Ueber den Thee

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42 kine Einwirkung zu fircbten and zweiflc nicht, drlj ein onderer indifferenter Harper, z. B. ein Neutralsalz, ganz de- ren &eile ausfiillt, indem es skh blos (larum handelt, dem Wasser eine etvas griifsere Schwere zu ertbeilen als ds hosot bat, damit es einerscits in unmittelbsrer Beriihrong mit der Luft scp, anderemeits den Sirilepunkt des Kreosot~ nick erreichc. Das Riiparat ist in meiner Apotheke sonobl aIs in mehrercn andern liul'serlich und innerlich verordnet worden und hat hei Verabreichung bis zu einer halben Drachrne in einer 8unzigen Mirtur nie eins von jenen ab schreckenden Symptomen gezeigt, welche Hr. Dr. Reichen. hrch an einem auf abgekiirzte Weise bereiteten Hreooot be. merhte. Uebrigens behaoptct auch hier das Hrcosot den Ruf nicbt, der es in seiner friibsten Jogend nur alizu beredt, und zum guten nienst fir die Atfertiger dzsselben, begleitet, Ein gewiihltes Pliitachen wird ihm aber dennoch in den Apo- thcken bleiben, ware es auch nur wcgen dcr auszeichoenden Eigenschafi , den Srbmcrz cariSser Zahoe za beschwichtigea 2 IV e i t e A b t 11 e iln n g. Na tur gesclii c h te und Pharma hognosic. Ueber den Thee. (bus clem rweiten IIefte des rNippon oder Archief vooc de 8cschrp niitgetheilt von L. C 1 an. o r 31 a r q u a r t.) vhg van Japan brivcrlrt door Ph. Fr. v. S i e b 01 d , im Suqe Es ist in letzter Zeit so riel und mancharlei iiber den schinesischen Thee uotl dessen Surogote geschrieben worden, dab es sich wohl der MGhe lohnt, auch aus dem itngefihrten rieucsten Werke Lber Japan, welcbes mir die Giite des Herrn

Transcript of Ueber den Thee

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k i n e Einwirkung zu fircbten and zweiflc nicht, dr l j ein onderer indifferenter Harper, z. B. ein Neutralsalz, ganz de- ren &eile ausfiillt, indem es skh blos (larum handelt, dem Wasser eine etvas griifsere Schwere zu ertbeilen als d s h o s o t bat, damit es einerscits in unmittelbsrer Beriihrong mit der Luft scp, anderemeits den Sirilepunkt des Kreosot~ nick erreichc. Das Riiparat ist in meiner Apotheke sonobl aIs in mehrercn andern liul'serlich und innerlich verordnet worden und hat hei Verabreichung bis zu einer halben Drachrne in einer 8unzigen Mi r tu r nie eins von jenen a b

schreckenden Symptomen gezeigt, welche Hr. Dr. R e i c h e n . h r c h an einem auf abgekiirzte W e i s e bereiteten Hreooot be. merhte. Uebrigens behaoptct auch hier das Hrcosot den Ruf nicbt, der es i n seiner friibsten Jogend nur alizu beredt, und zum guten nienst f i r die Atfertiger dzsselben, begleitet, Ein gewiihltes Pliitachen wird ihm aber dennoch in den Apo- thcken bleiben, ware es auch nur wcgen dcr auszeichoenden Eigenschafi , den Srbmcrz cariSser Zahoe za beschwichtigea

2 IV e i t e A b t 11 e i l n n g. Na t u r g e s c l i i c h t e u n d P h a r m a hognosic.

Ueber den Thee. (bus clem rweiten IIefte des rNippon oder Archief vooc de 8cschrp

niitgetheilt von L. C 1 an. o r 31 a r q u a r t . ) vhg van Japan brivcrlrt door Ph. Fr. v. S i e b 01 d , im S u q e

Es ist in letzter Zeit so riel und mancharlei iiber den schinesischen Thee uotl dessen Surogote geschrieben worden, dab es sich wohl der MGhe lohnt, auch aus dem itngefihrten rieucsten Werke Lber Japan, welcbes mir die Giite des Herrn

