Über den Silbenakzent in Juraj Križanićs Dialekt

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Slov ě ne 2012 2 Über den Silbenakzent in Juraj Križani ćs Dialekt 1 О слоговых интонациях в диалекте Юрия Крижанича Michail Oslon Institut für Slavistik der Russischen Akademie der WissenschaĞen, Moskau Михаил Ослон Институт славяноведения РАН, Москва Résumé 1 In diesem Beitrag werden die Silbenintonationen des den Texten Križanićs zugrunde liegenden Dialekts rekonstruiert. Das wichtigste Ergebnis der Rekonstruktion ist, dass in seinem Akzentsystem zwei kurzen Intonationen vorkommen, von denen eine vermutlich aus dem urslavischen kurzen Neoakut stammt. Bisher wurde angenom- men, dass dieser keine direkten Spuren in den Folgesprachen hinterlassen hat. Schlüsselwörter Križanić, Serbokroatisch, Čakavisch, Akzentologie, Neoakut Резюме 2 В статье реконструируются слоговые интонации диалекта, на котором осно- ваны тексты Крижанича. Главным выводом является наличие в его акцентной системе двух кратких интонаций, одна из которых скорее всего восходит к праславянскому краткому новому акуту , который, как считалось до сих пор, прямо не отразился ни в одном славянском языке. Ключевыеслова Крижанич, сербохорватский язык, чакавское наречие, акцентология, новый акут 1 Der Text dieses Artikels wurde bereits veröffentlicht [Оslon 2011]; wegen der vielen Druckfehler ist er aber praktisch unlesbar. Hier wird er veröffentlicht mit einigen kleinen Änderungen. 2 Der Autor dankt Florian Wandl und Roland Marti für einige Beobachtungen und die sprachliche Korrektur.

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M.Oslon. Über den Silbenakzent in Juraj Križanićs Dialekt // Slověne. 2012. № 2. С. 66–80.

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    ber den Silbenakzent in Juraj Krianis Dialekt1

    Michail Oslon Institut fr Slavistik der Russischen Akademie der Wissenscha en, Moskau

    ,

    Rsum1In diesem Beitrag werden die Silbenintonationen des den Texten Krianis zugrunde liegenden Dialekts rekonstruiert. Das wichtigste Ergebnis der Rekonstruktion ist, dass in seinem Akzentsystem zwei kurzen Intonationen vorkommen, von denen eine vermutlich aus dem urslavischen kurzen Neoakut stammt. Bisher wurde angenom-men, dass dieser keine direkten Spuren in den Folgesprachen hinterlassen hat.

    SchlsselwrterKriani, Serbokroatisch, akavisch, Akzentologie, Neoakut

    2 , - . , , , , .

    , , , ,

    1 Der Text dieses Artikels wurde bereits verffentlicht [slon 2011]; wegen der vielen Druckfehler ist er aber praktisch unlesbar. Hier wird er verffentlicht mit einigen kleinen nderungen.

    2 Der Autor dankt Florian Wandl und Roland Marti fr einige Beobachtungen und die sprachliche Korrektur.

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    Juraj Krianis Texte, die auf seinem akavisch-kajkavischen Dialekt des 17. Jahrhunderts beruhen, sind bereits mehrmals in die Rekonstruktion des urslavischen Akzents miteinbezogen worden, da das in ihnen re ektierte Akzent system uerst archaische Zge trgt. Die eigentlichen prosodischen Merkmale dieses Dialektes sind aber bisher noch nicht befriedigend unter-sucht worden. Das von Kriani verwendete komplizierte System von Akzent-zeichen besa lange keine eindeutige Interpretation, wodurch eine genauere Einsicht in die prosodischen Erscheinungen, die sich hinter diesen Zeichen verstecken, verhindert wurde. Die vorhandenen Studien kommen hu g zu widersprchlichen Ergebnissen, was teilweise auf deren beschrnkte Berck-sichtigung der vorhandenen Daten zurckgefhrt werden kann. Wir haben nun eine durchgngige Untersuchung von Krianis Hauptwerken (Izkazanje [GI], Objasnjenje [OV], Politika) durchgefhrt und knnen somit eine voll stn di-gere Rekonstruktion vorlegen.

