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UMWELTBERICHT 2004/2005

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UMWELTBERICHT 2004/2005

arvato AG

Carl-Bertelsmann-Straße 161

33311 Gütersloh

Deutschland

[email protected]

www.arvato.com

ARV.RZ.BS.A4.Umschlag 24.10.2005 17:15 Uhr Seite 1

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Impressum

Herausgeberarvato AGCarl-Bertelsmann-Str. 16133311 GüterslohDeutschlandwww.arvato.com

VerantwortlichThorsten Strauß

ProjektleitungAndreas Henrichs, Lars Lenhardt

Inhaltskonzept und Redaktionarvato AG/ Finanz:Dialog GmbH,Düsseldorf

Gestaltungskonzept und LayoutEsser, Franke & Partner GmbH,Düsseldorf

Wissenschaftliche BegleitungDr. Achim Schorb, IFEU-Institut fürEnergie- und Umweltforschung, Heidelberg

Redaktionsschluss30. September 2005

ProduktionMOHN Media Mohndruck GmbH

gedruckt auf Arctic The Volume, Arctic Paper

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ARVATO AUF EINEN BLICK

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2004

Unternehmenskennzahlen

Umsatz (Mio. €) 3.756Operating EBIT (Mio. €) 310Mitarbeiter 33.813

Umweltkennzahlen

Input

Rohstoffe (Tonnen) 1.491.975Hilfsstoffe (Tonnen) 397.560Betriebsstoffe (Tonnen) 13.334Frischwasser (m3) 2.749.261Energieträger (MWh) 1.440.941

Output

Produkte (Anzahl in Mio.) 14.765

Abfälle (Tonnen) 272.206• Abfälle zur Verwertung 223.452• Abfälle zur Beseitigung 48.754• Anteil besonders überwachungsbedürftiger Abfälle

an beiden Abfallarten 1 .112

Abwasser (m3) 2.082.739

Luftemissionen (Tonnen)• Kohlendioxid, fossil 701.644• VOC 1.801• Schwefeldioxid 964• Stickoxide 957• Kohlenmonoxid 443• Staub / Partikel 119

Glossar / ImpressumKennzahlenübersicht

kWh

MJ

OHSAS 18001

Schwefeldioxid

Sommersmogpotenzial

Stickoxide

Toluol

Treibhauseffekt

Umweltleitlinien

Umweltmanagementsystem

Versauerungspotenzial

VOC

WWF

Kilowattstunde; 1000 kWh entsprechen 1 Megawattstunde(MWh).

MegaJoule; entspricht 1 Million Joule (1 MJ = 0,278 kWh). 1 Gigajoule (GJ) entspricht 1000 MJ.

Internationales Zertifizierungssystem für Gesundheits- undSicherheitsmanagement am Arbeitsplatz.

SO2; entsteht bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe,insbesondere Kohle. Es wirkt schädigend auf die menschlicheGesundheit und die Vegetation. Ist an der Versauerung („SaurerRegen“) beteiligt.

Beschreibt die Bildung von bodennahem Ozon durch die Umset-zung von leichtflüchtigen organischen Substanzen in der Luftunter dem Einfluss von Wärme und Sonnenenergie und unterder Katalyse mit Stickoxiden (NOx). Bestimmt wird es in Ethen-Äquivalenten.

NOx; Entstehen vorwiegend aus Verbrennungsprozessen durchOxidation des Luft-Stickstoffs und sind mitverantwortlich für„Versauerung“ und „Eutrophierung“.

Farblose, organische Flüssigkeit. Findet unter anderem Verwen-dung als Reinigungsmittel, Treibstoffzusatz und als Ersatzstofffür das Lösemittel Benzol. Im Tiefdruck wird Toluol als Lösemit-tel der dort eingesetzten Druckfarben verwendet.

Beschreibt die über das natürliche Maß hinausgehende Erwär-mung der unteren Schichten der Atmosphäre durch die vomMenschen verursachten Verbrennungsprozesse. Er wird beson-ders durch die Freisetzung von Kohlendioxid (CO2) aus fossilenQuellen und Substanzen aus der Gruppe der leicht flüchtigenVerbindungen (VOC) gebildet. Bestimmt wird er in CO2-Äquiva-lenten.

Umweltbezogene Gesamtziele und Handlungsgrundsätze einer Organisation.

Freiwilliges Instrument des vorsorgenden Umweltschutzes zursystematischen Erhebung und Verminderung der Umweltaus-wirkungen von Unternehmen.

Beschreibt den Versauerungsgrad von Boden und Gewässern.Auch unter den Schlagworten „Saurer Regen“ und „Waldster-ben“ bekannt. Bestimmt wird es in SO2-Äquivalenten.

Volatile Organic Compounds; leichtflüchtige kohlenstoffhaltigeVerbindungen. Mitverantwortlich für die Bildung von „Sommer-smog“ und Einzelsubstanzen daraus für den „Treibhauseffekt“.

World Wide Fund For Nature. In fast 100 Ländern tätige Inter-nationale Umwelt- und Naturschutzorganisation.www.panda.org

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Vorwort 4

Kennzahlenübersicht 2

Wer wir sind 6

Unser Gestaltungsrahmen 8

Die Ausgangslage 11

Der Weg zu unternehmensweitem Umweltschutz 12

Beispiele aus den Unternehmensbereichen 13

Special 2005 – Nachhaltige Waldbewirtschaftung 22

Umweltbilanz 2004 27

Glossar / Impressum 34

Inhalt

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„Einladung zu konstruktivem

Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen Jahren ist insbesondere in denwestlichen Industrieländern die Zahl börsennotier-ter Gesellschaften sprunghaft gestiegen, die einenUmwelt- oder Nachhaltigkeitsbericht veröffentli-chen. Die Teilnehmer an den internationalen Kapi-talmärkten interessieren sich zunehmend für dieRisiken, denen Unternehmen aufgrund ihresUmgangs mit Natur und Umwelt ausgesetzt sind.Aber auch die Chancen, die aus zukunftsgerichte-ten Verhaltensweisen erwachsen können, stehenim Fokus. Vorbei ist die Zeit, in der Umweltschutzin erster Linie als Kostenfaktor betrachtet wurde.Richtig angepackt sind umweltgerechte Verhal-tensweisen häufig kostenneutral oder sogarkostensenkend. Und wo zusätzliche Ausgaben ent-stehen, werden diese zunehmend als Investitionenin Wettbewerbsfähigkeit und künftige Markterfolgebetrachtet.

Dass wirtschaftlicher Erfolg, umweltbewusstesManagement und gesellschaftliche Verantwortunglangfristig zusammengehören, gilt natürlich nichtnur für Börsengesellschaften, sondern für Unter-nehmen generell – also auch für arvato. Die Bedeu-tung gezielten Umwelt- und Ressourcenschutzeshat daher in den vergangenen Jahren für uns konti-nuierlich zugenommen. Ende 2003 wurden ent-scheidende Weichen gestellt: Wir haben gruppen-weit verbindliche Umweltleitlinien in Kraft gesetzt,getreu unserem dezentralen Führungsprinzip dieManager in unseren damals 250 Gruppengesell-schaften vor Ort verantwortlich gemacht undeinen zentralen Umweltbeauftragten zur Beratungund Koordinierung berufen.

Mit dem vorliegenden Umweltbericht brechen wirjetzt zu neuen Ufern auf und machen zum erstenMal öffentlich, wie sich Management und Mitarbei-ter der arvato AG mit der Umweltthematik ausein-andersetzen. Von wo wir gestartet sind, welcheErfolge wir bis dato erzielt haben und wie wir uns

gemeinsam auf den Weg zu unternehmensweitemUmweltschutz machen. Erstmals wurden auchgruppenweit Umweltdaten erhoben und in eineinternationale Umweltbilanz zusammengeführt.Damit haben wir eine Vergleichsbasis für künftigeMessungen geschaffen.

Der Bericht soll auch nach innen Zeichen setzen. Erwird zusätzliche Impulse geben und die bereits vor-handene Eigendynamik noch verstärken. DieserProzess ist ohne konstruktiven Dialog mit unserenStakeholdern, allen voran unseren Kunden, Zuliefe-rern und Mitarbeitern, nicht möglich.

Als Vorstände der arvato AG haben wir den Fort-schritt auf dem Gebiet des Umweltschutzes zuunserem persönlichen Anliegen gemacht – undunsere Bemühungen wurden mit ersten Erfolgenbelohnt. Für das Engagement zur Förderung ver-antwortungsvoller Waldbewirtschaftung ist diearvato im September 2005 im Rahmen der Expo2005 in Aichi, Japan, mit dem Global 100 Eco-TechAward ausgezeichnet worden.

Wir danken allen Mitarbeitern, die mit ihrer Arbeitund ihrem Engagement dazu beigetragen haben,diese grundlegende Erfassung unserer Umweltwir-kungen zu realisieren. Ebenso danken wir IKEA,SCA, WWF und dem FSC, die uns mit ihren State-ments konstruktiv und kritisch unterstützt haben.

Wir sind uns bewusst, dass wir uns am Anfangeiner langen Reise befinden und noch eine weiteStrecke vor uns haben. Aber schon heute freuen wiruns darauf, Ihnen in zwei Jahren den nächstenEtappenbericht zu präsentieren.

Vorwort

AUFBRUCH ZU NEUEN UFERN

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Dialog“5

Rolf Buch

Hartmut OstrowskiVorstandsvorsitzender

Dr. Hans-Peter Hülskötter

Günter Wilmsmeier

Andreas Henrichs

Umweltbeauftragter

der arvato AG

Dr. Hans-Joachim Herzog

Der Vorstand der arvato AG:

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arvato ist Teil der Bertelsmann AG. Weltweit hält Bertelsmann Spitzenpositionen in den Kern-geschäftsfeldern Fernsehen, Bücher, Musik, Zeit-schriften, Medienclubs und Mediendienstleistungen.Zum Unternehmen gehören Europas Nummer einsim TV- und Radiogeschäft, die RTL Group, sowie die weltweit größte Buchverlagsgruppe RandomHouse. Auch der größte europäische Zeitschriften-verlag Gruner + Jahr und das Musikgeschäft BMGrepräsentieren Kreativität und starke Marken. DieMedienservices der arvato umfassen Distribution,Servicecenter und Kundenbindungssysteme sowiemoderne Druckereien, Speichermedienproduktionund umfangreiche IT-Dienstleistungen. In derDirect Group Bertelsmann sind die Buch- undMusikclubs gebündelt.

Wachstumsstark durch Servicevielfalt

Medien und Kommunikation brauchen Dienstleis-ter. Vom klassischen Druck bis zu modernen Ange-boten wie Servicecentern, Finanz-Clearing oderMobile Services. Diese Vielfalt bietet die arvato AG.Mit einem Umsatz von 3,8 Mrd. € und 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in rund 250Tochterunternehmen in 28 Ländern* zählen wir zu den größten international vernetztenMediendienstleistern.

*Sämtliche Angaben beziehen sich auf 2004.

Betrachten wir die Tätigkeiten von arvato, dann lassen sich sechs Funktionsbereiche unterscheiden:

Inhalte gestalten: Mit unseren Redaktionen undAgenturen helfen wir unseren Kunden, ihre Inhaltezielgruppengerecht zu formulieren und gestalte-risch ansprechend zu präsentieren.

Daten managen: Daten sind heute die Basis fürerfolgreiche Geschäfte – wenn sie nicht nur gesam-melt, sondern auch systematisch verwaltet, aufbe-reitet und mit relevanten Informationen verbundenwerden. arvato leistet das durch medienneutraleDatenbanken, selbst entwickelte innovative Con-tent- und Knowledge-Managementsysteme sowiemodernste Datenbearbeitungs-Technologien.

Vervielfältigen: Informationen brauchen Medien,um ihre Empfänger zu erreichen. Seien es klassi-sche Druckprodukte oder digitale Datentranspor-teure wie CD/DVD und Internet. Wir bieten umfas-sende Vervielfältigungslösungen – zeitoptimiertund hochgradig individualisierbar.

Weiterverarbeiten: Bei Printmedien ist nach demDruck noch lange nicht Schluss. Qualität und Wirt-schaftlichkeit von Druckerzeugnissen werdenwesentlich von der Weiterverarbeitung bestimmt,und hier leistet arvato alles aus einer Hand, vomVeredeln und Binden über Beilegen und Beiheftenbis zum personalisierten Versand.

