Übungen im öffentlichen Prozessrecht
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Übungen im öffentlichen Prozessrecht
Prof. Dr. Isabelle Häner
19. Dezember 2008
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Fall O: Schiessbude
Frage 1: Anspruch auf öffentliche Verhandlung?
Frage 2: Beschwerde ans Bundesgericht?
Frage 3: Kognition des Bundesgerichts
=> Art. 27 Waffengesetz wurde per 12. Dezember 2008 geändert.
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Fall O: Schiessbude
Anspruch aus kantonalem Recht? § 59 Abs. 1 VRG Das Verwaltungsgericht, dessen Vorsitzende oder die Einzelrichter können von Amtes wegen oder auf Antrag der Parteien eine mündliche Verhandlung anordnen. Diese kann neben der schriftlichen Vernehmlassung durchgeführt werden oder auch an deren Stelle treten. § 62 VRG Die Verhandlungen vor Verwaltungsgericht sind öffentlich. Die Beratungen des Gerichtes finden unter Ausschluss der Parteien und der Öffentlichkeit statt. Das Verwaltungsgericht kann die Öffentlichkeit aus wichtigen Gründen von den Verhandlungen ausschliessen.
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Fall O: Schiessbude
Anspruch aus Bundesrecht? Art. 30 Abs. 3 BV
Gerichtsverhandlung und Urteilsverkündung sind öffentlich. Das Gesetz
kann Ausnahmen vorsehen.
Anspruch aus der EMRK? Art. 6 Ziff. 1 EMRK Jede Person hat ein Recht darauf, dass über Streitigkeiten in Bezug auf ihre zivilrechtlichen Ansprüche und Verpflichtungen oder über eine gegen sie erhobene strafrechtliche Anklage von einem unabhängigen und unparteiischen, auf Gesetz beruhenden Gericht in einem fairen Verfahren, öffentlich und innerhalb angemessener Frist verhandelt wird…
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Fall O: Schiessbude
Frage 2:
Beschwerde in öffentlichrechtlichen Angelegenheiten?
Art. 82 lit. a BGG
Art. 83 lit. a BGG
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Voraussetzungen für die Waffentragbewilligung 1. Voraussetzungen für die Erteilung des
Waffenerwerbsscheines
a. 18 Jahre, nicht entmündigt
b. Keine Selbst- oder Drittgefährdung, guter Leumund
c. Keine gemeingefährliche Gesinnung, Strafregisterauszug
2. Glaubhaftmachung der tatsächlichen Gefährdung
3. Waffenprüfung
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Fall O: Schiessbude
Kognition des Bundesgerichts bei BöA
• A) Ermessen, B) Tatsachenfeststellung,
C) Unbestimmter Rechtsbegriff
=>Art. 95 BGG A)
=>Art. 97 BGG B)
=>Art. 95 lit. A BGG C)
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Überprüfungsbefugnis (Kognition): Modell
Bundesgericht
2. kantonale Rechtsmittel-
instanz
1. kantonale Rechtsmittel-
instanz
Verwaltungs-behörde
Sachverhalts-kontrolle
Rechts-kontrolle
Ermessens-kontrolle
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Überprüfung der „tatsächlichen Gefährdung“ durch das Bundesgericht? Rechtsverletzung inkl. qualifizierte Ermessensfehler,
Art.95 BGG
Sachverhalt
nur gemäss
Art. 97 BGG
Ermessen
Freie Kognition Keine freie Kognition
? ? ?Tatsächliche Gefährdung: Unbestimmter Rechtsbegriff, Sachverhalt oder
Ermessen?
Ein unbestimmter Rechtsbegriff liegt vor, wenn die Anwendung eineroffenen Normierung nach Sinn und Zweck des Gesetzes von einem
Gericht soll überprüft werden können.
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Fall P: Meilenstein
Frage der Entschädigung bei Verletzung der EMRK
Art. 41 EMRK
Stellt der Gerichtshof fest, dass diese Konvention oder die Protokolle
dazu verletzt worden sind, und gestattet das innerstaatliche Recht der
Hohen Vertragspartei nur eine unvollkommene Wiedergutmachung für
die Folgen dieser Verletzung, so spricht der Gerichtshof der verletzten
Partei eine gerechte Entschädigung zu, wenn dies notwenig ist.
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AFFAIRE DAMMANN C. SUISSE (REQETE N° 77551/01) …
PAR CES MOTIFS, LA COUR, À l’UNANIMITÉ
1. Dit qu‘il y a eu violation de l‘article 10 de la Convention;
2. Dit que le constat d‘une violation fournit en soi une satisfaction
équitable suffisante pour le dommage moral subi par le requérant;
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AFFAIRE DAMMANN C. SUISSE (REQETE N° 77551/01) 3. Dit
a. que l‘Etat défendeur doit verser au requérant, dans les trois mois
à compter du jour où l’arrêt sera devenu définitif conformément à
l’article 44 § 2 de la Convention, 3 244 EUR (trois mille deux cent
quarante quatre euros) pour frais et dépens, plus tout montant
pouvant être dû à titre d’impôt sur lesdites sommes; sommes à
convertir dans la monnaie de l’Etat défendeur au taux applicable
à la date du règlement;
b. qu’à compter de l’expiration dudit délai et jusqu’au versement,
ces montants seront à majorer d’un intérêt simple à un taux égal à
celui de la facilité de prêt marginal de la Banque centrale
européenne applicable pendant cette période, augmenté de trois
points de pourcentage;
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AFFAIRE DAMMANN C. SUISSE (REQETE N° 77551/01)
4. Rejette la demande de satisfaction équitable pour le surplus.
Fait en français, puis communiqué par écrit le 25 avril 2006 en application
de l’article 77 §§ 2 et 3 du règlement.
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Fall P: Meilenstein
Frage der Entschädigung bei Verletzung der EMRK
Art. 122 BGG
Die Revision wegen Verletzung der Europäischen
Menschenrechtskonvention vom 4. November (EMRK) kann verlangt
werden, wenn:
a. der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem
endgültigen Urteil festgestellt hat, dass die EMRK oder die
Protokolle dazu verletzt worden sind;
b. eine Entschädigung nicht geeignet ist, die Folgen der Verletzung
auszugleichen; und
c. die Revision notwenig ist, um die Verletzung zu beseitigen.