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uerwehät Tulln

Es ist wohl ein besonderer Anlaß wenn man einer freiwilligen Vereinigung zu seinem100-jährigen Bestehen gratulieren kann.

Dies umso mehr, wenn sich diese Organisation zum Ziel gesetzt hat, viele Stundender Freizeit zu opfern, um ausschließlich für den Nächsten ,da zu sein und helfen zukönnen. Sicherlich. haben sich Aufgabengebiet und technische Hilfsmittel im Laufe derZeit verändert und die technische Ausrüstung ist heute durch die Initiative desKommandanten und seiner Männer sowie unter finanzieller Mitwirkung der Gemeindevorbildlich, aber es kommt auch heute, w'ie zu allen Zeiten, letztlich immer auf dieBereitschaft jedes einzelnen Feuerwehrmannes an.

Ohne Zweifel gab es im Verlauf dieser 100 Jahre in der wechselvollen Geschichteunserer Stadt so manches bemerkenswerte Ereignis, das besonders gewürdigt werdensollte, dies würde allerdings den Rahmen des Grußwortes sprengen. So darf ich je­doch heute die Gelegenheit wahrnehmen um herzlich zu danken, und ich tue dies imBewußtsein im Namen aller unserer Bürger zu sprechen. Es ist mir aber auch einbesonderes Be1dürfnis dem derzeitigen Kommandanten und allen Feuerwehrkameradenfür ihre vorbildliche Haltung, ihren nimmermüden Einsatz und ihre stete Bereitschaftmeine Anerkennung auszusprechen.

So wünsche ich, daß uns die Zukunft vor Katastrophen verschont, die Einsatzbereit­schaft der Feuerwehrkameraden uns aber auch weiterhin das Gefühl der Sicherheitund Geborgenheit gibt.

IhrEdwin PircherBü rgermeister

Den vielen Glückwünschen, welche die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Tulln in diesenVVochen erhält, schließe ich mich als Landesfeuerwehrkommandant gerne an. Es freutmich, Idaß es zur nunmehr hundert Jahre währenden Tradition dieser Stadt gehört,sich um den Mitmenschen zu sorgen und daraus tätige Konsequenz zu ziehen. Nochmehr freut es mich, daß auch heute, wo dies nicht selbstverständlich ist, Männer be­re;t sind, im Sinn dieser Tradition zu handeln. Bevölkerung und Gemeindeverwaltung

werden wissen, welch großes menschliches Kapital solche Männer für diese Stadt sind.Ein besonderes Nahverhältnis verbindet mich mit dieser Stadt, weil s'ie die Landes­feuerwehrschule beherbergt, in der ich fast jede Woche zu tun 'habe. Es freut mich,daß zwischen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Tulln und der Landesfeuerwehr­schule ein gutnachbarliches Verhältnis besteht und daß die heimische Feuerwehr trotzdes Vorhandenseins der Landesfeuerwehrschule gern und selbstverständlich miteigenen Kräften für den Schutz ihrer Stadt sorgt. Daß die Landesfeuerwehrschule imKatastrophenfall gern ihre Hilfe anbietet, weiß die Freiwillige Feuerwehr von Tulln undsoll auch die Bevölkerung dieser Stadt wissen.

Ich wünsche der jubilierenden Feuerwehr viele Freunde, in den Wochen ihres Jahr­hundertfestes, aber auch in den harten Arbeitsjahren, -die diesem Fest sicher folgen

werden.Der Landesfeuerwehrkommandant:

Sepp Kast, LandesbranddirektorVizepräsident des ÖBFV

O:e vorliegende geschichtliche Rückschau ,,100 Jahre Freiwillige Feuerwehr der StadtTulln" möge an die wechselvollen Geschicke unserer Feuerwehr erinnern. An dieserStelle soll in Dankbarkeit allen Herren Bürgermeistern, ihren Mitarbeitern in derGemeinde, allen Körperschaften und Privatpersonen gedacht wenden, die durch ihrVerständnis im Verlauf unseres 100-jährigen Bestandes die Anschaffung des tech­nischen r~üstzeuges immer wieder gefördert haben. Ein besonderer Dank gilt auch denGründern und allen r(ameraden, die sich stets opferwillig dem Feuerwehrdienst inTulin gewidmet haben und ,auch weiterhin widm,en. Der Hilfsbereitschaft der Gen­darmerie, der Strommeisterei, der n.ö. Landes-Feuerwehrschule und der ehemaligenStadtpolizei soll ebenfalls anerkennend gedacht werden. Nicht zuletzt danke icheinem Freund unserer Feuerwehr, Herrn Oberbrandrat Walter Krumhaar, der dieseGeden ksch ritt verfaßt hat.

\Nie in den vergangenen 100 Jahren wir1d die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Tullnauch in Zukunft i:hre freiwillig übernommene Pflicht erfüllen, zum Schutze der Stadtund ihrer Mitbürger.

HauptbrandinspektorFranz Rothbauer der Ältere

Feuerweh rko mman dant

Nachwort des Verfassers

Mit Handdruckspritzen einfachster Bauart haben die Männer der FreiwilligenFeuerwehr der Stadt Tulln vor 100 Jahren selbstlos und unerschrocken ihren schwe­ren Dienst übernommen. Durch gewissenhafte Pflichterfüllung und nicht erlahmendenAufbauwillen zählt die Tullner Feuerwehr nunmehr zu den bestgerüsteten Feuer­wehren des Landes Niederösterreich.

Mit dieser Gedenkschrift wurde versucht, über die verdienstvolle Arbeit derFreiwilligen Feuervvehr der Stadt Tulln in den 100 Jahren ihres 'Bestandes zu be­richten.

Möge an hand dieser einfachen Gedenkschrift erkannt werden, was selbstloser Dienstfür den Nächsten zu leisten imstande ist, dann ist der Zweck dieser Schrift erfüllt.

Oberbrandrat Walter Krumhaar

Quellen- und Literalurverzeichnls

Universitätsbibliothek WienNO LandesarchivStadtarchiv TullnKerschbaumer, Dr. Anton, Geschichte der Stadt Tulln 1H74Kerschbaumer, Dr. Anton, Geschichte der Stadt Tulln 1902Biak - Kerschbaumer, Geschichte der Stadt Tulln 1966Aus dem Archiv der FF Tulln:ProtokollbücherDienstbuchKassabuchBrandbuchDiverse LichtbilderEinige Daten konnten auch der privaten Feuerwehrsam·mlung des Verfassers ent­nommen werden.

Oberbrandrat Walter Krumhaar,

100 Jahre Freiwillige Feuerwehrder Stadt Tulln1878~1978

Wie der "Geschichte der Stadt Tulln" zu entnehmen ist, wurde die alte, ehemalslandesfürstliche Stadt immer wieder von Brandkatastrophen heimgesucht. Durch ihreLage an der Donau hatte Tulln aber auch durch Überschwemmungen und Hochwasser­katastrophen zu leiden.

Am 23. Juli 1597 wurden bei einem Großbrand 42 Häuser mit der größtenteils einge­brachten Frucht vernichtet. 1646 brannte die Stadt ab. Viele Bewohner zogen fort. DieVerbliebenen konnten sich durch einen günstigen Ernteertrag einigermaßen helfen.Ein im Jahre 1716 entstandener Brand konnte noch bewältigt werden. Er war Anlaß,den Brandbekämpfungsmaßnahmen ein noch größeres Augenmerk zuzuwenden.

Da die jeweils anfallenden Löscharbeiten damals noch eine Angelegenheit der ge­samten Bewohnerschaft waren, wurrden "Viertelmeister" eingeführt. Sie hatten dieS·iadtbevvohner im Brandfalle für die Löscharbeit anzuleiten. An Löschgeräten ver­wendete man vorerst Löscheimer, die durch eine Menschenkette von der Löschwasser­bezugsstelle zum Brandherd gereicht wurden. Auch Anstell-Leitern und Einreißhaken\lvurden bei der Brandbekämpfung eingesetzt. Man wird auch in Tulln sogenannte"Stockspritzen" verwendet haben. Es waren dies etwa ein Meter lange Holzröhrenmit Kolben, das Wasser wurde mit diesem einfachen Löschgerät aus einem Bottichangesaugt und auf den Brandherd gespritzt.

Nach einem "Rathsbeschluß" (1716) mußte jeder Angehörige des inneren Rates 6Löscheimer und jedes Mitglied des äußeren Rates 2 Löscheimer kostenlos zur Ver­fügung stellen. Als besondere Maßnahme des vorbeugenden Brandschutzes wurdemit dem städtischen Rauchfangkehrermeister ein Vertrag abgeschlossen, daß er beiKleinhäuslern dreimal, in Wirts-, Bäcker- und großen Wirtschaftshäusern viermaljährlich die Feuerstätten kehre.

Ähnlich dem Türmerdienst zu S1. Stephan in Wien, schuf man auch in Tulln im Jahre1728 eine derartige Wache. Zwischen den beiden Kirchtürmen wurde eine Dienst­wohnung für den Totengräber eingerichtet, der auch Ausschau zu halten hatte un,d zurAbgabe des Brandalarmes verpflichtet war. Bei Stadtbränden hatte er die großeGlocke anzuschlagen, bei Bränden in Nachbarorten das "Feuerhorn" zu blasen. I~

Richtung des Brandortes mußte er von seiner Wohnung aus bei Tag eine rote Fahneund bei Nacht eine beleuchtete Laterne ausstecken. Auch bei jedem "heftigen Wind"hatte der Turmwächter "den gewöhnlichen Warnungsruf" in die Stadt abzugeben.

Ein weiterer Großbrand traf Tulln am 21. März 1752. Er entstand im Hause des JohannGeorg Schwertfeger in der Krongasse durch Überheizen eines Waschkessels. Hiebeifielen 85 Objekte den Flammen zum Opfer, der Gesamtschaden betrug 69.580 .Gulden.

Neben den genannten Kleinlöschgeräten besaß die Stadt schon eine .großeund .eine

kleine Feuerspritze die ein Wiener Glockengießer, vermutlkh Franz Wucherer 1716-··­1763) aus der "Vorstadt", ergoB auch das Geläute der Tullner Pfarrkirche, im t.lahre1755 "in Stand" setzen mußte.

Karrenspritze, 18. Jahrhunn~ert

(Heematmuseum Tulln)

Am 17. Juli 1779 wUl'de die Stadt neuerlich von einer Brandkatastrophe heimgesucht,

hiebei wurden 79 Häuser und 2 Stadeln vernichtet.

Zur Einübung cer Stadtbewohner in der Brandbekämpfung veranstaltete man "FG~.:er­

proben". Im Jahre 1779 wur1de eine eigene Feuerordnung für die Stadt Tulln be­

schlossen. Im 8.lItJemeinen legten die Feuerordnungen fest, daß die Handwerks:eute

nach einer bestimmten Einteilung bei Bränden Hilfe zu leisten haben. Diese Regelung

galt auch für Tulln. Für die rasche Bespannung der städtischen Feuerspritze setzte

man Geldbeträge aus. Wer zuerst mit seinen Pferden zur Spritzenbespannung eintraf,

erhielt 5 Gulden und sein Knecht 2 Gulden. Ebenso wurden die Spritzenmänner be­

lohnt, der erste bekam 2 Gulden, der zweite 1 Gul,den.

