umweltjournal_juni_2009_passivhaus
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Kühle Rechner setzen auf das PassivhausBaustandard der Zukunft
Minergie-P-Häuser oder eben so genannte Passivhäuser sind konsequent darauf ausgerichtet, Energie effizient zu nutzen, den Verbrauch generell zu senken und langfristig auch Kosten einzusparen.
heute können sich auch Laien unter Minergie etwas vorstellen. Doch was bedeutet MinergieP? Der Begriff, der in der Schweiz seit dem Jahr 2002 für Gebäude existiert, lehnt sich an den aus Deutschland bekannten PassivhausStandard an. Die Richtlinien legen einen maximalen Verbrauch von 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche und Jahr fest. Im Gegensatz zum MinergieStandard, der sich in den meisten Fällen auch noch in der Planungsphase realisieren lässt, erfordern Bauten nach MinergieP von Beginn weg eine darauf ausgerichtete Planung.
Komfortable Häuser ohne konventio-nelle HeizungDas Passivhaus ist das haus der Zukunft. Während in den 60er und 70er Jahren noch häuser mit geringer thermischer Isolation und hohem Energieverbrauch (rund 4000 Liter heizöl für ein EFh) erstellt wurden, sank diese Zahl durch verbesserte haustechnik und Wärmedämmung in den 70er und 80er Jahren auf 2400 Liter und in den 90er Jahren dank MinergieStandard auf 800 Liter heizöl. Der neue MinergieP respektive PassivhausStandard senkt den Energieverbrauch eines Einfamilienhauses auf nur noch 150 Liter
Komfortlüftung beträgt 80 Prozent. Ein «gutes Niedrigenergiehaus» erreicht einen heizwärmebedarf von 20 bis 35 Kwh/m2a. Die Passiv hausPhilosophie strebt eine Kennzahl von 15 kWh/m2a an.
Wie erreicht man die tiefen Zahlen?Oberster Grundsatz beim Passivhaus ist es, Energieverluste zu vermeiden. Die Gebäudekonstruktion erfolgt ohne Wärmebrücken und die Gebäudehülle muss zur Energiebezugsfläche in einem optimalen Verhältnis stehen. Grundsätzlich werden erneuerbare Energien genutzt und sämtliche Anlagen, die ohnehin zum Bau und Betrieb eines Gebäudes möglich sind, werden kon sequent optimiert.
Nachhaltigkeit«Der Endverbrauch der fossilen Energien ist ökologisch nicht zu verantworten», schrieb hermann Scheer, Bundestagsabgeordneter und Träger des alternativen Nobelpreises, Vorsitzender des Weltrates für alternative Energien im Jahre 2002. Auch wenn uns Erdöl noch rund 40 Jahre, Erdgas noch 60 Jahre und Kohle noch gut 100 Jahre zur Verfügung steht, dürfte unser Klima eine so lange Nutzung dieser Brennstoffe nicht vertragen. heute kann man komfortable häuser bauen, für deren heizung keine fossilen Brennstoffe mehr nötig sind. Die Umweltbelastung wird beim Betrieb auf ein Minimum reduziert. Der hausbesitzer macht sich unabhängig von den Preisentwicklungen auf dem Markt. Kreditinstitute bestätigen, dass ein Passivhaus eine höhere Werterhaltung hat als ein konventionelles Gebäude. n
(Quelle: Minergie®) bu
heizöl pro Jahr – und das bei bestem Komfort. Der internationale PassivhausStandard wurde im Jahr 1996 von Dr. Wolfgang Feist begründet. Das Passivhaus Institut Darmstadt erforscht, berechnet und zertifiziert Passivhäuser. Der Passivhausbau wurde in der EU mit dem Bau von rund 200 Wohneinheiten gefördert und wissenschaftlich ausgewertet. Der MinergiePStandard ist eine schweizerische Weiterentwicklung des MinergieStandards. Leider konnten sich der Verein Minergie und die Fachverbände (SIA) nicht an das europäische Modell anschliessen. Trotzdem sind Ziel und auch Standards von MinergieP und Passivhäusern im Wesentlichen gleich. Die IG Passivhaus Schweiz wurde im herbst 2004 gegründet und fasst Unternehmen zusammen, die Spezialisten für Passivhaus und MinergiePBauten sind.
Was ist ein Passivhaus?Ein Passivhaus ist ein Gebäude ohne aktives heizsystem. Passive Energiequellen wie Sonne, Erdwärme, im Gebäude vorhandene Energie von Menschen, Beleuchtung und haushaltgeräten, Unterhaltungselektronik, Pcs usw. werden genutzt. Die Wärmerückgewinnung über eine
INFO
Baumodell fürs 21. JahrhundertIn der Schweiz begann das PassivhausZeitalter im Jahr 2000 mit den Reihenhäusern der Siedlung «Wegere» in Nebikon LU. 2001 folgte in Stans NW das erste Mehrfamilienhaus nach dem strengen Standard. 2002 wurde der auf die Schweiz zugeschnittene PassivhausStandard MinergieP eingeführt. Gegen 300 Ein und Mehrfamilienhäuser sowie Bürogebäude tragen heute schweizweit bereits das Label. Infos: www.passiv.de, www.igpassivhaus.ch, www.minergie.ch
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