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Pflege zu Hause Praktische Hinweise und Anregungen!

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Pflege zu Hause

Praktische Hinweise und Anregungen!

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Wie können Sie Überforderungen vermeiden?Umfassend informieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Pflegebedürftige und Familie mit einbeziehen . . . . . . . . . . . . . . . 4Den Pflegebedürftigen in seiner Selbstständigkeit fördern . . . . . 4Teilnahme an einem Pflegekurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Worauf kommt es in häuslicher Pflege besonders an?Eigenkräfte des Pflegebedürftigen fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Pflegebedürftige nicht überfordern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Rückenfreundlich pflegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Wohnung der Pflegesituation anpassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Hilfsmittel nutzen!Checkliste zum Hilfsmitteleinsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Hilfsmittel für das Liegen und Sitzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Hilfsmittel für das Gehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Hilfsmittel für Bad und Toilette. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Inkontinenzhilfen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Alltagshilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Körperpflege:Intimsphäre respektieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Wohlbefinden fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Hautpflege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Ernährung:Gesund essen und trinken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Bewegung ist nötig!Vorbeugen ist besser als heilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Bewegungsübungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Wer unterstützt Sie bei der häuslichen Pflege?Wer leistet was. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Ambulante Dienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Teilstationäre Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Kurzzeitpflegeeinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Stationäre Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Checkliste zur Prüfung des Hilfsangebotes. . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Wer beteiligt sich an den Kosten?Leistungen der Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Leistungen der Pflegeversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Selbstpflege:Spezielle Übungen für zu Hause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Tipps für den Pflegenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Weiterführende Literatur/Broschüren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Vorwort

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Liebes Mitglied, liebe Leserin, lieber Leser,

Für die Lebensqualität kranker, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen ist es oft von entscheidender Bedeutung, dass sie trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Diese vermittelt ihnen ein Gefühl von Vertrautheit, Sicherheit und Selbstbestimmtheit. Dabei wird häufig übersehen, dass die Pflege zu Hause Pflegebedürftige wie auch ihre Angehörigen in eine neue und veränderte Lebenssituation bringt.

Wer sich für die Pflege eines Angehörigen entscheidet, hat eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen. Viele Ange-hörige übernehmen die Pflege zusätzlich zu den bisherigen Verpflichtungen gegenüber der Familie und dem eigenen Beruf. Eine Gelegenheit, sich auf die Pflege einzustellen, Fertigkeiten und notwendiges Wissen über die Pflege zu erwerben, haben nur die wenigsten. Dass es dann zu physischen und psychischen Überlastungen der pflegenden Angehörigen kommen kann, ist leicht nachvollziehbar.

Aber Überlastungssituationen müssen nicht zwangsläufig die Folge einer häuslichen Pflege sein, denn Pflege kann man lernen. Informationen über Krankheitsfolgen, Kenntnisse über eine aktivierende Pflege sowie das Wissen um Entlastungsmöglichkeiten durch Pflegehilfsmittel, ambulante, teilstationäre und stationäre Pflegeeinrichtungen helfen, Anforderungen zu meistern und Überforderungen zu vermeiden.

Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen praktische Hilfestellung und Anregungen geben, Ihre eigene Lebens- und Pflegesituation besser zu meistern. Wir wünschen Ihnen dazu viel Kraft.

Ihre DAK-Gesundheit Pflegekasse

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Wie können Sie Überforderungen verm eiden?Informieren Sie sich umfassendInvestieren Sie Zeit in das Zusammentragen von Informationen. Bitten Sie den behandelnden Arzt um ausführliche Information zum Krankheitsgeschehen sowie zu möglichen Behandlungs- und Rehabilitationsmaßnahmen. Erkundigen Sie sich bei der Kranken- und Pflegekasse nach Unterstützungsmöglichkeiten.

Ihr Servicezentrum der DAK-Gesundheit berät Sie gerne. Gerade in der Anfangsphase einer Pflegesituation sind Informationen und Hinweise besonders wichtig. Je umfassender Sie sich informiert haben, desto besser können Sie die notwendigen Entscheidungen treffen und dadurch die Pflegesituation mitgestalten. Denn als Pflegeperson müssen Sie nicht alle Aufgaben allein bewältigen.

Beziehen Sie den Pflegebedürftigen und die Familie in Entscheidungen einVon der Entscheidung, einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause zu pflegen, sind alle Familienmitglieder betroffen. Damit sich alle Beteiligten auf mögliche Veränderungen einstellen können, ist es wichtig, sie bereits im Vorfeld an Planung und Vorbereitung der häuslichen Pflege zu beteiligen.

Gemeinsam mit anderen lernen Sie so, den Pflegealltag leichter zu bewältigen. Erkundigen Sie sich in Ihrem Servicezentrum der DAK-Gesundheit nach Kursangeboten und nach der Möglichkeit, sich zu Hause in Ihrer konkreten Situation anleiten und beraten zu lassen.

Fördern Sie den Pflegebedürftigen in seiner SelbstständigkeitInformieren Sie sich vor der Übernahme von Pflegeaufgaben zunächst immer über die vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Pflegebedürftigen und beziehen Sie seine Selbsthilfemöglichkeiten ein.

Motivieren Sie den Pflegebedürftigen dazu, seine Fähigkeiten einzusetzen, und übernehmen Sie nur die Aufgaben, die er selbst nicht ausführen kann. Nutzen Sie auch Hilfsmittel, die dem Pflegebedürftigen eine größere Selbstständigkeit ermöglichen.

Nehmen Sie an einem Pflegekurs teilRichtige Pflege will gelernt sein. Daher sollten Sie sich durch die Teilnahme an einem Pflegekurs auf Ihre Aufgaben vorbereiten. Ein solcher Kurs vermittelt wichtiges Grundwissen zur häuslichen Pflege und gibt Ihnen die Möglichkeit, Pflegehandlungen einzuüben. Die Kosten für den Pflegekurs werden von Ihrer Pflegekasse übernommen.

Unterstützung

Vernachlässigen Sie Ihre eigene Gesundheit nicht!Im Sinne einer gesunden „Selbstpflege“ sollten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse ebenso ernst nehmen wie die Wünsche und Erwartungen des Pflegebedürftigen. Für sich selbst Freizeit beanspruchen, sich Zeit nehmen für Hobbys, das Treffen von Freunden. Das alles ist wichtig für Ihr körperliches und psychisches Wohlbefinden. Solche Erholungsphasen ermöglichen Ihnen einen inneren Abstand zur Pflegesituation und helfen Ihnen, den Pflegealltag mit all seinen Problemen wieder mit neuer Kraft zu bewältigen. Gesprächskreise für pflegende Angehörige bieten die Möglichkeit, mit Menschen in derselben Situation Erfahrungen auszutauschen und über emotionale Belastungen und zwischenmenschliche Probleme im Pflegealltag zu sprechen.

