Umweltbericht 2012/13 - ooeg.at · 2015. 12. 7. · im neuen Umweltbericht der gespag publizierten...

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1 Umweltbericht 2012/13

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    Umweltbericht2012/13

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    Inhalt

    Vorworte 03–05

    Handlungsfeld Energie 06–12

    Handlungsfeld Gebäude und Grünraum 13

    Handlungsfeld Abfall 14-15

    Klimabündnispartner 16

    Klimaanpassungstrategie/Energiekonzept 17

    Umwetlforum 18

    Umweltteams 19

    Impressum

    Medieninhaber und Herausgeber: Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (gespag), 4020 Linz, Goethestraße 89

    Konzept und Redaktionsleitung: Doris Piringer, Bakk.

    Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Valeska Koholzer mlbt

    Redaktionsteam: Mag. Rainer Moshammer, DI (FH) Valeska Koholzer mlbt,

    Ing. Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Christoph Rothauer, Lisa Fiereder; Ing. Mag. Ronald Wipplinger/Klimabündnis

    Layout und Satz: Contentschmiede, Kremsmünster; Druck: kb-offset Kroiss & Bichler, Regau

    Bildnachweis: gespag, FL-Leutner, Leonding

    Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Information der gespag-Unternehmensleitung über die

    Umweltaktivitäten der gespag.

    P.b.b. Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020 Linz

    Titelbild: Umweltteam des Landes-Krankenhauses Rohrbach

    Dieser Umweltbericht ist auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

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    Vorwort

    Dr. Josef PühringerLandeshauptmann

    Energieeffizienz spart Geld und schont die Umwelt

    Oberösterreich setzt auf erneuerbare Energie und

    Energieeffizienz. Das ist nicht nur aufgrund des Kli-

    mawandels ein Gebot der Stunde, sondern auch

    ökonomisch vernünftig, da Steuergeld gespart

    und die Abhängigkeit von Energieimporten redu-

    ziert wird. Um angesichts der stattfindenden Klima-

    veränderungen für alle Bürgerinnen und Bürger

    weiterhin eine lebenswerte Umgebung gewähr-

    leisten zu können, müssen wir auch die Auswir-

    kungen der Klimaveränderungen beachten und

    unsere Verhaltensweisen den neuen Gegeben-

    heiten anpassen. Die Klimaanpassungsstrategie

    des Landes Oberösterreich sieht hier eine Vielzahl

    von Aktivitäten vor, welche auch in den Spitälern

    gesetzt werden. Das sind beispielsweise die schritt-

    weise Reduktion des Wärmebedarfs und die Ver-

    ringerung von CO2-Emissionen sowie die vollstän-

    dige Raumwärmeerzeugung mit erneuerbaren

    Energien. Für eine bessere Anpassung an den Kli-

    mawandel müssen bei zukünftigen Projekten und

    Ausschreibungen die sommerliche Überhitzung

    in Spitälern und der Schutz vor Extremwetterereig-

    nissen mitberücksichtigt werden.

    Auf das Land Oberösterreich kommen auch

    darüber hinaus ereignisreiche Zeiten zu. Die EU-

    Energieeffizienz-Richtlinie, die seit Dezember 2012

    anwendbar ist, muss bis Juni 2014 in nationales

    Gesetz umgewandelt werden. Einer der Kern-

    punkte ist die Steigerung der Energieeffizienz um

    20 Prozent, um den Primärenergieverbrauch zu

    senken. Auch Oberösterreich muss seinen Beitrag

    zur Erreichung der Ziele leisten.

    Die oberösterreichischen Landes-Krankenhäuser

    machen sich auch hier fit für die Zukunft, gerade

    im Energiebereich ist in den letzten Jahren aber

    bereits viel passiert. Unzählige Maßnahmen wur-

    den umgesetzt, um die Effizienz der technischen

    Anlagen zu steigern. Als besonderer Schwerpunkt

    wurde und wird nahezu der gesamte Gebäude-

    bestand thermisch saniert. Das spart Heizkosten

    im Winter, schützt vor Überhitzung im Sommer

    und schafft eine angenehme Atmosphäre für

    Patientinnen und Patienten sowie für die Mitarbei-

    terinnen und Mitarbeiter der Spitäler. Mit diesem

    praktischen Beispiel lässt sich belegen, dass die

    Effizienzsteigerung nicht nur Vorteile für unsere

    Umwelt mit sich bringt, sondern auch Steuergel-

    der unserer Bürgerinnen und Bürger spart.

    Deshalb ist es uns als Land Oberösterreich im Sin-

    ne der oben angeführten Strategien besonders

    wichtig, derartige Aktivitäten für den Spitalsbe-

    reich finanziell gezielt zu fördern.

    Ihr

    Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer

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    Wir sind stolz darauf, dass in der gespag das

    Umweltleitbild und die Umweltstrategie nicht nur

    Phrasen sind, sondern auch gelebt werden. 2012

    und 2013 wurden wieder viele große und kleine

    Projekte – vor allem zur Steigerung der Energieef-

    fizienz der Haustechnikanlagen – umgesetzt. Das

    ist auch erforderlich, um die stetig wachsenden

    Kosten auf dem Energiesektor durch energieinten-

    sive Anwendungen im Spitalsbereich eindämmen

    zu können. In den nächsten Jahren wird darauf

    wiederum ein Hauptaugenmerk liegen.

    Die Etablierung eines Vergabekompetenzzen-

    trums ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Um-

    setzung des gespag-Umweltleitbildes. Die Be-

    rücksichtigung von ökologischen Kriterien in der

    Beschaffung gewährleistet einen umweltbewuss-

    ten und zukunftsorientierten Umgang mit Ressour-

    cen, um Mensch und Natur zu schützen.

    Besonders wird darauf geachtet, dass bei der Er-

    richtung und Sanierung unserer Einrichtungen nur

    schadstoffarme und baubiologisch unbedenk-

    liche Baustoffe verwendet werden. Der nächste

    Schritt wird hier die Verankerung von ökologi-

    schen Standards in den Bauausschreibungen

    sein, um das hohe Qualitätsniveau bei allen Bau-

    stellen weiter halten zu können.

    Umweltschutz ist in der gespag keine bloße Ma-

    nagemententscheidung. Wir sind stolz darauf,

    dass er jeden Tag von allen gespag-Mitarbeite-

    rinnen und -Mitarbeitern gelebt wird. Gerade die

    lokalen Umweltkoordinatoren sind jeden Tag mit

    Engagement in ihren Häusern unterwegs, um Mit-

    arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Patientinnen

    und Patienten über Umweltbelange zu informie-

    ren. Die Abfallbeauftragten der gespag reduzie-

    ren kontinuierlich das Abfallaufkommen der Klini-

    ken. Durch konsequente stoffliche Trennung der

    einzelnen Abfallfraktionen wird die Entsorgung

    kostengünstiger. Unsere Ziele für die kommenden

    Jahre sind hier eine weitere Abfallmengenreduk-

    tion und die Betrachtung von Abfall als Wertstoff.

