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Umweltpreis für Unternehmen Preisträger/Anerkennung 2006

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Umweltpreis für Unternehmen

Preisträger/Anerkennung 2006

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Einleitung

Mit dem Umweltpreis werden Unternehmen vor allem für neue Ideen und Ansätze ausge-

zeichnet, die zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Dazu müssen

Unternehmen ein breites Anforderungsprofil erfüllen, das von ökologieorientierter Unterneh-

mensführung und Mitarbeiterschulung bis hin zu ressourcenschonenden Betriebsabläufen

und zur Entwicklung umweltfreundlicher Produkte reicht. Mit Hilfe des Umweltpreises sollen

diese Ideen und innovativen Ansätze in der Wirtschaft bekannt werden und zur Nachahmung

anregen.

Über die Preiswürdigkeit der Bewerbungen entscheidet eine Jury, die sich aus Vertreterinnen

und Vertretern von Wirtschaftsorganisationen, Instituten, Gewerkschaften, Umwelt- und Na-

turschutzverbänden und Landesministerien zusammensetzt. Der Umweltpreis für Unterneh-

men wird seit 1993 verliehen – bis 2002 im jährlichen, anschließend im zweijährlichen Tur-

nus.

Preisträger 2006

Handwerk

Gerold Weber Solartechnik GmbH, Achern-Mösbach

Dienstleistung

Seehotel Wiesler, Titisee

Industrie

SWU Stadtwerke Ulm⁄Neu-Ulm GmbH

Handel

EDEKA Aktiv Markt Koch, Schömberg

Anerkennung 2006

Handwerk

Hertweck Haustechnik, Niedernhall

Rommel Präzisionsdrehteile GmbH, Gemmrigheim

Schäffer Der Schreiner, Stuttgart-Plieningen

Dienstleistung

Herby’s Party-Service, Kraichtal-Unteröwisheim

Gerhard Lang GmbH & Co. KG, Gaggenau

Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies

Sparkasse Kraichgau, Bruchsal

Stadtbaubetriebe Tübingen, Bereich Friedhofwesen

Stadtwerke Karlsruhe GmbH

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Industrie

BLANCO GmbH + Co. KG, Oberderdingen

Robert Bosch GmbH Power Tools, Leinfelden-Echterdingen

Papierfabrik August Koehler AG, Oberkirch

König & Meyer GmbH & Co. KG, Wertheim

Marquardt GmbH, Rietheim-Weilheim

VARTA Consumer Batteries, Dischingen

Handel

D-I-E Werkstatt Strobel, Gomadingen

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Gerold Weber Solartechnik GmbH, Achern-Mösbach

Preisträger Handwerk 2006

Gerold Weber Solartechnik GmbH Gerberstraße 11

77855 Achern-Mösbach

Telefon: 07841 60149-0

Telefax: 07841 60149-48

E-Mail: [email protected]

Internet: www.GeroldWeberSolartechnik.de

Gründungsjahr: 1996

Mitarbeiterzahl: 24

Branche: Heizung/Solar (ausschließlich regenerative Energietechnik

Standort: Achern-Mösbach

Gerold Weber Solartechnik ist ein Heizungs- und Solarfachbetrieb aus der Ortenau, der nicht nur konse-

quent Solarwärme, Solarstrom, Holzheizungen und Blockheizkraftwerke anbietet, sondern auch aktiv am

gesellschaftlichen Leben in der Region teilnimmt. Das Unternehmen setzt dabei immer wieder neue Impul-

se – für das kulturelle und soziale Leben und vor allen Dingen für den Umwelt- und Klimaschutz, den jeder

einzelne leisten kann: Open-Air-Kino und Kabarett, der Ökologie-Lehrpfad auf dem Firmengelände und ein

Solar-Frühstück für Frauen sind hier nur einige Beispiele.

1996 hat der heute 42jährige Gerold Weber das Unterneh-

men als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Bis heute ist daraus ein

Fachbetrieb geworden, der sich auf regenerative Energie-

technik spezialisiert hat und mit dem eigenen Unternehmen

vorlebt, wie Umweltschutz in Theorie und Praxis aussehen

kann. Auch wenn die Öffentlichkeitsarbeit für die Umwelt dem

Weber-Team ein Anliegen ist, steht doch immer der Kunde im Mittelpunkt. Er oder sie soll die für ihn ideale,

maßgeschneiderte Anlage bekommen, sei es im Alt- oder Neubau, basierend auf Sonne, Holz oder Kraft-

Wärme-Kopplung, sei es eine komplette Anlage oder ein neuer Heizkessel.

Leistungen im Umweltschutz

Das ökologische Handeln bei Gerold Weber beginnt damit, dass die angebotene Energietechnik auch

selbst genutzt und teilweise mitenwickelt wird. Auf dem Hof steht eine nachgeführte Solarstromanlage mit

einer Spitzenleistung von 1,8 Kilowattpeak (kWp). An einem guten Tag produziert das Sonnensegel 12 kWh

Klima schonenden Strom. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt die Wärme für die Büros. Durch seine

Kraft-Wärme-Koppelung setzt das Mini-Kraftwerk die Energie besonders effizient ein. Der Strom, der bei

der Wärmeerzeugung anfällt, wird in das Netz eingespeist. Während herkömmliche BHKWs noch mit Gas

oder Öl betrieben werden, ist bei Gerold Weber bereits ein Pflanzenöl-BHKW in Betrieb. Das Unternehmen

hat dabei die Pioniertätigkeit eines Herstellers unterstützt, indem es eines der „Nullserien“-Modelle installiert

und erprobt hat. Der Firmeninhaber und mehrere Mitarbeiter besitzen eigene Solarstromanlagen. Außer-

dem betreiben sie eine Wasserkraftanlage im Schwarzwald und sind an Windkraftanlagen beteiligt.

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Generell groß geschrieben wird die Kooperation. Das betrifft nicht nur die Regenerative Energien Mittelba-

den (R.E.M.) und Unternehmensgrün, bei denen Gerold Weber aktiv mitarbeitet, sondern auch den Ver-

band der Solar-Partner e.V. Gerold Weber Solartechnik ist einer der Gründungsmitglieder des Netzwerkes

aus fünf Firmen in Bayern und Baden-Württemberg (bis 2005 Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften

e.V.). Seit Mitte der 1990er Jahre arbeiten diese im Einkauf und im Marketing, bei Schulungen und techni-

scher Weiterentwicklung zusammen. Über 150 feste Mitarbeiter und freie Solarberater sowie zahlreiche

Partnerbetriebe arbeiten unter dem Dach der Solar-Partner. Ihr Ziel: eine hundertprozentige Versorgung

durch erneuerbare Energien.

Besonders hervorzuheben ist die ökologische Gestaltung des Firmengebäudes und des umliegenden Ge-

ländes. Dachwurz, Fledermäuse und Zauneidechsen sind gern gesehene Gäste bei Gerold Weber. Dazu

tragen ein 600 m² großes Gründach, eine Trockenmauer und die Bepflanzung der Außenanlage mit heimi-

schen Pflanzen und Gräsern bei. Auf dem ganzen Gelände befinden sich Nistkästen, Nester und Bruthilfen

für Vögel und Fledermäuse. Die Parkplatzfläche wurde entsiegelt und zur Regenwassernutzung eine Zis-

terne mit 11.800 Litern installiert. Auch die Büroausstattung orientiert sich an ökologischen Grundsätzen:

Tischplatten und Papierkörbe sind aus massivem Holz aus heimischen Wäldern. Die Mitarbeiter benutzen

recyceltes Briefpapier und biologisch abbaubare Reinigungsmittel. Das Obst für Mittagessen und Pausen

stammt aus ökologischem Anbau, der Apfelsaft kommt von der eigenen Streuobstwiese. Mülltrennung ver-

steht sich von selbst. Und auch bei den elektrischen Geräten wird umsichtig gehandelt, angefangen von

energiesparenden Lampen bis zu Flachbildschirmen mit niedrigem Energieverbrauch.

Zur Firmenflotte gehören drei Drei-

Liter-Autos und drei weitere PKW,

die allesamt mit Biodiesel betrieben

werden. Hinzu kommen zwei Hyb-

ridfahrzeuge mit kombiniertem Benzin- und Elektromotor. Mehrere Montage-Wagen fahren mit Rapsöl. Der

Weg zu Tankstelle bleibt dabei kurz, denn das Unternehmen verfügt über eine firmeneigene Pflanzenöl-

Tankstelle.

Um Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen den Umweltschutz und eine regenerative Energietechnik näher

zu bringen, lässt sich das Team immer wieder etwas Neues einfallen. 2005 ist beispielsweise ein Ökologie-

Lehrpfad dazu gekommen. Gruppen aus Schulen, Firmen und Vereinen können an rund 15 Stationen im

Haus und auf dem Gelände das ökologische Gesamtkonzept näher kennen lernen. Das Unternehmen be-

teiligt sich am regionalen Sommerferienprogramm für Kinder („Solares Basteln“) und organisiert regelmäßig

Fachvorträge oder kulturelle Veranstaltungen wie Kabarett, Kino und Konzerte im eigenen Haus. Über 1000

Gäste nutzten schon die Gelegenheit, beim jährlichen Tag der offenen Tür vorbeizuschauen. „Auftanken“

können die Besucher dabei an einem großen Regal mit Produkten aus fairem Handel. Hier gibt es Schoko-

lade, Kaffee und vieles mehr aus ökologischem Anbau. Das Regal war ein Projekt des Freiwilligen Ökologi-

schen Jahres (FÖJ), das Gerold Weber seit 2003 jungen Menschen anbietet. Im Jahr davor wurde im Rah-

men des FÖJ eine Sammelstelle für alte CDs aufgebaut. Diese hat sich schnell in der Region etabliert.

Privatpersonen, Firmen und Vereine geben ihre CDs hier ab, um sie einem stofflichen Recycling zuzufüh-

ren.

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Gewissermaßen als „i-Tüpfelchen“ fungiert das „100 Prozent-Solarhaus“ in Kappelrodeck, für das die Firma

das Nullheizenergiekonzept entwickelt hat. Auch hier ist Gerold Weber Solartechnik Vorreiter. Vor kurzem

wurde eine europäische Solarthermie-Plattform (ESTTP) ins Leben gerufen, die das zu 100 Prozent solar

beheizte Haus bis 2030 als Baustandard etablieren will. In der Ortenau ist es schon Realität.

(Stand: 12/2006)

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Seehotel Wiesler, Titisee

Preisträger Dienstleistung 2006

Seehotel Wiesler

Strandbadstraße 5

79822 Titisee

Telefon: 07651 980-90

Telefax: 07651 980-980

E-Mail: [email protected]

Internet: www.seehotel-wiesler.de

Gründungsjahr: 1970

Mitarbeiterzahl: 22

Branche: Hotel- und Gaststättengewerbe

Standort: Titisee

Das Seehotel Wiesler liegt in idyllischer Lage direkt am Ufer des Titisees. Das familiär geführte Ferien- und

Wellnesshotel verfügt über 60 Betten, ein Restaurant mit 120 Sitzplätzen, Seeblickterrasse und Weinkeller

sowie einen großen Wellnessbereich. Die geräumigen Zimmer sind mit hellem Fichtenholz und allem

Wohnkomfort ausgestattet. Das Hotelrestaurant ist hauptsächlich regional, teilweise biologisch ausgerichtet.

Verarbeitet werden vorwiegend frische Produkte direkt aus dem Naturpark Südschwarzwald. Zum großzü-

gig neu gestalteten Wellnessbereich gehören ein Schwimmbad mit Unterwassermassagedüsen und

Whirlpoolbank, ein Dampfbad, eine finnische Keloholz-Erdsauna und Bio-Kräutersauna , ein römisches

Laconium, die große Liegewiese und der eigene Seebadestrand. Die hauseigene Schönheitsfarm „Natur

und Vital“ beschäftigt 5 Fachkräfte und verwendet vorwiegend Naturkosmetik. Das Unternehmen zählt zu

den bekanntesten Hotels am See mit ganzjährig hoher Auslastung.

Leistungen im Umweltschutz

Aktiver Umweltschutz, eine moderne, umweltgerechte Betriebsführung und die Einbeziehung regionaler

Produkte, Lieferanten und Dienstleistungen sind Merkmale des Seehotel-Erfolgskonzepts, das auf das

Markenzeichen „Gesunder Urlaub in einer intakten Landschaft“ setzt. Bereits 1995 erhielt das Seehotel

Wiesler die Auszeichnung „Wir führen einen umweltorientierten Betrieb“. 2002 kam die Mitgliedschaft bei

Viabono, der bundesweiten Dachmarke für ökologischen Tourismus, hinzu. Und seit 2006 ist das im Hotel

eingerichtete Umweltmanagementsystem nach dem anspruchsvollen europäischen EMAS-Standard zertifi-

ziert. Dazu beteiligte sich das Unternehmen zusammen mit weiteren Pionieren aus dem Hotel- und Gast-

stättengewerbe an einem Konvoi der Universität Stuttgart, wo es auch darum ging, eine EDV-Software für

das Umwelt- und Qualitätsmanagement in Hotels zu entwickeln.

Einen wichtigen Ansatzpunkt der Umweltbemühungen bildet der Energiebereich. Im Herbst 2003 wurde die

bestehende Öl/Gas-Heizung durch eine moderne Hackschnitzel-Heizung mit Zyklon zur Rauchgasreinigung

ersetzt. Die Anlage mit einer Heizleistung von 180 Kilowatt deckt den gesamten Wärmebedarf (Raumhei-

zung und Warmwasser) des Hotels und schließt auch den Wellnessbereich und die Sauna (Grundlast) mit

ein. Den Jahresverbrauch von rund 800 m³ Hackschnitzel bezieht das Seehotel zu 100 Prozent aus dem

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eigenen Wald, von umliegenden Bauern oder aus der ortsansässigen Sägerei. Mit der Umstellung auf den

regenerativen Energieträger geht eine CO2-Einsparung von umgerechnet 107 Tonnen pro Jahr einher.

Auch der gesamte Strombedarf wird über sog. „Ökostrom“ und damit über erneuerbare Energien gedeckt.

Auf dem Hoteldach ist zudem eine Photovoltaikanlage installiert.

Der Stromverbrauch selbst beträgt

rund 175.000 Kilowattstunden pro

Jahr bzw. rund 10 kWh pro Über-

nachtung. Mit Hilfe moderner Effi-

zienztechnologie und eines syste-

matischen Energiemonitorings

konnte das Seehotel den Strom-

verbrauch innerhalb weniger Jahre um mehr als 20 Prozent senken. So sind alle Zimmer mit neuster Mini-

bartechnik (30 Prozent Einsparung gegenüber konventionellen Minibars), Sparlampen und einer Stromab-

schaltung beim Verlassen des Zimmers (Vermeidung von Stand-by-Verbrauch z.B. von Fernsehern und

Stereoanlagen) ausgestattet. Bewegungsmelder in den Toilettenanlagen oder die Nutzung von Zeitschalt-

uhren und Dämmerungsschaltern helfen ebenfalls beim Energiesparen. Den Wasserverbrauch versucht

das Hotel soweit wie möglich zu senken, ohne dabei den Komfort der Gäste einzuschränken. Alle Wasch-

becken, Duschen und WC-Spülkästen sind deshalb mit Durchfluss-Begrenzern versehen. Die Reinigung

erfolgt ausschließlich mit umweltschonenden Mitteln und für die Gartenbewässerung wird Wasser aus der

eigenen Quelle verwendet.

Eine konsequente Abfalltrennung und -vermeidung ist bereits seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Das

Seehotel verzichtet auf Einwegflaschen und Portionsverpackungen. Beim Frühstück werden Marmelade,

Honig, Butter oder Müsli aus großen Verpackungseinheiten abgefüllt. In den Hotelzimmern sind Seife und

Duschgel in Nachfüllbehälter vorhanden. Und für Toiletten und Büromaterial verwendet das Unternehmen

hochwertiges Recyclingpapier. Im Jahr 2003 wurden alle Zimmer im Hotel komplett neu renoviert. Die Mö-

bel wurden aus heimischem Fichtenholz angefertigt, die Oberflächen mit wasserlöslichen Farben und La-

cken bearbeitet. Ein Teil der Zimmer ist mit Naturholzboden ausgestattet. Die im Frühjahr 2005 neu gebau-

te Keloholz-Erdsauna befindet sich im Freien mit Blick auf den Titisee. Halb in der Erde versenkt und mit

einem Grasdach versehen fügt sie sich bestens in die umliegende Natur ein.