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Mf. N e e s von E s e n b e c k zu benntztn gestettete, das Wichtigste einer Abhandlung dcr oben genannten beriihmten Reisenden iiber diesen Gegenstand mitzutheilcn Herr FOD S i e b o 1 d hieit sich bebanntlich mebrere Jahre in Japan un- ter den giinstigsten Verhaltnissen auf; als gelehrter Natur- forscher hinliinglich bekanot , mechte er sichs znr Anfgsbe, dieses merkwiirdige, nns noch go wenig bekannte b n d , seine Einwohner u i ~ d Naturprodubte in den verscbiedenen Hinsichten umfasaend 20, studieren, Mit welchem gliicklichen Erfolge er dieselbe 1Bste , beweisen seinc mltgebracbten Scbiitze a m allen Reicben der Nntur, aus den Gcbieten der Kunst und Iheratur. In dem angefiihrten, deutsch und hol Ihdirch bearbeiteten Prachtwerke, von dem wir jt?tzt zwei Hefte mit vielen Ahhildungeo besiteen, theilt er die Friichte seiner vielscitigen Forschungen mit , welchem U nternehrnen wir, im Interesse der Wissenscb.dt, den besten Fortgang wiinschen miissen.

Der Herr Ycrf. riimmt urspriinglich our eine einzigc Art der Tbeepflanze und bezeichnet dieselbe rnit 7'h.a sincns:s L, wiewohl sie weder in Schina noch Japan eigentlich zu Hause, sondern aus Hoora'i im Jabrc 816 unserer Zeitrechnung nach Japan und irn Jahre 82.; nach Schina gehrocht worden is?. In Koorai' kanntc man whorl im Oten J;Jirhundertc nach Chr. den Gebraach des 'I'hws. Seitdem hat sich in Japari der An- bau der Theestandr &webs game Rcich verbreitet und man Gndet sir gleichsam sich selbst Gberlrssen in der siidlichm Landschait an Ackerpfaden und Wegen lebendige Zaiine bii- dend, SQ wie an weni6t.r fivlchtbaren Stclien der Aeclier an- gepflanzt. Fs gibi auch Theeyflanzungeea im eigentlicben Sinne dcs Wortes, die oft ausgebreitete Streclwn !Lander einnelrrnee, roi*zGglich in der Lanclscbalt Jarnasiro, auf der grofkeu lose1 N i p p n rind in dcr Landwhaft IIizen.

Dicrer Hultui ccrtlankeii wohl die Abartcn der Tliecpflanze

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i h r Entwhen, von denen der Hr. VerCser vier beschreibt, welche ron andern Antoren rls eigene Artea behandelt war- den and zwar:

A. foliir minoribus sdtwatius viridibvn (Tbea &her slio&j a. Tber sinensir rtricta b. s v rogosa.

c. Thca ainenrir diRara d. P * macrophjila.

B, felij. majoribur laetiw w i d b u s (Tber riridu alioam)

Diese Abrrteo uatcrsrbeiden rich rowohl drirch eigenthiimli- ebe Merbmable der Pflanzen als dwcb die Giitc der daron gawonnenen Thees.

Die Aopflanzangen der Tbeestaude gescheben am besten durch die Aussaat. I m Herbrte legt man 8 bin 1 0 Theesr. men in einen Kreir auf das dazo bestimmte Feid und beob- achtet wechrelseitig zwischeo den Hreisen einen gewirsen Abrtmd. Von den rafgegangenen Pflanzen mpft man die rchniicberen aus ; den rtehen gebliebenea atarhen Pflanzen wid rchon im ersten Jabre die Krone abgercbnitten, damit sie nicbt in eioem einfachen graden Stamme anfwachren uod minder reioh an Aeoteu und Eltthen werden. Irn finften Jobre ist die jungc PHanze au eincr astreichen Staude ange- wachsen und zur 'I'beegewinnung tauglicb.