ARVATO: WELTUMSPANNENDER MEDIENDIENSTLEISTER

Wer wir sind

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Logistik: Damit Kunden sich auf ihr Kerngeschäftkonzentrieren können, übernehmen wir komple-xeste Logistikaufgaben, durch selbst entwickelte IT-Lösungen genau zugeschnitten auf die individuellenAnforderungen. Zu unseren Leistungen gehörenunter anderem Ordermanagement, Lagerhaltung,Versand und Transport, aber auch Retourenmana-gement und Reparaturservice.

Customer Care: Kundenpflege ist heute entschei-dend für die Kundenbindung und wichtiges Diffe-renzierungskriterium gegenüber Mitbewerbern.Auch hier bieten wir zuverlässige Lösungen: Betriebvon Servicecentern, Management von Kundenda-ten, Kundeninformations- und -bindungssysteme,Finanzdienstleistungen wie Factoring und Online-Bezahlsysteme, um nur einige Beispiele zu nennen.

Fünf Geschäftsbereiche im Dienste desKunden

Die Vielfalt unserer Leistungen haben wir in eineOrganisationsstruktur mit fünf Geschäftsbereichengegliedert:

arvato direct services bietet effektive Lösungenrund um das Thema Kundenkommunikation an: vonder systematischen Gewinnung und Nutzung quali-fizierter Adressen über das Outsourcing des Kun-denkontakts an Servicecenter bis hin zur Entwick-lung und Durchführung von Kundenbindungspro-grammen sowie der Abwicklung von Zahlungsvor-gängen. Wir betreuen die Kunden unserer Kunden inmehr als 20 Sprachen und auf allen Kommunikati-onswegen. An über 30 Standorten weltweit sindmehr als 11.000 Mitarbeiter beschäftigt.

arvato logistics services ist ein weltweit tätigerDienstleister für Supply-Chain-Lösungen mit rund6.200 Mitarbeitern. Die von uns übernommenenAufgaben gehen weit über die Anlieferung von Pro-dukten und ihre koordinierte und gesteuerte Wei-terleitung an die Kunden hinaus. Consulting, Einkaufund sogar Produktion gehören dazu, ebenso wiebeispielsweise Ordermanagement, Lagerhaltung,Finanzdienstleistungen, Retourenbearbeitung oderReparatur-Service. Zu unseren Kunden zählen nam-hafte Unternehmen aus unterschiedlichen Branchenwie Banken und Versicherungen, Telekommunikation,IT, Medien, Automobil und Gesundheit.

Außerhalb Deutschlands treten arvato direct servicesund arvato logistics services gemeinsam als arvatoservices auf.

Zum Geschäftsbereich arvato print gehören 17Druckunternehmen mit etwa 11.000 Mitarbeitern insieben Ländern. Wir bieten Full-Service-Dienstleis-tungen an: von der Beratung und Konzeption überdie Druckvorstufe (Bildbearbeitung, Layout, Erstel-lung der Druckplatten), den eigentlichen Druck(Offsetdruck, Tiefdruck, Digitaldruck) und die Wei-terverarbeitung (Buchbinderei, Personalisierung,Adressierung, Auslieferung etc.) bis hin zu ergänzen-den Dienstleistungen (Lagerung, Distribution etc.).

arvato storage media ist mit mehr als 4.000 Mitar-beitern weltweit Marktführer in der Distributionvon digitalen Inhalten aller Art und einer der füh-renden Hersteller von CDs, CD-ROMs und DVDs.Natürlich bieten wir auch hier auf technisch höchs-tem Niveau die komplette Dienstleistungspalette –vom Pre-Mastering über maßgeschneiderte Print-und Verpackungsprodukte bis hin zu Auslieferungund Online-Vermarktung.

arvato systems verfügt über 25 Jahre Erfahrung alsIT-Dienstleister der Bertelsmann AG und bietet mitgroßen Rechenzentren auch externen Kunden inter-national einen umfassenden „Rund-um-die-Uhr“-Service. Die Wertschöpfungskette reicht von derBeratung, Konzeption, Entwicklung und Implemen-tierung bis hin zum Betrieb komplexer IT-Systeme.Dazu gehören auch arvato mobile (Full-Service-Pro-vider für führende Netzbetreiber, Medienunterneh-men und Internet-Portale) und empolis (innovativeContent-Management-Produkte).

In dem beschriebenen Leistungsverbund besetzenwir Spitzenpositionen in unseren Märkten – Ergebnisunserer Philosophie, dass stets der Erfolg des Kun-den der Maßstab unseres Handelns ist. Die Resulta-te, die wir erzielen, werden erst durch unsere Mitar-beiter möglich. Wir sind uns bewusst, dass die Qua-lität von Produkten und Dienstleistungen mit derKompetenz und der Professionalität der Menschen,die diese Leistungen erbringen, steht und fällt.Daher legt unser Management besonderen Wert aufkonstruktive Führung und Förderung – gleichzeitigzum Wohle von Mitarbeitern und Unternehmen.

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Unser Gestaltungsrahmen

Wie jeder andere Aspekt in unserem Unternehmenist auch der Umweltschutz Regeln unterworfen, dieallen Mitarbeitern als Orientierung für ihr Handelndienen sollen.

Dabei stehen an oberster Stelle die für die gesamteBertelsmann AG gültigen Grundwerte, die wir„Essentials“ nennen. In ihnen werden Themen wiePartnerschaft, Identifikation und Motivation oderMitarbeiterförderung definiert sowie ethischeGrundsätze und unsere Leistungsbereitschaft fürdie Gesellschaft beschrieben. Großer Wert wird aufUnternehmergeist, Dezentralität und Kooperationgelegt.

Für den Umweltschutz haben wir uns einen spezifi-schen Orientierungsrahmen gesetzt: Ende 2003hat das arvato-Management für die gesamte arvato AG gültige Umweltleitlinien verabschiedet.Damit wurde die Grundlage für ein systematischesunternehmensweites Umweltreporting geschaffen.

Umweltleitlinien der arvato AG und ihrerMitgliedsunternehmen

1. VerantwortungEin wichtiger Teil der Unternehmensphilosophie derarvato AG ist es, dass sich jede Mitarbeiterin undjeder Mitarbeiter sowohl in Bezug auf den Schutzder Umwelt als auch im Streben nach wirtschaft-lichem Erfolg für das Unternehmen verantwortlichfühlt. Wichtige Voraussetzung dafür ist eine ständi-ge Weiterbildung unserer Belegschaft, die wir tat-kräftig fördern und weiterentwickeln. Wir verpflich-ten uns und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter dazu, umweltorientiert zu handeln und uns nichtnur auf die Einhaltung der Umweltgesetze und -richtlinien zu beschränken. Teil dieser Verantwor-tung ist auch die Einführung und Pflege eines effek-tiven Umweltmanagementsystems in allen relevan-ten Unternehmensbereichen.

2. ZukunftsorientierungDie arvato AG beachtet die gesellschaftlichenNormen und Werte sowie die Persönlichkeit jedesEinzelnen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Wir informieren unsere Mitarbeiter und die interes-sierte Öffentlichkeit über die mit unserer Tätigkeitverbundenen Umweltwirkungen bis hin zu einzel-nen Standorten. Wir legen großen Wert auf einenachhaltige Weiterentwicklung unserer Geschäfte.Dieses schließt ein, dass vor der Einführung neuerProdukte und Verfahren alle umweltrelevantenGesichtspunkte analysiert und bewertet werden.Somit können wir unseren Kunden innovative Tech-nologien und maßgeschneiderte Lösungen in allenunseren Arbeitsbereichen anbieten, ohne dabeiunsere hohen Ansprüche in den Belangen desUmweltschutzes außer Acht zu lassen.

ORIENTIERUNG DURCH GRUNDWERTE UND UMWELTLEITLINIEN

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3. Gemeinsam mit Kunden und LieferantenWas für das Verhalten unserer Mitarbeiterinnen undMitarbeiter im innerbetrieblichen Ablauf gilt, über-tragen wir auch auf unsere Beziehungen zu Kundenund Lieferanten. Mit ihnen zusammen erarbeitenwir Problemlösungen, die gleichermaßen wirtschaft-lich erfolgreich wie umweltschonend sind. DieUmweltmaßstäbe unseres Hauses legen wir auchbei der Auswahl unserer Vertragspartner und Liefe-ranten zu Grunde. Umweltrelevante Aspekte erhal-ten zunehmend einen höheren Stellenwert bei derBeratung unserer Kunden.

4. VorsorgeDas Ziel der Unternehmensführung ist es, die durchunsere Tätigkeit entstehenden Verbräuche an Roh-stoffen, Energie und Wasser zu optimieren und diedaraus resultierenden Umweltbelastungen in Formvon Luftemissionen, Abwasserbelastungen undAbfällen zu minimieren. Die Geschäftsleitung derarvato AG und aller in ihr zusammengeschlossenenFirmen unternehmen zudem alle Anstrengungen,um unfallbedingte Emissionen zu vermeiden. Solltedennoch ein solches Ereignis eintreten, sind unsereMitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf vorbereitet,und entsprechende Verhaltensregeln tragen Sorgedafür, dass mit eventuell auftretenden Schäden nurgeringe Umweltauswirkungen verbunden sind.

5. Transparenz und DialogFür die arvato AG und ihre Mitgliedsunternehmenist die Zusammenarbeit mit Behörden und gesell-schaftlich relevanten Gruppen täglich gelebtePraxis. Heute wie in der Zukunft werden wir unsereArbeit transparent gestalten und offen mit unserenPartnern diskutieren. Diese Bereitschaft zum Dialogist fester Bestandteil unserer Unternehmensphilo-

sophie. Darüber hinaus bieten wir jedem unsererMitgliedsunternehmen die Möglichkeit, seineUmweltaktivitäten und -leistungen im Rahmeneiner neutralen Zertifizierung begutachten zu lassen.

6. Verbindlichkeit und FortschreibungDiese Leitlinien sind verbindlich für alle Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowohl der arvato AG alsauch ihrer Mitgliedsunternehmen. Erweisen sichTeile dieser Leitlinien in der Praxis als nicht mehrausreichend oder zutreffend, werden sie von denBeteiligten innerhalb der regelmäßigen Revisiongegebenenfalls neu formuliert.

ZusammenfassungDie Aktivitäten der arvato AG und ihrer Mitglieds-unternehmen werden auch in der Zukunft vomStreben nach ständiger Verbesserung des betriebli-chen Umweltschutzes geprägt sein. Der Schutzunserer Umwelt und der nachhaltige Umgang mitallen Ressourcen spielt in den Gesprächen und Ver-handlungen mit unseren Kunden und Lieferantenweiterhin eine bedeutende Rolle. Dabei setzen wiruns mit großem Engagement dafür ein, auch unserePartner für den nachhaltigen Schutz unsererUmwelt zu gewinnen. Unser Einsatz für den Schutzaller Ressourcen und Lebensgrundlagen geht dabeiweit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Wirentsprechen damit nicht nur unseren eigenen Vor-stellungen einer nachhaltigen Entwicklung, sondernauch dem immer stärker wachsenden Wunsch derGesellschaft, die Erde den künftigen Generationenlebenswert zu übergeben.

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„Produkte, die höchsten Umwelt

„Als europaweit einziger Papier-lieferant, der einen erheblichenAnteil seines Bedarfs aus eigenenWäldern deckt, hat der Schutzder Umwelt und der nachhaltigeUmgang mit Ressourcen für unseine besondere Bedeutung. Des-wegen arbeiten wir mit starkenPartnern zusammen, die – eben-

so wie wir – ökonomische undökologische Aspekte miteinan-der verbinden.

Aufgrund dieser Tatsache stre-ben wir die Herstellung von Produkten an, die den höchstenUmweltstandards gerecht wer-den. Durch die Bewirtschaftungunserer umfangreichen Waldge-biete nach den anspruchsvollen

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standards gerecht werden“

FSC-Standards sind wir in derLage, entsprechend zertifiziertePapierprodukte anzubieten, diezudem ohne Zusatz von Chlorgebleicht werden.

