Über das Serologische Verhalten der Keratitis Parenchymatosa in Verschiedenen Lebensaltern

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Klinische 132 SCHMIDT, Keratitis Parenchymatosa. Wochenschrift Aus ~ul3eren Grfinden wurden nur 6 Versuche angestellt, bet denen zudem aus den gleichen Grfinden nur eine verh~lt- nism~tBig geringe I(onzentrationsh6he erzielt werden konnte. Die Frauen hatten um 8 Uhr ihr Frfihstfick in Form von 2 Brotschnitten und Milch eingenommen. Der Alkohol wurde kurz nach 9 Uhr vormittags gegeben, d. h. also prak- tisch auf leeren Magen. Die SXuglinge waren zum letztenmal um 5 Uhr frfih angelegt worden. Da die Kinder alle 4 Stunden abwechselnd rechts und links angelegt wurden, befand sich zu Beginn des Versuchs die eine Milchdrfise in der Mitte zwischen 2 Entleerungen, w~hrend die andere zur EntIeerung kommen sollte. Bet 3 Frauen wurde die Milch auf beiden Seiten i5, 45, I35 und 165 Minuten, die Blutproben 3 o, 45, 75, 135 und 165 Minuten nach dem AlkoholgenuB entnommen. %o #luf x•x lchL \ nL"chl'i5 30 ~5 75 ~o5 ~35 195/4/'/7. Abb. x. Entnahme der Blur- und Milchproben (= • 5 Minuten nach vblligcr Ent" leerung der rechten Milchdrfise. Bet den restlichen 3 Frauen wurden sowohl Blur- als auch alle Milchproben gleichzeitig gewonnen, und zwar 15, 30, 45, 75, lO5, 135 und I95 Minuten nach dem AlkoholgenuB. Die Milchproben (je 5--2occm) wurden aus beiden Brfisten mittels Milchpumpe abgesaugt. Entsprechend den Erfah- rungen von OLOW wurden vor der zu untersuchenden Milch- probe jeweils 1--2 ccm Milch abgenommen. Wie aus den beiden als Beispiele abgebildeten Kurven hervorgeht, war tier Verlauf beider Milchkurven innerhalb der Fehlergrenze gleich. Wenn schon diese Befunde bet Be- rficksichtigung des verschiedenen Ffillungszustandes der Milchdrfisen vermuten lassen, dab die Alkoholbefunde un- abh~ngig yon der Milchausseheidungl sind, so lassen die auBerdem bet diesen Versuchen angestellten Untersuchungen 0,56 0,~ . ndchf.'/5 30 qS 75 ~05 ~35 r Abb. 2. Entnahme der Blut- und Milchprol;en (= • 20 Minuten nach vSlliger Ent- leerung der linken Mllchdrfise. den SchluB zu, dab auch die Milchbildun~, d. h. die T~tigkeit der Milchdrfisenepifhelien, keinen Einflul3 auf die Alkohol- kurve der Milch hat: Es wurde n~mlich bet jeder der Frauen im Verlaufe des absfeigenden Schenkels der Kurve zu ver- schiedenen Zeiten je eine Brust vollst~ndig leergepumpt, und zwar bet einigen diejenige Seite, an die der S~ugling angelegt werden sollte (Abb. I), bet anderen diejenige Brust, die sich zwischen 2 Entleerungen befand (Abb. 2). Nach der v61Iigen Entleerung der einen Seite wurden Milchproben aus beiden Mammae der Untersuchten nach 5, io, 20, 65, 75 oder 85 Minuten entnommen. Wenn es nun richtig wSre, dab die frisch sezernierte Milch v611ig oder fast v611ig fret yon Alkohol ist (ROSEMANN), mfiBte die Alkoholkurve nach dem v611igen Leerpumpen zum mindesten kurze Zeit nach der Entleerung zum Normalwert oder doch fast zum Normalwert zurfickkehren, um dann entsprechend dem derzeitigen Blut- alkoholgehalt evtl. wieder anzusteigen. Bet allen 6 Frauen aber, insbesondere auch, bet denen die Zeitspanne zwischen v611iger Entleerung und folgender Milchprobeentnahme nur gering war (5, io und 2o Minuten), verlief die Kurve ent- sprechend der anderen, nicht leergepumpten Seite in gleicher H6he (vgl. Abbildungen). Zusammen]assend kann demnach gesagt werden, dab nach diesen Versuchen weder die Milchbildung noch die Milch- ausscheidung einen Einflul3 auf den Verlauf der Alkoholkurve in der Milch stillender Frauen haben. Literatur: BAUM u. ILLNER, Die Frauenmilch, deren Ver- Anderlichkeit und Einflu~3 auf die Si~uglingsernAhrung. Slg. klin. Vortr., begrfind, yon VOLKMANI% N. F., Ausg. ]3, Abt. III, Gyn~- kologie (Nr 34--67) I894--I897, Nr lO3, 181. -- BLEYER, Zu- sammensetzung und Eigenschaften der Milch. Milchbestandteile. Handbuch der Milchwirtschaft, hrsg. yon WINKLER, I/I (I930). -- v. EGGEI-ING, Die Milchdrfise. Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen, hrsg. yon v. M6LLENDORFF, 3/I (1927). -- GRIMMER, Lehrbuch der Chemie und Physiologie der Milch. 1926. -- v. JASCHEE, Die weibliche Brust. ]3iologie und Pathologie des Weibes, hrsg. yon HALBAN U. SEITZ, 5/2 (1926). -- I{IEFERLE, Ver~nderungen der Milch: I. Durch Fhysikalische, chemische und biologische VorgAnge. Handbuch der Milchwirtschaft, hrsg. yon WINKLER, X/I (1930). -- KLINGEMANN, Der l~bergang des Alkohols in die Milch. u Arch. I26 (1891) -- Dtsch. reed. Wschr. I892 , 507 . -- NICLOUX, zit. nach OLOW, V6LTZ 11. PAECHT- NER, WIDMARK. - - OLOW, Ober den t3bergang des ~-thylalkohols in die Milch stillender Frauen. ]3iechem. Z. I34 (1923). -- V. PFAUNDLER, Physiologie der Lactation. Handbuch der Milch- kunde, hrsg. yon SOMMERFELD 1909. -- Milchdrfisen, Lactation, Saugen. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, hrsg. yon BETHE U. a. z4/~ (1926). -- ROSEMANN, ~3ber den Ein- fluB des Alkohols auf die Milchabsonderung. Pflfigers Arch. 78 (1899) -- Umsatz der Ni~hrstoffe, IV. Alkohol. Handbuch der Biochemie des Menschen und der Tiere, hrsg. yon OPPENHEIMER 4/I (1911). -- Alkohol. Handbuch der 13iochemie des Menschen und der Tiere usw., 8 (1925). -- STUMPF, ~lber die VerAnderungen der Milch- sekretion unter dem Einflusse einiger Medikamente. Dtsch. Arch. klin. Med. 3 ~ (1882). -- V6I.TZ u. PAECHTER, ~ber den Alkohol- gehalt der Milch nach Zufuhr wechselnder Alkoholmengen und unter dem Einflul3 der Gew6hnung. ]~iochem. Z. 52 (1913). -- V~rlDMARK, Die • Grundlagen und die prakfische Ver- wendbarkeit der gerichtHch-medizinischen Alkoholbestimmung (Fortschr. naturwiss. Forsch., hrsg. yon ABDERHALDEN, N. F. H. I I) 1932. UBER DAS SEROLOGISCHE VERHALTEN DER KERATITIS PARENCHYMATOSA IN VERSCHIEDENEN LEBENSALTERN. Von WERNER SCHMIDT. Aus der DermatologischenAbteilung des Rudolf Virchow-Krankenhauses Berlin (Dirig. Arzt: Prof. Dr. H. LOHE). Bet der Keratitis parenchymatosa gelingt es in durch- schnittlich 9o % der F~lle, die syphilitische Natur des Leidens serologisch nachzuweisen. Charakteristisch ist dabei, dab die Seroreaktionen in ihrer fiberwiegenden Mehrzahl beson- ders stark positiv ausfallen und sich durch spezifische Therapie viel schlechter beeinflussen lassen, als bet den verschiedenen Erscheinungsformen der erworbenen Lues. IGERSHEIMER 1 gelangte darfiber hinaus noch zu der Auffassung, dab auch diejenigen kongenital-syphilitischen Patienten, die erst nach dem 20. Lebensjahr ihre Keratitis parenchymatosa durch- machen, genau so h~ufig ihre stark positive Reaktion haben wie die jtingeren Patienten und da2 die Reaktion bet ihnen ungef~hr gerade so schwer durch spezifische Heilmittel zu beseitigen sei. Dieses konforme serologische Verhalten in den verschiedenen Lebensaltern fiberrascht insofern, als sonst der Hundertsatz der seropositiven Syphilitiker auch bet feb- lender Behandlung im allgemeinen kleiner wird, je wetter der Infektionstermin zurfickliegt. Das ist bet der terti~ren und spXtlatenten Syphilis ebenso konstant zu beobachten wie bet der Lues congenita, und es w~Lre daher auch bet der frischen, unvorbehandelten Keratitis parenchymatosa z u