Besonderen Wert legt Familie Wiesler auf eine regionale badische

Küche. Das Hotel verfügt über eine Bio-Zertifizierung und verarbeitet

vorrangig Lebensmittel aus der Region und/oder aus ökologischem

Anbau. Dazu hat das Hotel die „Naturparkwirte“ mit ins Leben geru-

fen. Die Kooperation der Naturparkwirte ist ein Zusammenschluss von

gastronomischen Betrieben, die durch Verwendung von regionalen

Produkten die ansässigen Landwirte unterstützen und damit den Er-

halt des Naturparks Hochschwarzwald fördern. Selbst im

Wellnessbereich setzt das Seehotel auf die regionale und biologische

Karte. In der Schönheitsfarm werden vor allem biologische Öle und Kosmetikartikel aus natürlichen Roh-

stoffen eingesetzt. Einzelne Produkte und Zutaten stammen direkt von einem Hersteller aus der Region.

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Im Rahmen der umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit erhalten Gäste und Geschäftspartner einmal pro Jahr

eine Informationszeitung mit Neuigkeiten aus dem Hotel. Die Lieferanten wurden mit einem Rundschreiben

über die Umweltaktivitäten und die EMAS-Validierung informiert. Die Umwelterklärung ist für jedermann im

Internet einsehbar und liegt im Hotelzimmer aus. Außerdem sensibilisieren die Wieslers ihre Hotelgäste

durch Betriebsbesichtigungen (z.B. der Holzhackschnitzelheizung) und durch Hinweise auf der Speisekarte

für Themen wie erneuerbare Energien und regionale Lebensmittel. Um den Autoverkehr zu verringern er-

halten die Gäste eine kostenlose Fahrkarte das öffentliche Verkehrsnetz (Konus-Karte für Schwarzwald,

Breisgau und Markgräflerland). und können kostenlos Moutainbikes für Radtouren in die Umgebung auslei-

hen.

(Stand: 12/2006)

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SWU Stadtwerke Ulm⁄Neu-Ulm GmbH

Preisträger Industrie 2006

SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

Karlstr. 1

89073 Ulm

Telefon: 0731 166-0

Telefax: 0731 166-4909

E-Mail: [email protected]

Internet: www.swu.de

Gründungsjahr: 1983

Mitarbeiterzahl: 1.000

Branche: Energieversorgung, Verkehrsbetriebe

Standorte: Ulm und Neu-Ulm

Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm mit ihren beiden Tochtergesellschaften SWU Energie GmbH (mit der

sich das Unternehmen um den Umweltpreis 2006 bewarb) und SWU Verkehr GmbH beliefern die Region

Ulm und Neu-Ulm mit Strom, Erdgas, Wärme, Trinkwasser und tragen mit Bussen und Straßenbahnen zu

einem leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr bei. Mit mehr als 200.000 Kunden zählt die SWU

zu den führenden Energiedienstleistern Baden-Württembergs. Die moderne Unternehmensstruktur ermög-

licht die Entwicklung und Umsetzung neuer und kundengerechter Produkte und Dienstleistungsangebote.

Neben den traditionellen energie- und verkehrsnahen Tätigkeitsfeldern bietet die SWU deshalb heute auch

Dienstleistungen in den Bereichen Telekommunikation, IT-Management und Consulting.

Leistungen im Umweltschutz

Das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist fest in den Unternehmensleitlinien der SWU verankert.

Als erstes Versorgungsunternehmen Baden-Württembergs ist die SWU in ihrer Gesamtheit und an allen

Standorten nach der internationalen Industrienorm DIN EN ISO 14.001 zertifiziert und führt das europäische

EMAS-Siegel für ein geprüftes Umweltmanagement. Mit der Implementation eines integrierten Manage-

mentsystems im Jahr 1999, das nicht nur Umweltschutz, sondern auch Qualitätssicherung, Arbeitssicher-

heit und Gesundheit umfasst, können heute die unternehmensinternen Vorgaben durch die intensive Zu-

sammenarbeit von einzelnen Beauftragten optimal erfüllt und kontinuierlich verbessert werden.

Ein wichtiger Ansatzpunkt des Unternehmens ist die effiziente und umweltfreundliche Energie- und Wärme-

erzeugung sowie die Förderung regenerativer Energien. Dies wird vor allem durch moderne Blockheizkraft-

werke (BHKW) auf Erdgasbasis wie das im Neu-Ulmer Stadtteil „Vorfeld“ geleistet. Im Vergleich zu einem

herkömmliche Kraftwerk spart das BHKW (das rund 17.000 Haushalte mit Strom versorgt und 60 Mio. kWh

Wärme erzeugt) durch seinen hohen Wirkungsgrad über ein Drittel Erdgas ein und entlastet das Klima pro

Jahr um etwa 28.000 Tonnen CO2.

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Die Fernwärme Ulm, eine 50-prozentige Tochter der SWU, hat in 2004 ein Biomasseheizkraftwerk mit einer

thermischen Leistung von 58 MW und einer elektrischen Leistung von 9,6 MW in Betrieb genommen. Durch

die Nutzung von Resthölzern trägt es zu einer weiteren wesentlichen Verbesserung der Klimabilanz bei.

Eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft sieht die SWU darin, die Abhängigkeit

von Energielieferanten und fossilen Energiequellen dauerhaft zu reduzieren. Deshalb verfolgen die Stadt-

werke das Ziel konsequent weiter, den Anteil der eigenen Stromerzeugung auf 580 GWh im Jahr 2009 und

1.200 GWh in 2012 zu erhöhen und dabei verstärkt auf erneuerbare Energien und umweltfreundliche Tech-

nologien zu setzen. Dies verwirklicht die SWU durch den Bau eigener Kraftwerke und durch die Beteiligung

an Kraftwerksprojekten. Unter anderem sind folgende Kraftwerke in der Planung bzw. bereits in der Bau-

phase:

2010 soll das Pumpspeicherkraftwerk im Blautal mit etwa 45 MW Leistung in Betrieb gehen. In

Spitzenzeiten können hier mit Wasserkraft 130 Mio. KWh pro Jahr erzeugt werden. Mit dem ge-

planten Kraftwerk ist die SWU in der Lage, Strom zu „speichern“ und leistet damit einen wertvollen

Beitrag zum Ausbau regenerativer Erzeugungsanlagen.

In Neu-Ulm plant die SWU den Bau eines Biomasse-Kraftwerks, basierend auf der Holzvergasung.

Es ist eine der ersten Anlagen, bei der diese Technik eingesetzt wird, um Strom und Wärme mit

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu produzieren.

Mit 70 Prozent hält die SWU eine Mehrheitsbeteiligung am Wasserkraftwerk in Mainz-Kostheim mit

einer Erzeugung von 17,4 Mio. KWh per anno, das bis 2008 in Betrieb gehen soll.

Mit einem Kraftwerksanteil von 76 MW beteiligt sich die SWU an einem Gas- und Dampfturbinen-

kraftwerk in Hamm-Uentrop, das voraussichtlich 2007 fertig gestellt sein wird. Der SWU-Anteil ent-

spricht 370 Mio. KWh und damit einem Drittel des Stroms, den die SWU jährlich verkauft. Der

elektrische Wirkungsgrad des Kraftwerks ist mit 58 Prozent weltweit der höchste. Der Kraftwerks-

park in Deutschland hat gegenwärtig einen mittleren Wirkungsgrad, der unter 40 Prozent liegt. Al-

lein der Anteil der SWU leistet hier eine CO2-Einsparung von 125.000 Jahrestonnen

Die SWU erachtet es weiterhin als ökologisch sinnvoll, auch in die Erneuerung von Kohlekraftwer-

ken zu investieren und Altanlagen mit Wirkungsgraden von 30 Prozent zügig zu ersetzen. Da auch

die Erdgasvorräte endlich sind, ist es aus Sicht der SWU nicht zu vertreten, Kraftwerke für die

Grundlast mit Erdgas zu betreiben. Deshalb beteiligt sich das Unternehmen mit jeweils fünf Pro-

zent an zwei Kohlekraftwerken, die ab 2011 Strom produzieren werden und Wirkungsgrade von 45

Prozent bzw.60 Prozent (KWK) aufweisen.

Bis zu diesem Zeitpunkt, wird auch die Fernwärme Ulm GmbH ein zweites Biomassekraftwerk in

Ulm in Betrieb genommen haben und dort 220.000 Tonnen CO2 einsparen, das gegenwärtig durch

Kohleverbrennung freigesetzt wird.

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Besonders hervorzuheben bei der Entwicklung neuer Technologien

ist das Engagement der SWU in der Brennstoffzellenforschung. In

der Sparte „Zukunftsweisende Erdgasanwendungen“ wurde die

SWU dafür bereits mit dem Preis der deutschen Gaswirtschaft 2000

ausgezeichnet. 2004 wurde in einem Joint Venture mit dem Zent-

rum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) die

Ulmer Brennstoffzellen-Manufaktur gegründet.

Wichtige Beiträge zum Umweltschutz leistet die SWU auch durch ihr Produktangebot. So können die Kun-

den als Bezieher des „Schwabenstroms“ zwei Ökostromvarianten nutzen. Neben dem Angebot „glücklicher

Strom“ ist insbesondere der „Schwabenstrom Natur“ als „grüne“ Variante verfügbar. Der Öko-Strom der

SWU ist zertifiziert nach „Grüner Strom Label e.V.“ und ausgezeichnet mit dem Label „Gold“. Erzeugt wird

der Ökostrom primär in neu gebauten regionalen Wasserkraftwerken und in den Photovoltaikanlagen der

SWU Energie. Als Energiedienstleister unterstützt das Unternehmen seine Kunden zudem durch einen

umfangreichen Beratungsservice im effizienten Umgang mit Strom, Erdgas und Trinkwasser.

Seit der Markteinführung von „SchwabenGas mobil“ wurden zwei Förderprogramme aufgelegt, die Kraft-

fahrzeughalter für den umweltschonenden Kraftstoff Erdgas gewinnen konnten. Seit 2003 betreibt die SWU

zusammen mit einem weiteren Partner eine Erdgastankstelle an der Bundesstraße 10. Eine zweite ist in

Neu-Ulm geplant.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nutzt die SWU insbesondere die Umwelterklärung, um über ihre ökolo-

gischen Leistungen zu informieren. Ein wichtiges Anliegen ist dem Unternehmen die Zusammenarbeit mit

anderen Organisationen. Die SWU-Unternehmensgruppe ist Mitglied in der Lokalen Agenda 21 Ulm, dem

Klima-Bündnis und dem Umweltpakt Bayern. Darüber hinaus werden finanziell und mit technischer Bera-

tung die Projekte „Umwelt macht Schule“ und „Ökoprofit“ unterstützt.

Die SWU Energie ist Mitbegründer der Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm und fördert diese mit rund 150.000 €

jährlich. Die Stiftung unterstützt kommunale und private Anstrengungen für den Klimaschutz und zur Sen-

kung der CO2-Emissionen, wobei die Schwerpunkte auf der Nutzung der Solarenergie zur Warmwasserbe-

reitung und der Stromerzeugung liegen. Zahlreiche Aktionen in Zusammenarbeit mit der SWU haben dazu

geführt, dass der jährliche Zuwachs an Solaranlagen – gemessen an verlegter Kollektorfläche – weit über

dem Bundesdurchschnitt und Ulm in der Solarbundesliga der Städte über 100.000 Einwohner an zweiter

Stelle liegt.

Im Jahr 2006 wurde eine Stiftungsprofessur für zunächst fünf Jahre an der Fachhochschule in Ulm einge-

richtet. Als Aufgabenfelder sind die Erforschung erneuerbarer Energien und das immer wichtiger werdende

Energiedatenmanagement vorgesehen.

(Stand: 12/2006)

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EDEKA Aktiv Markt Koch, Schömberg

Preisträger Handel 2006

EDEKA Aktiv Markt Koch, Schömberg

Alte Hauptstraße 13

72355 Schömberg

Telefon: 07427 93196-0

Telefax: 07427 93196-11

E-Mail: [email protected]

Internet: www.koch-aktiv24.de

Gründungsjahr: 2005

Mitarbeiterzahl: 35

Branche: Supermarkt mit Lebensmittel-Vollsortiment

Standorte: Zwei Lebensmittelmärkte in Schömberg und Bisingen

Der EDEKA Aktiv Markt Koch in Schömberg ist ein selbstständig geführter Supermarkt mit Lebensmittel-

Vollsortiment. Als Geschäftsführer fungieren die beiden Brüder Gerd und Klaus Koch. Ihre Unternehmens-

philosophie bilden die vier „Eckpfeiler“ Frische, Qualität, Regionalität und ein kundenorientierter Service.

Der Umweltschutz ist dabei als gleichrangiges Unternehmensziel verankert und beruht auf vier Kernzielen:

Aus der Region für die Region, Vermeiden statt Verwerten, Ressourcen schonen, Nachhaltigkeit schaffen.

Leistungen im Umweltschutz

Das Unternehmen legt besonders beim Einkauf großen Wert auf ökologische Aspekte. Dazu gehören die

Regionalität der Anbieter sowie die Anbau- und Herstellungsweisen. Die Artikelauswahl umfasst ca. 20.000

Produkte. Etwa 5.000 Produkte kommen aus der Region und bis zu 500 Produkte (saisonal schwankend)

aus ökologischem Anbau. 30 Prozent des Umsatzes werden mit Lieferanten aus Baden-Württemberg er-

wirtschaftet, was ein sehr hoher Wert im Lebensmitteleinzelhandel ist. 70 Prozent der Blumen werden in

einem Umkreis von 50 Kilometern von ortsansässigen Gärtnern erzeugt. Ob Teigwaren, Wurstspezialitäten,

Honig oder Fruchtsäfte: die regionalen Lieferanten, oft kleine Anbieter, werden von den beiden Geschäfts-

führern zusammen mit den Mitarbeitern ausgewählt. Im Angebot befinden sich auch Bodensee-Obst,

Reichenau-Salat und Apfelsäfte aus heimischem Streuobstanbau. Außerdem bauen verschiedene Landwir-

te für den Markt Mais, Ziermais und Kürbisse an. Eine eigene Milchabfüllung regionaler Landwirte ist in

Vorbereitung. Darüber hinaus führt der Markt eine überdurchschnittlich große Auswahl an Spezial-

Sortimenten für Menschen mit Allergien und Lebensmittel-Unverträglichkeiten.

Neuland hat der EDEKA Markt Koch Ende 2005 durch den Einbau einer innovativen Geothermie-

Rückkopplungsanlage betreten (erster Lebensmittelmarkt in Deutschland). Im Gegensatz zur traditionellen

Ausrüstung von Lebensmittelmärkten mit jeweils getrennten Systemen für Tiefkühlung, Pluskühlung,

Raumheizung und -kühlung sind im Aktiv-Markt Schömberg alle Funktionen in einer Geothermiezentrale

zusammengefasst. So wird die Abwärme aus der Kälteerzeugung der Kühlaggregate konsequent für die

Raumheizung genutzt bzw. im Sommer die überflüssige Abwärme im geothermischen Pendelspeicher „ein-

gelagert“. Im Winter, d.h. bei Außentemperaturen von unter -4° C reicht die durch die Kälteerzeugung pro-

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duzierte Abwärme nicht mehr aus um den Markt zu beheizen, in diesem Falle wird dann der restliche Wär-

mebedarf aus dem geothermischen Pendelspeicher dem mittels Wärmepumpe entnommen. Der geother-

mische Pendespeicher besteht aus sieben 140 m tiefe Erdwärmesonden. Auf den Einbau einer zusätzli-

chen Heizanlage konnte dadurch verzichtet werden. Im Sommer wird der Markt ebenfalls durch die im Win-

ter eingelagerte Kälte gekühlt und kann ohne zusätzliche Klimaanlage das ganze Jahr über auf einem

Temperaturniveau zwischen 19 und 23°C eingeregelt werden. Die Kühlenergie aus den Erdsonden erhöht

zudem den Wirkungsgrad der integrierten Kälteerzeugung. Mit der Einrichtung des Systems lässt sich der

Energieverbrauch des Supermarktes um mehr als 50 Prozent und der CO2-Ausstoß um bis zu 56 Tonnen

pro Jahr senken – das entspricht rund 30.000 Liter Öl/Jahr. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit

der Herstellerfirma realisiert und von der EDEKA-Südwest unterstützt.

