Über den Einfluß von Prolan auf die Laktation; Versuche an Rindern und Sehafen

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Uber den Einfluf3 von Prolan auf die Laktation; Versushe an Rindern und Schafen. Von Walter Hoch. (Am dem Institut fur Tierzucht der Vniversitit Munchen. Vorstand: Prof. L. Vogel.) Die Milchsekretion wird, wie schon lange bekannt ist, zu einem wesentlichen Teile diirch h o r m o n a 1 e Einflusse ausgeliist, bestimmt und geregelt. Der Nachweis dieser hormonalen Einfliisse, die nach dern heutigen Stand nnseres Wissens nicht allein die Sekretion der Milchdruse beetimmen, ist nuf verschiedenen Wegen erkn-acht worden. Es konnte festgestellt werden ,iG o 1 z und E w a 1 d 21), daIj eine Unterbrechung dei dic Milchdriise versorgenden Nerven in keiner Weise das normale Ein- yetzen der Sekretion beeintrschtigt. An andere Kijrperstellen verpflanzte Teile der Milchdruse verhielten sich bei Trachtigkeit und Geburt des Ver- suchstieres ebenso wie die an der urspriinglichen Stelle verbliebene Driise (Bas c h 4, S t r i c ke r 48). An einem Paare siamesischer Zwillinge wurde beobachtet, da13 bei der Enthindung der einen Schwester bei beiden Schwestern die Milchsekretion in gleicher Weise einsetzte (B a s c h 4). Diese Beobachtung konnte spater an Ratten, die in Parabiose vereinigt wurden, bestatigt werden. Es darf aber nicht unberiicksichtigt bleiben, da8 neben den hormonalen Ein- tlussen, die riach unserer heutigen Auffassung von vorherrschender Hedeutung fur das Entstehen der Laktation sind, auch noch andere Faktoren die Milchsekretion beeinflussen. So ist bekannt, daW durch mechanische Reize, insbesondere durch Melkreiz, die Laktation auch zu anderen als den physiologischen Zeiten in Gang gebracht werden Irann. Ernahrungs- und Haltungsfaktoren beeinflussen besonders die quantitative Milchleistung. Alle hisherigen Beobachtungen und Erfahrungen hahen gezeigt, daB Beziehungen zwischen der TBtigkeit der Geschlechtsorgane und der Milch- druse bestehen. Es ist daher schon auf Grund der iilteren Erfahrungen anzunehmen, da8 unter den Hormonen bcsonders die G e s c h 1 e c h t s - h o r m o n e von Bedeutung fur die Laktation sind. In neuerer Zeit ist es gelungen, nachzuweisen, da13 die bisher festgestellten weiblichen Ge- schlechtshormone, das brunstauslosende Follikelhormon und das Hormon des Corpus luteum, wesentlich beteiligt sind beim Zustandekommen des Aufbaues und der Funktion der Milchdruse, wahrend das mannliche Geschlechtshormon hemmend auf die Milchsekretion einwirkt (9 L_ imon- . n e t 45). In neueren Untersuchungen, insbesondere von Z o n d e k (55), ist erkannt worden, da13 das iibergeordnete endokrine Organ der Geschlechts- tatigkeit die Hypophyse ist, deren Hormone die einzelnen Funktionen der Geschlechtsorgane leitgn und regeln. Es darf daher nicht wundernehmen, 8'

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Uber den Einfluf3 von Prolan auf die Laktation; Versushe an Rindern und Schafen.

Von

Walter Hoch. ( A m dem Institut fur Tierzucht der Vniversitit Munchen. Vorstand: Prof. L. Vogel.)

Die Milchsekretion wird, wie schon lange bekannt ist, zu einem wesentlichen Teile diirch h o r m o n a 1 e Einflusse ausgeliist, bestimmt und geregelt. Der Nachweis dieser hormonalen Einfliisse, die nach dern heutigen Stand nnseres Wissens nicht allein die Sekretion der Milchdruse beetimmen, ist nuf verschiedenen Wegen erkn-acht worden. Es konnte festgestellt werden ,iG o 1 z und E w a 1 d 21), daIj eine Unterbrechung dei dic Milchdriise versorgenden Nerven in keiner Weise das normale Ein- yetzen der Sekretion beeintrschtigt. An andere Kijrperstellen verpflanzte Teile der Milchdruse verhielten sich bei Trachtigkeit und Geburt des Ver- suchstieres ebenso wie die an der urspriinglichen Stelle verbliebene Driise ( B a s c h 4, S t r i c k e r 48). An einem Paare siamesischer Zwillinge wurde beobachtet, da13 bei der Enthindung der einen Schwester bei beiden Schwestern die Milchsekretion in gleicher Weise einsetzte (B a s c h 4). Diese Beobachtung konnte spater an Ratten, die in Parabiose vereinigt wurden, bestatigt werden.

Es darf aber nicht unberiicksichtigt bleiben, da8 neben den hormonalen Ein- tlussen, die riach unserer heutigen Auffassung von vorherrschender Hedeutung fur das Entstehen der Laktation sind, auch noch andere Faktoren die Milchsekretion beeinflussen. So ist bekannt, daW durch mechanische Reize, insbesondere durch Melkreiz, die Laktation auch zu anderen als den physiologischen Zeiten in Gang gebracht werden Irann. Ernahrungs- und Haltungsfaktoren beeinflussen besonders die quantitative Milchleistung.

Alle hisherigen Beobachtungen und Erfahrungen hahen gezeigt, daB Beziehungen zwischen der TBtigkeit der Geschlechtsorgane und der Milch- druse bestehen. Es ist daher schon auf Grund der iilteren Erfahrungen anzunehmen, da8 unter den Hormonen bcsonders die G e s c h 1 e c h t s - h o r m o n e von Bedeutung fur die Laktation sind. In neuerer Zeit ist es gelungen, nachzuweisen, da13 die bisher festgestellten weiblichen Ge- schlechtshormone, das brunstauslosende Follikelhormon und das Hormon des Corpus luteum, wesentlich beteiligt sind beim Zustandekommen des Aufbaues und der Funktion der Milchdruse, wahrend das mannliche Geschlechtshormon hemmend auf die Milchsekretion einwirkt (9 L_ i m o n - . n e t 45).