Am 7. September 1782 erließ Kaiser Joseph 11. eine "Feuerordnung für die Land­

städte und Märkte Niederösterreichs" . Diese 72 Paragraphen umfassende obrigkeit­

liche Regelung auf dem Gebiete des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes

hat auch in Tulln einen entsprechenden Niederschlag gefunden. So erging im Jahre

1784 ein kreisamtlicher Befehl, wonach Idie Errichtung von Stadeln in der Stadt ver­

boten wurde. "Wer widerrechtlich in der Stadt Stadln erbaut oder in zum Schein er­

bauten Schupfen Fechsungen einlegt, soll in Eisen geschlagen werden und Gassen

l(ehr~n". pas Verbot bestand schon durch Ratsbeschluß seit dem Jahre 1601, wurde

aber umgangen. Diese mit der Fechsung gefüllten Stadeln stellten immer wieder einegroße Brandgefahr dar.

Nachdem die alten Spritzen schadhaft geworden waren, kaufte die Stadt zwei neueFeuerspritzen mit einem Fassungsraum des Spritzenkastens von 7 bzw. 14 EimernLöschwasser. Aus Oberösterreich schaffte man im Jahre 1799 eine fahrbare Schieb­

leiter an.

Trotz der Löschvorkehrungen und des Türmerdienstes für den Brandalarm kam esimmer wieder zu Großbränden. So wurden am 2. August 1819 19 Häuser ein Opferder Flammen. Im September 1834 trieb in Tulln ein Brandleger sein Unwesen. VomMagistrat wurde eine Brandsicherheitswache in der Stärke von 29 Mann aufgestellt,die in jedem Stadtviertel zu je 2 Mann bei Tag und zu je 4 Mann bei Nacht ihreRundgängG zu machen hatte. Für die Bespannung der Feuerspritze und der Wasser­\;vagen, mußten bei Tag zwei und bei Nacht vier Pferde bereitgehalten werden. Auchhatte in al!en Häusern Löschwasser vorrätig gehalten zu werden.

Der Magistrat stelite im Jahre 1839 aus den Reihen der Tagwerker vier Nachtwächteran, die für ihren Wachdienst 30 Gulden jährlich erhielten. Sie trugen "Bundamäntelmit Kapuzen", zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, also eine Art Dienstkleidung.Diese Wachmannschaft hatte besonders auf die Feldscheunen ihre Aufmerksamkeit zu

richten.

Ein neuerlicher Großbrand betraf Tulin am 17. Mai 1838. Er entstand beim KaufmannLixl, 21 Häuser wurden vernichtet. Am 4. März 1851 brach am Hauptplatz ein Brandaus, dem sclll1ießlich 84 Häuser zum Opfer fielen und zwar am Milchplatz, in der Rat­hausgasse, Pfarrgasse, Wassertorgasse, am Frauenhof bis zur Donau. Zum Gedenkenan diesen Brand wird noch heute auf Grund eines damaligen Ratsbeschlusses an je­dem 4. März die große Glocke geläutet.

Aber auch Überschwemmungen und Hochwasserkatastrophen suchten immer wiederdie Stadt Tulln heim. So lesen wir von Wasserkatastrophen in den Jahren 1118, 1172,1193, 1210, 1235, 1280, 1360. Im Jahre 1402 verheerte die Donau das Tullnerfeld. 1616stürzten die "Hufschläge~' und ein Teil des Minoritenklosters durch ein Donauhoch­wasser ein. Ein gewaltiger Wolkenbruch richtete im Juli 1804 einen großen Schadenan, \vobei auch der große und kleine "Tullnbach" aus den Ufern traten. Bei der großenDonauüberschwemmung vom 28. Februar bis 1. März 1830 rettete ein bereits vorhan­dener Schutzdamm die Stadt vor einer Überflutung. Im Zuge der Donauregulierunggelang es bei dem Hochwasser ,des Jahres 1899 die Gefahr abzuwenden.

Der Verantwortung bezüglich der Hilfeleistung bei öffentlichen Notständen bewußt,veranlaßte Bürgermeister Ignaz Pollmann mit Weisung vom 17. April 1875 die "Pro­bierung" der Feuerspritzen durch die Stadtbausektion. Die am 21. April 1875 erfolgteÜberprüfung verlief für die Feuerspritzen positiv, lediglich ein Wasserwagen mußte

repariert werden. In der Sitzung der Gemeindevertretung vom 21. September 1876wurden vier Feuerlöschkommissäre bestimmt. Ihre Aufgabe bestand darin, im Ein­vernehmen mit dem Gemeindevorstand die "Löschausfahrten" zu bestimmen. DieseKommissäre waren: Für das 1 Viertel H. Jelinek, tür das 2. Viertel H. Klein, für das3. Viertel H. Stiwar und für das 4. Viertel H. Pollmann.

Die Bürgerschaft der alten landesfürstlichen Stadt Tulln erkannten aber auch, daß die

althergebrachte Art der Brandbekämpfung und der sonstigen Hilfeleistungen keines­falls ausreichte. Es reifte die Erkenntnis, daß nur durch eine entsprechend ausgebildeteKörperschaft bei Bränden und sonstigen Notständen aller Art wirksam Hilfe geleistetwerden kann. Den ersten Anstoß zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr gab dasGemeindeausschußmitglied Josef Lardemer. Er stellte an die Gemeindevertretungder I.f. Stadt Tulln den Antrag" in Berücksichtigung des allgemeinen Wohles" in Tullneine Freiw. Feuerwehr zu gründen. Dieser Eingabe wurde auch ein Statutenentwurfbeigelegt. Am 21. Dezember 1875 wurde dieser Statutenentwurf nach Behandlung inder Gemeindeausschußsitzung zur "vorläufigen Kenntnis" genommen, mit Dank rück­gemittelt, wobei noch erwähnt wurde, daß weitere Anträge erwartet werden.

Ein im Originalentwurf vorliegenden Aufruf (ohne Datum) zur Errichtung einer Freiw.Feuerwehr in Tulln an die "Geehrten Bürger und Mitbewohner Tulln's", gezeichnet vonBürgermeister Pollmann, war ein weiterer Schritt zur Verwirklichung eines organisier­ten Hilfsdienstes bei Bränden und sonstigen öffentlichen Notständen.

In einem Kalendarium soll nun ein Nachweis über die nunmehr einhundert jährigese:bstlose Hilfsbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Tulln erbrachtyverden.

1878

"Gut Ding - braucht Weile", diese Worte finden sich in der ersten Zeile des 1. Pro­tokollbuches der Freiw. Feuerwehr der Stadt Tulln für die Jahre 1878-1900. Damitwollte man sicherlich die verspätete aber schon vor längerer Zeit beabsichtigte Neu­gründung entschuldigen.

Als eifriger Werber für die neue Feuerwehr betätigte sich .der NotariatssollizitatorJohann Theurer.

Am 16. Juni 1878 wurde unter dem Vorsitz von Bürgermeister Josef Ursin nach § 36der "Feuerpolizeiordnung für das Erzherzogthum unter der Enns mit Ausschluß derHaupt- und Residenzstadt Wien", Landesgesetz vom 1. Juni 1870, die Wahl derKommandantschaft vorgenommen. Das Wahlergebnis wurde öffenUich kundgemacht.

Die Statuten der neugegründeten Feuerwehr wur,den am 12. Juli 1878 mit Zl. 20884 ­G 4 von der k.k. niederösterr. Statthalterei ger.ehmigt. Nach diesen Statuten war

eine Wahl alljährlich durchzuführen.

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ttloljner ~lt fdjü~en (§. 34 ber 6euerlöfdjorbnung).§. '2.

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~inwoljner, wefdjer ba~. 18 ~ .2ebensja~r ~utücfgelegt ljat, iftgeftattet, biefer. srör~erfcf)aft oei3utreten.

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fdjuffe über Die ~ufnaljme entfdjeibet.§. 3.

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wirb bon bem t}euerweljrljau~tmann ober heffen I5teUbertretermit S)anbfd)lag entgegengenommen, unb bem ~inttetenbert wirbeine 5l(ufna~m~fatte üoergeoen, 1

Statuten vom 12. Juli 1878

Die Feuerwehrmänner wurden vön Exerziermeister Adolf Schneider aus Wien, inner..halb von 12 Tagen ausgebildet. Der Gesamtstand betru9 48 Mann, die Einteilun~ er'"

folgte in drei Züge.

D:e Stadtgemeinde kaufte auch von der Firma Hekele in Wien-Fünfhaus eine Fahr­spritze die nunmehr neben alten Wagen und Geräten zur Verfügung stand.

Bei 31 Neugrün1dungen im Jahre 1878, hiezu gehörte auch die Freiw. Feuerwehr derStadt Tulln, betrug die Gesamtzahl der Freiw. Feuerwehren in Niederösterreich 336.Die FeL:ertaufe erhielt die junge Wehr am 17. August 1878. Sie wurde um 9 Uhr mitHornsignal alarmiert. Der diensthabende 3. Zug rückte zur Bekämpfung eines Wohn­11Dusbrandes nach Chorherrn aus. An dieser ersten Ausfahrt nahmen folgende Feuer­wohrkameraden teil: Bodenseer, Fleischmann, Lendl, Mattes, Szagany, Sachs Isidor,S2chs Franz, Theurer, Weiss (Binder), Wolfhardt, Wallner und Heimel. Die vorgenannteI'~eue Fahrspritze erhielt bei dieser Ausrückung ebenfalls ihre Feuertaufe und wurdenach dem Einrücken von der im Dienst gestandenen Mannschaft "Helene" getauft.

D:e Gemeindevertretung erließ am 21. August eine Feuerlöschordnung nach demd:esbezüglichen Muster der Stadt Stein a. d. Donau.

Ein weiterer Einsatz ergab sich am 18. September 1878 bei einem Großbrand in Rust.

1879

Am 2. Jänner mußte bei einem· Großbrand in Ollern (13 Häuser, 6· Nebengebäude und10 Scheunen) Hilfe geleistet werden. Im Zuge der Löscharbeiten erlitt der Feuerwehr­mann Karl Schwarz durch Einsturz einer Zimmerdecke eine Fußverstauchung undRippenbrüche.

In der Sitzung der Gemeindevertretung vom 15. Jänner wurde ein Ansuchen derFeuerwehr betreffend Abhilfe von Mißständen bei der Bespannung der Feuerspritzenbehandelt. Es folgte eine gemeindeamtliche Anordnung, wonach der Pferdebesitzer,der turnusmäßig die Bespannung beistellt, diese Dienstleistung strengstens einzu­halten hat "bei sonstiger Aufnahme auf seine Gefahr".

Am 5. Februar 1879 fand der erste Feuerwehrball statt, wobei der Besuch und dasReinerträgnis als "sehr günstig" bezeichnet wurde. In diesem Jahre bildete sich aucheine Feuerwehr-Musik-Kapelle unter dem Kapellmeister Josef Schwarz. Anläßlicheines Fackelzuges für den neugewählten Bürgermeister Rudolf Lixl rückte dieseKapelle erstmalig aus.

Unter der Leitung von Exerziermeister Köstlbauer wurde eine Feuerwehr-Turnerab­teilung geschaffen. Die Stadtgemeinde bewilligte ein Ansuchen um Überlassung desTurnsaales.

