhörer derart, dass sieeine Wiederholung erzwangen.Ligeti stieß die Tür zu neuen Klang-und Gestaltungsbereichen weit auf.Wie revolutionär das Werk war,lässt ein Blick in die Studienparti-tur erahnen: sie sieht aus wie einminiaturisierter Wolkenkratzer:schmal und hoch, bis zu 87 Noten-systeme türmen sich übereinander.Jedes System repräsentiert eineStimme im Orchester. Bis heutehaben Ligetis Klangflächen nichtsvon ihrer überwältigenden Wirkung

verloren. Popularität erlangten sieauch als Filmmusik zu Stanley Ku-bricks 2001: Odysee im Weltraum.Das Werk wird am 14./15.6. in Spa-nien (Sevilla, Orquesta Sinfonica deSevilla, c. Marc Soustrot) und beizwei der wichtigsten Festivals zuhören sein: in Salzburg (30.8.) undin Luzern (8.9.).Daniel Barenboim wird am 30.8. inSalzburg die Wiener Philharmonikerdirigieren und führt im musikali-schen Gepäck auch noch zwei andere Klassiker mit: Béla BartóksMusik für Saiteninstrumente,Schlagzeug und Celesta, das wich-tigste Werk aus Bartóks mittlererSchaffensphase (Uraufführung1936), sowie Zoltán Kodáys Tänzeaus Galánta. Als Kodály 1933 dasOrchesterstück komponierte, ver-wendete er Klangeindrücke der Zigeunerkapelle von Galánta,einem ungarischen Dorf, in dem ersieben Jahre seiner Kindheit ver-bracht hatte.

Zoltán Kodály, Budapest

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bartók / casella

sten Michelle de Young und AlbertDohmen (27.8.).

CASELLA

Italianità

Alfredo Casella ist einer der popu-lärsten italienischen Komponistendes 20. Jahrhunderts. In seinen Kom-positionen gelang es ihm, einen typisch italienischen Nationalstilauch in die Neue Musik einfließenzu lassen. In seiner Orchester-rhapsodie Italia (1909) versinnbild-lichte Casella das sizilianische undneapolitanische Leben musikalisch.Dem Dortmunder Publikum wurdedieses italienische Lebensgefühlim Februar 07 von Marzio Contiund den Dortmunder Philharmoni-kern gleich mehrmals erfolgreichvermittelt. „Funiculì, funiculà, ... !“

BARTOK

Die Bühnenwerke

Béla Bartóks einzige Oper, HerzogBlaubarts Burg und seine beidenBallette, Der wunderbare Mandarinund Der holzgeschnitzte Prinz sindein fester Bestandteil des Reper-toires. Alle Achtung dem GrandThéâtre in Genf, das den Blaubartund den Mandarin gemeinsam an-gesetzt hat (Premiere: 20.6.) MitLászló Polgár steht einer der inter-national besten Blaubart-Interpre-ten auf der Bühne, der den Herzogals verwundbaren, Mitleid erregen-den Menschen darstellt. Judit: PetraLang,Regie:Denis Marleau,StéphanieJasmin, Dirigent: Thomas Rösner.Mandarin-Choreograph ist KaderBelarbi.Szenisch ist die Oper auch in Walesund Birmingham zu erleben; kon-zertant beim Lucerne Festival mitJames Levine am Pult und den Soli-

Béla Bartok Der wunderbare Mandarin Teatro alla Scala di Milano

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weill / weigl

sind Bestandteil eines Berio-Kon-zertes im Rahmen des Festival deSaintes in Frankreich, das in der Ab-baye aux Dames in Saintes stattfin-det. www.abbayeauxdames.org

WEIGL

Wiener Tradition

Schönberg hielt Karl Weigl (1881-1949) für einen der besten Kompo-nisten der alten Generation, der dieglanzvolle Wiener Tradition weiter-führt. Als Komponist setzte er sichnicht mit der Zwölftonmusik aus-einander, sondern folgte der spät-romantischen Tradition. Seine ein-sätzige Rhapsodie für Streichorche-ster bildet eine Synthese zwischenTradition und fortgeschrittenerHarmonik im Stile Gustav Mahlers.Die Musici Medici unter JürgenBruns spielen das Werk am 15./16.6.im Konzerthaus Berlin und inSchöneiche/D.

WEILL / BRECHT

Auf nach Spoleto

Seit der Gründung des Spoleto Festivals USA im Jahre 1977 durchGian Carlo Menotti hat es sich zueinem der wichtigsten Schauplätzeder Musik- und Opernszene in denUSA entwickelt. Mit einer Neupro-duktion von Kurt Weill / BertoltBrechts Aufstieg und Fall der StadtMahagonny startet das diesjährigeFestival. Emmanuel Villaume, dermusikalische Leiter für Oper undOrchester, steht am Pult. Die Insze-nierung stammt von Moshe Leiserund Patrice Caurier, die mit großemErfolg bereits Janáceks Jenufa inSpoleto inszeniert hatten.www.spoletousa.orgAn ungewöhnlichem Ort sind die 3Weill-Bearbeitungen von LucianoBerio (Le grand Lustucru, Balladevon der sexuellen Hörigkeit, Sura-baya Johnny) am 14.7. zu hören. Sie

Kurt Weill Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Spoleto Festival 2007

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rückblickrespighi/liebermann

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ungeheuer spannungsgeladen undhat einen Grundton, der dem Publi-kum im 2. Jahr des Krieges möglicher-weise zu nahe ging. Der Erfolg wardementsprechend gemischt, undbis heute hat es das Werk schwer,den Weg ins Repertoire zu finden.Daran mag auch die Besetzung (u. a. 6 Hörner) und die Dauer (etwa60’) beitragen. Das Orquesta Sinfo-nica de Bilbao unter Tuomas Olillaließ sich jedoch nicht entmutigen(19./20.4. in Bilbao).