Die Giite des Theer wird bedingt darch die b g e der bndrtricbe, in denen er gebsut wird, durch die Natur dee Bodens und endlicb durch die Bebendlung der Pflanze selbst. Bergige Gegenden , von Quellen und E d e n durchflosrea , Ilbben von 500 - 800 Fub iiaer der Neeresflache, \yo nie- Jrig schwebende Wolhsn dch hiiufig enrlebneo, siod fiir die Theebultur die geeignetstea. Man wahlt bier freie, der MOIL gearonas ausgesetzte , im Allgerneinen werlig beschattete FI1- chen der Hiigel , welche eolfernt von den Wohnaogen, und roma iibrigecl Baulande mehr oder weoiGer abgesonlrt sind,

drmit weder Ranch noch ondere husdhstungen nachtbeilig einrirben Mnrreo. Der Grund, worauf in Japan der Thee- maucb am bcsten zn gedeiben scheixit, bcsteht in einer tho- aigeu, schweren brdart, nelche reich au Eisen und mit Bruchrtiichen von Wacbe Basalt , lasaltisctipr Hornblende und sndeta, der Fltitztrappfwmation eigenen Fossilien ge- merigt ist; er enthiilt nur Spurcri Haik, Deminerde und Sand. iler Boden wird rand urn die Stauden gehrckt nod mit den ausgeprefsten Saiien einiger Cruciferen, a h de3 jayanischm Senfs, der Brassica orientalis uod nnderer Kohlarten gediingt, aus denen , vermisrbt mit getrockneten Sardellen , ein fliissi- ges oJer trocbnes Geinenge bereitet wird. Auch dient h i e m die in Japan a!lgemcin gebriiuchliche Diingung aus Jdeaschea. both uod Crin. Das Gesgte gilt von der Behandlung der Theeitdude in angelegten Pflanzungen, da der an Wegen und Hainen, wie oben crwiihnt, eiozdn ouer als Hecbe Tor- hommeorle 'rbeestrauch zur Gewionung deo taglichen Getran- hes beoutet nod zu diesem Zwecbe mehr oder waniser ga pflegt wird. Aur den Beobacbtangan und Verrncben japani ocher Landwirthe Sgeht herror, dafs nebat dem Einflnsse der h g e und dcs Bodrns auch cine sorgfaltigere Kultar dem Theestranche eine biihere Veredlung giDt. hangt hierron cbeir so eehr als von Jer Sorgfalt, Genroigkeit und Reinlich- keit wiibrend der Ernte und der fernern Zubereitung, die GGte dcr vicien im Ea-del vr~rkommeuden Theesorten ab.

Was uns K a e m p f e c und Thonberg schon iiber die Zsit der Einaummelns, ifber das Auslesen and Sortiren dsr Bliltter und derzn weitere Zubereitung 8 a p . wbd Ton un- serm VerC bestiiugt , dabiogegea L o r d &I a c a r t n e y die eigeae Btubachluag d a Eituammelns und Bereitens dtn Tbter abgejsprocben, da er sons; nicht reine faplreheo Aogr- ben mitgctleLt haoen wiirde.

J3s gibt ad ' Japan i n e rweifactle Webe, den eiagoaam-

melten Thee eu bereiten, niimlich auf trockncm und n w e m

\Vsge ; H a e m p f e r hat unt die erstere treu und deodich rngegeben j indesseo scbeint unr eine Mittbeiiung der Be- rchreibung dessen , was darauf, 80 wie auf das Einrammeln a d Sortiren der Biiitter iiberhaupt Bezug hat, bier nicht uazwecbmiifsig ru seyn, da rie auf eigene Erfahrungen und auf Mittheilungeo, die der Hr. Verfaster in Japan selbst ge- sammelt ha t , gegriindet ist.

Die Tbeelese findet im Friibjahre, vom Anfange des Aprils bis Enrle Mais statt. Uei der ersten Errite werden die juneen l'riebe von a bis 3 Zoll Lange abgenommen und die Blt:er davon gepfliicht und sortirt. Die hartern Bliitter am antern Tbeile der Sprosse werden griifstentheils zu dem sogenannten Mahltbee *) (Hitie - tsja) bestimmt, die oberen mrteren aber zu AufguCrthee (Sen - zi - tsja ) benutzt. Aus den obersteo Blatteheo, dem Herzcheo des Triebes, wird die feinste und woblriccht ndste 'I'tieesorte bereitet, welche jedoclr yon den jnpanisciien 'l'heekcnnerrn nicht gerade fir die vor-