Darüber hinaus tragen unsereemissionsoptimierten Schiffeund LKW zu einer deutlichenVerringerung der Umweltbe-lastung bei.“

Rolf JohannessonSenior Vice President Marketing SCA Graphic Sundsvall AB

SPITZENLEISTUNGEN DURCH DYNAMISCHEN WANDEL

Die Ausgangslage

arvato hat in den vergangenen zehn Jahren einentiefgreifenden Wandel vollzogen: Den Ursprungunserer Gesellschaft bildet eine seit Jahrzehntenerfolgreiche Gruppe produzierender Druckereibe-triebe. Diesen Kern haben wir kontinuierlich wei-terentwickelt und sind im Laufe der Jahre zu einemumfassenden Medien-Serviceunternehmen miteinem Schwerpunkt auf Dienstleistungen gewor-den. Unsere Internationalisierung ist weit voran-geschritten: Im Jahr 2004 waren wir in 28 Länderntätig, bald 60 Prozent unseres Umsatzes wurdenaußerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Frühzeitighaben wir uns der Digitalisierung der Medienweltgestellt und sind Vorreiter bei der Verzahnung vonso genannter Old und New Economy. Eine gesundeProfitabilität erkennen wir als den Grundpfeilerunserer Existenz an. Auch in diesem entscheiden-den Punkt sind wir erfolgreich und konnten unserErgebnis in den vergangenen Jahren stets deutlichverbessern.

Dezentralität als Erfolgsgrundlage

Kundenorientierung und Flexibilität gehören zuunseren besonderen Stärken. Sie können nur ineinem konstruktiven Firmenumfeld gedeihen, dasUnternehmerinitiative freien Raum lässt. Dahersehen wir im Organisationsprinzip der Dezentrali-tät den Schlüssel zu unserem Erfolg. Es ermöglichtjedem Tochterunternehmen hohe Flexibilität,Reaktionsgeschwindigkeit und Effizienz.

An die Erfolge, die wir in den zurückliegenden Jahren bei der Stärkung unserer internationalenWettbewerbsfähigkeit und dem Ausbau unsererMarktpositionen erreicht haben, wollen wir jetztauf dem Gebiet des Umweltschutzes anknüpfen.Der Stellenwert dieses Themas hat im Rahmen der

Unternehmensführung in den vergangenen Jahrenkontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Durch dieVerabschiedung gruppenweiter UmweltleitlinienEnde 2003 haben wir die Grundlage für eine Veran-kerung des Aufgabenkomplexes in allen Gesell-schaften gelegt.

Prinzip Eigenverantwortung

Unsere erste gruppenweite Erhebung umweltbezo-gener Daten Ende 2004/Anfang 2005 hat ergeben,dass die Umweltschutz-Ausgangslage bei unseren250 Tochtergesellschaften unterschiedlich ist. Mehrund mehr werden die Umweltrichtlinien in unserenFirmen umgesetzt. Erste Erfolge sind bereits zu ver-zeichnen, und wir werden weiter daran arbeiten, siein allen Bereichen mit Leben zu erfüllen.

Jetzt gilt es, voneinander zu lernen, die vorhande-nen Ansätze miteinander zu verbinden und durchintensiven Erfahrungsaustausch, Kooperation undKoordination für die gesamte Gruppe Fortschrittezu erreichen. Auch hier werden wir uns das Dezen-tralitätsprinzip zunutze machen. Auf Basis unsererUmweltleitlinien wollen wir so eigenverantwortlichauf Ebene der Gesellschaften zu Zielvereinbarun-gen kommen, Aktivitäten anregen und Maßnah-men aufeinander abstimmen. Die dafür notwendi-ge personelle Infrastruktur befindet sich im Auf-bau. Mit der Berufung eines zentralen Umweltbe-auftragten, der als Berater und Koordinator für diearvato-Gesellschaften fungiert, wurde gleich zuBeginn ein wichtiger Schritt getan.

Wir haben die Weichen für unternehmensweitenUmweltschutz gestellt. Dieser erste Umweltberichtwird intern weitere Impulse geben und die Entwick-lung einer Eigendynamik unterstützen.

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VIELFÄLTIGE IMPULSE

Der Weg zu unternehmensweitem Umweltschutz

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Für uns spielt das Prinzip der Dezentralität eineentscheidende Rolle. Wir wissen um die Vorteilemöglichst freien unternehmerischen Aktionsspiel-raums und schränken die Bewegungsfreiheit unse-rer rund 250 Gruppengesellschaften so wenig wiemöglich ein.

Von diesem Geist sind auch die arvato-Umweltleit-linien getragen. Sie bilden die Grundlage für unserStreben nach ständiger Verbesserung des betrieb-lichen Umweltschutzes. Aber sie sind nicht mitzentral erlassenen Bestimmungen verbunden. Es ist Aufgabe und Verantwortung der Geschäftsfüh-rer unserer Gesellschaften, die Leitlinien mit Lebenzu füllen – im Einklang mit dem von ihnen sehrgeschätzten Dezentralitätsprinzip.

Dabei unterstützen wir sie. Unser Umweltbeauf-tragter gibt Anregungen, fördert den Informations-austausch und koordiniert. Zur Seite steht ihm einKreis von benannten Mitarbeitern, die jedem unse-rer Unternehmen als Ansprechpartner und Verant-wortliche zur Verfügung stehen.

Vereinbarung mit dem WWF

arvato stellt sich bewusst den Umweltschutzanfor-derungen von Stakeholdern und pflegt zum Beispielmit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) einenintensiven Dialog. 2005 haben wir eine offizielleVereinbarung mit der WWF Wood Group geschlos-sen – ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zuunternehmensweitem Umweltschutz. Dabei han-delt es sich um eine freiwillige Initiative von Unter-nehmen, die jeweils individuelle Vereinbarungenmit dem World Wide Fund For Nature (WWF) ein-gehen. Die Partnerunternehmen der Gruppe achtenund fördern die Wald- und Holzzertifizierung nachden Prinzipien und Kriterien eines anspruchsvollenSystems, das die Anforderungen des WWF erfüllt,wie zum Beispiel das des FSC (Forest StewardshipCouncil). Das Ziel der WWF Wood Group ist es, denAnteil der Holzprodukte mit einem glaubwürdigenZertifikat zügig auszubauen und baldmöglichst

100 Prozent zu erreichen. Diese Thematik berührtuns als großes Papier verarbeitendes Unternehmenbesonders. Mit der Vereinbarung sind konkreteZielsetzungen und Umsetzungsmaßnahmen ver-bunden, die bei Bewusstseinsbildung und Schulungvon Mitarbeitern beginnen.

Über diese Aktivität hinaus betreiben wir ein geziel-tes Networking sowohl intern mit Mitarbeiternaller Ebenen wie auch extern mit Lieferanten, Kun-den und diversen (Umweltschutz-)Organisationen.Wir leisten Überzeugungsarbeit und übernehmenauch durch Funktionen Verantwortung, beispiels-weise im Kuratorium des WWF.

Mitarbeiterkommunikation und Schulung

Die besten Umweltschutzabsichten können ihreWirkung nur entfalten, wenn sie von den Mitarbei-tern getragen werden. Deshalb engagieren wir unsin der Schulung von Betriebsangehörigen in allerWelt und bieten dem Thema eine Plattform inunserer internen Kommunikation, sei es im Intra-net oder in der Mitarbeiterzeitschrift. Auch dieserUmweltbericht wird firmenintern eine tragendeRolle in unserer Kommunikation spielen.

Jedes dieser Puzzleteile trägt bei zu Bewusstseinsbil-dung, der Einleitung von Maßnahmen und zu Erfol-gen, die in greifbaren Ergebnissen sichtbar werden.

Unser Weg zu unternehmensweitemUmweltschutz:

UmweltleitlinienVerantwortung der Manager vor OrtUnterstützung durch UmweltbeauftragtenIntensiver Dialog mit StakeholdernVereinbarung mit der WWF Wood GroupInterne Kommunikation und Mitarbeiterschulung

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Beispiele aus den Unternehmensbereichen

ERFOLGE, DIE ANSPORNEN

Bewusstsein für nachhaltige Waldbewirtschaftung

Ebenso wie unsere Druckerei MOHN Media istGGP Media im thüringischen Pößneck FSC-lizen-ziert. Im Jahr 2004 hat sie sich dem anspruchsvol-len Zertifizierungprozess des FSC gestellt, seit2005 kann GGP Media Produkte mit dem FSC-Sie-gel herstellen, das die Verwendung von Holz ausnachhaltiger Waldbewirtschaftung garantiert.

„Wir streben an, den Anteil von FSC-zertifiziertemPapier bei unserer Produktion ständig weiter zu er-höhen“, sagt Sven Tiffert, Einkaufsleiter von GGPMedia. „Das wollen wir durch eine aktive Beratungunserer Kunden bei der Papierauswahl erreichen.“Druckerzeugnisse, die mit dem geschützten FSC-Label versehen sind, sind nicht nur qualitativ hoch-wertige Produkte. Sie sind auch ein Aushängeschildpraktizierten Umweltschutzes – für Druckerei undAuftraggeber.

Offset Paperback bietet prämierteArbeitsplätze

Eine besondere Auszeichnung erhielt die US-ameri-kanische arvato-Druckerei Offset PaperbackManufacturers (OPM), einer der führendenTaschenbuchhersteller in den Vereinigten Staaten:Im März 2005 wurde dem in Dallas, Pennsylvania,ansässigen Unternehmen der „Best Workplace inAmerica Award“ verliehen. Der Preis wird alljährlichvon der Printing Industries of America (PIA) undder Graphic Arts Technical Foundation (GATF) verliehen. 2005 wurden von der Stiftung 48 Unter-nehmen der Branchen Druck und Grafikdesign ausallen Teilen der USA und Kanadas ausgezeichnet.

Michael J. Gallagher, President und CEO von OPM:„Wir sind stolz auf diese Auszeichnung, weil damitunter anderem unsere Führungspraxis, das Arbeits-umfeld, die Weiterentwicklungsmöglichkeitensowie unsere Gesundheits- und Arbeitssicherheits-programme anerkannt werden.“ Mit dem Preis werden Firmen ausgezeichnet, die erkannt haben,dass die Frage der Profitabilität eines Unterneh-mens zu wesentlichen Teilen in den Händen seinerMitarbeiter liegt, und die konsequent nach dieserErkenntnis handeln. Gallagher: „Für uns ist esunverzichtbar, auch in Zukunft ein Arbeitsumfeldzu schaffen, bei dem Weiterbildung, Sicherheit und Gesundheit unserer 800 Mitarbeiter und derSchutz der Umwelt im Vordergrund stehen.“

Dazu gehört selbstverständlich auch, dass dasgesamte Werksgelände von OPM seit Juli 2005Nichtraucher-Bereich ist. Außerdem hat das Unternehmen bereits vor Jahren als eine der erstenDruckereien in den Vereinigten Staaten ein Pro-gramm zur Schulung der Mitarbeiter in Fragen derGesundheit und der Vorsorge gestartet.

Für die arvato sind die ersten Initiativen und Erfol-ge im Bereich Umweltschutz Ansporn, mehr zu tunals nur die Pflicht. Einige dieser Erfolge stellen wirin diesem Kapitel vor:

Sven Tiffert, Einkaufsleiter GGP Media, setzt sich für FSC-zertifiziertes Papier ein.

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Michael J. Gallagher,CEO Offset Paper-back Manufacturers

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Beispiele aus den Unternehmensbereichen

„Konsequentes Engagement –14

„Bei mir zu Hause achte ich darauf, Ressourcen zu sparen –sei es beim Verbrauch von Stromund Wasser oder durch die Ver-meidung von Abfall. Da ist esdoch nur konsequent, das aucham Arbeitsplatz zu tun. Bei Printer Portuguesa haben wirMitarbeiter die Möglichkeit, per-sönlich und individuell dabei

mitzuhelfen, unsere Umwelt zuschützen. Dazu wurde eigens einArbeitskreis eingerichtet, in demsich regelmäßig Kolleginnen undKollegen aus allen Firmenberei-chen treffen, um über Umwelt-schutz und Arbeitssicherheit zusprechen und Verbesserungspo-tenziale aufzuzeigen. Was wirdort erarbeiten, geben wir wei-ter an das ganze Unternehmen.

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Suis corrumperet parsimoniacathedras, utcunque matrimoniipraemuniet suis. Cathedras deci-peret zothecas. Saetosus concu-bine agnascor tremulus umbra-culi. Octavius praemuniet adfa-bilis apparatus bellis. Umbraculifrugaliter suffragarit Medusa, etparsimonia catelli optimus cele-riter miscere incredibiliter adfa-bilis apparatus bellis, quodumbraculi conubium santet

quinquennalis chirographi, etadlaudabilis concubine corrumeret optimus fragilis saburre.Tremulus syrtes deciperet concu-bine.Satis saetosus suis fermentetfiducias, etiam apparatus bellisinsectat concubine, iam planepretosius cathedras conubiumsantet Aquae Sulis. Agricolaepessimus libere deciperet ver-ecundus ossifragi, et pretosius

Papierloses Archiv – ganz easy

Umweltgerechtes Wirtschaften hat viele Aspekte.Einer besteht darin, den Einsatz von Rohstoffenoder Vorprodukten möglichst effizient zu gestalten.Ein gutes Beispiel dafür gibt es in unserem Unter-nehmensbereich arvato logistics services.