LIEBERMANN

Eine Synthese

der Ungleichen

Über 50 Jahre nach seiner Urauf-führung in Donaueschingen, hatRolf Liebermanns 1954, ‘in streng-ster Zwölftontechnik’ komponier-tes Concerto für Jazzband und sinfonisches Orchester nichts anseiner Faszination eingebüßt. Jähr-lich finden mehrere Aufführungenstatt, 2007 ua. am 28.4. in Vilnius(Dirigent ist Juozas Domarkas).Liebermann sah das Stück als einenVersuch, die seinerzeit gebräuch-lichen Tänze (Jump, Blues und Boo-gie-Woogie) in die Kunstmusik ein-zubeziehen. Am Schluss treffensich die beiden Orchester in einemMambo.

RESPIGHI

Musik als

Seismograph

Mit ihren sensiblen Antennen reagierten Komponisten in Italien –wie auch in anderen Ländern Euro-pas – auf die herannahende Kriegs-gefahr schon vor dem Ausbruch des1. Weltkriegs. So wurde OttorinoRespighis Sinfonia drammatica(1913 komponiert) bei der Urauf-führung 1915 als ein Spiegelbild derLage in Europa interpretiert. DieseMusik, eine von Respighis ambitio-niertesten Kompositionen, ist

Ottorino Respighi

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braunfels

Walter Braunfels Die Vögel Teatro Lirico di Cagliari 2007

BRAUNFELS

Comeback eines

Opernkomponisten

Walter Braunfels zählte in den20er Jahren des vorigen Jahrhun-derts neben Franz Schreker und Richard Strauss zu den erfolgreich-sten Opernkomponisten im deutsch-sprachigen Raum. Sein lyrisch-phantastisches Spiel Die Vögel ver-schaffte ihm den Durchbruch alsOpernkomponist. Die Oper wurde1920 in München unter BrunoWalter uraufgeführt. Schon die Komödie des Aristophanes, nachder Braunfels sein Libretto verfassthat, ist ein politisches Stück, einAntikriegsstück. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden dieAufführungen aller seiner Werkeaufgrund seiner halbjüdischen Ab-stammung verboten. Erst seit den90er Jahren sind Die Vögel dabei,die internationalen Opernbühnen

wieder zu erobern.Am 27. April 2007 kam es zur italie-nischen Erstaufführung im TeatroLirico von Cagliari auf Sardinien, ineiner Neuinszenierung von Gian-carlo Cobelli und unter der musika-lischen Leitung von Roberto Abbado.www.teatroliricodicagliari.it

Mit einer weiteren BraunfelsWiederentdeckung ist im Prinzre-gententheater in München zurechnen: Braunfels’ musikalischeKomödie Don Gil von den grünenHosen wird am 6. und 13.6. konzer-tant unter der Leitung von DavidStahl aufgeführt. www.staatsthe-ater-am-gaertnerplatz.de

Für Schlagzeilen bereits im Vorfeldsorgt die szenische Uraufführungder Szenen aus dem Leben der Hei-ligen Johanna im April 2008 an derDeutschen Oper Berlin. Als Regis-seur wurde Kultur-ProvokateurChristoph Schlingensief engagiert.

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schoeck / schmidt

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SCHOECK

Schweizerische

Tonsprache

Beim Konzert der Festival Stringsbeim Lucerne Festival am 19. Au-gust steht das Werk Notturno desbedeutenden, aber doch vernach-lässigten schweizerischen Kompo-nisten Othmar Schoeck (1886-1957)auf dem Programm.Das 45-minutige, fünfsätzige Werkfür tiefe Stimme und Streichorche-ster aus den Jahren 1931-33 basiertteilweise auf Gedichten von Gott-fried Keller, ein Vertrauter des Kom-ponisten, dessen Gedichte er mehr-mals vertonte. Der Solist desAbends ist Matthias Goerne –Achim Fiedler dirigiert.

SCHMIDT

Zum Siebzigsten

Bis heute wird Franz Schmidts Ver-tonung der Johannes-ApokalypseDas Buch mit sieben Siegeln als daspackendste und großartigste Ora-torium moderner Zeit bezeichnet.70 Jahre nach der Vollendung (zweiJahre vor seinem Tod – ein echtesEndzeit-Werk) erlebt das Werkseine erste Aufführung in Köln mitdem Kölner Sinfonieorchester unddem Chor des Bach-Vereins Kölnunter der Leitung von ThomasNeuhoff (7. Juni).Der Australier Nicholas Milton diri-giert ebenfalls das Buch mit SiebenSiegeln mit der Jenaer Philharmo-nie in Weimar und Jena (am 25. / 27.Mai und 1. Juni) zusammen mitSolisten des Deutschen NationalTheaters Weimar.Fabio Luisi dirigiert in Wien im Maiund Juni die 2. Symphonie mit denWiener Symphoniker. In Karlsruhekommt die verstörende 4. Symphonie,das ‘Requiem für meine Tochter’,mit der Badischen Staatskapelleunter Uwe Sandner am 3. und 4.Juni zur Aufführung.