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Fähigkeiten fördern

Worauf kommt es in der häuslichen P flege besonders an?Eigenkräfte des Pflegebedürftigen fördernDie dem Pflegebedürftigen verbliebenen lebenspraktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erhalten und zu fördern, ist eines der wichtigsten Ziele bei der Pflege.

Auch wenn Sie immer wieder neu Geduld aufbringen müssen, sollten Sie stets bemüht sein, den Pflegebedürftigen so viel wie möglich selbst tun zu lassen, um ihn so in seiner Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu fördern.

Vor jeder Übernahme von Tätigkeiten für den Pflegebedürftigen sollten Sie daher mit ihm überlegen, inwieweit eine Selbsthilfe-möglichkeit gegeben ist. Es ist wichtig, den Umfang Ihrer Hilfe und Unterstützung immer wieder neu zu bemessen. Ihr Tun wird dann zum Handeln mit dem Pflegebedürftigen. Das entlastet Sie und

erhält dem Pflegebedürftigen ein bestimmtes Maß an Selbst- ständigkeit oder hilft dabei, diese neu zu entwickeln. Bedenken Sie auch, dass übertriebene Fürsorge leicht zur Bevormundung führen und die Eigeninitiative sowie das Selbstwertgefühl des Pflegebedürftigen untergraben kann.

Pflegebedürftige nicht überfordernBei Ihren Bemühungen um Aktivierung des Pflegebedürftigen sollten Sie die Anforderungen nicht zu hoch setzen. „Mit kleinen Schritten kommt man auch ans Ziel“, heißt es im Volksmund.

Freuen Sie sich mit dem Pflegebedürftigen über kleine Erfolgser-lebnisse. Gerade die alltäglichen Verrichtungen beim Essen und Trinken, bei der Körperpflege oder beim An- und Auskleiden bieten Tag für Tag Gelegenheit zum Einüben der Selbstständigkeit.

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Rückenfreundlich pflegenDie Ausübung der täglichen Pflege bringt es oft mit sich, dass Sie sich bücken bzw. den Pflegebedürftigen anheben oder sogar tragen müssen. Diese Tätigkeiten sind besonders bei ungünstiger Arbeitshaltung sehr belastend für Ihre Wirbelsäule. Durch die Beachtung folgender Grundregeln können Sie eine unnötige Belastung vermeiden:• Tragen Sie beim Pflegen Schuhe, in denen Sie einen sicheren

Stand haben.• Wenn das Pflegebett höhenverstellbar ist, sollten Sie vor den

Arbeiten am Bett immer die richtige Arbeitshöhe einstellen. So können Sie viele belastende Bückvorgänge vermeiden.

• Achten Sie auf die richtige Arbeitshaltung: Sorgen Sie für eine große Standfläche, indem Sie die Beine grätschen oder in Schrittstellung gehen. Beugen Sie Hüft- und Kniegelenke leicht an. Gegebenenfalls können Sie sich so mit den Oberschenkeln am Bett abstützen.

• Halten Sie den Rücken gerade. Beim Bücken erfolgt die Beugung in den Hüft- und Kniegelenken, nicht in der Wirbelsäule.

• Wenn Sie den Pflegebedürftigen anheben oder tragen müssen, dann nehmen Sie ihn möglichst nah an Ihren Körper heran. Vor dem Anheben spannen Sie Bauch- und Rückenmuskulatur an und halten so den Rücken gerade. Atmen Sie beim Hebevorgang aus, dann gleichmäßig weiteratmen. Das Anheben erfolgt bei geradem Rücken durch eine Streckung der Hüft- und Kniegelenke.

• Arbeiten Sie „aus den Beinen heraus“. Das gilt besonders beim seitlichen Drehen. Durch kleine Schritte erreichen Sie eine Drehung zur Seite, ohne die Wirbelsäule in sich zu verdrehen. Dies gilt besonders beim Heben und Tragen.

• Falls ein Helfer zur Verfügung steht, sollten Sie anstrengende Pflegetätigkeiten zu zweit ausführen.

• Jeden Hebevorgang sollten Sie mit dem Pflegebedürftigen und Ihrem Helfer (falls vorhanden) gut koordinieren.

• Überlegen Sie, ob entsprechende Hilfsmittel das Heben ersetzen oder erleichtern können.

• Und sollten Sie sich beim Pflegen verletzen – als Pflegeperson sind Sie kostenlos gesetzlich unfallversichert. Näheres erfahren Sie in Ihrem Servicezentrum der DAK-Gesundheit oder bei den Berufsgenossenschaften.

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Fähigkeiten fördern Hilfsmittel

Wohnung der Pflegesituation anpassenIhre private Wohnung gestalten Menschen üblicherweise nach ihrem persönlichen Geschmack. Allerdings gewährleisten die individuellen Vorstellungen von Wohnlichkeit und Gemütlichkeit nicht automatisch eine der neuen Lebenssituation angemessene und für die häusliche Pflege geeignete Wohnsituation.

Durch eine spezielle Ausgestaltung der Wohnung können Selbst-ständigkeit und Unabhängigkeit gefördert und die Lebensqualität des Pflegebedürftigen erhöht werden. Die Anpassung der Wohnung an die individuelle Situation des Pflegebedürftigen ist oft ohne große Umbaumaßnahmen mit wenigen Hilfsmitteln zu erreichen. Zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes kann die DAK-Gesundheit Pflegekasse finanzielle Zuschüsse zu Umbaumaßnahmen gewähren.

Fragen Sie vor der Umgestaltung des Wohnraums den Pflege-bedürftigen nach seinen Wünschen und wägen Sie gemeinsam zwischen Zweckmäßigkeit und persönlichen Vorlieben ab. Eine behagliche Wohnatmosphäre, in der der Pflegebedürftige sich wohl fühlt, und eine funktionale, auf die Pflege hin ausgerichtete Gestaltung sollten sich die Waage halten.

Bedenken Sie, dass auch Pflegebedürftige noch am Familienleben teilhaben möchten. Der Wohnraum sollte daher zwar ruhig gelegen, aber trotzdem nicht gänzlich vom Alltagsleben abgeschlossen sein. Wichtig ist natürlich auch die Erreichbarkeit von Bad und Toilette.

Hilfsmittel nutzen!

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Pflegebedürftige oder behinderte Menschen können oft auf fremde Hilfe verzichten, wenn geeignete Pflegehilfsmittel vorhanden sind. Es gibt ein breites Angebot an solchen Hilfsmitteln zur Unterstüt-zung im Haushalt, bei der Körperpflege, beim Essen und Trinken, beim An- und Auskleiden, beim Lesen und Schreiben, bei der Verständigung sowie beim Gehen, Sitzen, Liegen und Stehen.

