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Umgang mit Emotionen zur Prävention von psychischen Problemen und Suizidalität!
Tina In-Albon !Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters!
„Achte auf deine Gefühle, denn sie werden zu Gedanken. !Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Taten. Achte auf deine Taten, denn sie werden zu Gewohnheiten.“!!Talmud!
Überblick!• Emotionen, Emotionale Kompetenz und
Emotionsregulation!• Emotionen und Psychopathologie!
– Nichtsuizidale Selbstverletzungen!– Suizidalität!
• Förderung der emotionalen Kompetenz als Prävention!– Verschiedene Aspekte aus unterschiedlichen Programmen !
• Wünsche?!
Stressexperiment!
• Reaktionen !– Körper!– Gedanken!– Gefühl!– Verhalten!
– Erregungskurve!
Gedanken Gefühle
Verhalten Körper
GO!GesundheitundOp7mismus(2002)
Warum sind Gefühle wichtig? !
• Teilen uns mit, dass etwas passiert!• Teilen anderen etwas mit und
beeinflussen sie!• Veranlassen uns, aktiv zu handeln!
Was sind Emotionen?!Emotionen!Emotionsregulation!
LeDoux, 1994; Gross & Thompson, 2007!
• Emotionen entstehen, wenn ein Individuum eine äußere oder sein inneres Erleben als relevant oder bedeutungsvoll für seine persönlichen Ziele ansieht!
• Emotionen sind vielschichtig; betreffen das subjektive Erleben, das Verhalten und die physiologischen Reaktionen !
• Emotionen haben soziale Kommunikationsfunktion!• Emotionen drängen zu Handlungen (z.B. Flucht,
Aggression, Rückzug) !
Emotionen als Handlungsimpuls!Emotion!• Angst!• Wut!• Trauer!• Ekel!• Scham!• Schuld!• Neid!• Eifersucht!• Glück!
Handlung!• Flucht!• Aggression!• Rückzug!• Ausspeien!• Verstecken!• Ungeschehen machen!• Zerstörung!• Zugehörigkeit definieren!• Ich will mehr!!
Emotionen!Emotionsregulation!
Emotionale Kompetenz!
• Wahrnehmung eigener Emotionen!• Wahrnehmung Emotionen bei Anderen!• Emotionen verbal ausdrücken!• Emotionen verstehen!• Empathie!• Emotionsregulation!
Saarni, 1999!
Emotionen!Emotionsregulation!
!„Jeder kann wütend werden, das ist einfach. !Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im !richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum !richtigen Zweck und auf die richtige Art, das !ist schwer.“ !!Aristoteles !
!!!
Emotionen!Emotionsregulation!
Emotionsregulation!
• Regulation positiver und negativer affektiver Zustände!
• Bewusste und unbewusste Regulation!• Verstärkung und Abschwächung affektiver
Zustände!• Emotionale Selbst-Regulation, Fremdregulation
und missglückte Regulation à psychische Störungen!
Gross & Thompson, 2007!
Emotionen!Emotionsregulation!
Dysfunktionale Emotionsregulation!• Angststörungen!
– Vermeidung der Emotion Angst!– Kognitive Verzerrungen!
• Depressive Störungen!– Umgang mit Emotion Trauer!– Beeinträchtigte Emotionserkennung!
• Nichtsuizidale Selbstverletzungen!– Kein anderer Umgang mit aversiv erlebten Emotionen als
Selbstverletzung!• Dissoziale Störungen!
– Mangelnde Empathie!– Geringere Emotionserkennung bei Anderen!
• ...!
Suizidprävention!
Schulung Gatekeeper
Schulung Primärversorgern
Öffentlichkeits- Arbeit, Sensibilisierung
Reduktion Verfügbarkeit Methoden
Medien, Internet Richtlinien
universell
Screening Jugendlichen/Risikogruppen
Behandlung psychischer Störungen
selektiv
Betreuung nach Suizidversuch
indiziert
Zielgruppengrösse
Was wünschen sich Jugendliche?!
