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Umsatzsteuer:Mini One Stop Shop (MOSS) als neues besonderes Besteuerungs-verfahren für grenzüberschreitende elektronische Dienstleistungen
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MOSSistdasneueunbekannteSteuerwesen,welchesnichtwiedaslegen-
däreschottischeUngeheuerNessieimSommerlochplötzlichauftauchtund
nurvonwenigenüberhauptgesichtetwurde.DieParallelezumSeeunge-
heuer:EstauchtplötzlichundunvermitteltimSommer2014auf–doches
bleibtdauerhafterhalten,istdurchausrealundgiltindergesamtenEuropäi-
schenUnion(EU).
BetroffensinddeutlichmehrUnternehmenalsesaufdenerstenBlicker-
scheinenmag.EsbetrifftunteranderemdieAnbieterelektronischerDienst-
leistungenwieTexte,Bilder,Fotosunddergleichen,diedieseinnerhalb der
EU grenzüberschreitendanbieten.Mit dem Mini One Stop Shop (MOSS)
wirdeinneuesBesteuerungsverfahreneingeführt,welchesdieneuenund
verändertenumsatzsteuerlichenDeklarationspflichtenvereinfachensoll.
DochbereitsvordergesetzlichvorgeschriebenenUmsetzungzum1.1.2015
müssensichdiebetroffenenUnternehmeneingehendmitderThematik
beschäftigen,weilgegebenenfalls
» betriebswirtschaftlichesowie
» technischeProzessegeändertwerdenmüssen,
» dieKalkulationvonPreisenaufdenPrüfstandgestelltwerdenmussund
» dieUmsatzsteuersätzederPrivatkundenimEU-Auslandermittelt
werdenmüssen.
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BeinahehätteesderdeutscheGesetzgeberverschwitzt,dieVorgabender
geändertenMehrwertsteuersystemrichtlinierechtzeitigzum1.1.2015um-
zusetzen.DochnachHinweisenderBundessteuerberaterkammerarbeitete
dasBundesfinanzministeriumindasGesetzzurAnpassungdesnationalen
SteuerrechtsandenBeitrittKroatienszurEUundzurÄnderungweiterer
steuerlicherVorschriften(Kroatien-Anpassungsgesetz)denneuen§ 18h
Umsatzsteuergesetz(UStG)ein.
NachdemdiesesGesetzam11.7.2014denBundesratpassierteundam
30.7.2014imBundesgesetzblattveröffentlichtwurde,kannesrechtzeitigfür
Besteuerungszeiträumeabden1.1.2015inKrafttreten.
§18hUStGführtinDeutschlandeinneuesEU-einheitlichesVerfahrender
AbgabederUmsatzsteuererklärungfüreinenanderenEU-Staatein.Hierfür
wirdeinMini One Stop Shop (MOSS)eingerichtet.DiesisteineMöglichkeit
fürdenUnternehmer,seineUmsatzsteuerpflichtengegenübereinerzentralen
Behörde,inDeutschlanddemBundeszentralamtfürSteuern(BZSt,
www.bzst.bund.de),zuerfüllen.
Gesetzlichwirdder Ort der sonstigen Leistungenbeielektronischen
Dienstleistungen,dieanPrivatpersonen in anderen EU-Mitgliedstaaten
erbrachtwerden, ab 2015gesetzlichneubestimmt.UmandemMOSS-
Verfahrenteilnehmenzudürfen,mussjedochbeimBZSteineRegistrierung
hierfürerfolgen.Abdem1.10.2014willdasBZStfürAnträgedeutscher
UnternehmeneinOnline-PortalzurVerfügungstellen,sodassrechtzeitigab
2015dasMOSS-Verfahrengenutztwerdenkann.
Gesetzliche Grundlagen
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DieNeuregelungbetrifft
» Telekommunikationsleistungen,
» Rundfunk-undFernsehleistungenund» aufelektronischemWegerbrachteLeistungenanNichtunternehmer,
alsoPrivatpersonenineinemanderenEU-Staat.
Praxisbeispiele:
1. EindeutschesUnternehmenbietetentgeltlichHomepages,Web-
hostingoderdieFernwartungvonProgrammenan,dieeinPrivatmann
inFrankreichnutzt.
2. EindeutscherBetreibervonkostenpflichtigenChatforen,Dating-
portalenunddergleichenhatniederländischePrivatkunden.
