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Klausur VWL II (Makroökonomie im Grundstudium) Sommersemester 2007 am 27. Juli 2007 Professor Dr. Gerhard Illing Beachten Sie folgende allgemeine Bearbeitungshinweise: Bitte geben Sie zunächst auf jedem Blatt Ihren Namen und Ihre vollständige Matrikel- nummer an (auf dem Deckblatt sowie auf jedem Blatt oben rechts). Reißen Sie die Blätter auf keinen Fall auseinander! Die Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten. Die Klausur besteht aus 4 Aufgaben. Bei jeder Aufgabe sind 30 Punkte zu erreichen, da- von wiederum 20 Punkte aus offenen Fragen und 10 Punkte aus Multiple-Choice-Fragen. Insgesamt können Sie somit 120 Punkte erreichen. Bei jeder Teilaufgabe steht in Klam- mern die maximal erreichbare Punktezahl. Multiple-Choice-Fragen: Kreuzen Sie jeweils an, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Es können mehrere Aussagen wahr bzw. falsch sein. Fünf richtig angekreuzte Antworten werden mit 5 Punkten bewertet, vier mit 3 Punkten, drei mit 1 Punkt, weniger als drei richtige Antworten mit null Punkten. Zugelassene Hilfsmittel: Nichtprogrammierbarer Taschenrechner. Beschriften Sie Ihre Grafiken vollständig und begründen Sie Ihre Antworten. Achten Sie darauf, dass Ihre Berechnungen eindeutig nachvollziehbar sind. Verwenden Sie für die Beantwortung der Aufgaben die jeweiligen Antwortkästen. Wenn der Platz in den Antwortkästen nicht ausreichen sollte, verwenden Sie die Rückseiten. Prüfen Sie die Klausurangabe auf Vollständigkeit. Die Klausur besteht einschließlich die- ses Deckblatts aus 22 Seiten. Name: Vorname: Matrikelnummer: Studiengang: Fachsemester: Vom Korrektor auszufüllen: Aufgabe 1 2 3 4 Summe Erreichbare Punkte 30 30 30 30 120 Erreichte Punkte

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Klausur VWL II (Makroökonomie im Grundstudium)

Sommersemester 2007 am 27. Juli 2007

Professor Dr. Gerhard Illing Beachten Sie folgende allgemeine Bearbeitungshinweise:

• Bitte geben Sie zunächst auf jedem Blatt Ihren Namen und Ihre vollständige Matrikel-nummer an (auf dem Deckblatt sowie auf jedem Blatt oben rechts).

• Reißen Sie die Blätter auf keinen Fall auseinander! • Die Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten. • Die Klausur besteht aus 4 Aufgaben. Bei jeder Aufgabe sind 30 Punkte zu erreichen, da-

von wiederum 20 Punkte aus offenen Fragen und 10 Punkte aus Multiple-Choice-Fragen. Insgesamt können Sie somit 120 Punkte erreichen. Bei jeder Teilaufgabe steht in Klam-mern die maximal erreichbare Punktezahl.

• Multiple-Choice-Fragen: Kreuzen Sie jeweils an, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Es können mehrere Aussagen wahr bzw. falsch sein. Fünf richtig angekreuzte Antworten werden mit 5 Punkten bewertet, vier mit 3 Punkten, drei mit 1 Punkt, weniger als drei richtige Antworten mit null Punkten.

• Zugelassene Hilfsmittel: Nichtprogrammierbarer Taschenrechner. • Beschriften Sie Ihre Grafiken vollständig und begründen Sie Ihre Antworten. Achten Sie

darauf, dass Ihre Berechnungen eindeutig nachvollziehbar sind. • Verwenden Sie für die Beantwortung der Aufgaben die jeweiligen Antwortkästen. Wenn

der Platz in den Antwortkästen nicht ausreichen sollte, verwenden Sie die Rückseiten. • Prüfen Sie die Klausurangabe auf Vollständigkeit. Die Klausur besteht einschließlich die-

ses Deckblatts aus 22 Seiten. Name: Vorname: Matrikelnummer: Studiengang: Fachsemester: Vom Korrektor auszufüllen: Aufgabe 1 2 3 4 Summe Erreichbare Punkte