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Klinische 132 SCHMIDT, Keratitis Parenchymatosa. Wochenschrift

Aus ~ul3eren Gr f inden w u r d e n n u r 6 Ver suche anges te l l t , be t d e n e n z u d e m aus den gle ichen Gr f inden n u r eine ve rh~ l t - nism~tBig geringe I ( o n z e n t r a t i o n s h 6 h e erz ie l t w e r d e n konn te . Die F r a u e n h a t t e n u m 8 U h r ih r Fr f ihs t f i ck in F o r m von 2 B r o t s c h n i t t e n u n d Milch e i n g e n o m m e n . Der Alkoho l wurde ku rz n a c h 9 U h r v o r m i t t a g s gegeben, d. h. also p rak - t i sch au f leeren Magen. Die SXuglinge w a r e n z u m l e t z t e n m a l u m 5 U h r frf ih ange leg t worden . Da die K i n d e r alle 4 S t u n d e n a b w e c h s e l n d rech t s u n d l inks ange leg t wurden , b e f a n d sich zu B e g i n n des Versuchs die eine Milchdrf ise in de r M i t t e zwischen 2 E n t l e e r u n g e n , w ~ h r e n d die a n d e r e zu r E n t I e e r u n g k o m m e n soll te. Bet 3 F r a u e n wurde die Milch au f b e i d e n Se i ten i5, 45, I35 u n d 165 M i n u t e n , die B l u t p r o b e n 3 o, 45, 75, 135 u n d 165 M i n u t e n n a c h d e m AlkoholgenuB e n t n o m m e n .

%o #luf

x•x lch L

\

nL"chl'i5 30 ~5 75 ~o5 ~35 195/4/'/7.

Abb. x. Entnahme der Blur- und Milchproben (= • 5 Minuten nach vblligcr Ent" leerung der rechten Milchdrfise.

Bet den r e s t l i chen 3 F r a u e n w u r d e n sowohl Blur - als a u c h alle M i l c h p r o b e n gle ichzei t ig gewonnen , u n d zwar 15, 30, 45, 75, lO5, 135 u n d I95 M i n u t e n n a c h d e m AlkoholgenuB. Die M i l c h p r o b e n (je 5 - - 2 o c c m ) w u r d e n aus b e i d e n Br f i s t en m i t t e l s M i l c h p u m p e abgesaug t . E n t s p r e c h e n d den E r f a h - r u n g e n v o n OLOW w u r d e n vo r de r zu u n t e r s u c h e n d e n Milch- p r o b e jeweils 1 - -2 ccm Milch a b g e n o m m e n .

Wie aus den b e i d e n als Beispie le a b g e b i l d e t e n K u r v e n h e r v o r g e h t , wa r t ier V e r l au f be ide r M i l c h k u r v e n i n n e r h a l b de r Feh l e rg r enze gleich. W e n n schon diese B e f u n d e bet Be- r f i cks i ch t igung des v e r s c h i e d e n e n F f i l l ungszus t andes de r Mi lchdrf i sen v e r m u t e n lassen, dab die A l k o h o l b e f u n d e un- a b h ~ n g i g yon de r Milchausseheidungl sind, so lassen die a u B e r d e m bet d iesen V e r s u c h e n a n g e s t e l l t e n U n t e r s u c h u n g e n

0,56

0,~ .

ndchf.'/5 30 qS 75 ~05 ~35 r

Abb. 2. Entnahme der Blut- und Milchprol;en (= • 20 Minuten nach vSlliger Ent- leerung der linken Mllchdrfise.

den SchluB zu, dab a u c h die Milchbildun~, d. h. die T ~ t i g k e i t de r Mi lchdrf i senepi fhe l ien , k e i n e n Einflul3 au f die Alkohol - k u r v e de r Milch h a t : Es wurde n~m l i ch bet j ede r de r F r a u e n i m Ver lau fe des a b s f e i g e n d e n Schenkels de r K u r v e zu ver- s c h i e d e n e n Ze i ten je eine B r u s t vo l l s t~nd ig l e e rgepumpt , u n d zwar bet e in igen die jenige Seite, a n die der S~ugl ing ange leg t w e r d e n sol l te (Abb. I), bet a n d e r e n die jenige Brus t , die s ich zwischen 2 E n t l e e r u n g e n b e f a n d (Abb. 2). N a c h de r v61Iigen E n t l e e r u n g de r e inen Sei te w u r d e n M i l c h p r o b e n aus b e i d e n M a m m a e de r U n t e r s u c h t e n n a c h 5, io, 20, 65, 75 oder 85 M i n u t e n e n t n o m m e n . W e n n es n u n r i ch t ig wSre, dab die f r i sch seze rn ie r t e Milch v611ig oder f a s t v611ig fret y o n Alkoho l i s t ( R O S E M A N N ) , mfiBte die A l k o h o l k u r v e n a c h d e m v611igen L e e r p u m p e n z u m m i n d e s t e n kurze Zei t n a c h de r E n t l e e r u n g z u m N o r m a l w e r t ode r doch fas t z u m N o r m a l w e r t

