Ungerechtfertigter Vorteil von Banken im Wettbewerb mit Nichtbanken Erhard Glötzl 09.11.2013...
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Ungerechtfertigter Vorteil von Banken im Wettbewerb mit Nichtbanken
Erhard Glötzl09.11.2013 Monetative Jahrestagung
Univ. Doz. Mag. Dipl. Ing. Karl-Kautsky-Weg 26Dr. Erhard Glötzl A – 4040 Linz
+ 43 676 [email protected]://sites.google.com/site/gloetzlerhard/
http://de.wikipedia.org/wiki/Erhard_Glötzl
Giralgeld 2
Überblick• Monetärer Vorteil des Bankensystems durch Giralgeldschöpfung
– in Österreich ca 4 Mrd €– In Deutschland ca. 40 Mrd €
• Unerwünschte Folgen1. Verbotene Wettbewerbsverzerrung2. Gewinne der Banken umso höher je höher ihr Eigengeschäftsanteil3. Volkswirtschaftliche
• Mögliche Maßnahmen dagegen1. Vollgeld2. Trennbankensystem3. Bankensteuer
9.11.2013 copyright E. Glötzl
3
Weitergabe eines Vorteils wegen Wettbewerb
• Abstraktes Beispiel:– 100 Apfelhändler am Apfelmarkt– Was passiert, wenn Einkaufspreis (oder Herstellungskosten)
sinkt?– In welchem Ausmaß muss aus Wettbewerbsgründen der
niedrigere Einkaufspreis an Kunden weitergegeben werden?• Fall 1: Für alle 100 Händler vollständig• Fall 2: Nur für 1 Händler gar nicht• Fall 3: Für einen Teil der Händler teilweise
– Keine Wettbewerbsverzerrung, weil niedrigere Einkaufspreise (Herstellungskosten) ein gerechtfertigter monetärer Vorteil sind
Giralgeld 4
• Wenn ein monetärer Vorteil nicht durch Einkaufspreise (oder Herstellungskosten) sondern aus Subvention (Monopol) entsteht?– Subvention (Monopol): ungerechtfertigter monetärer Vorteil
• Fall 1: Für alle 100 Händler keine Wettbewerbsverzerrung• Fall 2: Nur für 1 Händler starke Wettbewerbsverzerrung• Fall 3: Für einen Teil der Händler teilweise Wettbewerbsverzerrung
• Wettbewerbsverzerrung – Wenn ein „ungerechtfertigter“ Vorteil nur einem Teil der
Marktteilnehmer zukommt– nach EU-Recht verboten
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Wettbewerbsverzerrung
Giralgeld 5
Gewinn Gewinn Gewinn
Vorteil Vorteil
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Vorteil
Kunden Kunden Kunden
Marktanteil derjenigen mit monetärem Vorteil100% 50% 10%
Weitergabe des Vorteils in Abhängigkeit des MarktanteilsWettbewerbsverzerrung nur bei ungerechtfertigtem Vorteil für Teil
der Marktteilnehmer
Giralgeld 6
Zinsvorteil aus Giralgeldmonopol 1996 - 2012
9.11.2013 copyright E. Glötzl
19961997
19981999
20002001
20022003
20042005
20062007
20082009
20102011
20120
1
2
3
4
5
6
Zinsvorteil aus Giralgeldmonopol 1996 – 2012 in Österreich im Mittel 2.8%
SMR Banken
Sichteinlagen Haushalte
Zins-Vorteil
Zinsrate %
Giralgeld 7
Monetärer Vorteil der Banken aus dem Giralgeldschöpfungsmonopol
• Nur kalkulatorisch zu ermitteln (2 Möglichkeiten):1. Niedrigere Finanzierungskosten als Nichtbanken:
Giralgeldmenge mal Zinsvorteil• Österreich: 140 Mrd € mal 2,8% = ca 4 Mrd € pro Jahr• Deutschland: = ca. 40 Mrd € pro Jahr
2. Netto-Zunahme der Giralgeldmenge minus Kosten
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 8
Weitergabe des Vorteils der Banken aus dem Giralgeldschöpfungsmonopol
Gewinn Gewinn Gewinn
Kreditgeschäft
Vorteil Vorteil
Wertpapier Sachvermögen
Kerngeschäft Eigengeschäft
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Vorteil
Kunden Kunden Kunden