Mit ZI. 34027 - G 4 vom 24. Oktober 1879 genehmigte die n.ö. Statthalterei dieGründung des Bezirks-Feuerwehrverbandes Tulln. Dieser Verband umfaßte die Freiw.Feuerwehren des Gerichtsbezirkes Tulln.

1880Anläßlich des Eisganges in der Donau übernahm die Feuerwehr am 2. und 3. Jännerden Wach- und Sicherungsdienst.

Der erste Einsatz der Feuerwehr im TuHner Stadtgebiet erfolgte am 21. Jänner, undzwar bei einem Rauchfangfeuer im Hause Nr. 188 des Johann Höfinger. Es bestandjedoch keine Brandgefahr.

Am 11. Juli gegen 19.30 Uhr alarm;erte der Türmer die Feuerwehr, es war der Dach­

stuhl des Bahnhofgebäudes in Brand geraten. I\~it Unterstützung der Freiw. Feuer­

wehr Freundorf und der aus freiwilligen Helfern des ~n"fanter!ereg:nlentes "Erzherzog

Leopold" bestehenden Pumpmannschaft, konnte der Brand rasch lokalisiert und ge­

löscht werden. Eine wertvolle Löschhilfe stellten zwei Lokomotiven dar, d:8 aus Abs­

dorf kamen. Aus deren Tender konnte Wasser für Löschzv"ecke entnonln1Cn werden.

Im Berichtsjahr wurde ein Steigerhaus errichtet sowie ein Mannschaftswagen und

diverse Werkzeuge angekauft. Von Seiten der Stadtgemeinde kaufte man einen

Hydrophor und übergab ihn der Feuerwehr.

Hydrophor (Ankauf 1880)

Einen besonderen Dank sagte die I=euerwehr der Sparkasse, die bisher 1320 Gulden

spendete. Auch 108 unterstützende Mitglieder besaß damals die Feuerwehr. In diesem

Jahre wurde die besondere Hilfsbereitschaft und Verläßlichkeit der Feuerwehrmänner

aus dem Handwerker- und Taglöhnerstand lobend erwähnt und sie als "Perlen" der

Feuerwehr bezeichnet.

10 Einsätze wurden geleistet.

1881Anläßlich einer Ausschußsitzung am 28. Februar erklärte Feuerwehrhauptmann Fara,Paradeuniformen auf seine Kosten anfertigen zu lassen, gegen eine geringe Rück­zahlungsrate von 20 Kreuzer pro Woche.

Es wurden 20 verschiedene Übungen abgehalten und der Übungsbesuch als sehr gut

bezeichnet.

8 Brandeinsätze ergaben sich und außerdem 4 vergebliche Ausfahrten. 3 Schlauch­haspeln, 40 m Schläuche und ein Signalhorn wurden angeschafft. Alljährlich legte manauch eine Tabelle über die Einsatzleistung der einzelnen Feuerwehrangehörigen an.

1882Der VOfschußverein Tulln wi'dmete der Feuerwehr den Betrag von 200 Gulden. Damitvvurde bei der bekann1en Firma Köllsch in Graz eine Schiebleiter (14 m) angekauft.

Ober Anforderung der k.k. Bezirkshauptmannschaft Hernals, mußte bei einem "inTuiln anwesenden Theater" die Brandsiche'rheitswache gestellt werden. Am 2. Jännerergab sich ein Wachdienst anläßlich einer Hochwassergefahr.

Die Sparkasse Tulln übergab 50 Gulden zum Ankauf von Schläuchen.

i 3 Brandeinsätze und 2 blinde Alarme ergaben sich im Jahre 1882.

1883Erstrnalig in der Geschichte der Freiw. Feuerwehr der Stadt Tulln mußten zwei Brand­einsätze an einem Tag geleistet werden. Es war !dies am 26. Februar, und zwar einBrand in Ollern und ein Brand in Tulln, Karlsgasse 9.

Bei einem Brand in Staasdorf am 7. Oktober erlitt der Hornist Obermeier eine Zerrungdes Schultergelenkes. Er erhielt 14 Gulden von der Unterstützungskasse.

Insgesamt ergaben sich 9 Brandausrückungen und 9 Brandsicherheitswachen. 8Übungen wurden abgehalten.

Die Stadtgemeinde übergab der Feuerwehr für die Jahre 1882 und 1883 eine Sub­vention von 100 Gul,den. Auch regelte die Gemeinde die Bespannung der Feuerwehr­wagen, dies wurde von der Feuerwehr besonders dankbar anerkannt. Feuerwehr­hauptmann Fara legte seine Stelle zurück.

1884Anton Eibensteiner wurde zum Hauptmann gewählt. 7 Brandeinsätze sind verzeichnet,darunter der Brand einer Schiffmühle am 2S. August in Muckendorf und der Brandvon zwei Schiffmühlen am 1.6,. Dezember in Tulln.

Am 20. Juli fand ein Fest des Bezirks-Feuerwehrverbandes Tulln statt. Eine Groß­übung am "Spenglerhaus am Platz" war der Mittelpunkt Ides Festes. Es erschienendie Freiw. Feuerwehren Wien IX., (Alsergrund), Eggenburg, Gmünd, Weikersdorf,Rodaun, Hernals, Währing, H8'iligenstadt, Nußdorf, Klosterneuburg, Weidling, König­stetten, Tulbing, Staasdorf, Freundorf, Sieghartskirchen, Rappoltenkirchen, Preßbaum,Neu-Aigen, Stockerau, Hausleiten, Korneuburg und eine Abordnung der Wiener

6erufsfeuerwehr. Insgesamt waren über 300 Feuerwehrkameraden anwesenO.

Zum Obmann des Bezirks-Feuerwehrverbandes Tulln wurde Anton Eibensteiner (Tulln)gewählt, zu seinem Stellvertreter Ignaz Köpfinger (Königstetten) und zum SchriftführerJosef Köstlbauer (Tulln).

1885Die Feuerwehr trat dem I. n.ö. Feuerwehr-Unterstützungsverein bei. Bereits am10. März erhielt H. Ostermayer von dem genannten Verein eine Unterstützung von50 Gulden.

Dr. von Vigili scheint als erster Feuerwehrarzt auf. Er behandelte verunglückte Feuer­wehrmänner kostenlos. Mag. pharm. Lunaczek überließ kostenlos Medikamente.

Die Stadtgemeinde gab ihrer Feuerwehr eine Subvention von 50 Gulden. Am 18. Julilegte Hauptmann Anton Eibensteiner seine Stelle nieder. Durch seine mustergiltigeDienstauffassung genoß er bei seinen Kameraden die größte Achtung. Zum Hauptmannwurde Josef Eret gewählt.

f=in Steigerhaus errichtete man "an der Stelle wo die Mühlen standen". Das Holzspendete Herr Theodor Anton. Erzherzog Albrecht ließ der Feuerwehr eine Spendevon 30 Gul,den überweisen.

Dem Viertelsvertreter Josef Koch, Hauptmann der Freiw. Feuerwehr Simmering (Ort),vvar es zu danken, daß für die Tullner Wehr vom n.ö. Landesausschuß eine Subventionvon 200 Gulden erwirkt werden konnten.

In der Sitzung vom 26. Oktober wurde beschlossen, eine Kasse zur Unterstützung ver­unglückter Feuerwehrmänner in Tulln zu gründen.

Es wurde neunmal zu Bränden ausgerückt, 25 Übungen und mehrere Brandsicher­heitswachen abgehalten. Eine genaue Überprüfung der Gurte, Rettungsleinen undLeitern wurde durchgeführt. Es konnten keine Mängel festgestellt werden.

1886Aus einer Spende der Sparkasse erfolgte der Ankauf von Saug- und Druckschläuchen.Mit Unterstützung der Gemeinde wurde von der Firma Hekele Wien-Fünfhaus einHydrophor gekauft, am 21. März erprobt und übernommen.

Immer wieder wird der tüchtige Exerziermeister der Tullner Feuerwehr, Josef Köstl­bauer, lobend erwähnt.

16 Übungen wurden durchgeführt und zu drei Bränden ausgerückt.

1887Wegen seiner Tätigkeit als Stadtkämmerer legte das Gründungsmitglied der Feuer­wehr, Josef Eret seine Hauptmannsteile nieder. Zum neuen Hauptmann wurde der

Baumeister Bruno Großmann gewählt.

Herr Leiter spendete eine Rauchmaske, sie dürfte das erste Atemschutzgerät der

Tullner Feuerwehr gewesen sein. Der Schriftführer der FF Tulln, Leopold Berger,

wurde Obmann des Bezirks-Feuerwehrverbandes Tulln.

Es mußte auch eine Reparatur "der vielgeliebten Leni" (Fahrspritze), wie es im Pro­

tokollbuch wörtlich heißt, durchgeführt werden.

Beim 13. n.ö. Landes-Feuerwehrtag in Wien am 2. Oktober wurde beschlossen, dennächsten Landes-Feuerwehrtag in Tulln abzuhalten.

24 Brandeinsätze werden für das Berichtsjahr verzeichnet, 13 Übungen dienten zurWeiterbildung der Mannschaft.

1888V\lie immer bewilligte die Gemeinde 60 Gulden an Subvention. Die Sparkasse widmetezur Anschaffung von Lodenblusen 150 Gulden.

Am 10. August fand das Fest des 10-jährigen Bestandes statt. Es war verbunden miteiner Großübung am Minoritenplatz.

An Leistungen wurden erbracht: 11 Brandeinsätze, 43 Brandsicherheitswachen, 17Übungen.

1889Dle Sparkasse spendete auch in diesem Jahr der Feuerwehr, und zwar 100 Gulden.Von Frau Bauser erbte die Feuerwehr 100 Gulden.

5 Brandeinsätze und 17 Übungen wurden verzeichnet. Der Stand betrug 94 Mann.Erstmalig fand auch im Rahmen der Feuerwehr eine Chargenschule statt.

1890Immer wieder bereiteten die mangelhaften Löschwasservorkehrungen bei den Scheu­nen der Feuerwehr eine große Sorge.

Viel Arbeit brachte allen Kameraden und sonstigen Helfern .der 14. n.ö. Landes-Feuer­wehrtag der am 20. Juli in Tulln abgehalten wurde. Unter dem Vorsitz des Obmannesdes n.ö. Landes-Feuerwehrverbandes Dr. Josef Wedl (Wiener Neustadt) wurden dieBeratungen des Landes-Feuerwehrverbandsausschusses vorgenommen. Vertreter von101 Feuerwehren mit über 2000 Mann waren "m·ittels Dampfroß oder Mannschafts­wagen" in Tulln erschienen. An einer Großübung am Hauptplatz nahmen 13 Freiw.Feuerwehren aus der näheren Umgebung von Tulln teil.

Anläßlich des Landes-Feuerwehrtages fand auch eine Ausstellung verschiedener Fir­men statt, dabei wurden Feuerwehrfahrzeuge und Geräte, Leitern, Sanitätsgeräte,Uniformen sowie Telephon- und Telegrapheneinrichtungen zur Schau gestellt.

3 Brandeinsätze mußten geleistet werden.

1891Wilhelm Eder wird zum Kommandanten gewählt. Er erklärte sich bereit, für die Kostender Errichtung einer "Telegraphischen Verbindung zur Alarmierung sämtlicher Feuer­wehrmitglieder" leihweise aufzukommen. Die Anlage wurde von Korporal Devok desin Tulln stationierten Kavallerie-Telegraphenkurses erbaut und im Jahre 1894 fertig­gesteilt. Sie kostete 774 Gulden. Viele Gönner hatten sich durch Gel,dspenden un1dieses Werk der "stillen Alarmierung" verdient gemacht.