Hilfsmittel sind in vielen Pflegesituation von Bedeutung. Sie können dazu beitragen,• Beschwerden zu lindern• Behandlungen zu sichern• Behinderungen auszugleichen• Selbstständigkeit zu fördern• Fähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern• Pflege zu erleichtern• Sicherheit zu vermitteln

Ein Hilfsmittel muss also mit Bedacht für die jeweilige Pflegesi-tuation ausgewählt werden. Auf keinen Fall darf es ein Wieder-erlernen verlorener oder das Nutzen vorhandener Fähigkeiten wie Stehen, Gehen, Sitzen, Halten oder Greifen verhindern.

Der Sanitätsfachhandel, Sozialstationen, ambulante Dienste für Behinderte sowie Pflegedienste bieten üblicherweise eine Hilfsmittelberatung an. Information und gute Beratung sind für Pflegebedürftige und Pflegende gleichermaßen unverzichtbar.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Hilfsmittel wirklich zur Entlastung führt, sollten Sie vereinbaren, dass es vorerst nur leihweise überlassen wird. Lassen Sie sich ausführlich anleiten, wie Sie das Hilfsmittel fach- und sachgerecht einsetzen.

Achten Sie darauf, dass eine verständliche Gebrauchsanleitung mitgeliefert wird. Überprüfen Sie das Hilfsmittel immer wieder auf seine Funktionsfähigkeit und achten Sie beim Einsatz auf Sicherheitsaspekte wie Lösen oder Feststellen von Rädern oder Bremsvorrichtungen.

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Hilfsmittel

Hilfsmittel für das Liegen und SitzenEs gibt Situationen, da wird das Pflegebett zum wichtigsten Hilfsmittel bei der häuslichen Pflege. Das gilt besonders dann, wenn Pflegebedürftige sich infolge außergewöhnlicher Bewegungs-einschränkungen nicht mehr selbstständig bewegen können. Das Pflegebett unterscheidet sich vor allem durch Höhe, Verstellbarkeit in der Liegefläche und durch seine Fahrbarkeit.

Außerdem können notwendige Hilfsmittel wie Seitengitter oder Aufrichtehilfen problemlos angebracht werden. Hilfreich für die pflegebedürftige Person und die Pflegenden ist eine elektrische oder hydraulische Höhenverstellbarkeit des Bettes. Diese bringt der Pflegeperson Erleichterung bei vielen Verrichtungen am Bett und ermöglicht dem Pflegebedürftigen das selbstständige Hinlegen oder Verlassen des Bettes.

Lagerungshilfen wie Lagerungs- und Stützkissen, Sitzauflagen und Auflagen für das Bett sowie Spezialmatratzen tragen beim Liegen und Sitzen zur Druckentlastung bei.

Bewegungshilfen wie Rutschbrett, Haltegürtel, Gleitmatte und Drehscheibe ersetzen häufig aufwendige Hebegeräte. Sie sind nicht nur wartungsfreundlicher und kostengünstiger als Hebelifter, sondern motivieren den Pflegebedürftigen zum Mittun und sind wesentlich einfacher zu handhaben.

Rollstühle gibt es in vielfacher Ausführung für die Straße und für die Wohnung. Sie ermöglichen ein sicheres Sitzen und fördern

die Beweglichkeit innerhalb und außerhalb der Wohnung. Bei der Auswahl und Ausstattung des Rollstuhls sind viele Aspekte zu berücksichtigen. Sitzhöhe, -breite sowie -tiefe, überwiegender Einsatz in der Wohnung oder im Freien sind nur einige Gesichts-punkte, die bei einer Auswahl mitbedacht werden sollten. Einfluss auf die richtige Entscheidung haben die Behinderungsart, das Ausmaß der Hilfe- und Pflegebedürftigkeit und die Gegebenheiten der Wohnsituation wie Türbreiten, Stufen, Fußbodenbeläge, Zuschnitt und Größe der Wohnung.

Ein Betttisch als ausziehbarer Nachttisch oder als Beistelltisch mit verstellbarer Tischhöhe und Tischplatte lässt sich im Liegen und Sitzen individuell nutzen.

Hilfsmittel für das GehenZur Unterstützung der Mobilität gibt es ein breites Angebot an unterschiedlichen Hilfsmitteln. Die Wahl einer Gehhilfe hängt von der Gehfähigkeit des Pflegebedürftigen und den räumlichen Gegebenheiten der Wohnung ab. Vom einfachen Gehstock über Gehstützen bis hin zum Gehrad stehen Hilfsmittel zur Verfügung, die je nach individuellen Bedürfnissen das Gehen sicher machen. Auswahl und Anleitung im Gebrauch der Gehhilfe sollten nicht ohne den Rat von Physiotherapeuten oder eines Sanitätshauses erfolgen. Denn eine falsch ausgewählte oder eingesetzte Gehhilfe kann zur Gefahr für den Pflegebedürftigen werden.

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Checkliste zum Hilfsmitteleinsatz

Bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel sind neben der Behinderung auch die räumlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Vor der Anschaffung sollten Sie folgende Fragen beantworten:

• Welche Schwierigkeiten stellen sich für die pflegebedürftige Person oder die Pflegeperson?

• Was soll durch das Hilfsmittel erreicht werden?

• Welche Hilfsmittel kommen hierfür in Frage?

• Ist der Einsatz durch die räumlichen Gegebenheiten in der eigenen Wohnung auch möglich?

• Kann der Pflegebedürftige/der Pflegende mit dem Hilfsmittel auch umgehen bzw. die Benutzung erlernen?

• Bringt das Hilfsmittel für den Pflegebedürftigen und/oder den Pflegenden den gewünschten Nutzen?

• Übernimmt die Krankenkasse oder die Pflegekasse die Kosten?

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Hilfsmittel für Bad und ToiletteViele Pflegebedürftige benötigen in Bad und Toilette besondere Vorrichtungen, um diese weiterhin sicher benutzen zu können. Möglichkeiten zum Festhalten sollten sich stets in Griffweite befinden. Hilfsmittel sind aber auch notwendig, um Probleme durch eingeschränkte Beweglichkeit, fehlende Kraft in Beinen, Armen oder Händen auszugleichen.

Haltegriffe, Aufrichtehilfen, Ein- und Aussteigehilfen wie z. B. Griffleitern, die an Decke oder Wand montiert werden, sind einfache, vielfältig einsetzbare Hilfsmittel. Sie erleichtern und sichern das Ein- und Aussteigen aus Badewanne oder Dusche.

Badewannensitze bieten eine Sitzerhöhung. Es gibt sie als niedrigen Hocker, der in die Wanne hineingestellt wird, oder als rutschfesten Aufsatz, der auf dem Badewannenrand aufliegt.

Badewannenlifter erleichtern ebenfalls das Ein- und Aussteigen aus der Wanne. Sie sind dann empfehlenswert, wenn keine Dusche vorhanden ist und die Badewanne infolge der Pflegebedürftigkeit nicht benutzt werden kann. Da Badewannen keine genormte Größe haben, ist bei der Anschaffung unbedingt darauf zu achten, dass Badewanne und Lifter zusammenpassen.

