UNESCO-WEltErbE SpeicherStadt und KontorhauSviertel mit ... · Der Beitritt zum Deutschen...

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UNESCO-WELTERBE SPEICHERSTADT UND KONTORHAUSVIERTEL MIT CHILEHAUS

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UNESCO-WEltErbE SpeicherStadt und KontorhauSviertel mit chilehauS

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Das Kontorhausviertel in direkter Nähe zur Speicherstadt hat als erstes reines Büroviertel auf dem europäischen Kontinent Architektur-geschichte geschrieben. Kontore bezeichneten zu mietende Büro- und Gemeinschaftshäuser hafenabhängiger Unternehmen. In den 1920er- und 1930er-Jahren gebaut, wurde das Quartier zum Sitz der großen Handelsgesellschaften, die hier die adminis-trative Abwicklung der Warenströme steuerten – die Speicher mit dem wertvollen Gut immer im Blick.

Den Kern des Areals bilden die dunklen Backsteinfassaden um den Burchardplatz. Während die Fassaden des Sprinkenhofs und Chilehauses noch expressionistische Formen aufweisen, finden wir beim Meßberghof und insbesondere beim Mohlenhof in ihrer schlichten Ausführung schon den Übergang zur „Neuen Sachlichkeit“.

Das Highlight des Ensembles ist ein wahrhaft „spitzenmäßiges“ Gebäude: Mit der an einen Schiffsbug erinnernden Spitze war das Chilehaus schon direkt nach seiner Fertigstellung eine überregional bekannte Sehenswürdigkeit und gilt heute als Ikone des Backstein-expressionismus. Entlang der kunstvollen S-förmig geschwungenen Fassade wurden auf 10 Stockwerken rund 4,8 Millionen Steine ver- arbeitet – von Hand! Der Name „Chilehaus“ geht auf den Bauherrn und Unternehmer Henry B. Sloman zurück: Der verarmte Hambur-ger machte in Chile mit dem Handel von Salpeter sein Vermögen und kam als reicher Kaufmann in seine Heimatstadt zurück.

Das Kontorhausviertel ist noch heute ein florierendes Geschäfts-quartier, das zahlreiche Unternehmen beherbergt. Während im Inneren der Gebäude Paternoster und kunstvolle Treppenschnecken an die Anfänge der modernen Büroarbeit erinnern, wurde das Viertel im Laufe der Zeit durch viele Restaurants, Galerien und Märkte belebt.

UNESCO-WEltErbE SPEICHERSTADT UND KoNToRHAUSVIERTEL MIT CHILEHAUS

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Chilehaus: Architekt Fritz Höger errichtete das Gebäude von 1922 - 1924. Faszinierende Bürohausarchitektur: Der Sprinkenhof mit modernen Klinkerfassaden im expressionistischen Stil.

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fleetschlösschenDas Gebäude diente früher als Zollhaus für Seefahrer und ist heute die perfekte Caféadresse.

Chocoversum by hachezMit eigener Genuss-Tour und schokoladigen Souvenirs.

restaurant vletTradition und Moderne, nicht nur im Interieur, sondern auch auf den Tellern.

Speicherstadt KaffeeröstereiHier kann man umgeben von uralten Kaffeemühlen und Röstanlagen den Barkassen zusehen und das besondere Aroma genießen.

Schönes lebenRestaurant, Café und Shop in atmosphärischen Räum-lichkeiten.

Cantinetta ristorante & barDas Restaurant im Ameron Hotel Speicherstadt war einst eine Kaffeebörse für den weltweiten Termin-handel.

restaurant laufaufNur wenige Meter vom Chilehaus entfernt gibt es Aufläufe und norddeutsche Spezialitäten.

Kölln haferlandAlles aus Hafer – neben individuellen Müslikreationen gibt hier es auch süße und herzhafte Snacks.