Die Produktlinien Automobil, Banken/Versicherun-gen, Pharma und Telekommunikation verschickenJahr für Jahr zwölf Millionen Sendungen an Kunden– Marketingmaterial, technische Literatur, Bordbü-cher, Medikamente, Handys sowie verschiedeneKonsumgüter. Und jedes Mal wurde von den aus-gehenden Lieferscheinen und Rechnungen eineAusfertigung in Papierform archiviert.

Damit ist inzwischen Schluss. Im Juli 2004 begannein Team um Projektmanager Stefan Danckert, diepapierlose Archivierung von Ausgangsbelegen vor-zubereiten. Zunächst galt es, gemeinsam mit einerWirtschaftsprüfungsgesellschaft die gesetzlichenArchivierungspflichten zu definieren. In einem zwei-ten Schritt wurden existierende Archivierungssys-teme und von dem Wirtschaftsprüfer zertifizierte

Standard-Software, die sichnahtlos in die bestehendeIT-Landschaft von arvatointegrieren lässt, auf ihre Ver-wendbarkeit geprüft. Die Wahlfiel auf das Produkt „EasyArchiv“ von einem der füh-renden Anbieter auf dem Marktfür Archivierungssoftware.

Die Umsetzung ging nachden intensiven Vorarbeitenschnell. Stefan Danckert:„Zusammen mit einemexternen Dienstleister konn-ten wir die elektronische

Archivierungslösung in nur zwei Monaten funkti-onstüchtig installieren.“ Zunächst wurden fastzehn Millionen vorhandene Dokumente aus derVergangenheit gescannt und digitalisiert. Dadurchwurde Lagerraum für Paletten in einer Stapelhöhevon 120 Metern frei.

Der gewünschte ökologische Vorteil ergibt sich inder Zukunft. Danckert: „Weil die bei arvato verblei-benden Versandbelege und Rechnungen erst garnicht mehr auf Papier ausgedruckt werden, sparenwir bis zu 85 Tonnen Papier ein, und zwar jährlich!“Zugleich werden trotz der Aufwendungen für dieUmstellung und Anschaffung Kosten eingespart.Klare Vorteile für Betriebswirtschaft und Umwelt.

Ehrgeiziges Zertifizierungsprogramm

Unsere 1972 gegründete portugiesische DruckereiPrinter Portuguesa ist spezialisiert auf großforma-tigen Bogendruck und die Produktion von Broschü-ren und Büchern. Mitte 2005 hat sie ihr Umwelt-management nach der internationalen Norm ISO14001:1999 zertifizieren lassen.

Geschäftsführer Carlos Neves ist dabei, ein ehrgei-ziges Zertifizierungsprogramm zu absolvieren.Bereits 2004 hatte die Gesellschaft die Norm ISO9001:2000 erfüllt. „Die aktuelle Zertifizierungbestätigt unserer Druckerei, umweltpolitische Vor-gaben streng und vorbildlich zu erfüllen“, sagtNeves. „Und den eingeschlagenen Weg werden wirnoch weitergehen: Für 2007 strebe ich mit meinemTeam eine Zertifizierung des Gesundheits- undSicherheitsmanagements am Arbeitsplatz nach derNorm OHSAS 18001:1999 an. Die Vorbereitungendafür laufen bereits.“

Die erreichten wie auch die angestrebten Zertifizie-rungen unterstreichen das Bekenntnis von PrinterPortuguesa zu Qualität in der Produktion beigleichzeitiger Rücksichtnahme auf Mensch und

Carlos Neves, CEO Printer Portuguesa

Ein engagiertes Team unter Leitungvon Stefan Danckert hat es geschafft,jährlich 85 Tonnen Papier einzusparen.

beruflich und privat“15

Außerdem gibt es regelmäßige Schulungen zu Umweltschutz undArbeitssicherheit, was uns allen ein gutes Gefühl gibt: Nur wer imUmgang mit Risiken gut geschult ist,kann im Notfall richtig entscheiden.“

Maria Ana PeixotoVerwaltungsangestellte bei Printer Portuguesa

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Umwelt. Neves: „Damit kommen wir nicht nureiner ethischen Verpflichtung nach, wir sehen darinauch ein wichtiges Argument, um uns im Marktzusätzlich von Wettbewerbern abzuheben.“

Von Abfällen zu Wertstoffen

Die Zeiten sind vorbei, in denen man Restmateria-lien, die im Produktionsprozess „übrig bleiben“ alsbloße Abfälle betrachtet hat. Ein systematischesEntsorgungsmanagement kann ungeahnte Nut-zungspotenziale erschließen. So werden Reste zuWertstoffen, die zur Kostensenkung beitragen.

Deshalb haben wir im Geschäftsjahr 2001 unsereEntsorgungsaktivitäten unter Federführung desZentraleinkaufs unseres Bereichs arvato logisticsservices in Deutschland unternehmensübergreifendauf den Prüfstand gestellt. Neben den Betriebs-stätten der Bereiche arvato logistics services undarvato direct services innerhalb Deutschlandswaren auch weitere Einheiten aus dem Bertels-mann-Verbund beteiligt. Zielsetzung war es, fürmehr als 80 Abfallstoffe die Mengenströme zuerfassen und zu bündeln, um schließlich geeigneteEntsorgungspartner am Markt zu finden, Kosten zu senken und Einnahmen zu steigern.

In Zusammenarbeit mit einer Unternehmensbera-tung ist es gelungen, die jeweiligen unternehmens-spezifischen Stoffmengen und die benötigtenDienstleistungen in einem „Entsorgungspool“ zukonzentrieren. Ralf-Peter Severin, Leiter des Zen-traleinkaufs von arvato logistics services: „Durchdie Mengenbündelung konnten wir im Rahmeneines bundesweiten Ausschreibungsverfahrens dieVermarktung unserer Wertstoffe deutlich optimie-ren und für alle beteiligten Unternehmen bedeu-tende Einsparungen erreichen.“

Bessere Vermarktung durch Bündelung

Zunächst wurden die gesamten internen und ex-ternen Entsorgungsvorgänge analysiert, indemsämtliche Belege des Wirtschaftsjahres 2001erfasst und mittels umfangreicher Datenbank-analysen ausgewertet wurden. Die anschließendeAuditierung der Standorte und Betriebsstättenergab ein genaues Bild der praktizierten Entsorgungs-strategien sowie der eingesetzten Maschinentechnik.

„Für jeden der untersuchten Abfallstoffe haben wir zunächst die optimalen Verwertungsstrategienermittelt. Angepasst an die jeweiligen Standort-mengen wurde schließlich die angemesseneMaschinen- und Behältertechnik ausgewählt“,erklärt Uwe Diekmann, Leiter Facility Managementvon arvato logistics services. „Wir sind heute inder Lage, bei sich ändernden Kundenanforderun-gen flexibel zu reagieren und die Entsorgungsak-tivitäten jederzeit individuell und kosteneffizientanzupassen.“ Der Erfolg: 2004 konnte eine fastvollständige Verwertung erreicht werden.

Umweltschutz in Betriebsplanung integriert

In den vergangenen beiden Jahren haben wir imnorditalienischen Treviglio, zwischen Mailand undBergamo, die bisher größte Investition unsererFirmengeschichte realisiert. Für knapp 120 Millio-nen Euro wurde die hochmoderne TiefdruckereiEurogravure errichtet. Und schon in der Pla-nungsphase spielten Umweltschutzüberlegungeneine wichtige Rolle. Zwei Beispiele:

Energie sparende Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung

Durch ein hochmodernes Kombi-Kraftwerk, das dieErzeugung von Wärme und Strom miteinander ver-bindet, kann Eurogravure die Produktion sowie alle

Beispiele aus den Unternehmensbereichen

Uwe Diekmann und seine Mitstreiter haben eine nahezu vollständige Reststoff-Verwertung erreicht.

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Gebäude autark mit Energie versorgen. Die elektri-sche Leistung des Kraftwerkes liegt etwa 30 Prozentüber dem Strombedarf der Druckerei. Dadurchwird eine Einspeisung der überschüssigen Mengenin das öffentliche Netz ermöglicht.

Als Primärenergie dient umweltfreundliches Erd-gas, das in zwei Gasturbinen verbrannt wird. ImAustritt der Turbinen beträgt die Temperatur derAbgase mehr als 500 Grad Celsius. Die anfallendeHitze wird zur Dampf- und Heißwassererzeugunggenutzt, und das Heißwasser dient wiederum demBetrieb einer Absorptions-Kältemaschine, die einen

Teil der Kaltwasserversorgung der Fabrik sicherstellt.Den erhöhten Kaltwasserbedarf in den italienischenSommermonaten decken wir mit zwei weiterendampfbetriebenen Kältemaschinen ab.

Somit hat Eurogravure das positive Nutzungspo-tenzial der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung verwirk-licht. Der Primärbrennstoff Erdgas wird hierdurchoptimal ausgenutzt, denn weniger als zehn Prozentder im Erdgas enthaltenen Energie gelangen mitden auf 85 Grad Celsius abgekühlten Rauchgasenins Freie. Die Emissionsdaten unterschreiten hierbeidie gesetzlichen Grenzwerte deutlich.

Intelligente Lösemittel- und Wärmerückgewinnung

Im Tiefdruck ist der Einsatz von Lösemitteln nach wie vor unumgänglich. Sie werden aus denRotationsmaschinen abgesaugt und zunächst in Aktivkohlefiltern zurückgehalten. Nach der Reinigung im Aktivkohlebett ist die abgesaugteLuft – bis auf Toluolspuren im ppm-Bereich – lösemittelfrei und wird zur Rotationsmaschinezurückgeführt. Von Zeit zu Zeit wird das angesam-melte Lösemittel mittels Dampf aus der Aktivkohleherausgelöst. Zur Trennung des Gemischs aus Tolu-ol und Wasserdampf in einem Schwerkraftabschei-der ist es erforderlich, das heiße Kondensat aufRaumtemperatur abzukühlen. Die hierzu instal-lierten Wärmetauscher wurden durch einen Kondensator ergänzt, der das Herzstück einerWärmerückgewinnungsanlage bildet. Damit erzielenwir zwei positive Effekte: erstens die Reduzierungder Kaltwassermenge, die nötig ist, um das Lösemit-tel-Wassergemisch auf niedrige Temperaturen zukühlen, und zweitens die Erzeugung von kostenlo-sem Heißwasser. Das überschüssige Heißwasserwird im Sommer zur Kühlung und im Winter zurBeheizung der Druckerei benutzt. Somit sparen wirganzjährig Strom und Dampf, die bei herkömmli-chen Industriebetrieben zur Klimatisierung einge-setzt werden müssen. Diese Investition macht esmöglich, den Einsatz von fossilen Brennstoffen drastisch zu vermindern und somit einen wichtigenBeitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Neben der Ressourcen sparenden Energieversor-gung sowie Lösemittel- und Wärmerückgewinnungkommen weiterhin innovative Verfahren zur Reini-gung von Prozessluft und Abwässern zur Anwendung.„Die Neuplanung einer Großdruckerei bot uns dieMöglichkeit, weit über gesetzliche Auflagen hinausUmweltschutz von Grund auf in den Betriebsablaufzu integrieren“, so Mauro Cosani, CEO von Euro-gravure. „Wir haben diese Chance bewusst undkonsequent genutzt.“

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Verantwortlich für den Umweltschutz von Eurogravure: Betriebsleiter Marco Negri, Geschäftsführer Mauro Cosani und Jörg Hofmann, Leiter Energiezentrum (von links).

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„Verantwortung für die Umwelt

„Die Rolle von Unternehmen ver-ändert sich. Arbeitsplätze schaf-fen, Umsatz erzielen und Steuernzahlen – das allein reicht heutenicht mehr aus. Unsere Kundenund Mitarbeiter erwarten mehrvon uns. Sie erwarten, dass wirauch ökologische und sozialeThemen aktiv angehen. Häufig

stellt sich die Frage, ob traditio-nelle Geschäftsziele und Verant-wortung für Umwelt und Gesell-schaft miteinander vereinbarsind. Oder ist dies ein Wider-spruch in sich?