Im Zuge des eingeführten Energiecontrollings werden alle Ver-

brauchszahlen (Strom, Gas, Wasser) regelmäßig erfasst und

Verbesserungen in Form der Kennzahl „Umweltbelastungspunkte

pro 1.000 Euro Umsatz“ dargestellt. Dabei haben die Gebrüder

Koch eigene Umweltleistungskriterien entwickelt. Zur Senkung

des Stromverbrauchs tragen die energieeffiziente Beleuchtungs-

technik und ein bewusstes Nutzerverhalten bei. Als weitere Maß-

nahme ist die Anschaffung isolierender Glasabdeckungen für die

Kühltruhen vorgesehen. Der Restmüll konnte durch die Einführung einer konsequenten Mülltrennung dras-

tisch gesenkt werden. Der Transport der Lebensmittel basiert nahezu komplett auf Mehrwegsystemen, auch

sonst befinden sich derzeit keine Einweggetränkeverpackungen im Sortiment.

Im Pflanzenverkauf entwickelte die Koch Handelsgesellschaft ein spezielles Kaskadensystem zur Wasser-

einsparung. Das Umfeld des Marktes ist mit einheimischen Laubbäumen, Sträuchern und Bodendeckern

bepflanzt und die gesamte Parkfläche wurde wassergebunden angelegt, sodass anfallendes Regenwasser

versickern kann. Die Betriebsfahrzeuge tanken soweit wie möglich Bio-Diesel. Durch die hohe Anzahl loka-

ler Lieferanten mit kurzen Anfahrtswegen wird zudem das Verkehrsaufkommen insgesamt reduziert. Weite-

re Anliegen stellen die Vermeidung von Lärm und die Reduzierung des Streusalzeinsatzes beim Winter-

dienst dar.

Generell groß geschrieben wird die Einbindung der Mitarbeiter. Fach-

liche Fortbildungen auch zu umweltbezogenen Aspekten haben ei-

nen festen Platz im Jahresablauf. Im Rahmen des betrieblichen Vor-

schlagwesens beteiligen sich die Beschäftigten aktiv mit Empfehlun-

gen zur Listung neuer regionaler Lieferanten. Außerdem werden alle

Neuigkeiten auf einer großen Informationstafel (u.a. mit den Rubriken

„Das lieben wir“ / Das ändern wir“) ausgehängt.

Im Einkaufsjournal „Diese Woche“ der EDEKA-Südwest finden sich

regelmäßig Artikel über Bio-Produkte und regionale Lebensmittel aus

Baden-Württemberg. Hinzu kommen speziell beim Aktiv-Markt Koch

Sonderwerbemaßnahmen wie Hinweisschilder (Regalstopper), Pla-

kate, Infoveranstaltungen oder Verköstigungen mit regionalen Anbietern. Ein Unternehmensziel ist es, den

„Respekt vor der Natur“ zu fördern. Deshalb führt das Unternehmen regelmäßig Schul- und Kindergarten-

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projekte durch und weist in Betriebsführungen auf den Zusammenhang von regionalen Lebensmitteln und

dem Erhalt der Kulturlandschaft hin. Über ein Öko-Sponsoring unterstützt die Koch Handelsgesellschaft

den schwäbischen Albverein und Fischvereine in der Region.

(Stand: 12/2006)

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Hertweck Haustechnik, Niedernhall

Anerkennung Handwerk 2006

Friedrich Hertweck GmbH

Salzstraße 3-5

74676 Niedernhall

Telefon: 07940 9181-0

Telefax: 07940 9181-33

E-Mail: [email protected]

Internet: www.hertweck.biz

Gründungsjahr: 1937, seit 1955 Heizungs- und Sanitärbereich tätig

Mitarbeiterzahl: 50

Branche: Heizung und Sanitär

Standort: Niedernhall

Die Firma Hertweck besteht seit 1937 und befindet sich im Übergang auf die dritte Familiengeneration. Die

Leistungspalette des Heizungs- und Sanitärspezialisten umfasst die gesamte Haustechnik, das Arbeitsge-

biet erstreckt sich auf einen Umkreis von ca. 30 Kilometern.

Leistungen im Umweltschutz

Das Handwerksunternehmen führt derzeit im Konvoi

mit anderen Betrieben aus der Region ein Umweltma-

nagementsystem nach dem europäischen EMAS-

Standard ein. Dies beinhaltet eine regelmäßige Erfas-

sung und Bewertung der eigenen Verbrauchszahlen

und die Ableitung von konkreten Verbesserungsmaß-

nahmen. Für das Frühjahr 2007 ist die Validierung

durch einen unabhängigen Umweltgutachter geplant.

Umweltschutzaspekte spielen bei Hertweck gerade im

Dienstleistungsbereich seit langem eine wichtige Rolle. Seit 1988 verbaut der Betrieb bei seinen Kunden

ausschließlich Brennwerttechnik bei Gas-Heizungen. 1995 wurde das erste Blockheizkraftwerk (BHKW) in

der Region in Betrieb genommen. Und die Erfahrungen mit Wärmepumpen reichen bis Anfang der 1980er

Jahre zurück. Hertweck hat zudem eine innovative Lüftungsanlage entwickelt, bei der die Abwärme von

Personen energetisch genutzt werden kann. Auf einer jährlichen Hausmesse („Energie- und Geldspartage“)

präsentiert das Unternehmen neue Techniken zur Energieeinsparung einer breiten Öffentlichkeit. Hier

kommt auch regelmäßig das eigene Brennstoffzellenmodell zum Einsatz, das ansonsten als Anschauungs-

objekt für Schulklassen dient.

Eine Vorreiterrolle nimmt die Friedrich Hertweck GmbH im Bereich der erneuerbaren Energien ein. Seit

über 30 Jahren sammelt das Unternehmen Erfahrungen beim Einbau entsprechender Technik. Das Pro-

gramm umfasst neben der Photovoltaik und Solarthermie auch Holzheizungen (Scheitholz, Pellets, Hack-

schnitzel), Biogasanlagen, Pflanzenöl-BHKWS oder die Nutzung alternativer Brennstoffe wie Miscanthus

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und Abfallgetreide. Alleine 2006 wurden über 800m² Solarkollektoren installiert. Um das nötige Know-how

zu erlangen, werden die meisten Anlagen selbst getestet und optimiert. Neben mehreren Solaranlagen sind

derzeit u.a. ein umgebautes Pflanzenöl-BHKW und ein 90 KW-Holzpelletkessel bei Hertweck in Betrieb.

Auch fast alle Mitarbeiter haben zu Hause Solarmodule oder regenerative Heizungstechniken eingebaut

und übernehmen damit eine wichtige Multiplikatorfunktion.

Im Jahr 1999 gründete der Betriebsinhaber die Hohenloher Bürgerwindpark GmbH & Co. KG, an der mitt-

lerweile fast 400 Bürger beteiligt sind. Das Ziel: Mit Kapital aus der Region umweltfreundlichen Strom vor

Ort erzeugen. Bis heute wurden über die Gesellschaft sechs Windkraftanlagen im Hohenloher Raum errich-

tet. Diese erzeugen ca. 12,5 Mio. kWh Strom pro Jahr.

Ökologische Aspekte werden im gesamten Betriebsablauf, z.B. beim Einkauf (styroporarme Verpackungen)

oder in der Verwaltung (Recyclingpapier) beachtet. Weitere Maßnahmen stellen Zeitsteuerungen (Licht)

und die Verwendung von Regenwasser in den Toiletten dar. In den nächsten Jahren ist eine Dachbegrü-

nung von ca. 400 m² vorgesehen. Darüber hinaus wird über einen Ökostromanbieter ausschließlich Strom

aus regenerativen Quellen bezogen. Ein Fahrzeug fährt bereits mit Pflanzenöl. Die Fahrer mit dem gerings-

ten Verbrauch und der größten Einsparung werden am Jahresende belohnt.

Außerbetrieblich engagiert sich der Geschäftsführer durch „Energiesparspenden“ an die Kirchgemeinde

Niedernhall, die Teilnahme an Veranstaltungen der lokalen Agenda 21 oder als Mitglied im Landesarbeits-

kreis für innovative Energienutzung in Gebäuden und Betrieben.

(Stand: 12/2006)

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Rommel Präzisionsdrehteile GmbH, Gemmrigheim

Anerkennung Handwerk 2006 und 2004; Preisträger 2012

Rommel Präzisionsdrehteile GmbH

Zachersweg 18

74376 Gemmrigheim

Telefon: 07143 9029

Telefax: 07143 92890

E-Mail: [email protected]

Internet: www.rommel-praezisionsdrehteile.de

Gründungsjahr: 1928

Mitarbeiterzahl: 10

Branche: Metallbranche

Standorte: Gemmrigheim

Die Firma Rommel Präzisionsdrehteile GmbH ist ein metallverarbeitender Familienbetrieb, der seit drei

Generationen besteht und sich auf die Herstellung rotationssymmetrischer Präzisionsdrehteile spezialisiert

hat. Bei der Fertigung nach Kundenvorgabe werden sämtliche Metalle, von Aluminium über Messing und

Stahl bis hin zu Nirosta und Titan, auf Drehautomaten spanend bearbeitet.

Schon Mitte der 90er Jahre wurde ein Umweltcheck zusammen mit der

zuständigen Handwerkskammer (HWK) in Stuttgart zur Aufdeckung von

Einsparpotenzialen durchgeführt. 1996 nahm der Geschäftsführer erst-

mals an einem Umweltforum der HWK teil und im Jahre 1997 wurde in

kleinen Schritten mit dem Aufbau eines Umweltmanagements begon-

nen. Im Sommer 2000 schloss sich das Unternehmen einem Konvoi der

HWK zur Einrichtung eines zertifizierten Umweltmanagementsystems

an. Ende 2001 erfolgte die erfolgreiche Validierung nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS)

und die Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001.

Leistungen im Umweltschutz

Da die Rommel-Mitarbeiter tagtäglich außer mit Metallen auch mit Gefahrstoffen zu tun haben, wurden im

Rahmen des Umweltmanagements alle Gefahrstoffe auf ihre Handhabung hin überprüft. Das Unternehmen

bemüht sich, Gefahrstoffe soweit möglich durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. So konnte z. B.

ein Lösemittel (Spezialbenzin), das in der Gruppe der A1-Produkte eingestuft ist, gegen ein umweltfreundli-

cheres Produkt (als A3 eingestufter Kaltreiniger) ausgetauscht werden. Der Verbrauch an Lösemitteln wur-

de in den letzten Jahren durch die Anschaffung einer geschlossenen Lösemittel-Reinigungsanlage und

mittels Lösemitteldestillation drastisch gesenkt: Von ca. 3.500 Liter/Jahr auf nunmehr 200 Liter/Jahr.

Eine wichtige Rolle spielt der Umweltschutz bei der Entsorgung und Rückgewinnung von Metallabläufen

und Kühlschmierstoffen. Die Metallabfälle (Späne) und die Kühlschmierstoffe (reine Öle) werden in einer

Aufbereitungsanlage zuerst zerkleinert und dann durch Zentrifugieren getrennt. Die Zerkleinerung gewähr-

leistet eine Volumenreduzierung von bis zu 50 Prozent, das wieder gewonnene Öl wird nach einer speziel-

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len Filtration (ohne zu entsorgende Filtermittel) in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Die anfallenden

Metallabfälle werden von einem Entsorgungsfachbetrieb zur Wiederaufbereitung abgeholt. Durch die Volu-

menreduzierung ließ sich dabei die Anzahl der Fuhren um ca. 30 Prozent senken.

Trotz deutlicher Mehrkosten bezieht das Unternehmen seit 2005 zu 100 Prozent Ökostrom aus regenerati-

ven Energien und Kraftwärmekopplung. Der Umstieg erfolgte aus Umweltschutzgründen und spiegelt den

ganzheitlichen Ansatz bei Rommel wider. Ein neues Energiekonzept sieht den kompletten Ersatz der bis-

lang ölbefeuerten Heizung durch konsequente Abwärmenutzung der Maschinen und Wärmerückgewinnung

vor. Zur Überbrückung soll eine Zusatzheizung auf Holzpelletbasis dienen.

Im Zusammenhang mit dem Aufbau des Umweltmanagementsystems wurde ein spezieller Notfallplan mit

der örtlichen Feuerwehr erarbeitet. Dieser Notfallplan ist nach Aussage der Feuerwehrleitung für den Be-

triebszweig und vor allem für die Betriebsgröße in der Region einzigartig.

Bei einem wöchentlich stattfindenden Q-Kreis (Gesprächsrunde) werden sämtliche Probleme und Ideen,

von der Arbeitssicherheit über die Qualität bis hin zu Umweltfragen angesprochen, dokumentiert und die

erforderlichen Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Außerbetrieblich engagiert sich das Unter-

nehmen durch Umwelt-Sponsoring und durch Teilnahme an Aktionsveranstaltungen zum Umweltschutz.

(Stand: 12/2006)

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Schäffer Der Schreiner, Stuttgart-Plieningen

Anerkennung Handwerk 2006

Schreinerei Schäffer

Filderhauptstraße 59A

70599 Stuttgart

Telefon: 0711 4539-11

Telefax: 0711 4539-12

E-Mail: [email protected]

Internet. www.schaeffers.de

Gründungsjahr: 1948

Mitarbeiterzahl: 10

Branche: Schreinerei, Tischlerei

Standort: Stuttgart-Plieningen

Die Schreinerei Schäffer in Stuttgart-Plieningen fertigt bereits seit 1948 Inneneinrichtungen und Einzelmö-

bel. Die Produktpalette reicht von der Arztpraxis über Projekteinrichtungen bis zur hochwertigen Privatmöb-

lierung. Im Vordergrund steht dabei die handwerkliche Ausführung unter Verwendung hochwertiger Mate-

rialien und moderner CAD-Technik. Der Leistungsumfang beschränkt sich nicht nur auf die Planung und

Fertigung von Möbeln. Schäffer übernimmt auch die Vorbereitung und Ausführung angrenzender Gewerke

und arbeitet hier eng mit qualifizierten Fachbetrieben zusammen.

Leistungen im Umweltschutz

In der Schreiner Schäffer spielt der Umweltschutz im gesamten betrieblichen Ablauf eine wichtige Rolle.

Das Unternehmen hat sich im Jahr 2000 der Umweltgemeinschaft (UG) im Schreinerhandwerk angeschlos-

sen und wird regelmäßig durch das Umweltzentrum des Handwerks auf die Einhaltung der Teilnahmekrite-

rien geprüft. Das Ziel der UG besteht darin, die produktionsbedingten Umweltauswirkungen kontinuierlich

zu verringern und die Kunden aktiv über die Umweltvorteile der eigenen Produkte zu informieren. Dies um-

fasst auch die Festlegung von Verantwortlichkeiten und gewisse Dokumentationspflichten. Seit 2004 ist die

Schreinerei als erstes Handwerksunternehmen in Baden-Württemberg nach dem Standard „Fachbetrieb

gesundes Wohnen“ zertifiziert.

Die Berücksichtigung ökologischer Aspekte spiegelt sich besonders in der vorrangigen Verwendung von

Ölen und Wachsen bei der Oberflächenbehandlung und der Beschaffung einheimischer Hölzer aus nach-

haltiger Forstwirtschaft wider. Darüber hinaus konnten in den letzten Jahren zahlreiche Verbesserungen

erzielt werden, beispielsweise:

eine Reduzierung des Spektrums bei Gefahrstoffen,

der Einkauf lösemittelarmer Oberflächenmaterialien und formaldehydarmer Holzwerkstoffplatten,

eine Optimierung der Absetzanlage für Reinigungsabwässer mittels Tauchrohr,

die Verringerung des Verdünnerverbrauchs und von Lackierabfällen durch den Einsatz spezieller

Bechersysteme,

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die Reduzierung des Lösemittelverbrauchs um über 50 Prozent durch Anschaffung eines Lackier-

gerätereinigungssystems.

Im Jahr 2004 beteiligte sich die Schreinerei an einem Forschungsprojekt

zur Lüftungsoptimierung im Lackierbereich und konnte die eigenen Anlagen

dadurch deutlich verbessern. Der Ausstellungsraum wurde in reiner reine

Holzbauweise ohne Oberflächenbehandlung realisiert und verfügt über eine

Dachbegrünung. Auch der Umbau eines Gewölbekellers erfolgte nach bau-

biologischen Gesichtspunkten.

Die Öffentlichkeitsarbeit ist eng an entsprechende Aktivitäten der UG Schreinerhandwerk gebunden. Bei-

spiele sind eine Ausstellung zum Thema gesundes Wohnen, die u.a. 2005 während der Stuttgarter Buch-

wochen im Haus der Wirtschaft gezeigt wurde, oder die Internetplattform der UG

(www.umweltgemeinschaft.de) Alle Kunden erhalten einen ökologischen Produktpass mit speziellen Hin-

weisen zur Pflege und Reparaturmöglichkeiten. Das Unternehmen führt zudem Tage der offenen Tür durch

und beteiligt sich bei der Konzeption und Durchführung von Lehrgängen zum gesunden Wohnen im baden-

württembergischen Schreinerhandwerk.