• Gleichaltrige, Freunde!• Informationen (TV)!• Angehen von Bullying, Mobbing!• Ansprechperson in Schule!!• Barrieren: !
– Schweigepflicht gegenüber Eltern!– Stigmatisierung!– Angst vor Hospitalisation!– Unterschätzung des Problems!– Angst vor Psychopharmaka!
Cigularov et al., 2008; Fortune et al., 2008!
Folie 16!
Prävention durch Informationsvermittlung...!• Was ist NSSV?!• Warnhinweise NSSV, Suizidalität!• Darf ich diese Themen Ansprechen?!
– Wie?!
NSSV-Warnsignale!• Häufige nicht erklärbare Narben, Schnitte, Verbrennungen,
Hämatome oder gebrochene Knochen (v.a. an Armen, Hüfte, Bauch)!
• Unangemessene Kleidung (z.B. Pullover bei 30 Grad im Schatten!• Weigerung sich öffentlich umzuziehen (Turnunterricht,
Schwimmen, ...)!• Stimmungsschwankungen!• Geringes Selbstwertgefühl!• Schlechte Impulskontrolle!• Unmöglichkeit positive Aspekte in ihrem Leben zu finden!!!(Lieberman 2004, Derouin & Bravender 2004)!
Folie 19
Warum machen die das? !4-Funktionen Modell!
Folie20
Pos. Verstärkung ! Neg. Verstärkung !
Automatisch (intrapersonal) !
etwas fühlen! negative Gefühle loswerden!
Sozial (interpersonell) ! Aufmerksamkeit bekommen !
soz. Situationen vermeiden, interpersonelle Forderungen abwehren !
(Nock & Printstein, 2004, 2005)!
Funktionen!
Folie21
Funk%on Beschreibung
Affektregulation! akut negative Affektlage erleichtern / aversives affektives arousal!
Anti-Dissoziation! dissoziatives Erleben/ Depersonalisation beenden!
Anti-Suizid! Impuls sich zu suizidieren ersetzen/ Kompromissbildung!
Interpersonelle!Beziehung!
Autonomie behaupten/ Unterscheidung selbst-andere!
Interpersonelle!Beeinflussung!
Hilfe suchen /andere manipulieren!
Selbstbestrafung! Selbstabwertung/ Wut gegen selbst!
Sensation-seeking! Aufregung /sich aufheitern!
(Klonsky, 2007)!
Faktoren für Entstehung und Aufrechterhaltung von NSSV (I)!
• Biologische Faktoren!– Genetisch bedinge Anfälligkeit !– Veränderte biologische Reaktionen bei Stress!– Keine Schmerzwahrnehmung während NSSV!
• Psychische Faktoren!– Geringe Stresstoleranz!– Dysfunktionale Gedanken!– Mangelnder Selbstwert!– Ausgeprägte selbstkritische Grundhaltung!– Alexithymie (Lüdtke et al., 2016)!
• Soziale Faktoren!– Lernen am Modell und Imitation (Internet)!– Fehlende soziale Unterstützung!– Zugehörigkeit zu bestimmten Jugendkulturen!– Belastende Kindheitserlebnisse (Vernachlässigung)!– Schwieriges Familienklima!– Psychische Probleme der Eltern!– Aktuelle Ereignisse, die Stress verursachen!– Erziehungsstil geprägt durch viel Kritik, Abwertung!– Probleme mit Gleichaltrigen (Mobbing)!– Ausgrenzung aufgrund nichtheterosexueller
Orientierung!
Faktoren für Entstehung und Aufrechterhaltung von NSSV (II)!
Teufelskreis NSSV!NSSV:!Meistens impulsiv, nüchtern, ohne suizidale Intention, !wenig bis kein Schmerz!
Danach: !Kurzfristig: Erleichterung, Schuld- und Schamgefühle, Enttäuschung!langfristig:!Negatives Selbstbild!
Gedanken!Ich bin hässlich!Ich bin dumm!Ich bin müde!Ich bin fett!Ich bin kalt!Ich bin fertig!Ich bin einsam!Ich bin kaputt!Ich bin verwirrt!Ich bin ein niemand!