Duschsitze gibt es als Stuhl, als Hocker, als Duschrollstuhl oder als an der Wand zu befestigenden Klappsitz.

Die Toilettensitzerhöhung ist ein Spezialaufsatz zur Erhöhung des Toilettensitzes und macht das Hinsetzen und Aufstehen leichter.

Stützgestelle, Sitzrahmen, Wandhaltegriffe machen eine frei stehende Toilette für bewegungseingeschränkte Menschen sicher.

Der Toilettenstuhl oder Toilettenrollstuhl ist eine große Hilfe, wenn der Weg zur Toilette zu beschwerlich ist. Insbesondere für den nächtlichen Toilettengang kann der Toilettenstuhl neben dem Bett hilfreich sein.

Eine Haarwaschwanne mit Ablaufschlauch ermöglicht das Waschen der Haare im Bett.

InkontinenzhilfenWenn der Mensch unkontrolliert Urin bzw. Stuhl verliert, spricht man von einer Inkontinenz. Etwa vier Millionen Bundesbürger leiden hierunter. Auch wenn die Inkontinenz nur vorübergehend ist, eignen sich Inkontinenzhilfen.

Die bekanntesten Inkontinenzhilfen sind sicherlich die Windelhosen. Am hautfreundlichsten und im Allgemeinen ausreichend ist die Versorgung mit Vorlagen, die in einer normalen Unterhose oder in einer sog. Netzhose getragen werden. Die saugenden Inkontinenz-hilfen gibt es zur Müllvermeidung auch in waschbarer Form.

Die DAK-Gesundheit stellt eine aufzahlungsfreie Versorgung über ihre Vertragspartner zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass min-destens eine mittelgradige Inkontinenz vorliegt. Produkte, die der Hygiene (wie Monatsbinden), einem persönlichen Sicherheitsbe-dürfnis, dem Schutz der Kleidung und/oder der Aufnahme geringer Ausscheidungsmengen dienen, gelten nicht als Inkontinenzhilfen.

Zu den ableitenden Inkontinenzhilfen gehören z. B. Katheter. Für Frauen und Männer gibt es auch ein aus mehreren Elementen bestehendes System: Urinableiter, Ableitungsschlauch, Urinauffangbeutel.

AlltagshilfenUnter der Bezeichnung Alltagshilfen werden Hilfsmittel für den Haushalt, für das Essen und Trinken, für die Körperpflege sowie das An- und Auskleiden angeboten. Sie sollen Bewegungsein-schränkungen der Arme sowie eine mangelnde Greif- und Haltefunktion der Hände ausgleichen.

Das Greifen und Halten kann durch Greifzangen, Griffver- längerungen oder Griffverdickungen verbessert werden.

Bei vielen Verrichtungen wird eine Hand dazu benutzt, Gegenstände festzuhalten. Anti-Rutsch-Unterlagen können für handbehinderte Menschen diese Funktion übernehmen.

Ess- und Trinkhilfen: Spezialbestecke mit besonderen Griffen für Rechts- bzw. Linkshänder, Besteckhalter zum Ausgleich einer fehlenden Greiffunktion, Hochrandteller, Warmhalteteller, Teller-ränder, Trinkbecher sowie Haltegriffe für Gläser sind nur einige Hilfsmittel aus dem umfangreichen Angebot. Wichtig ist, dass die Hilfsmittel die individuellen Bewegungseinschränkungen ausgleichen.

Strumpfanzieher, Anziehhaken, Knöpfhilfe gehören zu den Anziehhilfen. Sie sollen Bewegungseinschränkungen der Hände, Arme oder der Wirbelsäule ausgleichen. Wichtig ist, dass sie leicht und bedienungsfreundlich sind.

Die Krankenkassen übernehmen vorrangig die Kosten für Hilfsmittel, die erforderlich sind, um die Folgen einer Erkrankung zu mindern oder auszugleichen.

Die Pflegekassen übernehmen die Kosten für ein Pflegehilfsmittel, wenn der Einsatz des Pflegehilfsmittels die Erleichterung der Pflege zur Folge hat, zur Linderung von Beschwerden beiträgt oder dem Pflegebedürftigen eine selbstständige Lebensführung ermöglicht. So übernimmt die Pflegekasse z. B. die Kosten für ein Hausnotrufgerät, wenn durch den Einsatz des Hausnotruf-gerätes eine selbstständige Lebensführung ermöglicht wird. Ein Hausnotrufgerät stellt sicher, dass der Pflegebedürftige jederzeit Hilfe holen kann, ohne dass er ständig auf die Anwesenheit einer Pflegekraft angewiesen ist.

Hilfsmittel

Eine vorherige Genehmigung ist in der Regel erforderlich. Wenn Ihr Arzt Ihnen ein Hilfsmittel verordnet hat, wenden Sie sich mit dem Rezept bitte an Ihre DAK-Gesundheit vor Ort. Hier beraten wir Sie nicht nur gerne zur Kostenübernahme sowie zu unseren Vertragspartnern, sondern Sie erfahren auch, auf welchem Wege Sie Ihr Hilfsmittel günstig, schnell und bequem erhalten.

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Körperpflege:Intimsphäre respektierenDie Körperpflege allein durchführen zu können, ist für viele Menschen ein wichtiges Kennzeichen für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit in der Lebensgestaltung. Wer gezwungen ist, in diesem Bereich Hilfe anzunehmen, fühlt sich daher oft ohnmächtig und ausgeliefert.

Pflegebedürftige und Pflegende müssen dann lernen, Hemmungen im Umgang mit Nacktheit, Ausscheidungen und Gerüchen zu überwinden. Veränderungen bei den eingespielten Rollen und Beziehungen können zudem zu Unsicherheiten oder Problemen im Umgang miteinander führen. Eine gezielte Förderung der Selbst-ständigkeit bei der Körperpflege, z. B. beim Waschen des Gesichts, der Hände sowie des Intimbereichs, kann diese Schwierigkeiten vermindern und ist ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung des Selbstwertgefühls des Pflegebedürftigen. Das Durchführen oder

schrittweise Wiedereinüben von Tätigkeiten bei der Pflege des eigenen Körpers fördert zudem die Beweglichkeit und kann zu einer dauerhaften Entlastung der Pflegeperson beitragen.

Grundsätzlich gilt also: Ermutigen Sie den Pflegebedürftigen, die Körperpflege so weit wie möglich selbst durchzuführen, und übernehmen Sie nur die Tätigkeiten, die er selbst nicht mehr ausführen kann. Wenn Ihre Hilfe nötig ist, achten Sie auf ein einfühlsames und respektvolles Vorgehen. Wahren Sie die Intimsphäre des Pflegebedürftigen.

