Ulcus cruris – nicht immer sind die Venen (2) - Kopie · Ulcus cruris – nicht immer sind die...
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Ulcus cruris – nicht immer sind
die Venen schuld …..
Dr. Volker Kiechle
Klinikum Traunstein / Kreisklinik Bad
Reichenhall
Typische Aussagen von Patienten mit chronischen Unterschenkelgeschwüren
• „Die Schwester kommt seit 6 Monaten jeden Tag zum Verbinden“
• „Ich gehe dreimal pro Woche zum Verbandswechsel zum Arzt, das Geschwür sieht immer gleich aus“
• „Die Wunde habe ich jetzt seit 12 Monaten, wir haben einige verschiedene Wundauflagen ausprobiert“
• „Mein Geschwür ging nach 1 Jahr zu, ist aber bald wieder aufgebrochen“
• „Mit der XY-Salbe ist die Wunde dann endlich abgeheilt“
Also:
Chronische Wunden werden häufig„akzeptiert“ und „verwaltet“.
Die Art der Wundauflage wird als sehr wichtig eingeschätzt.
Typische Reaktion:
Wie soll man die Wunde verbinden, damit sie „zugeht“ ???
Definition chronische Wunde
„Wenn Wundheilungs-prozesse länger als vier Wochen andauern und sich keine Heilungs-tendenzen zeigen, liegt definitionsgemäß eine chronische Wunde vor. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss die Ursache der Wund-heilungsstörung abgeklärt werden“
(Lippert, 2006)
akute Wunde: < 3 Wochen
komplizierte Wunde:3 Wochen bis 3 Monate
chronische Wunde:
> 3 Monate
(Dissemond, 2006)
Definition chronische Wunde
Eine Wunde, die nach 8 Wochen nicht abgeheilt ist, wird als „chronisch“ bezeichnet
(Dissemond J, Bültemann A, Gerber V, Jäger B, Münter C, Kröger K, 2016, Def. für die Wund behandlung, Hautarzt 67)
Realität in Deutschland:
Wie lange dauert es im Durchschnitt , bis ein Patient mit einer chronischen Wunde fachärztlich behandelt und einer kausalen
Therapie zugeführt wird ?
3,5 Jahre !!
(Heyer et al, Epidemiology of chronic wounds in Germany, 2016)
Grundsätzlich gilt:
Jede chronische Wunde ist nur ein Symptom !!!
Symptom und „was dahinter“ ?
Kopfschmerz Tumor ?
Brustschmerz KHK ?
Bauchschmerz Malignom ?
Geschwür ????
Erste Fragen bei chronischer Wunde also:
• Warum ist die Wunde entstanden ?
• Was steckt dahinter ?
• Warum wurde sie chronisch ?
� KAUSAL DENKEN !!!!
Wie kommt es zur Chronifizierung ?
Physiologie der Wundheilung: 3 Phasen:
1. Exsudation / Resorption
2. Proliferation
3. Regeneration
Die Wundheilung „bleibt in der Phase 1 stehen“
(n. Kujath, 2008)
Warum „stockt“ die physiologische Wundheilung ?
In 80 % der Fälle sind die
Gefäße schuld:
Venen
Arterien
Lymphgefäße
Gefäßerkrankungen als Ursache für ein chronisches Ulcus cruris
• Venen:
„Chronisch venöse Insuffizienz“ CVI
durch
-Varikose
-postthrombotische
Veränderung der tiefen
Venen
-Venöse Dysplasien
• Arterien (häufigeErkrankungen)
Arterielle Verschlusskrankheit durch
-Arteriosklerose
-Thrombangiitis
obliterans
-postembolische
Verschlüsse
Gefäßerkrankungen als Ursache für ein chronisches Ulcus cruris
• Arterien (seltenereErkrankungen)
- Vaskulitis
- Livedovaskulopathie
- Ulcus hypertonicum
- (Arteriovenöse Fistel)
• Lymphgefäße
-Lymphödem
Weitere Ursachen für chronisches Ulcus (gemäß anatomischer Strukturen)
• Gefäße (s.o.)