    Bei der Rekonstruktion des Silbenakzentsystems Krianis verfolgen wir folgende Ziele:

    1) klarzustellen, wie viele phonologische Silbenakzente es hatte;2) einen Eindruck davon zu gewinnen, welche phonetische Realisierung

    (Kontur) diese aufwiesen;3) das syntagmatische Verhalten der Silbenakzente festzustellen, d. h. ob

    sie in gewissen Kontexten variieren konnten.All dies wre ohne Krianis eigene Bemerkungen kaum mglich. In Iz-

    kazanje und Objasnjenje werden vier prosodische Zeichen benutzt, die er wie folgt erklrt [OV: 57]:

    1. : : ; , , ;

    2. : : ; , , ;

    3. : : ; , , ;

    4. : J , . - ; j \ j \ : , , j \j \ j \ , j \ : j \- j \ j \j \ ; , , , , .

    ber die Stellung und Distribution der Zeichen schreibt Kriani [OV: 58]:

    1. j \ j \ . [...] , j \.

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    . j \ , j \, j \; , , : , : , : , : ,

    (dasselbe in Izkazanje [GI: 194]: .

    j \ , j \, . , Locus , Pro, uel Loco : : Quomodo, , Sicut : Istis , Quidem );

    2. , j \ j \ j \ : j \- j \ ; , ;

    3. j \: j \ j \ j \; , J, ;

    4. : j \; , , ;

    5. j \j \ .In den De nitionen der Akzente lassen sich mehrere Besonderheiten

    beo bachten. Erstens, unterscheidet Kriani zwei dichotomische Merkmale (also Hhe) und (Lnge), die vorhanden sein (+) oder fehlen () knnen (s. Tabelle 1).

    Tabelle 1

    Zweitens, teilt er uns nichts ber die prosodischen Eigenschaften selbst, d. h. ber deren Phonetik, mit. Whrend die Beschreibung keineswegs buchstblich (als eine Kontur) verstanden werden muss, bezeichnet das zweite Merkmal (Lnge) zweifellos lange Vokale.

    Drittens, ist zu bercksichtigen, dass diese De nitionen lediglich Kria-nis akustische Eindrcke und nicht irgendein phonologisches Verhalten wiedergeben. Dies folgt aus der Beschreibung des jednak -Akzents, welcher durch das Fehlen der beiden eben besprochenen Merkmale de niert ist, was als phonologische Unbetontheit interpretiert werden kann. Diese Interpretation muss aber nicht die einzig mgliche sein: Beispiele wie , , , sind ganz o ensichtlich nicht phonologisch unbetont. Was soll nun also die Phrase j \ eigentlich bedeuten? Kriani selbst gibt uns die Antwort darauf: j \ -

    Lnge

    Zeichen Hhe Lnge

    +

    visokij + +

    dolgij + + skorij + jednakij

    H

    he

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    j \ j \j \ . Unsere Schlsse vorwegnehmend, knnen wir dies mit anderen Worten folgendermaen wiedergeben: keine der Silben tritt als der einzige Akzentgipfel hervor. Unserer Meinung nach ist es mglich, dass Kriani mit diesem Zeichen Wrter kennzeichnete, in denen, zumindest seinem subjektiven Emp nden nach, mehrere Silben prosodisch gleich aus ge-sprochen wurden und er es daher als jednak bezeichnete. Trotzdem kann man eine echte (phonologische) Unbetontheit in einigen Fllen nicht aus schlieen. So zum Beispiel in zweideutigen Wrtern wie locus ~ pro, uel loco (vgl. , ). Dies bedeutet, dass die jewei ligen Klitika im Redestrom keinen Akzent tragen.

    In Izkazanje und Objasnjenje fllt sofort auf, dass das jednak -Zeichen sich mit dem skor und dem Fehlen eines Zeichens abwechselt, und zwar nur auf der letzten Silbe ( jednak kann brigens anderswo nicht stehen). Bezglich des Fehlens des jednak auf der letzten Silbe erklrt Kriani: [OV: 58], d. h. die Variation jednak ~ [kein Zeichen] ist keine echte Alternation, sondern kennzeichnet dieselbe Erscheinung3. Praktisch wird aber dieser Endakzent nur dann graphisch ausgelassen, wenn die vorletzte Silbe ein dolg trgt4. Die Distribution jednak ~ skor scheint auf den ersten Blick zwar zufllig aufzutreten, doch zeigt eine eingehendere Analyse, dass sie unter gewissen Bedingungen ganz regelmig ist. Um diese Regelmigkeit zu ermitteln, muss man mehrere Parameter einfhren:

    1) die Anzahl der Silben eines Wortes: (a) Einsilbigkeit bzw. (b) Mehr sil-bigkeit,

    2) die Quantitt der vorletzten, d. h. in diesem Fall vortonigen, Silbe (bei mehrsilbigen Wrtern): ob diese (a) kurz oder (b) lang ist,

    3) der re ektierte urslavische Akzent: (a) der alte Akut, (b) der kurze Neo akut, (c) der kurze Akzent (aus verschobenem Akzent im AP b oder aus verkrztem Endungsakzent entstanden),

    4) die Stellung im Satz: (a) isoliert, d. h. vor einer Pause (darunter in Wort liste), (b) vor einem anderen Wort (d. h. im Redestrom).