Wir glauben, dass sich beidesvereinbaren lässt und sich ineiner vernünftigen Kombinationpositiv auf den Umsatz auswirkt.

Weil es unseren Kunden dassichere Gefühl gibt, bei einemUnternehmen einzukaufen, dasihre Ansichten und Wertvorstel-lungen teilt. Wenn wir Ressour-cen effizient nutzen, Energie sparen, Arbeitsbedingungen ver-bessern und dadurch die Motiva-tion unserer Mitarbeiter steigern,lassen sich außerdem Kostensparen, was wiederum unsereGeschäftsziele unterstützt.

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Beispiele aus den Unternehmensbereichen

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Solche Verbesserungen sind abernur möglich, wenn wir dabeiaktiv von unseren Lieferantenunterstützt werden. Daher habenwir sie sehr frühzeitig in die Ent-wicklung unserer Umweltarbeiteingebunden. Aus unserer Sichtist es von großer Bedeutung,dass unsere selbst auferlegtenStandards entlang der supplychain weitergegeben werden.

Deswegen fordern wir unsereLieferanten auf, eine Umwelt-Policy zu entwickeln und unsdarzulegen, wie sie ihre Umwelt-arbeit organisieren und welcheVerantwortungsbereiche es gibt.Sie müssen die Auswirkungenkennen, die ihre Arbeit auf dieUmwelt hat – und Ziele setzen,um die Belastung der Umwelt zureduzieren.“

Ingemar StedtSenior ManagerCatalogue Procurement ServicesInter IKEA Systems Service AB

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Bewusstseinsbildung durch Zertifizierungsprozess

Sonopress Hong Kong ist das erste Unternehmender Sonopress-Gruppe, das ein nach ISO 14001:1996zertifiziertes Umweltmanagementsystem einge-führt hat. Das Zertifizierungsaudit fand im Januar2005 statt. William Wan, CEO Sonopress Asia,fasst aus seiner Sicht zusammen:

„Unsere internationalen Kunden stellen nicht nur inBezug auf die Qualität unserer Arbeit hohe Anfor-derungen an uns, sondern auch in Bezug auf denUmweltschutz. Dazu gehörte auch die Einführungeines systematischen, anerkannten Umweltmana-gementsystems.

Das stellte uns vor die Aufgabe, unser Wissen überdie einschlägige Gesetzgebung und ihre Auslegungin der Praxis zu vertiefen. Unsere Mitarbeiter hat-ten kaum Erfahrung im Umgang mit Umweltfragenund -schutzvorschriften – in China keine Ausnahme,

sondern die Regel. Daher waren ausführliche Schu-lungen und Unterstützung in der Praxis notwendig,wozu wir auf die Hilfe externer Berater zurückge-griffen haben. Die Projektleitung für den gesamtenZertifizierungsprozess übernahm die AbteilungQualitätssicherung, und weitere Abteilungen bekamen klare Verantwortlichkeiten für ihrenjeweiligen Bereich zugeordnet. Bereits wenigeMonate nach Abschluss der Implementierung lassen sich unterschiedliche positive Effekte festhalten: Management und Mitarbeiter habengemeinsam ihr Bewusstsein für Umweltfragen undein entsprechendes Managementsystem geschärft.Wir sind selbst ’umweltsensibler’ geworden undtragen das auch nach außen – gegenüber Lieferan-ten, von denen wir Rohstoffe und Vorproduktebeziehen, und gegenüber Kunden. Außerdemerfahren wir täglich, dass Umwelt- und Ressour-censchutz nicht nur einseitig Kosten verursachen,sondern häufig kostenneutral sind und sogar Ein-sparungspotenziale eröffnen, die uns zuvor nichtbewusst waren.

Wir haben uns als Unternehmen und als Menschenin kurzer Zeit weiterentwickelt. Daher kann ich mitgutem Gewissen sagen, dass unsere formulierteUmweltpolitik nicht nur auf dem Papier steht, sondern täglich gelebt wird.

Das heißt: Wir wollen alle gesetzlichen Anforde-rungen voll erfüllen, den Einsatz von Gefahrstoffengenau überwachen, Umweltverschmutzung gezieltvermeiden sowie Abfall reduzieren, mehrfach ver-wenden und wiederverwerten, wo immer es möglichist.“

Für William Wan, CEO Sonopress Asia, ist Umweltschutz integra-ler Bestandteil der Unternehmensführung.

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Beispiele aus den Unternehmensbereichen

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Senkung des Lösemittelverbrauchs

Im internationalen Wettbewerb bemisst sich derErfolg eines Unternehmens nicht mehr nur an wirt-schaftlichen Kriterien: Neben ökonomischen undsozialen Aspekten wird der Umweltschutz immerwichtiger. Daher hat er bei unserer Tochter MOHNMedia einen hohen Stellenwert – und zwar schonlange. Seit Mitte der 90er Jahre hat das Unternehmendie Umweltmanagement-Normen DIN ISO 14001und EMAS erfolgreich in seine Geschäftsprozesseintegriert.

Mit der Zertifizierung von MOHN Media nach denHandelsketten-Kriterien des Forest StewardshipCouncil (FSC) im Jahr 2003 haben wir aus unserer

Sicht einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dassder Markt für Druckpapier aus nachweislich verant-wortungsvoller Waldbewirtschaftung im vergange-nen Jahr ein rasantes Wachstum erlebt hat: DieAnzahl an Zertifikaten im Druck- und Papiersektorund die damit einhergehende erhöhte Verfügbar-keit der FSC-Papierqualitäten hat sich 2004 mehrals vervierfacht.

„Eines der wichtigsten Ziele unseres Umweltpro-gramms ist die Senkung des Lösemittelverbrauchs“,sagt Roland Witte, Abteilungsleiter Rotationsdruckbei MOHN Media. „Wir haben hochentzündlicheWasch- und Reinigungsmittel durch umweltver-trägliche Alternativen ersetzt und den Verbrauchvon Isopropanol weit unter den branchenüblichenDurchschnitt gesenkt. Umweltschutz ist Teil unse-rer täglichen Praxis – und das ist allen Kolleginnenund Kollegen zu verdanken. Sie tragen mit ihremEngagement, ihren Ideen und ihrem Wissen dazubei, dass wir auch im Umgang mit den natürlichenRessourcen permanent dazulernen und besser werden.“

Gutes Klima trotz 15 Prozent Energie-einsparung

Im Jahr 2000 hat arvato den Neubau eines Büro-gebäudes in Gütersloh genutzt, um mit einer intel-ligenten kombinierten Heiz- und KühlmethodeEnergieverbrauch und -kosten deutlich zu senken:Es wurde ein so genanntes „Bauteilaktivierungs-system“ eingebaut.

Das Prinzip dieser Systemtechnik nutzt die Wärme-und Kältespeicherkapazitäten von Wasser undBeton. In die Betondecken wurden Rohrregisterintegriert, durch die je nach Bedarf Warm- oderKaltwasser fließt. Rund 3.800 Quadratmeter Flächewerden mit dieser thermischen Aktivierung massiverBauteile temperiert.

Die Bauteilaktivierung durch das so genannte „Polyactiv-System“ deckt die komplette Kühllastsowie circa 70 Prozent der Heizlast des Bürokom-plexes ab. Über Radiatoren wird nur nachgeheizt,um den Kältezustrom über die Fensterflächen auszu-gleichen. Jörg Holthöfer, verantwortlich für die

Bei MOHN Media ist Roland Witte bestrebt, den Verbrauch vonLösemitteln zu senken.

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Klimatechnik bei arvato logistics services, ziehtnach fünf Jahren Bilanz: „Wir sind mit dem Systemsehr zufrieden. Es läuft weitestgehend bedienungs-frei, verursacht nur geringe Betriebs- sowie Instand-haltungskosten, und die Mitarbeiter in den Bürosempfinden das zugfreie Raumklima als angenehm.Außerdem sparen wir pro Jahr etwa 120.000 Kilo-wattstunden Energie ein.“

Wohltemperierter Jahrhundertsommer

Das moderne System zum Heizen und Kühlenarbeitet ganzjährig sicher und stabil. Auch im Jahrhundertsommer 2003 hat es sich bestensbewährt: Obwohl wochenlang Höchsttemperaturenmit teilweise bis zu 40 Grad Celsius herrschten,konnten sich die Mitarbeiter in ihren Büros über ein angenehmes Klima freuen.

Ein gewisser Nachteil besteht darin, keine individu-ellen Raumtemperaturanpassungen vornehmen zukönnen, denn bei der Bauteilaktivierung erfolgt dieSpeicherentladung der Betondecken rein passiv.Das wird durch eine Einzelraumregelung über diezusätzlich installierten Radiatoren ausgeglichen.

„In puncto ökologische Verträglichkeit steht dieBauteilaktivierung auch über die Energieeinsparunghinaus sehr gut da,“ so Holthöfer, „denn der Beton wird doppelt genutzt – nicht nur in seiner eigentli-chen Funktion als Baumaterial, sondern zusätzlichfür die Gebäudeklimatisierung.“

Gesundheit der Mitarbeiter fördern

Gleichrangig neben ökonomischen und ökologi-schen Zielen stehen in einem verantwortungsbe-wusst handelnden Unternehmen soziale Aspekte,zu denen insbesondere die Gesundheit der Mitar-beiter gehört. Die Beschäftigten von arvato amStammsitz Gütersloh werden von einem eigenenBetriebsärztlichen Dienst betreut.

Zwei Fachärzte für Arbeitsmedizin kümmern sichzusammen mit qualifiziertem Fachpersonal unteranderem um die Organisation der betrieblichenErsten Hilfe sowie die Durchführung von Vorsorge-untersuchungen, zum Beispiel für Schichtarbeiterund Führungskräfte. Sie beraten aber auch dieUnternehmensleitung sowie die Arbeitnehmer undihre Vertreter in Fragen der Arbeitsplatzgestaltungund des Gesundheitsschutzes.

Darüber hinaus bieten wir in zwei Betriebsarztpra-xen täglich allgemeinmedizinische Sprechstundenfür Mitarbeiter an. Sie können sich auch über denArbeitsplatz hinaus medizinisch beraten und gege-benenfalls behandeln lassen. Diese Möglichkeitwird besonders im Zusammenhang mit beruflichenwie auch privaten Auslandsreisen genutzt, wobeider Impfschutz eine besondere Rolle spielt. InZusammenarbeit mit der Bertelsmann-Betriebs-krankenkasse werden zudem regelmäßig themen-spezifische Gesundheitsaktionen wie zum Beispieljährliche Grippeschutzimpfungen durchgeführt.Ziel der Aktionen ist es, das Gesundheitsbewusst-sein der Mitarbeiter zu stärken – zum Wohl vonMenschen und Unternehmen.

Dr. Sebastian Köhne,Leitender Betriebsarzt

Jörg Holthöfer spart durch intelligente Heiz- und Kühltechnikjährlich 120.000 KWh Energie.

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„Wirtschaftlichkeit und Öko

„Wir setzen große Hoffnung inUnternehmen, die als ,Umwelt-Trendsetter’ vorangehen. Nach-haltige Aspekte, das bedeutetwirtschaftliche Tragfähigkeit beigleichzeitiger ökologischer undsozialer Verträglichkeit, werdenbei ihnen in die tägliche Realitätdes Unternehmens einbezogen.

Die arvato AG ist bereits ersteSchritte auf diesem Weg gegan-gen, durch die Zertifizierungmehrerer Druckereien mit demFSC-Garantiesiegel ist sie Motoreines neuen Umwelttrends imDrucksektor. Der erste Umwelt-bericht ist ein Meilenstein. Nungilt es, diesen Weg konsequentweiterzugehen, die Umweltarbeit

zu systematisieren und die aktiveUnterstützung der Mitarbeiterzu gewinnen.“

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Special 2005 – Nachhaltige Waldbewirtschaftung

Dr. Peter ProkoschGeschäftsführer WWF Deutschland

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logie verbinden“23

von Dr. Peter Prokosch,Geschäftsführer WWF Deutschland

Der natürliche Reichtum der Wälder, Flüsse undMeere hat in den vergangenen 30 Jahren rapideabgenommen. Derzeit erleben wir den größtenRückgang von Tier- und Pflanzenbeständen seitdem Aussterben der Dinosaurier. Ein Ende dieserEntwicklung ist nicht abzusehen. Das macht vielenMenschen Sorge, ihr Verhalten ändern sie deshalbaber häufig nicht. Deshalb lautet die Mission desWWF: Bewahrung der biologischen Vielfalt – einlebendiger Planet für uns und unsere Kinder!