    Diese vielen umweltrelevanten Tätigkeiten ma-

    chen die gespag zukunftsfähig, und wir sind gut

    für die kommenden Herausforderungen gerüstet.

    Gelebter Umweltschutz in der gespag

    Vorworte

    Dr.in Ingrid Federl, MSc, Mag. Karl Lehner, MBA, Dr. Harald Geck

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    Dr. Harald GeckMag. Karl Lehner, MBA Dr.in Ingrid Federl, MSc

    Der Vorstand

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    Umwelt sind wir alle!

    Unsere Zeit ist von immer komplexeren Prozessen

    und globalen Zusammenhängen geprägt, die

    uns manchmal das Gefühl der Ohnmacht und

    der Hilflosigkeit geben. Gerade deshalb sollten

    wir in jenen Bereichen, die wir tatsächlich und

    faktisch gestalten und verändern können, nach-

    haltige Akzente zur Verbesserung unseres unmit-

    telbaren Lebensumfeldes setzen.

    Konkret fängt dies beim sparsamen Umgang mit

    Ressourcen wie Energie oder Wasser an und zieht

    sich über die verantwortungsbewusste Nutzung

    unserer Autos bis zu gesunder Ernährung oder Le-

    bensstil. In diesen Bereichen können wir mit einfa-

    chen Maßnahmen unmittelbare Beiträge leisten,

    unsere Umweltressourcen zu schonen.

    Auch nach der Einführung von Umweltleitbild,

    Umweltmanagement und Umweltkoordination in

    der gespag, der Kooperation mit dem Klimabünd-

    nis und den sehr erfolgreichen Bemühungen zur

    Energieeinsparung sind das Verstärken von Um-

    weltbewusstsein sowie die daraus folgende tat-

    sächliche Berücksichtigung umweltschonender

    Maßnahmen und Beiträge im eigenen Verantwor-

    tungsbereich wichtigste Zielsetzung. All diese ge-

    meinsamen Schritte sind wichtig, um den bereits

    erreichten Umweltstandard zu halten. Dass uns

    dies bereits gut gelingt, zeigen eindrucksvoll die

    im neuen Umweltbericht der gespag publizierten

    Statistiken, Bilanzen und Berichte.

    Herausheben möchte ich besonders die Arbeit

    aller Häuser, die in den letzten zwei Jahren in et-

    lichen Projekten zur Energieeffizienz hervorragen-

    de und engagierte Arbeit geleistet haben. Dieses

    Handlungsfeld hat daher im Umweltbericht auch

    einen großen Schwerpunkt.

    Zukünftige Schwerpunkte sehe ich bei der Um-

    setzung der Vorschläge aus dem gerade fertig-

    gestellten Energiezukunftskonzept und in der Aus-

    einandersetzung mit der Klimaanpassungsstrate-

    gie des Landes OÖ. Zu diesen beiden Punkten

    findet sich im Bericht ein Ausblick.

    Durch gemeinsames Bemühen sind wir als Ge-

    samtorganisation stärker als die Summe aller

    Einzelteile, da sich jeder auch noch so kleine Bei-

    trag zum Umweltschutz positiv auf unsere Umwelt

    auswirkt. Darum möchte ich Sie auch in Zukunft

    bitten und mich bei allen bedanken, die mit ihren

    einzelnen Beiträgen für die positive Umweltbilanz

    der Oö. Gesundheits- und Spitals-AG verantwort-

    lich sind.

    Mag. Rainer MoshammerDirektion Bau/Beschaffung/Technik

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    Dir. Mag. Rainer Moshammer

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    BlockheizkraftwerkLandes- Frauen- und Kinderklinik

    gespag-weit einzigartig wird in der Landes- Frau-

    en- und Kinderklinik ein Blockheizkraftwerk (BHKW)

    betrieben. Die Strom-Nennleistung beträgt dabei

    270 kW, jene für Wärme 401 kW. Als das BHKW

    1998 in Betrieb gegangen ist, wurde es zunächst

    mit konstanten Betriebszeiten von 6 bis 22 Uhr und

    konstanter Leistung betrieben. Der Strombedarf

    war ausgerichtet auf die Spitzenabdeckung der

    Haustechnik-Stromschiene des Altbaus. Um das

    BHKW besser nutzen zu können, wurde auf einen

    24-Stunden-Betrieb mit modulierender Fahrweise

    umgestellt. Durch die zusätzlichen Kapazitäten

    können nun auch die Heizzentrale im Neubau

    und die medizinische Stromschiene des Altbaus

    beliefert werden. Bei einem konstanten Betrieb

    des BHKWs ist eine Kühlung notwendig, um nicht

    benötigte Abwärme über Dach abführen zu kön-

    nen. Um diese Wärme nicht ungenützt an die

    Umgebung abzugeben, wird die Abwärme nun

    für die Warmwasserbereitung verwendet. Eine

    Wärmeabfuhr ist mit dieser Methode nur noch im

    Notfall erforderlich.

    Rampenheizung Tiefgarage

    Die Rampenheizung der Tiefgaragenzufahrt wur-

    de im Winter mit einer elektrischen Widerstands-

    heizung mit einer Nennleistung von 60 kW in der

    Fahrbahn eisfrei gehalten. Im Zuge der Sanierung

    der Fahrbahn wurde eine Warmwasserflächen-

    heizung eingebaut. Die Beheizung erfolgt mittels

    einer Wärmepumpe durch Nutzung der Fortluft-

    wärme aus der Lüftungszentrale des Ausbildungs-

    zentrums, die ansonsten ungenutzt ins Freie gelan-

    gen würde.

    Nachrüstung Frequenzumformer

    Sämtliche Motoren der Lüftungs- und Klimaanla-

    gen wurden im Altbau bis 2012 ohne Frequenzum-

    former betrieben. Durch die Nachrüstung sämtli-

    cher Anlagen mit Frequenzumformern kann nun

    ein stromsparender Betrieb in Abstimmung mit den

    jeweiligen Betriebszuständen eingestellt werden.

    Viele einzelne Energieeffizienz-projekte in der Landes- Frauen- und Kinderklinik, wie etwa die Umstellung des Blockheizkraft-werkes, die Umstellung der Beheizung der Tiefgaragen-zufahrt oder die Nachrüstung der Frequenzumformer, führten zu einer signifikanten Gesamt-energieeinsparung während der letzten Jahre.

    Die Gesamtenergieeinsparungen der Landes- Frauen- und Kinderklinik im Überblick:

    Trotz einer Flächenmehrung von 16 % im Zeitraum von 2007 bis 2013 konnte der Gesamt-energieverbrauch um 12 % gesenkt werden: Strom minus 17 %, Wärme minus 9,3 %.