    3 Im oben angefhrten Zitat hat das wort auch kein Akzentzeichen (wohl aber mit skorij [GI: 194]).

    4 A. Peco blieb diese Tatsache noch verborgen. Er vergleicht die verschiedenen Akzent-zeichen Krianis mit denjenigen der Serbokroatischen (neotokavischen) Schriftsprache, was ihn zu keinen neuen Schlssen fhrt und aus unerfindlichen Grnden dazu zwingt, der von Beli bereits 1914 geuerten Meinung [Beli 1914: 26], dass Krianis System eine tokavska akcentuacija koja je poprimila odlike najprogresivnijih tokavskih govora darstelle, beizupflichten [Peco 1971: 114]. Diese Idee, die spter von anderen Forschern als nicht sehr wahrscheinlich angesehen wurde, scheint ihren Ursprung im Unverstndnis der durch Krianis Akzentzeichen wiedergegebenen phonologischen Erscheinungen zu haben. Insbesondere, gelingt es Peco nicht, in Krianis dolgij-Zeichen (vgl. Pecos Beispiele rka, jednko) eine alte vortonige, fr die Mundarten mit alter Akzentuierung typische, Lnge zu erkennen. Spter besteht A. Peco nicht mehr auf dieser Meinung ohne darauf offenbar zu verzichten [Peco 1982: 73].

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    Mehrsilbige Wrter mit langer vorletzter Silbe verhalten sich wie folgt:aus kurzem Akzent: *rvt: vor einer Pause: ... j \, , , , ... [GI: 20], ..., , : ... [GI: 4], aber auch (selten; logische Hervorhebung): ...j \ : . j \... [GI: 22]; nicht vor einer Pause: in der Regel, vor einer betonungslosen Silbe: ... : ... [GI: 21], ... [GI: 193], ... [GI: 59], whrend vor einer betonten Silbe: ... ... [GI: 6], ... j \ , ... [GI: 156], ... ... [GI: 106], aber auch (selten) vor einer betonungslosen Silbe: j \ , , ... [GI: 18], j \ ... [GI: 21], ..., , ... [GI: 52];aus altem Akut: *psal: vor einer Pause: . [GI: 147], nicht vor einer Pause: . [GI: 147].

    Obwohl diese Distribution nicht sehr deutlich ist, lsst sich hier eine Ten-denz zur Verwendung des skor vor einer betonungslosen Silbe (also nicht vor einer Pause), besonders vor einem Klitikon, beobachten. Vor einer Pause fehlt das Akzentzeichen praktisch immer, was wir so interpretieren, dass es sich in dieser Stellung einfach um eine Variante des jednak handelt, da, wie oben bereits erwhnt, die Variation jednak ~ [kein Zeichen] keine echte Alternation darstellt. Betrachtet man nun das skor als Grundzeichen, so ist dieser Endakzent einer phonetischen Vernderung unterworfen, was als eine volle Neutralisierung in der Stellung nach einer langen vorletzten Silbe aufgefasst werden kann.

    Mehrsilbige Wrter mit kurzer vorletzter Silbe knnen sowohl ein skor als auch ein jednak tragen:

    aus kurzem Akzent: *lakomo st: vor einer Pause: , [...] , ... [GI: 57], . . , . [GI: 66],

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    nicht vor einer Pause: , , j \ . [GI: 178], , j \ . [GI: 177];aus kurzem Neoakut: *iv t: vor einer Pause: . , . [GI: 42], : . [GI: 67], . [GI: 182], nicht vor einer Pause: , , . [GI: 110], , . [GI: 170].