In neueren Untersuchungen, insbesondere von Z o n d e k (55), ist erkannt worden, da13 das iibergeordnete endokrine Organ der Geschlechts- tatigkeit die Hypophyse ist, deren Hormone die einzelnen Funktionen der Geschlechtsorgane leitgn und regeln. Es darf daher nicht wundernehmen,

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dafi die H ~7 p o p h y s e auch die Milchsekretion beeinflufit. Eine solche Beeinflussung ist grundsatzlich auf zwei Wegen moglich. Es ist denkbar, dafi eine unmittelbare Einwirkung der Hypophyse durch ein spezifisches Hormon auf die Milchdruse besteht; andererseits liegt aber auch die Vor- stellung nahe, dafi durch Hormone der Hypophyse zunachst die Ge- schlechtsorgane beeinflufit werden, die dann ihrerseits auf die Milchdruse einwirkende Reizstoffe ausschutten. Bei der grol3en Schwierigkeit, Ver- suche uber die Laktation mit genugender Genauigkeit durchzufuhren, ist es bisher nicht mit Sicherheit gelungen, nachzuweisen, ob einer von diesen beiden Wegen allein oder uberwiegend bei der physiologischen Ent- stehung der Laktation beschritten wird. Der Nachweis einer mittelbaren oder unmittelbaren Einwirkung der Hypophyse auf die Milchsekretion ist aber schon mehrfach, und zwar auf verschiedene Weise erbracht worden.

Eine Hyperfunktion der Hypophyse kann auch unter unphysio- logischen Urnstanden das Eintreten der Milchsekretion hervorrufen. Bei Mannern, die an Gynakomastie mit Milchsekretion litten, wurden Hypo- physentumoren festgestellt (H a e n e 1 24). T r a u t m a n n (51) fand auch bei einem laktierenden Ziegenbock eine auffallige Vergrofierung der Hypophyse.

Ob beim Ausfall der Funktion der Hypophyse das physiologische Eintreten der Laktation unterbleibt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Eine Exstirpation der Hypophyse, die ja fur diesen Nachweis an graviden Tieren vorgenommen werden mufi, hat sich in den bisherigen Versuchen als ein so bedeutungsvoller Eingriff erwiesen, dafi stets Abortus eintrat und damit der Ablauf des Versuches unmoglich gemacht wurde.

Im iibrigen ist ein Nachweis der Wirkung der Hypophyse moglich durch Erzeugung einer kiinstlichen Hyperfunktion, wobei dem mit nor- maler, voll funktionierender Hypophyse versehenen Organismus Bestand- t.eile der Hypophyse durch Inplantation, Verfutterung oder Injektion von Extrakten einverleibt wird.

Die Forschungen der letzten Jahre haben ergeben, dafi die hormale Wirkung der Hypophyse nicht einheitlich ist. Die Hypophyse scheidet vielmehr eine ganze Reihe von Hormonen mit verschiedener Wirkung aim Es mufi daher gepruft werden, welches Hormon der Hypophyse es ist, das die Laktation beeinflufit.

Durch zahlreiche Untersuchungen ist bekannt geworden, daB das Hormon des Hypophysenhinterlappens (Hypophysin) die Sekretion der entwickelten, in Funktion stehenden Milchdruse fordert (T u r n e r und S l a u g h t e r 52, F e l l i n g e r 15, F a u v e t 14). DabekanntlichHypo- physin die Kontraktion der glatten Muskulatur beeinfluat, liegt die Annahme nahe, dafi die vermehrte Milchabsonderung nach der Ein- wirkung von Hypophysin durch eine Beeinflussung der Muskulatur der Milchdrusen zustande kommt. Die vermehrte Milchleistung beruht dem- nach auf starkerer Entleerung der Hohlraume der Druse, nicht aber auf verstarkter Sekretion. Dieser Erklarungsversuch ist allerdings nicht un- widersprochen geblieben. Insbesondere hat H a m m o n d (w darauf hin- gewiesen, dal3 eine die Kontraktion der Driise ermoglichende Muskulatur histologisch nicht nachweisbar sei; dieser Autor nimmt daher an, dafi das Hypophysin die Drusenzellen unmittelbar beeinflussen konne.

H y p o p h y s e n v o r d e r 1 a p p e n s kennen wir bisher ein das Wachstum beeinflussendes Hormon, das Ge-

Von den Hormonen des

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schlechtshormon (Prolan) und ein den Stoffwechsel beeinflussendes Hormon.

In Versuchen mit dem Wachstumshormon konnten E v a n s und S i m p s o n (13) einmal bei einer Ratte das Auftreten multipler Tumoren in der Mamma beobachten. Im ubrigen ist eine Einwirkung des Wachs- tumshormones auf die Milchdruse bisher nicht beobachtet worden. Unter- suchungen uber Zusammenhange zwischen der Laktation und dem Stoff- wechselhormon liegen nicht vor.

Das Geschlechtshormon der Hypophyse, das P r o 1 a n , ist nach Z o n d e k (55, 56) zu trennen in zwei verschiedene Hormone, das Follikel- reifungshormon oder Prolan A und das Luteinisierungshormon oder Pro- lan B. Die getrennte Darstellung der beiden Hormone ist noch nicht moglich. Z o n d e k und A s c h h e i m (56) haben gefunden, dalj im Harn schwangerer Frauen das Geschlechtshormon des Hypophysenvorder- lappens in betrachtlichen Mengen ausgeschieden wird. Der Schwangeren- harn wird daher heute als Quelle zur Darstellung des Prolan verwendet. Verschiedene Autoren sind allerdings der Ansicht, da8 das aus dem Schwangerenurin dargestellte Prolan in seiner Wirkung auf die Ge- schlechtsorgane der Versuchstiere nicht vollig ubereinstimmt mit dem Geschlechtshormon der Hypophyse. fiber die Einwirkung von Prolan auf die Milchsekretion liegen mehrere Untersuchungen vor.