Funktionen des NSSV!• Wie kommt es, dass du dich selbst verletzt? Wobei
hilft dir das selbstverletzende Verhalten?!• Gibt es etwas, dass du mit dem selbstverletzenden
Verhalten ausdrücken, zeigen möchtest? (Wem?) !• Hast du ein festes Ritual? Wie viel Zeit vergeht
zwischen Entschluss zu Ritzen/Brennen und der Handlung? !
• Verspürst du Schmerzen bei der Selbstverletzung (Skala 0-10)?!
• Beschreibe eine solche Situation, die zum selbstverletzenden Verhalten führt (Verhaltensanalyse, wie im „Film“).!
Abklärung NSSV!• Vorgeschichte selbstschädigender Handlungen!• Alter bei Beginn, Verlauf, Veränderung!• Suizidale Impulse!• Zeitliche Beziehung zu suizidalen Ideen, Verhalten!• Häufigkeit und Art der Selbstschädigungen!• Medizinische Komplikationen oder Interventionen!• Motive, emotionale Zustände, Trigger!• Empfinden, Verhalten unmittelbar und später nach der Verletzung!• Zuvor bestehender Drang, Impulsivität!• Dystonizität (Wunsch aufzuhören)!• Kontrolle (erfolgreiches Beenden)!• Analgesie!• Substanzgebrauch!• Familienanamnese selbstschädigendes Verhalten!• Behandlungserfahrung!
Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters! Folie28
Screeningfragen für NSSV!
• Hast du dir jemals mit Absicht Verletzungen oder Schmerzen zugefügt? Dich selbst geschnitten, geritzt oder sonst deiner Haut absichtlich Schaden zugefügt?!
• Welche Methoden hast du benutzt, um dich selbst zu verletzen?!
• Welche Körperteile hast du selbst verletzt? Wie kam es, dass du gerade diese Körperteile selbst verletzt hast? !
Warnsignale Suizidalität!• Äußern von Suizidgedanken, Plänen!• Niedergeschlagenheit, Interessenslosigkeit!• Gereizt, aggressiv, Wutanfälle!• Schulverweigerung!• Beschäftigung mit dem Tod!• Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsabfall!• Sozialer Rückzug!• Verschenken persönlicher Gegenstände!• Häufung von Unfällen, risikoreiches Verhalten!• Regeln persönlicher Angelegenheiten!
Risikofaktoren bei Jugendlichen!
Suizid
Alkohol, Drogen"
Geringe soziale Unterstützung,
häusliche Gewalt"
Psychische Störungen "(Depression, "
Aggressives Verhalten, "NSSV)
"Psychopathologie, Suizid der Eltern, Suizid im sozialen
Umfeld "
Frühere Suizidversuche" Verfügbarkeit von
Methoden"
Shaffer et al., 1988, 1996; Foley et al., 2006; Christiansen et al., 2010; Wilcox et al., 2010"
Kritische Lebensereignisse"
Schulschwierigkeiten
Homosexualität"
Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters!
Fragen nach Suizidgedanken- Trigger? !• 13-19 jährige Jugendliche (N= 2342)!• Design:!
– 2-tägiges Screening!– Experimentalgruppe: wurden im ersten Survey
nach Suizidgedanken, Suizidversuchen gefragt!– Kontrollgruppe: keine Fragen nach
Suizidgedanken- und versuchen!• Ergebnisse: !
– EG und KG unterschieden sich nicht in ihrer Belastung nach dem 1. und 2. Tag. !
– EG gab nicht mehr Suizidgedanken an als KG!– Risikogruppe mit depressiven Symptomen in EG
waren weniger belastet und suizidal als Risikogruppe in KG!
Gould et al. (2005). JAMA"
Fragen zur Risikoabschätzung!