    Stromverbrauch gesamt [kWh]

    66.000 m2

    64.000 m2

    62.000 m2

    60.000 m2

    58.000 m2

    56.000 m2

    54.000 m2

    52.000 m2

    50.000 m2

    12.000.000 kWh

    10.000.000 kWh

    8.000.000 kWh

    6.000.000 kWh

    4.000.000 kWh

    2.000.000 kWh

    0 kWh2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

    Wärmeverbrauch gesamt [kWh] NGF gesamt [m2]

    Handlungsfeld

    Energie

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    Das Motto des LKH Steyr lautete in den vergange-

    nen beiden Jahren im Umweltbereich „Stromspa-

    ren“. Das Umweltteam unter der Leitung von Josef

    Grübl nahm in einer Großoffensive diverse elekt-

    rische Geräte und deren Strombedarf in Augen-

    schein und untersuchte, wie deren Energiebedarf

    reduziert werden kann. In einem modernen Kran-

    kenhaus finden sich zahlreiche Stromverbraucher

    wie medizinische Geräte, Computer, Drucker,

    Leuchten, Klima- oder Lüftungsanlagen. Um den

    Energiebedarf dieser Geräte einzuschränken,

    bedarf es eines intelligenten Betriebs durch die

    Nutzer. Eine energieeffiziente Ausstattung stellt

    die Basis für eine Energiekostenreduzierung dar.

    Stromsparen im Klinikbetrieb bringt nicht nur einen

    Nutzen für die Umwelt, sondern auch für das

    Image des Spitals und seine langfristige Versor-

    gungssicherheit.

    Das Steyrer Umweltteam entwickelte für die Mitar-

    beiterinnen und Mitarbeiter eine Broschüre mit In-

    formationen zum Thema Stromsparen. Jede/r Mit-

    arbeiter/in kann im Arbeitsalltag dazu beitragen,

    Energiekosten einzudämmen. Die Broschüre gibt

    wertvolle Tipps für ein stromsparendes Verhalten

    – beginnend bei der Aufzugnutzung, die nur bei

    wirklichem Bedarf erfolgen sollte, bis zur Nutzung

    von Kleingeräten, die nur für den Zeitraum der

    Nutzung eingeschaltet werden sollten.Während

    des Aktionszeitraums von September 2012 bis

    März 2013 wurde der Stromverbrauch täglich aus-

    gewertet, um Verbrauchsänderungen zeitnahe

    verfolgen zu können. In diesem Zeitraum wurde

    auch zweimal eine „Lange Nacht des Stromes“

    initiiert. Dabei wurden sämtliche Klinikbereiche,

    ausgenommen Patienten- und Dienstzimmer, mit

    einer Checkliste überprüft. Die Verantwortlichen

    jener Bereiche, für die Einsparungspotenziale er-

    mittelt wurden, kontaktierten die Mitglieder des

    Umweltteams mit Vorschlägen zu konkreten Ein-

    sparpotenzialen.

    Als Ergebnis der Aktion „Stromsparen“ konnte

    der Stromverbrauch um 460.100 kWh im Projekt-

    zeitraum reduziert werden. Das entspricht dem

    Jahresbedarf von 100 Haushalten. Der Anteil des

    Nutzerverhaltens beträgt 159.300 kWh, der An-

    teil, der auf die Stilllegung nicht mehr benötigter

    Notstromaggregate und Leistungsreduktionen

    entfällt, beträgt 300.800 kWh. Das ergibt eine Sen-

    kung des Stromverbrauchs im Projektzeitraum von

    7,64 %. Als eine wesentliche Komponente beim

    Stromverbrauch kristallisierte sich die Beleuchtung

    heraus. Die durch die Mitarbeiterinnen und Mitar-

    beiter beeinflussbare Reduktion wird in diesem

    Bereich auf rund 30 % geschätzt. Die CO2-Einspa-

    rung während der Projektdauer belief sich auf 126

    Tonnen.

    Aktionsplan „Strom“ im LKH Steyr

    Landes-Krankenhaus Steyr

    Handlungsfeld

    Energie

    AufzugNur bei Bedarf benutzen – sonst die Treppe verwenden!

    BeleuchtungDie regelmäßige Reinigung der Lampen, Reflektoren und Leuchtengehäuse zahlt sich aus (die Lichtausbeute nimmt sonst im Laufe der Zeit deutlich ab).

    So oft wie möglich das Tageslicht nutzen (Fenster frei halten, bei ausreichendem Tageslicht die Beleuchtung konsequent abschalten).

    Durch korrekte Anwendung von Blend-schutz (Abschattung) die Zuschaltung von künstlichem Licht minimieren.

    Licht in nicht genutzten Räumen aus-schalten (WCs, Lagerräume …), evtl. mit Bewegungsmeldern steuern.

  • Vorwörter

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    Handlungsfeld

    Energie

    OP-LüftungsanlageLandes-Krankenhaus Kirchdorf

    Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl

    Mangels Regelungsmöglichkeiten der bis 2013 im

    LKH Kirchdorf bestehenden OP-Lüftungsanlage

    lief diese rund um die Uhr unter Volllast. Die nicht

    vorhandene Umluftanlage der OP-Lüftung brach-

    te es mit sich, dass im Winter permanent 15 °C

    warme Abluft ins Freie abgegeben wurde, woraus

    ein verhältnismäßig hoher Energiebedarf resultier-

    te. Mithilfe der Regelungsmöglichkeiten, die die

    neue Anlage mit sich bringt, können die konkre-

    ten Zeiten, in denen Lüftungsbedarf gegeben ist,

    geplant werden. Unterschiedliche medizinische

    Eingriffe erfordern unterschiedliche Raumklassen.

    Die neuen Operationssäle sind in verschiedenen

    Raumklassen ausgeführt, die gemäß ÖNORM H

    6020 unterschiedliche Luftvolumenströme bedin-

    gen. Somit ist nun festgelegt, welche Eingriffe in

    welchem OP stattfinden. Der Anlagenbetrieb wird

    aus dem digitalen OP-Planungsprogramm gesteu-

    ert. Das bedeutet, dass nur benutzte OP-Säle auch

    belüftet werden. Die Lüftungsanlage wird mittels

    Frequenzumformer gesteuert, was eine bedarfs-

    gerechte Funktion gewährleistet. Bei Bedarf kann

    die Lüftungsanlage jederzeit manuell in Betrieb

    genommen werden. 15 Minuten nach Abschalten

    der OP-Lampe schaltet sich die Lüftung selbsttätig

    aus. Erste Energiebilanz-Resultate zeigen, dass im

    Vergleich zur Altanlage bislang eine Verringerung

    der Energiekosten von rund 48.000 Euro p. a. erzielt

    werden konnte.

