Ueber das Vorkommen von natürlichem kohlensaurem Manganoxydul in Irland

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Kane: Ueber das Vorkommen etc. 399 ZU Oxalsiure ; werden beide zusammengebracht , so giebt erstere Sauerstoff an die Oxalsiure ab, die in Kohlenslure iibergeht, warend sich Chromoxyd bildet, denn: 2 (Cr 0,) + 3 (C, 0,) = Cr, 0, + 6 (C 0,). Man erhllt also fiir jedes Aequivalent Cr 0, 3 Aeq. C 0,. Der Verfasser benutzte zur Bestimmung der Kohlenslure den bekannten Apparat von Will und Fre- senius. Hat man Cr 0, in einer Verbindung, so verfahrt man genau wie bei der Braunsteinprobe; ist aber ein chlorchromsau- res Salz vorhanden, so muss dem Salze zur Yerhinderung des Freiwerdens yon Chlor oder Chlorwasserstoff Quecksilberoxyd zugesetzt werden. Hat man Cr, 0,, so fkhrt man dasselbe in Chromslure fiber, indem man das Oxyd in Kalilauge l6st und durch die L6sung Chlor leilet, bis die grline Farbe in eine gelb- rothe iibergegangen ist; die Fliissigkeit wird mit Kali zersetzt, abgedampft , sehmacli geglliiht , mit Quecksilberoxyd zusammen- gebracht und wie oben verfahren; aus der entwichenen Kohlen- slure lkst sieh leicht das Chromoxyd berechnen, da Wr 1Beq. Cr, 0, 6 Aeq. C 0, frei werden, denn: Cr, 0, + 3 0 = 2 (Cr 0,). 2 Cr 0, + 3 C, 0, = Cr, 0, + 6 C 0,. LV. Ueber das Vorkommen von natiirlichem kohlensanrem Manganoxydul in Irland. Von Robert AM. (Philosophic. Magazine, Jan. -1848, 37.) Der Fundort dieser Substanz ist in dem Stadtgebiete von Glandree, im 6stlichen Theile der Grafschaft Clare, in der N&e eines Bergriickens, 900 Fuss iiber dem Meeresspiegel, ziir Seite einor neuen Strasse zwischen Scariff und Gad. Die Felsart des Fundortes ist rother Sandstein, mit Thon- schiefer gemischt. Die Oberflgche ist ferner mit Sadsteintriim-

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Page 1: Ueber das Vorkommen von natürlichem kohlensaurem Manganoxydul in Irland

K a n e : U e b e r das V o r k o m m e n etc. 399

ZU Oxalsiure ; werden beide zusammengebracht , so giebt erstere Sauerstoff an die Oxalsiure ab, die in Kohlenslure iibergeht, warend sich Chromoxyd bildet, denn: 2 (Cr 0,) + 3 (C, 0,) = Cr, 0, + 6 (C 0,). Man erhllt also fiir jedes Aequivalent Cr 0, 3 Aeq. C 0,. Der Verfasser benutzte zur Bestimmung der Kohlenslure den bekannten Apparat von Wi l l und F r e - s e n i u s . Hat man Cr 0, in einer Verbindung, so verfahrt man genau wie bei der Braunsteinprobe; ist aber ein chlorchromsau- res Salz vorhanden, so muss dem Salze zur Yerhinderung des Freiwerdens yon Chlor oder Chlorwasserstoff Quecksilberoxyd zugesetzt werden. Hat man Cr, 0,, so fkhrt man dasselbe in Chromslure fiber, indem man das Oxyd in Kalilauge l6st und durch die L6sung Chlor leilet, bis die grline Farbe in eine gelb- rothe iibergegangen ist; die Fliissigkeit wird mit Kali zersetzt, abgedampft , sehmacli geglliiht , mit Quecksilberoxyd zusammen- gebracht und wie oben verfahren; aus der entwichenen Kohlen- slure lkst sieh leicht das Chromoxyd berechnen, da Wr 1Beq. Cr, 0, 6 Aeq. C 0, frei werden, denn: Cr, 0, + 3 0 = 2 (Cr 0,). 2 Cr 0, + 3 C, 0, = Cr, 0, + 6 C 0,.

LV. Ueber das Vorkommen von natiirlichem

kohlensanrem Manganoxydul in Irland. Von

Robert AM.

(Philosophic. Magazine, Jan. -1848, 37.)

Der Fundort dieser Substanz ist in dem Stadtgebiete von Glandree, im 6stlichen Theile der Grafschaft Clare, in der N&e eines Bergriickens, 900 Fuss iiber dem Meeresspiegel, ziir Seite einor neuen Strasse zwischen Scariff und Gad.

Die Felsart des Fundortes ist rother Sandstein, mit Thon- schiefer gemischt. Die Oberflgche ist ferner mit Sadsteintriim-

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mern und Torf bedeckt , welche Diimme bilden, in deren Mitte sich Bassins befinden, worin sich Absiitze von kalkreichem Merge1 befinden. Die ausgedehnte Anwendung dieses Mergels veranlasste mich, neue Fundorte desselben zu finden; die An- lage einer neuen Strasse benutzend, suchte ich mir Proben von allen dem Merge1 iihnlichen Substanzen zu verschaffen, die in der ganzen Liininge der Strasse vorkommen. Unter ihnen befand sich eine rehfarbene Erde , die hauptsgchlich beim Erwiirmen mit Szuren heftig aufbrauste und bei niiherer Priifung sich nicht aus kohlensaurem Kalk , sondern aus kohlensaurem langanoxp- dul bestehend erwies.

Diese Substanz bildet eine einige Zoll dicke Schicht und liegt unter einer zwei Fuss dicken Lage von Moor; unter ihr befindet sich Sandstein und Schiefer. Bei vorsichtigem Trock- nen erwies sich die Substanz als nicht v6llig amorph, sie be- stand aus Knbtchen einer reineren Substanz, in einer weniger reinen eingelagert; diese Knbtchen waren so meich und so zer- reiblich, dass wenige von den in das Museum gebrachten Stdcken unversehrt geblieben sind.

Die Zusammensetzung zweier verschiedener Proben dieses Minerals war folgende:

A. B. Kohlensanres Manganoxydul 74,55 79,94 kohlensaurer Kalk Spur 2,43 kohlensaures Eisenoxydul 15,Ol 11,04 Thon und Sand 0,33 0,37 organisohe Substanz und Verlast 10,11 6,2% -

100,00 100,00.

Das kohlensaure Manganoxydul ist bekanntlich eine der sel- tensten Formen, unter denen dieses Metall vorkommt, und so viel ich weiss, ist es nur in fester und krystallinischer Form gefunden worden. Der Zustand dieser neu beschriebenen Sub- stanz kann daher mijglicherweise von Nutzen fiir die Wissenschaft sein; so viel ist gewiss, dass dieselbe noch nie als mergeliihn- liche Substanz unter einer Moordecke in grosser Ausdehnung gefunden worden, noch fiberhaupt als irisches Mineral bekannt ist