(Stand: 12/2006)

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Herby’s Party-Service, Kraichtal-Unteröwisheim

Anerkennung Dienstleistung 2006

Herby’s Party-Service

Am Brückberg 6

76703 Kraichtal-Unteröwisheim

Telefon: 07251 66-36

Telefax: 07251 66-89

E-Mail: [email protected]

Internet: www.partykratz.de

Gründungsjahr: 1986

Mitarbeiterzahl: 2 (Fachaushilfen bei Bedarf)

Branche: Party-Service / Catering

Standort: Kraichtal-Unteröwisheim

Herby’s Party-Service ist ein familiär geführtes Cateringunternehmen mit über 20jähriger Service-Kultur. Die

Unternehmensführung liegt in den Händen von Herbert und Gisela Kratz. Der erste und älteste Party-

Service im Kraichgau kredenzt Speisen von A bis Z und ohne Wenn und Aber.

Leistungen im Umweltschutz

Bei Herby’s Party-Service hat der Umweltschutz gewissermaßen Tradition. Bereits schon im Gründungsjahr

wurde von Herbert und Gisela Kratz der bis heute gültige

Grundsatz „Einweg ist kein Weg“ festgelegt. Das Unter-

nehmen verfügt über ein geprüftes Umweltmanagement-

system nach dem europäischen EMAS-Standard (1. Party-

Service in Europa) und kann seit kurzem eine BIO-

Zertifizierung nach der EG-Öko-Verordnung vorweisen. Beide Auszeichnungen erfolgten dabei in enger

Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und dem Party-Service-Bund-Deutschland. Hinzu kommen

Anerkennungen als umweltorientierter Betrieb (DEHOGA), als Mitglied der 1000-BIO-Küchen, als Viabono-

Lizenz-Partner (umweltverträglicher Tourismus) sowie mehrere service- und qualitätsbezogene Auszeich-

nungen (z.B. Drei-Party-Sterne-Service, Servicequalität Baden-Württemberg).

Im Zuge des Umweltmanagements werden alle Stoff- und Energieströme regelmäßig erfasst und daraus

Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet. Als Beispiele lassen sich die Umstellung von Strom auf Erdgas im

Küchenbereich oder die Anschaffung einer modernen Spülmaschine mit Computerdosierung nennen. Wei-

tere Maßnahmen stellen der Einbau von Bewegungsmeldern und Energiesparlampen oder von Infrarot-

waschbecken und Wasserdurchflussbegrenzern dar. Außerdem kommen nur umweltfreundliche Putz-,

Spül- und Pflegemittel zum Einsatz. Alle Geräte und Maschinen sind nicht älter als Baujahr 1999 und ent-

sprechen dem Stand der Technik. Durch die Umsetzung von EMAS liegen die betrieblichen Standards über

den gesetzlichen Vorgaben. Zusätzlich werden freiwillige Kontrollen durch das BAV-Institut (Hygiene)

durchgeführt.

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Eine konsequente Mülltrennung und -vermeidung ist für das Ehepaar Kratz selbstverständlich. Der Garten

wird zur Hammelhaltung und somit gleichzeitig zur Küchenabfallverwertung genutzt. Gemäß dem eingangs

erwähnten Motto verzichtet der Partyservice vollständig auf Portionsverpackungen und weitgehend auf

Einweggebinde (Anlieferung soweit möglich immer in Mehrweggebinden). Gleiches gilt für den Geschirrbe-

reich, wo ein Leihservice für private Feiern angeboten wird. Auch die Tischwäsche ist „Mehrweg“ und wird

durch ein zertifiziertes Mietwäscheunternehmen gereinigt. Ansonsten setzt das Unternehmen bei Büro- und

Hygienepapieren auf hochwertiges Recyclingpapier. Ein langfristiges Umweltziel ist die Erneuerung des

Fuhrparks und die Umstellung auf ein emissionsarmes Fahrzeug möglichst mit Erdgasantrieb.

Generell wichtig ist dem Betriebsinhaber die Bevorzugung regionaler Lieferanten. Die verarbeiteten Le-

bensmittel stammen deshalb vorwiegend aus der Region und vielfach aus ökologischem Anbau. Seit kur-

zem ist Herby’s Party-Service auch im Schulcatering aktiv. Hier werden nicht nur regionale Frischprodukte

verarbeitet, es wird auch auf gesunde Kost geachtet. Natürlich gilt auch hier der Grundsatz „Einweg ist kein

Weg“.

(Stand: 12/2006)

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Gerhard Lang GmbH & Co. KG, Gaggenau

Anerkennung Dienstleistung 2006

Gerhard Lang GmbH & Co. KG

Wilhelm-Lang-Str. 1-3

76571 Gaggenau

Telefon: 07225 9669-0

Telefax: 07225 9669-40

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lang-recycling.de

Gründungsjahr: 1998

Mitarbeiterzahl: 114

Branche: Metallrecycling

Standort: Gaggenau

Die Gerhard Lang GmbH & Co. KG hat sich als renommierter, hochspezialisierter Metall-Recycling Betrieb

in der 4. Generation als zuverlässiger Partner der metallbe- und -verarbeitenden Industrie sowie anderer

Branchen etabliert. Das Unternehmen erfüllt (auch in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Containerser-

vice recycLANG) die wichtige Aufgabe, Ressourcen zu schonen, indem Material aller Art nach Gebrauch

aufbereitet und einer hochwertigen stofflichen Verwertung oder dem Sekundärrohstoffkreislauf zugeführt

wird. Hauptbetätigungsgebiet ist das umweltschonende und qualitätsbewusste Erfassen, Transportieren,

Lagern, Sortieren, Verarbeiten und Vermarkten von metallischen und anderen hochwertigen Sekundärroh-

stoffen für den Einsatz in der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie sowie in anderen Verwertungsanlagen.

Leistungen im Umweltschutz

Die Gerhard Lang GmbH & Co. KG hat sich durch einen vorausschauenden Umweltschutz den heutigen

Stand am Markt gesichert. Seit dem Jahr 2004 ist das vorhandene Umweltmanagementsystem nach der

internationalen Norm ISO 14001 zertifiziert. Umweltschutz und Arbeitssicherheit sind dabei mit dem Quali-

tätswesen nach ISO 9001 in einem integrierten Managementsystem zusammengefasst. Dadurch ist u. a.

eine klare Definition von Zuständigkeiten im alltäglichen Produktionsablauf und eine ständige Wartung aller

Produktionsanlagen und Bedieneinheiten gewährleistet.

Die betrieblichen Ziele und Standards gehen insbesondere beim Grundwasserschutz weit über gesetzliche

Vorschriften und behördliche Auflagen hinaus. Gleiches gilt für die weitgehende Einhausung von Lagerflä-

chen und der Produktionsstrecken zu Lärmschutzzwecken. Um den Eintrag wassergefährdeter Stoffe aus-

zuschließen, setzt Lang doppelwandig ausgeführte HDPE-Folien (High Density Poly-Ethylen) als Basisab-

dichtung inkl. mediendichtem Beton mit ständiger Vakuum- und Sensorüberwachung in den Hallen und

Lagern ein. Öle und Emulsionen werden in einer Vakuumverdampfungsanlage aufbereitet und anfallendes

Oberflächenwasser mit einer Elektroflotationsanlage behandelt. Als Ausgleich zur Versiegelung hat das

Unternehmen Fassaden begrünt, Rabatten mit einheimischen Hölzern angelegt sowie ein kleines Biotop

auf einer Freilagerfläche geschaffen. Auf dem Betriebsgelände befinden sich auch wassergebundene Park-

plätze und freiwillig errichtete Grundwassermessstellen zur vierteljährlichen Beprobung und Überprüfung

des Grundwassers durch ein externes Labor.

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Pionierarbeit leistet die Gerhard Lang GmbH & Co.

KG bei der Entwicklung neuer umweltverträglicher

Techniken und Verfahren, mit denen die Rückge-

winnung von Roh- und Wertstoffen verbessert wird.

Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Gießerei-

en und Forschungsinstituten. Als wichtige Projekte

der letzten Jahre lassen sich die Brikettierung von

Stahlspänen, die Nutzung alternativen Einsatzroh-

stoffen für den Kupolofen sowie die Entölung und

Konditionierung von legierungsmetallhaltigen Stäu-

ben und Schlämmen nennen.

Im Rahmen des Umweltmanagements werden alle Stoff- und Energieströme regelmäßig erfasst und bewer-

tet. Durch den Einsatz von Wassersparduschen und ein verbessertes Nutzerverhalten konnte der Wasser-

verbrauch um 33 Prozent verringert werden. Zur Stromeinsparung tragen energieeffiziente Beleuchtungs-

techniken und die Spitzenlastreduzierung durch eine optimierte Maschinenanlaufsteuerung bei. Außerdem

ist die Installation einer großen Photovoltaikanlage bei anstehenden Umbauarbeiten geplant. Weitere Maß-

nahmen stellen die Organisation von Fahrertrainings zum spritsparenden Fahren und die Einführung einer

Kraftstoffverbrauchs-Hitliste mit Prämierung dar.

Zukünftig möchte das Unternehmen seine Beschäftigten noch stärker in die Gestaltung des betrieblichen

Umweltschutzes einbinden. Deshalb wird auf Initiative einiger Mitarbeiter ein elektronisches Archivierungs-

system eingerichtet. Damit können die Kommunikations- und Informationswege optimiert und der Papier-

verbrauch innerhalb der Verwaltung reduziert werden.

(Stand: 12/2006)

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Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies

Anerkennung Dienstleistung 2006

Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies e.V.

Pestalozzi Kinderdorf 1

78333 Stockach-Wahlwies

Telefon: 07771 8003-0

Telefax: 07771 8003-20

E-Mail: [email protected]

Internet: www.pestalozzi-kinderdorf.de

Gründungsjahr: 1947

Mitarbeiterzahl: 170

Branche: Jugendhilfe (Vollstationäre Betreuung, Dr. Erich Fischer-Schule für Erziehungshilfe,

Berufsvorbereitung, Ausbildungsbetriebe (Bäckerei/Dorfladen, Frisör, Gärtnerei, Haus-

wirtschaft, Küche, Landwirtschaft, Maler- und Lackiererei, Obstbau, Schneiderei,

Schreinerei)

Standort: Stockach-Wahlwies

Das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf ist eine unabhängige und gemeinnützige Einrichtung der Jugendhil-

fe und der Jugendberufshilfe. Träger ist der Verein “Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies e.V.” Das

erste Kinderdorf Deutschlands ist heute ein Zuhause für sozial entwurzelte Kinder und Jugendliche.

Für die vollstationäre Jugendhilfe stehen rund 120 Plätze zur Verfügung. Die Grundsätze Pestalozzis einer

Erziehung von "Kopf, Herz und Hand" bestimmen seit der Gründung 1947 den Alltag im Kinderdorf. Dem

„Herz“ - den Kinderdorffamilien - werden „Kopf“ und „Hand“ zur Seite gestellt: Eine elementare Förderung in

der Schule, ergänzt und gestützt durch ein breites therapeutisches Angebot sowie eine solide Berufsausbil-

dung im handwerklichen oder landwirtschaftlichen Bereich.

Als anerkannter Reha-Träger der Agentur für Arbeit führt das Pestaloz-

zi Kinderdorf Jugendliche zur Ausbildungsreife. In zehn Ausbildungsbe-

trieben erlernen rund 70 junge Menschen aus dem Kinderdorf und der

Region einen von zwölf Berufen. Der umsichtige Umgang mit den na-

türlichen Ressourcen wird in den Ausbildungsbetrieben dabei ebenso

praktiziert wie in den Kinderdorffamilien. Der Umweltschutz hat Traditi-

on und der Kontakt zur Natur ist Teil des pädagogischen Konzepts.

Leistungen im Umweltschutz

Das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf betreibt ein umfassendes Umweltmanagement, in das alle Tätig-

keitsbereiche einbezogen sind. Seit 2002 ist das Umweltmanagementsystem nach EMAS validiert. Diese

Zertifizierung festigt die hohen Standards und weist den Weg zu kontinuierlichen Verbesserungen im Um-

weltschutz.

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Die Schonung der Umwelt begleitet das Pestalozzi Kinderdorf seit den Anfangsjahren im biologisch-

dynamischen Anbau. Landwirtschaft, Gärtnerei, Obstbau und auch die Bäckerei produzieren für die Selbst-

versorgung und den Verkauf nach Demeter-Richtlinien. Dabei ist gesundes Essen für Kinder ein wichtiges

Anliegen. Die Pestalozzi Küche liefert täglich ca. 500 Essen an Schulen und Kindertagesstätten in der Re-

gion aus.

Seit 2000 strukturiert ein Energiekonzept die Umweltschutz-

maßnahmen im gesamten Kinderdorf. Umfassende Sanie-

rungsarbeiten (1998 bis 2006) statteten zwölf Familienhäuser

mit Wärmedämmung und Regenwassergewinnung aus. Das

in Zisternen gesammelte Regenwasser wird in sämtlichen

Gebäuden für die Toilettenspülung und die Waschmaschinen

genutzt. Auch der Gemüseanbau setzt Regenwasser für die

Bewässerung ein. Das eigene Blockheizkraftwerk deckt die

Hälfte des Strombedarfs ab, während die entstehende Ab-

wärme über das Nahwärmenetz für Warmwasser und die Beheizung im Wohnbereich zur Verfügung steht.

Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach dient vorrangig pädagogischen Zielen. Im Schulgebäude

informiert eine Anzeigetafel die Schüler über die aktuelle Energiegewinnung und die resultierende Einspa-

rung an CO2. In der familienanalogen Betreuung fließt das Energiesparen in den Alltag ein.

Die Ausbildungsbetriebe orientieren ihre Materialwirtschaft an den Umweltzielen und achten schon in der

Beschaffung auf umweltfreundliche Produkte und Lieferanten.

In nächster Zeit plant das Pestalozzi Kinderdorf zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen. Darunter z.B. die

Verbesserung der Dämmwerte durch weitere Isolierungsmaßnahmen an verschiedenen Gebäuden. Ein

Holzkessel soll die Heizungsanlage unterstützen, was den Gasverbrauch weiter reduziert. Hier können

Holzabfälle aus der Schreinerei verarbeitet werden und eine Entsorgung entfällt.

(Stand: 12/2006)

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Sparkasse Kraichgau, Bruchsal

Anerkennung Dienstleistung 2006

Sparkasse Kraichgau

Friedrichsplatz 2

76646 Bruchsal

Telefon: 07251 77-0

Telefax: 07251 77-3317

E-Mail [email protected]

Internet www.sparkasse-kraichgau.de

Gründungsjahr 1840

Mitarbeiterzahl 875

Branche Kreditinstitut

Standorte Bruchsal, Bretten, Sinsheim und Umgebung

Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Kraichgau, in dem 267.000 Menschen in 30 Städten und Gemeinden

leben, erstreckt sich mit einer Fläche von 884 km2 über drei Landkreise und zwei Regierungsbezirke. Als

moderner Finanzdienstleister bietet sie alle Finanz- und Bankleistungen, ergänzt durch Internetbanking

oder Direktbrokerage. In den meisten der 62 Filialen steht neben dem persönlichen Service rund um die

Uhr ein umfangreiches SB-Angebot zur Verfügung. Die Sparkasse ist wirtschaftlich und gesellschaftlich ein

wichtiger Faktor in der Region. Sie übernimmt Verantwortung für die Menschen im Geschäftsgebiet und

unterstützt soziale, kulturelle, ökologische oder auch sportliche Einrichtungen, Vereine und Projekte.

Leistungen im Umweltschutz

Mit dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach den Anforderungen der europäischen EMAS-

Verordnung hat sich die Sparkasse Kraichgau die Verpflichtung auferlegt, ihre Geschäftspolitik und ihr un-

ternehmerisches Handeln an ökologischen Grundsätzen auszurichten. Seit dem Jahr 2002 ist die Sparkas-

se als offizieller EMAS-Teilnehmer registriert und darf damit das EMAS-Logo führen. Die Revalidierung

durch einen unabhängigen Umweltgutachter erfolgte 2005.

Für den Umweltschutz ist organisatorisch ein Vorstandsmitglied direkt verantwortlich. Zudem wurde ein

Umweltbeauftragter benannt und ein Arbeitskreis „Ökologie“, in den sich die Mitarbeiter einbringen können,

ins Leben gerufen. Weitere Mitgestaltungsmöglichkeiten bestehen über das betriebliche Vorschlagswesen.