    Erneuerte Dampferzeugung

    Ein bislang im Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl

    mit Heizöl betriebener 1.500 kg/h Dampferzeuger,

    der beim Ausfallen der Ferngasversorgung zur

    Verwendung kam, wurde 2013 umgebaut. Es wur-

    de ein Öl-Gas-Kombibrenner mit einer Leistung

    von 300 bis 2.000 kW installiert, der im gleitenden

    Betrieb gefahren wird. So können energieintensi-

    ve Start-Stop-Phasen weitestgehend vermieden

    werden. Um die Ressource Wasser möglichst spar-

    sam zu verwenden, wurde der Dampferzeuger

    mit einer Kondensatrückgewinnung ausgestattet.

    Anfallende Dampfkondensate werden gesam-

    melt und wieder dem Prozess Dampferzeugung

    als Speisewasser zugeführt. Um die Abwärme der

    Verbrennung nutzen zu können, wurde ein Abgas-

    wärmetauscher installiert. Diese Energie wird zum

    Vorwärmen des Speisewassers der Dampfanlage

    verwendet.

    Kühlung neuer OP-Bereich

    Für die 2013 in Betrieb gegangenen Bereiche OP,

    Tagesklinik und Sterilisation (AEMP – Aufberei-

    tungseinheit für Medizinprodukte) wurde neben

    einer neuen Lüftungszentrale auch eine neue

    Kältemaschine errichtet. Diese versorgt auch be-

    reits bestehende Klinikbereiche. Um ganzjährig

    günstig Kälte erzeugen zu können, wurde auf

    ein Free-Cooling-System zurückgegriffen. Damit

    kann bereits bei Außentemperaturen unter 14 °C

    Kälteenergie nur durch den Betrieb von zwei För-

    derpumpen genutzt werden, womit kostengünstig

    und umweltschonend die notwendigen und be-

    hördlich vorgegebenen Temperaturen im Bereich

    OP, Sterilisation sowie in den EDV-Verteilerräumen

    erzeugt werden können. Die Anwendungen bei

    den Sterilisationsanlagen und den EDV-Räumen

    erfordern einen ganzjährigen Kühlanlagenbe-

    trieb. Dabei in der warmen Jahreszeit anfallende

    Abwärme der Kältemaschinen wird zur Warmwas-

    servorwärmung und Luftentfeuchtung verwendet.

    Restliche überschüssige Wärmeenergie wird zum

    Nachheizen des Wassers im Therapiebad einge-

    setzt.

  • 9

    Im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck sind

    fünf Notstromgeneratoren installiert, die im Falle

    eines Stromausfalles seitens der Energieversorger

    die Weiterversorgung des Spitals mit elektrischer

    Energie sicherstellen. Im Zuge von Energieeinspa-

    rungs-Projekten konnte ein Notstromaggregat der

    GesundheitsInformatik mit einer Nennleistung von

    630 kVA abgeschaltet werden. Die Serverräume

    der GesundheitsInformatik werden stattdessen

    durch ein bestehendes 800-kVA-Aggregat der

    GesundheitsInformatik sowie ein Aggregat vom

    Hauptgebäude des Krankenhauses noch ausfall-

    sicherer versorgt als bisher. Mit dieser Maßnahme

    wird eine jährliche Einsparung von circa 300.000

    kWh und somit rund 30.000 Euro erreicht. Die dafür

    notwendigen Investitionen amortisierten sich in

    eindreiviertel Jahren.

    Kühlung und Wärmeerzeugung

    Die Kühlung von Räumen, elektrischen Anlagen

    sowie medizinischen Großgeräten weist einen

    hohen Energiebedarf auf. Eine starke Reduk-

    tion elektrischer Energie konnte hier durch die

    verstärkte Nutzung von Brunnenwasser für die

    Rechnerraum-Kühlung der GesundheitsInforma-

    tik sowie der Schule für allgemeine Gesundheits-

    und Krankenpflege erreicht werden. Dafür wurde

    eine Erhöhung der Brunnenwasser-Entnahme um

    100.000 m3³ auf gesamt 250.000 m3³ jährlich be-

    hördlich genehmigt. Mit dieser Maßnahme wer-

    den jedes Jahr 170.000 kW elektrische Kühlleistung

    an Maschinenkälte eingespart.

    Durch die Umstellung von einer Beheizung des Bo-

    dens im Zugangsbereich des Krankenhauses so-

    wie bei den Tiefgarageneinfahrten auf Streusalz-

    und Splittstreuung konnte für diese Bereiche die

    Wärmeerzeugung komplett entfallen. Gefahrlos

    benutzbare Verkehrsflächen sind dennoch sicher-

    gestellt. Diese und viele andere kleinere energie-

    sparende Maßnahmen stellen einen wertvollen

    Beitrag für den Umweltschutz dar.

    Ausfallsicherheit bei Stromausfällen

    9

    Brunnenwasserkühlung

    Aus hauseigenen Brunnen wird Brauchwasser zur Kühlung von Anlagen und Räumen her-

    angezogen. Aufgrund der Geothermie weist Grundwasser das gesamte Jahr eine konstante

    Temperatur zwischen etwa 10 °C und 14 °C auf. Mittels Pumpen wird Wasser aus dem Erdreich

    gefördert. Die Kälte des Wassers wird dabei über Plattenwärmetauscher an die elektrischen

    Anlagen und Räume zur Kühlung abgegeben. Im Gegenzug wird dieselbe Energiemenge

    der Erde als Wärme zugeführt, ohne dafür die für technische Kälteprozesse typische Antriebs-

    energie für Kälteerzeugung aufzuwenden oder die Atmosphäre durch Prozessabwärme zu-

    sätzlich zu belasten. Dieser Kühlprozess erweist sich als energieschonender als die Kälteer-

    zeugung mittels elektrischer Energie.

    Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck

    Handlungsfeld

    Energie

  • 1010

    PhotovoltaikanlageLandes-Krankenhaus Rohrbach

    Landes-Krankenhaus Freistadt

    Handlungsfeld

    Energie

    Auf dem Dach des Krankenhauses Rohrbach

    wurde im Berichtszeitraum eine Photovoltaikanla-

    ge mit einer Leistung von 64,98 kWp installiert. Die

    Anlage ist auf vier Dächern aufgebaut und aus

    Ertragsgründen südlich ausgerichtet. Betreiberin

    der Anlage ist die Energie AG Oberösterreich.

    Neue Heizkessel

    Von 2012 bis 2013 wurde das Heizhaus umgebaut.

    Die neue Anlage umfasst drei Heizkessel. Zwei

    der neuen Kessel sind Gaskessel mit einer Nenn-

    leistung von 1.150 kW und mit einer gleitenden

    Fahrweise ausgestattet. Das bedeutet, dass sie

    stufenlos – je nach Bedarf – die geforderte Leis-

    tung liefern können.