Im Rahmen des Gemeindeauss9husses wurde eine Feuerlöschkommission gebildet.Sie bestand aus Gemeinderäten und Feuerwehrfunktionären. Ihre Aufgabe bestand

darin, die Gemeinde in allen Angelegenheiten des Brandschutzes zu beraten.

Die Gemeinde kaufte 300 m Schläuche. Eine neue Feuerlöschordnung für die StadtTulln wurde ausgearbeitet. Im Berichtsjahr fanden auch w;eder Ausbildungskurse fürdie gesamte Mannschaft statt.

4 Brandeinsätze.

1892Im Rahmen der Feuerwehr wurde ein Musikfonds gegründet. 6 Brandeinsätze, 1 Hoch­wassereinsatz, 18 Übungen.

1893Über Ersuchen des Reichs-Kriegsministeriums wurde im Rahmen der Feuerwehr eine"Lokal-Krankentransport-Kolonne" des Roten Kreuzes gebildet. Es war dies die!(olonne Nr. 72, ,die geforderte Mannschaftszahl betrug 16. Tatsächlich meldeten sichjedoch 18 Kameraden für diesen Dienst. Die Ausbildung führte Stadtarzt Dr. JuliusPienk durch. Nach der Dienstinstruktion dieser in ganz Österreich errichteten Kolonnenhatten die Feuerwehrmänner im Falle einer Mobilisierung den Transport der in derHeimat eintreffenden verwundeten oder erkrankten Soldaten zu übernehmen.

Diese Kolonne bildete auch den Grundstock für ,die Feuerwehr-RettungsabteilungTulln. Eine Inspizierung dieser Kolonne durch den Sanitätschef des 11. Korpskomrnan­dos Generalstabsarzt Dr. Friedl fiel zur vollsten Zufriedenheit aus.

Die Feuerwehr-Alarmleitung wurde jährlich durch die Gemeinde mit 20 Gulden undvon Seiten des "Militär-Ärars" jährlich mit 50 Gulden subventioniert.

11 Brandeinsätze.

1894Einführung von Chargenübungen und Aufstellungen eines Übungsplanes. Eine mehr­malige Tätigkeit der Rettungsabteilung wird lobend erwähnt.

2 Brandeinsätze, 13 Übungen.

1895Im Berichtsjahr wurden die Schulden bezüglich der Alarmleitung voll beglichen,ebenso der Schuldbetrag der anläßlich der Abhaltung des 14. n.ö. Landes-Feuerwehr­tages im Jahre 1890 entstanden war.

Besonders freute sich die Feuerwehr, daß sie in ihrer Gesamtheit zur Hochzeit ihresKommandanten Wilhelm E,der eingeladen wurde. "Es war eine Hochzeit für diegesamte Feuerwehr" heißt es im Protokoll des Jahres 1895.

6 Brandeinsätze.

1896Bei der Firma Dobrobovolsky wurden neue Helme angeschafft.

Am 5. August legte Kommandant Eder seine Stelle nieder. Bei der außerordentlichenHauptversammlung vom 26. Al;lgust wurde Leopold Berger, Lehrer, zum Kommandan-

ten gewählt.

6 Brandausrückungen und eine "stattliche Anzahl" von Übungen.

1897Eine Überholung der gesamten A!armleitung mußte vom Wiener Elektromeister Engel­

mann durchgeführt werden.

An!äßlich der Unwetter- und Hochwasserkatastrophen des Jahres 1897 hatte dieFeuerwehr Dammsicherungsdienst geleistet und die Rettung von Haustieren durch­geführt. 50 Mann standen 2.408 Stunden im Einsatz.

1898Anläßlich des 20jährigen Bestandes der Feuerwehr wurde eine Geräteschau und eineGroßübung mit mehreren Nachbarfeuerwehren abgehalten. Komnlandant Berger undHauptmann Sedlmayer wurden Ehrenmitglieder des Veteranenvereines Tulln. Obmanni··ioizschuh überreichte die Diplome.

2 Brandeinsätze und eine "große Zahl" von Übungen.

1899Im Protokoll wurde vermerkt, daß die "Finanzen aufs glänzende stehen". Alle Schul­den wurden bezahlt. Anläßlich der Hochwasserkatastrophe mußten mehrtägige Be­reitschaftsdienste geleistet werden.

Der langjährige Ex.erziermeister Köstlbauer legte seine Stelle zurück. Es ergabensich 10. Brandeinsätze.

1900Der Obungsbesuch wird als sehr gut bezeichnet. Kommandant :Berger legt seineStelle nieder wegen beruflicher Verhinderung. Er wurde zum Ehrenhauptmann er..nannt. Die Chargen und die Mannschaft überreichten ihm eine "Ehrenkette" (ver..mutlich eine Uhrkette).

Für die Zeit von 1901-1920 fehlen die Protokolle. Einige Angaben konnten aus denKassenbüchern entnommen werden.

1901Josef Sedlmayer, Gastwirt, wird zum Kommandanten gewählt.

1902Der Anstre:chermeister Michael Muthsam wird zum Kommandanten gewählt.

1903Anläßlich der Feier des 25:jährigen Bestandes der Feuerwehr waren Einnahmen inder Höhe von K 2016,54 zu verzeichnen.

1904Wie alljährlich gewährte das Reichs-Kriegsministerium eine Subvention von K 100,-._

Die Gemeinde subventionierte ihre FeL~erwehr ebenfalls alljährlich mit K 120,-.

1905Für den Dampfspritzenfonds wurden I< 5-0,- bereitgestellt.

1906

Der Beitrag der unterStützenden Mitglieder betrug K 372,40.

V:er Feuerweilrrrlänner konnten mit der von Kaiser Franz Joseph I. am 24. November

1905 gest~Het8n Ehrennledail!e für 25,jährige verdienstvolle Tätigkeit auf dem Ge­

b;ete des Feuerwehr- und Rettungswesens dekoriert werden. Für den Dampfspritzen­

fonds standen K 557,54 zur Verfügung.

Die ersten ausgezeichneten Feuerwehrmänner

1907Der Danlpfspritzenfonds hatte sich lediglich um K 18-,44 erhöht.

1908Den 20. n. Ö. Landes-Feuerwehrtag in Bad~1i bei Wien besuchten 11 Kameraden.

Um den Betrag von K 262,38 wurden bei der Maschinenfabrik Union in Wien

Schläuche gekauft. Der Dampfspritzenfonds erhöhte sich auf K 107-6172.

1909

Es wurde ein "Minimax"-Handfouerlöscher or;gcschaHt. 1< 17CjO}- betrug derDampfspritzenfonds.

1910

Neben der laufenden Subvention der Gemeinde von K 120,- wurde auch alljährlichein Betrag von K 40,- für die Erhaltung der "Feuertelegraphenleitung" bew!ll~gt.

Dampfspritze, 1910

In diesen1 Jahre erfolgte auch der Ankauf einer Dampfsprltze, Muster "Oregon", vonder Maschinenfabrik "Union" in Wien. Der Kaufpreis betrug K 8710,50. Bei derSparkasse der Stadt Tulln mußte hiefür ein Darlehen von K 5700,- aufgenommenwerden. Um K 100,- erfolgte der Verkauf eines Hydrophors an die Frei\f\J. Feuer­wehr Staasdorf.

1911Alljährlich spendete der Hi!fsverein vom Roten Kreuz der Feuerwehr den Betrag vonK 20,~.

Der Feuerwehrmann B. J. erlitt bei Ginelll Brcu-oelnsa'tz eine Zerreißung der Augen­bindehaut.

1912Die Stadtgemeinde gewährte eine Subvention von K 1000,-.

1913Der Schuldenstand für die Dampfspritze betrug noch K 3000,-.

1914Die Feuerwehr erhielt ein Legat (Schubert) in der Höhe von K 350,-. Ein bespann­

barer Rettungswagen wird eingestellt.

Rettungswagen, 1914

1915Die IBeiträge der unterstützenden Mitglieder betrugen K 426,,-.

1916Für die Dampfspritze wurden K 10251,75, abgezahlt. D.ie Gemeindesubvention betrugK 1000,-. Die unterstützenden Mitglieder widmeten K 483,-.

1917

Die unterstützenden Mitglieder leisteten K 474,-.

1918Für einen Krankentransport mit dem Rettungswagen nach Sieghartskirchen gingeine Spende von K 100,- ein.

1919Die Rettungsmänner erhielten vom Roten Kreuz für ihre verdienstvolle TätigkeitMedaillen.

1920In der Zeit vom 25.7.1914 bis 8.2.1920 fand keine Hauptversammlung statt. Indieser Zeitspanne ist die Wehr zu 13 Bränden ausgerückt. Kommandant Muthsamstellte in der Hauptversammlung vom 8.2.1920 fest, daß Löschwasservorsorgen be­sonders dringend seien, alle iBrunnen wären auf ihre Ergiebigkeit zu prüfen und beiEignung mit einem "W" zu bezeichnen. Die Wasserbezugsstellen sind auch aufPläne einzuzeichnen.

Statt eines Feuerwehrballes wurde eine Haussammlung abgehalten.

Während des Krieges leistete die Krankentransportkolonne überaus verdienstvolleEinsätze, die allseits anerkannt wurden.

D;e Herren Zimmerer, Frank und Zuckrig I wurden ersucht, der Dampfspritze ihrebesondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Auch die verdienstvolle Tätigkeit der Rettungsabteilung für den zivilen Bereichwi rd besonders erwähnt. Es ergaben sich folgende Ausfah rten: 1914 -' 23, 1915 ­23, 1916 - 34, 1917 - 24, 1918 _. 12, 1919 - 41. Die meisten Ausfahrten führteRettungsmann Kautz durch, nämlich 120.

Es wurde auch der im Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Kameraden gedacht. Eswaren dies die Herren: Hofstetter, Perzi, Glaninger, Lendl und Herzog.

Feuerwehrkommandant blieb der bewährte Kamerad Michael Muthsam, zu Haupt­männer (identisch mit Hauptmann-Stellvertreter) wurden gewählt: Rudolf Zimmererund Rudolf Hummel.

Angeregt wurde, den Stadtarzt Dr. Alexander Zörnleib für die Fortbildung der Ret­tungsmänner zu gewinnen.

Nach H. Amreiter übernimmt H. Zuckrigl die Stelle des Zeugwartes. Depotwart wird

H. Schiefer.

Es wurde beschlossen, die alten Telephonleitungen abzunehmen, mit Ausnahme derLeitung vom Gerätehaus zum Turm.

Am 27. Dezember berichtete Feuerwehrkommandant Muthsam, daß er in seiner Eigen­schaft als Bezirksobmann in den Landes-Feuerwehrverband als Ausschußm·itgliedberufen wurde.

1 Brandeinsatz erlgab sich im Jahre 1920.

1921Ein nunmehr wieder durchgeführter Feuerwehrball brachte einen Reingewinn vonK 15,.QOO,-.

Es wurde beabsichtigt, eine Benzinmotorspritze anzukaufen. Im Berichtsjahr sind36 Kranken- bzw. Unfalltransporte durchgeführt worden.