3. EinVerlagmitUnternehmenssitzoderGeschäftsleitunginDeutschland
liefertanösterreichischeNutzerkostenpflichtigeTexte,Informationen
oderDatenbanken.
InallengenanntenBeispielenlieferteindeutschesUnternehmenaneinen
EU-Ausländer,derNichtunternehmerist,eineelektronischeDienstleistung.
Wer ist betroffen?
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NochbisJahresende2014giltumsatzsteuerlichalsderOrtdersonstigen
LeistungbeieinerelektronischenDienstleistunganeinenNichtunterneh-
merimEU-AuslanddasLand,indemdasUnternehmenseinenSitzhat
oderwodieGeschäftsleitungausgeübtwird.FürdeutscheUnternehmen
(imSchaubild:EU-Erbringer)mitbeispielsweiseFranzosen(z.B.EU-
VerbraucherimEU-Land1)oderÖsterreichern(z.B.EU-Verbraucherim
EU-Land2)alsPrivatkundenistalsoimmerderdeutscheUmsatzsteuer-
satzunddashiesigeFinanzamtanzuwenden,wennvonDeutschlandaus
dieelektronischeDienstleistunggrenzüberschreitenderbrachtwird.
FürVerbraucheraußerhalbderEUistkeineEU-Umsatzsteuerfällig;dies
bleibtauch2015so.
DiefolgendeÜbersichtzeigtdienochbiszum31.12.2014gültigeumsatz-
steuerlicheRechtslagezumLeistungsortfürdieseLeistungen:
Abb. 1:UmsatzsteuerlicheRegelungfürelektronischeLeistungen
(Leistungsdatumbis31.12.2014)
Rechtslage bis Ende 2014
Dienstleistungen von / an
EU-Verbraucher in EU-Land 1
EU-Verbraucher in EU-Land 2
Nicht-EU-Verbraucher
EU-Erbringer (Sitz in EU-Land 1)
Zubesteuernin
EU-Land1
Zubesteuernin
EU-Land1
keineEU-MwSt
EU-Erbringer (Sitz in EU-Land 2)
Zubesteuernin
EU-Land2
Zubesteuernin
EU-Land2
keineEU-MwSt
Nicht EU-Erbringer Zubesteuernin
EU-Land1
Zubesteuernin
EU-Land2
keineEU-MwSt
Gesetzliche Regelung bis 31.12.2014
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BeielektronischenDienstleistungen,dieabdem1.1.2015vonDeutsch-
landausinsEU-AuslandanPrivatpersonenerbrachtwerden,giltalsder
OrtdersonstigenLeistungneuerdingsdasLand,indemderVerbraucher
wohnt(Verbrauchslandprinzip).IndenobengenanntenBeispielenalso
inFrankreichbzw.inÖsterreich.FolglichwäredortdieUmsatzsteuerdes
Unternehmenszuentrichtenundesistauchderjeweiligeausländische
Steuersatzmaßgeblich.
DieneueRechtslageab1.1.2015stelltdiefolgendeGrafikübersichtlichdar:
Abb. 2:UmsatzsteuerlicheRegelungfürelektronischeLeistungen
(Leistungsdatumab1.1.2015)
Mit§18hUStGwirdderMiniOneStopShop(MOSS)alsneuesbesonde-
res BesteuerungsverfahrenbezüglichdesDienstleistungsortsfürsolche
EU-grenzüberschreitendenGeschäfteeingeführt.Unternehmenkönnen
voraussichtlichabdem1.10.2014beimBZStdieTeilnahmedaranbean-
tragenundkönntendannbeiZulassungab2015fürsolcheGeschäftedie
UmsatzsteuererklärungfüralleEU-VerkäufeanPrivatpersoneneinheitlich
dortdeklarierenunddieUmsatzsteueransBZStabführen.
FürAnträgedeutscherUnternehmenstelltdasBZStabdem1.10.2014
einOnline-PortalzurVerfügung.DarübermüssendannkünftigdieMOSS-
Umsatzsteuererklärungenelektronischübermitteltwerden,fallsdas
Unternehmensichdafürentscheidet,diesesVerfahrenanzuwenden.Dies
istfreiwillig.AlternativkanndiedeutscheFirmaauchdieSteuererklärun-
genindenjeweiligenEU-Staatenabgeben,mussaberdannjeweilsdort
registriertsein.