Wohlbefinden fördernIndividuelle Vorlieben und Gewohnheiten prägen unsere tägliche Körperpflege. Bevorzugte Hautpflegemittel und Waschzusätze, eine bestimmte Wassertemperatur, die Gewöhnung an eine bestimmte Waschabfolge: All diese kleinen Selbstverständlichkeiten

Körperpflege

und Rituale haben sich oft ein Leben lang eingespielt. Sie tragen viel zu unserem Wohlbefinden bei und sollten daher, sofern sie gesundheitlich unbedenklich sind, auch in der Pflege berücksichtigt werden.

Dass Körperpflege mehr ist als das Reinigen der Haut, konnten Sie sicher selbst schon erfahren, wenn Sie sich etwa nach einem anstrengenden Arbeitstag mit einem Duschbad erfrischt oder sich nach einem langen Fußmarsch ein Wechselfußbad gegönnt haben.

Neben solchen wohltuenden Wasseranwendungen können auch Waschungen zum Wohlbefinden beitragen, insbesondere solche mit bewusst durchgeführter Waschrichtung. Die Richtung der Waschbewegung orientiert sich dabei an der Wuchsrichtung der Körperhaare. Wenn Sie eine belebende Waschung durchführen wollen, dann streichen Sie gegen die Wuchsrichtung der Haare. Beruhigend wirkt eine Waschung, wenn Sie entlang der Wuchs-richtung der Haare waschen. Beim Waschen stimulieren Reize wie Berührung, Wärme, Kälte und Druck die Haut und ermöglichen das Erspüren des eigenen Körpers.

Besonders für stark bewegungseingeschränkte und bettlägerige Menschen ist die Körperpflege daher eine wichtige Möglichkeit, die eigenen Körperstrukturen wieder zu erspüren.

HautpflegeDie Pflege unserer Haut ist ein wichtiger Beitrag zur Gesunder-haltung unseres Körpers. Denn die intakte Haut erfüllt wichtige Schutzfunktionen. Sie verhindert wie ein Schutzwall das Eindringen von Krankheitserregern und schädlichen Substanzen. Wie eine Klimaanlage gleicht sie Kälte und Wärme aus und sorgt so dafür, dass unsere Körpertemperatur konstant bleibt. Außerdem fängt sie bis zu einem bestimmten Grad die Wirkung von Druck, Stoß und Reibung ab.

Die Haut unterliegt wie alle Organe unseres Körpers einem ganz natürlichen Alterungsprozess. Meist verliert sie beim Älterwerden an Spannung, sie wird faltig, trocken und spröde. Dadurch verringert sich nicht nur ihre Schutzfunktion, auch die Wärmeregulation wird beeinträchtigt. Langes und häufiges Baden, therapeutische Wasseranwendungen sowie die Verwendung von Seifen oder Schaumbädern können die Austrocknung fördern.

Das kann nicht nur zu lästigem Hautjucken führen, sondern auch zu feinen Hautrissen, durch die Krankheitserreger eindringen können. Bestimmte Erkrankungen, Schwitzen, Ausscheidungen sowie ständiges Liegen oder Sitzen stellen zusätzliche Belastungen für die Haut dar. Damit sie ihre Aufgabe weiterhin erfüllen kann, ist eine sorgfältige Hautpflege unerlässlich.

Nur eine gepflegte Haut bleibt abwehrbereit. Besondere Aufmerk-samkeit sollten Sie all den Körperpartien widmen, bei denen Haut auf Haut liegt, denn sie sind besonders anfällig für Infektionen und Pilzerkrankungen. Im Genital- und Analbereich, in den Leisten, unter der Brust, hinter den Ohrmuscheln, in den Zehen- und Finger-zwischenräumen muss daher nach dem Waschen oder Duschen die Haut gut abgetrocknet werden.

Beobachten Sie diese Hautstellen auch besonders im Hinblick auf Rötungen oder sonstige Veränderungen. Um eine unnötige Austrocknung zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass die Wassereinwirkung auf die Haut nicht zu lang, die Verwendung von Seifen oder seifenähnlichen Produkten begrenzt und die Wassertemperatur nicht zu warm ist. Kurzes Abduschen ist daher in der Regel einem Vollbad vorzuziehen.

Anschließend empfiehlt sich eine gezielte Hautpflege durch Einreiben mit einer rückfettenden Lotion oder bei fettender Haut mit einem feuchtigkeitsspendenden Pflegemittel. Einreibemittel mit Alkoholanteil wie beispielsweise Franzbranntwein verursachen eine Entfettung der Haut, die unbedingt zu vermeiden ist. Wenn pflegebedürftige Menschen auf solche Einreibungen nicht verzichten wollen, muss im Anschluss daran unbedingt eine Rückfettung vorgenommen werden.

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7. Fet

te un

d Öle

6. Fi

sch,

Flei

sch

und

Eier

5. Milch und M

ilchprodukte

4. Getränke 3. Obst

2. Gemüse und Hülsenfrüchte

1. Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln

Ernährung

Gesund essen und trinken!Um unsere Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, brauchen wir ständig Energie, die wir aus der Nahrung gewinnen. Mit zuneh-mendem Alter, eingeschränkter Beweglichkeit und geringerer körperlicher Anstrengung sinkt unser Energieverbrauch und damit unser Bedarf an einfachen Kohlenhydraten und Fetten. Dies muss beim Zusammenstellen der Speisen für pflegebedürftige Menschen berücksichtigt werden. Denn ein Überangebot an Nahrung, ein Zuviel an Fett und Zucker, kann schnell zu Übergewicht führen, mit seinen bekannten schädlichen Folgen für die Gesundheit.

Es gibt aber auch Stoffe in der Nahrung, die unser Körper selbst bei geringem Energiebedarf unvermindert benötigt. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe, Eiweiße und Wasser. Nur eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost sorgt dafür, dass wir eine ausreichende Vielfalt an Nährstoffen zu uns nehmen.

Um eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten, sollten pflegebedürftige Menschen unabhängig vom Durstgefühl täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken. Zu empfehlen sind Mineralwasser, ungesüßte Früchtetees und Fruchtsäfte. Gerade alte und inkontinente Menschen trinken oft zu wenig und sollten daher zum Trinken ermuntert werden.

Bei einer gesunden Ernährung kommt es also nicht darauf an, wie viel wir essen und trinken, sondern auch ganz entscheidend darauf, was wir zu uns nehmen. Der Ernährungskreis* (siehe Abbildung) gibt einen Überblick über unsere Lebensmittel.

Es werden sieben Gruppen unterschieden, wobei jede Gruppe lebenswichtige Nahrungsbestandteile enthält. Die Ernährung ist dann abwechslungsreich, wenn sie Anteile aus allen 7 Gruppen enthält. Die Größe der einzelnen Sektoren zeigt, wovon weniger bzw. mehr verzehrt werden sollte.

Das gilt natürlich nur dann, wenn nicht vom Arzt infolge einer Stoffwechselerkrankung wie z. B. Diabetes eine spezielle Diät angeordnet wurde. Die Kost der pflegebedürftigen Menschen sollte also abwechslungsreich, schonend zubereitet und leicht verdaulich sein.