Giralgeld 9
Wettbewerbsverzerrung durch Giralgeldschöpfungsmonopol der Banken
Gewinn
mittlere Wettbewerbsverzerrung
Gewinn Gewinn
Kreditgeschäft
Vorteil Vorteil
Wertpapier Sachvermögen
Kerngeschäft Eigengeschäft
9.11.2013 copyright E. Glötzl
keine Wettbewerbsverzerrung
großeWettbewerbsverzerrung
Vorteil
Giralgeld 10
1. Giralgeldschöpfung wettbewerbsrechtlich unzulässig
• EU-Recht: Wettbewerbsverzerrung verboten– Art. 101: für Verträge zwischen Unternehmen– Art. 102: für staatl. Subventionen
• Giralgeldschöpfung führt zu monetärem Vorteil• Monetärer Vorteil führt bei Eigengeschäft zu
Wettbewerbsverzerrung zwischen Banken und Nichtbanken
• → Giralgeldschöpfung und Eigengeschäft zusammen nach EU-Wettbewerbsrecht verboten
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Giralgeld 11
2. Eigengeschäftsanteil
• Je höher der Eigengeschäftsanteil umso höher die Gewinne der Banken, wegen der Verminderung der durchschnittlichen Wettbewerbssituation
• Verbriefung von Krediten – Vermindert Kerngeschäft– Erhöht Eigengeschäft– Erhöht die Gewinne
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 12
Wettbewerbsverzerrung durch Giralgeldschöpfungsmonopol der Banken
Gewinn
mittlere Wettbewerbsverzerrung
Gewinn Gewinn
Kreditgeschäft
Vorteil Vorteil
Wertpapier Sachvermögen
Kerngeschäft Eigengeschäft
9.11.2013 copyright E. Glötzl
keine Wettbewerbsverzerrung
großeWettbewerbsverzerrung
Vorteil
Giralgeld 13
3. Folgen der Giralgeldschöpfung volkswirtschaftlich weitgehend unerwünscht
• Weitergabe des monetären Vorteils– Durch niedrige Kreditzinsen
• an Spekulanten: UNERWÜNSCHT!• an realwirtschaftliche Unternehmen: ERWÜNSCHT!
– durch Erhöhung der Sparzinsen• an Sparer: ERWÜNSCHT/UNERWÜNSCHT je nach spezieller Situation!
– durch Erhöhung der Gewinne der Banken: UNERWÜNSCHT!
• Geld ist ein öffentliches Gut. – Der monetäre Vorteil aus der Giralgeldschöpfung sollte so wie
der monetäre Vorteil aus der Zentralbankgeldschöpfung als Seignoragegewinn dem Staat zufallen
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Giralgeld 14
Probleme durch Giralgeldschöpfung
• Bereits behandelt:– Wettbewerbsverzerrung– Monetärer Vorteil nicht an den Staat– Volkswirtschaftlich unerwünschte Folgen
• Weitere Probleme:– Ursache für Konjunkturschwankungen, Nachfragesteuerung,
Geldmengensteuerung, Erleichterung von Blasen, Privatisierung der Gewinne in Blasen, Sozialisierung der Verluste aus Blasen
– Störungen des Zahlungsverkehrs: Giralgeld ist eine Forderung an eine Bank. Bei Bankkonkurs, wird Giralgeld vernichtet, damit ist der Zahlungsverkehr gefährdet
– Bank-Run9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 15
Möglichkeiten zur Beseitigung der Probleme durch die Verwendung von Giralgeld
1. Geldreform: Vollgeld– keine Giralgeldschöpfung für Banken
2. Bankenreform: Trennbankensystem– kein Eigengeschäft für Geschäftsbanken– keine Giralgeldschöpfung für Investmentbanken
3. Steuerreform: Bankensteuer– Monetärer Vorteil an den Staat
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 16
Schematische historische Entwicklungprivates Geld und staatliches Geld
1600 1700 1800 1900 2000
100%
0%
Privates Geld private Banknoten Giralgeld Staatliches Geld
Zentralbankgesetze Vollgeld9.11.2013 copyright E. Glötzl
Vollgeld: = voll staatliches Geld
?
?