• Haut / Subcutis
Dermatosen,
z.B. Pyodermagangraenosum, Necrosbiosis lipoidica
• Knochen
Chronische Osteomyelitis
• Nerven
Neuropathie durch
Diabetes mellitus, Alkoholabusus, Multiple Sklerose
Andere Ursachen für chronische Ulcera
• Infekte lokal / systemisch
• Druckwirkung
• Inadäquate Lokalbehandlung der Wunde
• Ödeme (kardial / nephrogen)
• Artefakte
• Metabolische Erkrankungen:Gicht, Calciphylaxie
• Malignom• Kollagenosen• Hämatologische Erkrankungen
• Gerinnungsstörungen• Medikamente• Genetische Erkrankungen
• Mangelernährung
Zusammenfassung der Ursachenkomplexe bei chronischen Ulcera
• 1. Gefäße (80 %)
• 2. übrige anatomische Strukturen
Haut
Knochen
Nerven
• 3. sonstige Ursachen, systemische Erkrankungen
Infekte,
Stoffwechselerkrankungen,
Malignome etc.
Kombinationen häufig !
Diagnostik bei chronischem Ulcus cruris
• A Anamnese
• B Bakterien
• C „Clinic“ � klinische Untersuchung
• D Durchblutung
• E Extras(n. Dissemond, J, 2017)
A: Anamnese
• Grunderkrankungen ?
• Entstehung der Wunde ?
• Schmerzen ?
• Verlauf ?
• Bisherige Maßnahmen ?
• Frühere Wunden ?
B: Bakterien
• Klinisch infizierte Wunde ?
• Abstrich
• Multiresistente Erreger ?
• Umgebender Infekt ?
C: Klinische Untersuchung
• Lokalisation des Ulcus ?
• Beidseitiges Auftreten ?
• Wundgrund ?
• Wundrand ?
• Wundumgebung ?
• Pulsstatus ?
• Neurologischer Befund ?
D: Durchblutung
• Knöchel-Arm-Index
• Duplexsonografie der Venen und Arterien
• ggf. weiterführende Diagnostik :
CT-Angiografie / MR-Angiografie /
DSA / Phlebografie / CT-Phlebografie
E: Extras
• Labor incl. Urinuntersuchung
• Biopsie
• Knochenszintigrafie
• MR Knochen u. Weichteile
Ulcus cruris venosum
Varikose
Reflux oberflächliches Venensystem,
später tiefes
Postthrombotischer Zustand
durch Rekanalisation nach chronische
TVT bedingter chronischer Okklusion
Klappenschaden � erschwerter
der tiefen Venen� venöser Rückstrom
Reflux
Ergebnis: chronisches Stauungssyndrom �
venöser Hypertonus � Eiweißablagerung,
Hämosiderinablagerung � perikapilläre
Fibrinmanschetten � Sklerose �
Dermatolipofasziosklerose � Ulcus
Ulcus cruris venosum
A: bekannte Varizen ? Z.n. TVT ?
B: klinisch infiziert ? Abstrich ?
C: Lokalisation: medialer US, medialer Malleolus,
unscharfer Rand, Varizen, Ödem,
Hyperpigmentation, Dermatosklerose
D: Duplexsonografie
E: ggf. Biopsie z.B. bei Malignomvedacht
Ulcus cruris venosum
Hypodermitis umgekehrte „Flaschenhals-deformität“
Ulcus mit umgebenderAtrophie blanche (= Kapillaritis alba)
ockerfarbene Dermatitis = Purpura jaune d‘ocre
Ulcus cruris venosum
Therapie:• Kompression• Debridement / Shaving / Fasziektomie• Defektdeckung durch Meshgraft-Hauttransplantation,
ggf. Lappenplastik• operative Sanierung der Varikose
• selten: venös-rekonstruktive Eingriffe (endovaskulär / offen)
Ulcus cruris venosum
Rekonstruktive Eingriffe bei PTS mit therapieresistentem Ulcus cruris venosum
Lokale Desobliteration (VFC),lokale Klappenrekonstruktion,Banding mit Prothesenmanschette
Transposition der VF auf die VSM oder VPF,Transplantation eines klappentragenden Venensegmentes
Femoralis-Venenbypass Nach May -Husni
Stenting venöse Beckenachse
Palma- OP
Ulcus cruris arteriosum
• A: atherogene RF ?• B: Abstrich
• C: Lokalisation: distaler Unterschenkel, Außenknöchel, Ferse, akral, Nekroseanteile, trocken, scharfeBerandung, Blässe, periphere Pulslosigkeit
• D: Duplexsonografie• E: DSA / CTA / MRA
Ulcus cruris arteriosum
Therapie:
• Revaskularisation
• Debridement und abhängig davon weitere Wundtherapie, ggf. Mesh
Ulcus cruris mixtum
• Arteriell-venös
• Therapie: zuerst Revaskularisation,
bei peripherem Bypass evtl. Verwendung
einer dilatierten VSM
• Debridement / Mesh
Ulcus bei Lymphödem
• A: Anamnese bzgl. Schwellung , bisherige
Therapie
• B: infiziertes Ulcus ? Erysipel ?