Chilehaus Besonders faszinierend ist die Spiegel- und Reflexwirkung der unregelmäßig gebrannten Backsteine. Die im 45°- Winkel aus der Fassade hervortretenden Ziegelpfeiler ergeben in der Schrägsicht ein diagonales Muster. MeßberghofVon der Speicherstadt aus zu sehen, auf der innerstäd-tischen Seite des Zollkanals, hebt sich mit seinen ruhigen, bewusst flächig gehaltenen Fassaden deutlich vom Chilehaus ab. Sprinkenhof Umschließt drei Innenhöfe und beeindruckt mit seiner rautenförmigen, mit Klinker-muster überzogenen Fassade.

MohlenhofDer Betonskelettbau spiegelt mit seinen schlichten, klar ablesbaren Baukörpern die Architekturtendenzen der späten 1920er Jahre wider.

WasserschlossHier wohnten die sog. Winden- wärter, die für die Wartung und Reparatur der hydraulischen Winden zuständig waren, mit denen die Waren in die Speicherböden gehoben wurden. Heute Gastronomie und Teekontor. „rathaus derSpeicherstadt“Sitz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die Archi-tekten wirkten auch maßgeb-lich am Hamburger Rathaus mit, was dem Gebäude seinen Beinamen eintrug.

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KUltUr UND frEiZEit GENUSS

Maritime Circle line Kulturkreuzfahrt mit Stopps u.a. am Internationalen Maritimen Museum und Auswanderermuseum „BallinStadt“.Landungsbrücke 10

barkassenexkursionen Kapitän heinrich PrüsseKompaktfahrt oder Lichter-fahrt durch die beleuchtete Speicherstadt. Landungsbrücke 3, Ponton

barkassen Centrale EhlersHistorische Fleetfahrt. Vorsetzen-Anleger am Roten Feuerschiff. U3 Baumwall

barkassen-MeyerBesonderer Service: In englischer Sprache über Gratis-App. Landungsbrücken 2 & 6

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Speicherstadtmuseum Im historischen Lagerhaus von 1888 erfährt man alles über die Arbeit der früheren Quartiersleute, den Tee- und Kaffeehandel sowie die Bau-geschichte der Speicherstadt. Dazu gibt es regelmäßige Führungen, Verkostungen und Veranstaltungen.

Miniatur Wunderland Die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt.

hamburg Dungeon Hamburger Stadtgeschichte in den Katakomben der Speicherstadt erleben.

Deutsches ZollmuseumDie außergewöhnlichen Exponate eröffnen einen kulturhistorischen Blick auf die Geschichte des Zolls.

Dialog im Dunkeln/ Dialog im StillenIn den Erlebnisausstellungen kann man erfahren, wie blinde oder gehörlose Menschen die Welt wahrnehmen.

Spicy´s GewürzmuseumDas einzige Gewürzmuseum der Welt mit über 900 Expo-naten aus 5 Jahrhunderten.

Museum Genuss SpeicherWarenkunde einmal anders: Erlebniswelt auf rund 700 m².

Galerien im KontorhausviertelMehr als ein Dutzend Galerien mit künstlerischer Vielfalt laden zum Flanieren und Entdecken ein.

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Der Beitritt zum Deutschen Zollverein 1888 bedeutete für den bis dahin souveränen Stadtstaat Hamburg das Ende der Zollfreiheit. Nur ein kleiner Freihafenbereich blieb bestehen, in dem Kaufleute ihre Waren unverzollt lagern, veredeln und verschiffen konnten. Dort errichtete die heutige Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zwischen 1885 und 1927 auf dicken Eichenpfählen eine „Stadt aus Speichern“ mit über 300.000 Quadratmetern Lagerfläche. Die Waren wurden von Bord der Lastschiffe, die unterhalb der Speicher festmachten, hochgezogen und auf den Speicherböden eingelagert. Die Skelettbauweise ermöglichte offene Räume und ein stabiles Raumklima, das selbst die empfind-lichsten und kostbarsten Güter schonte. Dass sich Funktionalität und Attraktivität nicht ausschließen, zeigen die neogotischen roten Backsteinfassaden, die der Speicherstadt ihren typischen Charakter verleihen. Unvergessen bleibt jedoch die Tatsache, dass

herausgeber: hamburg Marketing Gmbh/hamburg tourismus GmbhWexstraße 7, 20355 Hamburgwww.hamburg-tourismus.defreie und hansestadt hamburg/KulturbehördeHohe Bleichen 22, 20354 Hamburgwww.hamburg.de/welterbe

Die historische Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem legendären Chilehaus sind backsteingewordene Symbole für den aufstieg hamburgs zur handelsmetropole. heute sind die vollständig erhaltenen areale hamburgs ganzer Stolz: 2015 wurden sie zum UNESCO-Welterbe ernannt – als einzigartiges Ensemble maritimer lager- und moderner bürogebäude von außergewöhnlichem universellen Wert.