• Suizidgedanken offen ansprechen!• Art und Ausmaß von Suizidgendanken und
suizidalem Verhalten abklären!• Motive und Risikofaktoren verstehen!• Suizidgendanken/suizidales Verhallen in den
vergangenen Wochen abklären!• Vergangene Suizidversuche explorieren!• Protektive Faktoren und Ressourcen
erfahrbar machen!
Wie reagieren?!RESPEKTVOLLE NEUGIERDE!• Ansprechen, Nachfragen, Besorgnis äußern, Hilfe anbieten!
– Erleichterung!• Botschaften versuchen zu verstehen!
– Auslöser- welche Gefühle?!– Keine zeitliche Verknüpfung von Aufmerksamkeit/Fürsorglichkeit
und NSSV!• Grenzen der Verfügbarkeit setzen!
– Wenn Hilfe, dann sollte Verlass darauf sein!• Mensch als solches akzeptieren und anerkennen wenn dem Drang
zur NSSV nicht widerstanden werden kann !– Gegenwärtig die einzige Möglichkeit, Gefühle in den Griff zu
bekommen!
Empfehlungen zum Umgang mit Schülern mit NSSV!
DOs!• Dem Schüler ruhig und mitfühlend
begegnen!• Dem Schüler vermitteln, dass er als
Person akzeptiert wird, auch wenn sein Verhalten nicht akzeptiert wird!
• Dem Schüler mitteilen, dass es Menschen gibt, die sich Gedanken über ihn machen!
• Verstehen, dass NSSV ein Weg sein kann mit seelischem Schmerz umzugehen!
• Die Worte des Schülers für NSSV verwenden!
• Bereitschaft zum Zuhören vermitteln!• Nicht urteilen!
DON´Ts!• In übertriebenen Aktionismus verfallen!• Panik, Schock oder Ablehnung zeigen!• Ein Ultimatum stellen oder Drohungen
aussprechen!• Exzessives Interesse zeigen (CAVE:
ev. Verstärkung)!• Dem Schüler erlauben sich detailliert
mit anderen Schülern über NSSV auszutauschen!
• Über NSSV eines Schülers vor anderen oder in der Klasse sprechen!
• Dem Schüler versichern, dass man unter keinen Umständen mit anderen über sein Verhalten sprechen wird (CAVE: Problem der Güterabwägung und Bruch der „Schweigepflicht“ bei Suizidalität) !
Empfehlungen für Schulen bzw. stationäres Setting!
• Imitationsverhalten vermindern: !
– Narben, Wunden abdecken!
– Betroffene auf Ansteckungsgefahr hinweisen!
– Keine Kommunikation über NSSV!
Folie36
Prozessmodell für die Krisenintervention bei suizidalen Patienten!• Beziehung herstellen!• Risikoabschätzung!• Zeit gewinnen- Reflexion anregen!
– Neugier wecken „stellvertretende Hoffnung“ !– Entscheidung für das Leben fördern!
• Selbstkontrolle fördern!– Notfallplan!– Antisuizidvertrag/Absprachefähigkeit!
• Konfrontation!– Widersprüche aufzeigen!– Einbezug Angehöriger!
• Setting bestimmen!
AWMF-Empfehlung für stationäre Aufnahme!• Bei akuter Suizidalität muss umgehend eine stationäre
Behandlung in eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eingeleitet werden!
• Soll bei erheblichen körperlichen Schäden oder Situationen durchgeführt werden, die eine enge Überwachung notwendig machen!
• Sollte erfolgen, wenn der Einfluss des Umfeldes einem Behandlungserfolg entgegensteht!
• Kann eingeleitet werden, wenn ambulant keine ausreichende diagnostische Klärung herbeigeführt werden kann!
• Kann eingeleitet werden, wenn keine ambulante Behandlung verfügbar ist!
• Kann eingeleitet werden, wenn sich durch eine ambulante oder teilstationäre Behandlung keine ausreichend Verbesserung erzielen lässt!
Folie39
Emotionsregulationstraining als Präventionsmaßnahme in Schulen!
!!
!!!!!