Reichen Sie lieber 5 kleine als 3 große Mahlzeiten. Pflegebedürftige müssen nicht auf den Genuss guten Essens verzichten. Erhalten Sie dem Pflegebedürftigen den Appetit und die Freude am Essen und berücksichtigen Sie seine Nahrungsvorlieben wenn möglich im Speiseplan.

*Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., Frankfurt am Main.

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Wer rastet, der rostet. Dieses alte Sprichwort hat auch in der häuslichen Pflege seine Bedeutung. Denn der menschliche Körper ist auf Bewegung hin geschaffen. Bewegung erfordert das Zusammenwirken unterschiedlicher Organsysteme sowie das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Bändern und Nerven.

• Wird dieses Zusammenwirken gestört, wie z. B. durch starke Bewegungseinschränkungen, dauerhafte Bettruhe oder ständiges passives Sitzen, so hat dies für den gesamten Körper Folgen:

• Durch die mangelnde Bewegung und die abnehmende Muskel-tätigkeit kann es zu Gelenkversteifungen und einer Rückbildung der Muskulatur kommen.

• Die Kreislauftätigkeit vermindert sich und die Atemfunktion wird reduziert.

• Bei dauerhafter oberflächlicher Atmung besteht die Gefahr einer Lungenentzündung.

• Haut und Muskeln werden schlecht durchblutet und nur mangelhaft mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

• Wirkt auf solche schlecht durchbluteten Hautstellen der permanente Druck des Körpergewichts und der Gegendruck der Matratze oder Sitzfläche ein, so kommt es zu Schädigungen der Haut bis hin zu den so genannten Druckgeschwüren.

• Die Verlangsamung der Blutströmung begünstigt die Entstehung von Thrombosen.

• Auch Darmträgheit und Verstopfung können Folgen von Bewegungsarmut sein.

Vorbeugen ist besser als heilenIn der Pflege ist es unverzichtbar, mögliche Folgeerkrankungen zu kennen, um Risikofaktoren vermeiden und sinnvolle Vorbeugungsmaßnahmen durchführen zu können. In einem Pflegekurs wird Ihnen dieses Wissen detailliert vermittelt.

Grundsätzlich ist die gezielte Erhaltung oder Förderung der Beweglichkeit eine der wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen gegen Folgeerkrankungen. Durch eine aktivierende Pflege, die die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen fördert, können

Sie daher gezielt einem Fortschreiten der Pflege- und Hilfebedürftigkeit entgegenwirken.

Leicht auszuführende Bewegungsübungen, sofern es das Krankheitsbild erlaubt, finden Sie hier.1. Fassen Sie die Hände und strecken Sie die Arme in Richtung

Decke. Bewegen Sie die gestreckten Arme zusammen von links nach rechts, so dass sich die jeweils entgegengesetzte Schulter leicht vom Bett abhebt.

2. Kippen Sie die angestellten Beine im Wechsel langsam von links nach rechts.

3. Stellen Sie die Beine auf und versuchen Sie, das Gesäß vom Bett abzuheben, ohne dabei die Atmung anzuhalten.

4. Legen Sie die Hände auf Ihren Bauch und atmen Sie ruhig und langsam so tief ein, dass sich die Bauchdecke im Atemrhythmus auf und ab bewegt.

5. Lassen Sie die Arme links und rechts neben dem Körper im Wechsel vor- und zurückschwingen. Heben Sie sie nur so weit, wie es schmerzfrei möglich ist.

6. Legen Sie die Hände verschränkt auf die Schultern oder Oberarme und drehen Sie Ihren Oberkörper leicht um die eigene Körperachse nach links und rechts.

7. Strecken Sie abwechselnd ein Bein aus und halten Sie es einen Moment gestreckt. Wenn Sie mögen, bewegen Sie den Fuß des ausgestreckten Beines zusätzlich auf und ab.

Bewegung

Bewegung ist nötig!

Am besten übt es sich mit flach gestelltem Kopfteil. Falls Sie dazu keine Mög-lichkeit oder Hilfe haben, führen Sie die Übungen Ihrem Wohlempfinden angemessen durch.

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Wer unterstützt Sie bei der häuslichen Pflege?Die DAK-Gesundheit ist Ansprechpartner für Ihre Probleme und bietet Ihnen Beratung sowie Unterstützung im Einzelfall an. In vielen Städten und Landkreisen finden Sie soziale Wegweiser, die über Beratungsangebote, ambulante, teilstationäre und statio-näre Dienste und Einrichtungen informieren. Außerdem gibt es inzwischen vielerorts Informations- oder Vermittlungsstellen, die alle gemeinde- oder stadtteilbezogenen sowie regionalen Hilfemöglichkeiten kennen.

Sozialämter sind nicht nur die Entscheidungsinstanz für Ansprüche im Rahmen der Sozialhilfe. Sie haben auch Beratungs- und Vermittlungsaufgaben bei den unterschiedlichsten Problemen und in Notsituationen.

Die jeweilige Pfarrgemeinde ist ebenfalls eine wichtige Adresse für Informations- und Ratsuchende. Zu den wichtigsten Anlaufstellen für ratsuchende Pflegebedürftige oder ihre Angehörigen zählen die Wohlfahrtsverbände. Unabhängig davon, ob der Ratsuchende bei ihnen Mitglied ist oder einer bestimmten Kirche angehört, bieten sie ihre Unterstützung an. Sie finden die örtlichen Dienststellen der Wohlfahrtsverbände in Ihrem Telefonbuch.

Wer leistet wasSich einen Überblick über Hilfsmöglichkeiten zu verschaffen, ist mancherorts nicht ganz einfach. Es bedarf schon einiger Anstrengungen, aus der breiten Palette der sozialen Dienste das für die eigene Pflegesituation adäquate Hilfeangebot zu finden.

Erschwert wird die Informationssammlung dadurch, dass einerseits mit der Bezeichnung der Institution nicht automatisch auch das Hilfeangebot überall identisch ist. Andererseits tragen soziale Dienste Namen, die nicht unbedingt auf ein Angebot zur Unterstützung der häuslichen Pflege schließen lassen.

Daher will diese Broschüre Sie über die Aufgaben der unter-schiedlichen Angebote zur Unterstützung und Erleichterung der häuslichen Pflege informieren. Zu wissen, wer für was zuständig ist, erleichtert Ihnen die Suche nach der richtigen Entlastungs-möglichkeit. Generell haben sich in der Bundesrepublik ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote entwickelt.

Ambulante DiensteAmbulante Pflegedienste übernehmen Aufgaben im Bereich der häuslichen Kranken- und Altenpflege. Sie erbringen im Auftrag des behandelnden Arztes Maßnahmen der Behandlungspflege. Manche haben ihre Leistungspalette erweitert und bieten „Essen auf Rädern“, Fahr-, Begleit- und Reinigungsdienste an. Weiterhin werden spezielle Betreuungsleistungen für Pflegebedürftige mit demenziellen Erkrankungen angeboten.