Othmar Schoeck

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martin / milhaud

MARTIN

Pilate

Zu Ostern fällt die Wahl der Veran-stalter und Dirigenten häufig aufFrank Martins großartiges Orato-rium Golgotha, seltener kommt dieKantate Pilate zum Zug.Vom Thema her wäre Pilate genau-so relevant, auch wenn die FigurJesu ausgespart ist. Unter dem Ein-fluss von Arnoul Gréban (gest. 1471)und seiner Mystère de la Passionkonzentrierte sich Martin auf deninneren Konflikt von Pilatus, dertrotz seiner Überzeugung, dassJesus unschuldig ist, diesen zumTode verurteilen muss. (Warschau,6. April, Lawrence Foster/Polni-sches RSO und Chor).Als Martin im Sommer 1944 vonRadio Genf den Auftrag erhielt, einVokalwerk zu komponieren, das zuEnde des Krieges ausgestrahlt wer-den könnte, war er sich darüber imKlaren, dass es einen religiösenCharakter haben soll. Er schrieb Interra pax, das unter Hartmut Haen-chen am 3. und 5. Juni in Dresdenund Leipzig gespielt wird.

MILHAUD

Miniaturen

Eine Oper von 10 Minuten, 5 Sin-fonien für 7 bis 10 Instrumente und

einer Dauer von 3 bis 6 Minuten –Darius Milhaud hat auch in diesemwinzigen Rahmen Bleibendes ge-schaffen. Die Entführung der Euro-pa, eine der drei ‘opéras-minutes’(1927 zusammen mit Weills Maha-gonny Songspiel in Baden-Badenuraufgeführt) wird am 22.6. an derRegensburger Universität präsen-tiert. Es dirigiert Bernhard Hof-mann. Alle fünf Symphonien wur-den am 6.5. in Schloss Johannis-burg in Aschaffenburg vom Colle-gium Musicum interpretiert.

Darius Milhaud

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szymanowski / marx

MDR Sinfonieorchester

SZYMANOWSKI

Klare Form

Karol Szymanowski, der als Refor-mator und Erneuerer der polnischenMusik gilt, erschuf mit Stabatmater (1926) ein Werk, das tief inder Tradition verwurzelt ist undeine schlichte Frömmigkeit aus-drückt. Die einfache Struktur, dieklare Form, die strenge Harmonieund die sparsame Orchesterbear-beitung zeichnen das Werk als for-mal-kompositorische Meisterlei-stung aus, die den Hörer mit ihrerReinheit und Logik der Form inBann zieht. Szymanowski verzich-tete hier auf die Vielfältigkeit derexpressiven Mittel zugunsten einermaximalen Kondensation.Das Werk wird in den kommendenMonaten oft gespielt, unter ande-ren bei den Dresdner Musikfest-spielen in der Kreuzkirche Dresdenmit dem MDR-Sinfonieorchesterund dem MDR-Chor unter Hartmut

Haenchen (Dresden: 3. Juni, Leipzig:5. Juni), sowie beim Schleswig-Hol-stein Festival mit der CappellaIstropolitana unter Rolf Beck (1.–4.August).

MARX

Musik zu fest-

lichen Anlässen

1928 schrieb Joseph Marx Eine fest-liche Fanfarenmusik für 22 Blech-bläser, 2 (oder 4) Pauken und kleineTrommel. Das 5-minütige Werk istdurch seinen feierlichen Charakterbestens dazu geeignet, Auftakteines Konzertes zu sein oder einwichtiges Ereignis würdevoll ein-zuleiten. Das ÖGZM-Bläserensem-ble spielte das Werk am 18.5. unterWerner Hackl anlässlich des 125.Geburtstages von Joseph Marx (*11. Mai 1882) in Wien. Mehr überden Komponisten unter www.joseph-marx.org

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schreker / strauss

Das Kammerstück Der Wind, nacheiner Dichtung von Grete Wiesen-thal, ist am 15.7. in Finnland zuhören (Kontio School, Kuhmo, 15.7.).

STRAUSS

Wanderers Sturm-

lied, op. 14

Richard Strauss war 20 Jahre alt, alser, in Meiningen tätig, Goethes Ge-dicht für 6-stimmigen gemischtenChor und Orchester vertonte. Rück-blickend schrieb er darüber in seinenErinnerungen: Die Ergebnisse mei-ner damaligen Brahmsschwärmerei(unter Bülows suggestivem Einfluss)sind ‚Wanderers Sturmlied’ und die‚Burleske’. Das bewundernswertfrühreife Werk, das Heroisch-Erha-benes wie Meditatives aufweist, istam 1.7. unter Bruno de Greeve an derHamburger Universität zu hören.

SCHREKER

Suggestive Kraft

Wenn für Arnold Schönberg dieMusik ‘Gedanke’ war, dann war siefür Franz Schreker in erster Linie‘Klang’. In seiner Oper Die Gezeich-neten steht neben Momenten derDekadenz vor allem der Gegensatzzwischen Kunst und Leben im Mittel-punkt. Seit der umjubelten Auffüh-rung bei den Salzburger Festspielenim Jahr 2005 unter Kent Naganofindet das Werk immer breitere Resonanz. Nun kommt es in Am-sterdam wieder zu seinem Recht(Het Muziektheater Amsterdam,c. Ingo Metzmacher, ab 3.6.; Regieführt Martin Kusej).Schrekers Nachtstück, das Zwischen-spiel aus dem 3. Akt der Oper Derferne Klang, führt Sylvain Cambrelingzum 80. Geburtstag von MichaelGielen mit dem SWR SO Baden-Baden auf (Berlin: 2.7., Freiburg: 4.7.)

Franz Schreker Die Gezeichneten Salzburg 2005

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alma + gustav mahler

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Claudia Abbado bringt die 3. Sym-phonie mit dem Lucerne FestivalOrchestra am 19. August nach Luzern und am 22. August zu denBBC Proms nach London.

ALMA MAHLER

Lieder in Weimar

Alma Mahler war die Muse vielerKünstler – um nur Kokoschka, Zem-linsky und Mahler selbst zu nennen– aber ihre eigenen Kompositionensind selten zu hören. Die Situationhat sich jedoch gebessert, da ihreLieder seit der einfühlsamen Or-chestrierung durch die britischenKomponisten Colin und David Mat-thews zum Bestandteil des Reper-toires geworden sind. Ihre 7 Liederwerden am 10. und 11. Juni von derStaatskapelle Weimar unter Jac vanSteen präsentiert, Solistin ist dieMezzosopranistin Iris Vermillion.