Kindesalter1.-5.Klasse
Jugendalter8.-9.Klasse
• Ressourcenorientiertes Wissen
über das Thema „Gefühle“ !• Empathieförderung!• Umgang mit Ärger und Wut/
Impulskontrolle !• Emotionale Kompetenz!• Soziale Kompetenz!• Gewaltfreie Kommunikation!
• Ressourcenorientiertes Wissen zum Thema „Gefühle“ !
• Psychoedukation: Ängste und Depression!
• Kognitive Strategien!• Ressourcen Aufbau!
Zielgruppe
Bausteine
Umgang mit Gefühlen!
Ziele!
!1. Ressourcenorientierte Wissensvermittlung zum
Thema Gefühle!Ø Was sind Gefühle?!Ø Warum sind Gefühle wichtig?!
2. Emotionserkennung!Ø Wie erkenne Gefühle bei mir selbst?!Ø Wie erkenne ich Gefühle bei Anderen?!
3. Emotionsregulation!Ø Wie gehe ich mit meinen Gefühlen in schwierigen
Situationen um?!Ø Wie gehe ich mit den Gefühlen Anderer in schwierigen
Situationen um?!
Umgang mit Gefühlen!
Emotionsregulationstraining als Präventionsmaßnahme in Schulen!
Lehrer (n=38)!!
Note: 1.8!94% Weiterempfehlung!
Schüler (9-15 Jahre, n=540)!!
Klassen 3-5: Note: 1.5, 98% empfehlen!Klassen 8-9: Note 2.2, 73% empfehlen!
BA-Studierende (n=88)!!
Note: 2.2!68% Weiterempfehlung!
!
Umgang mit Gefühlen!
BA-Studierende als Trainer für Präventionsprogramme in Schulen!
Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie!
Der Hund wird mich beißen. !
Schneider (2003). TAFF!
Gedanken!
Verhalten!
Emotionen!
Grawes Wirkfaktoren!Problembewäl7gung Mo7va7onaleKlärung
Problemaktualisierung
Ressourcenak7vierung
Therapeu7scheBeziehung
• Heute habe ich darauf hingewirkt, dass die Patientin Gefühle erlebte, die sie sonst vermeidet. !
• Heute habe ich gezielt darauf hingearbeitet, die Patientin gefühlsmäßig zu involvieren. !
• Heute habe ich an wunde Punkte der Patientin gerührt.!
Grawe, 1998; Flückiger et al., 2010!
Psychotherapie und Umgang mit Emotionen!• Transdiagnostische Behandlung
Emotionaler Störungen!– Abbau emotionaler Vermeidung!– Verhaltensänderung!– Kognitive Neubewertung!
• Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)!• Emotionsfokussierte Therapie!• Training Emotionaler Kompetenzen (TEK)!
Barlow et al., 2011; Ellard et al., 2010; Farchione et al., 2012; Linehan, 1993; Berking et al., 2008; Greenberg, 2011!
Wie kann man Gefühle verändern?!
• G = Gymnastik und Bewegungen!• E = Essen und Trinken!• S = Schlaf!• UN = Untersuchung und Behandlungen
von Krankheiten!• D = Drogen und Alkohol vermeiden!
Veränderung von Gefühlen durch entgegengesetztes Handeln!Verändern von Gefühlen durch entgegengesetztes Handeln, z.B.!
– Angst: !• Mache das wovor du Angst hast- immer wieder!
– Gerechtfertigte Schuld und Scham!• Korrigiere den Fehler!• Akzeptiere die Konsequenzen deines Verhaltens!
– Traurigkeit oder Depression!• Werde aktiv, ziehe dich nicht zurück!• Mache etwas, wodurch du dich kompetent und selbstsicher
fühlst!
Problem- und Emotionsaktivierung!• Welche Gefühle gibt es?!• Gefühlserkennung!• Warum sind Gefühle wichtig?!
– Gefühle teilen uns mit, dass etwas passiert!– Gefühle teilen anderen etwas mit und beeinflussen sie!– Gefühle veranlassen uns, aktiv zu handeln!