• C: Lymphödemzeichen
• D: Duplexsonogafie (Arterien ? / Venen?)
• E: CT
Lymphgefäßdarstellung (äußerst selten)
Ulcus bei Lymphödem
Therapie:
• Entstauung (Lymphdrainagen / Kompression)
• Debridement, Lokaltherapie , ggf. Mesh
• Dauerhafte Bestrumpfung
Seltenere gefäßbedingte Ursachen für Ulcus cruris
• Vaskulitis
• Livedovaskulopathie
• Ulcus hypertonicum
Vaskulitis
Infiltrat von Entzündungszellen in der Gefäßwand, transmurale Entzündung
bei größeren und mittleren
Arterien: Stenose, Thrombus,
Aneurysma
bei kleinen Gefäßen / Kapillaren:
Zerstörung der Wand und Blutung
(Becker, MO et al, Gefäßchirurgie 2/19)
Vaskulitis - allgemein
• Befall eines einzigenOrgans
z.B.
Haut ,
ZNS
• Befall mehrerer Organe
� unklares Fieber / Müdigkeit / Gewichtsverlust
(Siegl et al, Gefäßchirurgie 3 /14)
Vaskulitis und Hauterscheinungen
Autoimmungeschehen �Entzündung der Gefäßwand �
Gefäßwandschädigung
Einblutungen�Purpura Thromben� Hautnekrosen
• z.T. im Rahmen von Systemerkrankungen (z.B. Rheuma)• z.T. mit Beteiligung innerer Organe (Niere, Darm, Lunge)
Vaskulitisches Ulcus
• A: Systemerkrankung ? Fieberschub unklarer Ursache ? Infektion ? Schubweiser Verlauf ? Schmerzen ? Frauen häufiger betroffen
• B: Abstrich
• C: Lokalisation: Unterschenkel, meist ventral, oft symmetrisch, schmerzhaft, unregelm. Ulceration mit Randnekrose, livide Verfärbung, Purpura
• D: Duplexsonografie:
arterielle Durchblutungssituation?
• E: Labor / Biopsie
Vaskulitis - klinische Bilder
Purpura: Hautblutung
Weitere Diagnostik bei klinischen Verdacht auf vaskulitisches Ulcus cruris
Labor: BB, Diff.-BB, CRP, BSG
Kreatinin, GFR
Leberwerte, Muskelenzyme, GerinnungUrinanalyse (Proteinurie ? Hämaturie?, Urinsediment)
Zunächst keine ungezielte spezielle (teure) „Vaskulitis“-Diagnostik !!
Biopsie (ggf. im Rahmen eines Ulcusdebridements)
ggf. Abdomensonografie(Niere, Leber)
Vaskulitis - EinteilungVaskulitis
großer Gefäße
Ulcus cruris Organbefall Besonderheiten Spezif. Labor
Riesenzell-arteriitis (RZA)
- Aorta �
Aneurysmen,periphereArterien (Arm, Bein)
Frauen > 50 J ,Inzidenz steigt mit Alter,Arteriitis temporalis,Myalgien,Fieber,Nachtschweiß
-
Takayasu-Arteriitis - s.o.
MöglicherweiseVariante der RZA, jüngere Frauen !
-
(n. Sigl et al., Gefäßchirurgie 2014)
Großgefäßvakulitis - Therapie
• Corticoide, ev. mit Stoßtherapie
• Methotrexat s.c.
• Tocilizumab s.c o. i.v.
• ASS
• Operative oder interventionelle Eingriffe möglichst in Remissionsphase
Vaskulitis-EinteilungVaskulitis
mittlerer
Gefäße
Ulcus cruris Organbefall Besonderheiten Spezif.
Labor
Polyarteriitis nodosa
+
Flächige Ulcera,Streckseite US, knotige Veränderg.,Marmorhaut
Nierenarterien,Viszeralarterien,Koranarartereien,segmentaleNekrose von Media / Adv.
�Stenose, ev. kl. Aneurysmen
Mittleres Lebensalter,Männer,in 30 % Z.n. Hepatitis B,Mononeuritis,Hodenschmerzen,kein Befall von Arteriolen, Venolen, Kapillaren
Eosino-philie,
HBS-Ag
Kawasaki-Syndrom
-Bild wie Masern o. Scharlach
Ähnlich,Koronarien !
