Ueber die Adsorptionsfähigkeit der Hydrate des Siliziums, Aluminiums und Eisens

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70 yon den suspendierten Teilchen aufgenommen, es bildet sich ein roter Lack und die Flfissig- keit darfiber ist farblos; der Vorgang ist analog der Bildung yon Karminlack. Kolloide Gold- 16sungen enthatten h~iufig Schimmetpilze, welche die L6sung vernichten und das Gold aufnehmen. Redner wiihlte als Beispiel f/Jr die kolloiden L6sungen das Gold, well dieses als Edelmetall nicht mit den Stoffen reagiert und wires daher mit typischen Kotloidreaktionen zu tun haben. Der Niederschlag, den kolloide Goldl6sungen mit basischen Farbstoffen geben, ist bei rich- tigem Mischungsverhiiltnis quantitativ. Nicht alle Fiitle liegen jedoch so einfach. Chemische und katalytische Reaktionen komplizieren sehr h~ufig die Kolloidforschung; doch sind in neuerer Zeit grot~e Fortschritte zu verzeichnen. Redner weist auf die Arbeiten von Pauli, wetche wichtige Aufschlfisse fiber die Eiweit3f~illung und antagonistische lonenwirkung bringen, hin. Bei den organischen Kolloiden spielen auch Ultra- mikronen eine Rolle, so zeigen die Zustands- anderungen bei Gallerten, dat~ sich beim Er- kalten Submikronen bilden. Welche Rolle die Submikronen im Blute spielen, ist noch nicht erforscht. Plohn. Ro h 1a n d, Paul, Ueber die Adsorptions- f/thigkeit tier Hydrate des Siliziums, Alu- miniums und Eisens. (Zeitschr. f. anorg. Chem. 56, 46-- 48, 1907.) Schwarze hochpIastische Tone halten ein- fach zusammengesetzte gefiirbte Stoffe (FeCl:~, K2Cr2OT, CuSO.~) nieht zurfick, wohl aber kompliziert zusammengesetzte, wie lOsliches Bertinerblau und Teer- und tierische Farbstoffe. Ebenso verhalten sich Zememe. Verfasser sucht die Ursache des iibereinstimmenden Verhaltens in dero dem Zement und dem Ton gemeinsamen Gehalt an Fe-, AI- und Si-Verbindungen, die in Berfihrung mit Wasser Kolloide liefern. Die stark entwickelte Oberfl~iche letzterer gibt dann zurn Auftreten yon Kapillarit~its- resp. Adsorp- tionserscheinungen AnlatL Die bei Stoffen yon verwickelterem Molekutarbau st~irker aus- gesprochene Neigung, sich an Oberfliichen zu verdichten, erkliirt die oben erw~ihnte Auswahl bei der Entffirbung durch Tone und Zemente. Verfasser wilt auf gleiche Weise auch die relativ starkere Adsorption aus verdfinnteren als aus konzentrierteren LSsungen erklfiren, denn die verdfinnteren haben eine relativ einfachere Zu- sammensetzung. Nnn. JOrgensen, Gunner, Ueber einige Ad- sorptionsersehei.nungen. (Zeitschr. f. anorg. Chem. 57, 353--.360, 1908.) Metazinnsiiure, die durch Oxydation von Zinn mittelst konzentrierter HNOz hergestellt ist, ltit~t sich von letzterer nur schwer durch Auswaschen befreien. Es wurde deshalb der Erfotg fortgesetzten Auswaschens resp. die Ver- teilung der HNO~ zwischen Niederschlag und Fltissigkeit bei wiederholtem Dekantieren quan- titativ untersucht. Als typisch sei hier ein Fall herausgegriffen. Der Wert des Verhiiltnisses Millimole H N O,~ enthalten in 1 Mol Metazinnsaure Millimole HNO:~ enthalten in 1 Mol Wasser stieg zunlichst von 5,8 stetig auf ca. 106, blieb bei diesem Wert eine Zeitlang fast konstant, stieg dann pl6tzlich auf 219, um dann nach allm~ihlicher weiterer Zunahme auf 260 wieder stetig abzusinken. Dabei wurde beobachtet, dab bis Zu dem Punkt des plStzlichen Anstiegs der Niederschlag Neigung zeigte, suspendiert zu bleiben, von da an bis zur Beendigung des Auswaschens setzte er sich gut ab. Den ge- ringen Wert der Verhattniszahlen in den ersten Stadien des Auswaschens ffihrt Verfasser auf die Gegenwart tiberschfissiger Salpetersiiure zur/ick. Versuche mit Salzsiiure zeigten in quan- titativer Hinsicht einen iihnlichen Verlauf beim Auswaschen. Nnn. Denham, Henry George, Anomales Verhalten bei der Hydrolyse der Salze yon Zn, Mg, Th, Ce, Ni, Co. (Zeitschr. f. anorg. Chem. 57, 378--394, 1908.) Verfasser bestimmte die Hydrolyse bez. die H-Ionenkonzentration in wfisserigen L6sungen yon Zn-, Mg-, Th-, Ce-, Ni-, XSo-Salzen mit Hilfe der Wasserstoffelektrode. Es ergab sich, dat~ bei samtlichen Salzen die H'-Konzentration yon Tag zu Tag in v611ig unregelmat~iger Weise hin- und herschwankte. Dieses Verhalten wird dahin gedeutet, dat~ in den untersuchten Ftitlen keine homogenen L6sungen vorl~igen, sondern PseudolSsungen, in denen sich durch Hydrolyse gebildete basische Salze oder Hydrate im Zu- stande kolloider Suspension vorfinden. Einen Beweis hierffir liefert die Tatsache, dab in einer ZnSO4-L6sung nach zweistfindigem Erhitzen auf 100° ein Niederschlag entsteht, wiihrend die H'-Ionenkonzentration keine Aenderung er- fiihrt. Der Niederschlag mutate demnach bereits vor dem Erhitzen in kolloider Form vorhanden gewesen sein. Diese Verhiiltnisse lassen es er- kliirlich erscheinen, weshalb Ley bei seinen Hydrolysebestimmungen bei einigen Salzen keine Konstanten erhalten konnte. Bei Zn S 04 und Co C1:¢ wurde/iberdies unter- sucht, in welcher Weise die Hydrolyse bei einer