riigriclrtc gehatten w i d Nach dieser Sonderung werden die fir die beiden Hauptsorten bestimmteu Dlatter wieder in mehrere Unterborten oach hlafsgabe h e r Tauglichlteit ver- theilt. Das Abpfliickea der Hatter geschieht , naehdem die Zweige ron den Theestanden genommen und wird zu einer hh'asliehn Besebiiftigung flir Fraaen and Hinder. 13ei syn- terea Einsamralungen ond nemerrtlich des f"ur den hhuslichen Gebraach bestimmten Thees , pilegt man an den Stauden oelbst, von den jungen Trieben die BlZtter abzustreifen and

3 BlLaa geniefat nlnlieh den Thee entwedcr als Aufgufs der Brit. ter, der bei der weniger bemittelten Hlasse o& mir Abkochung wird, oder a h Ai~f'guh des ieinen aus den Blattern bereiteten Pulvcrs. Jene Bcreitung ist die allgemeine, diem hat nur bei gewissen feierlichen Zubaurmenkiinftsn Stan ulrd gewbieht mit strcnger Beohcbtnng Jcr Ciebrawb-Vorschriften.

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ierwf zu sortiren. Man n i m w jedesmai our so vie1 Blitter .on den Theestauden, als man am namlichcn Tage noch trocknen bann , cla die unbereiteten Blatter durch 1angeres Liegen einen eigentbiimlichen Grasgesehntack annehmen. In Schina onterscheidet man sellst den am Morgen und Abcnd gesammelten Thee.

Auf irocknern Wege wird die Zubercitung des 'rbees aaf folgcnde Weise vorgenommeii. Die sortirten Blatter werden i n einer Pfanne iiber mafsigem Kohlerrfeuer unter stetem Um- riihrcn mit den Hiinden zum Welkeo gebracht und allmiiblig l e i einem nicbt zu bollen Grade der Erhitzung gleichsarn gebraten. Die hierzu verwendete Prhnne i s t aus Eisen gegos- sen, flach, griirser oder kleiner nach Yerhiiltnirs der zuzobe- reitenden Menge und findet sich meistens in schriiger Rich- tung eingemauert. Die so erweichten Blatter werden aus der Pfanne auf eine ausgebreitete Matte geschiittet und noch heirs mit den Fliichen der Hande unter mafsigern Dniclre gerollt. An den Hiinden, Matten and schon in der Pfanne setzt sich ein gelblich griioer Saft an. Die hallgerol!ten Bliitter lakt man ei*lialten, wahrend dasseIte Verfahren mit einm- zwei- ten, dritten Theeparthie, die man iodessen g e r k t e t hat , rorgcnommen wird. Sind die Bliitter erhaltet, so werden sie wieder in Jer Pfanne erhitxt und srf die vorige Weise gerollt Man wiederholt dieses Verfahren so oft, drei- bis sechsmal uud wohl dariiber, bis die Bliitter fast ganz ge- trocknet und gebarig gerollt sind. Bei der Wiederholuog des Riistens mufs man darauf sehen, dal's die Bliitter nicht snbrennen. Einige Theebereiter setzen diese Bebandlung SO

Isnge fort, bis der 'I'hee getrocknet und somit fertig ist; andere bringen die Blritter nacb der dritten oder viertea Riistung in einen Kabten , worin sie dieselben rollends trocb- nen. l)er Xiasten besteht ilus hiil~araen Itantleisten, und Sei- tenwanden von Papieriiberzug. Er hat mebrere Schubladen

rnit papiernen Baden, welcbe die Einrichtung der unten .lit gebrachten Hohlenfeuelr auf den ciegefiillteo Thee angehia- dert z u l a m a

Je rollkommner gamllt die eiazelneo Theebliittchen er- acheinen, f;r so hostbarer wird der Thee aoch in Japan gehalten. Die rorztglicbste Sorte zo Vclsi nennt man nTa- kamo - trame u, FaUtenkrallen, woil die Blatter derselben n i e

Falkenkrallen zngespitzt s ind , die ste Sorte *Wore- tame Y,

van der Aeholichlteit rnit einer abgebiwchenen Kralle.