• Gefühlsverständnis!– In welchen Situationen hat man welche Emotionen?!
GO!!Ein Programm für Gesundheit und Optimismus!
• Vorbeugung von Angst und Depression im Jugendalter!
• Populationsbezogener bzw. zielgruppenorientierter Ansatz!
• Altersgruppe: 14-18 Jahre!• 8 Sitzungen (a 90 Minuten)!• Umfangreiche Evaluation des Programms!
Junge,Neumer,Manz&Margraf(2002).GesundheitundOp=mismus(GO!).Weinheim:BeltzPVU
GO!!Inhalte!
• Entstehung und Aufrechterhalten von Ängsten und Depressionen
• Möglichkeiten zur Veränderung emotionaler Zustände!
• Training sozialer Kompetenzen!
• Strategien zur Stressreduktion!Junge,Neumer,Manz&Margraf(2002).GesundheitundOp=mismus(GO!).Weinheim:BeltzPVU
!Der Angst auf der Spur!!
Die 3 Komponenten der Angst:!!• Wo spürst du die Angst?!!• Was geht dir durch den Kopf, wenn du Angst hast? !
• Was tust du, wenn du Angst hast?!
> Wie hängen Gedanken und Gefühle zusammen?!
Stressbewältigung im Jugendalter!
• SNAKE- Stress Nicht als " "!"Katastrophe erleben!
• Stressauslöser, Stressreaktionen!– Gedanken-Gefühle-Körper-Verhalten!
• Strategien: !– Entspannung!– Aktivitäten !– Soziale Unterstützung !– Problemlösekompetenzen!
Beyer & Lohaus, 2006!
Präventionsprogramm !„LARS & LISA“ (Pösel et al., 2004)!
Lust an realistischer Sicht und Leichtigkeit im sozialen Alltag!
Aufbau und Wirkprinzip!• Basierend auf dem Modell der sozialen Informationsverarbeitung nach Dodge
(1993)!
!• Ziel: auf möglichst vielen Stufen der sozialen Informationsverarbeitung anzusetzen
(Ausnahme: Enkodierung)!
„Runterzieher“!1. Forderungs-Runterzieher!
1. Ich muss...!
2. Verallgemeinerungs-Runterzieher!1. Ich werde nie....!2. Keiner wird mich jemals...!!
3. Katastrophen-Runterzieher!1. Es ist schrecklich, wenn mich nicht alle super finden!!2. Wenn ich nicht mind. eine 6 bekomme, ist das schlimm!
4. Mücke-Elefant-Runterzieher!1. Wenn ich das nicht schaffe, bin ich ein totaler Versager!
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universität München!
Aufklärungsbroschüre „Paul ganz unten“ Depression bei Jugendlichen verstehen!
„Ich habe einen schwarzen Hund, sein Name ist Depression“!• https://www.youtube.com/watch?
v=1UiA32Qv4yE&spfreload=10 !
Broschüre Angst für Jugendliche!
Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universität Koblenz-Landau!
Dialektisch Behaviorale Therapie: !DBT!Schwierigkeiten ->!• Identitätsstörung!• Impulsivität!• Emotionale Instabilität!!• Zwischenmenschliche
Probleme!
• DBT-A: Jugendlichen- & Familiendilemmata!
!
Fertigkeiten!• Achtsamkeit!• Stresstoleranz!• Umgang mit Gefühlen/
Emotionsregulation!• Zwischenmenschliche
Fertigkeiten!
• Walking the middle path!
Fleischhaker (2010). DBT-A Manual. Springer; Linehan, 1993; Bohus, 2002!
DBT-A: Emotionsregulation!
• Beobachten, Beschreiben " " " " " ""und Verstehen von Gefühlen!
• Verringern der Anfälligkeit für heftige Gefühle!• Einleiten von Schritten, die angenehme Gefühle
begünstigen !• Veränderung von Gefühlen durch
entgegengesetztes Handeln!
Fleischhaker (2010). DBT-A Manual. Springer!
Skills-Training!
