Una noche española - Freunde der Alten · PDF fileaus dem 1913 in Nizza...

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GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT Mitgliederversammlung und festliche Soirée der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt Samstag, 19. November 2011 Una noche española

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G E S E L LS C H A FT D E R F R E U N D ED E R A LT E N O P E R F R A N K F U R T

G E S E L LS C H A FT D E R F R E U N D ED E R A LT E N O P E R F R A N K F U R T

Mitg l iederversammlung und fest l iche Soirée

der Gesel lschaf t der Freunde der Alten Oper Frankfur t

Samstag , 19 . November 2011

Una noche española

Programm

LUIGI BOCCHERINI Musica Notturna del le Strade di Madrid

GEORGES BIZET „Toréador“ aus „Carmen“

JOAQUÍN TURINA „Oración del Torero“

ISAAC ALBÉNIZ „Asturias“ aus der „Suite Española“

MANUEL DE FALLA „Danza“ aus „La Vida Breve“

PABLO DE SARASATE „Zapateado“

ENRIQUE GRANADOS Y CAMPIÑA Intermezzo aus „Goyescas“

GEORGES BIZET „Carmen-Fantasie“ für Viol ine und Orchester

Arrangements: HANS REINER SCHMIDT und MARKUS HÖLLER

Mitwirkende

JOSÉ LUIS GÓMEZ, Leitung

PAOLO MORENA, Viol ine

MARÍA GARCÍA und ENRIQUE SANCHEZ, Tanz

Mitgl ieder des hr-Sinfonieorchesters:

SORIN IONESCU (Konzertmeister) , THOMAS MEHLIN,

HOVHANNES MOKATSIAN, ELENA GRAF, ROKSANA LABECKA,

OLGA YUKHANANOVA, SOFIA ROLDAN – Viol ine

PETER ZELIENKA, REINALD ROSS, ELLEN GULOYAN – Viola

ULRICH HORN, HELENA ANDRADA DE LA CALLE,

MELINA MONTES – Violoncel lo

CRISTIAN BRAICA – Kontrabass

CLARA ANDRADA DE LA CALLE – Flöte

JOSÉ LUIS GARCÍA VEGARA – Oboe

ZOLTÁN KOVÁCS – Klarinette

MATTHIAS ROSCHER – Fagott

MICHAEL ARMBRUSTER – Horn

THOMAS RATZEK – Trompete

NORA EL RUHEIBANY – Schlagzeug

UNA NOCHE ESPAÑOLA

ERST BETEN, DANN KÄMPFEN: VON TOREROS, IMIT IERTEN GITARREN UND EINER FEMME FATALE

AUS DEM ZIGEUNERLAGER

Über Madrid senkt sich der Abend, bald wird es Nacht . Die große Stadt kommt

zur Ruhe, nur die Glocken verschiedener Pfarrkirchen läuten das Ave Maria. Aus

der Ferne ist das Nahen der Nachtwache zu hören, einige blinde Bettler singen

ein Menuett , das irgendwann ins allabendliche Rosenkranz-Gebet übergeht . Und

schließlich sind da noch die Straßensänger, die ihr Ständchen mit der Gitarre

begleiten: Ein durch und durch nächtlich-spanisches Szenario entfaltet sich bei den

Klängen der Musica Notturna delle Strade di Madrid vor dem inneren Auge des

Hörers. Doch entspringen diese Bilder nicht der blühenden Fantasie der Nach-

geborenen. Nein, Luigi Boccherini selbst hat dieses „Programm“ im Manuskript

seines Streichquintetts Nr. 60 C-Dur Musica Notturna (op. 30 Nr. 6) notiert – mit

Spielanweisungen wie „imitando un campanello“ oder etwa „imitando la chitarra“.

Mit dem letzten Satz aus der Musica Notturna , der Ritirata , wird die Mitglieder-

versammlung der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt eröffnet .

Als Luigi Boccherini (1743 -1805) sein op. 30 Nr. 6 komponierte, lebte er bereits

zehn Jahre in der spanischen Hauptstadt. Ein „Italiener in Madrid“ also, aber nicht

irgendeiner, sondern Kammervirtuose und Hofkomponist des Infanten Don Luis.