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Erreichte Punkte

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1. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (30 Punkte) Nehmen Sie an, in einer Volkswirtschaft existieren drei Unternehmen: 1) Milchproduzent 2) Joghurtfabrik und 3) Supermarktkette. Der Milchproduzent verkauft seine gesamte Milchpro-duktion an die Joghurtfabrik. Diese importiert zusätzlich Obst aus dem Ausland und verwen-det es in der Produktion von Joghurt. Die gesamte Joghurtproduktion wird an die Super-marktkette verkauft. Diese verkauft einen Teil der Joghurtprodukte an den Endverbraucher im Inland, und exportiert den Rest. Unternehmen Löhne Verkaufserlös an nächste

Stufe Milchproduzent 100 150 Joghurtfabrik 80 400 Supermarktkette 120 600 Des Weiteren sind folgende Informationen gegeben:

• Die Joghurtfabrik importiert Obst im Wert von 100 • Die Supermarktkette exportiert Joghurt im Wert von 120 • 10% der im Inland anfallenden Löhne werden an Ausländer bezahlt • Kein Inländer erzielt Einkommen im Ausland • Die Abschreibungen haben einen Wert von Null • Die Differenz aus indirekten Steuern und Subventionen beträgt Null.

a. Berechnen Sie die Bruttowertschöpfung in jedem Unternehmen sowie das Bruttoinlands-

produkt der Volkswirtschaft. (4 Punkte) b. Definieren Sie den Begriff „Saldo der Primäreinkommen“. Wie hoch ist der Saldo der

Primäreinkommen in der betrachteten Volkswirtschaft? (4 Punkte)

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c. Berechnen Sie das Bruttonationaleinkommen (BNE) nach der Verteilungsrechnung! (6 Punkte)

d. Es seien noch folgende Informationen gegeben: privater Konsum C=300, Staatskonsum

G=100, direkte Steuern minus Transfers T=150. Berechnen Sie die Investitionen und die private Ersparnis. Welche Sektoren der Volkswirtschaft bieten Kapital an, welche fragen Kapital nach? (6 Punkte)

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e. Preisindizes und Inflationsmessung (5/3/1/0 Punkte) Kennzeichnen Sie, ob folgende Aussagen wahr order falsch sind! Wahr Falsch Der Preisindex nach Laspeyres unterschätzt die tatsächliche Preissteigerung.

O O

Der Paasche Index gewichtet die Preise mit den Mengen der Basisperiode.

O O

Sinkt die Qualität der Güter im Warenkorb, dann ist der hedo-nische Preisindex höher als der Laspeyres Index.

O O

Wenn die Wachstumsrate des realen BIP größer ist als die Wachstumsrate des nominalen BIP, dann ist die Inflationsrate gemessen am BIP-Deflator negativ.

O O

Eine Änderung des realen BIP entspricht immer einer Men-genänderung.

O O

f. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (5/3/1/0 Punkte) Kennzeichnen Sie, ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind! Wahr Falsch Erhöht sich die Zahl von ausländischen Gastarbeitern, dann steigt ceteris paribus das Bruttonationaleinkommen relativ zum Bruttoinlandsprodukt.

O O

Bei der Berechnung des Volkseinkommens von der Verwen-dungsseite werden die direkten Steuern nicht berücksichtigt.

O O

Ist das Bruttonationaleinkommen größer als das Bruttoin-landsprodukt, dann ist das erzielte Einkommen der Inländer im Ausland kleiner als das erzielte Einkommen der Ausländer im Inland.

O O

Wenn es Abschreibungen gibt, dann ist das Bruttoinlandspro-dukt immer größer als das Nettonationaleinkommen.

O O

Ein positiver Leistungsbilanzsaldo entspricht einer Kreditver-gabe des Inlands an das Ausland.

O O

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2. IS-LM-Modell (30 Punkte) a. Betrachten Sie zunächst den Geldmarkt. Die Geldmenge sei gegeben. Stellen Sie gra-

phisch die Auswirkung einer exogenen Erhöhung des Einkommens dar. Begründen Sie ökonomisch, warum der Zins steigt bzw. fällt. Leiten Sie dann graphisch die LM-Kurve aus dem Geldmarktdiagramm ab. Achten Sie auf korrekte Beschriftung der Grafiken! (5 Punkte)

Geldmarkt IS-LM

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b. Betrachten Sie nun das folgende IS-LM-Diagramm. Die Zentralbank erhöhe das Geldan-gebot. Wie reagieren das gleichgewichtige Einkommen und der gleichgewichtige Zins? Stellen Sie diese Situation im IS-LM-Diagramm und im Geldmarktdiagramm dar und ge-ben Sie eine ökonomische Interpretation. Achten Sie auf die korrekte Beschriftung der Grafiken! (5 Punkte)