Wenn wir die Moglichkeit einer hormonalen Beeinflussung der Laktation eingehender untersuchen, haben wir zu beriicksichtigen, daI3 die Milchsekretion nicht eine einheitliche Erscheinung darstellt. Es handelt sich vielmehr um drei aufeinanderfolgende Vorgange, die durchaus verschiedener Natur sind. Demnach ist zu erwarten, daS auch die hormonale BeeinfluBbarkeit der 3 Vorgange ver- schieden ist. Wir unterscheiden: 1. die Entwicklung und den Aufbau der Milch- druse, 2. das Einsetzen der Sekretion oder den Beginn der Abbauerscheinung der Driise, 3. den Ablauf der Laktation, der wieder untergeteilt werden kann in einen Abschnitt der steigenden Milchleistung und eine Periode der sinkenden Leistung.

Die Zuverlassigkeit von Versuchen uber die BeeinfluBbarkeit der Milch- sekretion unterliegt in den meisten Fallen betrachtlichen Einschrankungen, die durch die Schwierigkeit hedingt sind, Versuche uber die Einwirkung irgendwelcher Stoffe auf die Milchdriise genau genug durchzufiihren. Von den zahlreichen Fehler- quellen seien nur die wichtigsten hervorgehoben: Es ist bekannt, daS die Milch- druse auf die verschiedensten, auch durchaus unspezifischen Reize mit Wachstum oder Sekretion reagieren kann ( A s c h n e r 2). So kann bei der Injektion irgend- welcher EiweiSkorper eine Beeinflussung der Driise eintreten. Besonders empfind- lich ist die Milchdriise gegenuber mechanischen Reizen: Reizung der Haut des Euters, insbesondere aber der Melkreiz konneii die Sekretion einleiten. Sollen daher Versuche iiber die BeeinfluBbarkeit der Milchdriise hinreichend exakt sein, so mussen sie eine ganze Reihe von Anforderungen erfullen, die erschopfend von P f a u n d 1 e r (40) zusammengestellt wurden. P f a u n d 1 e r fordert, daS nach Mog- lichkeit zu den Versuchen nur v i r g i n e 11 e 'Tiere verwendet werden sollen, da deren Milchdriise weniger empfindlich gegenuber unspezifischen Einflbssen ist. Vor- zuziehen sind zu den Versuchen K a s t r a t e , urn einen storenden EinfluS der Keimdruse auszuschalten; die Tiere durfen aber erst in den Versuch gestellt werden, wenn sie mehrere Wochen nach der Kastration beobachtet wurden. In der Ver- suchsanordnung miissen alle Einflusse u n s p e z i f i s c h e r R e i z e nach Mog- lichkeit ausgeschaltet werden. Insbesondere durfen keine M e 1 k v e r s u c h e vorgenommen werden. Das Auftreten von ortlichen oder A 1 1 g e m e i n s c h a d e n durch den Versuch schlieSt die Giiltigkeit des Ergebnisses aus. Als zuverllssig ist das Ergebnis eines Versuches nur anzusehen, wenn die Mamma i n a 11 e n T e i 1 e n g 1 0 i c h m a 13 i g reagiert. So berechtigt diese Anforderungen a n die Versuchs- ordnunv sind, so schwierig ist es, die Bedingungen ausnahmslos zu erfullen. In vielen ~ W l e n durfte es schon ausreichend sein, wenn nur die wesentlicheren Be- dingungen beachtet werden. Eine Durchsicht der Literatur zeigt aber, da8, was die Versuche zum Nachweis eines Einflusses der Hypophyse auf die Milchdruse be- trifft, vielfach die Schwierigkeiten der Methodik nur wenig oder gar nicht beachtet worden sind.

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Die E n t w i c k l u n g d e r M i l c h d r u s e steht in engem Zu- sammenhange mit den Veranderungen der Geschlechtsorgane in der Pubertat und in der Graviditat. Es ist schon lange bekannt (S i m o n n e t 45), dalj das Wachstum der Milchdriise durch das Follikel- hormon gefordert wird, das im Ovar, zur Zeit der Graviditat offenbar aber auch in der YIazenta gebildet wird (L e n k e i t 29). Das Hormon des Corpus luteum fordert ebenfalls das Wachstum der Milchdruse, kann diesen EinfluB aber erst nach vorheriger Einwirkung des Follikelhormons entfalten ( D r u m m o n d - R o b i n s o n und A s d e l l 12, T u r n e r und F r a n k 53). Bei einer Ubersicht uber die bisherigen Erfahrungen uber den EinfluB des Prolan auf den Aufbau der Mamma mu13 demnach Feruck- sichtigt werden, dalj nicht bekannt ist, ob die Wachstumsanregung durch unmittelbare Einwirkung oder auf einem Umwege infolge von Beein- flussung des Ovars oder der Plazenta, der Organe, die die Geschlechts- hormone erzeugen, zustandegekommen ist.

Nach Injektion von Extrakten der Hypophyse stellten P a r k e s (39) und C o r n e r (7, 8) an Kaninchen, E v a n s und S i m p s o n (13) bei Ratten ein Wachstum der Milchdruse fest. Z o n d e k (54) fand nach langerer Behandlung mit Prolan bei zwei Frauen Wachstum der Mamma. Durch Injektion und Verfutterung von Harn schwangerer Frauen und trachtiger Kuhe erzielten P a r h o n , C a h a n e und C a h a n e (37, 38) sowie N i c o v (36) bei Meerschweinchen und Kaninchen Wachstum der Milchdrusen. Es ist moglich, dalj der in diesen Versuchen wirksame Stoff im Harn das Geschlechtshormon der Hypophyse ist.