Kinder < 5 J
Polyarteriitis nodosa
Ulcerationenim Gefäßverlauf !
Therapie Polyarteriitis nodosa
medikamentös
• Corticoide
• Colchicin oder
• Dapson
• ggf. Azathioprin
• ggf. Methotrexat
• Schmerztherapie
• in schweren Fällen: Corticoide + Cyclophosphamid
lokal
• Debridement mit Biopsie
• adäquate Wundtherapie
• Corticoide Wundumgebung
• Kompression
• nach Remission ggf. Spalthauttransplantation
• selten : Gefäß-OP erforderlich
Vaskulitis-Einteilung
Vaskulitis kleiner
Gefäße
Ulcus cruris Organbefall Besonderheiten Spezif. Labor
Leukozytoklastische
Vaskulitis
++HäufigsteVaskulitis bei Ulcus; palpable
Purpura !
Unterschenkel
selten „Immunkomplexvasku-litis“, oft nach Infekt,eher FrauenHisto: zerfallendeLeukozyten
ZirkulierendeImmunkomplexe
KryoglobulinämischeVaskulitis
++Purpura
Niere, Myalgien, Neuropathie
Hep. C
PurpuraSchönlein-Henoch
- Purpura MD-Trakt, Niere < 20 J IgA-Immunkomplexe
Mikroskop.Polyarteriitis
+ Purpura, Nekrosen
Maligne System-erkrankung
pANCA
Churg-Strauss-Vaskulitis eher periphere Nekrosen, DD AVK
Asthma Männer, eosinophileGranulomatose
pANCA,Eosinophilie
Wegener -Granulomatose (+) erst im Spätverlauf
Niere, Lunge,HNO-Trakt
mittl. Alter cANCA
Vaskulitis bei Rheuma + scharf begrenzt, schmerzhaft
Arthritis in mind.3 Gelenken
Frauen Zirkul. Immun-komplexeRheumafaktor pos.
Leukozytoklastische Vaskulitis
Purpura
Vaskulitis bei rheumatoider Arthritis
Therapie bei Kleingefäßvaskulitis
medikamentös
• Corticoide
• evtl. Rituximab
• Schmerztherapie
lokal
• Debridement (mit Biopsie !)
• adäquate Wundtherapie
• Corticoide lokal bei umgebender Entzündungsreaktion
• Kompression
• nach Abklingen ggf. Spalthauttransplantation
(n. Becker, MO, Gefäßchirurgie 2/19)
Weitere gefäßbedingte Ulcusursache:
LivedovaskulopathieLivedo = Marmorhaut
• thrombotische Verschlusse kleiner Hautgefäße
• betroffen: untere Extremität, va. Malleolarregion, Fußrücken, beidseitig
• junge Erwachsene, v.a. Frauen• Ursache:
Hyperkoagulabilität(Protein C-Mangel,Antiphospholipidsyndrom, Faktor V-Leidenmutation, PCV, Polyarteriitis nodosa,myeloprolif. Syndrom)
• Auslöser:Trauma,Temperaturschwankungen
• Verlauf schubweise: Schmerz, purpurne Bulla, später Ulcus
• sehr schmerzhaft
• harmlose Variante: Livedo reticularis
(Kerk N et al, JDD, 2013)
Livedovaskulopathie
Livedovaskulopathie
Livedovaskulopathie - Therapie
• Debridement / Wundtherapie
• Heparinisierung
• Prostanoide
Ulcus hypertonicum
• langjähriger Hypertonus
• Frauen
• stenosierendeVeränderungen
dermaler Arteriolen
• Ausschlussdiagnose
• distaler US, Fußrücken Achillessehne
• beidseitig
• sehr schmerzhaft
Ulcus hypertonicum
Therapie: BlutdruckeinstellungSchmerztherapieDebridement / Wundtherapie
Zusammenfassung
• Ulcus cruris zu 80 % gefäßbedingt
CVI
AVK
LÖ
Seltenere gefäßbedingte Ursachen:
Vaskulitis (v.a. leukozytoklastische Vaskulitis),
Livedovaskulopathie, Ulcus hypertonicum
Weitere Ulcusursachen
• (1. Gefäße)
• 2. übrige anatomische Strukturen
Haut
Knochen
Nerven
• 3. sonstige Faktoren / systemische Erkrankungen: Druckeinwirkung,
Stoffwechsel-
erkrankungen,
Infekte,
Malignome etc.1. Pyoderma gangraenosum