• Skills sind Alternativen zu:!– Selbstverletzungen!– Essanfälle!– Wutausbrüche!– Sachbeschädigungen!
Achtsamkeit!• Nicht-wertende Wahrnehmung des Augenblicks: „Ich
bin nicht eine Emotion, ich habe eine Emotion“!
• WAS und WIE-Modalitäten!• WAS!
– Beobachten!– Beschreiben!– Teilnehmen!
• Wie!– Nicht-bewertend!– Konzentriert !– wirkungsvoll!
Achtsamkeit!WAS "!!Nimm wahr!!!Beschreibe!!!Nimm teil!
WIE!Bewerte nicht!Bleibe konzentriert!Mache, was funktioniert!Bewerte nicht!Bleibe konzentriert!Mache, was funktioniert!Bewerte nicht!Bleibe konzentriert!Mache, was funktioniert!!
Stresstoleranz!• Impulsivität -> Stresstoleranz!!Umgang mit Stress, weil...!... Schmerz ist ein Teil des Lebens und kann nicht
immer vermieden werden!... Wenn du mit deinem Schmerz nicht umgehen
kannst, handelst du möglicherweise impulsiv!... Wenn du impulsiv handelst, schädigst du dich
vielleicht selbst und bekommst nicht das, das du möchtest !
Veränderung von Gefühlen durch entgegengesetztes Handeln!Verändern von Gefühlen durch entgegengesetztes Handeln, z.B.!
– Angst: !• Mache das wovor du Angst hast- immer wieder!
– Gerechtfertigte Schuld und Scham!• Korrigiere den Fehler!• Akzeptiere die Konsequenzen deines Verhaltens!
– Traurigkeit oder Depression!• Werde aktiv, ziehe dich nicht zurück!• Mache etwas, wodurch du dich kompetent und selbstsicher
fühlst!
Emotionsregulation!
• Wie kannst du deine Auffälligkeit für heftige Gefühle verringern? !– Ernähre dich ausgewogen!– Vermeide stimmungsverändernde
Substanzen!– Schlafe ausreichend!– Bewege dich ausreichend!– Selbstdisziplin !
Folie 90
Emotionsregulation!
• Was kannst du machen, um häufiger positive Gefühle zu haben? !– Kurzfristig: Positive Erfahrungen schaffen
(Liste angenehmer Aktivitäten)!– Langfristig: !
• Arbeite zielorientiert!• Pflege deine Beziehungen!• Vermeide Vermeidung!• Gib nicht auf!
Selbstwert steigern!• Wie bewerte ich mich selbst?!
– Welchen Maßstab lege ich bei mir an? Und bei anderen? FAIRER BLICK!
• SKILLS!– Innere Aufmerksamkeit!– Selbstvalidierung „Es ist so, wie es gerade ist“!– Experimentieren (wie könnte ich es mir jetzt gerade
gemütlicher machen)!– Eine gute Lösung finden!– Alltagsfrust ausbalancieren!– Grundeinstellungen!– Tagesrückblick: Was war gut?!
Emotionsfokussierte Therapie (EFT)!• Emotionen als Quelle von Information,
Orientierung, Bedeutung und therapeutische Veränderung!
• Prozessorientiertes Verfahren!– Akzeptanz von Emotionen und Emotionale
Transformation!– Primäre und sekundäre Emotionen!– Adaptive und maladaptive Emotionen!– Veränderung durch: emotionale Aktivierung!
• Wissenschaftlich fundiert, Empfehlung bei Depression (APA, Lambert, 2004)!
Greenberg, 2011!
Spiele zur emotionalen Intelligenz!• Gefühle raten + Pantomime!• Stimmungsmusik!
– Zusammenhang zwischen Musik und Gefühlen (Emotionsausdruck)!
• Gefühle sind wie Farben!– Welche Farbe passt zu welchem Gefühl?!
• Das traurige Kind!– Notfallkoffer erstellen mit „Trostkärtchen“!
• Schnecke, Schnecke, " " " " " ""komm raus!
ALLES STEHT KOPF!