GUSTAV MAHLER

Die Symphonie

ist die Welt

Gustav Mahlers Symphonien prä-gen weiterhin das internationaleOrchesterrepertoire. Auch in denkommenden Monaten finden eini-ge wichtige Aufführungen statt.Als erstes ist am 18. und 19. Juni die8. Symphonie zu hören, mit denWiener Philharmonikern unterFabio Luisi. Am 1. Juli erklingt in Ber-lin die rekonstruierte 10. Sympho-nie in der Fassung von Rudolf Bars-hai unter Gabriele Ferro mit demOrchestra Giovanile Italiana. FranzWelser-Möst dirigiert die WienerPhilharmoniker mit der 1. Sympho-nie am 27. und 28. Juli bei den Salz-burger Festspielen, Simon Rattleinterpretiert mit den Wiener Phil-harmonikern die 9. Symphoniebeim Lucerne Festival (27. u. 31. 8.).

Franz Welser-Möst

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janácek

Weitere Aufführungen von Janácek-Opern sind: Die Ausflüge des HerrnBroucek (Theater Lübeck, 17.6.); dieBrünner Fassung der Jenufa (Lon-don, Opera Holland Park, 6.6.); diedie Prager Fassung der Jenufa(Staatsoper Hamburg, 13.6.); KatjaKabanowa (Theater Düsseldorf,3.6., Theatre Royal, Nottingham,7.6., Theatre Royal, Newcastle, 14.6.,The Lowry, Salford, 21.6.); Die SacheMakropulos (Pfalztheater, Kaisers-lautern, 6.6.).

Auch für Kinder gibt es nun Janácek:Das Kinderfüchslein nach JanáceksOper Das schlaue Füchslein von Alexander Krampe (Arrangement)und Ronnie Dietrich (Text) fürzwölf Instrumentalisten und Sän-ger. Gerade dieses Werk scheintideal, Kindern einen Einstieg in dieOpernwelt zu ermöglichen: einmärchenhaftes Sujet, eine originellbelebte Tierwelt, verbunden miteingängigen Motiven und Melo-dien.

JANÁCEK

Wahrheit und

Schönheit

Wahrheit schließt Schönheit nichtaus. Im Gegenteil: von beidemimmer mehr. So formulierte einstLeos Janácek sein ästhetischesCredo, dem er bis zum Schluss treugeblieben ist.Dies gilt auch für seine letzte, leiderviel zu selten angesetzte Oper Auseinem Totenhaus (nach Aufzeich-nungen von Fjodor Dostojewskij,1862). Bis heute erschreckend istdie Aktualität des Stoffes und dieKühnheit der musikalischen Um-setzung. Pierre Boulez (Dirigent)und Patrice Chéreau (Regie) habendie Oper für die Wiener Festwochenrealisiert. Die Produktion ist nunbeim Holland-Festival (29., 31.5. und2.6.) und beim Festival in Aix-en-Provence (16.7. bis 22.7.) zu sehen.

Leos Janácek Aus einem Totenhaus Wiener Festwochen 2007

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berg

BERG

Das achte Lied

1928 veröffentlichte Alban Bergseine Sieben frühen Lieder, sowohlfür Gesang und Klavier als auch fürvolles Orchester. Diese Lieder sind(fast) die einzigen veröffentlichtenvon über 80, die er vor und wäh-rend seines Studiums mit Schön-berg komponierte. Ein achtes Lied,An Leukon, wurde erst 1937 ver-öffentlicht. Jetzt ist mit der Bear-beitung für Gesang und Streichor-chester von Chris Gordon auch eineOrchesterversion dazugekommen.

Die Uraufführung dieser neuenVersion – zusammen mit den Sieben frühen Liedern – findet am6. August bei den BBC Proms mitdem BBC Philharmonic Orchestrastatt, unter der Leitung von Gian-andrea Noseda. Die Solistin istRenée Fleming.Chris Gordon hat einen faszinie-renden Text zum Werk geschrie-ben, der Bergs versteckte Verflech-tung von Zahlen (das Werk hat 23Takte: Bergs Schicksalszahl) undBuchstaben erforscht. Den vollenText finden Sie unter w w w. u n i ve r s a l e d i t i o n . co m /promotion/anleukon.pdf.

Anlass für Bergs Violinkonzert warder frühe Tod von Manon Gropius,der Tochter von Alma Mahler undWalter Gropius, weshalb das Werk

den Titel Dem Andenken eines Engels trägt. Zubin Mehta dirigiertGil Shaham und das Israel Philhar-monic Orchestra bei den Salzbur-ger Festspielen am 22. August.

Die 3 Orchesterstücke op. 6 – Bergsmusikalische Vision der Schreckendes Ersten Weltkriegs – werden inDresden von der StaatskappelleDresden unter der Leitung DanieleGattis aufgeführt (1.–3. Juli).Pierre Boulez dirigiert die BerlinerPhilharmoniker mit demselbenWerk vom 7.–9. Juni in Berlin.

