Ueber die analytisch wichtigen Eigenschaften des Leberthrans

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274 Bericht: Specielle analytische Methoden. 2. Auf Pharmacie beziigliche Methoden. Yon W. Fresenius, unter Mitwirkung yon H. Milhe. Zur Priifang des Zinkoxyds auf einen Gehalt yon Schwefelzink empfiehlt A. SchneegansI), 1--2g des Pr~tparates in einem mit Bleipapier bedeckten Reagensglas in Siiure zu 15sen. Diese Prtifung erscheint dem Verfasser nJthig, well er neuerdings mehrfach Sulfid enthaltendes Zinkoxyd fand, welches, wie er annimmt, aus Schwefelzink enthaltendem Metall hergestellt war. Ueber die analytisch wichtigen Eigensehaften des Leberthrans berichten Parry und Sage ~) und theilen folgende Grenzzahlen mit: 1. Das VolumgeWicht schwankt yon 0,9220 bis 0,931; (10 Proben ergaben ein Gewicht yon 0,9227 bis 0,9291). 2: Die zur Verseifung nJthige Menge yon Aetzkali gibt Allen auf 18,5 bis 21,3~, Kremel auf 17,1bis 18,9 ~, Thomson auf 18,51 bis 18,82 ~ an. Die oben genannten zehn Proben ver- langten 17,9--19,34 ~ Aetzkali. 3. Die grJsste Abweichung yon den iiblichen Angaben zeigte die Jodzahl, weil nach Ansicht der Autoren hiiufig zu wenig Jod an- gewandt und der Reaction nicht genagend Zeit gelassen worden war. W~hrend Kremel 123.--141~, Dieterich 139,6--152,6 angibt, forderten die zehn Proben 153,5--168,4 ~. 4. Die Jodaddition der Fettsiiuren stimmte h~tufig gar nicht mit der der entsprechenden Thrane iiberein. Die Verfasser ftihren dies darauf zuriick, dass die Siiuren w~hrend des Trocknens Zersetzung erleiden, so dass die Resultate vollst~tndig werthlos werden. 5. Der Gehalt an freier S~ure, als 0els~ture berechnet, schwankte bei sechs Thranen zwischen 0,34--0,60 ~. 6. Der Schmelzpunkt der nuch der Verseifung abgeschiedenen Fett- s~uren schwankte zwischen 21,5 und 250 C. 7. Das aus dem Alkaliverbrauch berechnete Moleculargewieht der Fetts~uren schwankte zwischen 287~6 und 292,5. Zum directen Nachweis von Phosgen im Chloroform empfiehlt S c h o 1v i e n 3) das Chloroform mit etwas Anilin in Benzol gelJst oder 1) Journal f. Pharm. v. Elsass-Lothringen 1895, S. 153; durch Pharm. Centralhalle 86, 309. ~) Pharm. Journal 1895, 119; durch Plmrm. Centralhalle 36, 645. ~) Pharm. Centralhall~ 34, 612.

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274 Bericht: Specielle analytische Methoden.

2. Auf P h a r m a c i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Yon

W. Fresenius, unter Mitwirkung yon H. Milhe.

Zur Priifang des Zinkoxyds auf einen Gehalt yon Schwefelzink empfiehlt A. S c h n e e g a n s I ) , 1 - - 2 g des Pr~tparates in einem mit Bleipapier bedeckten Reagensglas in Siiure zu 15sen. Diese Prtifung erscheint dem Verfasser nJthig, well er neuerdings mehrfach Sulfid enthaltendes Zinkoxyd fand, welches, wie er annimmt, aus Schwefelzink enthaltendem Metall hergestellt war.

Ueber die analytisch wichtigen Eigensehaften des Leberthrans berichten P a r r y und S a g e ~) und theilen folgende Grenzzahlen mit:

1. Das VolumgeWicht schwankt yon 0,9220 bis 0,931; (10 Proben ergaben ein Gewicht yon 0,9227 bis 0,9291).

2: Die zur Verseifung nJthige Menge yon Aetzkali gibt A l l e n auf 18,5 bis 21 ,3~, K r e m e l auf 17,1bis 18,9 ~ , T h o m s o n auf 18,51 bis 18,82 ~ an. Die oben genannten zehn Proben ver- langten 17,9--19,34 ~ Aetzkali.

3. Die grJsste Abweichung yon den iiblichen Angaben zeigte die Jodzahl, weil nach Ansicht der Autoren hiiufig zu wenig Jod an- gewandt und der Reaction nicht genagend Zeit gelassen worden war. W~hrend K r e m e l 123 . - -141~, D i e t e r i c h 139,6--152,6 angibt, forderten die zehn Proben 153,5--168,4 ~ .

4. Die Jodaddition der Fettsiiuren stimmte h~tufig gar nicht mit der der entsprechenden Thrane iiberein. Die Verfasser ftihren dies darauf zuriick, dass die Siiuren w~hrend des Trocknens Zersetzung erleiden, so dass die Resultate vollst~tndig werthlos werden.

5. Der Gehalt an freier S~ure, als 0els~ture berechnet, schwankte bei sechs Thranen zwischen 0,34--0,60 ~ .

6. Der Schmelzpunkt der nuch der Verseifung abgeschiedenen Fett- s~uren schwankte zwischen 21,5 und 250 C.

7. Das aus dem Alkaliverbrauch berechnete Moleculargewieht der Fetts~uren schwankte zwischen 287~6 und 292,5.

Zum directen Nachweis von Phosgen im Chloroform empfiehlt S c h o 1 v i e n 3) das Chloroform mit etwas Anilin in Benzol gelJst oder

1) Journal f. Pharm. v. Elsass-Lothringen 1895, S. 153; durch Pharm. Centralhalle 86, 309.

~) Pharm. Journal 1895, 119; durch Plmrm. Centralhalle 36, 645. ~) Pharm. Centralhall~ 34, 612.