Geldmarkt IS-LM (Fortsetzung auf der nächsten Seite)

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Betrachten Sie nun für die Teilaufgaben c. und d. das einfache Gütermarktmodell. Die Kon-sumfunktion ist gegeben als

( ) YccYC 10 += . Die Investitionen hängen nicht nur vom Zins, sondern auch vom Einkommen ab:

( ) YbibbYiI 210, +−= . Für die Modellparameter gilt: 0<c1<1, c0>0, b0>0, b1>0, 0<b2<1, c1+b2<1 und b0-b1i>0. Die aggregierte Nachfrage sei gegeben als ICZ += . c. Zeichnen Sie in unten stehendes Gütermarktdiagramm die Konsumfunktion, die Investiti-

onsfunktion, sowie die aggregierte Nachfragefunktion ein. (Hinweis: Achten Sie dabei auf die sorgfältige Aggregierung der Nachfragekomponenten.) Kennzeichnen Sie dann mit Y* das gleichgewichtige Einkommen auf dem Gütermarkt, sowie mit Y das Einkommensni-veau, bei dem die Ersparnis gleich null ist. (5 Punkte)

45°-Linie

Z

Y

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d. Zeichnen Sie nun in unten stehende Grafik die Sparfunktion ( )YS und nochmals die In-vestitionsfunktion ein. Kennzeichnen Sie das gleichgewichtige Einkommen im Dia-gramm. Gehen Sie nun davon aus, dass der autonome Konsum 0c nun kleiner wird, da die Haushalte bei gegebenem Einkommen mehr sparen wollen. Zeichnen Sie die neue Spar-funktion S~ in die Grafik ein und kennzeichnen Sie das neue gleichgewichtige Einkom-men mit Y~ . Erläutern Sie, ob sich die neue gleichgewichtige Ersparnis in der Volkswirt-schaft verändert und wieso. (5 Punkte)

S, I

Y

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Betrachten Sie nun für die Teilaufgaben e. und f. folgendes IS-LM-Modell: Konsumnachfrage: ( ) ( )TYccYC −+= 10 Investitionen: ( ) ibbiI 10 −= Staatsnachfrage: GG = Steuern: TT = Reale Geldnachfrage: ( ) idYdYiL 21, −= Reales Geldangebot: PMM s /= Das Preisniveau P sei konstant. Alle Parameter sind positiv. (Hinweis: für alle Antworten in den Teilaufgaben e. und f. gilt jeweils die ceteris- paribus-Annahme) e. Fiskalpolitik (5/3/1/0 Punkte)

Eine Staatsausgabenerhöhung ....

Wahr Falsch ... führt zu einer geringeren Einkommenserhöhung bei Steuer-finanzierung im Vergleich zu Kreditfinanzierung.

O O

... führt zu einem höheren Einkommensanstieg, je höher die marginale Konsumneigung ist.

O O

... hat keinen Effekt auf das Einkommen, wenn sich die Volkswirtschaft in der Liquiditätsfalle befindet.

O O

... hat keinen Effekt auf die Geldnachfrage aus dem Transak-tionsmotiv, wenn sich die Volkswirtschaft in der Liquiditäts-falle befindet.

O O

... führt zu einem höheren Einkommensanstieg, je geringer die Zinsreagibilität der Geldnachfrage (d2) ist.

O O

f. Geldpolitik (5/3/1/0 Punkte)

(Hinweis: Betrachten Sie den normalen Fall, in dem sich die Volkswirtschaft nicht in der Liquiditätsfalle befindet.)

Eine Geldmengenerhöhung.....

Wahr Falsch ... ist ein wirksames Mittel, um das Einkommen nach einem negativen Nachfrageschock zu stabilisieren.

O O

... führt zu einer Erhöhung des Einkommens und des Zinssat-zes.

O O

... führt zu einer umso größeren Einkommenserhöhung, je größer die Zinsreagibilität der Investitionsnachfrage ist.

O O

... führt zu einer Erhöhung der Konsumnachfrage.

O O

... führt zu einer Rechtsverschiebung der Geldnachfragekurve.

O O

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3. Offene Volkswirtschaft (30 Punkte) Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage in Argentinien sei gegeben durch:

)/( εIMXGICZ −+++=

Dabei ist ε der reale Wechselkurs, wobei gilt: *PPE ⋅

Des Weiteren gilt die Zinsparität: eEiiE*1

1++

= .