Bei der Aus- und Fortbildung nimmt der Umweltschutz einen breiten Raum ein. Im internen Unterricht für

die Auszubildenden sind das Umweltmanagement und übergreifende Umweltthemen ein fester Bestandteil.

Die Führungskräfte werden regelmäßig durch den Personalleiter informiert. Sämtliche relevanten Informati-

onen sind in einem Umwelthandbuch für alle Mitarbeiter über das Intranet abrufbar. Zusätzlich wird der

Arbeitskreis „Ökologie“ durch einen externen Unternehmensberater unterstützt und fachlich geschult.

Bereits seit 1995 erstellt die Sparkasse Kraichgau eine Ökobilanz und schreibt diese regelmäßig fort. Damit

werden die Verbräuche von Energie, Wasser und sonstigen Ressourcen sowie bestimmte Stoff- und Ener-

gieströme nachgezeichnet. Die Entwicklung ist in Umweltpunkten (nach der Umweltbelastungsmethode des

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Schweizer Umweltministeriums BUWAL) dargestellt. Alleine zwischen 2002 und 2005 konnte durch die

Umsetzung einzelner Verbesserungsmaßnahmen eine Senkung der Umweltbelastung um 19 Prozentpunk-

te und eine laufende Kostenersparnis von 600.000 Euro erreicht werden. Ihre Erfahrungen brachte die

Sparkasse in ein Projekt ein, das von der Landesbank Baden Württemberg initiiert wurde. Hier wurde eine

Software für die Erstellung von betrieblichen Umweltbilanzen bei Finanzdienstleistern erarbeitet.

Neben der „Betriebsökologie“ spielt die „Produktökologie“ eine ganz wesentliche Rolle. Die Sparkasse ver-

sucht deshalb Produkte zu entwickeln und anzubieten, die die Nachhaltigkeit und den Umweltschutzgedan-

ken fördern. So werden im Rahmen des eigenen Sonderkreditprogramms „Umweltkredit“ Maßnahmen zur

Energieeinsparung (z.B. Sanierungsmaßnahmen am Haus) mit speziellen Konditionen gefördert und die

Kunden auf aktuelle Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hingewiesen. Generell

achtet die Sparkasse bei der Vergabe von Krediten darauf, dass der Verwendungszweck der umweltorien-

tierten Unternehmensphilosophie nicht entgegensteht. Im Bereich der Geldanlagen vertreibt sie mit einem

Nachhaltigkeitsfonds ein sog. „grünes“ Produkt. Für den Verkauf dieser Fonds wurden mit den Beratern

Absatzziele vereinbart. Diese erhalten auch entsprechende Hintergrundinformationen zu Umwelt- und

Nachhaltigkeitsthemen.

Durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit trägt die Sparkasse ihr Umweltengagement nach außen. Neben

Presseveröffentlichungen zu einzelnen Maßnahmen oder Aktionen beteiligt sie sich regelmäßig an der

Ausstellung zu den „Bruchsaler Umwelttagen“. Derzeit wird die Realisierung einer eigenen Hausmesse mit

dem Motto „Die Sonne schickt keine Rechnung“ geprüft. Auch bei der Vergabe von Spenden und

Sponsoringmitteln unterstützt die Sparkasse seit Jahren bewusst Organisationen (z.B. NABU- und BUND-

Ortsgruppen, regionale Streuobstinitiative), die sich ökologischen Themen verschrieben haben.

Zur Beschaffung von Materialien sind verbindliche Hinweise im Umweltmanagementhandbuch hinterlegt.

Danach sind vor dem Einsatz neuer Verbrauchsmaterialien die Umweltauswirkungen im Voraus zu beurtei-

len. Umweltrelevante Verbrauchsmaterialien und Anlagen werden soweit möglich nur von Lieferanten

beschafft, die sich durch besondere Umweltaktivitäten

auszeichnen. Die Sparkasse selbst verwendet ausschließ-

lich Recyclingpapier mit dem Blauen Engel und ökologi-

sche Reinigungsmittel.

Daneben werden über ein Umweltprogramm kontinuierlich

Maßnahmen ergriffen, um im betrieblichen Ablauf Res-

sourcen zu sparen oder regenerative Energieträger zu

nutzen. Dazu gehören etwa ein großes Projekt in mehreren

Filialen zur Senkung des Energieverbrauchs, die Installati-

on einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Hauptstelle in Bruchsal im Jahr 2005 oder die begonnene

Umrüstung des Fuhrparks auf erdgasbetriebene Hybridfahrzeuge. Ihren Mitarbeitern bietet die Sparkasse

ein vergünstigtes Jobticket an. Seit Einführung des Angebots im Jahr 2001 konnte der ÖPNV-Anteil bei der

An- und Abreise zum Arbeitsplatz mehr als verdoppelt werden.

(Stand: 12/2006)

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Stadtbaubetriebe Tübingen, Bereich Friedhofwesen

Anerkennung Dienstleistung 2006

SBT - Stadtbaubetriebe Tübingen, Bereich Friedhofwesen

Bergfriedhof 10

72072 Tübingen

Telefon: 07071 7956-794 und 795

Telefax: 07071 7956-792

E-Mail: [email protected]

Internet: www.tuebingen.de

Gründungsjahr: 1996

Mitarbeiterzahl: 15

Branche: Friedhofwesen, Bestattungswesen

Standorte: Stadtgebiet Tübingen, 13 Friedhofsanlagen

mit einer Gesamtfläche von 27 Hektar und 14.500 Gräbern

Die Stadtbaubetriebe Tübingen (SBT) sind ein Eigenbetrieb

der Universitätsstadt Tübingen, der die Bereiche Betriebs-

wirtschaft und Verwaltung, Dienstleistungen Werkstatt, Stra-

ßen, Grünunterhaltung und Friedhofwesen umfasst. Das

Friedhofwesen stellt einen eigenständigen Betriebsbereich

mit Personal-, Anlagen- und Budgetverantwortung dar. Die

vielfältigen Verwaltungs-, Planungs- und Bautätigkeiten, die

Friedhofs- und Grabpflege (städtische Pflegegräber) und der

Bestattungsbetrieb auf allen Friedhofsanlagen werden größtenteils mit eigenem Personal durchgeführt.

Leistungen im Umweltschutz

Der Umweltschutz genießt im Bereich Friedhofwesen eine hohe Priorität. Dies ist in umweltpolitischen Leit-

linien niedergelegt und wird in der betrieblichen Praxis gelebt. Dazu gehört zum einen die umweltverträgli-

che Planung und Entwicklung der Friedhofsanlagen als bedeutsame Flächen der Ruhe und Erholung für

Besucher, Fauna und Flora. Zum anderen wird auf eine umwelt- und ressourcenschonende Gestaltung des

laufenden Betriebs Wert gelegt. Seit dem Jahr 2003 verfügt der Bereich Friedhofswesen über ein Umwelt-

managementsystem, das nach dem europäischen EMAS-Standard validiert ist. Die Stadtbaubetriebe betei-

ligten sich dabei gemeinsam mit anderen Unternehmen aus Tübingen an einem Öko-Audit-Konvoi der

Stadt. Seitdem werden die Verbräuche (Wasser, Gas, Strom etc.) turnusmäßig festgehalten und Umwelt-

kennzahlen erhoben. Durch die regelmäßigen Eigenablesungen konnten bereits auf zwei Friedhöfen größe-

re Leckagen entdeckt und zeitnah repariert werden.

In der betrieblichen Aus- und Weiterbildung sind Umweltschutzthemen (z.B. Staudenpflanzungen, Umgang

mit Gefahrstoffen, Mülltrennung etc.) ein wichtiger Bestandteil. Alle Mitarbeiter können sich zudem durch

eigene Vorschläge an der Ausgestaltung des Umweltmanagements beteiligen. Öffentlichkeit, Behörden,

Kunden und Lieferanten werden in persönlichen Beratungsgesprächen und durch anschauliche Informati-

onsmaterialien auf umweltbezogene Sachverhalte und das eigene Engagement hingewiesen. Dazu zählen

etwa die Umwelterklärung, die Broschüre „Stadtökologischer Rundgang“ oder Informationsblätter zur „öko-

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logisch orientierten Grabbepflanzung und Grabpflege“ und zum „sparsamen Gießwasserverbrauch“. Hinzu

kommen Vorträge, Presseartikel und Führungen mit Schulklassen. Einmal jährlich findet ein Treffen mit

Gärtnern, Bestattern, Steinmetzen und Pfarrern statt.

Die zum Teil sehr alten und wertvollen Gehölz- und Baumbestände der Friedhofsanlagen werden durch die

Ausweisung von Baumschutzbereichen und dem damit verbundenen Wegfall von Erdbestattungsgräbern

langfristig erhalten. Für den historischen und denkmalgeschützten Stadtfriedhof existiert eine Grünschutz-

satzung. Zusätzlich ist das langfristig umzusetzende Gehölzentwicklungskonzept noch in die einzelnen

Belegungspläne eingearbeitet, die beim Stadtfriedhof Bestandteil der Satzung sind. Für die Vogel- und

Tierwelt haben die Friedhofsmitarbeiter zahlreiche Nistkästen in den Bäumen aufgehängt und Vogeltreppen

in den Schöpfbrunnen installiert. Außerdem bleiben, wo es aus Sicherheitsgründen möglich ist, Totholz-

Bäume stehen, u.a. für Spechte und Kleingetier. Inzwischen hat sich auf dem Stadtfriedhof eine

Dohlenkolonie angesiedelt. Dadurch ist eine Zusammenarbeit mit dem NABU (Projekt „Ökologie im Stadt-

gebiet“) entstanden. Zusätzlich engagieren sich die Stadtbaubetriebe beim Heimatbund und beim Frauen-

bund Bühl für den Erhalt kulturell und ortsgeschichtlich wichtiger Friedhofsstrukturen.

Bereits bei der Planung und Entwicklung – z.B. von neuen Urnengemeinschaftsanlagen – spielen Umwelt-

gesichtspunkte eine Rolle. Anstelle von Betonurnenwänden wurden in den Jahren 2003 („Garten der Zeit“)

und 2005 („Fluss der Zeit“) natürlich gestaltete Flächen mit heimischen Pflanzen und Naturmaterialien um-

gesetzt. Neu angelegte Wege in diesen Grabfeldern sind mit wasserdurchlässigen Belägen versehen (Pfle-

ge ohne Herbizide – nur mechanisch oder durch Abflammen). Außerdem wird, wenn möglich, durch den

Einbau von Sickerpackungen die Versickerung des Oberflächenwassers gefördert.

Bei der Gestaltung der städtischen Pflegegräber achten die Stadtbaubetriebe anstelle der sonst üblichen

saisonalen Wechselbepflanzung auf eine jahreszeitlich ausgewogene Pflanzenauswahl mit Bodendeckern,

Stauden und Gräsern. Mit speziell gestalteten „Mustergräbern“ versucht man auch Angehörige für eine

naturnahe Bepflanzung zu sensibilisieren. Auf die Symbolik der unterschiedlichen Pflanzen wird in speziel-

len Informationsmaterialien hingewiesen.

Auf dem Stadtfriedhof besteht die Möglichkeit des „Grabsteinrecyclings“. Alte Grabsteine können nach be-

stehenden Vorgaben überarbeitet und auf andere Gräber versetzt werden. Dadurch werden Ressourcen

geschont und der historische Charakter bleibt erhalten. Etwa 80 Prozent aller Angehörigen nehmen dieses

Angebot in Anspruch. In der Friedhofssatzung ist zudem geregelt, dass nur europäisches Gesteinsmaterial

für neue Grabsteine verwendet werden darf.

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Mit der Neuauflage einer Abfallbroschüre möchte man das Abfallverhalten von Angehörigen und Friedhofs-

besuchern verbessern. Ziel ist ein „restmüllfreier Friedhof“, auch um den Charakter und die Atmosphäre auf

dem Friedhof nicht durch „unschöne“ Abfallbehälter zu stören. Der anfallende Grünabfall wird gehäckselt

und vor Ort wieder genutzt (z.B. als Substrat zum Auffüllen von Erdbestattungsgräbern).

Um wertvolles Trinkwasser vor allem beim Gießen einzusparen soll mittel- bis langfristig auf allen Friedhö-

fen von Leitungs- auf Brunnenwasser umgestellt werden. Mit einem Informationsblatt zum „sparsamen

Gießwasserverbrauch“ und Hinweisschildern an den Wasserstellen werden Angehörige, Friedhofsbesucher

aber auch die Friedhofsgärtner zu einem sparsamen Verbrauch angehalten. Darüber hinaus sind in allen

Friedhofsgebäuden Checklisten zum Energiesparen aufgehängt, um Gewerbetreibende, Besucher etc. für

ein umweltfreundliches Verhalten zu motivieren.

Für die eigenen Fahrzeuge verwendet der Bereich Friedhofswesen Biohydrauliköle und Bioschmierstoffe.

Durch die zentralen Beschaffungsrichtlinien der Stadt werden nur ökologisch vertretbare Stoffe beschafft.

Der Einsatz von Herbiziden ist grundsätzlich untersagt. Bei Neubeschaffungen von Fahrzeugen ist die

Lärm- und Emissionsminderung ein wichtiger Aspekt. Ein Ziel ist die Reduzierung der Fahrten zwischen

den einzelnen Friedhöfen. Hier ließ sich bereits durch die Festlegung eines „bestattungsfreien Tages“, an

dem intensive Arbeitseinsätze auf den Friedhöfen durchgeführt werden können, eine deutliche Verbesse-

rung erreichen.

(Stand: 12/2006)

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Stadtwerke Karlsruhe GmbH

Anerkennung Dienstleistung 2006

Anerkennung Industrie 1996

Stadtwerke Karlsruhe GmbH

Daxlander Straße 72

76127 Karlsruhe

Telefon: 07121 59-90

Telefax: 07121 59-0896

E-Mail: [email protected]

Internet: www.stadtwerke-karlsruhe.de

Gründungsjahr: 1997, zuvor als Teil der Stadtverwaltung

Mitarbeiterzahl: 1.147 (davon 109 Auszubildende)

Branche: Energie- und Wasserversorgung

Standort: Karlsruhe

Die Stadtwerke Karlsruhe GmbH ist eine Gesellschaft innerhalb der kommunalen Dienstleistungsgruppe

KVVH - Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH. An der Stadtwerke Karlsruhe GmbH sind

zwei bedeutende Energieversorger, die Energie Baden-Württemberg AG und die Thüga AG, beteiligt. Die

Mehrheitsbeteiligung liegt mit 70 Prozent bei der allein im Besitz der Stadt Karlsruhe befindlichen KVVH.

Das bedeutet, dass die Bürgerinnen und Bürger über den Gemeinderat an grundsätzlichen energiepoliti-

schen Entscheidungen der Stadtwerke beteiligt sind. Dadurch wird gewährleistet, dass Bürgerinteressen

wirkungsvoll wahrgenommen werden.

Die Kernkompetenz liegt in der Energie- und Wasserversorgung. Die Stadtwerke versorgen Karlsruhe mit

Elektrizität, Fernwärme, Erdgas und Trinkwasser und liefern Trinkwasser und Erdgas an Weiterverteiler im

Umland. Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen in neuen Geschäftsfeldern wie Contractingprojekten in

Form eines Wärme-Direkt-Services, dem Consulting (beispielsweise im Umwelt- und Qualitätsmanage-

ment) sowie in der Informations- und Kommunikationstechnik.

Leistungen im Umweltschutz

Bereits 1995 haben sich die Stadtwerke erfolgreich als eines der ersten Versorgungsunternehmen in

Deutschland am europäischen Öko-Audit-System (EMAS) beteiligt, damals noch mit mehreren Standorten.

2001 wurde das Umweltmanagementsystem nach der neuen EMAS-Verordnung erstmals in einem Verfah-

ren für das ganze Unternehmen validiert und auch nach der international gültigen Norm DIN EN ISO 14001

zertifiziert.

Die Unternehmensentwicklung der Stadtwerke orientiert sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Dabei haben

wirtschaftlicher Erfolg, gesellschaftliche Verantwortung und der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen

gleichermaßen einen hohen Stellenwert. Dass ein am langfristigen Unternehmenserfolg orientierter Um-

weltschutz auch Kosten senken kann, zeigen die Ergebnisse der letztjährigen Umweltprogramme. Sie ma-

chen auch deutlich, dass eine ständige Verbesserung möglich ist. Das aktuelle Umweltprogramm 2006

enthält insgesamt 16 neue Aktivitäten und ist auf 57 kurz- und mittelfristige Maßnahmen angewachsen.