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schönberg

SCHÖNBERG

Eine kammer-

musikalische

Uraufführung

Arnold Schönbergs 6 Orchesterlie-der op. 6 von 1904 wurden für großes Orchester komponiert, wasdem Gesangssolisten natürlicheine stimmliche Herausforderungbietet. Es sind seine ersten Orche-sterlieder, noch vor den Gurre-Lie-dern und den Orchesterliedern op.22. Im Laufe der Jahre sind auspraktischen Gründen – auch durchSchönberg selbst – Bearbeitungenin der Besetzung des Vereins für

Musikalische Privataufführungenerstellt worden. Andere Bearbeiterwaren auch Hanns Eisler und ErwinStein. Das dritte Lied der Samm-lung – Sehnsucht – wurde jetzt vonKlaus Simon (musikalischer Leiterder Holst Sinfonietta) eingerichtet.In der kleinen Fassung ist die Balance für Sängerin und Orche-ster weniger problematisch und er-laubt die Aufführung durch einenlyrischen Sopran. Die Urauffüh-rung aller sechs Lieder zusammenin der kammermusikalischen Be-setzung fand am 13. Mai im Was-serschloss Nordkirchen (Westfa-len) statt. Klaus Simon dirigierteBritta Stallmeister und die HolstSinfonietta.

Zusammen mit Werken LucianoBerios wird am 1. Juli SchönbergsPierrot Lunaire unter der Leitungvon Simone Young (auch selbst amKlavier) in der Hamburger Laiesz-halle gespielt. Verklärte Nachtkommt in Paris und Genf sowie beiden Salzburger Festspielen (Metz-macher, 16.8.) und dem Lucerne Fe-stival (Zubin Mehta, 29.8.) zur Auf-führung. Ebenfalls in Luzern (13.8.)und Salzburg (21.8.) führt das West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim die Variationenfür Orchester op. 31 auf.

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webern

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WEBERN

Sinnliche

Erfahrung

Sich dem Hören hingeben, das ver-langt die Musik Anton Weberns.Klänge zu erkennen, sinnlich zu er-fahren, das sind die Hauptanliegendes Komponisten. Seine Werkezählen zu den bedeutendstenKompositionen des 20. Jhs. undstellen die radikalste und konse-quenteste Weiterführung der vonArnold Schönberg entwickeltenZwölftontechnik dar. Er könne miteinem Seufzer einen ganzen Romanausdrücken, meinte Schönberg überdessen komprimierten Werkstil.Sein erstes Meisterwerk, die Passa-caglia für Orchester op. 1 (Urauf-führung 1908) ist ein bemerkens-wertes Zeugnis für Weberns Um-gang mit dem spätromantischenOrchesterapparat sowie für dieklare, formale Disposition des 269

Takte umfassenden Stückes. MarekJankowski interpretiert es mit demRSO Berlin am 2. und 3.6. im Berli-ner Konzerthaus.Bis 1914 entstanden Klangsteno-gramme von nie dagewesenerKürze, die in ihrer fragilen Gebärdeungewöhnlich radikal waren. Aufdas Molekül orientierte Arbeitspro-zesse traten bei Webern an dieStelle des gebräuchlichen expansi-ven Schaffensrausches. Das ArtisQuartett bringt 5 Sätze op. 5 und 6Bagatellen op. 9 für Streichquar-tett am 23. August bei den Salzbur-ger Festspielen.Die 6 Stücke für Orchester op. 6markierten Weberns Übergang indie freie Tonalität und verliehenpsychischen Zuständen Ausdruck,die ihn unmittelbar vor und nachdem Tod seiner Mutter beherrsch-ten. Bei der Uraufführung 1913 inWien löste es einen unglaublichenTumult aus. Pierre Boulez dirigiertdas Werk mit den Berliner Philhar-monikern in Berlin (7.–9.6.) und inAix-en-Provence (7.7.).

Anton Webern und Ludwig Zenk

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bedford / patterson

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BEDFORD

70. Geburtstag

Wir möchten David Bedford, deram 4. August 2007 seinen 70. Ge-burtstag feiert, unsere herzlichstenGlückwünsche aussprechen! Er studierte bei Lennox Berkeley inLondon und später bei Luigi Nonoin Venedig. Seit über 40 Jahrenwerden ihm Kompositionsaufträgevon wichtigen britischen Orche-stern, Festivals und Künstlern er-teilt, ebenso hat er zahlreicheWerke für Film und TV geschriebenoder orchestriert. Bedford kompo-niert auch für pädagogische Zwek-ke und wird häufig für kreativeWorkshops in Großbritannien undÜbersee angefragt.

PATTERSON

Geburtstagsfeiern

Paul Patterson feiert dieses Jahrseinen 60. Geburtstag.Lange Zeit stand er an vordersterStelle in Bezug auf Neue Musik.Von Penderecki und Lutoslawskibeeinflusst, nahm er Unterricht beiRichard Rodney Bennett an derRoyal Academy of Music, wo er in-zwischen selbst unterrichtet. SeinWerk umfasst alle Stile zwischenAleatorik und einfacher geistlicherMusik.

Als Teil der Feiern hat das Hamp-stead und Highgate Festival dasNew London Orchestra und dieHighgate Choral Society eingela-den, um am 12. Mai 2007 unter Ronald Corp sein Stabat Mater auf-zuführen.

David Bedford

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gedenktage

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2007

75. Todestag Eugen d'Albert † 03.03.193270. Geburtstag David Bedford * 04.08.1937

125. Geburtstag Walter Braunfels * 19.12.188260. Todestag Alfredo Casella † 05.03.194720. Todestag Morton Feldman † 03.09.198780. Geburtstag Michael Gielen * 20.07.1927125. Geburtstag Zoltán Kodály * 16.12.1882125. Geburtstag Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882125. Geburtstag Joseph Marx * 11.05.188270. Geburtstag Gösta Neuwirth * 06.01.193760. Geburtstag Paul Patterson * 15.06.194750. Geburtstag Thomas Daniel Schlee * 26.10.195750. Todestag Othmar Schoeck † 08.03.1957

125. Geburtstag Karol Szymanowski * 06.10.188270. Todestag Karol Szymanowski † 29.03.193750. Geburtstag Julian Yu * 02.09.1957