    Die beiden Kessel sind mit einer Abgaswärme-

    Rückgewinnung ausgestattet und übernehmen

    abwechselnd die Versorgung des Spitals. Der drit-

    te Kessel ist ein Kombikessel mit einer Nennleistung

    von 1.650 kW und kann mit Gas und Öl betrieben

    werden. Dieser Kessel ist nicht an die Wärmerück-

    gewinnung angeschlossen. Er ist als „Notreserve“

    vorgesehen, sollte einer der anderen Kessel aus-

    fallen oder bei besonders kalten Witterungsbedin-

    gungen mehr Wärme benötigt werden.

    Biomasse-Fernwärme-Anlage

    Das LKH Freistadt betreibt seit 1990 eine Bio-

    masse-Fernwärme-Anlage. Die aus zwei Kesseln

    zu 900 kW bzw. 300 kW bestehende Anlage wird

    mit Waldhackgut von Landwirten aus den Be-

    zirken Freistadt und Urfahr-Umgebung beliefert.

    2011 wurde der zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alte

    900-kW-Kessel gegen einen neuen 1.000-kW-Kessel

    getauscht. Im Jahr 2013 folgte der Tausch des 300-

    kW-Kessels auf einen 500-kW-Kessel. Der jährliche

    Verbrauch an Waldhackgut beläuft sich auf 650

    Tonnen (= 2.600 SRM) bis 750 Tonnen (= 3.000 SRM).

    Der große Kessel stellt die Hauptwärmequelle

    für den Winter dar, der kleine Kessel wird in der

    Übergangszeit betrieben. Bei Temperaturen unter

    –10 °C kommen beide Heizkessel parallel zum

    Einsatz. Die gesamte erzeugte Wärmeenergie be-

    trägt circa 2.300 MWh.

    Diese Anlage versorgt nicht nur das Krankenhaus

    und die dazugehörige Schule für allgemeine Ge-

    sundheits- und Krankenpflege mit rund 1.800 MWh

    jährlich, sondern auch die in räumlicher Nähe

    befindliche Landwirtschaftliche Berufs- und Fach-

    schule Freistadt und das Rinderkompetenzzent-

    rum Freistadt mit rund 500 MWh jährlich.

    ^ ^

  • 1111

    Im LKH Schärding wurde im Zuge des Umbaus der

    Warmwasseraufbereitung eine Wärmerückge-

    winnung aus der Dampferzeugung verwirklicht.

    Dampf wird im Krankenhaus unter anderem für

    die Sterilisation im OP, den Betrieb der Bandspüle

    in der Küche und für die Luftbefeuchtung genutzt.

    Das nach der Nutzung des Dampfes entstandene

    Kondensat wird am Ende des Kreislaufs im Kon-

    densat-Auffangbehälter gesammelt und in der

    Folge in einem Speisewasserbehälter wieder zur

    Verdampfung verwendet. Das fehlende Konden-

    sat wird im Speisewasserbehälter mit enthärtetem

    Trinkwasser ergänzt.

    An dieser Stelle im System setzt nun die Wärme-

    rückgewinnung an. Kondensatauffang- und

    Speisewasserbehälter sind drucklos mit einer

    Verbindung ins Freie, um unzulässigen Überdruck

    abzubauen. Um die Wärme des Dampfes und

    das kostbare Kondensat in der Überdachleitung

    nicht zu verlieren, ist an dieser Stelle die Wärme-

    rückgewinnung installiert. Die Abwärme wird zur

    Trinkwassererwärmung, für die Heizung in der kal-

    ten Jahreszeit und zur Versorgung anderer ganz-

    jähriger Verbraucher genutzt. Eine hausinterne

    Datenauswertung der Leistungsübertragung, des

    Schichtverhaltens und der Zapfleistung lieferte

    sehr gute Ergebnisse. Auch die Einhaltung der

    ÖNORM B 5019, die die hygienekonforme Herstel-

    lung von Warmwasser regelt, ist mit dieser Anlage

    problemlos möglich.

    2. Platz beim „Energy Globe Award Austria“

    Wärmerückgewinnung

    Durch Wärmetauscher kann Abwärme direkt oder indirekt – über ein Zwischenmedium – auf

    einen anderen Prozess übertragen werden, solange die Temperatur der (Ab-)Wärmequelle

    über der Verbrauchertemperatur liegt. Grundsätzlich ist eine Wärmerückgewinnung daher

    umso lohnender, je höher die Temperatur der zur Verfügung stehenden Abwärme ist. Die

    Wärmeenergieeinsparung liegt nun bei 1.000 kWh/Tag. Dies entspricht einer Heizenergieein-

    sparung von rund 25 Einfamilienhäusern und einer jährlichen CO2-Einsparung von 70 Tonnen.

    Legt man den ersparten Trinkwasserverbrauch auf Personen um, zeigt sich dass hier der jähr-

    liche Verbrauch von 920 Personen eingespart wird.

    Landes-Krankenhaus Schärding

    2. Platz beim „Energy Globe Award Austria“ für ein Projekt des LKH Schärding für ausge-klügelte Abwärmenutzung

    Handlungsfeld

    Energie

  • Vorwörter

    1212

    Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg:

    Solaranlage € 20.168,–

    Anschluss an die Fernwärmeversorgung € 18.681,–

    Energieeffiziente Beleuchtung € 2.349,–

    LKH Kirchdorf:

    Effiziente Energienutzung € 10.844,–

    LKH Bad Ischl:

    Abgaswärmetauscher € 6.330,–

    LKH Rohrbach:

    Wärmerückgewinnung Brüdendampf € 11.897,–

    LKH Schärding:

    Wärmerückgewinnung Brüdendampf € 19.433,–

    Energieeffizienzprojekte

    Die effiziente Nutzung von Energie für den Kran-

    kenhausbetrieb ist ein anspruchsvoller, aber not-

    wendiger Weg, um Energie zu sparen, die Umwelt

    zu entlasten und Betriebskosten zu verringern.

    Sehr häufig sind energieeffiziente Anlagen und

    Geräte allerdings in der Anschaffung teurer als

    solche mit höherem Energiebedarf. Sie bedürfen

    daher ebenso wie Anlagen zur Nutzung erneuer-

    barer Energie einer Förderung, um die gebotene

    Wirtschaftlichkeit der Beschaffung zu erzielen. Im

    Berichtszeitraum wurden folgende Umweltförder-

    projekte genehmigt beziehungsweise umgesetzt:

    Energieeffiziente Beleuchtung in Krankenhäusern

    Zurzeit läuft eine LED-Offensive. Schrittweise wer-

    den in sämtlichen gespag-Kliniken die herkömm-

    lichen Beleuchtungssysteme auf LED umgestellt. In

    einem ersten Schritt werden vor allem die Gänge

    mit der Fluchtwegsbeleuchtung umgerüstet. Aber

    auch medizinische Bereiche sind bereits mit LED-

    Technik ausgestattet, wie beispielsweise der OP im

    Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl.