Das E i n s e t z e n d e r M i 1 c h s e k r e t i o n wird wahrscheinlich beeinflufit von den beiden bekannten Hormonen des Ovariums, dem Follikelhormon und dem Hormon des Corpus luteum. Zahlreiche Unter- suchungen haben die Vorstellung wahrscheinlich gemacht, dalj das Auf- horen der Sekretion des Corpus luteum bei dessen Ruckbildung am Ende der Graviditat das Einsetzen der Laktation befordert (T u r n e r und F r a n k 52, D r u m m o n d - R o b i n s o n und A s d e l l 12, F e l l - n e r 16). Auch das Aufhoren der Ausschuttung von Follikelhormon von Seiten der Plazenta. nach der AusstoBung dieses Organs scheint einen Reiz auf die Sekretion auszuuben (L e n k e i t 29).

Zahlreiche Versuche stutzen die Annahme, dalj bei dem physio- logischen Vorgang des Einsetzens der Laktation Hypophysenhormone wesentlichen Anteil haben. G r u t e r und S t r i c k e r (22, 23, 48, 49, SO), N e l s o n und Pf i f f n e r (34, 35) konnten durch Injektion von Extrakten des Hypophysenvorderlappens die Laktation auslosen, aber nur dann, wenn die Milchdruse mit dem Hormon des Corpus luteum vor- hehandelt war. C o r n e r (6, 8) sowie E v a n s und S i m p s o n (13) gelangten aber auch bei Ausschaltung der Wirkung des Hormons des Corpus luteum zu dem gleichen Ergebnis. Die Auslosung der Sekretion erzielten an der schon voll entwickelten Milchdruse T r a u t m a n n (51) bei der Ziege, S t r i c k e r und G r u t e r (49, 50) bei Schwein, Rind und I-Iund, P u t n a m , T e e 1 und B e n e d i c t (41) beim Hund mit Aus- zugen aus der Hypophyse, H u p k a und M a j e r t (27, 31) beim Schwein mit Prolan.

Der physiologische A b 1 a u f d e r L a k t a t i o n ist im wesent- lichen von der Funktion der Milchdriise selbst abhangig. Ein wesent- licher EinfluB der Geschlechtshormone besteht wohl nicht (F r e i 17, 18, S i m o n n e t 45). Es liegen zahlreiche Erfahrungen vor, nach denen weder Kastration noch Hysterektomie den Ablauf der Laktation beein-

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trachtigen. Ein Zusammenhang zwischen der Funktion der Geschlechts- organe und der Laktation ist nur insoweit nachgewiesen, als die fort- geschrittene Trachtigkeit die Milchleistung beeintrachtigt und schliefilich heendet. Der Grund dieser Erscheinung ist aber wohl in einer geringeren Versorgung der Milchdruse mit Nahrstoffen, nicht in einer hormonalen Beeinflussung zu sehen. Der von verschiedenen Autoren nachgewiesene Einflul3 eines Hormones der Hypophyse auf die Laktation lafit sich dem- nach vorerst mit unseren Vorstellungen iiber den physiologischen Ahlauf der Laktation nicht vereinigen.

FJine hormonale Steigerung der Milchsekretion ist aber fur die Tier- zucht nach zwei Gesichtspunkten von praktischer Bedeutung, die auch die Aufnahme unserer eigenen Versuche veranlal3t haben.

1. Ein wirtschaftlicher Vorteil ist zu erzielen, wenn es gelingt, durch liormonale Behandlung das physiologische Absinken der Milch- leistung aufzuhalten oder zu verlangsamen.

2. Eine plotzliche Steigerung der Milchleistung durch kurz dauernde hormonale Behandlung ist von Wert in den haufig vorkommenden Fallen, in denen es gilt, die durch Storung der Ernahrung oder Haltung oder infolge von Krankheit gesunkene Milchleistung wieder auf eine an- gemessene Hohe zu bringen.

Erfolgreiche Versuche, das Sinken der Milchleistung irn Verlaufe der Laktation aufzuhalten, haben S t o c k k 1 a u s n e r und D a u m (47) durchgefiihrt. Diese Rutoren injizierten in einer Versuchsperiode von 43 Tagen 10 Versuchskuhen je neunmal ein Extrakt aus der Hypophyse. Das Absinken der Nilclileistung war im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe deutlich verlangsamt. Der Mehrertrag an Milch betrug durchschnittlich wahrend der Versuchsdauer je Kuh und Tag 0,44 kg.

Einen gleichartigen Versuch mit gleichem Erfolge fuhrte A s d e 11 ( 3 ) an Ziegen durch. Langere Zeit hindurch fortgesetzte tiigliche In- jektionen eines Extraktes von Schafhypophysen verhinderte den durch das Fortschreiten der Laktation bedingten physiologischen Ruckgang der Milchleistung der Ziegen.

Diese gunstigen Versuchsergebnisse durften allerdings vorerst noch nicht dazu berechtigen, auf die Praxis der Milchtierhaltung ubertragen zu werden. Die haufig wiederholten Injektionen und der Preis von Hypo- physenextrakten lassen zurzeit ein solches Verfahren zu umstandlich und zu teuer erscheinen. Dazu kommt noch, da13 eine solche Behandlung die wunschenswerte Erhaltung der Gesundheit gefahrdet. Die haufige Rei- zung und Stirnulierung des endokrinen Systems kann zu Storungen ver- schiedener Vorgange des Stoffwechsels fuhren. Besonders ist aber zu berucksichtigen, da13 nach Feststellung verschiedener Autoren (S m i t h und E n g l e 46, L i p s c h u t z , K a l l a s und P a e t z 30, K a l l a s 28, G r u t e r 23, F r e i 17, F r e i und G r u t e r 19, 20, H i l l und P a r k e s 26, C o u r r i e r , K e h l und R a y n a u d 10, 11, Z o n d e k 55, 56, M a r t i n 32, B o r s t , D o d e r l e i n und G o s t i m i r o v i c 5) haufigere Behandlungen mit dem Geschlechtshormon der Hypophyse Schadigungen der Keimdrusen zur Folge haben konnen. Eine langer dauernde Be- handlung mit Hormonen der Hypophyse ist daher zumindest hei solchen Milchtieren zu widerraten, die auch zur Zucht venvendet werden sollen.