    Wie die angefhrten Beispiele bezeugen, tragen diese Wrter im Re-de strom lediglich das skor und vor einer Pause am hu gsten das jednak . Es handelt sich also um einen syntaktischen Akzentwechsel, oder, genauer gesagt, um eine Vernderung des Endakzents einer Taktgruppe (Akzent-wort). Wenn unsere Inter pretation des jednak -Zeichens, die auf Kri anis Erklrung beruht, dass er damit das Fehlen eines einzigen Akzent gipfels kennzeichnete, richtig ist, knnen wir daraus schlieen, dass phonologisch endbetonte Wrter mit kurzer betonter Silbe im Redestrom (d. h. auch vor Klitika) den Akzentgipfel auf der letzten Silbe trag en, whrend in isolierter Stellung oder vor einer Pause ein Wechsel, der wahr scheinlich in einer Umverteilung des Akzentgipfels ber die letzen beiden Silben besteht, statt ndet. Weiters lsst sich beobachten, dass diese Umverteilung bei lan gen vorletzten Silben hu ger geschieht, d. h. dass lange Silben den ersten Teil des Akzentgipfels lieber hinberziehen, weshalb wir diesen Wechsel als teil weise Zurckziehung bezeichnen knnen. O ensichtlich ist dabei, dass die Umverteilung (oder der Verlust) des Akzentgipfels nur in mehrsilbigen Wrtern mglich ist. Andere Beispiele (vor einer Pause): Substantive mit chtigem Vokal: , , ; andere Substantive: , , ; Adjek tive: , , ; passive Parti zipien: , , . Aber:

    aus altem Akut: *jzk: vor einer Pause: ..., , -|, , , . [OV: 13], ... [...] j \, : j \... [GI: 5], ... j \. ... [GI: 171], und auch (hu ger): ...j \ j \ . [GI: 161], ...j \ ; , j \ , j \ . [OV: 5], ...j \ j \ . [GI: 111],

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    nicht vor einer Pause: ... j \ j \ ... [GI: 4], ...j \ j \ j \... [GI: 5], ... j \ j \ j \ . [OV: 2].Auf dieselbe Weise verhalten sich ~ , ~ und

    andere Wrter mit altem Akut: sie knnen fakultativ das skor behalten. Suf- xableitungen mit altem Akut im Su x erscheinen im Satzzusammenhang vor einer Pause oder in Wortlisten in der Regel mit dem skor , vgl. Substantive: , , (neben , ); Adjektive: , -, ; , ; , (neben ); , ; In nitive: , (neben ); l-Partizipien: (aber auch hu g ).

    Einsilbige Wrter vor einer Pause kennen diese Neutralisierung nicht: in dieser Stellung (z. B. in Wortlisten) treten sie nur entweder mit dem einem oder mit dem anderen Akzentzeichen auf, vgl. , , , , , , , bzw. , , , j \, , j \, , , , , 5. Es ist leicht zu erkennen, dass die Wrter mit jednak zum AP b (*s m, *soma), whrend die mit skor zum AP a (*ra j, *ra ja) gehren. Die Vermutung, dass Kriani auf diese Weise auf die Stellung des Akzents in den obliquen Kasus hindeuten wollte (vgl. aber ), besttigt sich nicht, da es sich hierbei um eine Erscheinung handelt, bei der sich einsilbige bzw. mehrsilbige Wrter voneinander unterscheiden: mehrsilbige Wrter mit altem Akut (wie j \ ~ j \) knnen das jednak tragen (besonders vor einer Pause), einsilbige (wie ) jedoch nicht. In diesen einsilbigen Wrtern ndet naturgem keine Akzentzurckziehung statt, da keine vorletzte Silbe vorhanden ist, auf die der Akzent fallen knnte.

    Beispiele fr einsilbige Wrter:

    aus altem Akut: *lb, *brat, *bti : vor einer Pause: j \ j \ . [GI: 133], ... : . [GI: 12], j \ . [GI: 3], nicht vor einer Pause: : : j \ ... [GI: 180], . [GI: 11], ... , ... [GI: 3].

    So verhalten sich alle einsilbigen Wrter mit altem Akut, whrend die Wr ter mit kurzem Neoakut den vorher erwhnten Akzentwechsel aufweisen:

    5 Darauf weist W.A. Dybo hin [ 1968: 221].

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    aus kurzem Neoakut: *z` l > [z l]: vor einer Pause: : , . [GI: 64], nicht vor einer Pause: ... j \ . [GI: 181].Zu beobachten ist weiters, dass Kriani in den wenigen Fllen, in denen

    einsilbige Wrter einen urslavischen kurzen, durch Verschiebung von einem schwachen Jer entstandenen Akzent im AP b tragen, nur das skor schreibt, vgl. < *zlost (vor einer Pause: . [GI: 125]). Dies zeugt, unserer Meinung nach, davon, dass dieser verschobene Akzent mit dem alten Akut identisch ist, whrend der Re ex des kurzen Neoakuts eine andere Kontur trgt.

    Die Benutzung des skor bzw. des jednak -Zeichens ist sowohl von der Qualitt des Vokals, vgl. , a, aber , (solche Beispiele sind natrlich nicht sehr zahlreich), als auch vom Akzentparadigma, vgl. , a (AP a), aber , nwa und , , unabhngig. Diese kurzen Adjektive sind sekundr vom AP b zum AP a bergegangen, ohne den alten Akzent zu ndern (s. weiter [Kapovi 2011: 107, 122]).