    CO2-Einsparung

    Insgesamt wurden durch Effizienzprojekte im Be-

    richtszeitraum 453,07 Tonnen CO2 eingespart.

    Handlungsfeld

    Energie

  • 13

    Ökologisches Bauen in der gespag

    Für die gespag ist es wesentlich, bei der Errichtung

    von Bauwerken so vorzugehen, dass durch die

    Bauweise und die verwendeten Materialien nie-

    mand zu Schaden kommt und die Umwelt nicht

    belastet wird. Das gelingt durch eine größtmög-

    liche Minimierung des Einsatzes von flüchtigen

    organischen Verbindungen wie Lösungsmitteln

    oder Weichmachern in Bauprodukten, den Ver-

    zicht auf klimaschädliche H-FKW teilhalogenierte

    Fluorkohlenwasserstoffe in Bauprodukten wie PU-

    Montageschäumen und XPS-Dämmplatten, die-

    Vermeidung von Produkten aus PVC sowie den

    Verzicht auf Tropenholzprodukte, außer solche mit

    FSC-Zertifikat*.

    Sanierung der Altbauten der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg

    Für die Sanierung der gerontopsychiatrischen

    Bettenstationen der Landes-Nervenklinik Wagner-

    Jauregg kamen bauökologische und baubiolo-

    gische Kriterien in der Ausschreibung zur Anwen-

    dung. Diese Kriterien sind von den ausführenden

    Firmen zwingend einzuhalten.

    Einen wesentlichen Punkt stellt dabei auch die

    Kontrolle auf der Baustelle dar. Neben der Prüfung

    und Überwachung der bautechnischen Kriterien

    und der allgemeinen Auftraggeber-Interessen

    wird im Rahmen stichprobenartiger Begehungen

    die Einhaltung der bauökologischen und bau-

    biologischen Vorgaben durch die Vertragspart-

    ner überprüft.

    Thermische Gebäudesanierung

    Das Bauprojekt der Sanierung der Altbauten der

    Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg wurde mit

    30.000 Euro für die thermische Gebäudesanie-

    rung gefördert.

    13

    HandlungsfeldGebäudeund Grünraum

    * Forest Stewardship Council

  • 14

    Abfall ist nicht das Ende des Stoffkreislaufes

    Grundsätzlich ist jede/r Abfaller-zeuger/in und somit auch jede/r Mitarbeiter/in für die Abfall-trennung und -entsorgung selbst zuständig. Dies ist vor allem bei verletzungsgefährlichen Abfäl-len wie Nadeln etc. auch aus Arbeitnehmerschutzsicht von besonderer Bedeutung („Wer sticht, entsorgt“).Für einen optimalen Entsor-gungsprozess – von einer Trennanleitung bis zum Ab-transport – ist ein Team von Abfallbeauftragten zuständig. Neben dem zentralen gespag-Abfallbeauftragten ist an jedem Standort ein/e Mitarbeiter/in mit den Agenden der Abfallwirt-schaft betraut.

    Das Team der gespag-Abfallbeauftragten:

    gespag-Abfallbeauftragter:Ing. DI (FH) Christoph Rothauer, SK VöcklabruckStv.: Ing. Josef Grübl, LKH Steyr

    Abfallbeauftragte in den Kliniken:Herbert Putz, SK Gmunden; Michael Preimesberger, SK Bad Ischl; DGKP Christian Winter, LKH Kirchdorf; Michael Staudinger, LNK Wagner-Jauregg; Peter Kröswang, MSc, Frauen- und Kinderklinik Linz; RTA Christa Wagner, LKH Freistadt; Reinhold Eisschiel, LKH Rohrbach; Rudolf Gumpoltsberger, LKH Schärding

    „Abfälle vermeiden“ stellt den obersten Grundsatz

    der Abfallwirtschaft dar. Doch was ist mit jenen

    Abfällen, die nicht vermieden werden können?

    In den Kliniken fallen bei der Patientenbehand-

    lung zwangsläufig jährlich enorme Abfallmengen

    an. In Zahlen ausgedrückt, betrug 2013 das Ab-

    fallvolumen 4,4 Millionen Kilogramm. – Wundver-

    bände, Einmal-Instrumentarien, aber auch giftige

    oder infektiöse Abfälle sind nur ein Bruchteil der

    unterschiedlichen Fraktionen, die diese Abfall-

    menge umfasst. Neben medizinischen Abfällen

    fällt eine große Menge an stofflich recycelbaren

    Abfällen an. Eine der größten Abfallgruppen – mit

    570 Tonnen jährlich – stellt die Papier- und Kar-

    tonagensammlung dar. Mit einer sortenrein ge-

    trennten Fraktion kann nicht nur der Energie- und

    Wasserbedarf gemindert werden, zusätzlich sorgt

    die Verwendung von Recyclingmaterial für weni-

    ger CO2- und Schadstoffemissionen bei der Pro-

    duktion neuer Papier- und Kartonagenprodukte.

    Neben den ökologischen Vorteilen hat diese

    Fraktion für die Kliniken auch eine wesentliche

    ökonomische Bedeutung: Neben reduzierten

    Transportkosten oder zur Verfügung gestellten

    Großraumbehältern für die Verpackungssamm-

    lung konnten 20.000 Euro erlöst werden. Insge-

    samt wurden 1.200 Tonnen Wertstoffe gesammelt,

    wobei neben Papier und Kartonagen vor allem

    durch metallische Abfälle und Röntgenfilme ein

    Gesamterlös von 45.000 Euro verbucht werden

    konnte. Mit verstärkten Schulungsmaßnahmen

    versuchen die Abfallbeauftragten, in den Kliniken

    die Abfalltrennung zu optimieren, sodass ein mög-

    lichst hoher Anteil an Abfällen dem stofflichen Re-

    cyclingprozess zugeführt werden kann.

    Die gespag ist sich ihrer Vorbildwirkung bewusst

    und wird deshalb – neben den eigenen Mitar-

    beiterInnen – künftig auch PatientInnen und Be-

    sucherInnen mit neuen Abfalltrennsystemen ver-

    mehrt zum Abfalltrennen motivieren.

    Zusammensetzung der Abfälle

    Den mengenmäßig größten

    Teil der Abfälle in den gespag-

    Spitälern stellt mit fast 50 %

    der Restmüll dar. Die andere

    Hälfte teilen sich Wertstoffe und

    kompostierbare Abfälle. Der

    gefährliche Abfall ist mengen-

    mäßig mit einem Prozent der

    kleinste Anteil, bezogen auf das

    Gesamtgewicht aller Abfälle.

    Gefährlicher Abfall1 %

    Wertstoffe28 %

    KompostierbarerAbfall26 %

    Restmüll45 %

    Handlungsfeld

    Abfall

  • 15

    Energie aus der Biotonne?