Die ersten Erfolge mit kurz dauernder Behandlung haben 11.1 a x - w e 11 und R o t h e r a (33) erzielt, denen es bei Rindern und Ziegen ge- lang, durch Injektion eines Extraktes der Hypophyse die Milchsekretion deutlich zu steigern. A 1 e x a n d e r (1) konnte bei Frauen nach Ver-

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abreichung eines Extraktes aus Hypophyse und Plazenta die Milchmenge wahrend der Dauer der Behandlung um taglich 50-100g steigern.

Die spater vorgenommenen Versuche von G r u t e r und S t r i c k e r (22, 23, 49, 50) haben wegen ihrer auffallend giinstigen Ergebnisse Auf- sehen erregt. Es gelang diesen Autoren, die Milchleistung von Kuhen durch Injektion eines Extraktes des Hypophysenvorderlappens um wenigstens 'I2--l 1, manchmal aber auch um 4-5 1 zu steigern. Leider machen die beiden Autoren in ihren verschiedenen Veroff entlichungen keine genaueren Angaben uber die Durchfuhrung der Versuche, ins- besondere uber die Gewinnung der Extrakte, die Versuchsanordnung und die Kontrollen. Wahrend bei diesen Versuchen nicht festgestellt werden konnte, welches Hormon der Hypophyse den sekretionsfordernden Reiz ausgeubt hat, haben H u p k a und M a j e r t (28, 31) eine Steigerung der Milchsekretion mit dem aus Schwangerenurin gewonnenen Geschlechts- hormon Prolan erreicht. Diese Autoren verwendeten das Prolan zunachst zur Beeinflussung der Geschlechtsorgane bei Azyklie und Sterilitat weib- licher Rinder. Als unerwarteten Nebenbefund konnten sie dabei fest- stellen, ,,da13 bei laktierenden Kuhen in mindestens 50 '/,, aller Falle kurz nach der Injektion von Prolan eine Steigerung der Milchmenge eintritt, die manchmal sogar recht bedeutend ist".

Die Erfolge von G r u t e r und S t r i c k e r , H u p k a und M a j e r t veranlal3ten uns, zu prufen, ob eine Behandlung mit Hypophysenvorder- lappenhormon, besonders von Prolan, fur die praktische Anwendung in der Tierzucht geeignet sei. Dabei stand im Vordergrund die Frage, ob es moglich ist, durch eine einmalige Injektion des Hormones die Milch- leistung, wenn auch nur vorubergehend, zu steigern.

Da die Arbeiten von G r ii t e r und S t r i c k e r keine naheren Angaben iiber die Versuchsanordnung enthalten, ist eine genauere Nachprufung dieser Unter- suchungen nicht moglich. Dagegen liegen sehr genaue Angaben uber die Versuche yon H u p k a und M a j e r t vor. Aus den in der Dissertation M a j e r t (31) nieder- gelegten Protokollen geht hervor, daB bei in jedem Versuch nur einmaliger In- jektion die Menge des verabreichten Prolan zwischen 125 und 2000 Ratteneinheiten (R.E.) schwnnkte. Ein Unterschied in der Wirkung konnte nach der Hohe der Dosen innerhalb dieser Grenzen nicht festgestellt werden. An 33 Kiihen, die zur Zeit der Versuche in Laktation standen, wurderi 50 Einzelbehandlungen durch- gefiihrt. In diesen Versuchen wurde eine deutliche Steigerung der Milchleistung 8mal festgestellt. In 5 von diesen Fallen war die Milchleistung a n dem auf die In- jrktion folgenden Tag urn 1-2 1 gesteigert. In den 3 anderen Fallen war die Leistungssteigerung groBer oder hielt langer als einen Tag an. Diese 3 sehr inter- essanten Falle seien gesondert angefiihrt:

Die Kuh, Versuch Nr. 7, gab am Abend des Bebandlungstages etwas mehr, am Tage nach der Behandlung 6 1 Milch mehr als an den vorhergehenden Tagen. Bei der Kuh Nr. 8 war die Milchleistung am Abend des Versuchstages etwas, am Tage nach der Behandlung um 6 1, am folgenden Tage um 21 erhoht. Kuh Nr. 12 gab am Abend des Behandlungstages I12 1, am Tage nach der Behandlung 2 1 Milch mehr.

In 3 weiteren Fallen stellte M a j e r t eine geringe Steigerung der Milch- leistung nach der Prolanbehandlung fest. In einem Falle trat eine deutliche Sen- kung des Milchertrages ein. 3mal wird vermerkt, dafi eine Anderung in der Milch- leistung nicht eintrat, wahrend in den iibrigen 35 Fallen keine Angaben iiber das Verhalten der Laktation nach der Injektion von Prolan gemacht sind.

Eine Durchsicht der Protokolle von M a j e r t zeigt demnach, da13 eine erhebliche Steigerung der Milchmenge nach einmaliger Injektion von Prolan nur in wenigen Fallen aufgetreten ist. Das Eintreten einer ge- ringen Steigerung ist aber nur schwer mit Sicherheit auf eine bestimmte Behandlung zuruckzufuhren, da die physiologischen Unterschiede zwischen

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11. 23,6 I 11,O 23. 1 27.0 12. 23,4 11 ,o 24. 28,3 13. 67.3 11,l 25. 26,O 14. 27,2 11,2 26. 28,8 15. 27,5 10.9 27. Z5,l 16. 30,7 11,l 28. 26.7 17. 31,2 10,8 29. 26.7 18. 30,9 10.6 30. 26.6 19. 29,6 10.5 31. 26.7 20. 32,4 11.3 1. 1. 1933 26,6 21. 31,5 11,4 2. 27,6 22. 32,2 ' 10,9 3. I 2771

18.' 20.1 19. 22,2 20. 20,6 21. 22,3 22. 20,4 23. 20,9 24. 21,s 25. 21,3 26. 20,B 27. 21,3 28. 21,5 29. 1 22,O

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2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

10. 11.