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yon den suspendierten Teilchen aufgenommen, es bildet sich ein roter Lack und die Flfissig- keit darfiber ist farblos; der Vorgang ist analog der Bildung yon Karminlack. Kolloide Gold- 16sungen enthatten h~iufig Schimmetpilze, welche die L6sung vernichten und das Gold aufnehmen. Redner wiihlte als Beispiel f/Jr die kolloiden L6sungen das Gold, well dieses als Edelmetall nicht mit den Stoffen reagiert und wires daher mit typischen Kotloidreaktionen zu tun haben. Der Niederschlag, den kolloide Goldl6sungen mit basischen Farbstoffen geben, ist bei rich- tigem Mischungsverhiiltnis quantitativ. Nicht alle Fiitle liegen jedoch so einfach. Chemische und katalytische Reaktionen komplizieren sehr h~ufig die Kolloidforschung; doch sind in neuerer Zeit grot~e Fortschritte zu verzeichnen. Redner weist auf die Arbeiten von P a u l i , wetche wichtige Aufschlfisse fiber die Eiweit3f~illung und antagonistische lonenwirkung bringen, hin. Bei den organischen Kolloiden spielen auch Ultra- mikronen eine Rolle, so zeigen die Zustands- anderungen bei Gallerten, dat~ sich beim Er- kalten Submikronen bilden. Welche Rolle die Submikronen im Blute spielen, ist noch nicht erforscht. Plohn.

Ro h 1 a n d, Paul, Ueber die Adsorptions- f/thigkeit tier Hydrate des Siliziums, Alu- miniums und Eisens. (Zeitschr. f. anorg. Chem. 56, 46- - 48, 1907.)