Seit frühester Jugend ein herausragender Cello-Virtuose, hatten Boccherini

Konzertreisen zunächst immer wieder nach Wien, aber auch durch Italien und

nach Paris geführt . 1780 ließ er sich in Madrid nieder, wo er nicht nur den Rest

seines Lebens verbrachte, sondern auch den Typus des mit zwei Violoncell i

besetzten Streichquintetts „erfand“. Insgesamt 113 (einhundertunddreizehn!)

derart besetzte Kammermusikwerke stammen aus seiner Feder, viele davon für

den Cello spielenden preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den späteren

König Friedrich Wilhelm I I . , geschrieben, der ihn 1786 zum (abwesenden)

„Compositore della Nostra Camera“ ernannte.

Kein „echter“ Spanier also, der zu Beginn der Mitgliederversammlung schon

einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die noche española gibt . Doch immer-

Zum Programm

hin einer, der den größten Teil seines Lebens in Spanien lebte. Das lässt sich von

Georges Bizet (1838 -1875) nicht gerade behaupten, und doch gilt seine Carmen

als Inbegriff spanischen Flairs. Schwer lässt sich nachvollziehen, dass das Werk

bei seiner Uraufführung am 3. März 1875 an der Pariser Opéra-Comique kaum

Beachtung fand, die Handlung als trivial verachtet und ihr Schöpfer als Wagner-

Epigone beschimpft wurde. Denn lediglich die leitmotivartige Behandlung des

Carmen-Themas erinnert an die Techniken Richard Wagners. Dieses schicksal-

hafte Motiv, eine eigenartige und höchst einprägsame Melodie, hat es allerdings

in sich. Ihre suggestive Wirkung und den orientalisch anmutenden Klang bezieht

sie aus der Zigeuner-Moll-Tonleiter, die Bizet hier verwendete (für die Theoretiker

unter den Gästen: Hierbei handelt es sich um eine Tonleiter-Variante, die dem

harmonischen Moll mit erhöhter vierter Stufe entspricht).

Die Musik [der Oper Carmen] scheint mir vollkommen. Sie kommt leicht,

biegsam, mit Höflichkeit daher. Sie ist liebenswürdig, sie schwitzt nicht.

FRIEDRICH NIETZSCHE

Mit der Begegnung von Carmen und Escamillo nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Den hier überspringenden Funken markiert des Stierkämpfers berühmtes Torero-

lied (Toreador , „Auf in den Kampf, Torero“), das sozusagen inzwischen zum deut-

schen Volksliedgut gehört und schon von Kindern geträllert wird, die den Namen

Bizet noch nie gehört , geschweige denn jemals eine Oper betreten haben. Die

ganze Geschichte um die Femme fatale aus dem Zigeunerlager dauert auf der

Opernbühne an die zweieinhalb Stunden. Wesentlich schneller ist die Story in

einer Suite erzählt , dachte sich wohl auch der ungarische Geiger und Komponist

Jenö Hubay (1858 -1937). Und zögerte nicht , bereits im Jahr nach der Urauffüh-

rung, 1876 (als die Oper längst von Wien aus auf weltweitem Erfolgskurs war),

eine Carmen-Fantasie für Violine und Klavier zu verfassen.

Tragische Ironie, dass Bizet den Siegeszug seiner Oper nicht mehr erlebte; er

starb im Juni 1875. Hubay dagegen, der gerade sein Studium bei Joseph Joachim

in Berlin beendet hatte und nach Ungarn zurückgekehrt war, wo er später eine

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Zum Programm

der weltweit führenden Viol inschulen begründen und die Budapester Musik-

akademie leiten sollte, konnte die eingängigen Carmen-Hauptthemen nutzbringend

einsetzen. Genauso wie übrigens sieben Jahre später – in bester Teufelsgeiger-

Manier – der spanische Geiger und Komponist Pablo de Sarasate .

Sarasate (1844 -1908), aus Pamplona stammendes Wunderkind, blieb zunächst im

Lande und studierte in Madrid. Königin Isabella, begeistert von dem 10-jährigen

Virtuosen, schenkte ihm eine Stradivari und beteil igte sich an einem Stipendium,

das ihm ermöglichte, das Pariser Conservatoire zu besuchen: ein Spanier in Paris.

Später wurde Sarasate in ganz Europa (auch in Frankfurt, so etwa 1877 auf Einladung

der Museumsgesellschaft) und Russland, in den USA und in Lateinamerika umjubelt.

Zu seinen bekanntesten eigenen Werken, in denen er seine unübertroffene

Spieltechnik wirkungsvoll zur Schau stel len konnte, gehören auch vier Bücher

Spanische Tänze (1878 - 82).