3265 3240 3320 $320 3410 34G0 3650 3710 3800 3900

Einige Ergebnisse der Vorversuche sprechen fur einen EinfluB von Prolan auf die Milchleistung. Die zweifellos negativ verlaufenen Ver- suche zeigen aber, da13 ein Erfolg zum mindesten nicht regelmaaig zu erwarten ist.

Die ungleichen Ergebnisse, die bei der Durchsicht der Literatur wie nach den eigenen Vorversuchen festzustellen waren, lieBen es geboten erscheinen, Versuche an ausreichend grol3em Material durchzufuhren.

Versnch an Schafen. Am 3 . Januar 1933 wurde ein Versuch an 36 Wurttemberger

Schafen durchgefiihrt. Die Schafe hatten zwischen dem 15. November und 18.Dezember 1932, also 18 Tage bis 7Wochen vor dem Versuch ge- lammt und saugten wahrend des Versuches je ein Lamm. Die Schafe waren gesund und wurden in der ersten Halfte des Januar stets gleich ge- halten und gefiittert; die Tiere hatten taglich mehrere Stunden Weide- gang; daneben erhielten sie gutes Wiesenheu. Die Schafe wurden in drei nach dem Stande der Laktation moglichst gleichartige Gruppen geteilt.

I. Gruppe 20 Schafe erhielten je 50 R. E. Prolan 11. 7, 5 7, > 7 7, 100 7 3 7,

111. ,, 11 ,, blieben unbehandelt als Kontrollen. In der auf die Behandlung folgenden Woche wurden die Schafe sorg-

faltig beobachtet. Besonders wurde auf Schwellungen des Euters ge- achtet. Das Wachstum der Lammer wurde durch Wagungen gepruft. Es konnte bei keinem Schaf in irgendeiner Weise eine Beeinflussung der Lak- tation durch die Prolanbehandlung festgestellt werden.

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Yersuch an Kiihen. Eine genauere Ermittlung der BeeinfluSbarkeit der Milchleistmg

durch Prolan war nur in einem genugend umfangreichen Versuch an Milchkuhen moglich. Dabei waren eine Reihe von Faktoren zu beruck- sichtigen, die moglicherweise das Versuchsergebnis beeinflussen und damit' die unterschiedliche Wirkung des Prolan, wie sie in fruheren Versuchen heobachtet wurde, erklaren konnten. So war es denkba,r, daD Kuhe mit hoher Milchleistung auf die Prolanbehandlung mders reagieren a.ls wenig leistungsfahige Kuhe. Una8bhiingig von der Leistungsfahigkeit wa,r aber auch daran zu denken, ob nicht die Milchleistung in verschiedenen Stadien der Laktation verschieden leicht zu beeinflussen ist; so ist es moglich, daS die Milchleistung in den ersten Monaten der Laktation leichter beeinflu6 bar ist wie spiiter, wie da,s S t o c k k 1 a u s n e r und D a u m (4) vermuten. Urn eine BeeinfluDharkeit der Reaktion der Milchleistung auf Prolan durch die Geschlechtstatigkeit zu prufen, war es wunschenswert t'rachtige land nicht,trachtige Kuhe zu vergleichen und Kuhe, die in versehiedenen Stadien des Brunstzyklus stehen, zu prufen.

Ein fiir diese &ecke geeignetes Material wurde mir von der Boschhof-Gesell- schaft zur Verfugung gestellt. Herrn Direktor M a u k und Herrn Dr. K o s a c k von der Hoschhof-Gesellschaft danke ich aiich a n dieser Stelle fur die Oberlassung der Tiere und die vielfache Tlnterstiitzung bei der Durchfuhrung des Versuches.

Wie die Tabelle 3 zeigt, waren die 22 Versuchsktihe in mehrfacher Hinsicht fiir die Zwecke des Versuches sehr geeignet. Die Kuhe gehorten samtlich dem schwarzbunten Tieflandrind os tpreuhchen Schlages a n und standen in einem groSen, neuzeitlichen Stall in Nantesbuch im oberbayerischen Alpenvorland (628 m Meereshohe). Der Stall entspricht in jeder Beziehung den billigen Anforderungen der Hygiene.

T a b e l l e 3. Stand d e r Lakta t ion und Tracht igke i t bei d e n Versuchskuhen.

Nr. dcr I iuh

2 5 6 . . . . . . 5 9 8 . . . . . . 7 0 2 . . . . . . 6 9 6 . . . . . . 4 7 4 . . . . . . 3 7 8 . . . . . . 8 2 7 . . . . . . 7 0 3 . . . . . . 5 6 5 . . . . . . 7 4 6 . . . . . . 6 8 8 . . . . . . 6 8 7 . . . . . . 6 7 9 . . . . . . 4 6 6 . . . . . . 7 4 2 . . . . . . 4 0 6 . . . . . . 4 8 4 . . . . . . 7 2 8 . . . . . . 4 2 5 . . . . . . 3 8 4 . . . . . . 4 1 1 . . . . . . 4 6 0 . . . . . .

Die Laktation bestoh Kalbetag am Vorsnchstagc

(28. 1.) wit Tagen

3. 1. 33 3 1. 33

30 12.32 25. 12. 32 20. 12 32

7. 12. 32 24. 11. 32 20. 11. 32 4. 11. 32

29. 10 32 15. 10. 32 14. 10. 3 2 2. 10. 32

26.9 32 21. 9. 32 17. 9. 32 30. 7. 32 28. 5. 32 23. 5. 32 21. 5 . 32 30. 3. 32 1 8. 31

25 25 29 34 39 54 63 69 85 91

105 106 118 124 129 135 182 245 251 253 273 546

Lcistungshiihc ~ Gcdockt

hoch hoch gering gering gering mittel hocli Bering mittel mittel gering mittel gering hoch mittel hoch mittel mittel hooh mittel mittel mittel

I

-. - - - -

25. 1. 33

16. 1. 33 27. 12. 32 24. 1. 33 4. 2. 33

26. 11. 32 27. 1. 33

11. 12. 32 22. 9. 32 14. 1. 33 29, 10. 33 22. 8. 32 28. 9. 32

-

-

- Die Futterung bestand wahrend der Versuchsdauer aus gutem Wiesenheu,

Das Kraftfuttergemisch war zu- Grummet, guter Grassilage und Mischkraftfutter.