Bei deb. Berehung des Thces auf na~scm W'ege werdcn die iriuch gelestw *TI BIiitter i n einem eigenen Behalter iiber dem Dampfe kocbenden Wessers zum Welken gebcacht, ge- rollt ond hierauf wic gewiihnlich in eioernen Pfmcen Be. troclrnet. Dep erwahnte Behalter ist ein viereckiger Hasten, 808 mehrern Aufsiitzen bestehead , die jedesmal mittelrt eioer klrinen Matte aus Bambw r o n einaadev gescbirdeo werdeo. Uoter dem ):as?en wird ein Kessel angebracbt, und die rom hochenden Wasser aufsteigenden Dampfe dringen dorch das im Boden des untersten Aufsatees befiridliche T;qh u . ~ d er- narmen 80 die aaf Mitten liegenden Hatter.

Nach den Mittheilungen einiger Schii-esen wird io Scbina der Thee f i r den ti'giichen ncddrf in) 1.?:1416! dlgemeio auf nassem Wege bereitet; aber rtatt in einer eiscrneu Pfanne werden die geda'mpften Eldtter i n einem eig-ien Gestelle getrocknet. Dieser Dtirwfer ist ei.8 vrererbiger I{autrii, rnit Decbel und M e n ron cliinnem Papier, woruntw e h schwa- cbea Kohlepfeuer unterlalteo und so unter bes%ninJigem Urn. riihrea der Thee getrocknet wid. Die m f diem Weise be- haadelten Rliitter sind nicht zusammengeroilt, woraur sich schliefsen iabt, dafs der zap Aosfubr bestimmte rchincskhe Th?o auf cine rorgfa1t;gere Weue getrocher und behadelt w Ird.

Der anler den Augen des Herrn von Sieboid rrrf nes- rrm W e g e bcrtitete Thee war hellgriin ron Ferbe. der auf

trocknem Wage behsodelte nahm durchgingtg eine dunkel- griine ins Brlunliche gehende Farbe ao . Der grijne Thee bat bcirn Trocknen weniger roo dem oben erwiihnten Sahe rusgeschuittt , und dierem Umstande mda a u h l die narhoti- rcbe Wirbung , die demselbea tigen ist , zugeschriebeo wer- dam Auch nimmt mnn biufig &r die Bereiluog a d nrssem Wege die mehr erwachsenen Bliitter, was eben ouch zur griinen Farbe und nacbtheiligen Wirhung des Hayrraatheer beitriigt. - Die Erkliiruog, Jefe die eriine Farbe der rchi- nesischen Theerorteo durch eioe RGuung der Bliitter auf ku- pfernen Plelten benirbt werde. kt ein Mahrchen. Die Japa- ner bewahren ibren Thee in irdenen T6pfen mit htilzernem Decbtl verschlorsen und mit cinem in Lobbriihe getrankten Popiere iiberklebt.

Den im Friihjrhre bereitelen Thee pflegk msn, wenn die Regenzeit vorGLer id, tloch einmal in dern oben erwrihn- ten Kasten zu trockncn, urn ihn vor einem schimmeligen Ge- ruche, d m e r ronst leicht nn i ich zieht, cu bewahren. Ue- berbrupl echeint dcr frisch bereitete Thee sehr empfanglich fir das Einseugen fremdrdiger niecbstoffe, - e ine Eigen- schaft, die bei dem Bereiten und Aufbewahren desoelben nkh t genug beriicksichtigt werden bano. Ders deq Thee der angenehme Veilchengeruch in k p a n uod China durch Beimischung wuhlriechender Blomeo und Wurzeln gegcben werde, beruht nccb dcm Herrn Verf. auf einem Irrthome. wozu der jepenirche Name Tlja - ran (Thee - Orchis) den Chloranthus inconrpicuur A n l a b gegeben haben mag, WeI- cher, 10 wie eine Menge rnderer wohlriechander Orchideen ond namhsft gemnchter Pflrnzen. dazu benutzt werdcn salt. Herr v. S i e b o Id bonnte wenigscnr k i n e Verbesscrune d08

Gerucht bemerken, wenn er die Bliithen )ems Chioranthus Aasrl. 4. Phrm X I Bd I. Heft 4

a d der Ole8 fngrenr anter den Thee muchte. Gleicbwobl en"b1eu aber die Japaber, dds eine Handvoll Thee in eine gegeh Abend sich scbliefsende bras - Blnme ( Nelumbium syeciosaar) gelegt , die Nacbt iiber den rogenzhmen GePvEh dieser Blume einswge and i a d d uagemein rchmacbbah werde.

