Ueber Darstellung des Uranoxyds im Grossen

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146 Peters, uber Darstellung des Uranoxyds. Eriiinerlich bleiben stets seine klassischen Versuche iiber . Arsenikwasserstoffgas, durch welches er selbst ein Opfer ward, und wie er hier zuerst darauf aufmerksam macbte, bei Untersuchungen von Leichnamen - auch auf die gasformigen Producte Rucksicht zu nehmen. - Ueber Darstellung des Uranoxyds im Grossen ; yon Theodor Peters. -- Urn das Uranoxyd im Grossen darzustellen und dabei die Anwendung einer grossen Quantitat Schwefelwasser- stoff zu vermeiden, verfahrt man folgendermaassen, wie mir durch Herrn Chemiker R a s s m a n n in Prag bekannt und dann von rnir selbst ausgefiihrt wurde. Das Uranpecherz, welches gewohnlich in Sachsen ZUI' Bereitung des Uran- oxyds angewendet wird, lost man mittelst Konigswassers auf. Die Auflosung enthiilt sammtliche im Erze enthaltene Metalle als Chloride. Die Metalle werden mit Ammoniak gefallt, der erhaltene Niederschlag wird mit kohlensaurem Amrnoniak digerirt und aus der ammoniakalischen Auflo- sung werden nun das Kobalt- und Iiupferoxyd, welche neben dem Uranoxyd mit aufgelost werden, miltelst Schwe- felwasserstoffs herausgefdlt. Man braucht jetzt bei wei- tern nicht diejenige M e n g von Schwefelwasserstoffgas, welche man gleich anfangs zur FIllung der hletalle hatte anwenden miissen, wie die bekannten Bereitungsmethoden in den Lehrbuchern zeigen. Die neuc Methode ist daher im Grossen besser anzuwenden, da bei der zu behandeln- den Menge, vielleicht 40 his 50 Pfd. Uranpecherz, oft rnehrere Tage lang Schwefelwasserstoff hineingeleitet wer- den muss, urn zu erreichen, was hier in einigen Stunden erzielt werden kann. Die gelbliche Auflosung des Uranoxydes in kohlen- sanrem Ammoniak wird nun verdampft, wobei sich all- miilig das Uranoxyd als gelbes Pulver abscheidet. Das

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146 Peters, uber Darstellung des Uranoxyds. Eriiinerlich bleiben stets seine klassischen Versuche iiber . Arsenikwasserstoffgas, durch welches er selbst ein Opfer ward, und wie er hier zuerst darauf aufmerksam macbte, bei Untersuchungen von Leichnamen - auch auf die gasformigen Producte Rucksicht zu nehmen. -

Ueber Darstellung des Uranoxyds im Grossen ; yon

T h e o d o r Pe te r s . --

Urn das Uranoxyd im Grossen darzustellen und dabei die Anwendung einer grossen Quantitat Schwefelwasser- stoff zu vermeiden, verfahrt man folgendermaassen, wie mir durch Herrn Chemiker R a s s m a n n in Prag bekannt und dann von rnir selbst ausgefiihrt wurde. Das Uranpecherz, welches gewohnlich in Sachsen ZUI' Bereitung des Uran- oxyds angewendet wird, lost man mittelst Konigswassers auf. Die Auflosung enthiilt sammtliche im Erze enthaltene Metalle als Chloride. Die Metalle werden mit Ammoniak gefallt, der erhaltene Niederschlag wird mit kohlensaurem Amrnoniak digerirt und aus der ammoniakalischen Auflo- sung werden nun das Kobalt- und Iiupferoxyd, welche neben dem Uranoxyd mit aufgelost werden, miltelst Schwe- felwasserstoffs herausgefdlt. Man braucht jetzt bei wei- tern nicht diejenige Meng von Schwefelwasserstoffgas, welche man gleich anfangs zur FIllung der hletalle hatte anwenden miissen, wie die bekannten Bereitungsmethoden in den Lehrbuchern zeigen. Die neuc Methode ist daher im Grossen besser anzuwenden, da bei der zu behandeln- den Menge, vielleicht 40 his 50 Pfd. Uranpecherz, oft rnehrere Tage lang Schwefelwasserstoff hineingeleitet wer- den muss, urn zu erreichen, was hier in einigen Stunden erzielt werden kann.

Die gelbliche Auflosung des Uranoxydes in kohlen- sanrem Ammoniak wird nun verdampft, wobei sich all- miilig das Uranoxyd als gelbes Pulver abscheidet. Das

Cassebaum, Darstellung des kohlens. Eisenoxyduls. 1 47

auf diese Weise erhaltene Uranoxyd wird noch so lange erhitzt, bis alles Ammoniaksalz entfernt ist. - Man erhalt ein sehr schones gelbes Uranoxyd, was zum technischen Gebrauch hinlanglich rein ist*).

Ueber Darstellung des kohlensauren Eisen- oxyduls in fllissiger Form;

von

in Horneburg. (Briefliche Mittbeilung an Ik. B ley.)

H. C a s s e b a u m ,

Obgleich schon friiher von K 1 a u e r und B e c k e r Vor- schlage gemacht sind, das frisch gefallte und gut ausge waschene kohlensaure Eisenoxydul mit Zucker gemischt und getrocknet, in Gebrauch zu ziehen und diese Form als Fer- rum carbonicurn saccharalum gewiss allgemeine Beachtung verdient, sobald die Quantitat des Zuckers zum angewand- ten Eisenvitriol eine stets gleiche ist (zu 4 Theilen Eisen- vitriol, die der Rechnung nach 1,66 kohlens. Eisen fiefern, 1; oder 3 Theile Zucker) so habe ich gefunden, dass das kohlensaure Eisen wohl eben so vortheilhaft und in manchen Fallen gewiss geeigneter, in Form eines Syrups angewandt werden kann. Zur Darstellung desselben loste ich k Unzen oxydfreien Eisenvitriol in etwa 10 - 12 Thei- len Wasser und iallte die Losung kalt mit einer Losung von kohlcnsaurem Natron, brachte den breiformigen Nie- derschlag in einen abgesprengten Retortenhals oder einen Glascylinder, der am untern Ende mit guter nicht zu dich- ter Leinwand unterbunden war, und fullte den ubrigen Theil desselben mit Wasser aus. (Zur Losung sowohl, als zum Auswaschen, wandce ich nur aufgekochtes und in verschlossenen Gefassen wieder erkaltetes Wasser an.)

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") Die Darstellung desUranoxyds gelingt sebr gut, wenn dieL6sung des Uranpeciierzes mit tiberschtissigam kohlensaurem Natron gelcocbt, dic Fliissiglrcit mit Schwefelwasserstoff behandelt, denn wieder an- gessuert und dasUrrnoxyrl mil Ammoniak geftillt wird. D. R e d .