    Unsere Analyse zeigt, dass Krianis Mundart teilweise Zurck zie-hun gen kannte, die mehrsilbige Wrter vor einer Pause betrafen, whrend einsilbige Wrter in dieser Stellung alten Akut und verschobenen kurzen Akzent (als skor re ektiert) bzw. kurzen Neoakut ( jednak ) ganz gut unter-schieden6.

    Wenden wir uns nun den brigen Akzentzeichen, visok und dolg , zu, die an keinen syntaktischen Wechseln teilnehmen. Wie oben bereits erwhnt, kann dem dolg , unter gewissen syntaktische Bedingungen, ein Endakzent (skor ) folgen, was bedeutet, dass das dolg keinen phonologischen Akzent kennzeichnet, sondern lediglich phonetisch als Betonung anklingen kann, wenn die nchste Silbe ihren Akzentgipfel verliert. Das ganze Zeichensystem gestaltet sich demgem wie folgt (s. Tabelle 2).

    Diese Interpretation stt jedoch auf eine Schwierigkeit. Im Lichte un serer berlegungen erscheint Krianis Beurteilung russischer Aussprache sehr merkwrdig [OV: 56]: j \ : ; , , , , : , , , ,

    6 J. Hamm sagt nichts ber den Wechsel der kurzen Akzentzeichen und vermutet, dass das skorij einen Akzent kennzeichnete, der moglo biti ili ` , koji su se u Gramatici (i, prethodno, u Krianievu govoru) bili slili u jedno [Hamm 1974: 224]. Diese Ansicht vertraten alle jugoslavischen Forscher, obgleich sie, wie unserer Meinung nach klar zu ersehen ist, durch die Vernachlssigung der Akzentuierung einsilbiger Wrter zustande kam. Umso merkwrdiger ist diese Tatsache, da W. A. Dybo diesen Wechsel bereits 1968 beobachtet hat.

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    7. Es ist nicht klar, warum Kriani der Endakzent in die sen russischen (kurzsilbigen) Ortsnamen nicht ge el, umso mehr, da er, wie wir gezeigt haben, mit jednak eine teilweise Zurckziehung kennzeichnete. Hierin lassen sich mglicherweise falsche etymologische Annahmen erkennen8. Andererseits, kn nen uns die angefhrten unrichtig ausgesprochenen, da fr Kriani lang silbigen, Gattungswrter , bei der Rekonstruktion behil ich sein. Neben der isolierten Betonung , behalten diese Wrter den Endakzent im Redestrom, vgl. , [GI: 135]. Es ist mglich, dass Kriani die russische endbetonte Aussprache () gerade in isolierter Stellung zuwider war, da in dem von ihm gesprochenen Dialekt hier ein dop-pelgipfeliger Akzent auftrat, d. h. eine Zurckziehung (). Daraus lsst sich schlieen, dass Kriani den durch dolg gekennzeichneten Ton in isolierter Stellung als einen selbstndigen Akzent auf der vorletzten Silbe und nicht als eine Variante von dolg plus skor wahrnahm. Er verstand wahrscheinlich nicht, dass diese Varianten syntaktisch verteilt waren, und der Akzent der isolierten Form muss daher fr ihn der Grundakzent gewesen sein. All dies lsst uns vermuten, dass das dolg ohne skor eine eigene ausgeprgte Kontur hatte, die diesen Akzent vom anderen langen Akzent, dem visok , klar unterschied (eine Schreibung wie * war daher sicherlich ausgeschlossen). Krianis Dialekt hatte also zwei lange Akzente, von denen einer seine alte Stelle behielt und der andere zurckgezogen, also nicht phonologisch, war.

    7 Doch in Izkazanje schreibt er nur [GI: 28]. Dort aber ist dieses Wort beweglich: , , .

    8 Dies kann vielleicht durch den Unterschied zwischen der Kontur des russischen und Krianis eigenem Endakzent erklrt werden (W. A. Dybos mndliche Mitteilung). Dennoch ist es unklar, warum Kriani diesen russischen Akzent jednakij (auch tjakij) nannte.