zur f ickkehren , u m d a n n e n t s p r e c h e n d d e m derze i t igen B lu t - a l koho lgeha l t ev t l . wieder anzus te igen . Bet a l len 6 F r a u e n aber , i n sbesonde re auch, bet d e n e n die Z e i t s p a n n e zwischen v611iger E n t l e e r u n g u n d fo lgender M i l c h p r o b e e n t n a h m e n u r ger ing w a r (5, io u n d 2o Minu ten ) , ver l ie f die K u r v e e n t - s p r e c h e n d d e r anderen , n i c h t l e e r g e p u m p t e n Seite in g le icher H 6 h e (vgl. A b b i l d u n g e n ) .

Zusammen]assend k a n n d e m n a c h gesag t werden, d a b n a c h diesen V e r s u c h e n weder die Milchbildung noch die Milch- ausscheidung e inen Einflul3 a u f den Ver l au f de r A l k o h o l k u r v e in de r Milch s t i l l ender F r a u e n h a b e n .

L i t e r a t u r : BAUM u . I L L N E R , Die Frauenmilch, deren Ver- Anderlichkeit und Einflu~3 auf die Si~uglingsernAhrung. Slg. klin. Vortr., begrfind, yon VOLKMANI% N. F., Ausg. ]3, Abt. I I I , Gyn~- kologie (Nr 34--67) I894--I897, Nr lO 3, 181. - - B L E Y E R , Zu- sammensetzung und Eigenschaften der Milch. Milchbestandteile. Handbuch der Milchwirtschaft, hrsg. y o n W I N K L E R , I / I ( I 9 3 0 ) . - - v. EGGEI-ING, Die Milchdrfise. Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen, hrsg. yon v. M6LLENDORFF, 3/I (1927). - - GRIMMER, Lehrbuch der Chemie und Physiologie der Milch. 1926. - - v. JASCHEE, Die weibliche Brust. ]3iologie und Pathologie des Weibes, hrsg. yon HALBAN U. SEITZ, 5/2 (1926). - - I { I E F E R L E , Ver~nderungen der Milch: I. Durch Fhysikalische, chemische und biologische VorgAnge. Handbuch der Milchwirtschaft, hrsg. yon WINKLER, X/I (1930). - - KLINGEMANN, Der l~bergang des Alkohols in die Milch. u Arch. I26 (1891) -- Dtsch. reed. Wschr. I892 , 507 . - - NICLOUX, zit. nach OLOW, V6LTZ 11. PAECHT- NER, WIDMARK. - - OLOW, Ober den t3bergang des ~-thylalkohols in die Milch stillender Frauen. ]3iechem. Z. I34 (1923). - - V. PFAUNDLER, Physiologie der Lactation. Handbuch der Milch- kunde, hrsg. yon SOMMERFELD 1909. -- Milchdrfisen, Lactat ion, Saugen. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, hrsg. yon BETHE U. a. z4/~ (1926). - - ROSEMANN, ~3ber den Ein- fluB des Alkohols auf die Milchabsonderung. Pflfigers Arch. 78 (1899) -- Umsatz der Ni~hrstoffe, IV. Alkohol. Handbuch der Biochemie des Menschen und der Tiere, hrsg. yon OPPENHEIMER 4/I (1911). - - Alkohol. Handbuch der 13iochemie des Menschen und der Tiere usw., 8 (1925). - - STUMPF, ~lber die VerAnderungen der Milch- sekretion unter dem Einflusse einiger Medikamente. Dtsch. Arch. klin. Med. 3 ~ (1882). - - V6I.TZ u . PAECHTER, ~ b e r den Alkohol- gehalt der Milch nach Zufuhr wechselnder Alkoholmengen und unter dem Einflul3 der Gew6hnung. ]~iochem. Z. 52 (1913). - - V~rlDMARK, Die • Grundlagen und die prakfische Ver- wendbarkei t der gerichtHch-medizinischen Alkoholbest immung (Fortschr. naturwiss. Forsch., hrsg. yon ABDERHALDEN, N. F. H. I I) 1932.

U B E R D A S S E R O L O G I S C H E V E R H A L T E N D E R K E R A T I T I S P A R E N C H Y M A T O S A IN V E R S C H I E D E N E N L E B E N S A L T E R N .

Von

WERNER SCHMIDT. Aus der Dermatologischen Abteilung des Rudolf Virchow-Krankenhauses Berlin

(Dirig. Arzt: Prof. Dr. H. LOHE).