2. Necrobiosis lipoidica
Ulcusursache Dermatose:Pyoderma gangraenosum
• A: Minimaltrauma (Pathergieeffekt),sehr schmerzhaft,25-50 J,assoziiert: rheum. Arthritis,Autoimmunerkrankung
• B: unspezifisch• C: unterminierter, düster-
livid-roter Rand, oft Unterschenkel
• D: unspezifisch• E: Labor und Histologie
unspezifisch
• „Dermatitis ulcerosa“
(n. Münter, 2008)
Pyoderma gangraenosum
Pyoderma gangraenosum - Therapie
• Corticoide, Cyclosporin
• im akuten Stadium keine chirurgischen Eingriffe
• Wundreinigung mit Maden
• im Verlauf ggf. Mesh
Ulcusursache Dermatose: Necrobiosis lipoidica
• Immunreaktion �granulomatöse Entzündung �lokale Gewebsdestruktion mit Ansammlung von Lipiden in der Dermis
• eher Frauen jüngeren und mittleren Alters
• Assoziation zum Diabetes
• zunächst Braun-rote Papel (Lipide !) mit lividem Rand
• Vorderseite Unterschenkel
• zunächst selten Schmerzen oder Juckreiz
• im Verlauf Ulzeration, ggf. nach Minimaltrauma
Necrobiosis lipoidica
Necrobiosis lipoidica
Therapie: lokal Corticoide, Kompression, evtl. Immuntherapie, Diabetes-Einstellung
Ulcusursache: Knochen / Nerven
Ulcusursachen:
1. Gefäße
2. Haut /
Knochen / Nerven
3. Stoffwechselerkrankungen,
Systemerkrankungen
chronische Osteomyelitis
neuropathisches Ulcus
Ulcusursachen:1. Gefäße2. Haut / Knochen / Nerven3. Stoffwechselerkrankungen,
Systemerkrankungen,Infekte
Calciphylaxie
• „Metastatische Gewebscalcinose“
• Ca-P – Stoffwechselstörung �Ablagerung von Ca-P-Salzen
• V.a. bei dialysepfl. Niereninsuffizienz
• ubiquitäres Auftreten möglich
• Kalkablagerungen (elast. Fasern, Arterien, Fettgewebe)
Calciphylaxie
• A: Niereninsuffizienz
• B: lokale Superinfektion ?
• C: livide Erytheme � rasch Nekrosen �schmerzhafte Ulcera,
Lokalisation: Hüfte / Unterschenkel
• D: zusätzlich AVK ?
• E: Ca- und P-Bestimmung, Biopsie
Calciphylaxie
oft Superinfektion � Sepsis
Mortalität 80 %
Therapie: Ca-P-Senkung, Natriumthiosulfat, Prostanoide, Debridement, Parathyreoidektomie
Ulcusursache Infekt
Ekthyma: ulcerierende Pyodermie durch Streptokokken
• Mikroläsion� Superinfektion � Pustel � Nekrose � Ulcus
• Ausgestanzte, ca. münzgroße Ulcera, wenig schmerzhaft
• Betroffen v.a. US, auch OS, glutäal, Abdomen
• Begünstigend: Diabetes mellitus, Immunsuppression,
Malnutrition, mangelnde Hygiene
Therapie: lokale Antiseptika, i.v.-Antibiose
Plattenepithel-Carcinom !!
Ulcusursache Malignom
• Basalzell-Carcinom =
Basaliom: v.a. Gesicht,
am US in 5 %
• Spinozelluläres Carcinom
= Plattenepithel-Carcinom = Spinaliom:
Männer > 70 J,
z.T. auf Boden von Verbrennungsnarben,
indolenter Tumor mit zentraler Nekrose
• Malignes Melanom
Zusammenfassung
Wu
nd
the
rap
ie
1. Abklärung der Wundursache
2. Behandlung der Wundursache
3. begleitende adäquate lokale Wundversorgung
incl. Debridement
Zusammenfassung
• CVI, AVK, Lymphödem
• Vaskulitis, LivedovaskulopathieGefäße
• Pyoderma gangraenosum
• Chronische Osteomyelitis
• Neuropathische Ulcera
Haut Knochen Nerven
• Stoffwechselerkrankungen , z.B. Calciphylaxie
• Infekte
• Malignome
• Systemerkrankungen, Medikamente
• Druckeinwirkung etc.
Sonstiges