    Silbe Silbe bei Kriani kurze lange urslav. Akzent

    Stellung

    alter Akut

    kur-zer

    kurzer Neoakut

    Zirkum-flex

    langer Neo-akut

    nicht letzte

    nicht vor Pause skorij

    nach Krze vor Pause

    skorij (jednakij)

    jednakij

    vor Unbetontheit skorij (kein Zeichen)

    letzte in mehrsilbigem Wort nach

    Lnge vor Betonung vor Pause

    kein Zeichen

    nicht vor Pause skorij

    bet

    on

    te

    einsilbiges Wort vor Pause

    skorij jednakij

    visokij

    Unbetonte dolgij

    Tabelle 2: Die Distribution der Akzentzeichen

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    Was den durch visok bezeichneten Akzent betri t, so ist dessen phone-tische Interpretation naturgem schwierig, da uns Kriani nichts Konkretes ber ihn mitteilt (abgesehen davon, dass er lang ist). Die Grundfrage, die sich die Erforscher des Akzentsystems von Kriani stellten, ist, wie viele Into na tio nen eine oder zwei hinter dem visok steckten9. Einige von ihnen neigten zu der Annahme, dass Kriani seinen eigenen steigenden akavischen Akut bzw. fallenden Zirkum ex, absichtlich oder nicht, in den Texten vereinigte10.

    9 M. Mogu schreibt: ...da li se visokij vlak odnosio na starohrvatski akut ( ) ili na dugosilazni naglasak ( ), teko je decidirano rei. Mislim da je taj naglasak mogao znaiti ili ili jer i kod jednog i kod drugog treba [sic] glasn cu vozdvig jet na visok ... i provlit na d lgo, nedodue jednako, ali dosta slino... [Mogu 1974: 242]. Er vermutet, dass dieses Zeichen sowohl in bg, m, grd, sn, als auch in krlj, grh, prvda, gospodr eine Aussprache s dugosilaznim naglaskom wiedergibt, und dass sich folglich der akavische Akut im betreffenden Dialekt mit dem langen fallenden Akzent vereinigt hat. Umso merkwrdiger ist es dann, dass Mogu dem dolgij zwei (!) phonologische Werte zuschreibt. Er fhrt hier: kne (pored kne), mme (pored mme), wo das dolgij (kne) izuzetno eine fallende Intonation wiedergeben soll (neben dem gewhnlicheren kne), an. Mogu hat hier jedoch bersehen, dass diese Formen zu zwei verschiedenen Wrtern gehren, vgl.: j \ j \ j \ [...] j \ [im Nominativ!]: j \ [d. h. im Genitiv] j \j \ : , , : , , , [...] , , , , , [GI: 32], usw., wo Kriani ber Substantive auf *- (zur Bezeichnung von Jungtieren usw.) spricht, whrend kne der Vokativ von knz ist, vgl.: , , j \ j \ : , : : [GI: 15]. Was die Form mme betrifft, ist sie unseres Wissens in Krianis Texte berhaupt nicht vorhanden.

    J. Hamm vermutet im Gegensatz zu Mogu, dass das visokij () eine Intonation bezeichnete, die artikulacijski jamano nije bilo jednako tokavskom nego vie akavskom (ili starotokavskom) ili , was ihn dazu veranlasst, die Aussprache pr vda, gospod r und u enklizi b g, ene zu rekonstruieren. Das dolgij () bezeichnet fr Hamm eine betonungslose Lnge, d. h. u enklizi: rk, nrd, doch rekonstruiert er hier in isolierter Stellung einen fallenden Ton: ruka, narod [Hamm 1974: 224]. Diese phonetische Interpretation der Kontur ist natrlich arbitrr und wird durch seine folgende Bemerkung, dass ve iz njegove se stilizacije moe nazreti da mu je bila misao da ad usum lectoris svoj politonijski sistem zamijeni pozicionim i kvantitativnim i da ostajui na troakcenatskoj osnovi sva razlikovanja prenese na bazu kvantiteta i samo jedne (silazne, dugosilazne) intonacije (gibt es also drei phonetisch lange Intonationen?), noch nebelhafter. Auch S. Teak [Teak 1996] vertritt diese merkwrdige Ansicht.

    10 S. Teak spricht von Zurckziehungen von der letzten Silbe, die in Krianis Zeit begonnen htten und schon damals zbunjivati onoga tko eli odrediti taj sustav [der Silbenakzente] knnten, was Kriani, kome je uho bilo naviknuto na silaznu intonaciju (warum?) angeblich dazu zwingen musste, alle Intonationsunterschiede unbercksichtigt zu lassen [Teak 1996: 93]. Diese berlegungen sind uns vollends unklar, da Kriani gerade zwei lange phonetische Intonationen beschreibt: visokij : ; , , , dolgij : ; , , [OV: 57]. Was aber noch merkwrdiger ist, sagt Teak selbst, dass stari akut (su a, ml tim) [...] ve u Krianievo vrijeme na dijelu DOR [DubrovnikOzaljRibnik] zamijenjen dugosilaznim naglaskom, also ist der Vorwurf, dass Kriani seine zwei langen Intonationen nicht unterschieden habe, nicht nur unbegrndet, sondern auch ganz und gar unlogisch.