Bet de r K e r a t i t i s p a r e n c h y m a t o s a ge l ing t es in d u r c h - s chn i t t l i ch 9o % der F~lle, die syph i l i t i sche N a t u r des Le idens serologisch nachzuweisen . C h a r a k t e r i s t i s c h is t dabei , d a b die S e r o r e a k t i o n e n in ih re r f ibe rwiegenden M e h r z a h l beson- ders s t a r k pos i t i v ausfa l len u n d sich d u r c h spezif ische T h e r a p i e viel s ch l ech t e r bee in f lussen lassen, als bet den v e r s c h i e d e n e n E r s c h e i n u n g s f o r m e n der e r w o r b e n e n Lues . I G E R S H E I M E R 1

ge lang te da r f ibe r h i n a u s n o c h zu de r Auffassung, d a b a u c h d ie jen igen k o n g e n i t a l - s y p h i l i t i s c h e n P a t i e n t e n , die e r s t n a c h d e m 20. L e b e n s j a h r ihre K e r a t i t i s p a r e n c h y m a t o s a d u r c h - machen , g e n a u so h~uf ig ihre s t a r k pos i t ive R e a k t i o n h a b e n wie die j t i nge ren P a t i e n t e n u n d da2 die R e a k t i o n be t i h n e n unge f~hr ge rade so schwer d u r c h spezif ische H e i l m i t t e l zu bese i t i gen sei. Dieses k o n f o r m e serologische V e r h a l t e n in den v e r s c h i e d e n e n L e b e n s a l t e r n f i be r r a sch t insofern, als sons t de r H u n d e r t s a t z de r s e ropos i t i ven Syph i l i t i ke r a u c h bet feb- l ender B e h a n d l u n g i m a l l geme inen k le iner wird, je we t t e r de r I n f e k t i o n s t e r m i n zurf ickl iegt . Das i s t bet der t e r t i ~ r e n u n d s p X t l a t e n t e n Syphi l i s ebenso k o n s t a n t zu b e o b a c h t e n wie bet de r Lues congen i ta , und es w~Lre d a h e r a u c h bet de r f r i schen , u n v o r b e h a n d e l t e n K e r a t i t i s p a r e n c h y m a t o s a z u

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Jg. 2x, Heft 6 SCHMIDT, K e r a t i t i s Parenchymatosa. 133 7- Februar i942

erwar ten , dab die bier so h~iufigen s ta rk pos i t iven Seroreak- t ionen bei / i l teren P a t i e n t e n sel tener anzut ref fen sind, als wenn die E r k r a n k u n g berei ts im Kindesa l t e r zum Ausbruch k o m m t . Da weder IGERSHEINER selbst n/ihere Belege ffir seine se i ther unbes t r i t t en gebl iebene Auffassung brachte , noch sonst im Sch r i f t t um en tsprechende Untersuchungs- re ihen aufzuf inden sind, erschien es mi r n ich t ohne Interesse, dieser Frage nachzugehen und unsere e igenen Unte rsuchungs- befunde einer genaueren Durchs ich t zu unterziehen.

Sei t d e m Jah re I935, also im Verlaufe v o n 61/2 Jah ren , wurden in d e m unserer Abte i lung angeschlossenen A m b u - l a to r ium 79 P a t i e n t e n ant i syphi l i t i sch behandel t , welche in der Augenab te i lung unseres Krankenhauses wegen Kera t i t i s p a r e n e h y m a t o s a au fgenommen waren. Von ihnen h a t t e n sich 2 m/innliche IZranke 16 bzw. 31 J ah re vor Ausbruch ihres Augenleidens m i t Lues infiziert . Sie bl ieben bei den nachs tehenden Ausff ihrungen auBer Be t rach t , da sich diese lediglich auf sicher kongeni ta l -syphi l i t i sche Erkrankungsf i i l le e rs t recken sollten. U n t e r den verb le ibenden 77 K ranken ent- f ielen 36 auf das m~tnnliche und 41 auf das weibliche Ge- sehlecht. Be im A u f t r e t e n ihrer spezifischen H o r n h a u t - en tz t indung geh6r ten sie Iolgenden Al terss tufen an (Tabelle i) :

T a b e l l e I.

Lebensalter M/innliehe Kranke

o- - 4 Jab_re . . . . 5 - - 9 ,, �9 . �9 -

lO--14 ,, . . . . 15--19 ,, �9 . 20--24 ,, . . . . 25--29 ,, �9 . . ,

5o und mehr . . .

I

3 IO 8 6 6 2

Weibliche Kranke

2

5 II

I0

6

2

5

Zusammen

3 8

2 I 18 I 2

8 7

Die 3 j f ingsten P a t i e n t e n waren bei Ausbruch der ,Augen- e rk rankung 4 Jahre , die beiden ~l testen 38 und 41 J ah re alt . In l[~bereinstimmung m i t IGERSHEIMER, der 7o7 teils eigene, tefls yon anderen Auto ren ver6ffent l ieh te KrankheitsfAlle zusammenste t l te , ze igten auch unsere P a t i e n t e n ihr HAufig- k e i t s m a x i m u m im 3, Lus t rum.