2008

25. Todestag Cathy Berberian † 06.03.1983125. Geburtstag Alfredo Casella * 25.07.188390. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.191870. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.193880. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928

100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.190860. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.194860. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.194875. Geburtstag R. Murray Schafer * 31.10.193370. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.193875. Todestag Max von Schillings † 24.07.193380. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928

100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908125. Geburtstag Anton Webern * 03.12.1883

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gedenktage

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2009

50. Todestag George Antheil † 12.02.195975. Geburtstag Harrison Birtwistle * 15.07.193475. Todestag Frederick Delius † 10.06.193480. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.1929

150. Geburtstag Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.185990. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.191950. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.1959

200. Todestag Joseph Haydn † 31.05.180950. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.195980. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.192975. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934

100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.190975. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.193475. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934

100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.190990. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.191950. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959

2010

50. Todestag Hugo Alfvén † 08.05.196075. Todestag Alban Berg * 24.12.193580. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.193080. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930

100. Geburtstag Rolf Liebermann * 14.09.1910150. Geburtstag Gustav Mahler * 07.07.1860

75. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.193580. Geburtstag Toru Takemitsu * 08.10.1930125. Geburtstag Egon Wellesz * 21.10.1885

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VYKINTAS BALTAKAS Scoria für Orchestermusica viva, SO des Bayerischen Rundfunks, c. Peter Rundel06. 07. 2007 · Herkulessaal München/D

HARRISON BIRTWISTLE Cortege eine Zeremonie für 14 Musiker, in memoriam Michael VynerLondon Sinfonietta11. 06. 2007 · Royal Festival Hall London/GB

VICTORIA BORISOVA-OLLAS The Ground Beneath Her Feet a staged performance für 2 Sänger, Sprecher und OrchesterManchester International Festival, Hallé Orchestra, c. Mark Elder29. 06. 2007 · Bridgewater Hall Manchester/GB

GEORG FRIEDRICH HAAS "... aus freier Lust ... verbunden ..." für PosauneDirk Amrein, trb19. 06. 2007 · Landesgartenschau Rheinfelden/D

ROXANNA PANUFNIK Cavatina and Moravian Dance für StreichquartettWihan Quartet26. 06. 2007 · Wigmore Hall London/GB

ARVO PÄRT Passacaglia für 1 oder 2 Violinen, Vibrafon (ad lib.) + StreichorchesterKremerata Baltica, c. Gidon Kremer, vln30. 06. 2007 · Riga/LV

WOLFGANG RIHM Diptychon nach Dichtungen Hölderlins für hohen Sopran + OrchesterWDR SO Köln, c. Stefan Asbury, Mojca Erdmann, S08. 06. 2007 · Köln/D

Goethe-Lieder für Tenor und KlavierKlavierfestival Ruhr, Christoph Prégardien,T; Siegfried Mauser, pno03. 06. 2007 · Folkwang Hochschule Essen/D

uraufführungen

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uraufführungen

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WOLFGANG RIHM Sotto voce 2 Capriccio fürKlavier und kleines OrchesterFestspiele Erl,Haydn Orchester Bozen-Trient, c. Gustav Kuhn,Nicholas Hodges, pn21. 07. 2007 · Passionsspiel-haus Erl/A

JAY SCHWARTZ Music for 8 Autosonic Gongsfür 8 elektroakustisch gesteuerte Tamtams / chinesische GongsKlanginstallation der documenta 1216. 06.–23. 09. 2007 · Kirche St. Martin Kassel/D

Music for fluteEvelyn Degen, fl24. 06. 2007 · documenta 12, Kirche St. Martin Kassel/D

MAURICIO SOTELO Night für Perkussion und EnsembleEnsemble Remix, c. Emilio Pomàrico, Miguel Bernat, perc.16. 06. 2007 · Casa de música Porto/P

JOHANNES MARIA STAUD Sydenham Music für Flöte, Viola und HarfeAldeburgh Festival, Birmingham Contemporary Music Group15. 06. 2007 · Snape Maltings Concert Hall Aldeburgh/GB

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neuerscheinungen

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PIERRE BOULEZ2 extraits de “Le Marteau sans Maître” für AltflöteUE 33404

JOHANNES BRAHMS Paganini-Variationen für Klavier Urtextausgabe hrsg. von Johannes BehrUT 50172

DAVID BROOKERString Play Around the World für flexibles Streicher-Ensemble (Klavier ad lib.) UE 21313

MIKE CORNICK Blue Baroque Flute für Flöte und Klavier UE 21380

WALTER ERNST HABERL Latin for Alex für Violoncello und Klavier UE 33349

GYÖRGY KURTÁGAz hit... für Violoncello SoloUE 33372

ARVO PÄRT 4 leichte Tanzstücke Musik für Kindertheaterfür Klavier UE 33374

Da Pacem Domine für StreichquartettPartitur und Stimmen UE 33340

JAMES RAEPlay it Cool – Viola für Viola und Klavier mit CD (PLAY ALONG und Vollversion) UE 21369

Jazzy Recorder Duets für 2 Altblockflöten UE 21395

KURT WEILLDie Legende vom toten Soldaten für gemischten Chor a capellaChorpartitur UE 33673

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neuerscheinungen

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JOHANNES BRAHMS

Paganini-

Variationen

Urtextausgabe herausgegebenvon Johannes Behr; Fingersätzeund Hinweise zur Interpretationvon Peter Roggenkampfür KlavierUT 50172

St. Petersburger Quellen erstmalsausgewertet

In Johannes Brahms’ Klavierwerkhaben die Paganini-Variationeneine Sonderstellung inne. DemHaupttitel gemäß ein Studienwerk,eignen sie sich jedoch zugleichzum Konzertvortrag. Dies spielteschon für Brahms selbst eine Rolle.Als er die Variationen konzipierte,handelte es sich noch um eineSammlung einzelner Studien, dieder Pianist Brahms als Fingerübun-gen nutzte. Erst 1865 arbeitete erdie Studiensammlung zum ‘Werk’aus und veröffentlichte es 1866.