Caritas-Pflegestationen, Diakoniestationen, Sozialstationen sowie private Pflegedienste sind zentrale Einsatzstellen der ambulanten Kranken-, Alten- und Familienpflege. Neben ihrem pflegerischen Kernangebot erbringen sie noch Leistungen wie Unterstützung und Vermittlung ehrenamtlicher Helfer, Anleitung und Beratung für pflegende Angehörige, Begleitung für Sterbende und ihre Angehörigen, Beratung in sozialrechtlichen Fragen und Vermittlung weiter gehender Hilfen.

Beratung

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Mobile soziale Hilfsdienste helfen beim Sauberhalten der Wohnung, Reinigen und Instandhalten der Wäsche und beim Erledigen von Einkäufen. Hilfe bei der Körperpflege, Begleitung bei Arzt- oder Behördenbesuchen, Schreib- und Vorlesedienste sowie das Erledigen kleinerer Reparaturarbeiten in der Wohnung gehören häufig auch zu ihrem Aufgabenbereich.

Essen auf Rädern ist ein ambulanter Mahlzeitendienst, der täglich warmes Essen liefert oder einen Vorrat tiefgefrorener Mahlzeiten ins Haus bringt.

Besuchsdienste sind häufig Angebote der Pfarrgemeinden. Die ehrenamtlichen Helfer nehmen sich Zeit für das Gespräch mit kranken und pflegebedürftigen Menschen.

Teilstationäre EinrichtungenTagespflege ist ein alternatives Angebot für Menschen, die nicht auf vollstationäre Pflege und Versorgung angewiesen sind.

Je nach individueller Situation wird die Einrichtung täglich, wöchentlich oder mehrmals wöchentlich aufgesucht. Außerhalb dieser Betreuungszeit ist der Pflegebedürftige zu Hause. Durch aktivierende Pflegekonzepte wollen diese Einrichtungen die Selbsthilfemöglichkeiten der Menschen erhalten und fördern.

KurzzeitpflegeeinrichtungenEinrichtungen der Kurzzeitpflege ermöglichen pflegebedürftigen Menschen, sich vorübergehend stationär pflegen und versorgen zu lassen. Der Aufenthalt in solchen Einrichtungen ist zeitlich begrenzt. Kurzzeitpflege kann für Pflegebedürftige nach einem Krankenhausaufenthalt den Übergang in die häusliche Pflege überbrücken. Kurzzeitpflege wird auch in Anspruch genommen, wenn die Pflegeperson Urlaub macht, durch Krankheit ausfällt oder eine vorübergehende Entlastung nötig hat.

Stationäre EinrichtungenIn Altenwohnheimen oder Altenwohnanlagen können Einzel- personen und Ehepaare einen selbstständigen Haushalt führen. Je nach individuellem Bedarf können sie aber auch Pflege, haus- wirtschaftliche Unterstützung und andere Dienstleistungen abrufen. In diesen Altenheimen sind häufig auch Gemeinschaftsräume und Freizeitangebote integriert.

Altenheime und Pflegeheime bieten alten Menschen eine vollstationäre Pflege und Versorgung. Sie haben den Anspruch, den Bewohnern in ihrer besonderen Lebenssituation ein Zuhause zu bieten. Soziale Dienste, kommunikative und kulturelle Angebote gehören zum Pflegekonzept der meisten Einrichtungen.

Dienste und Einrichtungen

Checkliste zur Prüfung des Hilfsangebotes

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• Gibt es ausführliche schriftliche Informationen über das Hilfsangebot?

• Wie umfassend ist das Hilfsangebot?

• Werden Leistungen und Kosten transparent gemacht?

• Wie sieht das Leistungsangebot am Wochenende und an Feiertagen aus?

• Werden Absprachen im Pflegevertrag schriftlich festgehalten?

• Inwieweit werden Ihre zeitlichen Wünsche berücksichtigt?

• Wie konstant ist die Zuordnung der Mitarbeiter/-innen zum jeweiligen Pflegeeinsatz?

• Wird eine Pflegedokumentation geführt und verbleibt diese in Ihrer Wohnung?

• Werden Pflegeziele und die daraus resultierenden Maßnahmen mit den Pflegenden und Pflegebedürftigen abgestimmt?

• Wie wird die Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt sichergestellt?

• Besteht ein Versorgungsvertrag mit Kranken- und Pflegekassen?

• Welche Kosten müssen Sie selbst tragen?

• Werden Sie in pflegerischen, sozialrechtlichen und finanziellen Fragen beraten?

• Wird Ihnen eine „Stelle“ genannt, an die Sie sich wenden können, wenn Sie mit dem Angebot nicht zufrieden sind?

Vor der Entscheidung für eine Einrichtung oder einen Pflegedienst sollten Sie sich die Ihnen wichtigen Fragen beantworten lassen. Bei der Vielzahl der Anbieter und der Unterschiedlichkeit ihrer Hilfsangebote lohnt sich eine umfassende Vorinformation. Es ist Ihr gutes Recht, zu erwarten, dass eigene Wünsche und Vorstellungen bei der Pflege und Versorgung berücksichtigt werden.

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Wer beteiligt sich an den Kosten?Leistungen der Krankenversicherung Häusliche Krankenpflege – Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben einen Anspruch auf ausreichende und zweckmäßige Krankenbehandlung. Diese umfasst Maßnahmen, die notwendig sind, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern.

Im Rahmen der Krankenbehandlung können Versicherte auch häus-liche Krankenpflege durch geeignete Pflegekräfte beanspruchen. Anspruch besteht nur, wenn Krankenhausbehandlung geboten, aber nicht ausführbar ist oder dadurch vermieden oder verkürzt wird bzw. die häusliche Krankenpflege als Behandlungspflege zur Sicherung der ärztlichen Behandlung erforderlich ist. Leistun-gen der häuslichen Krankenpflege erhalten Versicherte in ihrem Haushalt,in dem ihrer Familie oder an einem sonstigen geeigneten Ort,soweit eine im Haushalt lebende Person den Kranken nicht im erforderlichen Umfang pflegen und versorgen kann.

Haushaltshilfe – Haushaltshilfe erhalten Versicherte, wenn ihnen wegen einer Krankenhausbehandlung, Vorsorgekur, Rehabilitation oder häuslicher Krankenpflege die Weiterführung des Haushalts nicht möglich ist. Vorausgesetzt wird aber, dass im Haushalt ein Kind lebt, das bei Beginn der Haushaltshilfe das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder das behindert und auf Hilfe angewiesen ist.