Vor Beginn der an t i syphi l i t i schen Behand lung n a h m e n wir bei s~mtl ichen I~ranken eine serologische Un te r suchung vor, und zwar wurden in j edem Fal le auBer der W a R . noch 3 Nebenreak t ionen (Meinicke-Trfibungsreaktion, Meinicke- Kl~rungsreakt ion, Kahnsche Reakt ion) ausgeffihrt . Da bei 8 unserer Pa t i en t en schon vor dem Auf t r e t en der Kera t i t i s eine Lues congeni ta fes tgeste l l t und teihveise unzureichend, teils aber auch m i t zahlreichen Kuren behande l t worden war, g laub ten wir die bei ihnen gewonnenen Ergebnisse n i c h t ' m i t - berf icksichtigen zu dfirfen, da der Ausfal l der Seroreakt ionen durch die vorausgegangene spezifische Behand lung m6glicher- weise schon beeinfluBt worden war.

Von den nach Abzug auch dieser 8 Pa t i en t en noch ver- b le ibenden 69 ErkrankungsiAl len an unvorbehande l t e r Kera- t i t is p a r e n c h y m a t o s a erwiesen sieh 66 ( = 95,7%) als sero- posi t iv. Wie bei allen frfiheren Autoren, ergab die serologische Unte r suchung auch bei uns in der wei taus f iberwiegenden Mehrzahl , nAmlich bei 54 Kranken (78,3 %), e inen s ta rk posi- r iven Ausfal l ( + + + und + + + + ) n ich t n u t der WAR., sondern auch sAmtlicher Nebenreakt ionen . Wei te re i2 Pa t ien- t en (17, 4 %) waren teils schw~tcher ( + und + + ) , teits n u t in den Nebenreak t ionen posi t iv , w~hrend die res t l ichen 3 Kranken (4,3 %) auch bei mehr facher und provoz ie r te r Un te r suchung s te ts se ronegat iv blieben. I n 2 yon diesen F/il len wurde die luesposi t ive Fami l ienanamnese , im 3. das u kongeni taI-syphi l i t i scher S t i gma ta (Hut- chinson-Z/ihne, hoher got ischer Gaumen, Par ro t sche Linien an den Mundwinkeln) als Beweis ffir die spezifische N a t u r der t t o rnhau t en t z i i ndung angesehen.

Bei der Auf te i lung unserer P a t i e n t e n in verschiedene Lebensa l te r (Tabelle z) erwies es sieh, dab das f iberwiegende Vorhandense in s ta rk pos i t iver Seroreakt ionen, welches be- sonders deut l ich im 3- Lebens jahrf f inf t in Ersche inung t ra t ,

m i t z u n e h m e n d e m Al ter an H/ iuf igkei t merkb, ar nachliel3 und jensei ts des 25. Lebens jahres nur noch e twa die H/i l f te der F/ille umfaBte. D a m i t erseheint uns der Nachweis er- bracht , dab die Kera t i t i s p a r e n c h y m a t o s a keine Sonder- s te l lung innerhalb der syphi l i t i schen E rk rankungs fo rmen ein- n immt , sondern dab auch bei denjenigen kongeni ta l -syphi l i - t ischen Pa t ien ten , die im Laufe ihres Lebens an Kera t i t i s p a r e n c h y m a t o s a erkranken, die Seroreakt ionen ohne spe- zifische Therapie an St~rke allm~thlich a b n e h m e n k6nnen. Daraus geh t aber auch hervor , dab zwischen dem Ausfal t der serologischen Un te r suchungen und d e m A u f t r e t e n der spezifischen Hornhau ten t z f indung keinerlei Bez iehungen be- stehen. Selbst nega t ive Seroreakt ionen ve rm6gen n ich t vo r der Kera t i t i s pa r enchyma tosa zu schfitzen, ebensowenig wie es einer vorausgegangenen spezifischen Behand lung ge- l ingt, den Ausbruch des Augenle idens zu verh indern . Von unseren insgesamt 79 Kranken waren immerh in IO (2 wegen akquir ier ter , 8 wegen kongeni ta ler Syphliis), das s ind 12, 7 %, frfiher berei ts ant isyphi l i t i sch behande l t worden.

T a b e l l e 2.

Serologische Beftmde

WaR. und Nebenreak- tionen stark positiv

WaR. positiv, Neben- reaktionen stark pos.

WaR. und Nebenreak- tionen positiv . . .

WaR. negativ, Neben- reaktionen stark pos.

WaR. negativ, Neben- reaktionen positiv .

W'aR. und Nebenreak- tionen n e g a t i v . . .