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Die Kundenberatung der Stadtwerke Karlsruhe bietet seit 15 Jahren zahlreiche Service- und Dienstleistun-

gen an. Diese erstrecken sich von Hinweisen zum Energie- und Wassersparen, über Energie-Checks oder

Feuchtemessungen für Haus- und Wohnung bis hin zu Vor-Ort-Beratungen. In den Herbst- und Wintermo-

naten geben die Energieberater der Stadtwerke im Energiesparmobil „heiße Tipps für kalte Tage“. Regel-

mäßig finden Vortragsver¬anstaltungen zu Energie-, Wasser- und Umweltthemen statt. Mit dem Programm

„Sonne in der Schule“ wurden bereits mehrere Schulen für ihr schulisches Gesamtenergiesparkonzept

ausgezeichnet und erhielten jeweils eine eigene Photovoltaikanlage. Um den Einsatz moderner und rege-

nerativer Energietechnik zu fördern, gewähren die Stadtwerke Karlsruhe ihren Kunden Zuschüsse zu ther-

mischen Solaranlagen und Wärmepumpen, bei der Umstellung auf Erdgasheizungen oder bei der Neuan-

schaffung von Erdgasfahrzeugen.

Im Rahmen der jährlich durchgeführten „R-Tour“ können Energie-

und Umweltinteressierte auf einer Fahrradtour durch Karlsruhe

verschiedene regenerative Energiequellen kennen lernen. An-

schauungsobjekte sind z.B. die Photovoltaikanlage auf dem Verwal-

tungsgebäude der Stadtwerke, die Windkraftanlagen und die Depo-

niegasanlage auf dem sog. „Energieberg“ und das Laufwasser-

kraftwerk Appenmühle an der Alb. Gerade im Bereich der Photovol-

taik ging der Boom ungebremst weiter. Bedingt durch die groß an-

gelegte Photovoltaik-Initiative der Stadtwerke konnte die Anzahl der Anlagen in Karlsruhe deutlich gestei-

gert werden. Nimmt man die installierte Leistung als Maßstab, kann man eindrucksvoll den Erfolg der Initia-

tive ablesen: Diese stieg von 480 kW im Jahr 2004 um rund 180 Prozent auf 1.390 kW im Jahr 2005

Die Stadtwerke Karlsruhe beteiligen sich an Forschungsvorhaben zum Einsatz umweltschonender Ener-

gien. Neben den Einsatzmöglichkeiten von Brennstoffzellen in dezentralen Energieversorgungssystemen

wird derzeit der Einstieg in die Geothermie beschritten. Die Stadtwerke möchten sich insbesondere ver-

stärkt für die so genannte flache Geothermie einsetzen. Darunter versteht man die Nutzung von geothermi-

scher Wärme aus dem oberflächennahen Bereich bis wenige 100 Meter Tiefe mittels Wärmepumpen. Da-

rüber hinaus machen sich die Stadtwerke gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe, der EnBW und dem Fraun-

hofer-Institut ISI für die Einrichtung eines wissenschaftlichen Instituts für Tiefengeothermie am Standort

Karlsruhe stark.

Auch wenn die traditionelle Kernaufgabe in der Energie- und Trinkwasserversorgung liegt engagieren sich

die Stadtwerke seit mehreren Jahren auch in neuen Geschäftsfeldern wie dem Wärme-Direkt-Service, Con-

sulting und Contracting. Das Dienstleistungskonzept des Anlagen-Contracting ermöglicht ein noch rasche-

res Vordringen umweltverträglicher und sparsamer Energietechniken. Speziell für dezentrale Nahwärme-

konzepte haben die Stadtwerke gemeinsam mit der Volkswohnung e. G. eine Gesellschaft gegründet. Die

Karlsruher Energieservice GmbH (KES) plant und realisiert entsprechende hocheffiziente und umweltscho-

nende Wärmeversorgungen von Neubaugebieten oder Konversionsflächen. Im Bereich Consulting werden

umweltorientierte Beratungsdienstleistungen angeboten. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Pro-

jektsteuerung beim Aufbau von Umweltmanagementsystemen. Zu den Kunden zählen kleinere und mittlere

Stadtwerke, aber auch Abfallwirtschaftsbetriebe. Eine besondere Qualität besitzen die z. T. im Auftrag der

Stadt durchgeführten Projekte der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit mit Schwerpunkt in Latein-

amerika.

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Der betriebliche Umweltschutz soll von allen Beschäf-

tigten gestaltet werden. Im Rahmen des innerbetriebli-

chen Vorschlagswesens werden deshalb jährlich Um-

weltthemen eingebracht und bewertet. Dies setzt auch

eine umfassende interne Kommunikation voraus. So

werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmä-

ßig über Neuerungen im Umweltschutz informiert. Hier-

zu dienen eine Informationsplattform im Intranet, re-

gelmäßige Aushänge unter dem Motto „Umwelt Aktu-

ell“, Berichte in der Mitarbeiter- und Kundenzeitung,

regelmäßige Infoveranstaltungen zu aktuellen Umweltthemen und nicht zuletzt die Umwelterklärung.

Ebenfalls von besonderer Bedeutung ist die Kommunikation mit Bürgern, Kunden, Lieferanten und Behör-

den. Sie steht unter dem Leitspruch „Gemeinsam für die Umwelt“. Bei Werbekampagnen an Haltestellen

und auf Straßenbahnen sowie in Zeitung, Rundfunk und Fernsehen weisen die Stadtwerke auf ihre Stärken

im Bereich des Umweltschutzes (z.B. das Ökostrom-Modell „R-Plus“) hin. Als Werbeträger für Umweltthe-

men dient zudem die Kundenzeitschrift „Miteinander“, die vierteljährlich an alle Karlsruher Haushalte verteilt

wird.

Für ihr Umweltengagement wurde die Stadtwerke Karlsruhe GmbH bereits mehrfach ausgezeichnet. Neben

den beiden Anerkennungen beim Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg schlagen etwa der

Umweltpreis der Stadt Karlsruhe und der im Frühjahr 2005 von der Wirtschaftsprüferkammer bundesweit

ausgeschriebene Deutsche Umwelt-Reporting Award 2004/2005 (DURA) für den besten Umweltbericht

Deutschlands zu Buche. Überzeugend für die DURA-Jury war dabei die klare und glaubwürdige Darstellung

der Ziele beim Umweltmanagement.

(Stand: 12/2006)

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BLANCO GmbH + Co. KG, Oberderdingen

Anerkennung Industrie 2006

BLANCO GmbH + Co. KG

Flehinger Straße 59

75038 Oberderdingen

Telefon: 07045 44-0

Telefax: 07045 44-81299

E-Mail: [email protected]

Internet: www.blanco-germany.com/de/de/home.html

Gründungsjahr: 1925

Mitarbeiterzahl: 1.700

Branche: Metallverarbeiter

Standorte: Hauptsitz in Oberderdingen mit Produktionsstandorten in Sulzfeld, Sinsheim, Leipzig, Toronto

(Kanada), Frydek-Mistek (Tschechien), Verkaufsbüros in Bad Oeynhausen und Berlin und einem

Logistikzentrum in Bruchsal

BLANCO ist ein international ausgerichtetes Familienunternehmen, das zur E.G.O.-Gruppe, Elektrogeräte-

bau Blanc & Fischer, gehört. Seit über 80 Jahren bietet BLANCO Systemlösungen in den Geschäftsberei-

chen KÜCHENTECHNIK sowie CATERING und MED-SYSTEME an – mit Produkten, die in Qualität, Funk-

tion und Ästhetik Maßstäbe setzen. BLANCO lebt eine über Jahrzehnte gewachsene Unternehmenskultur.

1925 von Heinrich Blanc gegründet, begann BLANCO mit der Herstellung von Herdwasserschiffen für Koh-

leherde. Anfang der 1950er Jahre leitet BLANCO mit der Verarbeitung von Edelstahl den stetigen Aufstieg

des Unternehmens zur Weltmarke ein.

Leistungen im Umweltschutz

Als eines der ersten Unternehmen in Baden-Württemberg beteiligte sich BLANCO 1996 mit einem Standort,

der Verbundwerkstofffertigung in Sinsheim, am europäischen Umweltmanagementsystem EMAS. Vier Jah-

re später wurde der Bereich „Produktion von Haushaltsspülen aus Verbundwerkstoffen“ nach dem interna-

tionalen Umweltmanagementstandard DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Die Rezertifizierung erfolgte 2005

nach der überarbeiteten Norm DIN EN ISO 14001:2005. Das Umweltmanagement ist dabei in einem inte-

grierten System gemeinsam mit dem Qualitätswesen (nach DIN EN ISO 9001:2000) und Vorgaben für die

Arbeitssicherheit unternehmensweit eingeführt.

BLANCO verarbeitet vorwiegend Edelstahl, sowohl in den Produkten für die KÜCHENTECHNIK (insbeson-

dere Haushaltsspülen) als auch für den CATERING- und MED-Bereich (Kühl- und Wärmebehälter, Ausga-

besysteme und Schrankanlagen). Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist nicht zuletzt die lange Le-

bensdauer und die vollständige Recycelbarkeit des Materials. Bei der Entwicklung neuer Produkte gibt es

ökologische Pflichtenhefte, die durch das Arbeits- und Umweltschutzteam gegengezeichnet werden müs-

sen. Um die Umweltverträglichkeit und Gesetzeskonformität der Endprodukte zu gewährleisten, müssen

seit 1998 alle Lieferanten eine Stoffverbots- und Vermeidungsliste beachten, deren Einhaltung regelmäßig

überprüft wird. Im Rahmen einer Diplomarbeit ließ das Unternehmen zudem die Energieeffizienz seiner

CATERING-Produkte unter die Lupe nehmen. Dabei zeigte sich, dass BLANCO bei der Wirksamkeit der

Isolation von Wärm- und Kühlgeräten führend ist.

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Im Jahr 2005 wurde im Werk Sulzfeld eine Anlage zur Optimierung der Reinigung von Edelstahlspülen in

Betrieb genommen. Durch den modifizierten Verfahrensablauf ließen sich die Abwassermenge und der

Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Die Waschbäder werden jetzt kontinuierlich mittels eines Dekanters

und einer Ultrafiltrationsanlage gereinigt. Die Erfahrungen fließen in die Erneuerung der zweiten Wasch-

straße ein, wo ein komplett abwasserfreies Waschen als Ziel definiert ist. Dass sich das erreichen lässt,

beweist BLANCO seit 2006 am Standort Oberderdingen. Dort hat sich die Abwassermenge durch zwei in

den Waschprozess integrierte energieoptimierte Verdampferanlagen von zehn auf null Kubikmeter pro Tag

reduziert. Anfallendes Regenwasser (Hoffläche und Teile der Dachentwässerung) wird in Sulzfeld direkt

einem Versickerungsbecken zugeführt. Dieses wurde im Frühjahr 2006 in ein Biotop mit einheimischer

Bepflanzung umgestaltet und dient als zusätzlicher Erholungsraum für die Mitarbeiter.

Im Werk Sinsheim sorgt seit 2005 eine neue Lüftungstechnologie (Schichtlüftung) für ein angenehmes und

schadstofffreies Klima. Vorausgegangen sind ausgiebige Untersuchungen, bei denen sich die bis dahin

gängige Bodenabsaugung und Frischluftzufuhr von oben als ineffektiv herausgestellt hat. Jetzt strömt ge-

kühlte Frischluft über sog. Queller bis auf zwei Meter Höhe in die Halle und die verbrauchte, schadstoffhal-

tige Luft wird im Deckenbereich abgesaugt.

Am Standort Sulzfeld erbrachte eine Dachsanierung bereits im ersten Jahr Einsparungen von 120.000 Li-

tern Heizöl. Zusätzlich wurden alle dezentralen Heizkessel in einer modernen Heizzentrale gebündelt und

die Emissionswerte signifikant reduziert. Zur positiven Entwicklung bei den CO2-Emissionen trägt auch die

Umstellung der Kommissionierung und der Verpackung in Sinsheim bei. Die Spülen werden nur noch Sta-

pelverpackungen zum Logistikzentrum nach Bruchsal transportiert und erst dort in die Einzelverpackungen

für den Kunden kommissioniert. Durch die Komprimierung des Transportvolumens und die Reduzierung der

LKW-Touren reduzierte sich der CO2-Ausstoß pro Spüle um die Hälfte.

BLANCO pflegt ein offenes Verhältnis zur Öffentlichkeit, zu Behörden, Kunden und Lieferanten. Dies wird

beispielsweise im Umgang mit Altlastenproblemen an zwei Standorten deutlich. Beide Altlasten werden im

gemeinsamen Dialog mit den Behörden und der Öffentlichkeit mit Hilfe von ökologischen Methoden wie

Bio-Venting (Abbau von Mineralöl durch Bakterien) und einer Phytosanierung (Abbau von chlorierten Koh-

lenwasserstoffen durch die Anpflanzung von 120 Pappeln) behoben. BLANCO ist Mitglied im ökologischen

Unternehmensverband B.A.U.M. und bringt sich aktiv in die Arbeitskreise „Umwelt und Energie“ der IHK

Karlsruhe und „Produktbezogener Umweltschutz“ beim ZVEI ein. Das Unternehmen beteiligte sich außer-

dem am „REACH-Projekt Baden-Württemberg“.

(Stand: 12/2006)

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Robert Bosch GmbH Power Tools, Leinfelden-Echterdingen

Anerkennung Industrie 2006

Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Power Tools

Max-Lang-Straße 40-46

70771 Leinfelden-Echterdingen

Telefon: 0711 758-0

E-Mail: [email protected]

Internet: www.bosch-pt.de

Gründungsjahr: 1886 (Bosch-Gruppe) bzw. 1928 (Beginn der Fertigung einer elektrischen Haar-

schneidmaschine, des ersten Bosch-Elektrowerkzeugs)

Mitarbeiterzahl: 14.000 (im Geschäftsbereich)

Branche: Metallverarbeitende Industrie

Standorte: Hauptsitz in Leinfelden, weitere Standorte in Europa, Asien, Nord-, Mittel- und

Südamerika.

Der Bosch-Geschäftsbereich Power Tools ist weltweit der führende Anbieter von handgehaltenen Elektro-

werkzeugen und von Zubehör. Die Erfolgsgeschichte der Bosch-Elektrowerkzeuge begann im Jahr 1928

mit der Idee, eine Haarschneidemaschine über einen kleinen Elektroantrieb im Handgriff zu motorisieren –

der Prototyp für alle künftigen handgehaltenen Elektrowerkzeuge. Heute bietet Bosch Power Tools ein um-

fassendes Produktprogramm unter den Weltmarken Bosch, Skil und Dremel. Blaue Elektrowerkzeuge von

Bosch sind auf die speziellen Bedürfnisse des professionellen Handwerkers ausgerichtet, die grünen Pro-

dukte sowie die der Marken Skil und Dremel benützt der Heimwerker. Wesentliche Träger des Wachstums

von Bosch Power Tools sind richtungweisende Innovationen, die Sicherheit, Qualität, Ergonomie, Umwelt-

verträglichkeit und ein ansprechendes Design vereinen. Basis dieser Innovationen bilden umfangreiche

Mittel für Forschung und Entwicklung.

Leistungen im Umweltschutz

Alle Standorte von Bosch Power Tools arbeiten nach denselben hohen Qualitäts- und Umweltstandards.

„Made by Bosch“ gewährleistet Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, lange Lebensdauer und Umweltverträg-

lichkeit der Produkte – unabhängig vom Produktionsort. Dabei handelt der Geschäftsbereich ganz im Geist

des Firmengründers. Robert Bosch zeigte auf, dass Ökologie und Ökonomie sich gut ergänzen können.

Seit den 1950er Jahren gilt in der Bosch-Gruppe die 3-S-Formel: sicher, sauber, sparsam. Sie gibt den

Schutz des Menschen und der Umwelt vor, verhindert Belastungen des Lebensraums und schont die natür-

lichen Ressourcen. Bereits bei der Konstruktion von Produkten werden der Material- und Energieeinsatz

beachtet.

Am 22. November 2006 nahm der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung, Franz Fehrenbach, den Preis

"Ökomanager des Jahres 2006" entgegen. Mit diesem Preis der Umweltstiftung WWF Deutschland und der

Zeitschrift Capital würdigt die Jury das "herausragende und innovative Engagement für den Umweltschutz

innerhalb der Bosch-Gruppe", so Prof. Dr. Detlev Drenckhahn, Präsident des WWF Deutschland, bei der

Preisverleihung.

