Überlegungen zu Analysen von Erwerbsverläufen

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1 Überlegungen zu Analysen von Erwerbsverläufen PD Dr. Karin Kurz Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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Überlegungen zu Analysen von Erwerbsverläufen. PD Dr. Karin Kurz Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Lebensverlaufsansatz. Lebensverlauf als zentrale Kategorie in der Sozialstrukturanalyse Abfolge von bestimmten Lebensphasen (z.B. Ausbildung, erster Beruf…) - PowerPoint PPT Presentation

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Überlegungen zu Analysen von Erwerbsverläufen

PD Dr. Karin KurzOtto-Friedrich-Universität Bamberg

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Lebensverlaufsansatz Lebensverlauf als zentrale Kategorie in der

Sozialstrukturanalyse Abfolge von bestimmten Lebensphasen (z.B.

Ausbildung, erster Beruf…) Zentral: Dauer der Phasen und Übergänge Regulierung z.T. über wohlfahrtsstaatliche

Maßnahmen Wenig thematisiert: Verknüpfungen zwischen

verschiedenen Lebensverlaufsbereichen

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Soziökonomische Veränderungen 1 Wirtschaftliche Entwicklung Wandel von Institutionen:

Beschäftigungssystem, Wohlfahrtsregime, Bildungssystem

Wandel von individuellen Orientierungen und Einstellungen

Wandel von Erwerbsverläufen und Lebensweisen

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Soziökonomische Veränderungen 2Zeitliche Perspektiven: Veränderungen auf Makroebene und Mesoebene

Veränderungen auf Mikroebene = in den Lebensläufen der Individuen Kohortenvergleich

Zunehmende Instabilität von Erwerbsverläufen Dauer von Phasen + Risiko von bestimmten Erwerbsstatus

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LebensverlaufsperspektivePrimär von Interesse:

1. Erwerbsverlauf2. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen

Bereichen des LebensverlaufsErwerbsverlauf Ausbildungsphasen

Partnerschaft Familie/Kinder

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Lebensverlaufsperspektive 1: PhasenPhasen des Erwerbsverlaufs:1) Einstieg: Wie schnell? Prekär? Viele Wechsel?

Arbeitslosigkeit?2) Mittlere Phase: Stabil? 3) Ausstieg: Wann? Rückkehr? Zusatzjobs?

Geschlechterunterschiede? Ungleichheiten zwischen Bildungsgruppen usw. Einfluss national unterschiedlicher institutioneller

Kontexte

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Lebensverlaufsperspektive 2: Verknüpfungen

Bildung – Berufseinstieg – Familiengründung:1. Auszug aus dem Elternhaus2. Abschluss der Ausbildung/des Studiums3. Einstieg ins Erwerbsleben4. Zusammenziehen mit Partner/in und/oder

Heirat5. Familiengründung (Geburt eines Kindes)

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Untersuchungsdesign: LängsschnittBeispiel:

Verlassen des Bildungssystems 1. Stelle

Geburt desersten KindesArbeitslos

t0 t3t2t1

2. Stelle

Dauer bis zur 1. Stelle

Dauer 1. Stelle Dauer der AL Dauer 2. Stelle Dauer bis zur Geburt des ersten Kindes

AV: Dauer bis Zustandswechsel bzw. Übergangsrate

t4

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Vorteile von Übergangsratenmodellen

Rechtszensierungen sind kein Problem Erklärende Variablen können zeitabhängig

variieren Wahrscheinlichkeits- und Timing-Effekte

können untersucht werden

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Methoden

Survivorfunktion kumulierte relative Häufigkeiten Dauer bis zum Zustandswechsel

Regressionsmodelle (z.B. Exponentialmodell) AV: Übergangsrate

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Survivorfunktion: Dauer bis zum Einstieg in den Arbeitsmarkt (SOEP, alte Bundesländer)

0,0

0,2

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0,6

0,8

1,0

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

in months

Cohort 1984-89 Cohort 1990-93 Cohort 1994-01

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Survivorfunktion: Dauer bis zum Einstieg in den Arbeitsmarkt (SOEP, neue Bundesländer)

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

in months

Cohort 1990-93 Cohort 1994-01

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Zusammenfassende Ergebnisse aus Survivorfunktionen

West Germans Migrants East Germans

1984-89

1990-93

1994-01

1984-89

1990-93

1994-01

1990-93

1994-01

Median duration of first job search (in months)

0.67 0.67 0.77 0.81 0.72 0.94 0.74 0.90

Median duration of first job (in months) a 60.63 51.45 73.80 61.53 49.93 50.46 30.66 30.13

Duration until first unemployment, first fifth b (in months)

92.74 56.76 29.17 32.60 23.88 25.58 12.95 16.27

Median duration of first unemployment (in months)

5.53 6.20 5.91 6.62 7.43 7.76 7.54 5.96

Source: Own calculations based on the GSOEP (1984-2002).

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Erwerbsstatus in der 1. Episode nach Verlassen des Bildungssystems

Source: Own calculations based on the GSOEP (1984-2002).

West Germans Migrants East Germans

1984-89

1990-93

1994-01

1984-89

1990-93

1994-01

1990-93

1994-01

Full-time 72.0% 71.1% 59.8% 59.1% 69.0% 52.8% 68.7% 54.2%

Part-time 3.9% 4.2% 10.8% 3.1% 2.1% 5.3% 2.5% 6.1%

Unemployed 13.8% 11.1% 16.4% 16.7% 9.6% 23.4% 20.2% 30.6%

Not employed 6.7% 9.3% 8.2% 16.7% 16.0% 15.1% 3.5% 6.4%

Other 3.8% 4.2% 4.7% 4.4% 3.2% 3.4% 5.0% 2.7%

Total 100.2% 99.9% 99.9% 100.0% 99.9% 100.0% 99.9% 100.0%

(n) 776 450 572 318 187 265 198 441

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Fazit: Methoden zur Charakterisierung von Lebensläufen Dauer von Phasen; z.B.

im Bildungssystem Jobsuche Beschäftigung im gleichen Job (z.B. 1. Stelle) Arbeitslosigkeit

Wahrscheinlichkeit bestimmter Phasen relative Häufigkeiten (W‘ten), Odds ratios, Übergangsraten

Identifizierung häufiger Sequenzmuster Vergleich z.B. zwischen Frauen/Männern,

Bildungsgruppen usw.

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Fazit: Zentrale Elemente der Charakterisierung von Erwerbsverläufen

Kohortenvergleich (Arbeitsmarkteinstieg, Bildungsabschluss)

Fokus auf bestimmte Phasen (Beginn, Mitte, Ende)

Verknüpfung Familie – Beruf; Geschlechterunterschiede

Verknüpfung (Weiter-)Bildung – Beruf Soziale Ungleichheiten Ländervergleich

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Survivorfunktion (Kaplan-Meier Schätzung) Arbeitslosigkeit und Familiengründung

Irgendwann arbeitslos gewesen

Nie arbeitslos gewesen

Jahre seit Verlassen des Bildungssystems

Frauen - Westdeutschland

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Survivorfunktion (Kaplan-Meier-Schätzung) Arbeitslosigkeit und Familiengründung

Jahre seit Verlassen des Bildungssystems

Männer - WestdeutschlandIrgendwann arbeitslos gewesen

Nie arbeitslos gewesen

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Arbeitslosenquoten - insgesamt und für Personen unter 25 Jahren -

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WestenOsten< 25 J. - Westen< 25 J. - Osten