Gesamtzah! der F/~lle

x. und m. Le- 3. Le-

bens- bens- jahr- jahr- Iunft Iunft

7 0 I9

(7~ (95?)

2

IO 2 0

4. Le- bens- jahr- f~nft

13 (87%)

I

I

15

5. Le- bens- jahr- funft

7 (78%)

I

I

9

Alter als

25 Jahre

o (53 '/, )

I

4

2

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Zusam- men

54 (78%)

2

I

6

3

3

69

'Es erfolgte nunmehr die Nachprf i fung, ob die zweite Annahme IGERSHEIMERS, dab sich die serologischen Reak- t ionen jensei ts des 2o. Lebens jahres ebenso schwer durch spezifische He i lmi t t e l beeinflussen lassen wie im Kindesal ter , an unserem K r a n k e n g u t zu bes t~t igen war.

Von unseren 66 seroposit iven, ers t nach Ausbruch der Kera t i t i s pa r enchyma tosa ers tmals ant isyphi l i t i sch behan- del ten P a t i e n t e n wurden 24 berei ts vor Beendigung der ers ten K u r nach Hause entlassen, da die for tschre i tende Besserung des Augenbefundes einen l~ngeren K r a n k e n h a u s a u f e n t h a l t en tbehr l ich machte . Sie se tz ten die Wei t e rbehand lung ander- w~rts fort , weshalb uns die Ergebnisse der sp~ter an ihnen v o r g e n o m m e n e n Blu tun te r suchungen n ich t bekann tgeworden sind. Zu E n d e ffihren konn ten wir die erste K u r nur in 42 F~llen, doch genfigen auch diese, um zu zeigen, dab auch der zweite Sa tz der Igershe imerschen These nach unseren Er fah rungen n ich t den ta ts / ichl ichen Verh/i l tnissen ent- spricht .

T a b e l l e 3.

Lebensalter Gesamtzahl der Nach einer Kur Nach einer Kur Patienten gebessert unbeeinfluBt

I. Jahrzehnt . . . . . / 5 2. Jahrzehnt . . . . . I 2 i 3. und 4. Jahrzehnt. . 16

Gesamtzahl: [I 42

o ( 0 % ) 2 (Io%) S (50%)

7o (24%)

5 (ioo%) I9 9o%)

8 50%)

[ 32 76%)

Wie Tabel le 3 zeigt, erwiesen sich die Seroreakt ionen nach Beendigung der ersten I~ur n u t in IO F~lten (24%) als ge- besser t ; bei den fibrigen Kranken l and sich keine Ver/ inde- rung gegenfiber dem zu Anfang e rhobenen Befund. Bei der Auf te i lung auf die verschiedenen Lebensa l te r wurde im x. Lebens jah rzehn t bei allerdings nur 5 Kranken kein einziger

Page 3: Über das Serologische Verhalten der Keratitis Parenchymatosa in Verschiedenen Lebensaltern

I34 POD~RADSZKY, B l u t e i w e i B k 6 r p e r . Klinische Wochenschrift

serologisch gebesserter ]3efund erhoben, und auch im 2. Jahr- zehnt fiihrte die spezifische Behandlung nur in 2 von 21 F~Lllen (lO%) zu einer Verbesserung der Seroreaktioiien. Ganz anders verhielten sich die 16 jenseits des 2o. Lebensjahres stehenden Kranken. Dutch eine einzige Kur wurden 8 voii ihnen (5o%) gebessert, w/~hrend ebenso viele unbeeinfluBt blieben.

Kongenital-syphilitische Patienten mi t in s~mtlichen Reaktionen stark positivem Blutbefund gelten gegenfiber der antiluischen Behandlung als ganz besonders resistent. Es erschien mir daher notwendig, yon den in Tabelle 3 zu- sammengefaBten Krankheitsf~illen diejenigen herauszuziehen und gesondert einer Betrachtung zug~inglich zu machen, welche vor Beginn der Behandlung stark positive Sero- reaktionen aufgewiesen batten. Die betreffenden 34 F~ille wurden in Tabelle 4 zusammengestellt.

Tabe l le 4.

Lebensalter Gesamtzahl der Nach einer Kur Naeh einer Kur Patienten gebessert unbeeintluBt

z. Jahrzchnt . . . . . 2. Jahrzehnt . . . . . 3. und 4. Jahrzehnt. .

Gesamtzahl:

4 20 IO

34

o (0%) (5%)

4 (4 o%)

5 (I5%)

4 (IOO %) ~9 (95%) 6 (60%)

~9 (85%)

Der Hundertsatz der bereits nach einer einzigen Kur serologisch gebesserten, anfangs stark positiv reagierenden Patienten war erwartungsgem~LB kleiner, als bet der s/imtliche 42 Kranken umfassenden Zusammenstellung der Tabelle 3- Nur 5 yon 34 Krankheits/~Lllen (15 %) erwiesen sich als ge- bessert, w~Lhrend 29 (85 %) unbeeinfluBt blieben. Aber auch hier t r i t t das unterschiedliche Verhalten der verschiedenen Lebensalter deutlich zutage insofern, als im Erwachsenen- alter die Aussichten, eine Besserung der serologischen Befunde bereits durch eine einzige Kur zu erzielen, weir grSBer sind als im Kindesalter.