Bei dem daraus am heutigen Abend erklingenden Zapateado (op. 23/2) handelt

es sich um ein Stück in schnellem 6/8-Takt , dessen Rhythmus durch Hände-

klatschen und Fußstampfen markiert wird. Was liegt also näher, bei der heutigen

noche española nicht allein spanische Klänge, sondern auch den Tanz selbst

vorzuführen? Die Choreografie hierfür, ebenso wie für Manuel de Fallas Danza

aus dem 1913 in Nizza uraufgeführten Drame lyrique La vida breve , hat Maria

García erarbeitet . Die gebürtige Andalusierin und Leiterin einer Frankfurter

Flamencoschule ist gemeinsam mit dem aus Málaga stammenden Tänzer Enrique

Sanchez, der in Speyer eine Flamencoschule betreibt , zu erleben.

Anders als Boccherini oder Bizet ist Manuel de Falla (1876 -1946) ein waschechter

Spanier. Wie seine Landsleute Isaac Albéniz (1860 -1909) und Joaquín Turina

(1882 -1949) studierte er zwar in Paris, kehrte aber wieder in die Heimat zurück.

Der Einfluss der französischen Musik lässt sich in den Werken aller drei Kompo-

nisten nicht verleugnen. Doch widmeten sie sich genauso wie Enrique Granados

(1867-1916) – nachhaltig beeinflusst von dem katalanischen Komponisten und

Musikwissenschaftler, dem „Vater der spanischen Nationalmusik“ Felipe Pedrell

(1841-1922) – mit großem Engagement der Erneuerung der spanischen Musik.

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In seiner 1925 ursprünglich für Lauten geschriebenen Oración del torero op. 34

setzt Turina, von 1930 an Professor am Madrider Konservatorium, der Spezies

Stierkämpfer ein kl ingendes Denkmal: Während in der Arena in gespannter

Erwartung bereits die Zuschauer sitzen, kniet der Torero nebenan in der Kapelle

zu einem letzten Gebet vor dem Kampf nieder. Außen und innen, Unruhe und

Stil le, Vorfreude und besorgte Spannung – alle Gegensätze dieses Sujets, die

schließlich in mystische Verklärung münden, finden hier klingenden Ausdruck.

Isaac Albéniz wiederum ließ es sich nicht nehmen, im Dienste eines national-

spanischen Idioms eine klingende Hommage an bekannte Regionen und Städte

seines Heimatlandes zu verfassen: In seiner Suite Española huldigt er Granada,

Cataluña, Cádiz, Aragón, Castilla und Cuba – und Asturias . Die Nr. 1 aus seinem

1886 komponierten und posthum ergänzten Opus 47 bezieht ihr Material aus

der Provinz Asturien im Nordwesten Spaniens, dem früheren Oviedo.

Enrique Granados schließlich gelang es sogar, mit seiner Oper Goyescas , aus der

ein Intermezzo zu hören ist , eine Brücke zur Neuen Welt zu schlagen: Nach der

Uraufführung seines von Goya-Bildern inspirierten Klavierzyklus’ Goyescas 1914 in

Paris hatte er von der Pariser Oper den Auftrag für eine Bühnenfassung erhalten.

Zwar vereitelte der Ausbruch des Ersten Weltkriegs diese Pläne, doch die Idee

wurde von der Metropolitan Opera aufgegriffen, wo man schon lange an einem

Stück eines spanischen Komponisten interessiert war. Die New Yorker Urauffüh-

rung war ein überwältigender Erfolg, der einen nicht geringen Anteil daran hatte,

dass der nur wenig später tödlich verunglückte Granados dem Gedächtnis der

Nachwelt erhalten geblieben ist . Und dass die heutige noche española sich

mitsamt einem Intermezzo aus seiner Feder über anderthalb Jahrhunderte zu

erstrecken vermag – von „Don Luigi“ Boccherini über Bizet, Sarasate und Albéniz

bis hin zu de Falla und schließlich Joaquín Turina.