Den feineo veilcbeoartigen Gcmch findet man .hsonders hei jener Tbeesorte, die aar den zsrterten jiingstea Blattern der Theestaude bereitet wird. Dcr Grund bie- )D id n a b der Meinun(5 des Herrn von Siebo ld in eioe , den juogeo Wttero eigenen .itherkchen Oete zn ruchen mf dessen Ver- Qiichtignng darch A u f @ f y riedenden Wrwers die EntwicLe- lung jmes anglenebmen Geruch bernht. In einer Note der Hrn. P r d Fr iedr . Neer v. E s e o b e c h zaeifelt deraelbe an dem Vorhandeaseyn eines iitberiscben Oelr in den friscben gmz gcrncblosen Bllttern der Theertraucbs nod betrachtet & Anuna der Theer als ein durch gelinder R6rteo hiinstlich erreugtes uod analog den Aroma des Xaaes. Ref. sah lid- tioirte Theebliitter, welche frisch von Hm. Profemr N ee r von E i e n b e c b in einem Silberhessel mit Vorsicht geriistet waren und noch einigen Tagen einen unvwhenabar dedtlichen Theegerach sngenommen hattea Wenn dem Thee durch bciiemiscbte Blumen ein Woblgeruch crtbeilt wiire, wiirde man wohl zuneilen etwrs Fremdartiges darunter fiaden , was doeh aicbt der Fall ist.

Wir iibergehen die folgende rusfiubrliche Bercbreibung dw Theestrauchs uud die botaniscbe Bestimmurg der Gattun- 60" The. Camellia nnd Sasanqua, welcht letstere von Hewn Prof. Nees ron E s e n b a c k ausgcfdrt wurde ~ n d bemer- ken nor nocb , dafr derselbe aus der Camellia Sasanqua Thunb. eioe eigene Gattang Sasrnqua schuf, welche sich von Camel- lia besonders durcb die nicht aufspringendeo Hapseln anter- scbeidet. Die genrrmten drei Gattungen bilden drnn die nr.

W c b e Familie der Tbclcdda, die aueb .Is eine A b b d l a q der Frmilie dcr Ternsttoemiacme betmchtet werden bann. Adser der Bereitang zta Tbee werden die alten arwacbwatn barten Bliitter zum Fiirben (die Ar t der Farbe ist niebt be- mmht), doch sslten and n u von armen Leuten benatzt. API den reifen Sarnen gewinnt man allgemein ein Oel, re l - c b mit dem Oele der Camellia jsponim L and Sesanqru vulgaris N. v. E, voo Setamam orientals aod Rbw racceda- worn und einem Z~cptee voo Spaereien ZII der beliebten Pomade Bin - truke rerwendet nird.

Zum Sch!we tbeilen wir aoch die RemlWe einer A- Ipe mit, der wir, gemeinacblRlich mit Hmp' Prof. Neer von E r e n b e c k die Erde eiber Theeplantage nnterwarhn, relcbe von Zterrn von Siebold alls Japan mitgebracht and %a diesem Behufe iibergeben ward. Die Erde war rebr feia- Urnig, gelblich greu, and enthielt e i u d a e Stiickchen, die wir a h Porphyr und leichte Grauwacke erhannttn. N a b T b r e r s Eintheilung der Bodenarten geh2trt onsere Erdc in die dritte Klasae zu den vermijgendea sand@ Lebm$odeo and enthiilt in 100 Gran :

Kieselerde . . . . . 53 Grm

Thonerda . . . . . ss u Eisenoryd . . . . . 9 .

Manganoxyd 'falberde

[ obnge6hr m

Gyps . . . . . . . 'A Humus . . . . . , A s Phorphomiart? ihli . . . . Hydratwssser . . . . 14 B

spareo