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Im Jahr 1990 startete Bosch Power

Tools sein auf zehn Jahre ausge-

legtes Aktionsprogramm für die

Umwelt „AUF90“. Umweltteams und

-koordinatoren formulierten Eck-

punkte, richteten ein Vorschlags-

system ein und steuerten die Um-

setzung von insgesamt 700 eingereichten Verbesserungsvorschlägen. Das Aktionsprogramm SUN 21 setzt

seit dem Jahr 2000 diese Arbeit in erweiterter Form fort. Es bezieht die gesamte Wertschöpfungskette ein-

schließlich der Lieferanten mit ein. Handel und Verwender der Produkte werden kontinuierlich auf eine um-

weltgerechte Handhabung und umweltentlastende Entsorgung der Produkte hingewiesen.

Seit 1993 zerlegt Bosch im Servicezentrum Willershausen ausgediente Maschinen und führt nahezu 90

Prozent des Materials wieder dem Stoffkreislauf zu. Daran beteiligen sich 15 Hersteller mit 23 Marken. Das

System wurde schon 13 Jahre vor der gesetzlichen Regelung eingerichtet. 1994 flossen diese Erfahrungen

in die Entwicklungsrichtlinie „Umweltgerechtes Elektrowerkzeug“ ein. Sie schreibt Zerlegbarkeit, Recycling-

fähigkeit, Vermeidung gefährlicher Stoffe, Lärmminderung, Energieeinsparung und Kennzeichnung der

Kunststoffe vor. Aktuelles Beispiel ist die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Isolation für Elektromoto-

ren, das Styrol arme Harze verwendet. Die nach Umweltgesichtspunkten optimierte Verpackung von Bosch-

Produkten verzichtet ganz auf geschäumten Packstoff (z.B. Styropor). So konnten schon 1992, im ersten

Jahr nach der Einführung der Richtlinie, 40 LKW-Ladungen Packstoff eingespart werden.

Seit 1998 gibt es ein schriftlich formuliertes Umweltmanagementsystem, das Bestandteil der Bosch-internen

Zertifizierung nach ISO 14001 ist. Das Unternehmen richtet jährlich einen Umwelttag aus und versucht

damit immer wieder das Bewusstsein für ein verantwortliches Handeln zu stärken. Im Jahr 2006 hat Bosch

Power Tools den Standort Leinfelden grundsätzlich zum rauchfreien Standort erklärt. Rauchen ist nur noch

in wenigen festgelegten Zonen erlaubt.

Maßnahmen zur Energieeinsparung sind an allen Standorten eine kontinuierliche Aufgabe. Sanitärwasser

wird mit Sonnenkollektoren erwärmt, Fassaden werden mit Wärmeisolationsmaterial verkleidet. In einer

Gemeinschaftsentwicklung mit der Herstellerfirma optimiert Bosch die Heizungstechnik (Brenner) am

Standort Leinfelden.

In einer beispielhaften Aktion nimmt Bosch Power Tools auch auf die Entwicklung eines nachhaltigen Um-

weltschutzes bei seinen Lieferanten Einfluss. Die Bosch-Einkäufer prüfen dabei die aktuellen Standards

bzw. Situationen beim Lieferanten und vereinbaren die Beseitigung von Missständen. Setzt der Lieferant

die Vereinbarungen nicht um, erhält er keinen Auftrag mehr und die Geschäftsbeziehung wird beendet. Die

Lieferanten-Auditierung basiert auf einem Fragebogen, der einfach und praxisorientiert aufgebaut ist. Damit

werden offensichtliche Verstöße gegen die Umwelt und die Gesundheit der Mitarbeiter festgestellt und do-

kumentiert. Für die Anwendung des Fragebogens bei allen Lieferantenbesuchen schult Bosch die Audito-

ren. Begonnen hat die Aktion im Oktober 2006 mit Schwerpunkten in China und Malaysia.

(Stand: 12/2006)

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Papierfabrik August Koehler AG, Oberkirch

Anerkennung Industrie 2006

Papierfabrik August Koehler AG

Hauptstraße 2

77704 Oberkirch

Telefon: 07802 81-0

Telefax: 07802 81-4330

E-Mail: [email protected]

Internet: www.koehlerpaper.com

Gründungsjahr 1807

Mitarbeiterzahl 820

Branche Papierherstellung

Standorte Oberkirch, Kehl, Bensheim, Greiz, Ettlingen

Die Papierfabrik August Koehler AG ist seit 200 Jahren ein selb-

ständiges Familienunternehmen. Der Name Koehler steht für

hochwertige Spezialpapiere in den Bereichen Feinpapiere, farbige

Papiere, Thermopapiere, Selbstdurchschreibepapiere und

Dekorpapiere. Mit einem Absatz von 460.000 Tonnen und einem

Umsatz von 570 Millionen Euro gehört die Koehler Gruppe zu den

wenigen größeren und unabhängigen deutschen papiererzeugen-

den Unternehmen. Im Stammwerk Oberkirch und in den weiteren

Produktionsstandorten Kehl, Bensheim, Greiz und Ettlingen wer-

den die Papiere mit modernster Technik produziert.

Leistungen im Umweltschutz

Der Umweltschutz ist bei Koehler in die Konzernleitlinien eingebunden und als gleichrangiges Unterneh-

mensziel in der Umweltpolitik hinterlegt. Das Koehler-Management-System beinhaltet die Teilsysteme Qua-

lität, Sicherheit und Umwelt. Es ist seit 1993 nach der internationalen Qualitätsnorm ISO 9001 zertifiziert

und orientiert sich zusätzlich am Umweltmanagementstandard ISO 14001. Dies beinhaltet die regelmäßige

Erfassung wichtiger Umweltparameter (Abfall, Abwasser, Emissionen, Wasser-, Material- und Energiever-

brauch) sowie die jährliche Formulierung von Umweltzielen und konkreten Verbesserungsmaßnahmen an

allen Standorten. Bereits seit 1991 gibt es verschiedene Arbeitsgruppen, die zielorientiert anstehende Um-

weltthemen bearbeiten und die betroffenen Abteilungen einbinden. 1995 wurde zusätzlich ein Öko-Check

mit der IHK Freiburg durchgeführt. Die Koehler Gruppe erstellt jährlich einen Umweltbericht. Außerdem wird

der Führungskreis zeitnah durch die Einbindung umweltrelevanter Daten in den Monatsbericht informiert.

Für die Papierherstellung wird eine Vielzahl qualitätsbestimmender Einsatzstoffe benötigt. Die Auswahl der

Rohstoffe erfolgt auch nach Umweltgesichtspunkten, u.a. mit Hilfe einer Risikobewertung. Wesentlicher

Bestandteil ist hierbei die Ermittlung einer abwasserrelevanten „Schadenskennzahl“ (als Summenfaktor

verschiedener Parameter), einem anerkannten, in der Papierindustrie aber neuartigen Verfahren. Der Zell-

stoff wird weltweit nur aus nachhaltiger Forstwirtschaft (Nachweis z.B. über FSC- und PEFC-Zertifikate)

eingekauft. Die von Koehler hergestellten Recyclingpapiere tragen zudem das Umweltzeichen „Blauer En-

gel“.

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Als wichtige Maßnahmen im Energiebereich lassen sich der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung und die

Nutzung von Abwärme für Heiz- und Kühlzwecke (auch zur Beheizung des Oberkircher Stadtschwimm-

bads) nennen. Im Sommer nutzt das Unternehmen kühles Brunnenwasser und überschüssigen Dampf zur

Kälteerzeugung. Dadurch verbessert sich auch die Stromkennzahl des eigenen Kraftwerks und der Wär-

meeintrag durch die Dampfturbine in den Gewerbekanal wird verringert. Im Rahmen von Diplomarbeiten

wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Temperaturbelastungsspitzen und zur Energieeinsparung mittels

drehzahlgeregelter Pumpen und Lüfter untersucht. Die Verbrennung von Ersatzregelbrennstoffen, Faser-

/Papierschlämmen und kommunaler Klärschlamm im betriebseigenen Kraftwerk trägt ebenfalls zur CO2-

Reduzierung bei. Insgesamt wurde 2005 ca. 10 Prozent der Feuerungswärmeleistung durch diese Stoffe

ersetzt. Koehler legt dabei auf eine offene Kommunikation mit Anwohnern und Behörden besonderen Wert.

Drei eigene, kleine Wasserkraftwerke liefern ein bis drei Prozent des Strombedarfs. Als Ausgleichsmaß-

nahme finanzierte das Unternehmen den Bau einer Fischtreppe mit. In der Handwerkerausbildung befindet

sich eine sonnengeführte Solaranlage (1,2 kWp) zu Versuchszwecken im Bau.

Der Wasserverbrauch wird durch Kreislaufführung, Mehrfachnutzung und durch den Einsatz von geklärtem

Wasser zu Reinigungswecken reduziert. In kritischen Bereichen (Wasserturbine, Pressen im Außenbereich)

wurden die Schmiermittel durch Bioöl ersetzt. Trotz der unmittelbaren Nachbarschaft zu einem Wohngebiet

betreibt die August Koehler AG erfolgreich eine eigene Kläranlage auf dem Betriebsgelände. 2002 erfolgte

die Umstellung der ersten von zwei biologischen Abwassereinigungsstufen von einem Tropfkörper auf mo-

derne Schwebebettreaktoren. Die eingebrachte Wärmefracht konnte durch Verrieselung deutlich reduziert

werden. Außerdem nehmen die Mitarbeiter zweimal täglich Geruchseigenmessungen vor. Zur effizienteren

Vorbehandlung (Vorklärung) wurde mit betriebseigenem Know-how eine Winkelpresse entwickelt, die in-

zwischen patentiert ist und in Zusammenarbeit mit einem namhaften Hersteller vertrieben wird.

Auch in der Ausbildung nimmt der Umweltschutz einen hohen Stellenwert ein. Im Rahmen eines gestuften

Schulungsprogramms werden bereichsübergreifende Projekte (z.B. die Photovoltaikanlage) bearbeitet.

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Dazu gehört seit über zehn Jahren auch eine Bachpaten-

schaft, bei der sich die Auszubildenden aktiv im Umwelt-

schutz (Pflanzaktionen, Gehölzpflege, Nistkastenarbeit,

Neophytenbekämpfung etc.) engagieren. Im Sommer

2005 wurde die Bachpatenschaft als Wettbewerbsbeitrag

bei der Stiftung Arbeit und Umwelt eingereicht (MiMoNa –

Mitarbeiter-Motivation zur Nachhaltigkeit) und bundesweit

mit dem 3. Preis ausgezeichnet.

(Stand: 12/2006)

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König & Meyer GmbH & Co. KG, Wertheim

Anerkennung Industrie 2006

König & Meyer GmbH & Co. KG

Kiesweg 2

97877 Wertheim

Telefon: 09342 806-0

Telefax: 09342 806-150

E-Mail [email protected]

Internet www.k-m.de

Gründungsjahr: 1949

Mitarbeiterzahl: 250

Branche: Metallverarbeitung / Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Musikzubehör

Standort: Wertheim am Main

Seit mehr als 55 Jahren ist König & Meyer in der Musikwelt ein

Begriff für durchdachtes und qualitativ hochwertiges Zubehör.

Die Produkte zeichnen sich vor allem durch Design, Funktionali-

tät und Langlebigkeit aus. König & Meyer fertigt heute mit 250

Mitarbeitern am Standort Wertheim ca. 1.200 Produkte, die in

über 75 Länder der Welt vertrieben werden. Die konsequent

betriebene Modernisierung der Fertigung und der damit verbun-

dene Aufbau von Know-How hat König & Meyer zu einem auf

alle Arten von Stativen hochspezialisierten Produktionsbetrieb

gemacht. Das Sortiment umfasst unter anderem Produktgrup-

pen wie Notenpulte, Instrumentenständer, Mikrofonstative und Boxenstative. Darüber hinaus ist K&M Zulie-

ferer für den Medizinbereich (Stative für Bestrahlungslampen) und für den Home-Entertainment-Bereich

(Stative für Dolby-Suround-Boxen).

Leistungen im Umweltschutz

Für König & Meyer hat der betriebliche Umweltschutz schon früh eine wichtige Rolle gespielt. Bereits in den

1970er Jahren erfolgten zukunftsweisende Entscheidungen wie die Installation einer modernen Abwasse-

raufbereitungsanlage oder der Umstieg in der Oberflächenveredelung von Nitrolacken auf Pulverlackierung.

Seit 1998 ist das im Unternehmen aufgebaute Umweltmanagementsystem nach dem europäischen EMAS-

Standard und seit 2000 zusätzlich nach der international anerkannten ISO 14001 zertifiziert. Alle Umweltak-

tivitäten im Unternehmen werden von einem regelmäßig tagenden Umweltausschuss koordiniert.

König & Meyer versucht sehr sorgsam mit Ressourcen umzugehen. Das spiegelt sich beispielsweise in der

bekannten Langlebigkeit der K&M-Produkte wider. Alle Ersatzteile sind langfristig lieferbar, so dass die

Produkte auch noch nach Jahren repariert werden können. Für die Entwicklung neuer Produkte existiert

eine Verfahrensanweisung „Ökologische Produktoptimierung“, die regelmäßig durch den Umweltbeauftrag-

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ten überprüft wird. Dadurch ist gewährleistet, dass Aspekte wie Recyclingfähigkeit, Energieintensität und

Materialverbrauch schon von Anfang an Berücksichtigung finden. Auch bei Investitionsentscheidungen

fließen Umweltgesichtspunkte ein. So wurde bei den neuesten Investitionen, der Anschaffung einer kom-

plexen Pulverbeschichtungsanlage und einer modernen Rohrlaseranlage, Wert darauf gelegt, den Material-

einsatz soweit wie möglich zu reduzieren.

Zur Aufdeckung von Einsparpotenzialen im Energiebereich beteiligte sich das Unternehmen an einem vom

Land Baden-Württemberg geförderten Energieeffizienztisch des Modells Hohenlohe. Dabei wurden in Zu-

sammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) unterschiedli-

che Maßnahmen zur Energieeinsparung identifiziert und schon größtenteils umgesetzt. Dazu gehören etwa

die Herabsetzung des Druckluftniveaus, der Austausch ineffizienter Motoren oder die Installation energie-

sparender Beleuchtungssysteme. Geplant ist außerdem bei der anstehenden Sanierung des Werks I das

Gebäude energetisch zu optimieren und eine alternative Wärmeversorgung mit Holzpelletheizung aufzu-

bauen.

Große Einsparungen erzielte König & Meyer besonders im

Wasserbereich. Innerhalb der letzten 26 Jahre konnte der jähr-

liche Wasserverbrauch von 106 Mio. auf 6 Mio. Liter und damit

um 94 Prozent gesenkt werden. Möglich wurde dies durch ein

konsequentes Wassermanagement und technische Neuerun-

gen wie die ständige Verbesserung der Spültechniken in der

Galvanik und Pulverbeschichtung oder eine Kreislaufführung

des Kühlwassers. Auf den Einsatz von Lösemitteln wird wei-

testgehend verzichtet, die Entfettung erfolgt auf wässriger Basis.

Besonderen Wert legt König & Meyer auf die Einbindung und Information seiner Mitarbeiter. Im Mitarbeiter-

journal „Info Plus“ sind regelmäßig Umweltthemen enthalten. Außerdem werden die Beschäftigten durch

Aktionen wie „Mein Beitrag zum Umweltschutz“ oder „Auch Du weißt wie - spare Energie“ an betrieblichen

Umweltmaßnahmen beteiligt. Das Unternehmen unterstützt die Bildung von Fahrgemeinschaften, indem

jede Fahrgemeinschaft einen Tankgutschein und einen fest zugewiesenen Parkplatz erhält. Außerbetrieb-

lich engagiert sich König & Meyer u.a. im Arbeitskreis Umweltschutz der IHK Heilbronn und dem Nachhal-

tigkeitsnetzwerk Modell Hohenlohe.