Karen Allihn

Zum Programm

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SEKTEMPFANG

Datteln im Speckmantel

Spanische Fleischbällchen in scharfer Tomatensauce

Kartoffelomeletten mit Paprika

Schafskäsewürfel im Zucchinimantel

MENÜ

Andalusischer VorspeisentellerLeicht feurige Gazpacho,

gebratene Garnele auf Fenchelsalat,

Manchego-Mousse auf schwarzer Tomate

und zweierlei Oliven am Spieß

In Rotwein geschmorte Kaninchenkeulemit Macadamia-Püree

und Artischocken-Zucchini-Gemüse

Turrón-Parfait an Mandelschaum mit Carajillo und Orangenragout

UNA NOCHE ESPAÑOLA

WEINE

2010 Nava Real VerdejoRueda DO Nava del ReyBodegas Alvarez y Diez

2009 Abadía Vegas TempranilloVdT Castilla y Léon

Bodegas Avelino Vegas

MINERALWASSER

LIZ – die Privatquelle aus dem Hause Elisabethen

ALKOHOLFREIE GETRÄNKE

ApfelsaftOrangensaft

BIER

Binding Römer PilsClausthaler alkoholfrei

KAFFEE

DEZENTE KOMMUNIKATION: DIE FÄCHERSPRACHE DES 17. UND 18. JAHRHUNDERTS

„Ein hübscher Fächer ist ein unumgängliches Erforderniß zu allen Jahreszeiten, und

sowohl im Hause als außer demselben. Eine Andalusierin könnte eher ihre Zunge

entbehren als ihren Fächer, der auch den Vorzug hat, die Gedanken in einer grö-

ßeren Entfernung mittheilen zu können. Einen begünstigten Freund, und befände er

sich am entgegengesetzten Ende des Spaziergangs, kann man durch eine schnelle

Bewegung des Fächers, von einigen bedeutenden Blicken begleitet , grüßen und

erfreuen. Einen gleichgültigen Gegenstand entlässt man durch eine langsame,

gezwungene Neigung des Fächers, die sein Blut erstarrt . Bald verbirgt der Fächer

ein Gekicher oder Geflüster, bald verdichtet er gleichsam die Strahlen der dunkel

glänzenden Augen, die über ihn hinwegschießen. Ein leiser Schlag mit dem Fächer

erweckt die Aufmerksamkeit des Unachtsamen, eine winkende Bewegung mit

demselben ruft den Entfernten. Ein gewisses schnelles Herumwirbeln zwischen

den Fingern verräth Zweifel und Unruhe, ein rauschendes Entfalten und Schließen

Ungeduld oder Freude.

Kurz: In gehöriger Verbindung mit den ausdrucks-

vollen Gesichtszügen meiner Landsmänninen ist der

Fächer ein Zauberstab, dessen Macht sich leichter

fühlen als beschreiben lässt.“

(aus: „Iris, das Unterhaltungsblatt für Kunst, Literatur

und Poesie“ , 12. Februar 1824)

Was der Autor des „Unterhaltungsblatts“ in seinem „Spaziergang in Sevilla“ beob-

achtet hat , war eine gängige Praxis mit langer Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert

wurde in Spanien der Fächer nicht nur zum Zuwedeln eines erfrischenden Luft-

zugs verwendet, sondern etablierte sich bald als galantes Kommunikationsmittel.

Als Instrument der Selbstdarstellung eignete der Fächer sich zur ebenso klaren wie

koketten Mitteilung von Gefühlsregungen – jede Geste hatte ihre fest zugeordnete

Bedeutung. Schon bald wurde die Idee der Fächersprache von anderen europä-

ischen Ländern begeistert aufgenommen, in London und Paris entstanden sogar

Fächerakademien, um die Kunst des bedeutungsvollen Wedelns zu vermitteln.

bedeutet:

Komm und unterhalte Dich mit mir.

Folge mir!

Du hast dich verändert.

Ja.

Nein.

Ich bin verheiratet.

Ich bin verlobt.

Verzeih mir!

Ich liebe dich.

Liebst du mich?

Küsse mich!

Warte auf mich!

Ich liebe einen anderen.

Wir bleiben Freunde.

Ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt.

Ich hasse dich!

Du bist grausam!

Du bist verwegen!

Wir werden beobachtet.

Ich bin stolz, Mitglied der Gesellschaft

der Freunde der Alten Oper Frankfurt

zu sein!

Ich möchte die Gesellschaft der Freunde

der Alten Oper Frankfurt mit einer

großzügigen Sonderspende unterstützen!