Giralgeld 17
Grundkonzept Vollgeld
• Was ist Vollgeld – Giralgeld wird nicht mehr von den Banken geschöpft, sondern wie Bargeld nur von der
Notenbank– „Geld am Konto“ ist nicht Forderung an Bank sondern wie Bargeld eine Forderung an
die Notenbank– Verstaatlichung von Giralgeld, d.h. Geldschöpfungsgewinn geht für Notenbankgeld und
Giralgeld an den Staat– Geldmenge gesteuert von Notenbank entweder
• Exogen (angebotsbestimmt) oder endogen (nachfragebestimmt)
• Warum Vollgeld?– Wesentlicher Beitrag zur Staatsfinanzierung– Keine ungerechtfertigten Gewinne für Banken– Einschränkung von Konjunkturschwankungen und Finanzblasen– Keine Wettbewerbsverzerrung– Keine Zahlungsverkehrprobleme bei Bankenkonkurs– Keine unerwünschten volkswirtschaftlichen Verteilungseffekte
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 18
1. Vollgeldsystem
Gewinn
Kunden
Gewinn Gewinn
Kunden Kunden
Kreditgeschäft
m. Vorteil m. Vorteil m. Vorteil
Wertpapier Sachvermögen
Kerngeschäft Eigengeschäft
Vollgeld: Keine Giralgeldschöpfung, daher kein monetärer Vorteil
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Giralgeld 19
2. Trennbankensystem
Gewinn
Kunden
Gewinn Gewinn
Kunden Kunden
Kreditgeschäft
m. Vorteil m. Vorteil m. Vorteil
Wertpapier SachvermögenKerngeschäft Eigengeschäft
Geschäftsbanken kein Eigengeschäft
Investmentbanken keine Giralgeldschöpfung
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 20
3. Bankensteuer
Staat Staat Staat
Kreditgeschäft
m. Vorteil m. Vorteil m. Vorteil
Wertpapier Sachvermögen
Kerngeschäft Eigengeschäft
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Giralgeld 21
Monetärer Vorteil an
Vermeidung von
Wettbewerb-verzerrung
Konjunktur-schwankung
Zahlungsver-kehrstörung Bankrun
DerzeitigesFraktionales Reservesystem
BankenKreditnehmerKreditgeber
nein nein nein nein
Vollgeld Staat ja ja ja teilweise
Trennbanken-system Realwirtschaft ja teilweise teilweise teilweise
Bankensteuer Staat ja nein nein nein
Maßnahmen Giralgeldprobleme
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 22
Was kann ein Vollgeldsystem nicht lösen
• Das dem kapitalistischen System - auf Grund der positiven Rückkopplungen der Kapitaleinkommen - systemimmanente Verteilungsproblem, kann nur durch eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik oder permanente Umverteilung von Kapitaleinkommen zu Arbeitseinkommen gelöst werden.
• Die ökonomisch-politisch-institutionellen Machtverhältnisse auf den Finanzmärkten, im Bankensystem und bei der Staatsfinanzierung führen zu einer laufenden Zunahme der Ungleichverteilung. Dies kann nur durch Regulierung der Machtverhältnisse und permanente Umverteilung vermieden werden
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 23
Möglichkeiten zur Beseitigung der Probleme eines kapitalistischen Wirtschaftssystems
• Möglichkeiten innerhalb des bestehenden Systems– Kapitalbesteuerung– Trennbankensystem (Roosevelt 1933)– Islamisches Bankensystem– Produktive Kreditschöpfung (Lautenbach 1931), Kreditlenkung– Direkte staatliche Geldschöpfung (d.h. Seignoragegewinn an den Staat)– Geldpolitik der Notenbank– Regulierung nach dem Erlaubnisprinzip:
• Finanzmärkte• Banken
• Neue Geldsysteme– Vollgeld (Joseph Huber 1998, Monetative, positive Money,…) – 100%-Geld (Frederic Soddy 1926, I. Fisher 1935, M. Kumhof(IWF)2012)– Freiwirtschaft (Gesell)– Komplementäre/alternative Geldsysteme (Kennedy, Lietaer)9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 249.11.2013 copyright E. Glötzl
Bewertung der Maßnahmen
hinsichtlich der Wirkung auf:
Neue Geldsysteme Maßnahmen im bestehenden Geldsystem
Vollgeld 100%-Geld
Freiwirtschaft
Komplementäre/
alternative Geldsyste
me
Kapital-besteue
rung
Trennbanken-
system
Islamische
Bankensystem
Produktive
KreditschöpfungKreditlenku
ng
Regulierungen nach
dem Erlaubnisp
rinzip
Direkte staatliche Geldschö
pfung
Geldpolitik der Notenb
ank
Macht der Gläubiger
(Eigentümer)
Schulden-wachstum Guthaben-wachstum
Umverteilung
? + ?