Leistungen der PflegeversicherungDie Pflegeversicherung soll als eigenständiger Zweig der Sozialversicherung das Risiko der Pflegebedürftigkeit sozial absichern. Sie hat die Aufgabe, Pflegebedürftigen Hilfe zu leisten, die wegen der Schwere der Pflegebedürftigkeit auf solidarische Unterstützung angewiesen sind. Vorrangig soll die Pflegeversi-cherung die Pflegebereitschaft der Angehörigen und Nachbarn unterstützen, damit ein Verbleib in der eigenen Häuslichkeit möglich ist. Leistungen der Pflegeversicherung sind Dienst-, Sach- und Geldleistungen für den Bedarf an Grundpflege und

hauswirtschaftlicher Versorgung. Art und Umfang richten sich einerseits nach der Schwere der Pflegebedürftigkeit (Pflegestufe) und andererseits danach, ob häusliche, teilstationäre oder vollstationäre Pflege in Anspruch genommen wird.

Das Vorliegen einer „Pflegebedürftigkeit“ bzw. einer eingeschränkten Alltagskompetenz entscheidet darüber, ob jemand Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung hat.

Über die Leistungen der Pflegeversicherung und deren Anspruchsvoraussetzungen informieren wir ausführlich in unserer Broschüre „Pflegeversicherung“. Sie erhalten sie in Ihrem Servicezentrum der DAK-Gesundheit.

Zur Vermeidung von Krankenhausbehandlung werden dem Versi-cherten die im Einzelfall erforderliche Grund- und Behandlungs-pflege sowie hauswirtschaftliche Versorgung bis zu vier Wochen je Krankheitsfall zugesichert. In begründeten Ausnahmefällen kann die Krankenkasse Kosten der häuslichen Krankenpflege für einen längeren Zeitraum übernehmen.

Um Leistungen der häuslichen Krankenpflege beanspruchen zu können, muss der behandelnde Arzt deren Notwendigkeit schrift-lich begründen. Auf der Verordnung muss er auch vermerken, welche einzelnen Leistungen in welchem Umfang erforderlich sind. Sozialstationen und ambulante Krankenpflegedienste erbringen die notwendigen Leistungen im Rahmen eines Versorgungsvertrages für die Krankenkasse.

Kostenbeteiligung

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Selbstpflege:

Zur weiteren Information erhalten Sie diese DAK-Gesundheit- Broschüren und das DAK-Gesundheit-Video/die DAK-Gesundheit-DVD kostenlos in Ihrer DAK-Gesundheit-Geschäftsstelle:

„Pflegeversicherung“Hier informieren wir Sie über die Leistungen der Pflegeversicherung (W406-5004).

„Hilfe zur Selbsthilfe – Der (etwas) andere Kurs“Das anschauliche Video/die DVD mit zahlreichen Tipps zum Umgang mit Pflegebedürftigen (W406-5010).

Online Pflegeberatung: www.dak.de/pflegeberaterHier können Sie vorab prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Pflegestufe gegeben sind und es sinnvoll ist, einen Pflegeantrag bei der Pflegekasse zu stellen.

PflegelotseWenn Sie einen ambulanten Pflegedienst oder ein Pflegeheim suchen, können Sie über www.dak.de oder direkt auf das Internet-portal der Ersatzkassen www.pflegelotse.de zugreifen. Hier erhalten Sie Informationen über die Größe, Kosten, Ausstattung, Lage sowie Anschriften der Einrichtung. Außerdem erhalten Sie Informationen über die Qualität der Pflegeeinrichtung.

Spezielle Übungen für zu Hause.

Weiterführende Literatur/Links:

Pflege der Selbstpflege

• Informieren Sie sich umfassend über die Pflegesituation, Entlastungshilfen und eine mögliche Unterstützung durch Kranken- und Pflegekasse.

• Beziehen Sie den Pflegebedürftigen und die Familie in Entscheidungen ein.

• Fördern Sie den Pflegebedürftigen in seiner Selbstständigkeit und beziehen Sie seine Selbsthilfemöglichkeiten in Ihre Planungen und Handlungen ein.

• Gute Pflege setzt Selbstpflege voraus.• Schaffen Sie sich Freiräume zur eigenen Erholung.

• Passen Sie die Wohnung der Pflegesituation an und nutzen Sie geeignete Hilfsmittel bei der Pflege.

• ernachlässigen Sie die eigene Gesundheit nicht.• Führen Sie die Pflegetätigkeiten rückenschonend durch.• Gönnen Sie sich die Teilnahme an einem Pflegekurs

oder erkundigen Sie sich bei der Pflegekasse nach der Möglichkeit einer Schulung in der häuslichen Umgebung des Pflegebedürftigen.

• Suchen Sie den Erfahrungsaustausch in einem Gesprächskreis oder einer Selbsthilfegruppe.

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Auf einen Blick – Tipps für den Pflegenden

1. Mobilisation der gesamten Wirbelsäule • In den Vierfüßlerstand gehen • Arme schulterbreit und Knie hüftbreit aufsetzen • Abwechselnd den Rücken runden (Katzenbuckel)

und in die Streckung führen (Pferderücken) • Ruhig und gleichmäßig atmen

2. Drehdehnung der gesamten Wirbelsäule • Bequeme Rückenlage • Beine mit geschlossenen Knien und Füßen anstellen • Drehen der Knie zur einen Seite • Schultern am Boden liegen lassen • Einige Sekunden auf der Seite liegen bleiben, tief durchatmen • Langsamer Wechsel der Knie zur anderen Seite Variante: Den Kopf gleichzeitig zur Gegenseite drehen.

3. Kräftigungung von Rumpf, Gesäß, Bauch und Beinen • Mit hüftbreit aufgestellten Beinen auf den Boden legen • Arme mit den Handflächen nach oben neben den Körper legen • Gesäß- und Bauchmuskeln anspannen, ohne das Atmen

zu vergessen

• Wirbel für Wirbel den Körper „aufrollen“ • Die Hüfte soll eine Linie mit Knien, Becken und Schultern bilden • Diese Linie ca. 15 Sekunden halten • Langsam wieder abrollen und ausruhen Verstärkung: Die Linie halten und abwechselnd ein Bein

in Verlängerung des Körpers wegstrecken, dabei nicht das Gesäß durchhängen lassen.

4. Dehnung der Oberschenkelrückseite • Bequeme Rückenlage einnehmen • Den Oberschenkel eines Beines mit einem Handtuch oder

mit den Händen umfassen • Dieses Bein leicht gebeugt lassen und die Fußspitze in

Richtung Nase anziehen • Das angenehme Ziehen auf der Oberschenkelrückseite

Richtung Gesäß 15–20 Sekunden halten • Bein lockern und wechseln Variante: Die Dehnung der Oberschenkelrückseite im

Bereich der Kniegelenke wird beim Versuch, das gestreckte Bein mit angezogener Fußspitze an den Körper heranzuziehen, verstärkt.

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W406-5007 / Gedruckt 03/15. Nachträglich kann es z. B. durch Gesetzesänderungen zu abweichenden Regelungen kommen. Aktuelle Auskünfte erhalten Sie in Ihrem Servicezentrum der DAK-Gesundheit.

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