1922Feuerwehrhauptmann \Geyer aus Wolfpassing hielt einen Vortrag über die Lösch­taktik der Wiener Berufsfeuerwehr und berichtete über die Vorteile einer Überland­Feuerwehrzentrale in Tulln. Ebenso unterrichtete er über die Gefahren des elektri­schen Stromes.

Auf Grund des § 3 des Gesetzes vom 19. April 1922 über die Errichtung einesLandes-Feuerwehrbeirates (LGBI. Nr. 190) wurde Feuerwehrkommandant Muthsamzum Mitglied des n. Ö. Landes-Feuerwehrbeirates ernannt.

Es ergaben sich 23 Ausrückungen der Rettungsabteilung. 100 Meter Subventions­schläuche wurden von der n. Ö. Landesregierung zugewiesen.

1923

Neuerlich wird im Protokollbuch die Wichtigkeit der Löschwasserversorgung er­wähnt und ebenso die Notwendigkeit einer intensiven Schulung. Von der Stadt­gemeinde erfolgte eine Regelung bezüglich der Bespannung. Die Fuhrwerkbesitzerwechseln monatlich hinsichtlich der Bespannungspflicht. Die jeweilige Verständigungerfolgt durch die Stadtpol izei.

Von Stadtarzt Dr. Zörnleib wird ein Kurs über "Erste Hilfe" abgehalten.

Es ergaben sich Reparaturen an der Fahrspritze und am Hydrophor. In der Polizei­wachstube wurde eine Signalhupe gegeben mit der im Bedarfsfalle auch vomdiensthabenden Wachmann die Feuerwehr alarmiert werden kann.

Anläßlich der Vollendung ihres 40jährigen aktiven Feuerwehrdienstes wurden folgen­de Kameraden für eine Auszeichnung vorgeschlagen:

Isidor Sachs, Schneider - SchutzmannJosef Göbl, Hausbesitzer - EhrenhauptmannFranz Ehrenstorfer, Zimmermann - SchutzmannJosef Lendl, Brunnenmeister - SchutzmannFranz Weiß, Leichenbestatter - SchutzmannJohann Psuchner, Fischer - SchutzmannWilhelm Eder, Bäckermeister - Ehrenhauptmann

Für 25jährige aktive Dienstzeit:

Ludwig Schlenz, Schuldirektor - SchriftführerAnton Weishapp, Briefträger - SpritzenmeisterJohann Lendl, Zim,mermann - ZugsführerGeorg Skonnal, Korbflechter - SchutzmannAnton Knopfhart, Maurer - Schutzmann

Zufolge Ablebens des verdienten Feuerwehrkommandanten Michael Muthsam,wurde am 22.9.1923 Hauptmann Rudolf Hummel bis zur nächsten Hauptversamm­lung mit der Kommandoführung betraut. Kamerad Poisinger übernahm die Leitung derRettungsabteilung.

Es wurden an die Ver,sicherungsgesellschaften wegen Spenden zur Beschaffungeiner Autospritze Ansuchen gestellt. Von der Post- und Te!egraphendirektion wirddie Abnahme der Feuerwehrtelephonleitungen gefordert und d:e seinerzeitige Be­willigung zurückgezogen. Die Feuerwehr richtete an die Stadtgemeinde das An­suchen es möge von den Hausbesitzern ein "Feuerwehrbeitrag " eingehoben wer­den. Da dieser geforderte Vorgang jedoch gesetzlich nicht gedeckt war, konntedem Ansuchen keine Folge gegeben werden.

Alle Feuerwehrangehörigen mit einer mehr als 25jährigen aktiven Dienstzeit wer­den zu "Bürgern der Stadt Tulln" ernannt.

1924

Die n. ö. Brandschadenversicherung widmete der Feuerwehr K 1,000.000,- alsGrundlage für die Anschaffung einer Autospritze. Der Autospritzenfonds verfügtüber einen Betrag von K 15-,597.00-0.,-. Die umliegenden Gemeinden wurden er­sucht, einen Beitrag für den Ankauf einer Autospritze zu leisten. Leider hatte dieseAktion keinen Erfolg.

In der Hauptversammlung vom ,16.3.1924 wird Hauptmann Rudolf Hummel zumFeuerwehrkommandanten gewählt. Herr Hübl spendete ein Signalhorn.

Bei der Feuerlöschgerätefabrik Wilhelm Knaust, Wien 2., wird eine Benzinmotor­spritze (Anhängerspritze) angekauft.

Motorspritze, 1924~ und Mannschaftsfahrzeug, 1926

Für die Feuerwehr Tulln wurde als Löschrayon bestimmt: Asparn, Staasdorf,Kronau, Langenrohr, Frauenhofen, Nitzing, Langenlebarn, Neu-Aigen und Perzendorf.

1925Die Dampfspritze wurde bei der Firma Knaust in Wien repariert und voll einsatz­fähig gemacht.

Eine Besichtigung des Gerätehauses durch die Gemeindevertretung und eine Inspek­tion der Feuerwehr durch den Landes-Feuerwehrbeirat Bachner aus Altenwörth,ergab eine volle Anerkennung für die Feuerwehr.

Von der n. ö. Landesregierung erfolgte die Zuweisung von 200 m Schläuchen. ZurInstandhaltung des Rettungswagens langte vom Roten Kreuz ein Betrag vonK 580.000,- ein. Da immer wieder Schwierigkeiten hinsichtlich der Fahrzeugbe­spannung auftraten, erwies sich die Beschaffung eines Kraftfahrzeuges als dringendnotwendig.

1926Über das Rote Kreuz wurde ein Desinfektionsgerät angeschafft. Es wird neuerlichdie Anschaffung einer Autospritze in Erwägung gezogen. Es ergab sich die Repa­ratur der Motorspritze. Die Kosten hiefür (S 97,-) wurden von der Gemeinde be­zahlt.

Von der außer Dienst gestellten Freiw. .Feuerwehr Hernals wurden mit Unterstützungder Geme:nde ein Mannschaftsfahrzeug und diverse Monturgegenstände um denBetrag von S 9000,- angekauft. Die Ausfahrspritze, den großen Hydrophor und denalten Mannschaftswagen verkaufte man.

1927Von der Feuerwehr wurde für das Rote Kreuz gesammelt und hiebei ein Betragvon S 69,- erzielt.

Anläßlich der Reparatur des Mannschaftsfahrzeuges ergaben sich größere Aus­lagen. Feuerwehrkommandant Hummel besprach mit dem Feuerwehrausschuß dieNotwendigkeit der Anschaffung eines Rettungsautos für den Bezirk Tulln.

2 Brandeinsätze.

1928Im Zuge eines Amtstäges der Bezirkshauptmannschaft Tulln hielt der Referent fürRettungswesen des Landesverbandes vom Roten Kreuz für Wien, Niederösterreichund Burgenland, Rudolf Mitlöhner, Stockerau, einen Vortrag über den Rettungs­dienst des Roten Kreuzes. Von Stadtarzt Dr. Zörnleib wurde neuerlich ein Kursüber" Erste Hilfe" abgehalten.

Die Freiwillige Feuerwehr Tulln, 1928

Rettungsauto, 1928

Am 5. August fand ein Fest an läßlich des 50jährigen Bestandes der Feuerwehrstatt. H:eboi wurde auch das Bezirksrettungsauto gesegnet und so wie der Rettungs­wagen von den Rettungsmännern der Feuerwehr in Betrieb genommen. Das Festhatte durch d'e Ungunst der Witterung sehr gelitten. Es war ein Abgang von S 533,­zu verzeichnen.

2 Brandeinsätze.

1929Der Kommandant der Rettungsabteilung, Stadtpolizeiinspektor Pichler berichtete,daß in der Zeit vom August bis Dezember 1928 mit dem neuen Rettungsauto be­m:ts 73 Ausfahrten durchgeführt wurden. Hiebei konnte ein Transportkostenüber­schuß von S 800,- verzeichnet werden. Die Transportgebühren betrugen: Für Mit­glieder des Zweigvereines vom Roten Kreuz 50 g/km, für Krankenkassenmitglieder20 g/km und für Nichtmitglieder S 1,-/km.

7 Brandeinsätze und eine Bere:tschaft wegen Eisstoß bzw. Hochwassergefahr.

1930

Die Kameraden Josef Lendl, Johann Psuchner und Leopold Kobelbauer vollende­ten ihr 50. Feuerwehrdienstjahr.

Eine Überprüfung der Dampfspritze ergab ihre vollständige Einsatzbereitschaft.

Aus der Verlassenschaft von Oberst Wurm erhielt dia Feuerwehr S -j 65-,-.

Im Interesse der Vereinheitlichung der Schlauchverblndungen wurden vonl Lan­des-Feuerwehrverband die Druckschlauchverschraubungen im Verhältnis 1:1 gegenReichseinheitskupplungen (EK 52) umgetauscht. Als außerordentHche Subventionerhielt die Wehr 150 m "Hochdruckschläuche" und 10 Paar Kupplungen (EK 52).Am 24. Oktober werden die dreirädrige Karrenspritze (18. Jahrhundert) und zweiLöscheimer in das Heimatmuseum gegeben.

Für den 8. Dezember 193.0 wurde vom Landesverband vom Roten Kreuz die Prüfungder Rettungsmänner des Bezirkes Tulln ausgeschrieben. Hiezu hatten sich 76 Kame­raden gemeldet.

3 Brandeinsätze.

1931E;ne neue Zugseinteilu~gwurde geschaffen und auch das Turnen wieder eingeführt.

Eine außerordentliche Subvention in Form von 150 m Druckschläuchen und 10 PaarKupplungen konnten im Berichtsjahr erreicht werden.

10 Brandeinsätze.

1932Ein Personenkraftwagen wurde als Mannschaftsfahrzeug angekauft. Ein Verze;chnisder für Löschzwecke geeigneten Brunnen wurde angelegt und im Gerätehausersichtlich gernacht.

9 Brandeinsätze.

1933Ein Faschingszug brachte einen Reingewinn von S 455,- und eine Sammlung (statteiner Ballveranstaltung) erbrachte S 752,-.

Kein Einsatz verzeichnet.

1934Es erfolgt ein Bericht über die im März erfolgte Gründung der Landes-Feuerwehr­

schule in Wiener Neustadt, und eine Werbung für den Kursbesuch an dieser Schule.Unter den Neuaufnahmen scheint auch der Stadtarzt Dr. Maximilian Philippi auf.

Er war somit der zweite Feuerwehrarzt der Tullner Wehr.

3 Brandeinsätze.

1935Zur Aufbringung der Geldmittel für die Neuanschaffung eines Rettungsautos wirdmit dem Zweigverein vom Roten Kreuz in Tulln ein Ausschuß gegründet.

Für den Wasserdienst schaffte man Grundleinen an. Die Motorspritzen wurdenvom Landes-Brandinspektor Franz Ickinger aus St. Pölten überprüft und in Ord­

nung befunden. Die überprüfung der Dampfspritze verlief ebenfalls positiv.

Am 20. September fand im Raume Korneuburg-Stockerau-Krems-Tulln und Klo­sterneuburg eine Luftschutzübung statt. Für das Gebiet von Tulln wurden aufgebo­ten: Die Freiw. Feuerwehren Tulln, Staasdorf, Nitzing, Langenrohr, Langenlebarn,Neu-Aigen und Wördern mit 11"1 Mann, 12 Fahrzeugen, 2 Rettungsautos (Tulln undAtzenbrugg), 1 Schiebleiter und 1 Rüstwagen. Die Wehren standen unter dem Kom­mando des Bezirks-Feuerwehrkommandanten Rudolf Hummel. Landes-Feuerwehr­beirat Dir. Weber aus Atzenbrugg nahm an der Übung ebenfalls teil.