Giralgeld-schöpfung
Konjunktur + + ? + Blasen,
Sozialisierung der Verluste
+ + + + Zahlungs-verkehr
Bankkonkurs+ + +
Seignorage-gewinn + + + +
Macht der politisch-
ökonomischen Institutionen
Finanzmärkte + Banken + + +
Staatsfinan-zierung + + +
Giralgeld 25
Anhang
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 26
Wie wird Giralgeld von den Geschäftsbanken geschöpft?
• Was ist Giralgeld?:– täglich fällige Forderungen von Nichtbanken an Geschäftsbanken
• Giralgeld entsteht durch:• Kreditvergabe (=Ankauf von Kreditforderungen) an Nichtbanken (Grafik 1)• Ankauf von sonstigen Aktiva von Nichtbanken (siehe Grafik 2)• Ankauf von Diestleistungen usw.
• Giralgeld „ entsteht aus dem Nichts“ durch Bilanzverlängerung.– „entsteht aus dem Nichts“ heißt: die Forderung (der Nichtbank) und die Verbindlichkeit (der
Bank) entsteht gleichzeitig, ohne dass diese vorher vorhanden gewesen wären– „entsteht aus dem Nichts“ soll den Unterschied zur Bezahlung mit Bargeld verdeutlichen. Dabei
wechselt Bargeld nur den Besitzer ohne dass dabei ein neues Zahlungsmittel geschaffen wird– „entsteht aus dem Nichts“ bedeutet jedenfalls nicht, dass Banken nur Aktiva ohne entsprechende
Passiva in der Höhe der geschöpften Giralgeldmenge lukrieren. Es heißt daher nicht, dass sie einen Gewinn in der Höhe der Giralgeldschöpfung lukrieren.
– Genau durch die umgekehrten Vorgänge wird Giralgeld vernichtet.
• Die jährliche Zunahme der Giralgeldmenge entspricht der Nettogiralgeldschöpfung, d.h. der Differenz von Giralgeldschöpfung und Giralgeldvernichtung.
• Die Zunahme der Giralgeldmenge liegt nicht im Ermessen der Geschäftsbanken sondern ergibt sich aus dem Marktverhalten aller Wirtschaftsteilnehmer.
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 27
Giralgeldschöpfung durch Kauf von Aktiva: Eigengeschäft
Bank B Produzent PAktiva Passiva Aktiva Passiva
Anfangsbilanz0 0 10 Ware 10 EK
1.Schritt: Bilanzverlängerung, Kredit an sich selbst10 F an BGiralgeld 10 V an B 10 Ware 10 EK
2.Schritt: Kauf der Ware
10 Ware 10 V an P 10 F an BGiralgeld 10 EK
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F = Forderung, V = Verbindlichkeit, Einzige Einschränkungen : Liquiditätserfordernisse, Eigenkapitalerfordernisse
Neues Geld entsteht, Geldmenge M0 wächst, Nachfrage wächst
Giralgeld 28
Giralgeldschöpfung durch Kreditvergabe: Kerngeschäft
Bank B Kreditnehmer K Produzent P
Aktiva Passiva Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Anfangsbilanz
0 0 0 0 10 Ware 10 EK
1.Schritt: Bilanzverlängerung, Kredit an sich selbst
10 F an BGiralgeld 10 V an B 0 0 10 Ware 10 EK
2. Schritt: Kreditvergabe
10 F an K 10 V an K 10 F an BGiralgeld 10 V an B 10 Ware 10 EK
3. Schritt: Warenkauf
10 F an K 10 V an P 10 Ware 10 V an B 10 F an BGiralgeld 10 EK
F = Forderung, V = Verbindlichkeit, Einschränkungen wie vorher
Neues Geld entsteht, Geldmenge M0 wächst, Nachfrage wächst
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Giralgeld 29
Entstehung des monetären Vorteils der Banken aus der Giralgeldschöpfung in der GuV
• Monetärer Vorteil = Einnahmen - Ausgaben• Einnahmen des Bankensystems aus der Giralgeldschöpfung:
- Nettogiralgeldschöpfung. Siehe Grafiken 1, 2.- Österreich: 8 Mrd EUR pro Jahr
• Ausgaben (Kosten) bei der Giralgeldschöpfung: – Mindesstreservehaltung, größenordnungsmäßig 1-2% von 1 – 2% = 0,01
– 0,04% (0,014 – 0, 056 Mrd)– Zinsen an die Giralgeldhalter, derzeit größenordnungsmäßig 0,1 – 0,3%
(0,14 – 0,42 Mrd)– Kosten des Zahlungsverkehrs, soweit dieser nicht vollständig durch
Kontogebühren gedeckt ist.– Sicher kleiner als 3 Mrd €
• monetäre Vorteil – Österreich: größer ca. 5 Mrd € pro Jahr
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Giralgeld 30
Monetärer Vorteil der Banken aus der Giralgeldschöpfung aus Sicht der Bilanz: Grundlagen
a. Im Folgenden geht es nict um rechtlich zulässige Bewertungen nach den Bilanzierungsvorschriften sondern um betriebswirtschaftliche Überlegu
b. eine nichtrückzahlbare Verbindlichkeit ohne Zinszahlungen kann mit 0 bewertet werden. Dadurch erhöht sich das Eigenkapital genau um diesen Betrag, daher steigt der Gewinn genau um diesen Betrag
c. eine nichtrückzahlbare Verbindlichkeit mit Zinszahlungen kann nicht mit 0 bewertet werden. Sie muss mit der zu zahlenden ewigen Rente der Zinsen bewertet werden. Dadurch erhöht sich das Eigenkapital genau um den Betrag der Gesamtsumme minus den Kosten aus der ewigen Rente, daher steigt der Gewinn genau um diesen Betrag
d. Aber auch bei einer zeitlich befristeten Stundung der Rückzahlung fällt ein Gewinn an. Eine auf 10 Jahre nicht rückzahlbare Verbindlichkeit kann mit der Gesamtsumme minus einer eventuellen im Laufe der 10 Jahre erzielten diskontierten Zinsersparnis bewertet werden. Dadurch erhöht sich das Eigenkapital genau um den Betrag der diskontierten Zinsersparnis, daher steigt der Gewinn genau um diesen Betrag
e. Da die Giralgeldmenge de facto jedes Jahr wächst, sich daher de facto nie verringert, kann die entsprechende Verbindlichkeit allein durch die zu zahlende ewige Rente aus den Zinsen gemäß b. bewertet werden.
f. Nur im Falle eines Bank-Runs würde die Giralgeldmenge durch die dabei aus zu zahlende Bargeldmenge verringert. Der Gewinn der anfallt entspricht dann dem bis zum Bank-Run anfallenden Zinsgewinn gemäß c. .
9.11.2013 copyright E. Glötzl
Giralgeld 31
Giralgeldmenge Österreich in Mio € 2001-2012
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 120.0
20,000.0
40,000.0
60,000.0
80,000.0
100,000.0
120,000.0
140,000.0
160,000.0
Giralgeldmenge Österreich 2001-2012
ÖsterreichMio
€
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Giralgeld 32
Gira
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 120.0
200,000.0
400,000.0
600,000.0
800,000.0
1,000,000.0
1,200,000.0
1,400,000.0
Giralgeldmenge Deutschland 2001-2012
Deutschland
Mio
€Giralgeldmenge Deutschland in Mio €
2001-2012
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Giralgeld 33
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 120.0
500,000.01,000,000.01,500,000.02,000,000.02,500,000.03,000,000.03,500,000.04,000,000.04,500,000.05,000,000.0
Giralgeldmenge Euroraum 2001-2012
Euroraum (EA11-2000, EA12-2006, EA13-2007, EA15-2008, EA16-2010, EA17)
Mio
€Giralgeldmenge Euroraum in Mio € 2001-
2012
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