(Stand: 12/2006)

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Marquardt GmbH, Rietheim-Weilheim

Anerkennung Industrie 2006

Marquardt GmbH

Schloss-Str. 16

78604 Rietheim-Weilheim

Telefon: 07424 99-0

Telefax: 07424 99-3399

E-Mail: [email protected]

Internet: www.marquardt.de

Gründungsjahr: 1925

Mitarbeiterzahl: 2.000 in Deutschland

Branche: Elektro / Elektronik / Mechatronik

Standorte: Rietheim-Weilheim und Böttingen

Die Marquardt GmbH wurde 1925 von Johannes und Johannes Marquardt gegründet und ist bis heute ein

unabhängiges Familienunternehmen mit Hauptsitz in Rietheim-Weilheim bei Tuttlingen und einem Zweig-

werk in Böttingen. Zur Produktpalette von Marquardt gehören elektromechanische und elektronische Schal-

ter und Schaltsysteme sowie Bedienfelder und Fahrberechtigungssysteme für PKW und Nutzfahrzeuge,

Elektrowerkzeuge, Hausgeräte und industrielle Anwendungen.

Leistungen im Umweltschutz

Die Marquardt GmbH zeichnet sich durch vielfältige

Aktivitäten im Umweltschutz aus. In den Jahren 2004

bis 2006 wurde das bestehende prozessorientierte

Managementsystem um den Bereich Umweltschutz

nach DIN EN ISO 14001 und Arbeitsschutz nach

OHSAS 18001 erweitert. Die Verantwortung für die

Umwelt ist dabei fest im Unternehmensleitbild veran-

kert und erstreckt sich über alle Unternehmensberei-

che. Seit Frühjahr 2006 sind alle Standorte in

Deutschland zertifiziert. Die Einführung des Umwelt-

managements an den ausländischen Standorten ist im Gange.

Umweltbewusstsein fängt bei der Konzeption und Entwicklung von neuen Schaltern an. Dabei wird das Ziel

verfolgt, die Produkte möglichst umweltgerecht zu entwickeln. Im Rahmen des Produktentstehungsprozes-

ses werden verbindliche Vorgaben bezüglich Material, Recyclingfähigkeit, Demontagefreundlichkeit, Lang-

lebigkeit und Reparaturfähigkeit erstellt. Dies schließt auch die Auswahl von umweltfreundlichen Produkti-

onstechniken und Hilfs- und Betriebsstoffen mit ein.

Bei der Modernisierung der Heizzentrale im Stammwerk Rietheim legte Marquardt den Schwerpunkt auf

eine innovative und umweltfreundliche Brennertechnik. Durch die neue Heizungstechnologie (modulierbare,

das heißt stufenlos betriebene Brenner, Drehzahlregelung des Verbrennungsluftgebläses sowie oxygen-

Sauerstoffregelung des Verbrennungsvorganges) mit neuen Kesseln wurde eine erhebliche Senkung des

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Gasverbrauches erreicht. Besondere Bedeutung haben dabei auch die gegenüber herkömmlichen Brenner-

Kesselsystemen deutlich reduzierten Stickoxidemissionen. Im Werk Böttingen beruht die Wärmeenergie-

versorgung seit 2004 auf Fernwärme aus einem nahe gelegenen Biomasseheizkraftwerk und damit aus-

schließlich auf nachwachsenden Rohstoffen.

Im Rahmen des Baus des neuen Werkes für Automobilschalter und -schaltsysteme 2001 in Rietheim-

Weilheim wurde durch innovative Gebäudetechnik eine Reduzierung der aufzubringenden Heizlast in den

Wintermonaten und Kühllast in den Sommermonaten von 25 Prozent gegenüber einer herkömmlichen Lüf-

tungsanlage erreicht. Die Gebäudetechnik umfasst eine Betonkernaktivierung des Fußbodens (Kühlung im

Sommer und Erwärmung im Winter) und stehende Luft oberhalb der Technikbühne. Durch die Betonkernak-

tivierung ist gewährleistet, dass eine konstante Bodentemperatur in der Produktion vorliegt und die Bildung

von störenden Zuglufterscheinungen ausbleibt. Im Neubau wird auf Grundlage einer wasserrechtlichen

Erlaubnis zudem das Grundwasser zur Gebäude- und Maschinenkühlung verwendet. Im Vergleich zu her-

kömmlichen Kühlsystemen lassen sich die CO2-Emission damit um 95 Prozent reduzieren.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Umweltaspekte, die in den betrieblichen Abläufen berücksichtigt wer-

den. Abwärmenutzung bei den Kompressoranlagen, Kaskadenspülung in der Galvanik, konsequentes Ab-

saugen von Emissionen an der Entstehungsstelle und deren Filterung, Lichtbänder mit Vorschaltgeräten,

Beimengen von Recyklat in der Kunststoff-Fertigung, Kreislaufführung von Kühlwasser zur Maschinenküh-

lung und Dezentralisierung von Trafostationen zur Reduzierung von Leitungsverlusten sind bei Marquardt

mittlerweile Stand der Technik.

Bei Neuanschaffungen berücksichtigt Marquardt Umweltaspekte wie Energieverbrauch, Schallwerte, Lang-

lebigkeit sowie Reparaturanfälligkeit. Die anfallenden Restmaterialien und Abfälle werden konsequent ge-

trennt und so weit wie möglich einer Wiederverwertung zugeführt. Die Verwertungsquote, das heißt der

Anteil der Abfälle am Gesamtabfallaufkommen, die verwertet werden können, liegt weit über 90 Prozent.

Marquardt legt darüber hinaus großen Wert auf die umweltbezogene Aus- und Fortbildung der Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter. Umweltthemen sind ein wichtiger und integrierter Bestandteil des innerbetrieblichen

und externen Schulungsprogramms. Außerhalb des Unternehmens engagiert sich Marquardt in mehreren

Umweltarbeitskreisen der Kammern und Verbände sowie in gemeinsamen Projekten mit örtlichen weiterfüh-

renden Schulen.

(Stand: 12/2006)

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VARTA Consumer Batteries, Dischingen –

Anerkennung Industrie 2006

Varta Consumer Batteries GmbH & Co. KGaA

Zwinkelweg 2

89561 Dischingen

Telefon: 07327 82-120

Telefax: 07327 82-182

E-Mail: [email protected]

Internet: www.varta-consumer.de

Gründungsjahr: 1887 bzw. 1965 (Produktion der ersten Batterien in Dischingen)

Mitarbeiterzahl: 446

Branche: Elektroindustrie

Standorte: Dischingen, Ellwangen, Sulzbach sowie in 26 europäischen Ländern vertreten

VARTA Consumer Batteries ist Anbieter innovativer Qualitäts-

produkte in den Bereichen Batterien, Akkus, Ladegeräte und

Taschenlampen. Gesteuert von der Europazentrale in Sulzbach

im Taunus erwirtschaften insgesamt 1.800 Mitarbeiter in 26

Ländern jährlich über 400 Millionen Euro. Davon arbeiten 446

Beschäftigte in Dischingen. Hier produziert und verpackt VAR-

TA Alkali-Mangan-Batterien für verschiedenste Anwendungen.

Im Geschäftsjahr 2005 sind mehr als eine Milliarden Batterien

vom Band gelaufen. Die deutsche Vertriebsgesellschaft hat

ihren Sitz in Ellwangen.

Die VARTA Consumer Batteries GmbH & Co. KGaA ist Teil der Spectrum Brands Gruppe, ein global agie-

rendes Unternehmen im Markt der Verbrauchsgüter und führender Anbieter von Batterien, Qualitätsproduk-

ten im Bereich Garten- und Haustierbedarf sowie Rasier- und Pflegeprodukten.

Leistungen im Umweltschutz

Der Umweltschutz ist bei VARTA Bestandteil der Unternehmensstrategie. Seit dem Jahr 2001 ist das Um-

weltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Ein Umweltmanagementbeauftragter koordi-

niert und kontrolliert alle Umweltschutzaktivitäten im gesamten Unternehmen und erstellt jährlich einen

zusammenfassenden Bericht. Die Fortschritte werden für jeden zugänglich im Intranet veröffentlicht. Zu-

sätzlich werden alle Mitarbeiter angeregt, Verbesserungsvorschläge für den Umweltschutz einzubringen

und in regelmäßigen Abständen zu Umweltfragen geschult. Großen Wert legt der Batterie- und Akku-

Spezialist zudem auf die enge Zusammenarbeit mit den Behörden in Dischingen, Heidenheim und Stuttgart

- zum Beispiel bei Um- und Anbauten.

Die wichtigsten Umweltschutzmaßnahmen betreffen die Produktion im Werk selbst. Mehrere hunderttau-

send Euro fließen jährlich in die Projektentwicklung, um die Herstellung von Batterien umweltfreundlicher zu

machen. So konnte etwa der Bleigehalt bei C- und D-Batterien deutlich reduziert werden. Die längere Lauf-

zeit der Zellen trägt zu einer besseren Ausnutzung der Rohstoffe bei. Und als Grundvoraussetzung für den

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Herstellungsprozess gilt bei VARTA die Schadstofffreiheit der Zellen. Damit wirklich kein einziges Milli-

gramm Quecksilber oder Cadmium in den Batterien steckt, werden alle eingehenden Rohstoffe und die

fertigen Produkte regelmäßig streng geprüft. Bei den wichtigsten Rohstoffen wie Zink und Mangandioxid

findet sogar wöchentlich eine gründliche Untersuchung auf Schwermetalle statt.

Neben den strengen Rohstoffkontrollen spielt die möglichst intelligente Einsparung von Energie bei der

Produktion eine wichtige Rolle. VARTA arbeitet hier und in weiteren Bereichen permanent an Optimie-

rungsmöglichkeiten:

Durch ein intelligentes Kompressorleitsystem konnte die Energie zur Drucklufterzeugung um jähr-

lich 13 Prozent bzw. 500.000 KWh reduziert werden.

Die Anlieferung der bei der Produktion benötigten Flüssigkeiten (z.B. Kalilauge) in hochkonzentrier-

ter Form trug alleine 2005 zur Vermeidung von rund 70.000 LKW-Kilometern bei. Die Verdünnung

erfolgt vor Ort in speziellen Anlagen.

Der Ersatz der lösemittelhaltigen Bechergraphitierung durch eine wasserbasierte Graphitierung er-

brachte jährliche Einsparungen von 4 - 5 Tonnen Lösemitteln.

Mit Hilfe modernster Filter- und Absaugtechniken werden schädliche Emissionen vermieden und

die geltenden Grenzwerte (TA-Luft, MAK-Werte) weit unterschritten.

In der Presserei reduziert eine Hochleistungs-Entstaubungsanlage die Entsorgungsmasse und er-

höht die Effizienz der Maschinen. Zudem fällt hierdurch die Lärmbelästigung für die Anwohner der

Produktionsstätte vollständig weg.

Trotz Erhöhung der Produktionsmengen konnte VARTA in Dischingen den anfallenden Abfall in den Jahren

2003 bis 2005 um jeweils zehn Prozent verringern – alleine durch eine konsequente Abfalltrennung und

leicht umzusetzende Maßnahmen wie die Nutzung von Mehrwegpaletten oder wieder verwendbarer Behäl-

ter. Das Engagement im Abfallbereich erstreckt sich auch auf die effiziente Entsorgung gebrauchter Zellen.

Um diesen Prozess so umweltfreundlich wie möglich mitzugestalten, ist VARTA Teil der Stiftung

„Rücknahmesystem für Batterien“ (GRS), Mitglied der European Portable Battery Association (EPBA) und

im Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie (ZVEI). Finanziert vom GRS wird jährlich ein Großteil

der in Deutschland verbrauchten Batterien gesammelt und recycelt. Der Anteil verwerteter Batterien ist von

33 Prozent im Jahr 2000 auf mittlerweile 82 Prozent gestiegen.

(Stand: 12/2006)

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D-I-E Werkstatt Strobel, Gomadingen –

Anerkennung Handel 2006

Gerd Strobel, D-I-E Werkstatt Fachbetrieb, Zentrum für Haus-,

Ausbau und Wohnraumgestaltung

Brunnenstr. 4

72532 Gomadingen

Telefon: 07385 1644

Telefax: 07385 965109

E-Mail: [email protected]

Internet: www.d-i-e-werkstatt.de

Gründungsjahr: 1999

Mitarbeiterzahl: 1

Branche: Handel mit ökologischen Produkten (z.B. Wärmedämmung, Öle, Farben, Wand- und Boden-

beläge, Lehmprodukte, Holzfenster und -türen, Schalung, Holzspielzeug etc.)

Standort: Gomadingen

D-I-E Werkstatt Strobel ist ein ökologisch ausgerichteter Meisterbe-

trieb, der als Einzelunternehmen unter Leitung von Schreinermeister

Gerd Strobel umweltschonende Materialen verkauft und verarbeitet.

Die Produktpalette reicht von Wärme- und Schalldämmung (Zellulo-

se, Holzfaserdämmplatten, Flachs, Hanf), Fußböden (Massivholz-

parkett, Kork, Linoleum, Teppiche), Wandbelägen für die Innenge-

staltung (Tapeten, Streichputz, Textilputz, Dispersionsfarben, Lehm-

farben, Materialien für Wandlasur, Wischlasur, Spachteltechnik),

Naturfarben für das ganze Haus (Holzlasuren, Wetterschutzfarben, Naturharzöle, Wachse, Decklacke,

Dispersionsfarben), Holztüren und -fenster (nach innen und außen aufschlagend, aus kontrollierter Forst-

wirtschaft) bis hin zum individuellen Holzhaus (schlüsselfertig oder als Bausatz).

Leistungen im Umweltschutz

Bei Inhaber Gerd Strobel und seiner Ehefrau Monika besitzt der Umweltschutz einen sehr hohen Stellen-

wert. Ziel ist es, den Kunden durch handwerkliches Können, innovative Ideen und eine umfassende Bera-

tung eine breite Produktauswahl für ein gesundes und energieeffizientes Wohnumfeld anzubieten. Der

Firmengrundsatz „Konsequentes ökologisches Bauen und Wohnen“ ist deshalb Programm – sowohl bei

Einkäufen und Entscheidungen für den eigenen Betrieb als auch im Verkauf und der Beratung.

Das eigene Gebäude wurde mit ökologischen Baustoffen renoviert, die Wärmeversorgung erfolgt über eine

Holzzentralheizung, die mit selbst aufgearbeitetem Stückholz aus der Gemeinde Gomadingen betrieben

wird. Auf dem Dach sind eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung und zwei Photovoltaikanlagen

installiert. Seit Anfang 2005 wird außerdem der komplette Strombedarf durch Ökostrom gedeckt. Anfallen-

des Dachwasser wird in einer eigenen Zisterne gesammelt und weiterverwendet (z. B. für die Gartenbe-

wässerung).

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Sein durch Erfahrung und Schulungen sowie die Ausbildung zum Gebäudeenergieberater IH erworbenes

Know-How nutzt der Betriebsinhaber, um die Kunden umfassend zu beraten. So bietet das Unternehmen

kostenlose Fortbildungsseminare für Interessierte mit Praxisanwendungen (z.B. zur Wandgestaltung, Bo-

denverlegung oder der Reinigung und Pflege von geölten und gewachsten Oberflächen) in der eigenen

Werkstatt an. Im Jahr 2003 wurde die Wanderausstellung „Erlebnispark“ unter großem Zuspruch auf einer

Wiese am Ortsrand gezeigt. Ebenso finden regelmäßig Hausmessen bzw. ein Tag der offenen Tür, u.a. mit

Vorträgen über Wohngifte, Wärmedämmung und erneuerbare Energien, statt. Bei solchen Veranstaltungen

achtet das Ehepaar Strobel darauf, dass kein Einweggeschirr benutzt wird, die Bastelmaterialien für Kinder

umweltverträglich sind und Kaffee bzw. Tee über den ökofairen Handel bezogen werden.

Generell werden sämtliche Einkäufe (auch Büromate-

rialien) nach ökologischen Gesichtspunkten getätigt.

Im Vordergrund stehen gute Qualität, eine handwerk-

lich hochwertige Verarbeitung und die Langlebigkeit

der Produkte. Hersteller und Lieferanten aus der Re-

gion und aus Deutschland werden bevorzugt, die

Auswahl erfolgt über das „D-I-E Werkstatt“-

Stammhaus in Freudenstadt-Musbach. Das Holz

stammt aus der Region oder aus europäischer nach-

haltiger Forstwirtschaft. Grundsätzlich kommen keine

lösemittelhaltigen Anstriche und Lacke, sondern nur

Öle und Wachse für die Oberflächenbehandlung,

Naturfarben, Verdünnungen aus Isoaliphaten (anstatt Nitro-Verdünnung) und ökologisch unbedenkliche

Reinigungsmittel zum Einsatz. Türen und Fenster werden mit umweltfreundlichen Klebern (kein PU-

Schaum) und mechanischen Hilfsmitteln montiert. Die angebotenen Wärme- und Schalldämmungen beste-

hen aus nachwachsenden Rohstoffen (Flachs, Hanf, Zellulose).

(Stand: 12/2006)