Rechtslage ab 2015
Elektronisch erbrachte Dienstleistungen von / an
EU-Verbraucher in EU-Land 1
EU-Verbraucher in EU-Land 2
Nicht-EU-Verbraucher
EU-Erbringer (Sitz in EU-Land 1)
Zubesteuernin
EU-Land1
Zu besteuern in
EU-Land 2 (neu)
keineEU-MwSt
EU-Erbringer (Sitz in EU-Land 2)
Zu besteuern in
EU-Land 1 (neu)
Zubesteuernin
EU-Land2
keineEU-MwSt
Nicht EU-Erbringer Zubesteuernin
EU-Land1
Zubesteuernin
EU-Land2
keineEU-MwSt
Vergleich gesetzliche Regelung ab 01.01.2015
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InsofernistMOSSeineVerfahrenserleichterungundUnternehmenzuemp-
fehlen.DiesesVerfahrenisteinheitlichfüralleVerkäufeanPrivatleuteinan-
derenEU-Staatenanzuwenden.ÜberallinEuropawerdensolcheMiniOne
StopShopseingerichtet,inDeutschlandistdiesesbeimBZStangesiedelt.
DieUmsatzsteuererklärungensinddannvierteljährlich bis zum 20. Tag,
alsokonkretbeiErstanwendungzumJahresbeginn2015am20.4.2015
fürdasersteQuartal2015elektronischandasBZStzuübermitteln.Dabei
sinddieNetto-Umsätzezuerfassen.
EinerstesSchemafürdieelektronischeUmsatzsteuererklärungkannvom
Grundsatzherfolgendermaßenaussehen.DetailswerdenerstimLaufe
dernächstenMonateoffiziellbekanntgegeben:
Steuererklärung zum Verfahren Mini-One-Stop-Shop
Identifizierungsinformationen zur Steuererklärung
» USt-IdNr.
» AngabenzumBesteuerungszeitraum
Erklärung der unter der Sonderregelung erbrachten Umsätze
Optionen:keineUmsätze(Nullerklärung)oderUmsätze
GliederungderzuerklärendenUmsätzenachLandundSteuersatz.
DiejeweiligenUmsatzsteuerbeträgefürUmsätzedesSteuerpflichtigenim
LanddesVerbrauchswerdensummiert.
Zusätzlich werden noch Umsätze der festen Niederlassungen zu
melden sein.
Abb. 3:Daten,diebeiBZStgemeldetwerden
DasBZStübernimmtdieVerteilungderUmsatzsteueraufdieAnsässigkeits-
staatenderKonsumenten.
DiesesfreiwilligeBesteuerungsverfahrentrittergänzendzurUmsatzsteuer-
VoranmeldungundgegebenenfallsderZusammenfassendenMeldunghinzu.
DasBZSthatbereitsErfahrungenmiteinemähnlichenVerfahren.Dennfür
inLändernaußerhalbderEUansässigeUnternehmen,dieaufelektroni-
schemWegLeistungenanKonsumenteninderEUerbringen,wirdbereits
das„VAToneServices“-Verfahrenpraktiziert.
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SobaldphysischeWarenwieBücheroderMusik-CDsübereinenOnline-
ShopgeliefertwerdenistdasMOSS-Verfahrennichtanwendbar;genauso
wenigwiefürLieferungenanandereUnternehmer.Hierfürgiltinnerhalbder
EUimRegelfalldasReverse-Charge-Verfahren,alsodieumgekehrteSteuer-
schuldnerschaft(vgl.§13bUStG).
DasMOSS-Verfahrenistausschließlichfürelektronische Dienstleistungen,
Telekommunikations- und Rundfunk- sowie Fernsehleistungen an Privat-
verbraucher im EU-Ausland anzuwenden.
WährendfürletzterederKreisderbetroffenenUnternehmenüberschaubarist,
sindvonderaufelektronischemWeganPrivatverbrauchererbrachtenLeis-
tungendurchausvieleFirmenbetroffen.NamentlichUnternehmen,dievon
DeutschlandaussolcheDienstleistungenanVerbraucherimEU-Auslandent-
geltlicherbringen(sieheAbschnitt3a.12Umsatzsteuer-Anwendungserlass):
» LeistungenimInternet,diemehralsdenbloßenInternetzugang
ermöglichenundZusatzelementeumfassen(beispielsweiseZugang
zuDatingportalen,Chatforen,Nachrichten-,Reise-,Gesundheitsforen
unddergleichen)
» BereitstellungvonHomepages,Webhosting,FernwartungvonSoftware
undIT-Ausrüstungen
» ZurverfügungstellungvonApps,SoftwareundderenBetreuungundUpdates
» Text-undInformationslieferungen
» Datenbankverzeichnisse,Suchmaschinen,Internetverzeichnisseetc.