Obwohl die Erforschung unserer Tier- und Pflanzen-welt fester Bestandteil der Wissenschaft ist, wissenwir immer noch zu wenig über die sehr komplexenÖkosysteme. Wie viel Artenverlust kann ein Systemverschmerzen, bevor es aus dem Gleichgewicht ge-rät und kollabiert? Dass die Bewohner der westli-chen Hemisphäre deutlich mehr natürliche Ressour-cen verbrauchen als die anderer Erdteile, ist bekannt.Würden alle Menschen so verschwenderisch leben,bräuchten wir fast drei weitere Planeten. Der Energie-hunger der Welt hat sich zwischen 1961 und 2001versiebenfacht. Bis 2030 wird ein weiterer Anstiegum circa 60 Prozent erwartet. Ein Großteil derbenötigten Energie wird durch die Verbrennung vonfossilen Rohstoffen erzeugt. Die dadurch verursach-ten Klimaveränderungen sind eine große Gefahr fürMensch und Umwelt. Naturkatastrophen werdenzunehmen und der Artenschwund weiter beschleu-nigt. Es wird erwartet, dass die heute messbare Klimaerwärmung das in Biomasse gebundene CO2schneller freisetzt und zu einer weiteren Verstär-kung des Treibhauseffekts führt. Ein sich selbst verstärkender Regelkreis mit unabsehbaren Folgen.

Wie kann dieser Gefahr begegnet werden? Der WWFsieht die Lösung im maßvollen Umgang mit denRessourcen durch ein umweltadäquates Verhalten.Jedes Unternehmen und jeder Mensch muss Ver-antwortung für unsere Umwelt übernehmen.

Wichtige Trendsetterfunktion von Unternehmen

Wir setzen große Hoffnung in Unternehmen, dieals „Umwelt-Trendsetter“ vorangehen. NachhaltigeAspekte, das bedeutet wirtschaftliche Tragfähigkeitbei gleichzeitiger ökologischer und sozialer Verträg-

lichkeit, werden bei ihnen in die täg-

liche Realität des Unternehmens einbezogen. Sieanalysieren ihr Umfeld und leiten Konsequenzenfür ihr Handeln daraus ab. Auf diese Weise gestal-ten solche Trendsetter die Zukunft verantwor-tungsvoll mit und regen zur Nachahmung an.

Die arvato AG ist bereits erste Schritte auf diesemWeg gegangen. Dort, wo sie ihre Kernkompetenzhat, nämlich als internationales Medien-Dienstleis-tungsunternehmen, hat sie als eine der ersten Fir-men Farbe bekannt. Durch die Zertifizierung meh-rerer Druckereien hat arvato die Voraussetzunggeschaffen, Papiere mit dem FSC-Garantiesiegel zuverarbeiten. Damit ist sie Motor eines neuenUmwelttrends im Drucksektor und unterstütztgleichzeitig den Schutz der Artenvielfalt.

Reporting Voraussetzung für Verbesserungen

Mit ihrer ersten Umweltbilanz schafft das Unter-nehmen nun die systematische Grundlage für diekünftige kontinuierliche Erfassung von Umweltaus-wirkungen. Das ist deshalb ein wesentlicher Schritt,weil die Darstellung der eingesetzten Energie undRohstoffe erst die Voraussetzung dafür schafft,dass sich die Unternehmensbereiche orientieren, an Verbesserungen gezielt arbeiten und diese nach-weisen können. Produktionsstätten bekommendurch die systematische Erfassung und Darstellungvon Umweltkennzahlen die Möglichkeit, sich mitKonkurrenten am Markt zu vergleichen und auchhier eine Vorreiterrolle anzustreben. Dabei istUmweltengagement nicht lästige Zusatzarbeit,sondern auch ein bedeutender ökonomischer Beitrag. Denn weniger Energie und weniger Abfallbedeuten auch weniger Kosten – und damit eineSteigerung der Wirtschaftlichkeit.

Ähnliches gilt für den Bereich Transport und Ver-kehr. Welche Güter werden wie bewegt? Wie vieleKilometer legen die Mitarbeiter auf Dienstreisenzurück, und wie viel CO2 haben sie dabei verursacht?Kann die Dienstwagenflotte optimiert werden?Kann es mehr Bahnfahrten geben? Ansatzpunktefür Verbesserungen gibt es sicherlich viele. Sie zuerreichen, kann nur durch die aktive Mitarbeit derBelegschaft gelingen. Dafür gilt es, durch Informa-tion und Schulung ihren Blick zu schärfen und siezu motivieren.

Ich freue mich sehr, dass die arvato AG in einer nichteinfachen Zeit die Integration von Umweltverant-wortung in ihre unternehmerischen Aktivitäten angepackt hat. Viel versprechende Schritte imBereich Druck/Papier/Zertifizierung machen

neugierig auf die weitere Entwicklung in den kommenden Jahren.

www.panda.org

VERANTWORTUNG FÜR UNSERE UMWELT ÜBERNEHMEN

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„FSC macht Papier zukunftsfähig

Special 2005 – Nachhaltige Waldbewirtschaftung

Heiko Liedeker

Hermann Graf Hatzfeldt

„Der FSC erzielt zehn Jahre nachseiner Gründung einen Erfolgnach dem anderen: über 54 Mil-lionen Hektar zertifizierte Wald-fläche, mehr als 4.500 erteilteZertifikate weltweit, in fast allenProduktsparten gibt es FSC-zerti-fizierte Alternativen …

Der FSC ist einzigartig. Mit brei-ter Beteiligung verschiedensterInteressengruppen schafft erakzeptierte Lösungen, um Wäl-der in ökologischer, sozialer undwirtschaftlicher Hinsicht gut zubewirtschaften. Nur so könnensie auch in Zukunft als einzig-artige Quelle biologischer Vielfalt,Kohlenstoffspeicher und Roh-stoffreserve erhalten werden.

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von Hermann Graf Hatzfeldt,Vorsitzender der FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.

Pro Minute werden auf der Welt 26 Hektar Waldvernichtet. Dies entspricht der Fläche eines achtKilometer langen Abschnitts einer dreispurigenAutobahn. Wollte ein Autofahrer mit dieser Wald-vernichtung Schritt halten, würde er mit einerGeschwindigkeit von 500 km/h ins Unglück rasen!

Der Verlust an Wald ist die Folge eines verantwor-tungslosen Umgangs mit ihm. Holz wird rück-sichtslos und oft illegal eingeschlagen – um seinerselbst und des direkt mit ihm erzielten Gewinnswillen oder um Waldböden in landwirtschaftlicheProduktionsflächen oder für andere Nutzungszwe-cke umzuwandeln. Das führt zu weitreichendenSchäden des Bodens, des Klimas, der Artenvielfaltund damit auch der Lebensgrundlagen aller undnicht zuletzt der indigenen Bevölkerung.

Gute, schonende Waldwirtschaft, welche die Prin-zipien der Nachhaltigkeit beachtet und gleicherma-ßen die Belange der Natur und der Menschenberücksichtigt, ist der Schlüssel zur Walderhaltung.Der FSC ist angetreten, um die Waldbewirtschaf-tung weltweit nachhaltig zu gestalten.

Ein Zeichen für den Wald setzen

Dies ist eine Jahrhundert-, ja Milleniumaufgabe,nicht nur für die Forstwirtschaft, sondern auch fürdie nachgelagerte Holz- und insbesondere die

Papierindustrie. 40 Prozent des kommerziellgenutzten Holzes werden heute für Papier ver-braucht, trotz des digitalen Zeitalters mit steigen-der Tendenz. Holz und Papier verarbeitende Unter-nehmen haben jedoch die Chance, mit einer FSC-Zertifizierung ein Zeichen für den Wald zu setzen. Wie zum Beispiel die arvato AG: Durch dieZertifizierung ihrer Tochterunternehmen MOHNMedia und GGP Media gelangen zahlreiche FSC-Printprodukte auf den Markt. Zulieferer undAbnehmer werden dadurch zu unternehmerischerVerantwortung für den Wald angetrieben. Die posi-tiven Auswirkungen dieses Engagements entlang derProduktkette sind bis in den Wald hinein spürbar.

Ein Beispiel: Die FSC-zertifizierte Waldfläche betrugEnde 2003 global 40 Millionen Hektar. Mitte 2005sind es bereits mehr als 54 Millionen. In dieser Zeitstieg die Zahl der Hersteller von FSC-Druckpapie-ren in Europa von sechs auf achtzehn, die der FSC-zertifizierten Druckereien von 20 auf 59. Weltweitist in der Druck- und Papierbranche eine ähnlichrasante Entwicklung zu beobachten. FSC machtPapier zukunftsfähig. Das haben führende Akteurerichtig verstanden und treiben die Entwicklung voran.

Ökologischer und wirtschaftlicher Vorteil

Auch in der Rolle als Dienstleister kann arvatoihren Kunden den Anspruch und die Denkweiseeines verantwortungsvollen Umgangs mit Waldnahe bringen. Für eine erfolgreiche Überzeugungs-arbeit ist das konkrete Wissen um die Umsetzungs-möglichkeiten Voraussetzung. So können die beste-henden Hindernisse erkannt und Lösungen gefun-den werden.

WIE PAPIERPRODUKTE WALD SCHÜTZEN KÖNNEN

In vorbildlicher Weise ziehen imFSC Umweltgruppen, sozialeVerbände und Wirtschaftsunter-nehmen an einem Strang. Diesebreite gesellschaftliche Unter-stützung hat den FSC zu einemweltweit anerkannten Vorreiterfür nachhaltige Entwicklung undverantwortungsvollen Umgangmit unseren natürlichen Ressour-cen gemacht. Die Visionen unse-rer Partner, wie zum Beispiel derarvato AG, und ihre konsequenteEinführung von FSC-zertifiziertenProdukten haben schon heute

positive Auswirkungen in Wäl-dern in allen Teilen der Welt.Dass das Prüfsiegel des FSCzunehmend auf den unterschied-lichsten Produkten in allen gro-ßen Verbrauchermärkten zu finden ist, verdanken wir ihrerAnstrengung.

FSC ist das einzige Prüfsiegel, dassowohl der Industrie als auchVerbrauchern die Herkunft vonHolzprodukten aus einer umwelt-

gerechten und sozial verantwort-lichen Waldbewirtschaftungweltweit glaubwürdig garantiert.“

Heiko LiedekerGeschäftsführer FSC International Center, Bonn

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Special 2005 – Nachhaltige Waldbewirtschaftung

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Wirtschaftsunternehmen lernen, dass die FSC-Zertifizierung ihnen nutzt. Die Vorteile reichen vonAbsatzverbesserung über Controlling und Risiko-management bis zur Zufriedenheit der Mitarbeiterund Kunden.

Ziel des FSC in Deutschland ist es, den Markanteilvon FSC-zertifizierten Produkten zu steigern unddadurch Wald auf großer Fläche durch nachhaltige

Nutzung zu schützen. Wenn ein relevanter Markt-anteil durch nachweislich „gute“ Waldproduktebesetzt ist, dann wirkt sich das auf den Produkti-onsstandard der restlichen Marktmenge aus. Folge:Die Managementqualität auch auf den nicht FSC-zertifizierten Waldflächen steigt. Um das zu errei-chen, arbeitet der FSC besonders eng mit Akteurenwie der arvato AG zusammen, die große Holzmen-gen bewegen.

Der Forest Stewardship Council (FSC)

Die Idee der forstlichen Zertifizierung ist Ende der80er Jahre in Zusammenhang mit der Diskussionum die Zerstörung der Wälder in den Tropen, aberauch in Kanada, Russland oder Chile entstanden.Der FSC wurde 1993 in der Folge des Umweltgip-fels von Rio ins Leben gerufen. Er ist eine nicht-staatliche, gemeinnützige Organisation, die sich füreine ökologische und sozial verantwortliche Nut-zung der Wälder unserer Erde einsetzt. Er wirdweltweit von Umweltorganisationen, Gewerkschaf-ten, Interessenvertretern indigener Völker sowiezahlreichen Unternehmen aus der Forst- und Holz-wirtschaft getragen.