Für den heutigen Pianisten sind diePaganini-Variationen in ihrer Dop-pelfunktion interessant, da mannicht nur seine Klaviertechnik be-deutend weiterentwickeln, sondern

Wiener Urtext EditionSchott / Universal Edition

Brahms Paganini Variations

UT 50172

Brahms

Behr/Roggenkamp

Paganini-Variationen

sich zugleich ein äußerst wirkungs-volles Vortragsstück erarbeitenkann.Für diese Neuausgabe konntenerstmals alle bekannten Quellenherangezogen werden, darunterauch zwei frühe Handschriften, dienach 1945 als verschollen galtenund erst vor wenigen Jahren in St.Petersburg wieder aufgetauchtsind.

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neu auf cd + dvd

LUCIANO BERIO SoloOslo Philharmonic Orchestra, c. Peter Rundel, Christian Lindberg, trbBIS SACD 1638

LUCIANO BERIO Sonata, Six Encores, Rounds, Sequenza IV Andrea Lucchesini, pn Avie Records AV CD 2104

PIERRE BOULEZ MessagesquisseMitglieder des Chicago Symphony Orchestra, c. Daniel BarenboimArchiv des CSO CD07-2

PIERRE BOULEZ Douze NotationsDavid Fray, pn Edition Klavierfestival Ruhr, Vol. 15CA vi-music 6 CD Box 42 6008553053 3

JOSEF MATTHIAS HAUER Romantische Phantasie, 7. Suite für Orchester,Konzert für Violine und Orchester, Zwölftonspiel für OrchesterRSO Wien, c. Gottfried Rabl, Thomas Christian, vlnCPO / JPC CD 777 154-2

LEOS JANÁCEK Taras Bulba, Suite "Aus einem Totenhaus"Janácek Philharmonic Orchestra, c. Christian ArmingArte Nova Classics 74321 67524 2

GEORGES LENTZ Caeli enarrant ... I OS de Radio-Télé-Luxembourg, c. Marcel Wengler Editions LGNM CD

GUSTAV MAHLER 2. SymphonieDiana Damrau, Petra Lang, Staatskapelle Berlin, Chor der DeutschenStaatsoper Berlin, c. Pierre Boulez arte Euroarts Naxos DVD 2054418

FRANK MARTIN 5 Songs of ArielRIAS Kammerchor, Scharoun Ensemble, c. Daniel ReussHarmonia Mundi HMC 901834

OTTORINO RESPIGHI Quartetto DoricoNew Hellenic QuartetBIS/Classic CD 1454

WOLFGANG RIHM Musik für Oboe und Orchester, Styx und Lethe, DritteMusik, Erster DoppelgesangSWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Hans Zender,Michael Gielen, Jan Latham-König SWR music / hänssler classic / Naxos CD 93.185

DANIEL SCHNYDER Trumpet ConcertoPhil. Orchester des NDR, c. Kristjan Järvi, Reinhold Friedrich, trpMarsyas MAR CD 1802 2

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neu auf cd + dvd

OTHMAR SCHOECK Für ein Gesangsfest im Frühling MDR Rundfunkchor- und Sinfonieorchester, c. Mario VenzagoClaves Records CD 50-2701

ROBERT SCHUMANN Symphonien Nr. 2 + 4 (orch. von Gustav Mahler)Gewandhausorchester Leipzig, c. Riccardo Chailly Decca CD 475 8352

KAROL SZYMANOWSKI Notturno und Tarantella The Kielce Philharmonic Orchestra, c. Jacek Rogala The Polish Album, GM Records über PWM Edition 2006

PANCHO VLADIGUEROV Vardar Bulgarische Rhapsodie, Traumspiel-Suite, 7 symphonische bulgarische Tänze Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, c. Horia Andreescu CPO/JPC CD 777 125-2

HERMANN CONEN (HG.) ARVO PÄRT Die Musik des Tintinnabuli-Stils Buch, Dohr Verlag, Köln 2006

LUCIANO BERIOFolk Songs, Sequenza VI,Chemins II, u.a.Orquesta de Cá-mara del Audito-rio de Zaragozac.Juan José OlivesColumna Música1CM0143

J. M. HAUERViolinkonzert,7. Suite, Rom.Phantasie, u.a. RSO Wien, c.Gottfried Rabl,Thomas Chri-stian, vln CPO / JPC CD 777 154-2

FRANK MARTIN Le vin herbéRIAS Kammer-chor, ScharounEnsemble,c. Daniel ReussHarmoniaMundi HMC 901935.36

DARIUS MILHAUDBallade, Cinq Etudes SWR RO Kaiserlautern, c. AlunFrancis, MichaelKorstick, pnCPO / JPC CS777 162-2

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werkliste stockhausen

Werkliste KARLHEINZ STOCKHAUSEN (Übersicht)

Adieu Nr. 21 für Bläserquintett 16’ 1966Aus den sieben Tagen Nr. 26 für variable Besetzung unbegrenzt 196815 Textkompositionen für Intuitive MusikCarré Nr. 10 für 4 Orchester und 4 Chöre (4 Dirigenten) 36’ 1959-1960Choral Nr. 1/9 für gemischten Chor (SATB) a cappella 4’ 1950Chöre für Doris Nr. 1/11 für gemischten Chor (SATB) a cappella 10’ 1950Dr. K-Sextett Nr. 28 für Flöte, Bassklarinette, Schlagzeug 3’ 1969(Röhrenglocken und Vibraphon), Klavier, Viola und Violoncello