    Ein Viertel der in der gespag anfallenden Abfall-

    menge ist kompostierbarer Abfall. Darunter fallen

    biologisch verwertbare Abfälle wie Grünschnitt

    oder Küchen- und Kantinenabfälle.

    Küchen- und Kantinenabfälle sind pflanzliche und

    tierische Abfälle aus der Zubereitung und dem

    nicht vollständigen Verzehr von Nahrungsmit-

    teln. Die große Menge an biologischen Abfällen

    erscheint nachvollziehbar, wenn man bedenkt,

    dass Lebensmittel absolut betrachtet die men-

    genmäßig wichtigste Warengruppe darstellen.

    Jahrelang wurden Küchen- und Kantinenabfäl-

    le, die nicht mehr für den menschlichen Verzehr

    geeignet waren, an Tiere verfüttert. Seit 2006 be-

    steht ein Verfütterungsverbot, seither werden die

    Küchen- und Kantinenabfälle der gespag-Spitäler

    durch externe Dienstleister in Biogasanlagen ein-

    gebracht, wo durch Vergärung der Bioabfälle

    Biogas entsteht, das in einem Blockheizkraftwerk

    für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird.

    Hierdurch kann bis zu 500 MWh Strom pro Jahr aus

    den Abfällen der Spitäler produziert werden.

    Für die Sammlung der Küchen- und Kantinenab-

    fälle gibt es zwei unterschiedliche Systeme. Einer-

    seits die „klassische Kübelentsorgung“, bei der die

    Abfälle in 120-Liter-Behältern in Kühlräumen bis

    zum Abtransport gelagert werden. Die andere

    Entsorgungsmöglichkeit ist eine Nassmüllanlage.

    Die Küchen- und Kantinenabfälle werden hier-

    bei über eine Einwurfstation in die Anlage einge-

    bracht.

    Ein nachgeschalteter Zerkleinerer bewirkt eine

    Grobzerkleinerung des Abfalls, der anschließend

    über Vakuumleitungen zur Homogenisierung in ei-

    nen Sammelbehälter gelangt. Der Behälterinhalt

    wird je nach Größenauslegung in unterschied-

    lichen Entsorgungsintervallen pneumatisch in

    einen Tankwagen entleert und anschließend in

    eine Biogasanlage eingebracht.

    Neben effizienter Entsorgung steht auch hier Ab-

    fallvermeidung im Vordergrund. Da der Warenein-

    satz für die Speisenzubereitung um ein Vielfaches

    höher ist als die Entsorgungskosten, ist dies schon

    aus wirtschaftlichen wie auch aus sozialen Aspek-

    ten notwendig.

    Wenn aus Abfall Energie entsteht …

    Umstellung von der „Kübelentsorgung“ auf Nassmüllanlagen

    Für die Umsetzung der hygienischen Standards GHP* und HACCP** wurde in den letzten Jah-

    ren in rund der Hälfte der Kliniken eine Nassmüllanlage installiert. Damit können Küchen- und

    Kantinenabfälle ohne aufwendigen Transport und unter Einhaltung der Hygienestandards –

    konkret GHP* – direkt in der Küche entsorgt werden. Neben dem Entfall von Transportwegen

    kann hierbei auch auf große Kühlräume für die Zwischenlagerung der 120-Liter-Behälter ver-

    zichtet werden.

    *GHP: Gute Hygienepraxis**HACCP: Hazard Analysis Critical Control Points (Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte)

    Handlungsfeld

    Abfall

  • 16

    Als Klimabündnis-Partner ist die gespag seit 2010

    Mitglied des größten kommunalen Klimaschutz-

    netzwerkes in Europa. Netzwerkziele sind u. a. die

    Verringerung klimaschädlicher Emissionen und

    Öffentlichkeitsarbeit zu Klimaschutzthemen. Im

    Rahmen des Programms „Betrieb im Klimabünd-

    nis“ leisten alle acht Landes-Krankenhäuser ge-

    meinsam mit mehr als 440 weiteren oberösterrei-

    chischen Unternehmen einen wichtigen Beitrag zu

    dieser Zielerreichung.

    2013 erfolgte die erste Evaluierung der gespag-Kli-

    niken, um die Partnerschaft mit dem Klimabündnis

    zu bestätigen. In den Gesprächen zeigte sich, dass

    neben den vorgeschlagenen Aktivitäten noch vie-

    le weitere Effizienz- und Optimierungsmaßnahmen

    vorbildlich umgesetzt wurden. Zahlreiche weitere

    Projekte und dem Klimabündnis wichtige Sensibili-

    sierungs- und Motivationsveranstaltungen oder die

    Betriebsoptimierung des Blockheizkraftwerkes, ein

    Leitprojekt für Beleuchtung, ein Abfallworkshop mit

    Kindergartenkindern, die Abwärmenutzung aus

    einer Gewerbekälteanlage oder die komplette

    Erneuerung einer Dampferzeugung kamen zur

    Ausführung und zeigen die große Bandbreite der

    Möglichkeiten.

    So leisten die Spitäler mit ihren engagierten Mitar-

    beiterInnen einen vorbildlichen Beitrag zum Ener-

    gieeinsparen sowie im Klima- und Umweltschutz.

    Nun gilt es, dieses Engagement vor den Vorhang

    zu holen und motivierend an alle MitarbeiterInnen,

    PatientInnen und BesucherInnen weiterzutragen.

    Das Klimabündnis freut sich auf eine rege Zusam-

    menarbeit mit der gespag in den nächsten Jah-

    ren. Es bietet an, Workshops und Vorträge durch-

    zuführen. Aber auch ambitionierte Projekte zur

    Steigerung der Ökologie und Sozialverträglichkeit

    in der Beschaffung oder in allen Fragen der Mo-

    bilität sollten nun im Vordergrund stehen. Der Kli-

    maschutz soll in allen organisatorischen Belangen

    des Unternehmens wesentliches Kriterium sein.

    Etwa könnte ein Pilotprojekt zur Verwendung von

    Produkten mit Fairtrade-Qualität angedacht wer-

    den. Dieses könnte Kliniktextilien, Arbeitskleidung

    sowie verschiedene Lebensmittel umfassen. Die-

    ses Projekt hat außerdem die Optimierung der ku-

    linarischen Versorgung und die Reduktion der zu

    entsorgenden Restmengen zum Inhalt.

    2017 wird eine zweite Evaluierung der durchge-

    führten Maßnahmen erfolgen. Im Wissen um die

    vergangenen Leistungen sieht das Klimabündnis

    Oberösterreich diesen Bewertungen mit freudiger

    Erwartung entgegen und wünscht der gespag

    großen Erfolg auf diesem Weg!