Ziel des FSC ist es, weltweit einen Beitrag zur Ver-besserung der Waldbewirtschaftung zu leisten. DieOrganisation versteht sich hierbei als Plattform,auf der Vertreter mit unterschiedlichen Interessenam Wald zusammenkommen und einen Konsensüber verantwortungsvolle Waldwirtschaft findenkönnen. Aus diesem Konsens werden Bewirtschaf-tungsstandards mit ökologischen und sozialen Kri-terien entwickelt.

Die Einhaltung der Standards wird jährlich durchunabhängige Zertifizierer bei jedem Waldbesitzerüberprüft. Erst nach bestandener Prüfung kann einEigentümer Holz mit dem offiziellen FSC-Siegelkennzeichnen und entsprechend vermarkten. ImRahmen der Weiterverarbeitung wird durch weitereKontrollen sichergestellt, dass FSC-Holz nichtunerlaubt mit nicht-zertifizierten Hölzern ver-mischt und fälschlicherweise gekennzeichnet wird.

Das FSC-Siegel für Holz aus nachhaltiger Wald-nutzung ermöglicht es Verbrauchern, bewusstumwelt- und sozialverträglich erzeugte Produktezu wählen und durch ihre Kaufentscheidung eineverantwortungsvolle Nutzung der Wälder zu unter-stützen. Für Betriebe der Forst- und Holzwirtschaftsowie für den Handel kann das FSC-Siegel denAnreiz bieten, den Absatz nachhaltig erzeugtenHolzes zu fördern.

www.fsc.org

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Umweltbilanz 2004

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ERSTE UMFASSENDE BESTANDSAUFNAHMEZum ersten Mal hat die arvato AG gruppenweit inihren 250 Gesellschaften mit 33.813 Mitarbeiternin 28 Ländern umfangreiche Umweltdaten erho-ben. Sämtliche Angaben beziehen sich auf das Ge-schäftsjahr 2004. Da es sich um eine Premiere han-delt, liegen naturgemäß keine Vergleichsdaten vor.

Aufgrund der breit gefächerten Produktpalette sinddie Tätigkeiten der arvato-Firmen in sehr unter-schiedlichem Maße umweltrelevant. Es lassen sichzwei Hauptgruppen unterscheiden: auf der einenSeite die Unternehmensbereiche arvato print undarvato storage media mit fast 100 Unternehmen,die Druckprodukte (z. B. Bücher und Zeitschriften)sowie Speichermedien (z. B. CDs und DVDs) auseingekauften Rohstoffen und Halbfertigwaren her-stellen. Diese Fertigungsvorgänge haben innerhalbder arvato die größten Auswirkungen auf dieUmwelt, bedingt durch den Einsatz von Energieträ-

gern, den Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebs-stoffen sowie durch die mit der Produktion verbun-denen Abfälle und Emissionen.

Auf der anderen Seite gehören zu den Unter-nehmensbereichen arvato direct services, arvatologistics services (außerhalb Deutschlands gemein-samer Auftritt unter arvato services, daher auch imFolgenden unter arvato services zusammengefasst)und arvato systems mehr als 140 Firmen, dieDienstleistungen erbringen – vom Betrieb von Service-Centern zum Beispiel für Telekommunika-tions- und Softwareunternehmen über die Repa-ratur sowie den Versand von Elektronikgerätenund Zubehör bis hin zur Verlagsauslieferung vonDruck- und Speichermedien. Hierfür werden nurin geringem Umfang Energieträger, Rohstoffe undsonstige Materialien eingesetzt. Dementspre-chend fallen weniger Abfälle und Emissionen an.

Input

Rohstoffe (Tonnen) 1.491.975Papier / Pappe 1.426.830,0Farben / Lack 34.687,9Kunststoffe (PC, PS, PE usw.) 30.260,9sonstige Rohstoffe 196,4

Hilfsstoffe (Tonnen) 397.560Verpackung 376.029,8Kunststofffolien 9.744,1..Bindereimaterialien 5.923,6Klebstoffe 5.862,4

Betriebsstoffe (Tonnen) 13.334Lösemittel 2.623,0Chemikalien 928,7Reinigungsmittel 373,8Schmierstoffe 1 25,8sonstige Betriebsstoffe 9.282,8

Frischwasser (m3) 2.749.261

Energieträger gesamt (MWh) 1.440.941Heiz- und Prozesswärme (MJ) 2.350.820.969,6Erdgas (Nm3) 11 .962.588,4Treibstoffe (l) 4.083.528,9elektrischer Strom (MWh) 650.618,5

Output

Produkte (Anzahl in Mio.) 14.765Druckerzeugnisse 9.198,7Calls / Geschäftsvorfälle 2.550,2Mailings / Shipments 1.587,3Speichermedien 1.260,4Paletten, gepackt 81,4Kartonageprodukte 67,1Lagerartikel (Modems, Kartuschen usw.) 19,4

Abfälle (Tonnen) 272.206Abfälle zur Verwertung 223.451,6Abfälle zur Beseitigung 48.754,0Anteil besonders über-wachungsbedürftiger Abfälle an beiden Abfallarten 1.1 11,9

Abwasser (m3) 2.082.739

Luftemissionen (Tonnen)Kohlendioxid, fossil 701.643,7VOC 1.800,5Schwefeldioxid 963,9Stickoxide 956,5Kohlenmonoxid 442,6Staub / Partikel 1 18,7

arvato gesamt

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arvato print und arvato storage media

Im Geschäftsjahr 2004 stellten die weltweit mehrals 15.000 Mitarbeiter der „produzierenden“ Unter-nehmensbereiche arvato print und arvato storagemedia mehr als 10,4 Milliarden Produkte her. In der Hauptsache waren dies Printprodukte – vomvielfarbigen großformatigen Bildband über Zeit-schriften und Kataloge bis hin zu Prospekten undUmschlägen für CDs und DVDs. Die Produktiondieser Speichermedien selbst belief sich auf mehrals 1,26 Milliarden Stück.

Eingesetzt wurden dafür fast 1,5 Millionen TonnenRohstoffe, zumeist Papier und Pappe (1,4 Mio. t),Kunststoffe wie Polycarbonat und Polystyrol(29.150 t) sowie Farben und Lacke (34.700 t). Die zur Produktion eingesetzten Hilfsstoffe, diezwar Bestandteil des fertigen Produktes, aber mengenmäßig von geringer Bedeutung sind, beliefen sich insgesamt auf etwa 54.600 Tonnen.Den Hauptanteil daran hatten Verpackungsmate-rialien (33.000 t), Kunststoff-Folien (9.740 t), Bindematerialien (5.920 t) und Klebstoffe (5.850 t).An Betriebsstoffen – den zur Produktion notwen-digen, aber im Endprodukt nicht mehr enthaltenenStoffen – wurden im Geschäftsjahr 13.300 Tonnenverwendet. Unter der Vielzahl der in dieser Gruppezusammengefassten Materialien sind als Haupt-gruppen Lösemittel (2.600 t), verschiedene Chemikalien (930 t), Reinigungsmittel (350 t) und Schmiermittel (126 t) zu erwähnen. Für dieProduktion wurden 2004 arvatoweit gut 2,5 Millio-nen Kubikmeter Frischwasser benötigt.

Der mit der Fertigung verbundene Energiebedarfwird über elektrischen Strom (567 Mio. kWh)sowie Heiz- und Prozesswärme (2,0 Mio. GJ)gedeckt. Rechnet man diese Wärmemenge in denEnergieträger Heizöl um, so entsprach die Ver-brauchsmenge fast 86 Millionen Tonnen Heizöl EL.Die eingesetzte Menge an Treibstoff (Diesel, Ben-zin und Treibgas) betrug im Geschäftsjahr 2004knapp 3,4 Millionen Liter. Hinzu kam noch derdirekte Einsatz von fast 12 Millionen KubikmeternErdgas für Trocknung und Prozesswärme.

Die Herstellung der mehr als 10,4 Milliarden Pro-dukte verursachte rund 250.000 Tonnen Abfälleund 1,9 Millionen Kubikmeter Abwasser. Fast 82Prozent der weltweiten Abfälle wurden wiederver-wertet, davon allein 194.000 Tonnen Papier und5.900 Tonnen Kunststoffe, und nur 1.100 Tonnen(0,4 Prozent) waren nach der europäischen Abfall-bezeichnung als besonders überwachungsbedürftigeingestuft.

Die durch den Energieverbrauch, die Produktionund die Transporte verursachten Luftemissionenbeliefen sich im Geschäftsjahr 2004 weltweit auffast 630.000 Tonnen Kohlendioxid, 850 TonnenStickoxide, 910 Tonnen Schwefeldioxid und 410Tonnen Kohlenmonoxid, um nur die wichtigstenMengen zu nennen.

Umweltbilanz 2004

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EnergieverbrauchTausend MWh Treibstoffe Wärmeenergie elektrische Energie

1500

1000

500

0arvato print arvato services arvato gesamt

& &arvato storage media arvato systems

Input

Rohstoffe (Tonnen) 1.484.990Papier / Pappe 1.420.953,4Farben / Lack 34.687,9Kunststoffe (PC, PS, PE usw.) 29.152,9sonstige Rohstoffe 196,3

Hilfsstoffe (Tonnen) 54.605Verpackung 33.091,3Kunststofffolien 9.744,1..Bindereimaterialien 5.923,6Klebstoffe 5.846,1..

Betriebsstoffe (Tonnen) 13.288Lösemittel 2.622,0Chemikalien 928,7Reinigungsmittel 352,9Schmierstoffe 125,8sonstige Betriebsstoffe 9.258,8

Frischwasser (m3) 2.538.876

Energieträger gesamt (MWh) 1.256.315 Heiz- und Prozesswärme (MJ) 2.013.297.466,9Erdgas (Nm3) 11.913.311,4Treibstoffe (l) 3.353.045,4elektrischer Strom (MWh) 566.870,6

Output

Produkte (Anzahl in Mio.) 10.433Druckerzeugnisse 9.001,3Speichermedien 1.260,4Paletten, gepackt 74,2Kartonageprodukte 64,0Mailings / Shipments 33,5

Abfälle (Tonnen) 253.024Abfälle zur Verwertung 207.341,7Abfälle zur Beseitigung 45.682,1.Anteil besonders über-wachungsbedürftiger Abfälle an beiden Abfallarten 1.097,2

Abwasser (m3) 1.912.797

Luftemissionen (Tonnen)Kohlendioxid, fossil 629.528,9VOC 1.591,8Schwefeldioxid 908,0Stickoxide 853,5Kohlenmonoxid 410,1.Staub / Partikel 114,3

arvato print & arvato storage media

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arvato services und arvato systems

Im Geschäftsjahr 2004 haben in den Dienstleistungs-bereichen arvato services und arvato systems welt-weit mehr als 18.000 Mitarbeiter 4,33 Milliarden„Produkte“ bearbeitet. Dabei geht es nicht nur um greifbare Erzeugnisse – auch hier vor allemDruckerzeugnisse und Versandartikel –, sondern in erheblichem Umfang auch um Leistungen wieTelefongespräche in Servicecentern. Deshalb liegtdie verarbeitete Rohstoffmenge bei nur knapp7.000 Tonnen. Den Schwerpunkt bilden auch hierPapier und Pappe (nahezu 5.900 t) sowie Kunst-stoffe (1.100 t). Hilfsstoffe spielen eine weitbedeutendere Rolle (rund 343.000 t), fast immergeht es dabei um Verpackungsmaterialien. Dagegenwurden nur knapp 46 Tonnen Betriebsstoffe ver-braucht, in der Hauptsache Reiniger (21 t). AnFrischwasser wurden im Dienstleistungssektor nur 210.000 Kubikmeter benötigt.

Seinen Energiebedarf deckte das Unternehmenmit 84 Millionen Kilowattstunden elektrischenStroms und 0,34 Millionen Gigajoule Heizwärme.

Rechnet man die Heizwärme in Tonnen verbrauch-ten Heizöls um, so entsprach die Menge 14,4 Mil-lionen Tonnen Heizöl EL. Die eingesetzte Menge anTreibstoff (Diesel, Benzin und Treibgas) betrug730.000 Liter. Hinzu kam noch der direkte Einsatzvon gut 49.000 Kubikmetern Erdgas, zum Beispielfür Paletten-Schrumpfanlagen, Trocknung und Pro-zesswärme.

Insgesamt fielen im Dienstleistungsbereich nahezu19.200 Tonnen Abfälle an. Fast 84 Prozent davonwaren Abfälle zur Verwertung (16.110 t), wenigerals 15 Tonnen waren als besonders überwachungs-bedürftige Abfälle zu klassifizieren. Die Abwasser-menge betrug 2004 fast 170.000 Kubikmeter.