Page 10: Über den Einfluß von Prolan auf die Laktation; Versuche an Rindern und Sehafen

124 Koch:

sammengesetzt aus Getreideschrot, Ulkuchen und Sojaschrot. Die Menge des Kraft- futters, nach der Milchleistung verschieden hoch bemessen, blieb wahrend der Dauer des Versuches gleich.

Die Kuhe standen in verschiedenen Laktationszeiten; am Tage des V'ersuches (28. Januar 1933) waren seit Beginn der Laktatian zwischen 25 und 546 Tagen ver- strichen. Bei 5 Kiihen lag der Kalbetermin etwa einen Monat ( 2 5 3 9 Tage) zuriick, bei 5 Kiihen 2-3 Monate (54-91 Tage); 7 Kiihe standen 4-6 Monate (105 bis 182 Tage) in Laktation, 5 Kiihe langer als 8 Monate (245-546 Tage). Die ver- schiedenen Stadien der Laktation waren demnach recht gleichmal3ig vertreten.

Die Hohe der Milchleistung war bei den Kiihen verschieden. Es wurden 3 Leistungsgruppen gebildet. Unter Beriicksichtigung des Umstandes, daB in dem gut geleiteten Betrieb sehr schlechte Milchkiihe nicht zu finden sind und die durch- schnittliche Leistung verhaltnismaaig hoch ist, waren 6 Kiihe als hochleistungsfahig anzusehen; 10 Kiihe wiesen eine mittlere, 6 eine deutlich unter dem Durchschnitt des Bestandes stehende Leistung auf. Die Kiihe verschieden hoher Leistung waren ziemlich gleichmafiig auf die nach dem Stande der Laktation gebildeten Gruppen verteilt.

Von den 22 Kiihen waren 13 gedeckt; 7 davon waren 1 4 Monate trachtig. Von den seit weniger als 3 Monaten in Laktation stehenden 10 Kiihen waren 3 ge- deckt, von den altmelken Kiihen 2 nicht trachtig. Eine Kuh war einen Tag vor der Behandlung briinstig, drei andere 3 und 4 Tage vor dem Versuch; die Kuh Nr. 687 wurde 6 Tage nach dem Versuchstag gedeckt, wahrend die Brunsttermine der iibrigen Kiihe mehr als 10 Tage vom Versuchstag entfernt waren. Bis zu einem gewissen Grade konnte demnach auch der EinfluB verschiedener Stadien des Brunst- zyklus in dem Versuche berucksichtigt werden.

Am 28. Januar 1933 injizierte ich jeder der 22 Kuhe 125 R.E. Pro- lan. Die Milchleistung der Kuhe wurde 7 Tage nach der Behandlung und zur Kontrolle 5 Tage vor der Behandlung, vom 23. Januar bis 4. Februar 1933, also insgesamt 13 Tage lang, festgestellt. Dabei wurde von jeder Kuh der Milchertrag jeder Melkzeit erhoben und von der taglichen Milch- leistung der Fettgehalt bestimmt. Als Kontrolle wurde an den gleichen Tagen die durchschnittliche Milchleistung samtlicher im gleichen Stalle stehender Kuhe herangezogen. In diesem Durchschnittswert waren dem- naeh sowohl die behandelten 22 Kuhe als 78 unbehandelte Kuhe beruck- sichtigt. Durch Heranziehung dieser Kontrollen war insbesondere die Moglichkeit von Storungen durch Klima und Futterung ausgeschaltet.

A n k e i n e r K u h k o n n t e n a c h d e r B e h a n d l u n g e i n e V e r a n d e r u n g i r g e n d w e l c h e r A r t b e o b a c h t e t w e r d e n .

T a b e l l e 4. Schwankungen d e r d n r c h s c h n i t t l i c h e n N i l c h l e i s t n n g v o r und n a c h der

I n j e k t i o n v o n j e 125 R E Prolan .

1933

23. 1. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 1. 2. 2. 3. 4.

13,86 13,49 13,44 13.18 13,40 13,6L 13,55 13,40 13,45 13,38 13,56 13,55 13,25

22 Versuchskuhe

Fettgehalt %

3,19 3,02 3,21 3,23 3,13 3,M 3,08 3,33 3,23 3,26 3,27 2,29 3,12

Xlchfett g

442 408 431 42 6 420 466 417 446 435 436 443 446 414

Stdldurchschnitt : 100 Kuhe -

Milchmenge kg

10,05 10,22 10,13 9,90

10,Ol 10,13 9,93 9,93

10,05 10,37 10,28 10,22 10,20

Page 11: Über den Einfluß von Prolan auf die Laktation; Versuche an Rindern und Sehafen

Uber den EinfluB von Prolan a. d. Laktation; Versuche an Rindern u. Schafen. 125

Die Schwankungen der durchschnittlichen Milchleistung sind aus der Ta- belle 4 zu ersehen. Die Anderung der Leistung am Tage nach der Behand- lung ist demnach weder bezuglich der Milchmenge, noch bezuglich des Fettgehaltes groBer als die Unterschiede zwischen zwei anderen auf- einanderfolgenden Tagen. Sowohl Milchleistung wie Fettleistung sind nach der Behandlung gesunken. Diese Leistungssenkung kann aber nicht als Folge der Behandlung angesehen werden, da sie sich durchaus im Rahmen der iiblichen Schwankungen halt. Die Leistungsschwankungen der Versuchstiere sind nicht groBer als die des Stalldurchschnittes.