Den Fächer . . .

offen in der linken Hand halten

mit der rechten Hand

vor das Gesicht halten

über die Stirn gleiten lassen

auf der rechten Wange ruhen lassen

auf der linken Wange ruhen lassen

langsam wedeln

schnell wedeln

über die Augen gleiten lassen

über die Wange gleiten lassen

geschlossen präsentieren

auf die Lippen legen

weit öffnen

mit der rechten Hand flattern lassen

hängen lassen

an das linke Ohr halten

durch die Hand ziehen

öffnen und schließen

in der rechten Hand tragen

mit dem rechten Handgelenk

kreisen lassen

geschlossen ans Herz halten

offen ans Herz halten

EINE KLEINE EINFÜHRUNG IN DIE FÄCHERSPRACHE

(übersetzt nach Jean-Pierre Duvel leroy: Le Langage de l ’Eventai l )

Und was das 18. Jahrhundert noch nicht wusste:

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JOSÉ LUIS GÓMEZ Musikal ische Leitung

Mit dem ersten Preis beim Internationalen Dirigentenwett-

bewerb Sir Georg Solti erhielt seine Karriere wertvolle

Impulse: Als der in Venezuela geborene Spanier José Luis

Gómez sich 2010 in Frankfurt bei dem renommierten

Wettbewerb unter fast 600 Bewerbungen aus 75 Ländern

durchsetzte und in der Alten Oper Frankfurt „wahre

Triumphe feierte“ (F.A.Z.), standen dem jungen Dirigenten

zahlreiche Türen offen. Paavo Järvi, Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters, machte

Gómez umgehend zu seinem Assistenten, und an der Oper Frankfurt wird der

Spanier im kommenden Jahr die „Bohème“ dirigieren. Zudem stehen zahlreiche

Debüts mit Klangkörpern wie dem Orchestra Sinfonica Brasileira, dem Orchestra

Sinfonica do Porto oder dem Orquesta Sinfónica de Radio Televisión Española an.

Begonnen hat die Laufbahn des Musikers am Konservatorium seiner Geburtsstadt

Maracaibo. Im Alter von elf Jahren war er Konzertmeister des Jugendorchesters der

Region Zulia, wo er im durch Gustavo Dudamel berühmt gewordenen „Sistema de

Orquestas Juveniles de Venezuela“ auch erste Erfahrungen im Dirigieren sammelte.

In Italien und auf Teneriffa dirigierte er zahlreiche Kammerensembles. Parallel dazu

ermöglichte ihm seine Karriere als Geiger zahlreiche Auftritte mit bedeutenden

Orchestern und Dirigenten wie Claudio Abbado, Mariss Jansons, Iván Fischer und

Franz Welser-Möst.

Die InterpretenA

NN

A M

EUER

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MARÍA GARCÍA Tanz

In Málaga geboren, begann María García im Alter von neun

Jahren mit Jazz und Showtanz. Mit ihrer Formation wurde

sie als Jugendliche mehrfach deutsche Meisterin und Europa-

meisterin. Als 14- Jährige ging sie bei der aus Córdoba

stammenden Flamencotänzerin Rebeca Carmona in die

Lehre. Es folgten Auftritte auf zahlreichen internationalen

Bühnen u.a. mit den Gipsy Kings, Alma, Antonio Andrade

und Rebeca Carmona. Bis heute verfeinert María García ihren Flamenco durch

renommierte Lehrer(innen) wie María Serrano, Leonor Leal, Juan Siddi, Rosalia

Moreno oder Juana Amaya.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums (Gymnasiallehramt) im Jahre 2006

widmete sich María García wieder verstärkt ihrer Leidenschaft: Sie begann in Frankfurt

Flamenco zu unterrichten und gründete im April 2010 ihre eigene Flamencoschule.

ENRIQUE SANCHEZ

Tanz

Enrique Sanchez begann mit sechs Jahren spanische

Folklore zu tanzen. Im Alter von 14 Jahren erwachte

die Begeisterung für Flamenco. Er besuchte zahlreiche

Flamencokurse in Sevilla, Málaga und Barcelona.

Hier lernte er u. a. bei bekannten Tänzerinnen und

Tänzern wie Jesus Aguilera (Museo del Baile Flamenco

Sevilla), Ursula Moreno, Mario Maya oder Paco Mora.

Im Alter von 18 Jahren reiste Enrique Sanchez mit dem Tanztheater Danza Fuego

(El Amor Brujo) durch Deutschland. Mit 22 eröffnete er seine eigene Flamencoschule

in Speyer, die er heute noch führt. Neben dem Unterricht in spanischer Folklore

und Flamenco sowie zahlreichen Auftritten interessiert sich Enrique Sanchez auch

für die Entstehung und Entwicklung des Flamencos. Hierzu hält er Seminare an

verschiedenen Flamencoschulen.