» Fotolieferungen» Musikleistungen,DownloadvonLiedernoderKlingeltönen
» HerunterladenvonFilmen
» DownloadvonOnlinespielen» Fernunterrichtsleistungen,Webinareusw.
» VersteigerungenimInternetundOnline-EinkaufsportalesowieMarkt-
plätze,dieweitgehendautomatisiertablaufen
» Onlineglücksspiele
Welche Unternehmen
sind betroffen?
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BereitsjetzthabenUnternehmenmitsolchengrenzüberschreitendenAktivi-
tätenHandlungsbedarf.SiemüssenzunächsteineganzeReiheanFragen
klären.HierfürdientfolgendeCheckliste:
1. SindwiraufgrundunserererbrachtenDienstleistungenbetroffen?
2. HabenwirPrivatkundenimEU-Ausland,diesolcheelektronischeDienst-
leistungenerwerben?
3. WollenwirunsamMOSS-VerfahrenfürdiePrivatverkäufeinalleEU-
Staatenbeteiligen?
4. Fallsja,dannisteineRegistrierungbeimBZSterforderlich.Umbereits
zuJahresbeginn2015dabeizusein,mussdieRegistrierungbiszum
31.12.2014erfolgen.
5. AlternativzumMOSS-VerfahrenisteineRegistrierungindenWohnsitz-
ländernderEU-Privatkundenerforderlich.
6. WegenderindividuellenanzuwendendennationalenUmsatzsteuersätze
indenEU-Staaten,wodieVerbraucherwohnen,sindeventuelldiePreise
derelektronischenLeistungenneuzukalkulieren.
7. InfolgedessenmüsstenPreislistenaktualisiertwerden.
8. GegebenenfallssinddiePreiseimWebshopundinVerträgenneudar-
zustellen(Brutto-oderNettodarstellung?),eventuellauchAllgemeine
Geschäftsbedingungenanzupassen.
9. InterneProzessesindzuanalysierenundvielleichtzuändern.
10.MitarbeiterinderRechnungsstellung,inderBuchhaltungundimVertrieb
sindzuschulen,Stammkundenzuinformieren.
11.RechnungensindmitdendanneinschlägigenUmsatzsteuersätzenauszu-
stellen,entsprechendeAnpassungenimFakturierungsprogrammvorzu-
nehmen.
12.InderBuchhaltungsindneueKontenanzulegenundzunutzen.
13.Understmalsbiszum20.4.2015istdanndiequartalsweiseMeldungder
UmsatzsteueransBZStelektronischzuübermittelnunddieentsprechen-
deZahlungzuüberweisen.
Arbeitsaufwendigkönnteeswerden,dassdieFirmanungenauwissenmuss,
woihrePrivatkundenwohnenundsichumdieBesteuerungimWohnsitzstaat
desLeistungsempfängerskümmernmüssen.BereitsimBestellprozessvon
elektronischgeliefertenLeistungenistdieskünftigsauberzudokumentieren.
DerjeweiligenationaleUmsatzsteuersatzistanzuwendenundrichtigerweise
aufderRechnungauszuweisen.
Zeitschiene und Checkliste für den Handlungsbedarf
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DieRechnungmusszudemdendortigenVorschriftengenügen.Allerdingsist
insoferndieLageetwasentspannter,weilKonsumentenohnehinnichtzum
VorsteuerabzugberechtigtsindunddeshalbdieRechnungsvorgabennicht
sopingeligeingehaltenwerdenmüssenwiebeiLeistungenanUnternehmern.
ZumindestabersolltemandiedeutschenVorschriftenüberdiekorrekte
Rechnungsstellungeinhalten.
FürLeistungenanUnternehmer(fürderenUnternehmen)giltinnerhalbder
EUimRegelfalldasReverse-Charge-Verfahren,alsodieumgekehrteSteuer-
schuldnerschaft(vgl.§13bUStG).
Abb. 4:Zeitschiene-zuprüfendenPunkte
DerbeimBZSteinzurichtendeMOSSgiltalskleineeinzigeAnlaufstellefürdie
Mehrwertsteuer.HierfürhatdieEU-KommissioneinenLeitfadenentwickelt
undpubliziert.