2 Brandeinsätze, eine Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall (3 Verletzte).

1936Die Dampfspritze mußte außer Dienst gestellt werden. In der Nacht vom 2. auf 3.Oktober fand neuerlich eine Luftschutzübung statt. Die Einsatzkräfte vvurden de­zentralisiert: 1. Zug: Rüstauto mit Anhänger, 11 Mann, Standort: Garage Wild;2. Zug: Lastauto mit Tragkraftspritze, 14 Mann, Standort: Gasthof Stiegler;3. Zug: Schiebleiter, 6 Mann, Standort: Rathausplatz;1. Rettungsgruppe: Rettungsauto, 3 Mann, Standort: Gasthof Kleiß;2. Rettungsgruppe: Privatauto, 3 Mann, Standort: Altersheim;3. Rettungsgruppe: Privatauto, 3 Mann, Standort: Gärtnerei Füssl;4. Rettungsgruppe: Rettungswagen (bespannt), 3 Mann, Standort: Gasthof Gmein­

wieser;

Kommandowagen : Standort: Gasthof Kleiß.

Drei Mann wurden für den Gasschutzkurs in der Feuerwehrschule Wiener Neustadtangemeldet.

3 Brandeinsätze.

1937Um Platz für ein neues Rettungsauto zu schaffen, wurde der bespannbare Mann­schaftswagen an die FF Muckendorf verkauft. Die Segnung und Indienststellung desneuen Rettungsautos fand am 8. August statt.

4 Brandeinsätze.

Rettungsauto, 1937

1938

Es soll eine telephon ische Verbindung zwischen dem Flugfeld Langenlebarn, derTullner Stadtpolizei, dem Turmwächter und dem Feuerwehrgerätehaus hergestelltwerden. Der Turmwächter muß Tag und Nacht erreichbar sein.

1 Brandeinsatz.

1939Die Freiwilligen Feuerwehren werden eine Hilfspolizeitruppe der Gemeinden. DerRettungsdienst der Tullner Feuerwehr mußte dem Roten Kreuz übergeben werden.Feuerwehrkomnlandant wird Franz Schmidt.

2 Brandeinsätze.

1S40Wehrführer wird Leopold Zuckrigl, sein Stellvertreter Wilhelm Hummel.

1 Brandeinsatz.

1941Keine Vormerkungen.

19423 Fliegeralarme, 3 Brandeinsätze, 6 Übungen.

194312 Brunnen wurden auf ihre Verwendung als Löschwasserentnahmes~ellen überprüft.Vier Feuerwehr-Jugendgruppen wurden aufgestellt und ein Fernsprechtrupp einge­stellt. Die Feuerwehrbereitschaft 23 hatte ihren Sitz in Tulln und umfaßt die Freiw.Feuerwehren Tulln, Groß Weikersdorf, Nieder Rußbach, Zwentendorf, Greifenstein,8t. Andrä-Wördern, Zeiselmauer und Känigstetten.

7 Fliegeralarme, 1 Wachdienst, 8 Brandeinsätze, 6 Übungen und Einschulung von26 dienstverpflichteten Feuerwehrmännern.

194486 Fliegeralarme, 1 Fliegerangriff (26.6.1944), 5 Brandeinsätze, Splittergrabenbaufür 2 Löschgruppen.

Bei einer Ausfahrt der Tullner Feuerwehr anläßlich eines Luftangriffes auf Fels amWagram (29.6.1944) wurde der Feuerwehrmann Franz Teykl bei der Explosion einesZeitzünders verletzt und mit ihm zwei Kameraden der FF Groß-Weikersdorf sowieein Kamerad der FF Nieder-Rußbach.

Ein Großeinsatz ergab sich auch beim Zusammenstoß zweier Güterzüge nächstGroß-Weikersdorf am 17.7.1944. Es gerieten 28 Eisenbahn-Kesselwagen mit Öl inBrand. Am Brandplatz erschien auch die Feuerschutzpolizei Wien, ihr Einsatz waraber nicht mehr nötig, die anwesenden Freiw. Feuerwehren bewältigten den Groß­

brand.

Bei dem schweren Luftangriff auf Tulln am 11.12.1944 war die gesamte Feuerwehrmit Rettungs- und Aufräumungsarbeiten beschäftigt.

1945Diverse Bereitschaften, 10 Brandsicherheitswachen, 37 Fliegeralarme, 1 Brandeinsatz.28 Frauen wurden für den Feuerwehrdienst notdienstverpflichtet. Gruppenführerin­nen waren Frau Frieda Fuchs und Frau Luise Langer. Vor Kriegsende verfügte dieFeuerwehr über zwei Fahrzeuge und diverse Motorspritzen und Hilfsgeräte.

Nach Kriegsende fand die erste Vollversammlung der Feuerwehr am 26. Dezemberstatt. Von 42 eingeladenen Feuerwehrmännern waren 6 nicht erschienen. Als provoHauptmann scheint H. Leopold Zuckrigl auf.

1946Keine Vormerkungen.

1947In der Hauptversammlung vom 19. Jänner wird der von der BezirkshauptmannschaftTulln im Einvernehmen mit der Stadtgemeinde bestellte provo Hauptmann LeopoldZuckrigl einstimmig zum Hauptmann gewählt. Ebenso einstimmig werden zum1.·~Hauptmann-Stellvertreter Stefan Valenta und zum 2.-Hauptmann-StellvertreterFranz Rothbauer der Älteste gewählt. Auch die anderen Dienstgrade wurden ein­stimmig gewählt.

Anläßlich der Vollendung seines 50. Dienstjahres wurde Kamerad Johann Lendl,Brunnenmeister, zum Ehrenhauptmann ernannt.

5 Brandeinsätze.

1948Ein neues Rüstfahrzeug wurde eingestellt und amerikanische Uniforrnmäntel ange­kauft. Ein reger Übungsdienst wird vermerkt.

4 Brandeinsätze.

194912 Kameraden meldeten sich für eine Teilnahme an einem Kraftfahrkurs. Die Be­stellung von 25 Uniformen wurde durchgeführt.

4 Brandeinsätze, 12 Übungen.

1950nie n. Ö. Landes-Feuerwehrschule wurde von Wiener Neustadt, wo sie schwerstenBombenschaden erlitt, nach Tulln verlegt. Die ersten Verhandlungen bezüglich derSchulverlegung nach Tulln, führten \Bürgermeister Michael Schwanzer und Ge­meinderat Heinrich Stern sowie Landes-Feuerwehrrat Leopold Zuckrigl als Haupt­

mann der FF Tulln.

Zum Gruppenkommandanten der Jungmannschaft wurde Josef Hafenrichter bestellt.

Erstmalig nach dem 2. Weltkrieg werden in Tulln die Medaillen für 25jährige und40jährige aktive Feuerwehrdienstzeit übergeben.

1.2 IBrandeinsätze mit 145 Mann und 345ß Arbeitsstunden, 7 sonstige Hilfeleistungenmit 46 Mann und 600 Arbeitsstunden, 8 Übungen.

1951Die Kameraden Josef Baumüller und Josef Kiehtreiber sowie Brandinspektor WalterKrumhaar (n. ö. Landes-Feuerwehrschule) erhielten vom Landes-FeuerwehrkommandoAnerkennungsurkunden betreffend eine Lebensrettung am 22.2.1951 bei einemBrande im Bezirksgericht Tulln.

Ein Umbau des Gerätehauses wurde fertiggestellt. Der Kommandant Landes-Fel:et­wehrrat Zuckrigl wurde am 29. Oktober 1951 einstimmig zum Ehrenhauptmann e:­nannt.

3 Brandeinsätze mit 54 Mann und 324 Arbeitsstunden, HochwassereinsEltze vom10.5,. bis 16.50.195,1 26 Mann mit 766 Arbeitsstunden sow:e diverse Hilfeleistungenmit rund 100 Stunden.

1952Es erfolgt eine intensive Ausbildung der Jungmänner. Neun Kameraden wurden eierGemeinde zur Verleihung des Bürgerrechtes vorgeschlagen.

7 Brandeinsätze mit 70 Mann und 167 Arbeitsstunden.

1 techno Hilfe mit 3 Mann und 6, Arbeitsstunden, 19 Übungen.

1953Wi~helm Hummel wird zum Kommandanten gewählt und Franz Rothbauer derÄlteste zu seinem Stellvertreter.

Es wurde die Abhaltung einer Feier anläßlich des 75\jährigen Bestandes der Feuer­wehr beschlossen. Diese Feier wurde gemeinsam mit dem 38. NiederösterreichischenLandes-Feuerwehrtag und den 3. Niederösterreichischen Landes-Feuerwehrwettkämp­fen unter zahlreicher Beteiligung der Feuerwehren aus nah und fern abgehalten. Hle­bei errangen im Wettkampf um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze die Tull­ner Kameraden den 3. Wanderpreis, und zwar ein silbernes Signalhorn mit Bronze­wimpel. Gleichzeitig wurde auch die Ehrenurkunde für die älteste Wettkampfgruppeerworben.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr TuUn im 75. Bestandsjahr der Wehr, 1953

Die siegreiche Wettkampfgruppemit Bürgermeister Goldmann

Feuerwehr-Musikkapelle Tullnunter KapeUmeister Anton Gartier

1953

1954

Für den langjährigen verdienstvollen Kommandanten und Ehrenhauptmann Landes,Feuerwehrrat Leopold' Zuckrigl wurde zu seinem 60. Geburtstag ein Ehrenring mitWappen von der Man nschaftskasse angekauft.

Anläßlich der Hochwasserkatastrophe vom 10. bis 15.7.1954 standen 18 Mann durch1.432 Stunden im Dienst. Mit vier Fahrzeugen wurden in dieser Zeit 1460 Kilorneterim Einsatzdienst zurückgelegt. Es wurde Tag und Nacht Dienst versehen. Zu­sätzlich mußten noch Auspumparbeiten und Fahrten zur Trinkwasserversorgungdurchgeführt werden.

Die TuUner Feuerwehr im Hochwassereinsatz, 1954

1955ÄnläßI1ch der Florianife!er wurde am Hauptplatz eine Fahrzeugausstellung durch··geführt.

Dem Übungsdienst wurde wieder eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet.

1956In der Generalversammlung wurde Wilhelm Hummel zum Kommandanten und FranzRothbauer der Älteste sowie Wilhelm Rest zu Stellvertretern gewählt. 12 Kameradendes ehemaligen 2. Zuges wurden wieder in die FF Tulln aufgenommen.

1957Am 15-. Oktober erfolgte die Vorführung und Übernahme des von Feuerwehr··kameraden umgebauten Tanklöschfahrzeuges.

1958Es wurde einstimm:g beschlossen, dem Hilfsfonds beizutrete,n LInd von der n. Ö.

Landes-Feuerwehrschule einen Jeep anzukaufen.

1959Anläßlich der Reparatur eines Löschfahrzeuges erlitt der Zeugwart Franz Rothbauercer Altere eine Verletzung der Wirbelsäule.