Die wichtigsten von arvato services und arvatosystems verursachten Luftemissionen waren72.000 Tonnen Kohlendioxid aus fossilen Quellen,100 Tonnen Stickoxide, 56 Tonnen Schwefeldioxidund etwas mehr als 32 Tonnen Kohlenmonoxid.

Umweltbilanz 2004

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Sommersmogpotenzial in Ethen-ÄquivalentenTonnen Schwefeldioxid Lösemittel Kohlenmonoxid Methan

400

300

200

100

0arvato print arvato services arvato gesamt

& &arvato storage media arvato systems

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Input

Rohstoffe (Tonnen) 6.985Papier / Pappe 5.876,6Kunststoffe (PC, PS, PE usw.) 1.108,1.sonstige Rohstoffe 0,1.

Hilfsstoffe (Tonnen) 342.955Verpackung 342.938,6Klebstoffe 16,3

Betriebsstoffe (Tonnen) 46Reinigungsmittel 20,9Lösemittel 1,0sonstige Betriebsstoffe 24,0

Frischwasser (m3) 210.385

Energieträger gesamt (MWh) 184.626Heiz- und Prozesswärme (MJ) 337.523.502,6Treibstoffe (l) 730.483,5elektrischer Strom (MWh) 83.748,0Erdgas (Nm3) 49.276,9

Output

Produkte (Anzahl in Mio.) 4.331Calls / Geschäftsvorfälle 2.550,2Mailings / Shipments 1.553,8Druckerzeugnisse 197,4Speichermedien 160,6Lagerartikel (Modems, Kartuschen usw.) 19,4Paletten, gepackt 7,2Kartonageprodukte 3,1.

Abfälle (Tonnen) 19.182Abfälle zur Verwertung 16.109,9Abfälle zur Beseitigung 3.071,9Anteil besonders über-wachungsbedürftiger Abfälle an beiden Abfallarten 14,7

Abwasser (m3) 169.942

Luftemissionen (Tonnen)Kohlendioxid, fossil 72.114,8VOC 208,6Stickoxide 103,0Schwefeldioxid 55,9Kohlenmonoxid 32,5Staub / Partikel 4,4

arvato services und arvato systems

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Kennzahlen mit unterschiedlichenBezugsgrößen

Um die Umweltwirkungen einer wirtschaftlichenTätigkeit besser darstellen zu können, werdenbetriebliche Kennzahlen gebildet. Dieses Vorgehengestattet es, im Mehrjahresvergleich die Umwelt-leistungen eines Unternehmens losgelöst von aktuellen Produktionsschwankungen zu vergleichen.Sie sind daher ein wichtiges Instrument desbetrieblichen Controllings.

Durch die heterogene Struktur der in der arvato AGzusammengeschlossenen Unternehmen ist es nichtmöglich, einen gemeinsamen Nenner für Kennzah-len festzulegen. Daher wird auch hier eine Zweitei-lung in Produktions- und Dienstleistungssektorvorgenommen.

Im Produktionssektor wurde für die Herstellung vonDruck- und Speichermedien zur Kennzahlenbildungdas Produktgewicht als Bezugsgröße gewählt. Es definiert sich als die Summe der eingekauftenRoh- und Hilfsstoffe abzüglich der entsorgtenAbfälle aus der Produktion. Für das Geschäftsjahr2004 errechnete sich so ein Produktgesamtge-wicht von 1,287 Millionen Tonnen. Die darausjeweils errechneten Kennzahlenwerte geben dieMenge pro Tonne Produkt im Jahr 2004 wieder. Die sieben ausgewählten arvato-Kennzahlen beziehen sich auf den Energie- und Rohstoffbedarfsowie auf die Wirkungen der Luftemissionen.

Umweltbilanz 2004

32

Kennzahlen arvato print & arvato storage media Menge je Tonne Produktgewicht

1. Energiebedarf 0,98 MWh

2. Rohstoffbedarf 1,20 t Rohstoff

3. Wasserbedarf 1,97 m3

4. Treibhauseffekt 0,76 t CO2-Äquivalent

5. Sommersmogpotenzial 0,30 kg Ethen-Äquivalent

6. Versauerungspotenzial 1,17 kg SO2-Äquivalent

7. Eutrophierungspotenzial 0,09 kg PO4-Äquivalent

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Für die arvato-Unternehmen aus dem Dienstleis-tungssektor wurde als geeignete Bezugsgröße dieZahl der Mitarbeiter gewählt. Dementsprechendbeziehen sich der Material- und Energieverbrauchsowie die Wirkungen der Luftemissionen auf jeweilseinen Mitarbeiter dieses Bereichs. Da in den dreiDienstleistungs-Unternehmensbereichen die Tätig-keiten der Unternehmen oft nicht mit materiellen„Produkten“ verbunden sind und somit auch keineRohstoffe benötigt werden, konnte keine Kennzahlfür den Rohstoffbedarf bestimmt werden.

Kennzahlen arvato services & arvato systems Menge je Mitarbeiter

1. Energiebedarf 13,11 MWh

2. Wasserbedarf 14,9 m3

3. Treibhauseffekt 5,4 t CO2-Äquivalent

4. Sommersmogpotenzial 0,70 g Ethen-Äquivalent

5. Versauerungspotenzial 9,09 kg SO2-Äquivalent

6. Eutrophierungspotenzial 0,95 kg PO4-Äquivalent

Treibhauseffekt in CO2-ÄquivalentenTausend Tonnen Methan Kohlendioxid

750

500

250

0arvato print arvato services arvato gesamt

& &arvato storage media arvato systems

33

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Versauerungspotenzial in SO2-ÄquivalentenTonnen Stickoxide Schwefeldioxid

2000

1500

1000

500

0arvato print arvato services arvato gesamt

& &arvato storage media arvato systems

WasserbedarfTausend Kubikmeter

3000

2500

2000

1500

1000

500

0arvato print arvato services arvato gesamt

& &arvato storage media arvato systems

Eutrophierungspotenzial in Phosphat-ÄquivalentenTonnen

125

100

75

50

25

0arvato print arvato services arvato gesamt

& &arvato storage media arvato systems

Umweltbilanz 2004

International gültige Norm für Umweltmanagementsysteme.

International gültige Norm für Qualitätsmanagementsysteme.

Environmental Management and Audit Scheme: EU-Verordnungfür die freiwillige Beteiligung von Unternehmen am Gemein-schaftssystem zur Einführung von Umweltmanagementsyste-men.

Überdüngung von Böden und Gewässern, verursacht zum Bei-spiel von Phosphaten und Stickoxiden (NOx). Bestimmt wird esin Phosphat(PO4)-Äquivalenten.

Forest Stewardship Council; internationale Organisation mit Sitz in Bonn und nationalen Arbeitsgruppen in 35 Ländern.www.fsc.org

„Extra leichtes“ Heizöl mit besonders geringem Schwefelgehalt.

auch 2-Propanol; zählt zu den flüchtigen organischen Verbin-dungen (VOC). Ist mitverantwortlich für die Bildung von boden-nahem Ozon, dem so genannten Sommersmog. Es wird imOffsetdruck als Zusatzstoff zum Feuchtmittel verwendet.

CO2; Gas, welches bei der vollständigen Verbrennung organi-scher Stoffe (Gas, Öl, Kohle, Holz etc.) entsteht. Ist maßgeblicham Treibhauseffekt beteiligt.

CO; farbloses, giftiges Gas, das bei unvollständiger Verbrennungentsteht.

GLOSSAR

DIN EN ISO 14001

DIN EN ISO 9001

EMAS

Eutrophierungspotenzial

FSC

Heizöl EL

Isopropanol

Kohlendioxid

Kohlenmonoxid

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Impressum

Herausgeberarvato AGCarl-Bertelsmann-Str. 16133311 GüterslohDeutschlandwww.arvato.com

VerantwortlichThorsten Strauß

ProjektleitungAndreas Henrichs, Lars Lenhardt

Inhaltskonzept und Redaktionarvato AG/ Finanz:Dialog GmbH,Düsseldorf

Gestaltungskonzept und LayoutEsser, Franke & Partner GmbH,Düsseldorf

Wissenschaftliche BegleitungDr. Achim Schorb, IFEU-Institut fürEnergie- und Umweltforschung, Heidelberg

Redaktionsschluss30. September 2005

ProduktionMOHN Media Mohndruck GmbH

gedruckt auf Arctic The Volume, Arctic Paper

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ARVATO AUF EINEN BLICK

2

2004

Unternehmenskennzahlen

Umsatz (Mio. €) 3.756Operating EBIT (Mio. €) 310Mitarbeiter 33.813

Umweltkennzahlen

Input

Rohstoffe (Tonnen) 1.491.975Hilfsstoffe (Tonnen) 397.560Betriebsstoffe (Tonnen) 13.334Frischwasser (m3) 2.749.261Energieträger (MWh) 1.440.941

Output

Produkte (Anzahl in Mio.) 14.765

Abfälle (Tonnen) 272.206• Abfälle zur Verwertung 223.452• Abfälle zur Beseitigung 48.754• Anteil besonders überwachungsbedürftiger Abfälle

an beiden Abfallarten 1 .112

Abwasser (m3) 2.082.739

Luftemissionen (Tonnen)• Kohlendioxid, fossil 701.644• VOC 1.801• Schwefeldioxid 964• Stickoxide 957• Kohlenmonoxid 443• Staub / Partikel 119

Glossar / ImpressumKennzahlenübersicht

kWh

MJ

OHSAS 18001

Schwefeldioxid

Sommersmogpotenzial

Stickoxide

Toluol

Treibhauseffekt

Umweltleitlinien

Umweltmanagementsystem

Versauerungspotenzial

VOC

WWF

Kilowattstunde; 1000 kWh entsprechen 1 Megawattstunde(MWh).

MegaJoule; entspricht 1 Million Joule (1 MJ = 0,278 kWh). 1 Gigajoule (GJ) entspricht 1000 MJ.

Internationales Zertifizierungssystem für Gesundheits- undSicherheitsmanagement am Arbeitsplatz.

SO2; entsteht bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe,insbesondere Kohle. Es wirkt schädigend auf die menschlicheGesundheit und die Vegetation. Ist an der Versauerung („SaurerRegen“) beteiligt.

Beschreibt die Bildung von bodennahem Ozon durch die Umset-zung von leichtflüchtigen organischen Substanzen in der Luftunter dem Einfluss von Wärme und Sonnenenergie und unterder Katalyse mit Stickoxiden (NOx). Bestimmt wird es in Ethen-Äquivalenten.

NOx; Entstehen vorwiegend aus Verbrennungsprozessen durchOxidation des Luft-Stickstoffs und sind mitverantwortlich für„Versauerung“ und „Eutrophierung“.

Farblose, organische Flüssigkeit. Findet unter anderem Verwen-dung als Reinigungsmittel, Treibstoffzusatz und als Ersatzstofffür das Lösemittel Benzol. Im Tiefdruck wird Toluol als Lösemit-tel der dort eingesetzten Druckfarben verwendet.

Beschreibt die über das natürliche Maß hinausgehende Erwär-mung der unteren Schichten der Atmosphäre durch die vomMenschen verursachten Verbrennungsprozesse. Er wird beson-ders durch die Freisetzung von Kohlendioxid (CO2) aus fossilenQuellen und Substanzen aus der Gruppe der leicht flüchtigenVerbindungen (VOC) gebildet. Bestimmt wird er in CO2-Äquiva-lenten.

Umweltbezogene Gesamtziele und Handlungsgrundsätze einer Organisation.

Freiwilliges Instrument des vorsorgenden Umweltschutzes zursystematischen Erhebung und Verminderung der Umweltaus-wirkungen von Unternehmen.

Beschreibt den Versauerungsgrad von Boden und Gewässern.Auch unter den Schlagworten „Saurer Regen“ und „Waldster-ben“ bekannt. Bestimmt wird es in SO2-Äquivalenten.

Volatile Organic Compounds; leichtflüchtige kohlenstoffhaltigeVerbindungen. Mitverantwortlich für die Bildung von „Sommer-smog“ und Einzelsubstanzen daraus für den „Treibhauseffekt“.

World Wide Fund For Nature. In fast 100 Ländern tätige Inter-nationale Umwelt- und Naturschutzorganisation.www.panda.org

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UMWELTBERICHT 2004/2005

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