PerspektivischwirddasMOSS-VerfahrenbeiErfolgmöglicherweiseaufwei-
tereBereichederinternationalenBesteuerungausgedehnt.Denkbaristein
allgemeinerMiniOneStopShopfürgrenzüberschreitendtätigeEU-Firmen.
01.08.2014
Unternehmerische To Dos
» Betroffenheitprüfen» Kundenstammprüfen
» PrivatkundenmitSitzinEUherausfiltern
» Entscheidungentreffen,obmanamMOSS-Verfahrenteilnehmenmöchte
» RegistrierungfürMOSS-VerfahrenoderumsatzsteuerlicheRegistrierung
indenWohnsitzländern
» Preiskalkulationprüfen;Preislistenaktualisieren» PreiseundDarstellungderPreiseimShopprüfen(Brutto-oderNetto-Darstellung;
Verträgeaktualisieren)
» InterneAbläufeuntersuchenundanpassen(Warenwirtschaft/Buchhaltung)
» Mitarbeiter(Rechnungsstellung,Buchhaltung,Vertrieb)undprivate
Stammkundeninformieren
» RechnungenentsprechendderneuenVorschriftausstellen» Buchhaltungentsprechenddurchführen-MOSS-Umsätzeerfassen
» MeldungderUmsätzeundAbführungderZahllast(quartalsweise)
01.10.2014
01.01.2015
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MitdemneuenbesonderenUmsatzbesteuerungsverfahrenbetretendie
EU-Staaten„Neuland“.InDeutschlandistdasBZStfürdieUmsetzung
verantwortlich.DamitSiedieneuenBegrifflichkeitenimÜberblicknochmals
kompaktundanschaulichvorAugenhaben,könnenSiefolgendesGlossar
nutzenundIhrenMitarbeiternfürSchulungszweckezurVerfügungstellen:
» Mini One Stop Shop: AndieAbkürzungMOSSwerdenSiesichals
grenzüberschreitendaktiverUnternehmergewöhnenmüssen.Damitwird
diekleineeinzigeAnlaufstellefürMehrwertsteuerzweckebezeichnet.Eine
solchewirdinallenEU-Staateneingerichtet,inDeutschlandbeimBZSt.
DerMiniOneStopShopwirdauchunterdemBegriffKEAgehandelt=
KleineeinzigeAnlaufstelle
» Bundeszentralamt für Steuern (BZSt): DieSteuererhebungistLänder-
sache,dochesgibtinsbesonderebeiinternationalenSachverhalten
BedarffürnationaleKoordination.InsofernfungiertdasBZStdefactoals
„zentralesFinanzamtdesBundes“.DiewichtigstenInformationenzum
MOSS-VerfahrenerfahrenSiekünftigunterwww.bzst.bund.de,woauch
dieUmsatzsteuererklärungennachdemMOSS-Verfahrenquartalsweise
abzugebensind.
» Besonderes Besteuerungsverfahren:DasMOSS-Verfahren,beidem
zentralbeimBZStalleVerkäufeanelektronischenDienstleistungenan
EU-Auslandsverbrauchernumsatzsteuerlicherklärtwerden,istfreiwillig.
Alternativhierzumüssteab2015eineRegistrierungbeijedernationalen
FinanzbehördenimEU-Auslanderfolgen,wodiejeweiligenAuslandsprivat-
kundenwohnen.GesetzlichgeregeltistdasMOSS-Verfahrenimneuen
§18hUStG.
» Ort der sonstigen Leistung:DieNeuregelungdesOrtsdersonstigen
Leistungabdem1.1.2015basiertaufderUmsetzungderMehrwert-steu-
ersystemrichtliniederEU.Mitdemam11.7.2014vomBundesratverab-
schiedetenKroatien-AnpassungsgesetzwirdinDeutschlanddasMOSS-
Verfahreneingeführt.AuchindenanderenEU-Staatenmuss
diesesrealisiertwerden.
» Drittlandstaaten:WohnenKonsumenteninStaatenaußerhalbderEU,
istdasMOSS-Verfahrennichtanzuwenden.
» B2B-Geschäfte:FürgrenzüberschreitendeLeistungenzwischenUnter-
nehmeninnerhalbderEUgiltdasMOSS-Verfahrennicht.
» Reverse-Charge-Verfahren:FürbestimmteLeistungenanUnternehmer
istdieumgekehrteUmsatzsteuerschuldnerschaftanzuwenden.Schuldner
istalsoderLeistungsempfänger.Geregeltistdiesim§13bUStG.
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