Kamerad Rudolf Müller erwarb das goldene Feuerwehr-Leistungsabzeichen. Kom­mandant Landes-Feuerwehrrat Wilhelm Hummel wird zum Landes-Feuerwehrkom­mandant-Stellvertreter gewählt". Es wurde beabsichtigt, ein "leichtes Löschfahrzeug"anzukaufen. Fünf Bedienstete der n. Ö. Landes-Feuerwehrschule werden in den Standder FF Tulln aufgenommen.

1960Ein VW-Kombiwagen wurde angekauft und als Kommandowagen eingerichtet.

Vorbesprechungen für den Bau eines Dienstgebäudes für die Feuerwehr, Gendar­

merie und das Rote Kreuz wurden durchgeführt.

1961Acht Kameraden meldeten sich zur Teilnahme an Zillenmeisterschaft8n. Kameradender FF Tulln nahmen auch an den 1. Internationalen Feuerwehrwettkämpfen in

Bonn-Bad Godesberg teil.

1962In der Generalversammlung vom 17. 2. 1962 wurden gewählt: LFKdt-Stellv. Wilhelm

Hummel zum Kom'mandanten, zum 1. Stellvertreter Franz Rothbauer der Älteste undzum 2. Stellvertreter Franz Rothbauer der Ältere.

Am 3. Mai 1962 legte Kommandant Hummel seine Stelle als Kommandant der

FF Tulln zurück. Der 1. Stellvertreter Franz Rothbauer der Älteste wurde mit der

Kommandoführung betraut, Kam. Josef Baumüller wird sein 2. Stellvertreter.

Kdt.-Stellv. Rothbauer der Ältere berichtete über die Einleitung von Wasser undZentralheizung im Gerätehaus. Es wurde auch beschlossen, die Feuerwehrfahr­zeuge bei allen Tankstellen in Tulln, im monatl;chen Wechsel, auftanken zu lassen.

Über Vorschlag von Kdt.-Stellv. Rothbauer dem Älteren beschloß man, eine Ka­meradschaftsfahrt mit Besichtigung des Schwechater Flugplatzes und der dortigenBrandschutzeinrichtungen durchzuführen.

An jedem ersten Mittwoch im Monat wurde nunmehr eine Übung abgehalten. Derpraktische Arzt Dr. Johannes Jurka hielt im September einen Kurs über "ErsteHilfe" ab. Für die Feuerwehrkraftfahrer wurden Übungsfahrten angeordnet.

Zur Besetzung des Funkfahrzeuges des F.- und B.-Zuges erfolgte die Abordnungvon zwei Kameraden.

Am 12.11. -196.2 wurden die Herren Landesabgeordneter Josef Keiblinger, Bürger­l11eister, und Theodor Zeh, Oberverwalter des Landeskrankenhauses, zu Ehrenmit··gliedern ernannt.

Mannschaft: 512 Aktive, 13 Reservisten.14 Brandeinsätze mit 119 Mann und 182 Arbeitsstunden, 1 technischer Einsatz mit6 Mann und 40 Arbeitsstunden.

Fahrzeuge und Geräte: 1 Kleinlöschfahrzeug, 1 leichtes Löschfahrzeug, 1 Tank­löschfahrzeug, 2 Tragkraftspritzen, 470 m Schlauchmaterial.

1963Dr. med. Johannes Jurka erklärte seinen [Beitritt als Feuerwehrarzt. Er war somitder dritte Feuerwehrarzt in der lOOjährigen Geschichte der Tullner Feuerwehr.

Die Gemeinde unter Bürgermeister LAbg. Keiblinger war bereit am Gerätehaus einenAufbau vornehmen zu lassen. Hiedurch werden ein Schulsaal und zwei Wohnungengeschaffen.

Die Feuerwehr Tulln wird ,im Umkreis von 6 km zur nachbarlichen Hilfeleistung be­rufen (Löschbezirk Tulln).

Im Berichtsjahr wurde ein Rüstanhänger eingestellt und der Schlauchbestand auf1020 m erhöht.

17 Brandeinsätze mit 193 Mann und 23.7 Arbeitsstunden.

1964Anläßlich einer Feuerwehrtagung in Wien wurden über Ersuchen des Landes­Feuerwehrkommandos 13 Kameraden zum Besetzen der Fahrzeuge der Landes··Feuerwehrschule abgeordnet.

Die Arbeiten bezüglich des Gerätehauszubaues waren in vollem Gange.

Es wurde ein Trockenlöschgerät (P 250) angeschafft und der Schlauchbestand auf1195 m erhöht.

1965In der Jahreshauptversammlung belobte Feuerwehrkom·mandant Rothbauer der Älte-

ste dje Jungmänner, die das silberne und bronzene Leistungsabzeichen erworbenhaben. Gle:chzeitig ersuchte er von seiner Wiederwahl Abstand zu nehmen. Er wurdeeinstinlmig zum Ehrenkommandanten ernannt.

Unter dem Vorsitz von E-Landes-Feuerwehrrat Zuckrigl wurde die Neuwahl durch­geführt wobei Franz Rothbauer der Altere zum Kommandanten und Josef Baumüllerzu seinem Stellvertreter gewählt wurden.

Für d:e Wasserwehrwettkämp"fe wurden 6 Kameraden als Zillenfahrer namhaft ge­

macht.

Der Schlauchbestand beträgt nunmehr 1370 m.

8 BrandeJnsätze mit 94 Mann und 263 Arbeitsstunden. In der Zeit vom 12.6. bis 7.7.le:steten anl21ßlich des Hochwassers 93 Männer 453 Arbeitsstunden.

196610 Atemmasken und ein Kompressor wurden angekauft und für die Ansc.haffungc:nes neuen Tanklöschfahrzeuges eine Sammlung veranstaltet. Die neue Art desSirenenalarmes wurde bekanntgegeben.

5 Brandeinsätze mit 52 Mann und 106 Arbeitsstunden, 4 technische Hilfeleistungennlit 44 l\~ann und 325 Arbeitsstunden.

1967Das alte VW-Fahrzeug mußte ausgeschieden werden. Ebenso wurde das alte Tank­löschfahrzeug verkauft. Neu eingestellt wurde: 1 Kleinlöschfahrzeug, 1 Tanklösch­fahrzeug (S 700.0.0:0,-), 1 Rüstfahrzeug mit Seilwinde 6 t sowie 3 Schmutzwasser­

pumpen.

12 Brandeinsätze mit 101 Mann und 112 Arbeitsstunden, 3 technischen Hilfe­leistungen mit 29 Mann und 58 Arbeitsstunden.

1968Bei der satzungsmäßigen Neuwahl wurden Franz Rothbauer der Altere zum Kom­mandanten und Josef Kietreiber zu seinem Stellvertreter gewählt. Für das Rüst­fahrzeug wurde ein HIAB-Kran angekauft.

Rüstfahrzeug mit HIAB-Kran, 1968

Anläßlich der 90-Jahr-Fe:er der Wehr wurde eine i=estsitzung abgehalten. Auf Grundeines einstimmigen Beschlusses wurden folgende verdiente Herren geehrt: Labg.Josef Keiblinger, Bürgermeister, erhielt den Ehrenring der FF Tulln, die HerrenVizebürgermeister Edwin Pircher, Josef Riedler und Josef Matschek wurden zuEhrenmitgliedern ernannt.

Im Zuge der 90-Jahr-Feier wurden alle Feuerwehrfahrzeuge gesegnet und eineGroßübung am Hauptplatz unter Einsatz aller Geräte und Fahrzeuge durchgeführt.

Segnung der Fahrzeuge, 1968

Einsatz des Rüstfahrzeuges bei der GroBübung, 1968

Für technische Hilfeleistungen erfo~gte der Ankauf eines Preßlufthammers.

Im 90. Bestandsjahr betrug der Mannschaftsstand Si Aktive und 10 Reservisten.

25 Brandeinsätze mit 169 Mann und 254 Arbeitsstunden, 25 technische Hilfeleistun­gen mit 70 Mann und 105 Arbeitsstunden.

1969Durch die Unterstützung der Stadtgemeinde und der Bevölkerung von Tulln gelang es,eine Funkalarmanlage anzukaufen. Sie ermöglicht die Alarmierung der Feuerwehr­männer im Einzel- oder Gruppenruf ("Stiller Alarm", im Gegensatz zum Sirenen­alarm). Der Sirenenalarm wird nur mehr in besonderen Fällen ausgelöst. DieSirenenprobe muß daher weiterhin aufrecht bleiben.

Die Freiwillige Betriebsfeuerwehr 'der Zuckerfabrik Tulln beteiligte sich durch denAnkauf von zwei Funkalarmempfängern an dieser neuen Alarmierung der Stadt­

feuerwehr.

L:.S wurde beschlossen, daß Kameraden anläßlich ihres 50., 60. usw. Geburtstages

in gee:gneter Weise geehrt werden.

20 Brandeinsätze mit 100 Mann und 210 Arbeitsstunden, 67 technische Hilfelei­stungen mit 204 Mann und 390 Arbeitsstunden.

Ein Schlauchboot mit Außenbordmotor (20 PS) wurde eingestellt.

1970

Eine Besichtigung der Zentralfeuerwache der Wiener Berufsfeuerwehr und des

Wiener Feuerwehrrnuseums wurde vorgesehen.

Für den Einsatzdienst wurden beschafft: Ein Motorboot samt Außenbordmotor, ein

Notstrornaggregat und ein Lichtmast.

Mit Schaffung des "Niederösterreichischen Feuerpolizei- und Feuerwehrgesetzes-j 970" (Landesgesetzblatt 366/69) wurden a I I e n. ö. Freiw. Feuerwehren aus dem

Voreinsgesetz herausgehoben und zu Körperschaften öffentlichen Rechtes erklärt.

O:es stellte eine ganz wesentliche Verbesserung der Organisationsform der Freiw.

Feuerwehren dar.

Dem Brandrat der Wiener BerufsfeuenNehr Walter Krumhaar, ehemaliger stellver­

tretender Leiter der n. ö. Landes-Feuerwehrschule in Tulln, wurde in Anerkennung

seiner steten kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit der Stadtfeue{wehr, die Eh­renmitgl;edschaft verliehen.

14 Brandeinsätze mit 77 Mann und 117 Arbeitsstunden, 70 technische Hilfen mit

233 Mann und 486 Arbeitsstunden.

1971

Im Zuge der satzungsmäßlgen Neuwahl wurde Franz Rothbauer der Ältere zum Kom­

mandanten und Josef Kietreiber zu seinem Stellvertreter gewählt.

H:ns:chtlich des Atemschutzes verfügt die Wehr über 50 Atemmasken, 2 Sauerstoff­

schutzgeräte, 5 Preßluftatmer und 8 Reserveflaschen für PreßluHatmer..

11 Brandeinsätze m~t 45 Mann und 6·2 Arbeitsstunden, 67 technische Hilfen mit 201

Mann und 309 Arbeitsstunden.

1972

Im Berichtsjahr wurde von der Wiener Berufsfeuerwehr eine Drehleiter (30 m) ange­

kauft und auch ein Zillenanhänger eingestellt.

Erstmalig fand- die Weihnachtsfeier a 11 e r Feuerwehren der Großgemeinde Tulln

gemeinsam statt.

12 Brände mit 78 Mann und 138 Arbeitsstunden, 51 tschn;sche Hilfen mit 124 fvlann

und 1410 Arbeitsstunden.