Ende des 19. Jahrhunderts erreichten die Industrialisierung und der weltweite Handel eine bisher unerreichte Dynamik, die das Stadtbild der Hansestadt grundlegend veränderte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Kaufleute in ihren Bürgerhäusern Wohnen, Arbeiten und Lagern vereint. Mit dem Ziel, Hamburg

© fotos: Hamburg Tourismus GmbHJörg Modrow, Andreas Vallbracht,www.mediaserver.hamburg.de,Fotolia, Ingo Bölter

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Außergewöhnliche Illumination: 1100 Leuchten setzen bei Einbruch der Dunkelheit die Details der Backsteinarchitektur in Szene.

Meistfotografiertes Motiv in der Speicherstadt: Das Wasserschloss oder auch „Windenwärterhäuschen“ (errichtet 1905 – 1907).

Tradition und Innovation in unmittelbarer Nachbarschaft: Speicherstadt und Elbphilharmonie.

vON haNSEatEN GEbaUt, vON DEr UNESCO GEaDElt

DiE SPEiChErStaDtin den Deutschen Zollverein einzugliedern, wurden die Lebens-bereiche voneinander getrennt. Warenmengen wuchsen, der Umschlag musste effizienter gestaltet werden. Es entstanden ganze Viertel, die nur der Abwicklung von Im- und Export dienten – die Geburtsstunde von Speicherstadt und Kontorhausviertel.

So wurden der damals größte Lagerhauskomplex der Welt und Europas erstes reines Bürohausviertel errichtet – und damit die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Hamburg an die Spitze des Welthandels aufsteigen konnte. Die Gebäude prägen mit ihren eindrucksvollen Klinkerfassaden – dem typisch norddeut-schen Backstein – noch heute das Gesicht der Elbmetropole. Die UNESCo würdigt diese beiden vollständig erhaltenen Quartiere mit der Aufnahme in die UNESCo-Welterbeliste.

Willkommen in einem lebendigen Kulturerbe, das seine moderne fortsetzung in der Elbphilharmonie und hafenCity findet!

für den Bau der Speicherstadt ein ganzes Stadtviertel und mit ihm mehr als 16.000 Menschen weichen mussten.

Während die Hamburger Hafenwirtschaft heute von hochmodernen Containterterminals geprägt ist, präsentiert sich die Speicherstadt mit zahlreichen Museen, aber auch mit Galerien und Ausstellungs-räumen als lebendiges Kulturquartier. Auch Kreativagenturen, Modelabels und spannende Gastronomien haben den Charme der loftartigen Backsteingebäude entdeckt.

Der Duft der weiten Welt liegt noch immer in der Luft: Hochwertige Kaffee-, Tee- und Schokoladenmanufakturen wandeln auf den Spuren der Händler, die diese Produkte einst nach Hamburg holten. Nach wie vor existieren Lagerböden für Teppichhändler. Bei Einbruch der Dunkelheit erwartet die Besucher der Speicherstadt ein besonderes Schauspiel: Mehr als tausend Strahler illuminieren Gemäuer, Giebel, Dächer und Fleetbrücken in einem Spiel von Licht und Wasser.

Das wohl bekannteste Beispiel für den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne ist die in der HafenCity liegende Elbphil-harmonie. Der ehemalige Kaispeicher A bildet das Fundament für eines der weltweit spektakulärsten Konzerthäuser. Auf den roten Backsteinmauern thront der filigrane Glasbau – und verbindet so architektonisch das Gestern mit dem Heute.