    Ing. Mag. Roland Wipplinger/Klimabündnis

    gespag als Klimabündnis-Partner bestätigt

    16

    Klima-bündnis

  • 17

    Klimaanpassungsstrategie

    Der Begriff „Klimawandel“ bezieht sich primär auf

    die aktuell vom Menschen verursachte Verände-

    rung des globalen und regionalen Klimas. Trotz

    aller Anstrengungen der letzten Jahrzehnte kann

    der weitere Klimawandel nicht aufgehalten wer-

    den. Aktuelle Studien zeigen, dass selbst durch ei-

    nen vollständigen Stopp des Ausstoßes von Treib-

    hausgasen eine weitere Temperaturerhöhung

    unvermeidbar ist. Damit Kipppunkte im Klimasys-

    tem nicht überschritten werden, ist es Ziel der Staa-

    tengemeinschaft, die globale Erwärmung um

    2 °C einzuschränken („Klimaschutz“). Bei einer Be-

    schränkung der maximalen Erwärmung wird eher

    eine Chance gesehen, sich an diese neuen Kli-

    mabedingungen anzupassen.

    Zusätzlich wurden in den letzten Jahren notwendi-

    ge Schritte zur Anpassung an die nicht mehr ab-

    wendbaren Folgen des Klimawandels diskutiert.

    Die zentrale Frage dabei lautet: Wie können unter-

    schiedliche Bereiche ausgerichtet werden, damit

    diese auch unter geänderten Klimabedingungen

    zukunftsfähig sind?

    Was bedeutet der Klimawandel für die gespag?

    Klimawandel bedeutet für die gespag, dass

    auf dem Gebiet des Klimaschutzes der Energie-

    und Wärmeverbrauch weiter verringert und ein

    Schwerpunkt auf erneuerbare Energieträger ge-

    legt werden muss.

    Für eine Anpassung an den Klimawandel gilt es, in

    den Spitälern etwa die sommerliche Überhitzung

    einzuplanen und einen Schutz vor Extremwetter-

    Ereignissen vorzusehen. Allgemein wird durch die

    Direktion Gesundheit des Landes Oberösterreich

    ein Hitzeplan im Gesundheitswesen ausgearbei-

    tet.

    Energiezukunftskonzept

    Im Jahr 2013 hat die gespag in Zusammenarbeit

    mit dem OÖ Energiesparverband und dem Inge-

    nieurbüro Brandstetter ein Energiezukunftskonzept

    erarbeitet. Ziel war, dabei eine Analyse der ener-

    getischen Versorgung der einzelnen Kliniken und

    die Generierung eines Energiegesamtkonzepts

    unter Einhaltung der internationalen und natio-

    nalen gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmen-

    bedingungen. Die Ergebnisse wurden beim 10.

    gespag-Umweltforum präsentiert.

    In einem zweiten Schritt wurden zahlreiche Maß-

    nahmen definiert, die in den nächsten Jahren

    umgesetzt werden sollen. Dazu zählen etwa die

    verstärkte Grundwassernutzung für Kühlzwecke

    oder die Einführung von adiabaten Befeuch-

    tungs- bzw. Kühlungssystemen.

    Klimaanpassungsstrategie,Energiezukunftskonzept

    17

    Strategien/Konzepte

  • 18

    Umwelt-forum

    18

    Umweltforum

    Umweltforen 2012

    • Energiewende im LKH Rohrbach:

    Projekt Photovoltaikanlage – Bericht über das

    Bürgerbeteiligungsprogramm der Energie

    AG und des LKH Rohrbach

    • Klimaschutzgesetz und Strategien zur

    Klimawandelanpassung:

    Mögliche Konsequenzen für Krankenanstalten

    • Abfallwirtschaft in der gespag

    • Energieeffiziente Gebäude:

    bestellen, bewerten, entwickeln, nutzen

    Umweltforen 2013

    • Energieeffizienz im Krankenhaus

    • Umweltprojekte und -aktivitäten im LKH Steyr

    • gespag-Abfallwirtschaftsbericht 2012

    • Projektstand zur Entwicklung einer

    Klimawandelanpassungsstrategie und

    Stand des Klimabündnisprojektes

    • Energiezukunftskonzept der gespag

    • Normkonformes Energiemanagement:

    Aufwand und Benefit für ein Unternehmen?

    • Oö. Landesumweltprogramm (LUPO) 2030 –

    wesentlicher Entwicklungsstand:

    Ausgewählte Ergebnisse zu den

    Themenfeldern Bauen, Wirtschaft, Mobilität

    Auch in den Jahren 2012 und 2013 wurden im

    Umweltforum wieder interessante Themen be-

    sprochen. Das Umweltforum stellt die Plattform für

    die Berichterstattung über hausinterne Projekte

    dar, dient aber auch als Wissenstransfer von exter-

    nen Themen zu den einzelnen MitarbeiterInnen.

    Die Referate brachten hoch qualifizierte Infor-

    mationen zu aktuellen Themen aus dem Bereich

    der nachhaltigen Krankenhausbetriebsführung.

    Dazu zählen etwa die gesetzlichen Rahmenbe-

    dingungen beim Betrieb von energieeffizienten

    Gebäuden, das Energiemanagement oder neue

    Erkenntnisse zum Themenfeld Klimaschutz.

    Exemplarisch sind im Folgenden einige der The-

    men, die in den Umweltforen behandelt wurden

    bzw. über die von internen wie externen Vortra-

    genden referiert wurde, herausgegriffen:

  • 1919

    Umwelt-koordination

    An allen gespag-Kliniken gibt es Umweltteams. Der

    Leiter des jeweiligen Umweltteams ist der lokale

    Umweltkoordinator, der sämtliche umweltrelevan-

    ten Maßnahmen im Krankenhaus koordiniert.

    Er ist erster Ansprechpartner im Spital für Fragestel-

    lungen rund um Umweltthemen und setzt das Um-

    weltleitbild sowie die Umweltstrategie der gespag

    am jeweiligen Standort um.

    Umweltteams

    Die gespag-Umweltkoordinatoren:

    Zentrale Umweltkoordination

    DI (FH) Valeska Koholzer, mlbt Frauen- und Kinderklinik

    Kfm. Dir. Franz PuschLNK Wagner-JaureggMichael Staudinger

    LKH SteyrIng. Josef Grübl

    LKH KirchdorfKurt Oberndorfer

    Skgt-Klinikum Vöcklabruck DI (FH) Christoph Rothauer

    Skgt-Klinikum Bad Ischl Michael Preimesberger

    Skgt-Klinikum GmundenKfm. Dir. Stv.Johann Schifflhuber

    LKH FreistadtGünter Pautsch

    LKH RohrbachKfm. Dir. Mag. Leopold Preining

    LKH Schärding Kfm. Dir. Thomas Diebetsberger

  • Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (gespag)

    Goethestraße 89, 4020 LinzTel.: (österreichweit) 05 055460-0Fax: (österreichweit) 05 [email protected], www.gespag.at