Auch bei der Betrachtung der einzelnen Tiere laBt sich keine be- sondere Reaktion auf die Behandlung ersehen. Das Verhalten der ein- zelnen Tiere war, immer in den Grenzen der physiologischen Leistungs- sahwankungen, verschieden. An keinem der Tiere konnte in den Tagen nach der Behandlung eine auffallige Leistungssteigerung im Milch- oder Fettertrag gefunden werden. Die Milchmenge war am Tage nach der Be- handlung bei 8 Tieren hoher als am Versuchstage, aber nur bei einer Kuh betrug die Zunahme mehr als 0,5 kg. Bei 2 Kiihen blieb die Milchmenge am Tage nach der Injektion auf der gleichen Hohe, wahrend bei 12 Kuhen kin Absinken der Leistung beobachtet wurde, das nur funfmal mehr als 0,5 kg, einmal mehr als 1 kg betrug. DaB diese Schwankungen durchaus unerheblich sind, ist daraus zu ersehen, da8 an den gleichen Kuhen inner- halb der Beobachtungszeit vor und mehrere Tage nach dem Versuch erheblich groRere Tagesschwankungen beobachtet wurden. Unter ganz gleichen Futterungs- und Haltungsbedingungen wurden in der Milch- leistung zweier aufeinander folgender Tage zehnmal Unterschiede von mehr als 2 kg, zweinml von mehr als 5 kg beobachtet. Die am Tage nach der Prolanbehandlung auftretenden Leistungsschwankungen sind daher als ganz unerheblich anzusehen. Ebenso unerheblich wie die Schwankungen der Milchmenge erwiesen sich die Schwankungen im Fettgehalt der Milch. Auch bei einem Vergleiche der Leistungen in den einzelnen aufeinander folgenden Melkzeiten und in den gleichen Melkzeiten aufeinander folgender Tage konnte keinerlei EinfluD der Prolanbehandlung gefunden werden.

Auf die Anfuhrung der Einzelergebnisse kann angesichts der un- erheblichen Schwankungen verzichtet werden.

I n d e n s y s t e m a t i s c h d u r c h g e f i i h r t e n V e r s u c h e n a n S c h a f e n u n d K u h e n k o n n t e d e m n a c h e i n E i n f l u l j e i n e r e i n m a l i g e n I n j e k t i o n v o n P r o l a n a u f d i e M i l c h - l e i s t u n g n i c h t g e f u n d e n w e r d e n . E i n e s o l c h e B i e h a n d - l u n g i s t d e m n a c h f u r d i e p r a k t i s c h e A n w e n d u n g i n d e r T i e r z u c h t n i c h t b r a u c h b a r .

Es konnte aber in den Versuchen die Frage nicht entschieden werden, ob ein solcher EinfluIj von Prolan auf die Milchleistung uberhaupt besteht. Fur die Moglichkeit einer solchen BeeinfluBbarkeit sprechen die Beobachtungen von H u p k a und M a j e r t sowie eigene Beobachtungen in einigen Vorversuchen. Es bleibt aber unklar, warum in den umfang- reicheren Versuchen keine derartigen Erscheinungen aufgetreten sind.

Nun ist daran zu denken, daB die Wirksamkeit des Prolan auf die Laktation erst bei Verabreichung hoherer Dosen eintritt. Gegen diese Moglichkeit sprechen die Erfahrungen von M a j e r t , in dessen Material bei sehr hohen Dosen keine haufigere Beeinflussung der Milchleistung heobachtet wurde als bei geringen Dosen.

Page 12: Über den Einfluß von Prolan auf die Laktation; Versuche an Rindern und Sehafen

126 Koch:

Im ubrigen bleiben zur Erklarung der verschiedenen Wirksamkeit des Prolan zwei Moglichkeiten:

Entweder ist die Wirkung abhangig von der Mitwirkung eines weiteren unbekannten, auljerhalb der Hypophyse liegenden Faktors hor- moniihnlicher Natur, der nur unter bestimmten Umstanden oder zu be- stimmten Zeiten in Wirksamkeit tritt.

Oder die Wirkung auf die Milchleistung ist nicht eine Funktion CIW Prolan selbst, sondern es besteht ein spezifisches, auf die Laktation ein- M irhendes Hormon der Hypophyse, das bei der Herstellung nicht immer in gleichen Mengen in die Prolanlosung ubergeht. R i d d 1 e (42, 13, 44) gibt an, ein solches spezifisches auf die Milchdruse einwirkendes Hormon der Hypophyse gefunden zu haben. Dieses ,,Prolaktin" genannte Hormon, das an tier Kropfmilchdruse von Tauben gepriift wird, beeinflufit die Milchsekreticn von Nagetieren deutlich. Moglicherweise ist das Prolalitin identisch mi! dem Stoff, der in manchen Fallen eine Wirkung des Prolan auf die Milchleistung hervorruft.

Zusammenfassung. Bei dei Milchsekretion sind drei in ihrem Wesen verschiedene Vor-

gange zu unterscheiden: 1. Das Wachstum und der Aufbau der Milchdruae wahrend Pubertat und Graviditat. 2. Das Einsetien der Sekretion. 3. Der Ablauf der Laktation. Die beiden ersten Vorgange werden durch UescliIechtshormone wesentlich beeinflufit; eine besondere, ubergeordnete Holle spielen in beiden Fallen Hypophysenhormone. Der Verla,uf der 1,ak- tation wird normalerweise von Hormonen nicht wesentlich beeinfluat.

N x h einmaliger Behandlung mit Austugen aus der Hypophyse oder mit Prolan ist aber in einzelnen Fallen eine erhebliche Steigerung der Milchleistung bei laktierenden Saugetieren beobachtet worden. In Ver- suchen mit Prolan an 25 Schafen und 22 Kiihen konnte diese Erscheinung nicht bestatigt werdem. In den Versuchen an Kuhen konnte festgestellt werden, daB das negative Versuchsergebnis unabhangig ist von der Hohe der Milchleistung, vom Stande der Laktation, von der Trachtigkeit und vom Brunstzyklus.

Die moglichen Grunde der unregelmabigen Wirkung von Prolan werden erijrtert.

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Eingegangen am 26. November 1933.