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    ber den Silbenakzent in Juraj Krianis Dialekt

    Dass Kriani die betonten langen Intonationen sehr gut unterscheiden konnte, folgt aus seinen serbischen, d. h. aus irgendwelchen (neo)tokavi-schen Dialekten stammenden, Beispielen, vgl. , j \ j \, (: :) , : , , , , , , , j \, , : , , . , : , : , . j \ j \ , j \ [GI: 24]. Diese zweifellos betonten Silben (, ) mussten eine besondere Intonation aufweisen, wofr Kriani gerade das dolg Zeichen gewhlt hat. Unterschied er die langen betonten Intonationen nicht, so htte er ganz gewiss das andere Zeichen, das visok , benutzt. Diese serbische Intonation muss natrlich seinem eigenen dolg nicht identisch gewesen sein, das, wie oben bereits erwhnt, nur die erste Hlfte des zweigipfeligen Akzents trug. Ebenso ist es bemerkenswert, dass die Akzente von , bzw. mit demselben Zeichen bezeichnet werden, vgl. hierzu das heutige schriftsprachliche Skr. knj, vrem n mit neuer steigenden Intonation, aber r b mit dem Re ex des Neozirkum ex. Dies knnte bedeuten, dass sich in diesem neotokavischen Dialekt die Into-nationen von rib bzw. konj nicht voneinander unterschieden.

    Ein anderes Argument gegen die Nichtunterscheidung der langen betonten Intonationen bei Kriani ist, dass, wie bereits gezeigt wurde, Kriani die kurzen Intonationen unterschied, was Hamm und Mogu nicht bemerkten. Phonologisch gesehen htte Krianis Dialekt, nach unserer Interpretation, also zwei kurze und eine lange Intonation.

    Ein besonderes Problem stellt weiters Krianis Gebrauch von zwei dolg Zeichen nacheinander dar. Er selbst teilt uns mit, dass dies lediglich auf den letzten zwei Silben eines Wortes mglich ist. Dies kommt nur in vier oder fnf morphologischen Stellungen vor, in denen, wenn die vorletzte Silbe kurz ist oder wenn es sich dabei um einsilbige Wrter handelt, immer das visok verwendet wird (s. Tabelle 3). Dies sind die einzigen Stellungen, in denen zwei lange Silben berhaupt mglich sind. In allen anderen Positionen ist diese Situation durch das Gesetz von Kriani geregelt [ 2011]. Das visok Zeichen ist o enbar nach einer Lnge unzulssig, woraus sich eine tonale Vernderung ergibt, die wieder als eine Umverteilung der Akzentgipfels ver-standen werden kann.

    Krianis prosodisches System kann also wie folgt reprsentiert werden (s. Tabelle 4; phonologisch bedeutungstragende Akzente sind durch Fettdruck hervorgehoben).

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    Tabelle 3: Zwei Lngen nacheinander11 12

    Tabelle 4: Die phonetischen und phonologischen Akzente

    11 Diese Beispiele werden nur als Illustration kroatischer Formen angefhrt und kommen nie in der Autorensprache vor.

    12 Es gibt nur zwei solche Flle (und zwar nur mit der Form ), die beide in Objasnjenje vorkommen, whrend in Izkazanje nur die Schreibung vorhanden ist. Die Lnge des Prfixes ist auch instabil, vgl. (Objasnjenje) bzw. (Izkazanje). Davon schlieen wir, dass dieses Wort fr Kriani wahrscheinlich nicht gebruchlich war und dass dessen Schreibung das Ergebnis einer bewussten Entscheidung war.

    Zeichen phonetische Kontur vor einer Pause phonologischer Wert unser

    Kennzeichen

    skorij kurzsteigend (?)

    mehrsilbige

    Wrter

    die zweite Hlfte des

    zweigipfeligen

    Akzents

    kurzsteigend (?) V

    einsilbige Wrter kurzfallend (?) kurzfallend (?) 6 jednakij

    Klitika unbetonte Krze

    visokij langfallend

    (oder eben?) betonte Lnge O

    vor einem skorij unbetonte Lnge

    dolgij vor einem jednakij

    oder

    keinem Zeichen

    langsteigend die

    erste Hlfte des

    zweigipfeligen

    Akzents

    unbetonte Lnge I

    Form Wortart Lnge Krze/Einsilbigkeit

    Sub. auf -a- gen. sg. f.11

    Adj.

    gen. pl. f. Sub. auf -a- 12

    Sub. auf -a-

    instr. sg. f.11

    Pron. (Adj.?) ?

    instr. sg. m. Adj.