Die Interpreten

PAOLO MORENAGeige

Der italienische Geiger Paolo Morena hat seit 2007 als

Konzertmeister des Orquesta Sinfónica de Tenerife ein

festes Standbein auf der Kanareninsel, verfolgt jedoch

parallel auch weiterhin seine Karriere als Solist: Gemein-

sam mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Vladimir Jurowski,

Oleg Caetani, Christopher Hogwood oder Dmitri

Sitkowetski stand er auf der Konzertbühne und brachte

dabei ein breitgefächertes Repertoire von Bach bis Alfred Schnittke zu Gehör.

Verschiedene Einspielungen belegen seine Tätigkeit als herausragender Solist ebenso

wie als engagierter Kammermusiker: Schönbergs Notturno für Geige und Orchester,

geleitet von Riccardo Chailly, Schnittkes Concerto grosso Nr. 1 mit Vladimir Jurowski,

Schumanns Violinkonzert mit Oleg Caetani sowie Violinsonaten von Brahms, Franck

und Prokofjew oder Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ zählen zu seinen

Aufnahmen.

Paolo Morena spielt eine G.B. Guadagnini von 1771.

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Die Gesel lschaft der Freunde der Alten Oper

dankt herzl ich

ihren ehrenamtl ichen Helfern

für die Gestaltung der Tischdekoration

Druckerei Imbescheidt KG

Alte Oper Frankfurt Restaurat ion

Gerd Käfer und Roland Kuff ler GmbH & Co.

Hassia Mineralquel len GmbH & Co. KG

www.mad-kommunikation.de

Jumeirah Frankfurt

Ulr ich W. Reinholdt

Impressum

Herausgeber: Alte Oper Frankfurt, Konzert- und Kongresszentrum GmbH

Intendant und Geschäftsführer: Michael Hocks

Redaktion: Ruth Seiberts

Text: Karen Allihn

Gestaltung: Michael Hoffmeyer

Herstellung: Druckerei Imbescheidt

Das hr-SINFONIEORCHESTER

Das hr-Sinfonieorchester – das drittälteste deutsche Rundfunkorchester – hat sich

in seiner über 80-jährigen Geschichte mit Musik aller Stile und Epochen vom Barock

bis zur zeitgenössischen Avantgarde auseinandergesetzt.

Mit seinen vielfältigen Konzert- und CD-Aktivitäten feiert es gemeinsam mit Chef-

dirigent Paavo Järvi weltweit große Erfolge und ist ein geschätzter Gast auf renom-

mierten internationalen Bühnen wie bei den Londoner „Proms“, im Amsterdamer

Concertgebouw, in Wien, Salzburg, Paris, Budapest und Prag, in Japan oder in

China. Nach großen Dirigentenpersönlichkeiten wie Hans Rosbaud, Dean Dixon,

Eliahu Inbal und Hugh Wolff ist der Este Paavo Järvi seit 2006 Chefdirigent des

hr-Sinfonieorchesters und bereichert es mit seiner Arbeit um neue spannende

Facetten. Experimente und Entdeckungen im Bereich Neuer und Alter Musik

sowie die Zusammenarbeit mit hochkarätigen Gastdirigenten und Solisten gehören

dabei ebenso selbstverständlich zum künstlerischen Profil des Orchesters wie das

grenzüberschreitende Music Discovery Project, das Engagement beim Internationalen

Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti sowie zahlreiche Kinder- und Jugendprojekte.

Die Interpreten

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„E IN HÜBSCHER FÄCHER IST E IN UNUMGÄNGLICHES ERFORDERNISS

ZU ALLEN JAHRESZEITEN, UND SOWOHL IM HAUSE ALS AUSSER DEMSELBEN!“

Was „Iris, das Unterhaltungsblatt für Kunst, Literatur und Poesie“ im Februar 1824

konstatierte, mag auch für das 21. Jahrhundert gelten – zumal wenn der „hübsche

Fächer“ mit der Abbildung der Madrider Plaza de Cibeles seinen Besitzer an einen

außergewöhnlichen Abend in der Alten Oper erinnert.

Das Accessoire, das nicht nur für frische Luft in stickigen Räumen sorgt, sondern

auch dezente Andeutungen und kokette Botschaften zu vermitteln vermag, können

Sie zum Preis von 10,- Euro erwerben: Wenden Sie sich an eine der drei zuständigen

Hostessen oder an den Vorstand der „Gesellschaft der Freunde“, wenn Sie einen

der Fächer aus der Tischdekoration mit nach Hause nehmen möchten – wir halten

auch noch weitere Exemplare für Sie bereit!

Wer weiß, wenn Sie Ihren Fächer im nächsten heißen Sommer in der Alten Oper

verwenden, treffen Sie vielleicht auf Gleichgesinnte ...