Ueber die Leitungsfähigkeit des Erdbodens für galvanische Ströme

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146 XIV. Ueber die Leitungs fiihigkeit tles Enlbot1en.v JCr gnlocrnirchc Slriirne. Bekaiintiich ist dcr Erdbodcn eiu so guter Leitcr fur gal- vanische StrOinc, (Ids inan ilin, wie S t einh ci 1 zuerst gc- zeigt ( Rede iiber die Telegraphic, I9X, oclcr S ch 11 ni a - cher’s Jillirbud fiir 1R39, S. 172 ), bci elektro-inagncti- schen Telegraphen stntt eincs der beidcn, die Stationcn vcr- bindendeii Metalldr2hte anwenden kann. Der Widerstand, den er dabei leistet, ist SO gut wie Null; denu wenii er von zwei gleichen Drtihten den eineii in dcr Sclilicfsung ersetzt , stcigt die Stroinstiirkc nnhezu auf dns Doppelte, iiach den iicucrlicli VOII Il r eg u e t zwischcn Paris und I\ouen angestcllten Versucheii sclbst dann, wciin dcr Voltn’sche Appnrat iiicht durch grofse Platten mit dein Boden in Vcr- b i n d i y gesetzt ist ( Compt. rend. T. XXI, p. 760). Die Kleiiiheit dieses Widcrstnuds lint zu zwci Hypothesen An- lafs gegehen. Nacli tler ciiicn ersetzt die Erdc clurch die Dimensionen was ‘ihr an Leitungsfiihigkeit abgcht ; nncli tlcr aiideren bildet sich in ilir kein Strom, sondern sie leitet iiur die freien Elcktricitaten an den Polen des Apparntcs ab. Um iiber diese Hypothesen zu entschcitleri hat Hr. Matteucci folsenden Vcrsuch angestellt. Er verbindct die Pole eiiier Buiiseii’schen Saulc von zehii Elementen init zwei Brunnen, (lie 160 Meter voii cinaiider entfernt sintl. In gerader Linie zwischeii ihnen befiiiclen sicli zwei aiidere Bruinen, 30 Meter auseinander, und respective 80 uiid 50 von den ersteren. In diese iiitermediaren Brunneii briiigt er die mit Anstken von Silber oder Platin versehenen En- den cines Galvanometers mit sehr laiigem Draht. Nuii schlielst er die SSiule, und augeublicklich wird die Galva- nometernadel urn 35 bis 40 Grade abgelenkt. Daraus fol- gert denn Hr. Matt eucci, dafs wenn der Erdboden in den Kreis einer Volta’schen Battcrie gebrncht wird, wirklich ein Strom durch ihn hingehe. (Compt. rend. T. XXII, p. 86. - Wcnn aber der Widerstand des Erdbodens so gut wie Null ist, wie konnte denn hier, bei einer so kleineii Strecke wie 30 Meter, nocb ein Theil des Stroms in deu langen Gahanolneterdraht Ubergehen ? P. )

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XIV. Ueber die Leitungs fiihigkeit tles Enlbot1en.v JCr gnlocrnirchc Slriirne.

Bekaiintiich ist dcr Erdbodcn eiu so guter Leitcr fur gal- vanische StrOinc, (Ids inan ilin, wie S t e i n h ci 1 zuerst gc- zeigt ( Rede iiber die Telegraphic, I 9 X , oclcr S ch 11 ni a - cher ’s Jillirbud fiir 1R39, S. 172 ), bci elektro-inagncti- schen Telegraphen stntt eincs der beidcn, die Stationcn vcr- bindendeii Metalldr2hte anwenden kann. Der Widerstand, den er dabei leistet, ist SO gut wie Null; denu wenii er von zwei gleichen Drtihten den eineii in dcr Sclilicfsung ersetzt , stcigt die Stroinstiirkc nnhezu auf dns Doppelte, iiach den iicucrlicli VOII Il r e g u e t zwischcn Paris und I\ouen angestcllten Versucheii sclbst dann, wciin dcr Voltn’sche Appnrat iiicht durch grofse Platten mit dein Boden in Vcr- b i n d i y gesetzt ist ( Compt. rend. T. X X I , p. 760). Die Kleiiiheit dieses Widcrstnuds lint zu zwci Hypothesen An- lafs gegehen. Nacli tler ciiicn ersetzt die Erdc clurch die Dimensionen was ‘ihr a n Leitungsfiihigkeit abgcht ; nncli tlcr aiideren bildet sich in ilir kein Strom, sondern sie leitet iiur die freien Elcktricitaten an den Polen des Apparntcs ab. Um iiber diese Hypothesen zu entschcitleri hat Hr. M a t t e u c c i folsenden Vcrsuch angestellt. Er verbindct die Pole eiiier Buiiseii’schen Saulc von zehii Elementen init zwei Brunnen, (lie 160 Meter voii cinaiider entfernt sintl. In gerader Linie zwischeii ihnen befiiiclen sicli zwei aiidere Bruinen, 30 Meter auseinander, und respective 80 uiid 50 von den ersteren. In diese iiitermediaren Brunneii briiigt er die mit Anstken von Silber oder Platin versehenen En- den cines Galvanometers mit sehr laiigem Draht. Nuii schlielst er die SSiule, und augeublicklich wird die Galva- nometernadel urn 35 bis 40 Grade abgelenkt. Daraus fol- gert denn Hr. M a t t e u c c i , dafs wenn der Erdboden in den Kreis einer Volta’schen Battcrie gebrncht wird, wirklich ein Strom durch ihn hingehe. (Compt. rend. T. X X I I , p . 86. - W c n n aber der Widerstand des Erdbodens so gut wie Null ist, wie konnte denn hier, bei einer so kleineii Strecke wie 30 Meter, nocb ein Theil des Stroms in deu langen Gahanolneterdraht Ubergehen ? P. )