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    ber den Silbenakzent in Juraj Krianis Dialekt

    Es gab demzufolge vier phonetische Intonationen (zwei kurze und zwei lange, die Krianis Diakritika entsprechen), die drei phonologische Akzente realisierten, deren Alternationen sich auf einfache Regeln zurckfhren las-sen (s. Tabelle 5; zwei Akzentzeichen stellen zweigipfelige Akzente dar).

    Tabelle 5: Wechselregeln im Redestrom13

    Allem Anschein nach befand sich die in Krianis Texten wiedergege-bene Mundart im Anfangsstadium einer Zurckziehung des Endakzents in Akzentwrtern. Man kann vermuten, dass zuallererst die Zurckziehung auf die langen vorletzten Silben vor einer Pause stattfand ( ), da in dieser Position fast keine Abweichungen bestehen. Im Redestrom haben kurze En-dakzente ihre Stelle beibehalten, wurden aber vllig neutralisiert ( wie , wie ). Lange Endakzente ndern sich nach kurzer Silbe ( ) nicht, und nach langen Silben ndet eine teilweise Umverteilung des Akzentgipfels statt ().

    Wir kommen also zu einem interessanten Ergebnis: die Akzentneutrali-sierungen nden sowohl vor einer Pause, als auch im Redestrom statt. Die Resultate sind hierbei jedoch in einigen Fllen verschieden, d. h. sie vern-dern auf verschiedene Weise das, was wir als phonologischen Akzent be-zeichnet haben, der ein frheres Stadium (vor Zurckziehungen und Neu-tralisierungen kurzer Endakzente im Redestrom) widerspiegelt. Eine solche Lage scheint instabil gewesen zu sein und fhrte daher spter zu einer Ver-einfachung des Akzentsystems.

    Die heutigen akavisch-kajkavischen Mundarten auf dem Gebiet des von Kriani gesprochenen Dialekts folgen in vieler Hinsicht dem in seinen Texten wiedergegebenen Zustand. S. Teak [Teak 1996: 92] kommt zum Schluss, dass Krianis Mundart den heutigen Mundarten von Ozalj (osobi-to govorima Husja i Kobilia) am hnlichsten ist. Dort existieren drei Akzente

    13 Fr Wrter mit langer vorletzter Silbe: auch (hufig) vor unbetonter Silbe.

    Wort vor einer Pause nicht vor einer Pause13

    V V || 6 6 || V

    V || V

    6 V 6 || V

    V _l 6 || V O _l _L || _l _L

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    (langsteigender, kurzfallender und langfallender). Der langfallende Akzent ist nach einer Zurckziehung des kurzen Endakzents entstanden, vgl. tac, v da (mit Verlngerung), glub na, wobei jedoch in Kobili keine Zurckzie-hung stattfand, vgl. otac, oca. Die brigen Akzente behalten deren alte Stelle, vgl. koleno, kopali, vode , kopam. In einigen Mundarten (Kamanje) ist auch vortonige Lnge sporadisch zu hren, vgl. zstora, pokzala. Die Zurckzie-hungen in ozaljischen Mundarten nden normalerweise nur dann statt, wenn dem Wort keine Klitika folgen, vgl. k pil, aber kup l bi; b rem, aber berem ju; k smat, aber kosmat je, was Krianis Alternationen sehr hnelt (wenn man die Lngung auer Acht lsst).

    Das wichtigste Ergebnis unserer Untersuchung ist das Vorhandensein zweier verschiedener kurzer Akzente bei Kriani, eine Vermutung, die auf W. A. Dybo zurckgeht. Die komplizierte phonetische Situation, die durch die Zurckziehungen und teilweise Neutralisierung der nichtzurckgezogenen Akzente entstanden ist, hat frhere Forscher an einer richtigen Interpreta-tion des vorliegenden Materials gehindert. Unsere Schlsse stehen im Wid-erspruch zur in der Serbokroatistik vorherrschenden Meinung, dass sich die alten kurzen Akzente in allen Dialekten mit alter Akzentuierung vereinigt haben, die o enbar revidiert werden muss. Der rekonstruierte urslavische kurze Neoakut spiegelt sich also unmittelbar in Krianis Texten wider.

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    Michail OslonInstitut fr Slavistikder Russischen Akademie der Wissenscha en, [email protected]