Drehleiter (30 m), 1972

1973Es vvurden 1 Motorsäge, 200 m Schläuche, 15 Paar Lederstiefeln, 1 VW-Fahrzeugmit Doppelkabine und ein Bootssteg aus den Mitteln der Feuerwehr beschafft. Vonder Stadtgemeinde wurde ein Sturmboot angekauft. Der Statistik ist auch zu ent­nehmen, daß 5 Kameraden das goldene Feuerwehrleistungsabzeichen, 22 Kame­raden das silberne FLA und 3 Kameraden das bronzene FLA erworben haben.

17 Brände mit 117 Mann und 95- Arbeitsstunden, 84 technische Hilfeleistungen mit268 Mann und 434 Arbeitsstunden. Außerdem wird von 16 übungen berichtet.

Gl'oßübung am Hauptplatz aml8iß~ich des Fhnianitages 11973

1974Es wird erwähnt, daß sich die Funkausrüstung der Fahrzeuge immer wieder be­stens bewährt.

13 Brände mit 130 Mann und 207 Arbeitsstunden, 65, technischen Hilfen mit 172Mann und 258 Arbeitsstunden.

1975Mit Unterstützung der Stadtgemeinde wurde eine neue Funkalarmanlage beschafft.In Angelegenheit des F.- und B.-Zuges wird von seiten des H. Bürgermeisters

die Regelung der Feuerwehr Tulln überlassen.

Drei weitere Funkalarmgeräte wurden angekauft.

Donauhochwasser1975

Im Berichtsjahr ergaben sich: 13 Brandeinsätze mit 78 Mann und 127 Arbeitsstunden,95 technische Hilfen mit 186 Mann und 2983 Arbeitsstunden (Hochwasser!).

1976Durch die Initiat:ve des Feuerwehrkommandanten Franz Rothbauer dem Älterenwurde in Eigenregie ein Ole:nsatzfahrzeug geschaffen, welches als Olabsaugwagenat;sgebildet ist. Hiedurch erübrigt sich im Einsatzfall ein feuerwehrfremdes Tank­f[:hrzeug anzufordern. D:e Lagerhausgenossenschaft Tulln erklärt sich in dankens­"vertel' We'se bereit, V8i'schmutztes 01 zu verwerten. Außerdem kann dieses Oleinsatz­fahrzeug auch zum Schlammsaugen eingesetzt werden.

Öleinsatzfahrzeug, 1976

Kommandant-Stellvertreter Kietreiber legte seine Stelle zurück, zum neuen Stellver­treter wird Franz Lintner gewählt. Der langjährige Verwalter Leopold Schauer legteseine Stelle nieder, sein Nachfolger wurde Herbert Baumgartlinger.

Mit Rücksicht auf den großen Wert der Funkalarmgeräte wurde eine diesbezüglicheVersicherung eingegangen. Es ist auch beabsichtigt, eine Ladestation für dieseGeräte anzuschaffen, um die ständigen Batterieankäufe zu ersparen.

Kamerad Kietreiber wurde einstimmig zum Hauptbrandmeister ernannt.

19 Brandeinsätze mit 93 Mann und 87 Arbeitsstunden, 87 technische Hilfeleistungen

mit 267 Mann und 540 Arbeitsstunden, im Einsatzdienst ergaben sich insgesamt885 Fahrkilometer.

13 Übungen wurden abgehalten.

1977Anläßlich der 100. Hauptversammlung am 11. Jänner 1978 konnte neben Bürger­meister Direktor Pircher besonders auch Landes-Feuerwehrkommandant Sepp Kastbegrüßt werden.

Bürgermeister Dir. Pircher sprecht an~äßlich der 10Ct Hauptversamm­lung der Frebwilligen Feuerwehr der Stadt TuUn

Im Juni 1978 wird die Feier anläßlich des 100jährigen Bestandes der Freiw. Feuer­wehr der Stadt Tulln abgehalten werden.

Ein im Laufe des Jahres 1977 angeschafftes Hydraulikgerät hat sich voll bewährt.Es wurde zur Befreiung von Personen, die anläßlich von Verkehrsunfällen in Zwangs­lagen geraten waren, mit bestem Erfolg eingesetzt.

Im Berichtsjahr wurden 6 Brandeinsätze mit 56 Mann und 72 Arbeitsstunden sowie'102 technische Hilfeleistungen mit 430 Mann und 919 Arbeitsstunden durchgeführt.Die Fahrzeuge legten im Zuge der Einsätz 1071 km zurück. 5 Einsätze fanden in Zu­

$ammenarbeit mit der n. Ö. Landes-Feuerwehrschule statt, wobei 18 Männer mit 16

Arbeitsstunden tätig waren. Eine besondere Bereitschaft erforderte das Hochwasseram 1., 2. und 3. August. Die Donau erreichte innerhalb von 5 Stunden ihren Höchst··stand.

Abschließend sollen nun auch die für die Aufbewahrung der Fahrzeuge und Gerätefür den Brandschutz in Verwendnung gestandenen Gebäude erwähnt werden.

Zur "Verwahrung der Feuerinstrumente" erbaute die Gemeinde im Jahre 175,5 eineeigene Hütte. Sie wurde aber im Jahre 1835 durch den Umbau des ehemaligenTheatergebäudes (Bürgerspital) ersetzt. Im Jahre 1881 wurde das Feuerwehrgeräte­haus in den Widhof verlegt, wo es sich, im Jahre 19651 zweckmäßig umgebaut, nochheute ben ndet.

Feuer'wehrgerätehaus, 1965

Wegen Platzmangels Im genannten Feuerwehrhaus War es mit Unterstützung desHerrn Bürgermeisters möglich, im Jahre 1977 im Haus Albrechts.gasse 3 (Glück­haus), ein weiteres Gerätehaus zu erhalten und mit eigenen Kräften instandzusetzen.Zur Erinnerung an die in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermißten Feuer­wehrkameraden wurde in der Fahrzeughalle des Gerätehauses I (Widhof) eine Ge­

oenktafel angebracht.

Gedenktafel

So tritt nun die Freiwillige F'euerwehr der stadt Tulln in das 1,0,1. Jahr ihres Be­standes. Möge es den Feuerwehrkameradeh durch ihre stets bewiesene Zielstrebig­keit auch weiterhin beschieden sein zum Schutze ihrer Heimatstadt und deren Um­

gebung verdienstvoll wirken zu können.

1 Reihe v. I. n. r. ELm. Zamecnik, EHBI Brezina, EKStv. Rest, Elm. Orofiauer, HBI Rothbauer, Bgm. Pircher, HBI Lintner, EV Schauer, ELm, Schmatz, fV Zangerl. Reihe Va I. n. r. Fm. Anzenberger, HFm. Anzenberger, lm. Schmolek, Fm. Schneider, HBm. Stoiber, Lm. Gatterwe, HBm. Filz, Lm. Neuper, HBm Kietreiber,

PFm. Rothbauer, OFm. Rechberger, Lm. Kübl, OFm. Hebenstreit, Fm. Rameder, OFm. Rothbauer3. Reihe v. I. n. r. OFm. Manek, Lm. Winhofer, HLm. Kohl, Lm. Henninger, HBm. Mayerhofer, Lm. Kreilach, Lm. Hrohdorfer, Fm. Schmolek, V Baumgarllinger,

HLm. Müller, Lm. fissert, lm. Holzschuh, HFm. Müller. HFm. Laber.

Fahrzeuge, 1978

Däe Kommalndanten deü Fre~wiS~~gen Feuerwehr der Stadt Tulln

18.78 Josef Ursin, Kaufmann, Bürgermeister1879 Josef Lardemer, Kaufmann1881 Anton Fara, Kürschnerm·eister1884 Anton Eibensteiner (bis 18.7. 1885)1885 Josef Eret, Kaufmann1887 Bruno Großmann, Baumeister1891 Wilhelm Eder, Bäckermeister1897 Leopold Berger, Bürgerschullehrer1901 Josef Sedlmayer, Gastwirt1902 Josef Muthsanl, Anstreichermeister1924 Rudolf Hum,mel, Notariatssollizitator1939 Franz Schmidt, Tapezierermeister1940 Leopold Zuckrigl, Spenglermeister1953 Wilhelm Hummel, Mechanikermeister1962 Franz Rothbauer der Älteste, Zimmermann

.1965 Franz Rothbauer der Ältere, Landesangestellter

Ehrenkommandanten

1888 Franz Brenner1890 Bruno Großmann1897 Wilhelm Edel'1900 Leopold Berger1920 Karl Tagwerker-1920 Jasef Göbl1923. RudolJ Zimmerer1928 Leopold Schoisengeier1947 Johann Lendl1948 Leopold Irsigler1951 Leopold Zuckrigl1957 Wilhelm Rest der Ältere1965 Franz Rothbauer der Älteste

~nhaber des Ehrenringes der FF Tunn

-1954 Leopold Zuckrigl, Spenglermeister, Ehren-Landesfeuerwehrrat196H Jasef ~(eiblinger, LAbg. Komm.-Rat, Kaufmann, Bürgermeister

1978 Walter Krumhaar, Oberbrandrat

Ehrenmitglieder

1882 Rudolf Lixl, Kaufmann, Bürgermeister-1882 Rudolf Muthsam, Anstreichermeister

1885 Josef Ursin, Kaufmann, Bürgermeister1885, Anton Eibensteiner-1886 Dr. Silverio Vigili von Kreuzinfeld, Arzt1885 Josef Koch, Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Simmering

1885 Theodor Anton1888 Jasef Lard8'mer, Kaufmann

1888 Franz Eckei, Kanonikus, Stadtpfarrer1B90 Josef Eret, Kaufmann1890 Johann P"feiffer, Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Hernals

1890 Franz Titz (Freiwiliige Feuerwehr Hernals)

1890 Fried rich Papke1890 earl Feigen189.0 H. Baldreich1890 H. Kraus1890 Rudolf Lixl der Jüngere1890 H. Nebesky1890 H. Hellmayr1890 H. List, Kaufmann1890 Karl Schneck, Mittelschulprofessor, St. Pölten189.0 Dr. Josef Wedl, Rechtsanwalt, Wiener Neustadt

1893- Franz Hant, Lehrer

1897 Franz Appel1934 Franz Ehrensdorfer, Zimmermann1962 Josef Keiblinger, LAbg. Komm.-Rat, Kaufmann, Bürgermeister1962 Theodor Zeh, Oberverwalter1968 Edwin Pircher, Direktor, Vizebürgerme:si.er196B Josef Riedler, Zimmermeister, Vizebürgermeister19ßB Josef Matschek, Oberinspektor, Vizebürgermeister1970 Walter Krumhaar, Brandrat der Wiener Berufsfeuerwehr

1973 Josef Bauer, Direktor

Inhaber der Florianip!akette

1964 Ferdinand Goldmann, Komm.-Rat, Buchdruckere:besitzer, Bürgermeister1954 Josef Keiblinger, Kaufmann, Gemeinderat1954 Fritz Urbanitsch, Stadtamtsdirektor1954 Franz Binder, Gemeinderat1954 Josef Sterz, Direktor1966 Egon Umlauf, Professor1970 Edwin Pircher, Direktor, Bürgermeister1972 Karl Rausch, Vorstand, Gemeinderat1977 Richard Winkler, Anstreichermeister

Oruck: ~. MALV? 3430 fulln, Kirchen~asse