Schwarze hochpIastische Tone halten ein- fach zusammengesetzte gefiirbte Stoffe (FeCl:~, K2Cr2OT, CuSO.~) nieht zurfick, wohl aber kompliziert zusammengesetzte, wie lOsliches Bertinerblau und Teer- und tierische Farbstoffe. Ebenso verhalten sich Zememe. Verfasser sucht die Ursache des iibereinstimmenden Verhaltens in dero dem Zement und dem Ton gemeinsamen Gehalt an Fe-, AI- und Si-Verbindungen, die in Berfihrung mit Wasser Kolloide liefern. Die stark entwickelte Oberfl~iche letzterer gibt dann zurn Auftreten yon Kapillarit~its- resp. Adsorp- tionserscheinungen AnlatL Die bei Stoffen yon verwickelterem Molekutarbau st~irker aus- gesprochene Neigung, sich an Oberfliichen zu verdichten, erkliirt die oben erw~ihnte Auswahl bei der Entffirbung durch Tone und Zemente. Verfasser wilt auf gleiche Weise auch die relativ starkere Adsorption aus verdfinnteren als aus konzentrierteren LSsungen erklfiren, denn die verdfinnteren haben eine relativ einfachere Zu- sammensetzung. Nnn.

J O r g e n s e n , Gunner, Ueber einige Ad- sorptionsersehei.nungen. (Zeitschr. f. anorg. Chem. 57, 353--.360, 1908.)

Metazinnsiiure, die durch Oxydation von Zinn mittelst konzentrierter HNOz hergestellt ist, ltit~t sich von letzterer nur schwer durch Auswaschen befreien. Es wurde deshalb der Erfotg fortgesetzten Auswaschens resp. die Ver- teilung der HNO~ zwischen Niederschlag und Fltissigkeit bei wiederholtem Dekantieren quan- titativ untersucht. Als typisch sei hier ein Fall herausgegriffen. Der Wert des Verhiiltnisses Millimole H N O,~ enthalten in 1 Mol Metazinnsaure

Millimole HNO:~ enthalten in 1 Mol Wasser stieg zunlichst von 5,8 stetig auf ca. 106, blieb bei diesem Wert eine Zeitlang fast konstant, stieg dann pl6tzlich auf 219, um dann nach allm~ihlicher weiterer Zunahme auf 260 wieder stetig abzusinken. Dabei wurde beobachtet, dab bis Zu dem Punkt des plStzlichen Anstiegs der Niederschlag Neigung zeigte, suspendiert zu bleiben, von da an bis zur Beendigung des Auswaschens setzte er sich gut ab. Den ge- ringen Wert der Verhattniszahlen in den ersten Stadien des Auswaschens ffihrt Verfasser auf die Gegenwart tiberschfissiger Salpetersiiure zur/ick.

Versuche mit Salzsiiure zeigten in quan- titativer Hinsicht einen iihnlichen Verlauf beim Auswaschen. Nnn.

D e n h a m , Henry George, Anomales Verhalten bei der Hydrolyse der Salze yon Zn, Mg, Th, Ce, Ni, Co. (Zeitschr. f. anorg. Chem. 57, 3 7 8 - - 3 9 4 , 1908.)

Verfasser bestimmte die Hydrolyse bez. die H-Ionenkonzentration in wfisserigen L6sungen yon Zn-, Mg-, Th-, Ce-, Ni-, XSo-Salzen mit Hilfe der Wasserstoffelektrode. Es ergab sich, dat~ bei samtlichen Salzen die H'-Konzentration yon Tag zu Tag in v611ig unregelmat~iger Weise hin- und herschwankte. Dieses Verhalten wird dahin gedeutet, dat~ in den untersuchten Ftitlen keine homogenen L6sungen vorl~igen, sondern PseudolSsungen, in denen sich durch Hydrolyse gebildete basische Salze oder Hydrate im Zu- stande kolloider Suspension vorfinden. Einen Beweis hierffir liefert die Tatsache, dab in einer ZnSO4-L6sung nach zweistfindigem Erhitzen auf 100° ein Niederschlag entsteht, wiihrend die H'-Ionenkonzentration keine Aenderung er- fiihrt. Der Niederschlag mutate demnach bereits vor dem Erhitzen in kolloider Form vorhanden gewesen sein. Diese Verhiiltnisse lassen es er- kliirlich erscheinen, weshalb Ley bei seinen Hydrolysebestimmungen bei einigen Salzen keine Konstanten erhalten konnte.

Bei Zn S 04 und Co C1:¢ wurde/iberdies unter- sucht, in welcher Weise die Hydrolyse bei einer