Unterstellen Sie folgende Verhaltensgleichungen:

)(8,0100 TYC −+= YT 1,0=

iI 1000200 −= YIM 15,0= , *2,0 YX =

Dabei ist *Y die Produktion im Ausland. Der Wechselkurs liegt in Mengennotierung vor. Der Zins und die Produktion im Ausland ( *i und *Y ) seien exogen. Die Preisniveaus im In- und Ausland seien fix. Betrachten Sie bei der Beantwortung der Fragen Argentinien als Inland. Die Währung im Ausland sei „Dollar“, die Währung von Argentinien sei „Peso“. a. Ermitteln Sie die gleichgewichtige Produktion von Argentinien, wenn folgende Werte

gegeben sind. 2=P , 1* =P , 200=G , E = 1,5 Dollar/Peso, 15,0=i , 1000* =Y . (5 Punkte)

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b. Nehmen Sie an, dass Argentinien den Wechselkurs glaubwürdig fixiert bei E = 1,5 Dol-lar/Peso. Berechnen Sie den Zinssatz im Ausland unter der Annahme, dass die Zinsparität gilt. (3 Punkte)

c. Das Ausland beschließt, ein Konjunkturprogramm durchzuführen und erhöht die

Staatsausgaben um 200* =ΔG . Gehen Sie von einem Staatsausgabenmultiplikator von 2 im Ausland aus. Berechnen Sie die neue gleichgewichtige Produktion in Argentinien, wenn im Ausland nun folgender Zusammenhang auf dem Geldmarkt gilt:

***

*

10005,0 iYPM

−= mit 500* =M . Es gilt nach wie vor der fixe Wechselkurs (siehe b.)

und für die Preisniveaus in Argentinien und dem Ausland gelten weiterhin die Werte in Teilaufgabe a. (8 Punkte)

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d. Gehen Sie weiterhin von einem fixen Wechselkursregime aus. Beschreiben Sie kurz, wie sich die gleichgewichtige Produktion Argentiniens ändert, wenn Argentinien expansive Geldpolitik betreibt. Begründen Sie Ihre Antwort. Welchen Ratschlag würden Sie der Re-gierung Argentiniens geben, damit Geldpolitik unter einem fixen Wechselkursregime wirksamer wird? (4 Punkte)

(Fortsetzung nächste Seite!)

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e. Mundell-Fleming-Modell und Zinsparität (5/3/1/0 Punkte) Welche Aussagen im Zusammenhang mit dem Mundell-Fleming-Modell und der Zinsparitä-tentheorie treffen zu? Betrachtet wird eine kleine offene Volkswirtschaft. Wahr Falsch Bei flexiblen Wechselkursen führt eine Zinserhöhung im Aus-land zu einer sofortigen Abwertung der inländischen Wäh-rung.

O O

Expansive Fiskalpolitik führt zu einer Zinserhöhung im Aus-land.

O O

Kontraktive Fiskalpolitik führt bei fixen Wechselkursen zu kontraktiver Geldpolitik.

O O

Expansive Fiskalpolitik im Ausland führt bei fixen Wechsel-kursen zu einer Erhöhung der Exporte in das Ausland.

O O

Wenn eine kleine offene Volkswirtschaft den Wechselkurs fixiert, dann kann das Ausland keine wirksame Geldpolitik betreiben.

O O

f. Kaufkraftparität (5/3/1/0 Punkte) Die Theorie der absoluten Kaufkraftparität trifft insbesondere dann zu, wenn... Wahr Falsch ...keine nicht-handelbaren Güter in der Volkswirtschaft vor-kommen.

O O

...spekulative Finanztransaktionen berücksichtigt werden.

O O

...die Transportkosten hoch sind.

O O

...es keine Handelsbarrieren gibt.

O O

Wenn die absolute Kaufkraftparität erfüllt ist, dann entspricht der nominale Wechselkurs dem realen Wechselkurs.

O O

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4. Analyse der mittleren Frist (30 Punkte) Die geschlossene Volkswirtschaft „Deiligenhamm“ wird durch folgendes Gleichungssystem beschrieben: Gütermarkt: Y C I G= + + Konsum: 0 1C c c (Y T)= + − mit 4000 =c und 7,01 =c Investitionen: 0 1I b b i= − mit 1000 =b und 10001 =b Steuern: 0 1T t t Y= + mit 00 =t und 5,01 =t Staatsausgaben: 850=G Reale Geldnachfrage: ( ) idYdiYL 21, −= mit 2,01 =d und 20002 =d Nominale Geldmenge: 600=M a. Berechnen Sie die AD-Kurve anhand der Angabe. Achten Sie darauf, dass Ihre Berech-

nungen eindeutig nachvollziehbar sind. (6 Punkte)