Formel Nr. 1/6 für Orchester 12’57’’ 1951Fresco Nr. 29 für 4 Orchestergruppen ca. 5 Stunden 1969Wandklänge zur Meditation Frühe Noten Sammelband 1950 - 1951(Choral · Chöre für Doris · 3 Lieder · Sonatine)

Gruppen Nr. 6 für 3 Orchester 24’25’’ 1955 - 1957Klavierstücke 1–4 Nr. 2 für Klavier 8’ 1952-1953Klavierstück 5 Nr. 4 für Klavier 6’ 1954Klavierstück 6 Nr. 4 für Klavier 26’ 1954/1955Klavierstück 7 Nr. 4 für Klavier 7’ 1954/1955Klavierstück 8 Nr. 4 für Klavier 2’ 1954Klavierstück 9 Nr. 4 für Klavier 10’ 1954/1961Klavierstück 10 Nr. 4 für Klavier 23’ 1954/1961Klavierstück 11 Nr. 7 für Klavier 15’ 1956Kontra-Punkte Nr. 1 für 10 Instrumente 14’13’’ 1952-1953Kreuzspiel Nr. 1/7 für Oboe, Bassklarinette, Klavier und 11’30’’ 19513 Schlagzeuger

Kurzwellen Nr. 25 für 6 Spieler 50-65’ 19683 Lieder Nr. 1/10 für Alt und Kammerorchester 19’26’’ 1950Mikrophonie I Nr. 15 Mindestdauer 22’ 1964für Tam-Tam, 2 Mikrophone, 2 Filter und Regler (6 Spieler)

Mikrophonie II Nr. 17 für Chor (6S, 6B), 15’ 1965Hammondorgel oder Synthesizer, 4 Ringmodulatoren und Tonband

Mixtur Nr. 16 für Orchester, Sinusgeneratoren und 2 x 27’ 1964 Ringmodulatoren

Mixtur Nr. 16 1/2 für für Orchester, Sinusgeneratoren und 2 x 27’ 1967 Ringmodulatoren (kleine Besetzung)

Oben und unten für Instrumentalisten ad lib. Mindestdauer 40’ 1968Theaterstück aus Nr. 26 “Aus den 7 Tagen”

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Originale Nr. 12 2/3 Musikalisches Theater mit “Kontakte” 94’ 1961Plus minus Nr. 14 für variable Besetzung Mindestdauer 35’ 1963Prozession Nr. 23 für 6 Spieler (Tam-Tam, Viola, Mindestdauer 32’ 1967Elektronium od. Synthesizer, Klavier, Mikrophonist, Filterer + Regler)

Punkte Nr. 1/2 für Orchester 27’ 1952/1962/1993Refrain Nr. 11 für 3 Spieler (Klav u. 3 Wbl, Cel (od. Synth) 12’ 1959u. 3 Cymbales antiques, Vib u. 3 Almglocken, 3 Glockenspielplatten)

Schlagtrio Nr. 1/3 für Klavier und 2 x 3 Pauken 12’ - 24’ 1952/1974Solo Nr. 19 für Melodieinstrument mit Rückkoppelung 10 - 19’ 1965/1966(1 Spieler und 4 Assistenten)

Sonatine Nr. 1/8 für Violine und Klavier 10’ 1951Spiel Nr. 1/4 für Orchester 16’1’’ 1952Spiral Nr. 27 für einen Solisten mit Kurz- Mindestdauer 90’ 1968wellenempfänger

Stimmung Nr. 24 für 6 Vokalisten (2 S, A, 2 T, B) ca. 75’ 1967Stimmung Nr. 24 1/2 “Pariser Version” ca. 75’ 1967für 6 Vokalisten (2 S, A, 2 T, B)

Stop Nr. 18 für Orchester 20’ 1965Stop Nr. 18 1/2 “Pariser Version” für 18 Spieler in 6 Gruppen 20’36’’ 1969Telemusik Nr. 20 für Elektronik 18’ 1966Zeitmaße Nr. 5 für 5 Holzbläser 15’ 1955-1956Zyklus Nr. 9 für einen Schlagzeuger 12 - 16’ 1959

Die UE-Werkliste mit allen näheren Details finden Sie auf unserer Websitewww.universaledition.com

Die gesamte Liste aller Stockhausen-Werke ist unter www.stockhausen.org abrufbar.

werkliste stockhausen

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IMPRESSUM

Universal Edition

Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400

UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB

Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173.

USA: European American Music Distributors LLC

35 East 21st Street, 8th Floor, New York, NY 10010

Tel +1-212-358-4999, Fax +1-212-871-0237.

Web: www.universaledition.com

Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch

Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch,

Wolfgang Schaufler, Jonathan Irons, Rebecca Dawson, Marion

Dürr und Nick Cutts

Design: Egger & Lerch, Wien

Fotonachweis: Eric Marinitsch (8), Matt Stuart, Jonathan Irons,

Keith Saunders, Eva Smirzitz, www.marsyas.biz, Theater Kiel /

Olaf Struck, UE-Archiv (6), Imre Varga, Teatro alla Scala / E. Pam-

polini, Spoleto Festival / Marc Vanappelghem, Respighi Archive,

Teatro Lirico di Cagliari / Priamo Tolu, Milkenarchive / Imogen

Cunningham, MDR-Sinfonieorchester, Salzburger Festspiele /

Bernd Uhlig, Volkswagenbank Residence, Wiener Festwochen /

Ros Ribas, Allison Bedford, Festspiele Erl, Kathinka Pasveer;

CDs: Columna Música, CPO / JPC (2), Harmonia Mundi.

DVR: 0836702

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