Won nicht zu untersch/~tzendem Wef t w~re es nun noch geweseii, auch die serologischen Befunde nach AbschluB der sp~teren Kuren, getrennt nach Lebensaltern, zusammen- zustellen und miteinander zu vergleichen. Leider brachte es die GrSBe Berlins mit sich, dab die meisten Patienten es vor- zogen, sich nach ihrer Krankenhausentlassung in ihrem Wohn- sitz n~Lhergelegenen Behandlungsstellen oder durch Kassen- /irzte weiterbehaiideln zu lassen, so daB sie damit unserer Weiterbeobachtung entzogen wurden. Von den 42 Kranken, die ihre erste Kur bet uns durchgeffihrt batten, kehrten nur 15 zur zweiten und nut 9 auch zur dri t ten Kur zu uns zurfick. Diese geringe Patientenzahl genfigt leider nicht ffir eine einwandfreie statistische Auswertung.

Zusammen]assung: Die seitherige Auffassung, dab die bet der fiberwiegenden Mehrzahl aller Keratit is parenchyma- tosa-Kranken vorhandenen stark positiven Seroreaktionen bet allen Altersgruppen gleichmiiBig h~ufig anzutreffen sind und sich dutch spezifische Therapie bet /ilteren Patienten ebenso schwer beeinflussen lassen wie bet Kindern, konnte durch eigene Untersuchungen nicht bestatigt werden.

Stark positive Seroreaktionen finden sich am h/iufigsten im 3. Lebensjahrffinft und nehrnen mit zunehmendem Alter an H~.ufigkeit allm/~hlich ab. Patienten, die erst nach dem 25. Lebensjahr an Keratitis parenchymatosa erkranken, zeigen nur noch in etwa der H/~lfte der FXlle in s~mtlichen Reaktionen eiiien stark posifiven Befund.

Die Aussichten, positive Seroreakfionen durch anti- syphilitische Behandlung gfinstig zu beeinflussen, sind jen- seits des 2o. Lebensjahres welt bessere als im Kindesalter.

L i t e r a t u r : z I GERSHEIMER, Syphilis nnd Auge. (Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten 17, T1. 2.) Berlin 1928.

EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN UBER DIE REGULATION DER BLUTEIWEISS- KORPER DURCH DAS ENDOKRINE SYSTEM*.

II. Mitteilung. Schilddrfise und SerumeiweiBbild.

V o n

L. PODHRADSZKY. Aus der I. Medlzinischen Klinik der Kgl.-Ung. P~zm~ny-Pdter-Universitat inBudapest

(Direktor: Dr. F. HERZOG, o.o. Professor).

In meiner ersten Mitteilung (diese Wschr. 194o, Nr 49, I26I--I262) berichtete ich fiber Tierversuche, in denen ich die Rolle der Hypophyse bet der Regulation des SerumeiweiB- bildes zu kl/iren suchte. Diese Versuche bewiesen, dab im

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AnschluB all die Totalexstirpatlon der Hypophyse das Blut- eiweiBbild tiefgreifende Ver/inderungen erleidet, die sowohl qualitativer als auch quanti tat iver Art sind. Die qualitative ~nderung bekundete sich in einer ausgesprochenen Abnahme des (auf i % EiweiB) reduzierten Kolloiddruckes, w~hrend die quanti tat ive in einer aiif~nglichen Abnahrne, sp~ter abet in einem Anwachsen des GesamteiweiBgehaltes und in einer relativen Abnahme der Albuminfraktion (also in der Ab- nahme des Quotienten Albumin:Globul in) bestanden. Alle diese Ver/inderungen waren reversibel; wenn dem hypo- physenlosen Tier (Hund) eine funktionstfichtige Hypophyse ins Bauchfell implantiert wurde, so stieg nach dieser Ope- ration der reduzierte Kolloiddruck schnell auf normale H6he, wobei der GesamteiweiBgehalt abnahm, was ether An- n~Lherung an das normale EiweiBbild entspricht. Abet die Rtickbilduiig der Ver/inderungen war nicht vollkommen, denn das Verh/iltnis der EiweiBfraktionen blieb auch nach der

* Die Ausffihrung dieser Untersuchungen wurde ermSglicht dutch Unterstiitzung der Stiftung yon Ffirst Dr. P. v. E S T E R H I i Z Y zur FSrderung der medizinischen For- schtmg.