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Ferner gelten für „Deiligenhamm“ folgende Bedingungen für die Produktion und den Ar-beitsmarkt: Preissetzung: ( )WP μ+= 1 mit 1=μ Lohnsetzung: zNPW e= mit 002,0=z Produktionsfunktion: ANY = mit 8=A , wobei mit N die Zahl der Beschäftigten bezeichnet wird. Hinweis: Sollten Sie in Teilaufgabe a. zu keinem Ergebnis gekommen sein, betrachten Sie

folgende AD-Kurve als gegeben: P

Y 12001900 +=

b. Bestimmen Sie die AS-Kurve. Berechnen Sie anschließend den Potentialoutput, sowie das Preisniveau und den Zinssatz im mittelfristigen Gleichgewicht. (6 Punkte)

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c. Gehen Sie davon aus, dass derzeit der Potentialoutput produziert wird. Die Zentralbank von „Deiligenhamm“ erhöht nun die Geldmenge. Erläutern Sie verbal, welche Auswir-kungen diese Maßnahme kurz- und mittelfristig auf Produktion, Preisniveau und Zinssatz hat. (Unterstellen Sie adaptive Erwartungen bezüglich des Preisniveaus: 1−= t

et PP )

(4 Punkte) d. Gehen Sie davon aus, dass derzeit der Potentialoutput produziert wird. Aus politischen

Gründen schlägt ein Berater der Regierung vor, statt der einkommensabhängigen Steuer t1 eine Pauschalsteuer t0 einzuführen (d.h. es gilt jetzt: t1=0 und t0>0), so dass das Steuerauf-kommen insgesamt unverändert bleibt. Wie hoch wäre diese Steuer? Welche Auswir-kungen hätte diese Maßnahme auf den Output und das Preisniveau in der mittleren Frist? Begründen Sie ökonomisch! (4 Punkte)

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(Fortsetzung nächste Seite!)

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e. Philipskurve und Erwartungsbildung (5/3/1/0 Punkte) Kennzeichnen Sie, ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind. Wahr Falsch Die kurzfristige Phillipskurve sei gegeben durch:

et t tz uπ = π +μ + −α , wobei z 0,3μ + = und 1,5α = . Die natürli-

che Arbeitslosenquote in dieser Volkswirtschaft beträgt 12%.

O O

Eine Senkung des Arbeitslosengeldes führt zu einem niedrige-ren natürlichen Beschäftigungsniveau.

O O

Je größer das Ausmaß an indexierten Arbeitsverträgen in einer Volkswirtschaft, desto geringer ist der Effekt einer veränder-ten Arbeitslosenquote auf die Veränderung der Inflationsrate.

O O

Würde die Regierung versuchen, durch Geld- oder Fiskalpoli-tik die Arbeitslosigkeit dauerhaft unter ihr natürliches Niveau zu drücken, wäre dazu bei rein adaptiven Erwartungen ( e

t t 1−π = π ) eine ständig steigende Inflation notwendig.

O O

Bei rationalen Erwartungen hat restriktive Geldpolitik keine Wirkung auf die natürliche Arbeitslosenquote, sondern führt mittelfristig nur zu einem Rückgang der Inflationsrate.

O O

f. AS-AD-Modell (5/3/1/0 Punkte) Kennzeichnen Sie, ob folgende Aussagen im Rahmen des AS-AD-Modells wahr oder falsch sind! (Für die Preiserwartungen gilt: 1−= t

et PP )

Wahr Falsch In Gegensatz zur mittelfristigen AS-Kurve verläuft die kurz-fristige aggregierte Angebotskurve vertikal

O O

Bei niedrigerer Zinsreagibilität der Geldnachfrage ist die AD-Kurve flacher.

O O

Expansive Geldpolitik erhöht mittelfristig die reale Geldmen-ge.

O O

Je höher die Zinsreagibilität der Investitionen, desto flacher verläuft die AD-Kurve.

O O

Befindet sich die Volkswirtschaft in einer Investitionsfalle, so verläuft die AD-Kurve fallend, wenn der Konsum der privaten Haushalte zusätzlich zum verfügbaren Einkommen auch von der realen Geldmenge abhängt.

O O

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Schmierpapier

(Falls etwas, das auf dem Schmierpapier geschrieben steht, bewertet werden soll, muss dies bei der betreffenden Aufgabe in der Klausur deutlich gekennzeichnet werden!)

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